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Patent Searching and Data


Title:
DEVICE FOR CONVEYING POWDER AND METHOD FOR OPERATING THE SAME
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2003/024612
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention concerns a conveyor system comprising a number of devices (1) for conveying powder, whereby each device (1) has a conveying chamber (3), into which a supply line (6) and a discharge line (8) for the powder lead, and means for creating a low pressure inside the conveying chamber (3). The means for creating a low pressure inside the device (1) has a piston (11) that can be displaced inside the conveying chamber.

Inventors:
MOSER JUERG (CH)
Application Number:
PCT/EP2002/010339
Publication Date:
March 27, 2003
Filing Date:
September 14, 2002
Export Citation:
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Assignee:
RAMSEIER TECHNOLOGIES AG (CH)
MOSER JUERG (CH)
International Classes:
B05B7/14; B05C19/06; B65G53/28; F04B11/00; B65G53/50; F04B15/00; F04B53/14; F04F1/06; (IPC1-7): B05B7/14; B65G53/28; F04B53/14; F04F1/06
Foreign References:
DE1087520B1960-08-18
US2151514A1939-03-21
US2667280A1954-01-26
EP1106547A12001-06-13
EP0124933A11984-11-14
Attorney, Agent or Firm:
Dunkelberg, Oliver (Düsseldorfer Landstrasse 249-251, Duisburg, DE)
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Claims:
Ansprüche
1. Förderanlage mit mehreren Vorrichtungen (1) zum Fördern von Pulver, wobei jede Vorrichtung (1) eine Förderkammer (3), in die eine Zuführleitung (6) und eine Austragslei tung (8) für das Pulver münden ; und Mittel zur Erzeugung eines Unterdrucks in der Förderkammer (3) ; aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel zur Erzeugung eines Unter drucks in der Vorrichtung (1) einen in der Förderkammer beweglichen Kolben (11) aufweist.
2. Förderanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie zusätzlich eine Steuereinheit aufweist, um eine nicht synchrone Hinund Herbewegung der einzelnen Kolben (11) zu gewährleisten.
3. Förderanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Austragslei tungen (8) an eine gemeinsame Verbrauchsstelle geführt werden.
4. Förderanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sie zwei Vorrichtungen (1) aufweist.
5. Förderanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, dass sie zusätzlich einen Kanal (12) zum Zuführen von Druckgas zur Förderkammer (3) aufweist.
6. Förderanlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Kanal {12) oberhalb des unteren Totpunkts (UT) des Kolbens (11) in die Förderkammer (3) mündet.
7. Förderanlage nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Ka nal (12) in eine umlaufende Nut mit Öffnung zur Förderkammer {3) mündet.
8. Förderanlage nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die umlaufende Nut eine Weite von 0, 05 bis 1 mm aufweist.
9. Förderanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, dass der untere Teil (3a) der Förderkammer (3), die Zuführleitung 6) und die Austragsleitung (8) aus dem gleichen Material gefertigt sind und inste sondere eine auswechselbare Einheit darstellen.
10. Förderanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, dass mindestens eine der Austragsleitungen (8) einen inneren Durch messer von weniger als 8 mm, insbesondere weniger als 6, 5 mm, aufweist.
11. Förderanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, dass mindestens eine der Austragsleitungen (8) eine Länge von min destens 5 m, insbesondere mindestens 10 m, aufweist.
12. Förderanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, dass der Kolben (11) über ein Entkoppelungselement (32) mit der Antriebseinheit (31) verbunden ist.
13. Förderanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben (11) direkt mit der Antriebseinheit (31) verbunden ist.
14. Förderanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, dass der innere Durchmesser der Förderkammer im Bereich zwi schen dem oberen Totpunkt {OT) und unteren Totpunkt (UT) des Kolbens (11) einen Durchmesser aufweist, der 0, 2 bis 0,8 mm größer ist als der äußere Durchmesser des Kolbens (11).
15. Förderanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, dass das Totvolumen bei geschlossenem Ventil und Kolben am unte ren Totpunkt weniger als 1/10, insbesondere weniger als 1tSû, des Volumens der gesamten Förderkammer beträgt.
16. Verfahren zum Fördern von Pulver mittels einer Vorrichtung, die eine Förder kammer (3), in die eine Zuführleitung (6) und eine Austragsleitung (8) für das Pulver münden ; einen Kolben (11) zum Erzeugen eines Unterdrucks in der Förderkammer (3) ; und einen Kanal (12) zum Zuführen von Druckgas zur för derkammer (3) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben (11) aus seiner Ausgangslage durch eine Bewegung das Pulver in die Förderkammer saugt, dann Druckgas der Förderkammer (3) zugeführt wird und anschließend der Kolben (11) in seine Ausgangslage zurückkehrt. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschließen der Zuführleitung (6) und das Öffnen der Austragsleitung (8) nicht gleichzeitig erfolgt. Verfahren nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Ab wärtsgeschwindigkeit des Kolbens nicht konstant ist. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Fördermenge an Pulver durch den Hub des Zylinders eingestellt wird. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Fördermenge an Pulver durch die Hubffequenz des Zylinders eingestellt wird. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Zufuhr der Druckluft vor Verschließen der Austragsund Zuführleitung be endet wird. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass : die Austragsleitung (8) verschlossen wird, wenn der Kolben (11) in seiner Hubbewegung den oberen Totpunkt (OT) erreicht hat ; nach einer Wartezeit von mindestens 15 ms Druckluft in die Förderkam mer (3) gegeben wird ; 'nach einer Wartezeit von mindestens 110 ms der Kolben (11) abwärts unter Zufuhr von Druckluft bewegt wird ; die Zufuhr der Druckluft spätestens 20 ms vor Erreichen des unteren Tot punkts (UT) beendet wird ; und anschließend die Austragsleitung geschlossen wird.
17. 23 Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem kontinuierlichen Betrieb ein Reinigungsprogramm gefahren wird, bei dem Druckluft mindestens viermal mit einer Dauer von jeweils mindestens 2,5 s in die Förderkammer (3) gegeben wird ; und anschließend mindestens einmal mit einer Dauer von mindesten 6 s in die Förderkammer (3) gegeben wird. GEÄNDERTE ANSPRÜCHE [beim Internationalen Büro am 10. Februar 2003 (10.02. 03) eingegangen ; ursprüngliche Ansprüche 123 ersetzt durch geänderte Ansprüche 121] 1. Förderanlage mit mehreren Vorrichtungen (1) zum Fördern von Pulver, wobei jede Vorrichtung (1) eine Förderkammer (3), in die eine Zuführleitung (6) und eine Austragslei tung (8) für das Pulver münden ; und Mittel zur Erzeugung eines Unterdrucks in der Förderkammer (3) ; aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel zur Erzeugung eines Unter drucks in der Vorrichtung (1) einen in der Förderkammer beweglichen Kolben (11) aufweist und dass die Austragsleitungen (8) an eine gemeinsame Verbrauchsstelle geführt werden.
18. 2 Förderanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie zusätzlich eine Steuereinheit aufweist, um eine nicht synchrone Hinund Herbewegung der einzelnen Kolben (11) zu gewährleisten.
19. 3 Förderanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sie zwei Vorrichtungen (1) aufweist.
20. 4 Förderanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, dass sie zusätzlich einen Kanal (12) zum Zuführen von Druckgas zur Förderkammer (3) aufweist.
21. 5 Förderanlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Kanal (12) oberhalb des unteren Totpunkts (UT) des Kolbens (11) in die Förderkammer (3) mündet.
22. 6 Förderanlage nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Ka nal (12) in eine umlaufende Nut mit Öffnung zur Förderkammer (3) mündet.
23. 7 Förderanlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die umlaufende Nut eine Weite von 0,05 bis 1 mm aufweist.
24. 8 Förderanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, dass der untere Teil (3a) der Förderkammer (3), die Zuführleitung (6) und die Austragsleitung (8) aus dem gleichen Material gefertigt sind und insbe sondere eine auswechselbare Einheit darstellen.
25. 9 Förderanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, dass mindestens eine der Austragsleitungen (8) einen inneren Durch messer von weniger als 8 mm, insbesondere weniger als 6,5 mm, aufweist.
26. 10 Förderanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, dass mindestens eine der Austragsleitungen (8) eine Länge von min destens 5 m, insbesondere mindestens 10 m, aufweist.
27. 11 Förderanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, dass der Kolben (11) über ein Entkoppelungselement (32) mit der Antriebseinheit (31) verbunden ist.
28. 12 Förderanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben (11) direkt mit der Antriebseinheit (31) verbunden ist.
29. 13 Förderanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, dass der innere Durchmesser der Förderkammer im Bereich zwi schen dem oberen Totpunkt (OT) und unteren Totpunkt (UT) des Kolbens (11) einen Durchmesser aufweist, der 0,2 bis 0,8 mm größer ist als der äußere Durchmesser des Kolbens (11).
30. 14 Förderanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, dass das Totvolumen bei geschlossenem Ventil und Kolben am unte ren Totpunkt weniger als 1/10, insbesondere weniger als 1/50, des Volumens der gesamten Förderkammer beträgt.
31. 15 Verfahren zum Fördern von Pulver mittels einer Vorrichtung, die eine Förder kammer (3), in die eine Zuführleitung (6) und eine Austragsleitung (8) für das Pulver münden ; einen Kolben (11) zum Erzeugen eines Unterdrucks in der Förderkammer (3) und einen Kanal (12) zum Zuführen von Druckgas zur För derkammer (3) aufweist, wobei der Kolben (11) aus seiner Ausgangslage durch eine Bewegung das Pulver in die Förderkammer saugt, dann Druckgas der Förderkammer (3) zugeführt wird und anschließend der Kolben (11) in seine Ausgangslage zurückkehrt, dadurch gekennzeichnet, dass die Austragsleitung (8) verschlossen wird, wenn der Kolben (11) in seiner Hubbewegung den oberen Totpunkt (OT) erreicht hat ; 'nach einer Wartezeit von mindestens 15 ms Druckluft in die Förderkam mer (3) gegeben wird ; 'nach einer Wartezeit von mindestens 110 ms der Kolben (11) abwärts unter Zufuhr von Druckluft bewegt wird ; 'die Zufuhr der Druckluft spätestens 20 ms vor Erreichen des unteren Tot punkts (UT) beendet wird ; und anschließend die Austragsleitung geschlossen wird.
32. 16 Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschließen der Zuführleitung (6) und das Öffnen der Austragsleitung (8) nicht gleichzeitig erfolgt.
33. Verfahren nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Ab wärtsgeschwindigkeit des Kolbens nicht konstant ist.
34. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Fördermenge an Pulver durch den Hub des Zylinders eingestellt wird.
35. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Fördermenge an Pulver durch die Hubfrequenz des Zylinders eingestellt wird.
36. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Zufuhr der Druckluft vor Verschließen der Austragsund Zuführleitung be endet wird.
37. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem kontinuierlichen Betrieb ein Reinigungsprogramm gefahren wird, bei dem Druckluft mindestens viermal mit einer Dauer von jeweils mindestens 2,5 s in die Förderkammer (3) gegeben wird ; und anschließend mindestens einmal mit einer Dauer von mindesten 6 s in die Förderkammer (3) gegeben wird.
Description:
Vorrichtung zum Fördern von Pulver und Verfahren zu deren Betrieb Die Erfindung betrifft eine Förderanlage zum Fördern von Pulver, deren Verwen- dung sowie ein Verfahren zum Fördern von Pulver.

Zahlreiche bekannte Vorrichtungen zum Fördern von Pulver arbeiten nach dem Venturi-Prinzip, bei dem das Pulver durch einen Gasstrom in einer Düse mitgerissen wird. Solche Vorrichtungen sind zwar einfach im Aufbau, haben aber drei gravie- rende Nachteile : Zum einen ist die im Gasstrom zu erreichende Pulverdichte sehr gering und das Pulver wird mittels Flugförderung transportiert d. h. die Luftgeschwindigkeit muss größer sein als die Schwebegeschwindigkeit. Zum anderen ist die Konstanz der geförderten Pulvermenge völlig unzureichend. Darüber hinaus lässt sich die Pul- vermenge nur schlecht dosieren. Diese Nachteile sind besonders gravierend, wenn solche auf dem Venturi-Prinzip basierende Pumpen zur Förderung von Pulverlacken eingesetzt werden, da die resultierenden Beschichtungen erhebliche Schwankun- gen in der Schichtdicke und den optischen Eigenschaften aufweisen.

Deshalb wurde in der Vergangenheit nach Lösungen gesucht, die nicht nach dem Venturi-Prinzip arbeiten.

Aus der EP 1 106 547 A1 ist eine Vorrichtung bekannt, bei der Pulver pneumatisch in eine so genannte Dosierkammer gefördert wird. Diese Dosierkammer ist mit einer Saugleitung verbunden. Die Dosierkammer ist des weiteren mit einer Druckleitung verbunden, wodurch das Pulver aus der Dosierkammer in eine Austragsleitung ge- fördert wird.

Um in der Saugleitung einen Unterdruck zu erzeugen, benötigt diese Vorrichtung eine externe Vorrichtung außerhalb der Dosierkammer zum Erzeugen von Unter- druck, beispielsweise eine Vakuumpumpe. Zwischen dieser und der Dosierkammer muss ein Steuerorgan vorhanden sein, mit dem sich der Durchgang für das Gas unterbrechen und freigeben lässt. Damit das in die Dosierkammer strömende Pulver nicht in die Saugleitung gelangen kann, ist letztere durch eine gasdurchlässige Trennmembrane von der Dosierkammer getrennt. Je nach der Beschaffenheit des

mit dieser Vorrichtung geförderten Pulvers neigt die Trennmembrane dazu, verstopft oder verklebt zu werden, was natürlich das einwandfreie Funktionieren der Vorrich- tung beeinträchtigt.

Eine weitere Membranpumpe zur Förderung von Pulvern ist aus der EP 0 124 933 bekannt. Dort ist eine Pumpe mit einem Kolben beschrieben, der in einer Förder- kammer auf-und abwärts bewegt wird. Der Kolben erzeugt bei seinem Aufwärts- gang einen Unterdruck in der Zufuhrleitung und saugt so das Pulver aus dem Vor- ratsbehälter. Anschließend wird durch eine Abwärtsbewegung des Kolben das Pul- ver in der Förderkammer verdichtet. Nachdem der Kolben den unteren Totpunkt erreicht hat, wird die Austragsleitung geöffnet und das verdichtete Pulver mittels Druckluft zur Applikationsstelle gefördert.

Für die Unterdruckerzeugung muss der Kolben über eine Dichtung abgedichtet wer- den, was zu einem extremen Verschleiß und Verschmutzungen der bewegten Teile führt.

Diese Pumpe erzeugt einen sehr ungleichmäßigen Pulver/Luft-Volumenstrom. Des weiteren führen leicht vernetzbare Pulver, wie beispielsweise härtbare Pulverlacke, aufgrund der Komprimierung vor der Förderung leicht zu Verstopfungen der Förder- kammer.

Dies ist wohl auch der Grund, warum diese Bauart sich bei der Förderung von Pul- verlacken nicht durchgesetzt hat.

Gemäß der US 3, 391, 963 wird soll ein Verstopfen einer Membran bei einer Förder- vorrichtung von Pulver dadurch verhindert werden, dass die Membran von einem Kolben hin-und herbewegt wird. Dadurch wellt sich die Membran und das an ihr haftende Pulver kann abgeschüttelt werden. Diese Vorrichtung arbeitet ohne Zufuhr von Druckluft in die Förderkammer.

Diese Vorrichtung ist jedoch teuer und verschleißanfällig, da sie eine semiperme- able Membran verlangt. Darüber hinaus wird durch die mechanische Bewegung der Membran der größte Teil des anhaftenden Pulvers entfernt. Jedoch verbleiben ge- ringe Mengen an Pulver auf der Oberfläche der Membran, so dass nach längerer Betriebszeit Verklebungen der Pulver zu beobachten sind.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Förderanlage für die Förderung von Pulvern bereitzustellen, die einfacher und störungsfreier zu betreiben ist und die eine wesentlich verbesserte Konstanz in der Fördermenge aufweist als die bekannten Pumpen des Standes der Technik.

Die Förderanlage der vorliegenden Erfindung soll sich besonders für die Förderung von vernetzbaren und/oder härtbaren Lacken eignen, ohne dass Anbackungen oder Verklebungen innerhalb der Förderanlage auftreten.

Ferner soll die Förderanlage ohne eine zusätzliche, externe Quelle zur Erzeugung eines Unterdrucks zu betreiben sein.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Förderanlage mit mehreren Vorrichtungen (1) zum Fördern von Pulver, wobei jede Vorrichtung (1) eine Förderkammer (3), in die eine Zuführleitung (6) und eine Austragslei- tung (8) für das Pulver münden ; und Mittel zur Erzeugung eines Unterdrucks in der Förderkammer (3) ; aufweisen, und wobei das Mittel zur Erzeugung eines Unterdrucks in der Vorrich- tung (1) einen in der Förderkammer beweglichen Kolben (11) aufweist.

Unter der Bezeichnung"Förderkammer"wird hier und im folgenden der Teil der Vor- richtung (1) verstanden, der für das Pulver zugänglich ist, wenn sich der Kolben am oberen Totpunkt (OT) befindet.

Nicht dazu gerechnet werden die Zuführleitung (6) und die Austragsleitung (8).

Der Kolben (11) bewegt sich in der Förderkammer (3). Darunter wird verstanden, dass die Stirnfläche des Kolbens einen Teil der Förderkammer bei der Kolbenbewe- gung durchfährt. An den oberen Teil der Förderkammer schließt sich der Teil der Zylinderkammer an, die durch die Bauweise des Kolbens notwendig ist, wenn er sich am oberen Totpunkt (OT) befindet. Dieser Teil der Zylinderkammer ist für das zu fördernde Pulver nicht zugänglich.

Diese erfindungemäße Förderanlage gewährleistet einen gleichmäßigen Transport von großen Pulvermengen ohne große Mengen an Transportluft und hohe Volumen- geschwindigkeiten, wie sie beispielsweise bei Fördervorrichtungen unvermeidlich sind, die auf dem Venturi-Prinzip basieren.

Dieser gleichmäßige Transport zeigt sich besonders eindrucksvoll an Langzeitunter- suchungen hinsichtlich der Fördermenge : Mit dieser erfindungsgemäßen Pumpe ist es erstmals möglich, über einen Betriebszeitraum von 100 Tagen eine maximale Abweichung von 2 % der voreingestellten Fördermenge von 250 g/min Pulver zu erreichen.

Des weiteren hat die erfindungsgemäße Lösung insbesondere den Vorteil, dass sie ohne eine außerhalb der Förderkammer angeordnete Einrichtung zum Erzeugen von Unterdruck auskommt. Somit entfallen externe Vorrichtungen zur Erzeugung

eines Unterdrucks, das über die Zuführleitung zu fördernde Pulver wird ausschließ- lich durch die Kolbenbewegung gefördert, genauer gesagt durch die Kolbenbewe- gung von unteren Totpunkt (UT) zum oberen Totpunkt tOT). Die Mittel zur Erzeu- gung eines Unterdrucks sind nur in der Vorrichtung (1) integriert, nämlich in der För- derkammer (3).

Die erfindungsgemäße Förderanlage weist gegenüber bekannten Pumpen keine Membran auf. Daher sind auch bei der Förderung fein verteilter Pulver, die vernetz- ungsfähig oder physikalisch härtbar sind (wie z. B. Pulverlacke für die Lackierung von Oberflächen), keine Anbackungen zu beobachten.

Der Zylinderinnenraum kann des weiteren eine am oberen Totpunkt {OT) angeord- nete Dichtung aufweisen ; der Kolben hat in diesem Fall einen etwa 0,5 mm geringe- ren Durchmesser als die Bohrung des Zylinderinnenraums. Durch diese Ausfüh- rungsform können Pulverablagerungen an den bewegten Teilen und der Verschleiß deutlich verringert werden.

Gemäß einer bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform der vorliegenden Anmeldung weist die Förderanlage zusätzlich eine Steuereinheit auf, um eine nicht synchrone Hin-und Herbewegung der einzelnen Kolben (11) zu gewährleisten.

Unter dem Begriff"nicht synchron"wird hier und im folgenden verstanden, dass die Kolben zu einem definierten Zeitpunkt ihres Betriebs sich nicht in die gleiche Rich- tung bewegen und nicht sich am gleichen Ort befinden.

Der Vorteil dieser Ausführungsform ist, dass die Fördermenge über den zeitlichen Verlauf noch weiter verbessert ist. Dies ist besonders für kritische Anwendungsbe- reiche, wie z. B. die Zuführung von Pulverlack zu den entsprechenden Zerstäuber- vorrichtung (ESTA-Hochrotationsglocken) von erheblichem Vorteil, was sich einfach an einem wesentlich besseren Verlauf der resultierenden ausgehärteten Lackfilme zeigt.

Des weiteren ist keine Fluidisierung des Pulvers für den Ansaugvorgang notwendig, die sonst zu beobachtende Entmischung des Pulvers wird somit wirksam verhin- dert.

Die Austragsleitungen (8) einer jeden Vorrichtung können einzelnen Verbrauchs- stellen zugeführt werden.

Entsprechend einer weiteren, ebenfalls bevorzugten Ausführungsform dieser An- meldung werden die Austragsleitungen (8) an eine gemeinsame Verbrauchsstelle geführt.

Auf diese Weise wird-neben den zuvor beschriebenen Maßnahmen-die Förder- menge über den zeitlichen Verlauf ein weiteres Mal verbessert.

In einer weiteren, ganz besonders bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung weist die Förderanlage zwei Vorrichtungen (1) auf.

Diese Ausführungsform stellt nach bisherigen Erkenntnissen ein Optimum an kon- stanter Fördermenge im Hinblick auf eine möglichst einfache und kostengünstige Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dar.

Die vorliegende Erfindung betrifft ebenfalls bevorzugt solche Förderanlagen, deren Vorrichtungen (1) zusätzlich einen Kanal (12) zum Zuführen von Druckgas zur För- derkammer (3) aufweist.

Hierdurch können erstmals sehr kritische Pulver gefördert werden, die bisher in me- chanisch betriebenen Pulverpumpen zu Verklebungen oder Anbackungen geführt haben. Solche kritischen Pulver sind beispielsweise Pulverlacke auf Acrylatbasis, die zusätzlich ein Verlaufsmittel enthalten.

Entsprechend dieser Ausführungsform können solche bisher schwierig zu fördernde Pulver einfach transportiert und/oder dosiert werden.

Besonders bevorzugt ist eine erfindungsgemäße Förderanlage, bei der der Kanal (12) oberhalb des unteren Totpunkts (UT) des Kolbens (11) in die Förderkammer (3) mündet.

Auf diese Weise wird eine möglichst schonende Luftverteilung in der Förderkammer erreicht.

Gemäß einer bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform der vorliegenden Anmeldung mündet der Kanal (12) in eine umlaufende Nut mit Öffnung zur Förder- kammer (3).

Diese Ausführungsform gewährleistet eine besonders gleichmäßige Luftverteilung.

Durch die umlaufende Nut kann ein spezieller Reinigungsschritt der Förderkammer möglichst effektiv durchgeführt werden. Hierzu braucht man nur Druckluft mit einem doppelt so hohen Druck als im normalen Förderbetrieb in die Förderkammer üpber die vorhandenen Vorrichtungen zu geben. Im Allgemeinen beträgt der Druck der zugeführten Luft 3 bar. Für den Reinigungsschritt wird der Druck der Druckluft auf 6

bar erhöht. Durch die umlaufende Nut mit Öffnung zur Förderkammer (3) wird auf diese Weise eine effektive Reinigung der Förderkammer (3) gewährleistet.

Damit ist ein schneller Wechsel unterschiedlicher Pulver mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung erstmals möglich, ohne dass die erfindungsgemäße Förderanlage ma- nuell gereinigt werden muss. Durch die Umlauf mit Öffnung zur Förderkammer hin wird die Nut selber auch sauber gereinigt. Somit verbleiben in der Nut nach einem Reinigungsschritt keine Pulverreste. Der Wechsel unterschiedlicher Pulver ist be- sonders in der Lackierung von Oberflächen mittels Pulverlacke äußerst interessant : So können wesentlich schneller Farbtonwechsel durchgeführt werden ; die bisher üblichen Farbtonschwankungen durch Verunreinigungen entfallen bei Verwendung der erfindungsgemäßen Förderanlage völlig.

In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung hat die um- laufende Nut eine Weite von 0,05 bis 1 mm.

Diese Nutenbreite stellt ein Optimum dar zwischen ausreichender Breite, über die die für besonders kritische Pulver notwendige Luftmenge dauerhaft der Förder- kammer zugeführt werden kann und einer nicht zu großen Weite, die ein Zusetzen der Nut mit dem zu fördernden Pulver begünstigen würde.

Entsprechend einer weiteren, ebenfalls bevorzugten Ausführungsform dieser An- meldung sind der untere Teil (3a) der Förderkammer (3), die Zuführleitung (6) und die Austragsleitung (8) aus dem gleichen Material gefertigt. Insbesondere stellen sie eine auswechselbare Einheit dar.

Der besondere Vorteil liegt in der Servicefreundlichkeit und Einfachheit dieser Aus- führung.

Die vorliegende Erfindung betrifft ebenfalls bevorzugt eine Förderanlage, bei der mindestens eine der Austragsleitungen (8) einen inneren Durchmesser von weniger als 8 mm, insbesondere weniger als 6,5 mm, aufweist.

Diese Ausführungsform ist dann von besonderem Vorteil, wenn der Endverbraucher sehr wenig Gegendruck auf den geförderten Pulverstrom in der Austragsleitung (8) ausübt. Der im Vergleich zu den sonst verwendeten Zuführ-und Austragsleitungen sehr niedrige Innendurchmesser bewirkt einen solchen Gegendruck, dass ein noch gleichmäßigerer Volumenstrom erzielt werden kann als bei größeren Durchmesser.

Das insbesondere für die Pulverlackierung mit Nachteilen in der optischen Güte der erhaltenen Lackierungen verbundene Pulsieren des Pulver/Luft-Stroms wird so ver- hindert.

Bei einer gleichermaßen bevorzugten Förderanlage der vorliegenden Erfindung hat mindestens eine der Austragsleitungen (8) eine Länge von mindestens 5 m, insbe- sondere von mindestens 10 m.

Diese Mindestlänge baut den zum Verhindern eines Restpulsieren notwendigen Gegendruck auf. Im Gegensatz zu Pumpen des Standes der Technik ist die Förder- anlage der vorliegenden Erfindung um so besser, je länger die Austragsleitung ist.

Eine optimale Förderung ist auch mit einer Länge von 100 m immer noch gewähr- leistet.

Gemäß einer weiteren, ebenfalls bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform der vorliegenden Anmeldung ist der Kolben (11) über ein Entkoppelungselement (32) mit der Antriebseinheit (31) verbunden.

Auf diese Weise können sehr einfache Antriebseinheiten für den Antrieb des Kol- bens verwendet werden, beispielsweise einfache pneumatisch betriebene Druckluft- zylinder. Diese handelsüblichen Druckluftzylinder haben aufgrund ihrer Bauweise ein seitliches Spiel. Dieses seitliche Spiel verhindert eine präzise Führung eines starr mit einer solchen Antriebseinheit verbundenen Kolbens (11). Diese Toleranzen würden zu Verklebungen an den Seitenwänden der Förderkammer im Bereich zwi- schen dem oberen Totpunkt (OT) und unterem Totpunkt (UT) führen. Des weiteren würde dieses seitliche Spiel eine deutlich niedrigere Standzeit vorhandener Dich- tungselemente mit sich bringen.

Das zusätzliche Entkopplungselement ist sowohl mit der Antriebseinheit und mit dem Kolben in Hub-und Abwärtsrichtung fest verbunden. Allerdings weist es durch übliche, dem Fachmann bekannte Maßnahmen ein seitliches Spiel auf, die das ei- gentlich unerwünschte seitliche Spiel somit ausgleichen. Diese Ausführungsform gewährleistet ein hohe Führungssicherheit des Kolbens.

Es ist aber auch möglich, auf das zuvor beschrieben Entkopplungselement (32) vollständig zu verzichten. In dieser ebenfalls bevorzugten Ausführungsform der Er- findung ist der Kolben (11) direkt mit der Antriebseinheit (31) verbunden.

Somit ist es möglich, dass der Kolben (11) vollumfänglich in der Führungsbuchse läuft.

Entsprechend einer weiteren, ebenfalls bevorzugten Ausführungsform dieser An- meldung weist der innere Durchmesser der Förderkammer im Bereich zwischen dem oberen Totpunkt (OT) und unteren Totpunkt (UT) des Kolbens (11) einen Durchmesser auf, der 0,2 bis 0,8 mm größer ist als der äußere Durchmesser des Kolbens (11).

Bei dieser Ausführungsform wird die Luft laminar in die Förderkammer eingebracht ; gleichzeitig werden Verschmutzungen an der Zylinderinnenwand vermieden.

In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung beträgt das Totvolumen bei geschlossenem Ventil und Kolben am unteren Totpunkt weniger als 1/10, insbesondere weniger als 1/50, des Volumens der gesamten Förderkammer beträgt.

Die Verringerung des Totvolumens ist dann besonders wichtig, wenn Schwankun- gen von weniger als 2 % des geförderten Luft/Pulver-Stroms über lange Zeit ge- währleistet werden müssen.

Üblicherweise hat eine Vorrichtung (1) der erfindungsgemäßen Förderanlage ein Volumen der Förderkammer zwischen 15 und 40 ml. Ein Totvolumen von weniger als 1 ml absolut zeigt bereits deutliche Verbesserungen in der Konstanz der För- dermenge.

In der Praxis wird das Totvolumen am einfachsten verringert, in dem die Ventile der Zuführleitung (6) und der Austragsleitung (8) möglichst nah an der Förderkammer (3) angeordnet sind.

Die vorliegende Erfindung betrifft zur Lösung der Aufgabe des weiteren ein Verfah- ren zum Fördern von Pulver mittels einer Vorrichtung, die eine Förderkammer t3), in die eine Zuführleitung (6) und eine Austragsleitung (8) für das Pulver münden ; einen Kolben (11) zum Erzeugen eines Unterdrucks in der Förderkammer (3) ; und einen Kanal (12) zum Zuführen von Druckgas zur Förderkammer (3) aufweist, wobei der Kolben (11) aus seiner Ausgangslage durch eine Bewegung das Pulver in die För- derkammer saugt, dann Druckgas der Förderkammer (3) zugeführt wird und an- schließend der Kolben (11) in seine Ausgangslage zurückkehrt.

Dieses erfindungemäße Verfahren gewährleistet ebenso wie die zuvor beschrie- bene Förderanlage einen gleichmäßigen Transport von großen Pulvermengen ohne große Mengen an Transportluft und hohe Volumengeschwindigkeiten, wie sie bei- spielsweise bei Fördervorrichtungen unvermeidlich sind, die auf dem Venturi-Prinzip basieren.

Dieser gleichmäßige Transport zeigt sich besonders eindrucksvoll an Langzeitunter- suchungen hinsichtlich der Fördermenge : Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich, über einen Betriebszeitraum von 100 Tagen eine maximale Abweichung von 2 % der voreingestellten Fördermenge von 250 g/min Pulver zu erreichen.

Des weiteren hat die erfindungsgemäße Lösung insbesondere den Vorteil, dass sie ohne eine außerhalb der Förderkammer angeordnete Einrichtung zum Erzeugen von Unterdruck auskommt. Somit entfallen externe Vorrichtungen zur Erzeugung

eines Unterdrucks, das über die Zuführleitung zu fördernde Pulver wird ausscNieß- lich durch die Kolbenbewegung gefördert, genauer gesagt durch die Kolbenbewe- gung von unteren Totpunkt (UT) zum oberen Totpunkt (OT). Die Mittel zur Erzeu- gung eines Unterdrucks sind nur in der Vorrichtung (1) integriert, nämlich in der För- derkammer (3). Das erfindungsgemäße Verfahren benötigt keine Membran zur Er- zeugung eines Unterdrucks.

Durch die Zufuhr von Druckgas können erstmals sehr kritische Pulver gefördert werden, die bisher in anderen Pulverpumpen des Standes der Technik zu Verkle- bungen oder Anbackungen geführt haben. Solche kritischen Pulver sind beispiels- weise Pulverlacke auf Acrylatbasis, die zusätzlich ein Verlaufsmittel enthalten.

Bei einer gleichermaßen bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt das Verschließen der Zuführleitung (6) und das Öffnen der Aus- tragsleitung (8) nicht gleichzeitig. Insbesondere wird zuerst die Zuführleitung ver- schlossen und dann die Austragsleitung geöffnet.

Gemäß einer einfachen Realisierung dieses Verfahrensmerkmals bestehen die Zu- führleitung (6) und die Austragsleitung (8) aus einem elastomeren Material. Zwi- schen beiden Schläuchen befindet sich eine Wandung, in einem Absperrbereich sind die Schläuche parallel geführt. Durch einen mechanischen Antrieb werden zwei parallel zueinander angeordnete Stäbe in senkrechter Richtung zur Wandung und zur Schlauchrichtung bewegt. Durch diese Bewegung bewegt sich der erste Stab weg von der ersten Schlauchleitung, der zweite Stab bewegt sich auf die zweite Schlauchleitung und quetscht diese. So wird die erste Schlauchleitung geöffnet und die zweite Schlauchleitung geschlossen. Wird der mechanische Antrieb in die ent- gegengesetzte Richtung bewegt, so wird die erste Schlauchleitung geöffnet und die zweite verschlossen. Um ein zeitlich verzögertes Öffnen und Schließen der beiden Schlauchleitungen sicherzustellen, werden die beiden Stäbe parallel zueinander, aber schräg zu der Wandung ausgerichtet. Für eine größere zeitliche Verzögerung ist es vorteilhaft, wenn die im Absperrverlauf durch beide Schläuche verlaufende senkrechte Schnittebene mit der durch die Bewegung der Stäbe gebildeten Achse einen Winkel von mehr als 30 ° bildet.

Eine solche Schließ-und Öffnungsvorrichtung zum zeitlich unterschiedlichen Öffnen und Verschließen der Zuführleitung (6) und Austragsleitung (8) ist schematisch in Abbildung 3 dargestellt.

Entsprechend einer weiteren, ebenfalls bevorzugten Ausführungsform des erfin- dungsgemäßen Verfahrens ist die Abwärtsgeschwindigkeit des Kolbens nicht kon-

stant. Insbesondere wird die Abwärtsgeschwindigkeit zum unteren Totpunkt (UT) hin verlangsamt.

Hierdurch wird die gleichmäßige Förderung des Pulvers noch einmal verbessert. Die Steuerung der Abwärtsgeschwindigkeit des Kolbens (11) erfolgt über die Druckluft.

In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung wird die Fördermenge an Pulver durch den Hub des Zylinders eingestellt.

Hierdurch kann in einfacher Weise eine Voreinstellung der zu fördernden Pulver- menge realisiert werden.

Die vorliegende Erfindung betrifft ebenfalls bevorzugt ein Verfahren, bei dem die Fördermenge an Pulver durch die Hubfrequenz des Zylinders eingestellt wird.

Diese Einstellung stellt eine einfache und effektive Möglichkeit zur Feineinstellung der zu fördernden Pulvermenge dar. Diese Einstellung ist durch einen einfache elektronische Regelung der Hubfrequenz möglich.

Eine gleichermaßen bevorzugte Ausgestaltung des vorliegenden Verfahrens sieht die Beendigung der Zufuhr der Druckluft vor Verschließen der Austrags-und Zu- führleitung vor.

Gemäß einer bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform der vorliegenden Anmeldung wird die Zufuhr der Druckluft vor Verschließen der Austrags und Zu- führleitung beendet.

Auf diese Weise wird sichergestellt, dass keine Förderluft in die Zuführleitung ein- tritt.

Entsprechend einer weiteren, ebenfalls bevorzugten Ausführungsform des erfin- dungsgemäßen Verfahrens wird die Austragsleitung (8) wird verschlossen, wenn der Kolben (11) in seiner Hubbewegung den oberen Totpunkt (OT) erreicht hat ; danach die Zuführleitung (6) verschlossen ; 'nach einer Wartezeit von mindestens 15 ms Druckluft in die Förderkammer (3) gegeben ; 'nach einer Wartezeit von mindestens 110 ms der Kolben (11) abwärts unter Zufuhr von Druckluft bewegt ; 'die Zufuhr der Druckluft spätestens 20 ms vor Erreichen des unteren Tot- punkts (UT) beendet ; und anschließend die Austragsleitung geschlossen.

Dieses Verfahren stellt einen optimierten Zyklus dar, der für die meisten zu fördern- den Pulver allgemein verwendbar ist und der eine gleichmäßige Pulverförderung ohne Auftreten von Schwankungen und ohne Verklebungen oder Verbackungen in der Förderkammer (3) gewährleistet.

In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung wird zwi- schen dem kontinuierlichen Betrieb ein Reinigungsprogramm gefahren, bei dem Druckluft mindestens viermal mit einer Dauer von jeweils mindestens 2,5 s in die Förderkammer (3) gegeben wird ; und anschließend mindestens einmal mit einer Dauer von mindesten 6 s in die Förderkammer t3) gegeben wird.

Der Druck der zugeführten Druckluft beträgt etwa 6 bar. Bei diesem Pulsen ist die Dauer der Zufuhr im Allgemeinen länger als die Unterbrechung.

Die Vorrichtung und das Verfahren gemäss der Erfindung finden insbesondere in der industriellen Pulverbeschichtung Verwendung. Insbesondere eignet sich die erfindungsgemäße Förderanlage für den Einsatz in der Automobilindustrie für die Lackierung von farblosen Klarlacken und von farbgebenden Basislacken.

Die folgenden Beschreibungen der Abbildungen und Schemata dienen der Erläute- rung der Erfindung, ohne diese darauf zu beschränken : In Figur 1 ist eine erfindungsgemässe Anlage zum Fördern eines Pulvers (27) aus einem Pulverbehälter (28) mit Hilfe einer Förderanlage (29) zu einer Applikations- stelle (30), in der in diesem Beispiel eine Pulverpistole zum Auftragen verwendet wird, dargestellt.

Die Förderanlage (29) besteht in diesem Beispiel aus zwei gleichartig aufgebauten, aber gegensinnig betriebenen Vorrichtungen (1a) und (1b). Selbstverständlich kann die Förderanlage (29) auch mehr als zwei Vorrichtungen (1a), (1b) aufweisen, je nach dem, welche Pulvermengen zur Applikationsstelle (30) gefördert werden müs- sen und wie pulsationsfrei dies geschehen soll.

Gefördert wird das Pulver (27) über eine gemeinsame Zuführleitung (6a), {6b), die sich in Zuführleitungen (6a) und (6b) aufteilt. Beide Zuführleitungen 86a), (6b) mün- den in je eine Förderkammer (3a), (3b). In jeder Zuführleitung {6a), (6b) sind Ab- schlussorgane (7a), (7b) angeordnet.

Aus den Förderkammern (3a), (3b) gelangt das Pulver über Austragsleitungen {8a), (8b) in die gemeinsame Austragsleitungen (8), die zur Applikationsstelle (30) führt.

Auch hier sind in den-beiden Austragsleitungen {8a), {8b) Absperrventile 89a), {9b) angeordnet.

Darüber hinaus zeigt die Figur 1 Antriebseinheiten (31a), (31b) mit denen der Kol- ben über Entkopplungselemente (32a), (32b) verbunden ist. Ferner befindet sich der linke Kolben (Ha) am oberen Todpunkt. Unter dem oberen Todpunkt (OT) ist der Kanal (12) dargestellt, über den die Druckluft in die Förderkammer (3a) zugeführt wird.

Eine besondere Ausführungsart einer Vorrichtung (1), die ebenfalls in der erfindungsgemäßen Förderanlage verwendet werden kann, ist unter Bezugnahme auf die beiliegende Figur 2 beispielhaft näher erläutert. Die Figur 2 zeigt einen Längsschnitt durch eine schematisch dargestellte Vorrichtung zum Fördern von Pul- ver.

Die Vorrichtung (1) weist in einem Grundkörper (2) eine Förderkammer (3) auf, in die eine Einlassbohrung (4) und eine Auslassbohrung (5) münden. An die Einlass- bohrung (4) ist eine Zuführleitung (6) angeschlossen, die mit einem Abschlussorgan (7) gesteuert verschlossen und freigegeben werden kann. An die Auslassbohrung (5) ist eine Austragsleitung (7) angeschlossen, die mit einem Abschlussorgan (9) gesteuert verschlossen und freigegeben werden kann. Der Grundkörper (2) ist mit einem Führungskörper (10) verbunden, in dem ein Kolben (11) hin-und her ver- schiebbar angeordnet ist. Der Saugkolben (11) hat eine Längsbohrung (14) und ist an seinem der Förderkammer zugewandten Ende mit einem Verteilstück (13) ver- sehen, das zwischen sich und dem Kolben (11) Kanäle (12) begrenzt, die der Zufüh- rung eines Druckgases zur Förderkammer (3) dienen. Eine Dichtung (15) dichtet den Führungskörper (10) sowohl gegenüber dem Kolben (11) als auch gegenüber dem Grundkörper (2) ab. An seiner von der Förderkammer (3) abgewandten Ende ist der Saugkolben (11) mit einer Antriebsvorrichtung (16) verbunden.

Die Antriebsvorrichtung (16) ist im vorliegenden Beispiel als druckmittelbetriebene Kolben-Zylindereinheit ausgebildet. Sie könnte aber auch als mechanische An- triebseinheit, beispielsweise als Exzenter-oder Kurbelantrieb oder als elektromag- netische Antriebseinheit ausgebildet sein. Der in einem Zylinder (17) durch ein Druckmittel, beispielsweise Luft, bewegbare Kolben (18) der Antriebsvorrichtung (16) hat eine durchgehende, hohle Kolbenstange (19), die an ihrEm in der Figur un-

teren Ende mit einem Kolben (11) verbunden ist. Am anderen Ende der Kolben- stange (19) ist eine Leitung (26) in der Form eines Schlauches angeschlossen, die mit einem Ventil (25) verbunden ist und deren Funktion weiter unten erläutert wird.

Eine obere Druckmittelleitung (20) und eine untere Druckmittelleitung (21) dienen zum Beaufschlagen des Kolbens (18) mit einem Druckmittel, beispielsweise Luft, um diesen im Zylinder (17) ab und auf zu bewegen. Die Druckmittelleitungen (20) und (21) sind mit einem Mehrwegeventil (22) verbunden, das seinerseits an eine Druckmittelquelle (23) angeschlossen ist. Je nach der Stellung des Mehrwegeventils (22) ist eine der beiden Druckmittelleitungen (20) oder (21) mit Druck beaufschlagt, während die andere mit einem Auslass (24) verbunden ist.

Im folgenden wird die Funktion der oben beschriebenen Vorrichtung erläutert. Aus- gehend von der in der Figur 2 dargestellten Lage wird der Kolben (11) durch die Antriebsvorrichtung (15) von der Förderkammer (3) wegbewegt. Das Abschlussor- gan (9) in der Austragsleitung (8) ist zu diesem Zeitpunkt geschlossen. Durch diese Bewegung des Saugkolbens (11) entsteht in der Förderkammer {3) ein Unterdruck.

Gleichzeitig wird das Abschlussorgan (7) in der Zuführleitung (6) geöffnet, so dass Pulver aus einem (nicht dargestellten) Pulvervorrat in die Förderkammer (3) strömt.

Das Pulver in der Zuführleitung (7) kann bereits in einem Gas oder Gasgemisch dispergiert sein, damit es besonders gut fließfähig ist. In den meisten Fällen wird dieses Gasgemisch Luft sein. Jedoch kann bei heiklen pulverförmigen Stoffen, bei- spielsweise solchen, die mit Sauerstoff unerwünscht reagieren oder vernetzen, ein anderes Gas oder Gasgemisch, beispielsweise ein Inertgas, verwendet werden.

Nachdem genügend Pulver in die Förderkammer (3) geströmt ist, wird das Ab- schlussorgan (7) in der Zuführleitung (6) geschlossen. Durch Öffnen des Ventils (25) wird Druckgas, das aus der selben Quelle (23) stammen kann wie das zum Betrieb der Antriebsvorrichtung (16) verwendete, dazu gebracht, durch die Leitung (26), die Kolbenstange (19) und die Längsbohrung (14) des Saugkolbens (11) zu strömen.

Gleichzeitig wird das Abschlussorgan (9) in der Austragsleitung (8) geöffnet, so dass das in der Förderkammer (3) vorhandene Pulver durch die Austragsleitung (8) ausgestoßen wird. Dieses Ausstoßen des Pulvers mittels Druckgas kann bereits erfolgen, bevor der Kolben (11) in seine Endlage erreicht hat, in der er von der För- derkammer entfernt ist. Damit lässt sich eine genaue Dosierung des durch die Vor- richtung geförderten Pulvers erreichen. Nachdem der Saugkoben (11) wieder in seine in der Figur dargestellten Ausgangslage zurückgekehrt ist, kann ein neuer Förderzyklus beginnen.

Die Figur 3 zeigt eine Schließ-und Öffnungsvorrichtung zum zeitlich unterschiedli- chen Öffnen und Verschließen der Zuführleitung (6) und Austragsleitung (8) : Diese Figur 3 stellt einen Schnitt im Bereich der Zuführteitungen (6a), {6b) und Aus- tragsleitung (8a), (8b) dar. Die Schnittebene verläuft senkrecht zu diesen Leitungen.

Für eine entsprechende Bewegung der Stäbe (34a), (34b) befindet sich eine ent- sprechende Bewegungsvorrichtung zwischen den Wandungen (33). Diese Vorrich- tung zum Bewegen der beiden Stangen ist in diesem Falle ein Kurzhubzylinder. Mit X und Y werden in dieser Figur die unterschiedlichen Abstände der zu den Wan- dungen (33) senkrechten Achsen bezeichnet, die durch die Schlauchmitte verlaufen und die Asymmetrie kennzeichnen.

Die Stäbe (34a), (34b) verlaufen nicht parallel zu den Wandungen (33). Durch diese Schrägstellung und die Bewegung des Kurzhubzylinders wird ein zeitlich versetztes Öffnen und Verschließen der Zufuhr-und Austragsleitungen gewährleistet. Durch einen unterschiedlichen Einstellwinkel der Stäbe (34a), (34b) wird eine unterschied- liche Zeitdifferenz vorgewählt.

Bezugszeichenliste 1 Vorrichtung 2 Grundkörper 3 Förderkammer 4 Einlassbohrung 5 Auslassbohrung 6 Zuführleitung 7 Abschlussorgan 8 Austragsleitung 9 Abschlussorgan 10 Führungskörper 11 Kolben 12 Kanal 13 Verteilstück 14 Längsbohrung 15 Dichtung 16 Antriebsvorrichtung 17 Zylinder 18 Kolben 19 Kolbenstange 20 obere Druckmittelleitung 21 untere Druckmittelleitung 22 Mehrwegeventil 23 Druckmittelquelle 24 Auslass 25 Ventil 26 Leitung (Schlauch) 27 Pulver 28 Pulverbehälter 29 Förderanlage 30 Applikationsstelle 31 Antriebseinheit 32 Entkopplungseinheit 33 Wandung 34 Stab