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Patent Searching and Data


Title:
DEVICE FOR CREATING THREADED HOLES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/066165
Kind Code:
A1
Abstract:
A device for creating threaded holes, in particular a threaded drill, comprising a first drill bit which has a thread cutting edge and a shank, and comprising a second drill bit which has a thread cutting edge and possibly a shank, wherein the second drill bit has a recess extending in axial direction thereof, preferably continuous, for receiving the first drill bit, wherein the shank of the first drill bit is arranged in the recess of the second drill bit, wherein the bits are guided via a guide so as to be movable relative to each other in the axial direction, and wherein the guide is configured such that the drill bits are fixed relative to one another in direction of rotation.

Inventors:
DUSSLING JOACHIM (DE)
Application Number:
PCT/DE2015/200481
Publication Date:
May 06, 2016
Filing Date:
October 20, 2015
Export Citation:
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Assignee:
DUSSLING JOACHIM (DE)
DUSSLING HEIDRUN (DE)
International Classes:
B23G5/06
Foreign References:
SU1143535A21985-03-07
SU25378A11932-02-29
DE10305198A12004-08-19
CN201044940Y2008-04-09
DE102010008962A12011-03-03
Attorney, Agent or Firm:
ULLRICH & NAUMANN (DE)
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Claims:
A n s p r ü c h e

1. Vorrichtung zur Erzeugung gewindetragender Bohrungen, insbesondere Gewindebohrer, mit einem ersten Bohrer (1), der eine Gewindeschneide (4) und einen Schaft (3) aufweist, und mit einem zweiten Bohrer (2), der eine Gewindeschneide (7) und ggf. einen Schaft (6) aufweist,

wobei der zweite Bohrer (2) eine sich in axialer Richtung erstreckende, vorzugsweise durchgehende, Ausnehmung zur Aufnahme des ersten Bohrers (1) aufweist,

wobei der Schaft (3) des ersten Bohrers (1 ) in der Ausnehmung des zweiten Bohrers (2) angeordnet ist,

wobei die Bohrer (1 , 2) über eine Führung in axialer Richtung relativ zueinander verschiebbar geführt sind, und

wobei die Führung derart ausgebildet ist, dass die Bohrer (1 , 2) in Drehrichtung relativ zueinander fixiert sind.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Führung zumindest teilweise den Schaft (3) des ersten Bohrers (1) und eine durch die Aus- nehmung gebildete Innenwandung (17) des zweiten Bohrers (2) umfasst.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung, zumindest teilweise, im Querschnitt unrund ausgebildet ist. 4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung im Querschnitt als Polygon, Ellipse, Oval oder Eiform ausgebildet ist.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung einen im Wesentlichen stern- oder kreuzförmig ausgebildeten Querschnitt aufweist.

6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine Wandung des Schafts (3) bzw. der Schaft (3) des ersten Bohrers (1 ) und die Innenwandung (17) des zweiten Bohrers (2) zumindest teilweise und im Wesentlichen formschlüssig ineinandergreifen, sodass die Bohrer (1 , 2) in Drehrichtung relativ zueinander fixiert sind. 7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaft (3) des ersten Bohrers (1 ) zumindest teilweise einen zur Ausnehmung korrespondierenden Querschnitt aufweist.

8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaft (3) des ersten Bohrers (1 ) zumindest teilweise als Dreikant, Vierkant, Fünfkant, Sechskant, Siebenkant und/oder Achtkant ausgebildet ist.

9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die vom zweiten Bohrer (2) umfasste Gewindeschneide (7) einen größeren Durchmesser als die Gewindeschneide (4) des ersten Bohrers (1 ) aufweist.

10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Gewindeschneide (4) des ersten Bohrers (1) und die Gewindeschneide (7) des zweiten Bohrers (2) eine unterschiedliche Steigung aufweisen.

1 1. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung als Durchgang ausgebildet ist.

12. Vorrichtung nach, dadurch gekennzeichnet einem der Ansprüche 1 bis 1 1 , dass die Führung ein Widerstandselement, insbesondere ein Reibelement, zur

Reduzierung der relativen Bewegungsfähigkeit der Bohrer (1 , 2) in axialer Richtung umfasst.

13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Führung eine Arretierungseinrichtung zur Sicherung der Bohrer (1 , 2) in einer Ausgangsposition umfasst, wobei die Arretierungseinrichtung vorzugsweise eine Kugelraste (12), eine Klemmhülse mit federnder Schnappverbindung oder Magnetverschluss, eine Klinkenführung durch federnde Haken, eine Federrückführung und/oder eine Blattfedereinrastung umfasst.

14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaft (3) des ersten Bohrers (1) oder der Schaft (6) des zweiten Bohrers (2), insbesondere auf der der Gewindeschneide (4, 7) abgewandten Seite, einen Antriebsabschnitt (15) zum Zwecke der Drehmomentübertragung aufweist.

15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass eine Werkzeugaufnahme (8) zum Einsatz bzw. Einspannen in eine Antriebsvorrichtung vorgesehen ist, wobei die Werkzeugaufnahme (8) an dem Antriebsab- schnitt (15) zum Zwecke der Drehmomentübertragung angreift.

Description:
VORRICHTUNG ZUR ERZEUGUNG GEWINDETRAGENDER

BOHRUNGEN

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Erzeugung gewindetragender Bohrungen, insbesondere einen Gewindebohrer.

Vorrichtungen der in Rede stehenden Art sind seit Jahren in den unterschiedlichsten Ausführungsformen aus der Praxis bekannt. Lediglich beispielhaft wird dazu auf die DE 10 2010 008 962 A1 verwiesen. Bei der dort bekannten Vorrichtung handelt es sich um einen Gewindebohrer zum Schneiden von Gewinden in dafür vorgesehene Bohrlöcher eines vorzugsweise metallischen Werkstücks. Der Gewindebohrer - als Vorrichtung zur Erzeugung gewindetragender Bohrungen - umfasst einen Schaft und eine am freien Ende vorgesehene Ge- windeschneide sowie einen am Schaft angeordneten Antriebsabschnitt zum Einspannen in eine Antriebsvorrichtung. Der Antriebsabschnitt ist als Vierkant ausgebildet mit dem der Gewindebohrer formschlüssig beispielsweise in ein Windeisen eingespannt werden kann. Des Weiteren kann ein derartiger Gewindebohrer mit seinem zylindrischen Schaft in Dreibackenfutter von Bohrmaschinen mit schalt- barem Rechts-/Linkslauf zur Herstellung von Innengewinden eingesetzt werden.

Bei derartigen Gewindebohrern als Vorrichtungen zur Erzeugung gewindetragender Bohrungen ist problematisch, dass pro Schneidvorgang bzw. pro Arbeitsvorgang immer nur ein Gewinde in einer Bohrung erzeugbar ist. Dies ist ins- besondere in Anwendungsfällen von erheblichem Nachteil bei denen in einem Werkstück zwei unterschiedliche Gewinde, zum Beispiel mit unterschiedlichen Nenndurchmessern, zu erzeugen sind, wobei beide Gewinde dieselbe Rotationsachse aufweisen. D.h. die beiden zu erzeugenden Gewinde bzw. die für die Gewinde vorgesehene Vorbohrungen sind in dem Werkstück lediglich in axialer Richtung versetzt angeordnet. Dabei ist besonders nachteilig, dass für die Erzeugung des jeweiligen Gewindes in dem Werkstück der entsprechende Gewindebohrer eingesetzt werden muss. Demnach ist ein zeitaufwendiger Werkzeugwechsel erforderlich, wobei gegebenenfalls auch ein Umspannen des Werkstücks zu erfolgen hat. Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Erzeugung gewindetragender Bohrungen der eingangs genannten Art derart auszugestalten und weiterzubilden, dass bei konstruktiv einfacher Ausgestaltung eine möglichst zeitsparende Erzeugung von unterschiedlichen Gewinden, vorzugsweise in einem Arbeitsschneidvorgang, ermöglicht ist.

Erfindungsgemäß ist die voranstehende Aufgabe durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Danach ist eine Vorrichtung zur Erzeugung gewindetragender Bohrungen, insbesondere ein Gewindebohrer, angegeben, mit einem ersten Bohrer, der eine Gewindeschneide und einen Schaft aufweist, und mit einem zweiten Bohrer, der eine Gewindeschneide und ggf. einen Schaft aufweist, wobei der zweite Bohrer eine sich in axialer Richtung erstreckende, vorzugsweise durchgehende, Ausnehmung zur Aufnahme des ersten Bohrers aufweist, wobei der Schaft des ersten Bohrers in der Ausnehmung des zweiten Bohrers angeordnet ist, wobei die Bohrer über eine Führung in axialer Richtung relativ zueinander verschiebbar geführt sind, und wobei die Führung derart ausgebildet ist, dass die Bohrer in Drehrichtung relativ zueinander fixiert sind.

In erfindungsgemäßer Weise ist zunächst einmal erkannt worden, dass es von erheblichem Vorteil ist, wenn beim Schneiden von zwei unterschiedlichen Gewinden ein zeitaufwändiger Werkzeugwechsel vermieden wird. Dazu umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Erzeugung gewindetragender Bohrungen einen ersten Bohrer, der einen Schaft und eine Gewindeschneide aufweist, und einen zweiten Bohrer mit einer Gewindeschneide. Je nach Ausgestaltung des zweiten Bohrers bzw. je nach Ausprägung der Gewindeschneide des zweiten Bohrers kann dieser einen Schaft aufweisen. Zur Kopplung der beiden Bohrer miteinander weist der zweite Bohrer eine sich über einen großen Teil seiner Axialerstreckung, vorzugsweise eine über seine ganze Länge verlaufende mittige, axiale Ausnehmung auf, die zur Aufnahme des ersten Bohrers dient. Dabei ist der Schaft des ersten Bohrers in der Ausnehmung des zweiten Bohrers angeordnet ist. In weiter erfindungsgemäßer Weise ist erkannt worden, dass insbesondere bei einer nahezu gleichzeitigen bzw. in einem Arbeitsschritt erfolgenden Erzeugung von zwei Gewinden mit unterschiedlicher Steigung in einem Bohrloch die Gewindeschneiden bzw. deren Vorschubbewegungen aufeinander abzustimmen sind, um eine Beeinträchtigung der zu erzeugenden Gewinde zu vermeiden. Erfindungsgemäß sind der erste Bohrer und der zweite Bohrer über eine Führung in axialer Richtung, d.h. in Längsrichtung der Bohrer, relativ zueinander verschiebbar geführt bzw. bewegbar. Dabei ist die Führung derart ausgebildet ist, dass die Bohrer in Drehrichtung relativ zueinander verdrehsicher fixiert sind. Somit wird der zweite Bohrer durch den ersten Bohrer - oder umgekehrt - über die Führung in Bezug auf die Rotations- bzw. Drehbewegung zwangsweise mitgeführt.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Erzeugung gewindetragender Bohrung ermöglicht aufgrund ihrer raffinierten Kombination bzw. Kopplung der beiden Bohrer das Schneiden von zwei verschiedenen Gewinden - zum Beispiel in einem Werkstück - mit unterschiedlicher Steigung und unterschiedlichen Nenndurchmessern in einem Arbeitsgang ohne zeitaufwändigem Werkzeug- bzw. Gewindebohrerwechsel. Im Konkreten können in einem Werkstück zwei Gewinde mit unterschiedlichen Steigungen erzeugt werden, ohne dass die Bohrer oder die Gewinde beschädigt werden. Der Steigungsausgleich der unterschiedlichen Gewindeschneiden erfolgt über einen Längenausgleich durch die Führung der beiden Bohrer automatisch. Folglich ist mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung bei konstruktiv einfacher Ausgestaltung auf besonders raffinierte Weise eine effiziente Erzeugung von unterschiedlichen Gewinden ermöglicht.

In vorteilhafter Weise kann die Führung zumindest teilweise den Schaft des ersten Bohrers und eine durch die Ausnehmung gebildete Innenwandung des zweiten Bohrers umfassen. Somit kann auf konstruktiv einfache Weise eine Führung realisiert werden, die durch das Zusammenspiel zwischen dem Schaft des ersten Bohrers und der Innenwandung des zweiten Bohrers eine relative Linearbewegung der Bohrer untereinander bereitstellt und zudem - durch entsprechende Ausgestaltung - eine gegenseitige Verdrehung der Bohrer verhindert. Der erste Bohrer bzw. dessen Schaft wird damit in der Ausnehmung des zweiten Bohrers geführt.

In besonders vorteilhafter Weise kann die Ausnehmung, zumindest teilweise, im Querschnitt unrund ausgebildet sein. Dabei sind unterschiedlichste unrunde Ausgestaltungen der Ausnehmung denkbar. Wesentlich für eine unrunde Ausge- staltung ist, dass der in der Ausnehmung in axialer Richtung verschiebbar bzw. beweglich geführte Schaft des ersten Bohrers derart ausgestaltet werden kann, dass in direkter Zusammenwirkung mit der im zweiten Bohrer ausgebildeten Ausnehmung eine freie Drehbewegung der beiden Bohrer relativ zueinander ver- hindert wird.

Im Hinblick auf eine verdrehsichere Ausbildung der Führung kann die Ausnehmung im Querschnitt als Polygon ausgebildet sein. In einer bevorzugten Ausgestaltung kann der Querschnitt der Ausnehmung ein Dreieck, ein Quadrat oder ein regelmäßiges Sechseck bilden, so dass in konstruktiver Hinsicht eine möglichst einfache und verdrehsichere Führung realisierbar ist. Ein im Wesentlichen polygonaler Querschnitt mit abgerundeten Ecken ist ebenfalls denkbar.

Des Weiteren ist es denkbar, dass die Ausnehmung im Querschnitt ellipsenförmig, oval oder eiförmig ausgebildet ist.

Im Hinblick auf eine effektive und sicher ineinandergreifende Verdrehsicherung kann die Ausnehmung des zweiten Bohrers einen im Wesentlichen stern- oder kreuzförmig ausgebildeten Querschnitt aufweisen.

In vorteilhafter Weise können eine Wandung des Schafts bzw. der Schaft des ersten Bohrers und die Innenwandung des zweiten Bohrers zumindest teilweise und im Wesentlichen formschlüssig ineinandergreifen, so dass die Bohrer in Drehrichtung relativ zueinander verdrehsicher fixiert sind. Somit sind die Wandung des Schafts des ersten Bohrers und die Form der Ausnehmung des zweiten Bohrers aneinander angepasst, nämlich derart, dass der erste Bohrer bzw. dessen Schaft innerhalb der Ausnehmung des zweiten Bohrers in Axial- bzw. in Längsrichtung verschiebbar geführt wird. In vorteilhafter Weise kann der Schaft des ersten Bohrers zumindest teilweise einen zur Ausnehmung des zweiten Bohrers korrespondierenden Querschnitt aufweisen. Somit sind, insbesondere bei unrundem Querschnitt, eine Verdrehsicherung und eine Verschiebung in Längsrichtung der Bohrer - relativ zueinander - gewährleistet. An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass unter korrespondierendem Querschnitt ein im Wesentlichen identischer bzw. ein nahezu identischer Querschnitt zu verstehen ist, der geringfügig abweichen kann, nämlich derart, dass die Ausdehnung des Schafts des ersten Bohrers im Querschnitt geringfügig kleiner ist als die Ausdehnung des Ausnehmungsquerschnitts, so dass eine Verschiebung, insbesondere eine möglichst schwimmende bzw. möglichst gleitende Verschiebung, des Schafts des ersten Bohrers in der Ausnehmung des zweiten Bohrers gewährleistet ist.

Hinsichtlich einer konstruktiv einfachen Ausgestaltung der Führung kann der Schaft des ersten Bohrers, zumindest der in der Ausnehmung zur Führung vorgesehene Teil des Schafts, beispielsweise als Dreikant, Vierkant, Fünfkant, Sechskant, Siebenkant und/oder Achtkant ausgebildet sein. Hinsichtlich einer möglichst robusten Ausgestaltung kann ein im Querschnitt rechteckig ausgebildeter Schaft des ersten Bohrers, zum Beispiel als Vierkant, zur Führung in der Ausnehmung des zweiten Bohrers besonders vorteilhaft sein. Dabei ist wesentlich, dass der zum Schaftquerschnitt des ersten Bohrers korrespondierende Querschnitt der Ausnehmung so ausgebildet ist, dass der Schaft des ersten Bohrers beim Gewindeschneidvorgang in einer Drehrichtung um die Längsachse der Bohrer formschlüssig in die Ausnehmung eingreift.

In vorteilhafter Weise kann die vom zweiten Bohrer umfasste Gewindeschneide einen größeren Durchmesser als die Gewindeschneide des ersten Bohrers aufweisen. Somit können auf effiziente Weise in einem Werkstück zwei Gewinde mit unterschiedlichem Nenndurchmesser erzeugt werden. Zweckmäßigerweise kann dazu ein mit den zwei Gewinden zu versehendes Werkstück eine„doppelte" Vorbohrung mit zwei unterschiedlichen Durchmessern umfassen. Das heißt die „doppelte" Vorbohrung wird durch zwei axial übereinander angeordnete Bohrlöcher mit unterschiedlichen Durchmessern gebildet, wobei das obere Bohrloch einen größeren Durchmesser aufweist als das untere Bohrloch. Die Gewinde- schneide des ersten Bohrers mit kleinerem Durchmesser dient dann zur Gewindeerzeugung im unteren Bohrloch und die Gewindeschneide des zweiten Bohrers mit größerem Durchmesser dient zur Gewindeerzeugung im oberen Bohrloch. Grundsätzlich ist es dabei auch denkbar, dass eine mit Gewinden zu versehende Vorbohrung derart ausgeformt ist, dass diese mehr als zwei axial übereinander angeordnete Bohrlöcher mit unterschiedlichen Durchmessern umfasst, wobei der Durchmesser von unten nach oben zumindest gleich bleibt oder sich vergrößert. Somit können - vorausgesetzt die Vorrichtung wird von oben nach unten in die Vorbohrung geführt - die beiden unterschiedlichen Gewinde in den jeweiligen Bohrlöchern, deren Durchmesser zu den Gewindeschneiden des ersten bzw. des zweiten Bohrers korrespondieren, der Vorbohrung des Werkstücks erzeugt werden.

Des Weiteren können die Gewindeschneide des ersten Bohrers und die Gewinde- schneide des zweiten Bohrers eine unterschiedliche Steigung aufweisen. Somit sind Gewinde mit unterschiedlicher Steigung in einem Arbeitsgang in einem Werkstück erzeugbar, wobei der Steigungsausgleich über den Längenausgleich der Führung der beiden Bohrer zueinander automatisch erfolgt. In einer vorteilhaften Ausgestaltung kann die Ausnehmung des zweiten Bohrers als Durchgang bzw. als Durchführung ausgebildet sein. Somit ist der zweite Bohrer variabel über den Schaft des ersten Bohrers hinweg verschiebbar.

In einer weiter vorteilhaften Ausgestaltung kann die Führung ein Widerstands- element, vorzugsweise ein Reibelement, zur Reduzierung der relativen Bewegungsfähigkeit der Bohrer in axialer Richtung umfassen. Als Reibelement kann beispielsweise ein federndes Druckstück mit Kugel dienen. Zur Reduzierung der relativen Bewegungsfähigkeit könnte dabei das Reibelement in die Wandung des zweiten Bohrers bzw. in den Schaft des zweiten Bohrers so eingebracht werden, dass die relative Bewegungsfähigkeit durch Druck auf den Schaft des ersten Bohrers in geeigneter Weise gedämpft wird. Somit ist eine variable und ggf. positi- onshaltende relative Positionierung der Bohrer zueinander möglich. Der Widerstand kann dabei so eingestellt werden bzw. angepasst sein, dass eine axiale relative Verschiebung der Bohrer nach wie vor gewährleistet ist.

Hinsichtlich einer verbesserten Ausrichtung der von der Vorrichtung umfassten Bohrer, insbesondere bei senkrechter Handhabung, kann die Führung eine Arretierungseinrichtung zur Sicherung der Bohrer (hinsichtlich ihrer relativen Bewegungsfähigkeit in axialer Richtung vor dem Eingreifen der Gewindeschneiden in ein Werkstück) in einer Ausgangsposition umfassen. Die Arretierungseinrichtung kann dabei als Kugelraste ausgebildet sein. Des Weiteren ist denkbar, dass die Arretierungseinrichtung eine Klemmhülse mit federnder Schnappverbindung oder Magnetverschluss, eine Klinkenführung durch federnde Haken, eine Federrück- führung und/oder eine Blattfedereinrastung umfasst. Somit ist durch die Arretierungseinrichtung, insbesondere bei senkrechter Handhabung der Vorrichtung, ein Abrutschen des gegebenenfalls frei beweglichen Bohrers vermieden. Des Weiteren kann mittels der Arretierungseinrichtung - bei entsprechender Ausbildung im Hinblick auf die aufzubringende Kraft für eine Lösung der Arretierung - ein anfängliches Eingreifen einer Gewindeschneide in eine Vorbohrung verbessert werden, insbesondere einer Gewindeschneide des nicht direkt angetriebenen Bohrers der Vorrichtung. Idealerweise läuft ein Bohrer bzw. die Gewindeschneide ohne bzw. mit möglichst wenig Vorschubdruck in das Material, so dass eine freie axiale Bewegung des Bohrers möglich ist und damit eine möglichst einwandfreie Gewindeerzeugung gewährleistet ist. Des Weiteren wird dadurch auch der Verschleiß der Gewindeschneide bzw. des Bohrers reduziert.

Hinsichtlich einer einfachen Inbetriebnahme kann der Schaft des ersten Bohrers oder der Schaft des zweiten Bohrers, insbesondere auf seiner der Gewinde- schneide abgewandten Seite, einen Antriebsabschnitt zum Zwecke der Drehmomentübertragung aufweisen. Zweckmäßigerweise kann der Antriebsabschnitt derart ausgebildet sein, dass der Antriebsabschnitt in seinem Querschnitt komplementär zu Werkzeugen ist, die zum Zwecke der Drehmomentübertragung an dem Antriebsabschnitt angreifen. Somit kann die Vorrichtung zur Erzeugung ge- windetragender Bohrungen in einer Antriebsvorrichtung eingesetzt bzw. eingespannt werden.

In vorteilhafter Weise kann die Vorrichtung eine Werkzeugaufnahme zum Einsatz bzw. zum Einspannen in eine Antriebsvorrichtung umfassen, wobei die Werkzeug- aufnähme an dem Antriebsabschnitt zum Zwecke der Drehmomentübertragung angreift. Zur Fixierung des Antriebsabschnitts in der Werkzeugaufnahme kann ein Fixierungsmittel, zum Beispiel ein Gewindestift zum Einspannen, vorgesehen sein. Des Weiteren sei darauf hingewiesen, dass die erfindungsgemäße Vorrichtung und/oder vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung beispielsweise in ein übliches Bohrmaschinenfutter eingesetzt werden können. Des Weiteren ist auch eine Verwendung mit Windeisen, Gewindeschneidapparaten, CNC-Werzeugmaschinen oder ein Einsatz in einem Bearbeitungszentrum (Automatendreherei) möglich.

Ferner sei darauf hingewiesen, dass die erfindungsgemäße Vorrichtung und/oder vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung zur Gewindeerzeugung in unterschiedlichsten Materialien verwendet werden können. Die Art der Bohrer können je nach Verwendungszweck frei gewählt werden, zum Beispiel zur Bearbeitung von Kunstoff, Holz, Stahl, Aluminium etc. Des Weiteren sind Bohrer mit unterschiedlichsten Durchmessern und Steigungen wählbar. Zum Beispiel könnte durch Einsatz der passenden Bohrer bzw. Gewindeschneiden in einem Werkstück ein M5 und ein M10 Gewinde erzeugt werden.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung und/oder vorteilhafte Ausgestaltung vermeiden somit auf raffinierte Weise unnötige und zeitaufwändige Werkzeugwechsel, ermöglichen schnelle Fertigungszeiten, ist/sind kostengünstig in der Herstellung und vermeiden ein ggf. erforderliches Umspannen eines zu bearbeitenden Werkstücks.

Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, die Lehre der vorliegenden Erfindung in vorteilhafter Weise auszugestalten und weiterzubilden. Dazu ist einerseits auf die dem Anspruch 1 nachgeordneten Ansprüche und andererseits auf die nach- folgende Erläuterung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung zu verweisen. In Verbindung mit der Erläuterung der bevorzugten Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung werden auch im Allgemeinen bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Lehre erläutert. In der Zeichnung zeigen

Fig. 1 in einer schematischen Ansicht ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, Fig. 2 in einer schematischen Schnittdarstellung das Ausführungsbeispiel aus Fig. 1 und

Fig. 3 in einer schematischen Seitenansicht das Ausführungsbeispiel aus

Fig. 1 im Schnitt B-B gemäß Fig. 2.

Fig. 1 zeigt in einer perspektivischen Ansicht ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einem ersten Bohrer 1 und einem zweiten Bohrer 2. Der erste Bohrer 1 umfasst einen Schaft 3 und eine Gewindeschneide 4 mit Gewindeschneidspitze 5. Der zweite Bohrer 2 umfasst einen Schaft 6 und eine Gewindeschneide 7. Der zweite Bohrer 2 weist an seiner Stirnseite eine sich über die ganze Länge des Bohrers 2 verlaufende mittige axiale Ausnehmung auf. Der Schaft 3 des ersten Bohrers 1 ist in der Ausnehmung des zweiten Bohrers 2 an- geordnet. Im Konkreten ist der Bohrer 1 über seinen Schaft 3 in der Ausnehmung des zweiten Bohrers 2 in axialer Richtung verschiebbar gelagert. Somit kann der zweite Bohrer 2 relativ zum ersten Bohrer 1 - und umgekehrt - bewegt werden.

Die Führung der beiden Bohrer 1 und 2 ist derart ausgebildet, dass die Bohrer 1 und 2 in Drehrichtung relativ zueinander fixiert sind. Somit ist eine gegenseitige Verdrehung des ersten Bohrers 1 und des zweiten Bohrers 2 verhindert. Damit können mit dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zwei unterschiedliche Gewinde mit unterschiedlichen Nenndurchmessern und unterschiedlichen Steigungen in einem Arbeitsgang aufgrund des automatischen Steigungsausgleichs geschnitten werden. Der Steigungsausgleich erfolgt dabei über den Schaft 3 des ersten Bohrers 1 , und zwar im Konkreten über den Teil des Schafts 3 der zur beweglichen Führung in der Ausnehmung des Bohrers 2 vorgesehen ist. Bei der Bearbeitung eines in Fig. 1 nicht dargestellten Werkstücks gibt der erste Bohrer 1 mit einer vordefinierten Steigung die Steigung bzw. den Vorschub für den Schneidvorgang vor. Der zweite Bohrer 2 folgt mit - einer zum Bohrer 1 unterschiedlichen - vordefinierten Steigung problemlos durch den Ausgleich der Führung in axialer Richtung. Sofern die Steigung des ersten Bohrers 1 größer ist als die Steigung des zweiten Bohrers 2 entfernt sich der erste Bohrer 1 vom zweiten Bohrer 2 in axialer Vorschubrichtung. Für den Fall, dass die Steigung des ersten Bohrers 1 kleiner ist als die Steigung des zweiten Bohrers 2 holt der zweite Bohrer 2 relativ zum ersten Bohrer 1 in axialer Vorschubrichtung auf. Gemäß dem Ausführungsbeispiel aus Fig. 1 wird ein Antriebsabschnitt des Schafts 3, der sich auf der der Gewindeschneide 4 gegenüberliegenden Seite des Schafts 3 befindet, in einer Werkzeugaufnahme 8 mittels eines Gewindestifts 9 zum Zwecke der Drehmomentübertragung fixiert. Die Werkzeugaufnahme 8, die einen ersten Teil 10 und zweiten Teil 1 1 umfasst, dient zum Einsatz in einem Ge- windeschneidapparat bzw. zum Einsatz in geeigneten Antriebsvorrichtungen. Dazu wird der erste Teil 10 der Werkzeugaufnahme 8 in dem Gewindeschneideapparat bzw. in der Antriebsvorrichtung eingespannt. Bei entsprechender Ausgestaltung der Werkzeugaufnahme 8 ist auch der Einsatz einer inneren Kühlmittelzufuhr möglich.

Des Weiteren ist gemäß dem Ausführungsbeispiel aus Fig. 1 eine Kugelraste 12 zur relativen Positionierung des Bohrers 2 am Schaft 3 des Bohrers 1 vorgesehen. Die Kugelraste 12 ist in der Wandung des Schafts 6 des zweiten Bohrers 2 eingebracht, zum Beispiel durch Verschraubung, und wirkt als federndes Druckstück mit einer Kugel auf den Schaft 3 des ersten Bohrers 1. Für eine sichere und unterstützende Befestigung der Kugelraste 12 am Schaft 6 des zweiten Bohrers 2 dient eine Sicherungsmutter 13.

Fig. 2 zeigt in einer Längsschnittdarstellung das Ausführungsbeispiel aus Fig. 1. In Ergänzung zu Fig. 1 ist in Fig. 2 die Kugel 14 der Kugelraste 12 dargestellt. Über die federnde Kugelraste ist eine sichere Positionierung des zweiten Bohrers 2 in Relation zum ersten Bohrer 1 ermöglicht. Insbesondere bei senkrechter Handhabung der Vorrichtung ist ein Abrutschen des zweiten Bohrers aufgrund einer mit der Kugelraste 12 herbei geführten Reibung - je nach gewählter Reibungskraft - weitestgehend vermieden. Dabei ist wesentlich, dass die Reibungskraft so gewählt wird, dass die relative axiale Verschiebung der Bohrer nicht beeinträchtigt wird und die zu erzeugenden Gewinde einwandfrei geschnitten werden können. Die Kugelraste kann in einer - in Fig. 2 nicht dargestellten - Nut, die im Schaft 3 des ersten Bohrers ausgebildet ist, einrasten. Somit wird eine noch größere Haltekraft in einer mit der Nut festgelegten Ausgangsposition realisiert. Auch hierbei kann das Ein- und Ausrasten in bzw. aus der Nut derart ausgebildet sein, dass der Gewindeschneidvorgang nicht beeinträchtigt wird bzw. die erzeugten Gewinde nicht beschädigt werden. Des Weiteren ist der Antriebsabschnitt 15 des Schafts 6 in der Werkzeugaufnahme 8 mittels des Gewindestifts 9 fixiert.

Fig. 3 zeigt in einer schematischen Seitenansicht das Ausführungsbeispiel aus Fig. 1 bzw. aus Fig. 2, wobei die Seitenansicht im Schnitt B-B gemäß Fig. 2 dargestellt ist. Der Schaft 6 des zweiten Bohrers 2 weist eine unrunde Ausnehmung 16 auf, die durch die Innenwandung 17 des zweiten Bohrers 2 begrenzt ist. In der Ausnehmung 16 des zweiten Bohrers 2 kann der Schaft 3 des ersten Bohrers 1 angeordnet und dort in axialer Richtung verschiebbar geführt werden. In Fig. 3 ist der Schaft 3 des ersten Bohrers 1 nicht dargestellt. Sowohl die Ausnehmung 16 als auch der Schaft 3 des ersten Bohrers weisen einen korrespondierenden Quer- schnitt auf. Demnach ist die Querschnittsform der Ausnehmung 16 und des Schafts 3 im Wesentlichen bzw. nahezu identisch ausgebildet, nämlich so, dass eine verdrehsichere Führung bereitgestellt ist. An dieser Stelle sei jedoch darauf hingewiesen, dass unter korrespondierenden Querschnitten zu verstehen ist, dass die Ausdehnung des Schafts 3 im Querschnitt geringfügig von der Ausdehnung des Ausnehmungsquerschnitts abweichen kann, so dass eine Verschiebung, vorzugsweise eine schwimmende bzw. gleitende Verschiebung, des Schafts 3 in der Ausnehmung 16 des zweiten Bohrers 2 gewährleistet ist. Im Konkreten weist der Schaft 3 des ersten Bohrers 1 - gemäß Fig. 3 - eine zylindrische Form mit einer angeschliffenen Fläche auf. Die vom Bohrer 2 umfasste Ausnehmung 16 ist zur Gewährleistung einer Führung in axialer Richtung in korrespondierender Weise angepasst.

Hinsichtlich weiterer vorteilhafter Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird zur Vermeidung von Wiederholungen auf den allgemeinen Teil der Beschreibung sowie auf die beigefügten Ansprüche verwiesen. Schließlich sei ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die voranstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Vorrichtung lediglich zur Erörterung der beanspruchten Lehre dienen, diese jedoch nicht auf die Ausführungsbeispiele einschränken.

Bezugszeichenliste

1 erster Bohrer

2 zweiter Bohrer

3 Schaft

4 Gewindeschneide

5 Gewindeschneidspitze

6 Schaft

7 Gewindeschneide

8 Werkzeugaufnahme

9 Gewindestift

10 erster Teil

11 zweiter Teil

12 Kugelraste

13 Sicherungsmutter

14 Kugel

15 Antriebsabschnitt

16 Ausnehmung

17 Innenwandung