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Title:
DEVICE FOR DETECTING THE FLOW AND METHOD THEREFOR
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2010/066447
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device (1) for measuring the flow rate of molten metal in particular, comprising a first vessel (2) and a second vessel (8), wherein the molten metal (3) is supplied in the first vessel (2) and flows into the second vessel (8) by way of a shroud tube (7), wherein the molten metal (3) is stored temporarily in the second vessel (8) and flows into a mold or another vessel (15, 16) by way of at least one first immersion tube (17, 18), wherein the flow rate of the molten metal (3) through the at least one shroud tube (7) and/or the at least one immersion tube (17, 18) is detected by at least one sensor (9, 21, 22) arranged beneath the respective vessel (2, 8). In addition, the invention relates to a method in this regard.

Inventors:
VOGL NORBERT (DE)
BAUSCH JOERG (DE)
WANS JOCHEN (DE)
LIEFTUCHT DIRK (DE)
Application Number:
PCT/EP2009/008887
Publication Date:
June 17, 2010
Filing Date:
December 11, 2009
Export Citation:
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Assignee:
SMS SIEMAG AG (DE)
VOGL NORBERT (DE)
BAUSCH JOERG (DE)
WANS JOCHEN (DE)
LIEFTUCHT DIRK (DE)
International Classes:
B22D11/18; G01F1/58
Domestic Patent References:
WO2005053877A22005-06-16
WO2000058695A12000-10-05
WO2002036293A12002-05-10
WO2005053877A22005-06-16
Foreign References:
JPH07132349A1995-05-23
JPH07181195A1995-07-21
JPH07195159A1995-08-01
JPS57199917A1982-12-08
Attorney, Agent or Firm:
KLÜPPEL, Walter (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Vorrichtung (1) zur Messung des Durchflusses insbesondere von flüssigem Metall mit einem ersten Gefäß (2) und mit einem zweiten Gefäß (8), wobei in dem ersten Gefäß (2) das flüssige Metall (3) bereit gestellt wird und über ein Schattenrohr (7) in das zweite Gefäß (8) strömt, wobei das flüssige Metall (3) in dem zweiten Gefäß (8) zwischengespeichert wird und über zumindest ein erstes Tauchrohr (17,18) in eine Kokille oder ein weiteres Gefäß (15,16) strömt, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchflussmenge des flüssigen Metalls (3) durch das zumindest eine Schattenrohr (7) und/oder das zumindest eine Tauchrohr (17,18) durch zumindest einen unterhalb des jeweiligen Gefäßes (2,8) angeordneten Sensor (9,21 ,22) detektierbar ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass zur

Steuerung oder Regelung des Durchflusses ein Steuerelement (6,19,20) dem jeweiligen Tauchrohr (17,18) oder Schattenrohr (7) zugeordnet ist.

3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Sensor (9,21 ,22) unterhalb des jeweiligen Gefäßes (2,8) und gegebenenfalls auch unterhalb des zumindest einen jeweiligen Steuerelements (6,19,20) angeordnet ist.

4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Gefäß (8) unterhalb des ersten

Gefäßes (2) angeordnet ist und das Schattenrohr (7) von dem Abfluss des ersten Gefäßes (2) von oben in das zweite Gefäß (8) ragt.

5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kokille oder das weitere Gefäß (15,16) unterhalb des zweiten Gefäßes (8) angeordnet sind und das Tauchrohr

(17, 18) von dem Abfluss des zweiten Gefäßes (8) von oben in die Kokille oder das weitere Gefäß (15,16) ragt.

6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuerung oder Regelung vorgesehen ist, mittels welcher auf Basis der Signale des zumindest einen Sensors (9,21 ,22) das zumindest eine Steuerelement (6, 19,20) angesteuert wird, so dass ein im Wesentlichen gleichmäßiger Füllstand der Gefäße (2,8) und ein gleichmäßiger Füllstand in der Kokille (15) und/oder im Gefäß (16) sowie eine gleichmäßige Produktdicke resultieren.

7. Verfahren zur Steuerung oder Regelung eines Füllstands zumindest eines Gefäßes insbesondere mit flüssigem Metall, wobei auf Basis zumindest eines Signals von zumindest einem Sensors (9,21 ,22) zumindest ein Steuerelement (6,19,20) angesteuert wird, so dass ein im

Wesentlichen gleichmäßiger Füllstand eines Gefäßes (2,8) und eine im Wesentlichen gleichmäßiger Füllstand in der Kokille (15) und/oder im Gefäß (16) eine im Wesentlichen gleichmäßige Produktdicke resultieren.

8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass zur Messung des Durchflusses insbesondere von flüssigem Metall in einer Vorrichtung mit einem ersten Gefäß (2) und mit einem zweiten Gefäß (8), wobei in dem ersten Gefäß (2) das flüssige Metall (3) bereit gestellt wird und das über ein Schattenrohr (7) in das zweite Gefäß (8) strömt und das flüssige Metall (3) in dem zweiten Gefäß (8) zwischengespeichert wird und über zumindest ein erstes Tauchrohr (17,18) in eine Kokille oder ein weiteres Gefäß (15,16) strömt, weiterhin die Durchflussmenge des flüssigen Metalls (3) durch das zumindest eine Schattenrohr (7) und/oder durch das zumindest eine Tauchrohr (17,18) mittels zumindest einen unterhalb des jeweiligen Gefäßes (2,8) angeordneten Sensor (9,21 ,22) detektiert wird.

9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass zur Steuerung oder Regelung des Durchflusses ein Steuerelement (6, 19,20) dem jeweiligen Tauchrohr (17,18) oder Schattenrohr (7) zugeordnet ist.

10.Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Sensor (9,21 ,22) unterhalb zumindest eines Gefäßes (2,8) und/oder gegebenenfalls auch unterhalb zumindest eines Steuerelements (6,19,20) angeordnet ist.

1 1.Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Gefäß (8) unterhalb des ersten Gefäßes (2) angeordnet ist und das Schattenrohr (7) von dem Abfluss des ersten Gefäßes (2) von oben in das zweite Gefäß (8) ragt.

12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 7 bis 11 , dadurch gekennzeichnet, dass das die Kokille oder das weitere Gefäß (15,16) unterhalb des zweiten Gefäßes (8) angeordnet sind und das Tauchrohr (17,18) von dem Abfluss des zweiten Gefäßes (8) von oben in die Kokille

(15,16) ragt.

13. Verfahren insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausregelzeit des Regelsystems dadurch minimiert wird, dass die Steigung der Kennlinie des

Massenstroms als Funktion der Stopfenposition bestimmt wird.

14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Regler eine Verstärkung, vorteilhaft die maximal mögliche Steigung als Verstärkung wählt, ohne dass das Regelsystem instabil wird.

Description:
Vorrichtung zur Detektion des Durchflusses und Verfahren hierfür

Beschreibung

Technisches Gebiet

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Detektion des Durchflusses von flüssigen Metallen insbesondere in Gießanlagen nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 und ein Verfahren zur Steuerung oder Regelung eines Füllstands insbesondere aufgrund der Detektion des Durchflusses nach Anspruch 7.

Stand der Technik

Der Durchfluss von flüssigen Metallen durch metallurgische Gefäße und insbesondere die diesbezüglichen Durchflussmengen sind in Gießanlagen insbesondere zur Prozesssteuerung und damit auch für die Qualität des Endprodukts von zunehmender Bedeutung.

Heute wird der Durchfluss bzw. die Durchflussmenge durch metallurgische Gefäße in Gießanlagen indirekt durch Wiegen von Gefäßen oder durch die Messung der Abzugsgeschwindigkeit und der Dicke des Gussproduktes bestimmt. Diese Verfahren sind allerdings nur relativ ungenau oder sie sind mit großen Toleranzen behaftet und genügen daher den immer weiter steigenden Anforderungen an die Qualität der Regelung immer weniger.

Darüber hinaus sind elektromagnetische Fließgeschwindigkeitssensoren durch die JP 7181195 bekannt geworden, welche die Fließgeschwindigkeit einer heißen Metallschmelze in Echtzeit messen können, wobei eine magnetische Substanz und ein magnetischer Aufnehmer verwendet werden, wobei die magnetische Substanz auf der Oberfläche des heißen geschmolzenen Metalls aufgebracht wird. Dies zeigt sich in der Praxis einer Gießanlage als weniger praktikabel und teuer.

Weiterhin offenbart die JP 57199917 ein elektromagnetisches Fiussmeter, bei welchem um ein durchflossenes Rohr eine Magnetspule angeordnet ist, wobei aufgrund des Gleichstroms sich ein Magnetfeld einstellt, welches auf das flüssige durchfließende Metall einwirkt und einen Kreisstrom verursacht, welcher wiederum eine Kraft verursacht, die auf die Spule wirkt und welche detektiert wird. Da die

Kraft proportional zur Geschwindigkeit des Flusses ist, kann aus der Kraft auf die Geschwindigkeit geschlossen werden. Auch dies zeigt sich in der Praxis einer Gießanlage als ungeeignet, insbesondere im Hinblick auf die doch rauen äußeren Bedingungen.

Die WO 00/58695 offenbart ein Verfahren, bei welchem ein Magnetfeld ebenfalls Kreisströme verursacht, weil sich ein Metallbett und das Magnetfeld relativ zu einander bewegen. Auch dies erscheint weniger praxisgerecht, da die Produktionsanlagen erheblich umgestaltet werden müssten.

Die WO 02/36293 A1 offenbart ein Verfahren, bei welchem ein Gasgehalt zur Detektion genutzt wird. Da in typischen Metallschmelzen der Gasgehalt eher gering und eher störend ist, scheidet eine solche Vorgehensweise typischer Weise aus.

Darstellung der Erfindung, Aufgabe, Lösung, Vorteile

Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zur Messung des Durchflusses, insbesondere zur Messung des Durchflusses von flüssigen Metallen zu schaffen, welche eine höhere Genauigkeit und/oder eine schnellere Reaktion der Steuerung bzw. Regelung erlaubt. Auch ist es die Aufgabe der Erfindung ein Verfahren zur Steuerung oder Regelung eines Füllstands zumindest eines Gefäßes zu schaffen, wobei insbesondere die Vorrichtung zur Detektion des Durchflusses herangezogen wird, um damit eine Produktqualität zu verbessern.

Die Aufgabe zur Vorrichtung wird erreicht mit den Merkmalen von Anspruch 1 , wonach eine Vorrichtung zur Messung des Durchflusses insbesondere von flüssigem Metall geschaffen wird, mit einem ersten Gefäß und mit einem zweiten Gefäß, wobei in dem ersten Gefäß das flüssige Metall bereit gestellt wird und über ein Schattenrohr in das zweite Gefäß strömt, wobei das flüssige Metall in dem zweiten Gefäß zwischengespeichert wird und über zumindest ein erstes Tauchrohr in eine Kokille oder ein weiteres Gefäß strömt, wobei die Durchflussmenge des flüssigen Metalls durch das zumindest eine Schattenrohr und/oder das zumindest eine Tauchrohr durch zumindest einen unterhalb des jeweiligen Gefäßes angeordneten Sensor detektiert wird. Dadurch kann eine schnelle Regelung bzw. Steuerung durchgeführt werden.

Dabei ist es zweckmäßig, wenn zur Steuerung oder Regelung des Durchflusses ein Steuerelement dem jeweiligen Tauchrohr oder Schattenrohr zugeordnet ist, welches den Durchfluss durch Ansteuerung kontrollieren kann.

Auch ist es vorteilhaft, wenn die Sensoren unterhalb des jeweiligen Gefäßes angeordnet sind. Auch ist es zweckmäßig, wenn sie auch unterhalb des jeweiligen Steuerelements angeordnet sind.

Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn das zweite Gefäß unterhalb des ersten Gefäßes angeordnet ist und das Schattenrohr von dem Abfluss des ersten Gefäßes von oben in das zweite Gefäß ragt. Ebenso ist es vorteilhaft, wenn die Kokille unterhalb des zweiten Gefäßes angeordnet ist und das Tauchrohr von dem Abfluss des zweiten Gefäßes von oben in die Kokille ragt.

Erfindungsgemäß ist es besonders vorteilhaft, wenn eine Steuerung oder Regelung vorgesehen ist bzw. durchgeführt wird, mittels welcher auf Basis der

Signale des Sensors oder der Sensoren das Steuerelement oder die

Steuerelemente angesteuert werden, so dass ein im Wesentlichen gleichmäßiger Füllstand der Gefäße, d.h. des ersten Gefäßes und/oder des zweiten Gefäßes und/oder der Kokille und/oder des weiteren Gefäßes, mit dem flüssigen Metall und eine gleichmäßige Produktdicke an der Kokille resultiert.

Die Aufgabe bezüglich des Verfahrens wird erreicht durch ein Verfahren zur Steuerung oder Regelung eines Füllstands zumindest eines Gefäßes insbesondere mit flüssigem Metall, wobei auf Basis zumindest eines Signals von zumindest einem Sensors zumindest ein Steuerelement angesteuert wird, so dass ein im Wesentlichen gleichmäßiger Füllstand einer Kokille und/oder eines Gefäßes und eine im Wesentlichen gleichmäßige Produktdicke resultiert.

Gemäß eines Ausführungsbeispiels der Erfindung ist es zweckmäßig, wenn zur Messung des Durchflusses insbesondere von flüssigem Metall in einer

Vorrichtung mit einem ersten Gefäß und gegebenenfalls mit einem zweiten

Gefäß, wobei in dem ersten Gefäß das flüssige Metall bereit gestellt wird und das flüssige Metall über ein Schattenrohr in das zweite Gefäß strömt und das flüssige Metall weiterhin in dem zweiten Gefäß zwischengespeichert wird und über zumindest ein erstes Tauchrohr in eine Kokille und/oder ein weiteres

Gefäß strömt, weiterhin die Durchflussmenge des flüssigen Metalls durch das zumindest eine Schattenrohr und/oder durch das zumindest eine Tauchrohr mittels zumindest einen unterhalb des jeweiligen Gefäßes angeordneten

Sensor detektiert wird. Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn zur Steuerung oder Regelung des Durchflusses ein Steuerelement dem jeweiligen Tauchrohr oder Schattenrohr zugeordnet ist. Durch die Steuerung oder Regelung des Durchflusses kann vorteilhaft ein Flüssigkeitsspiegel beispielsweise von Stahl in einer Kokille in seinem Niveau gesteuert oder geregelt werden, um die Produktqualität am Ausgang der Kokille optimieren zu können. Besonders vorteilhaft ist die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens im Bereich des Gießens von flüssigen Metallen, wie insbesondere beim Stranggießen oder Bandgießen, so dass insbesondere auch die Vorteile des Messverfahrens zur Niveauregelung eines Metall- oder Stahlspiegels mit dem Ziel der Verbesserung der Produktqualität durch Erzielung einer kleineren Varianz des Flüssigmetallspiegelniveaus genutzt werden können.

Weiterhin ist es besonders vorteilhaft, wenn der zumindest eine Sensor unterhalb zumindest eines Gefäßes und/oder gegebenenfalls auch unterhalb zumindest eines Steuerelements angeordnet ist.

Ebenso ist es zweckmäßig, wenn das zweite Gefäß unterhalb des ersten Gefäßes angeordnet ist und das Schattenrohr von dem Abfluss des ersten Gefäßes von oben in das zweite Gefäß ragt.

Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Kokille unterhalb des zweiten Gefäßes angeordnet ist und das Tauchrohr von dem Abfluss des zweiten Gefäßes von oben in die Kokille und/oder das weitere Gefäß ragt.

Hinsichtlich des Verfahrens ist es weiterhin vorteilhaft, wenn die Ausregelzeit des Regelsystems dadurch minimiert wird, dass die Steigung der Kennlinie des Massenstroms als Funktion der Stopfenposition bestimmt wird. Dadurch kann die Ausregelzeit verkürzt werden ohne dass das Regelsystem instabil in seinem Regelverhalten wird. Auch ist es zweckmäßig, wenn der Regler eine Verstärkung, vorteilhaft die maximal mögliche Steigung als Verstärkung wählt, ohne dass das Regelsystem instabil wird.

Weitere Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Figurenbeschreibung und aus den Unteransprüchen.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen

Nachstehend wird die Erfindung auf der Grundlage eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine Vorrichtung zur Durchflussmessung von flüssigem Metall insbesondere in einer Gießanlage,

Fig. 2 ein Blockschaltbild,

Fig. 3 ein Blockschaltbild, und

Fig. 4 eine Kennlinie einer Darstellung des Massenstroms als Funktion der Stopfenposition.

Bevorzugte Ausführung der Erfindung

Die Figur 1 zeigt schematisch eine Vorrichtung 1 zur Messung des

Durchflusses von flüssigem, heißem Metall oder einer metallischen Schmelze in einer Gießanlage. Dazu weist die Vorrichtung 1 ein erstes Gefäß 2 auf, welches vorteilhaft als Pfanne ausgebildet ist. Dieses erste Gefäß 2 weist eine Schmelze bzw. eine Menge flüssigen Metalls 3 auf. Das erste Gefäß 2 ist nur schematisch und ausschnittweise dargestellt. Es weist eine Abflussöffnung 4 auf, durch welche das flüssige Metall 3 abfließen kann, wobei die Abflussöffnung 4 vorteilhaft am Boden 5 des ersten Gefäßes 2 angeordnet ist. Zur Steuerung des Abflusses des flüssigen Metalls 3 durch den Abfluss 4, ist ein Steuerelement 6, wie beispielsweise ein Schieber, vorgesehen, der vorteilhaft von einer nicht näher dargestellten Steuereinrichtung ansteuerbar ist. Von der Abflussöffnung 4 aus führt ein Schattenrohr 7 zu einem zweiten Gefäß 8 nach unten und ragt in dieses zweite Gefäß 8 von oben ein. Das flüssige Metall 3 strömt durch das Schattenrohr 7, sofern das Steuerelement 6 dies erlaubt, und strömt in das zweite Gefäß 8 von oben ein. Zur Detektion des Durchflusses des flüssigen Metalls 3 durch das Schattenrohr 7 ist bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ein Sensor 9 vorgesehen, welcher die durch das Schattenrohr 7 fließende Menge des flüssigen Metalls 3 pro Zeiteinheit detektiert und ein Signal generiert, welches proportional zur Durchflussmenge oder der Durchflussmenge pro Zeiteinheit ist.

Das zweite Gefäß 8 ist in der Figur 1 bis zu der Füllstandshöhe 10 gefüllt. Dabei ist die Füllstandshöhe H2 die Höhe des Spiegels 11 der Oberfläche der Schmelze bis zu dem Boden 12 des zweiten Gefäßes 8. Dabei ist weiterhin die Höhe h der Abstand zwischen dem unteren Ende des Schattenrohrs 7 und der Oberfläche der Schmelze 11.

Das zweite Gefäß 8 weist an seinem Boden 12 vorzugsweise zumindest eine Abflussöffnung 13, vorteilhafter Weise jedoch zwei Abflussöffnungen 13,14 oder auch mehr als zwei Abflussöffnungen 13,14 auf. Durch diese Abflussöffnungen 13,14 kann das flüssige Metall 3 in zumindest eine der nachfolgenden Kokillen 15 oder Gefäßen16 strömen. Dazu ist mit der jeweiligen Abflussöffnung 13,14 jeweils ein Tauchrohr 17,18 verbunden, welches an seinem unteren Ende in die zumindest eine Kokille 15 oder in das zumindest eine weitere Gefäß 16 von oben aus ragt. Zur Steuerung des Durchflusses durch die Abflussöffnungen bzw. durch die Tauchrohre 17,18 sind Steuerelemente 19,20, wie beispielsweise Stopfen, vorgesehen, mittels welchen durch Öffnen und Schließen bzw. durch Einstellung einer Zwischenstellung der freie Querschnitt der Abflussöffnung gesteuert werden kann, so dass damit der Durchfluss gesteuert werden kann. Die Steuerung erfolgt auch hier wieder mittels einer nicht näher dargestellten Steuereinrichtung.

Zur Detektion des Durchflusses durch die Tauchrohre sind vorteilhaft Sensoren 21 ,22 vorgesehen, welche den Durchfluss des flüssigen Metalls 3 durch das jeweilige Tauchrohr 17,18 detektieren.

Wie bei der Detektierung des Durchflusses des flüssigen Metalls 3 durch das Schattenrohr 7 mittels des Sensors 9 erfolgt die Detektierung des Durchflusses des flüssigen Metalls 3 durch die Tauchrohre 17,18 mittels der Sensoren 21 ,22 unterhalb des jeweiligen Gefäßes 2,8. Es wird somit unterhalb der entsprechenden metallurgischen Gefäße 2,8, wie Pfanne und Zwischenbehälter, an Schattenrohren und an Tauchrohren oder anderen metall- bzw. stahldurchflossenen Anlagenkomponenten der Durchfluss des flüssigen Metalls 3 direkt gemessen. Dabei kann vorteilhaft nicht nur die Durchflussmenge des flüssigen Metalls 3 detektiert werden, sondern es kann durch die Steuerung der Steuerelemente sowohl der Gießspiegel als auch die Produktdicke beeinflusst werden.

Darüber hinaus können mittels der Sensoren auch Fremdstoffe, wie beispielsweise Schlacke, in der Metallschmelze bzw. im flüssigen Stahl detektiert werden und der Steuerung als Signal zugeführt werden.

Weiterhin können auch Temperaturänderungen in der Metallschmelze detektiert werden und der Steuerung als Signal zugeführt werden. Zur schnellen und direkten Detektion der Durchflussmenge des flüssigen Metalls 3 ist es vorteilhaft, wenn der zumindest eine Sensor 9,21 ,22 in der unmittelbaren Nähe zu dem zumindest einen Steuerelement 6,19,20 angeordnet ist, damit die Verzögerungszeit und damit Totzeit zwischen der Position des Steuerelements und der Position der Durchflussmessung möglichst gering gehalten ist. Die Regelstrecke zur Steuerung des Durchflusses in einer Gießanlage verwendet vorteilhaft schnell reagierende Steuerelemente 6,19,20, die ohne große Verzögerung die angesteuerte Einstellung annehmen können. Wenn die Sensoren zur Messung des Durchflusses direkt unterhalb des Steuerelements 6,19,20, wie Schieber oder Stopfen, positioniert sind, weist das Messsignal der zu regelnden Größe eine sehr geringe Totzeit auf. Mit diesem Messsignal kann dann eine sehr exakte Steuerung oder Regelung des Massenstromes bzw. Durchflusses realisiert werden und somit können Ausbringungsverluste reduziert oder gar vermieden werden. Darüber hinaus kann eine erhöhte Produktqualität erzielt werden.

Die Sensoren 9,21 ,22 können bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung auf dem Messprinzip der Messung der Geschwindigkeit bzw. des Durchflusses des metallischen Materials mittels einer Lorentzkraft beruhen. Solche Sensoren sind durch die WO 2007/033982 A1 bekannt geworden, deren Inhalt bezüglich der Ausbildung und Wirkungsweise der Sensoren hiermit ausdrücklich zum Offenbarungsinhalt der vorliegenden Anmeldungsunterlagen gehört.

Durch die Kenntnis der momentanen Durchflussmenge, wie insbesondere aufgrund des oben beschriebenen Verfahrens ist es möglich, zwei grundlegende Wege einer Optimierung der Niveauregulierung zu erzielen.

Während des Gießvorganges verändert sich durch das sogenannte Clogging und/oder durch Erosion die Kontur zwischen Stopfen als Steuerelement und dem diesbezüglichen Stopfensitz. Bei anderen Steuerelementen verhält sich der Einfluss von Clogging und/oder Erosion im Wesentlichen vergleichbar, so dass hier nicht weiter darauf eingegangen werden muss. Dadurch verändert sich aber insbesondere die Relation zwischen der Stopfenposition, also der Position des Stopfens relativ zum Stopfensitz, und Durchflussmenge bei ansonsten gleich bleibenden Randbedingungen. Dieser Effekt stellt daher eine nicht direkt erfassbare Störgröße für die Niveauregulierung dar. Durch Kenntnis der momentanen Durchflussmenge und der Stopfenposition kann die Relation zwischen diesen beiden Größen jedoch erfasst werden und es kann deren zeitliche Änderung über die Steuerung und/oder Regelung kompensiert werden, in dem eine passender Algorithmus angewendet wird bzw. entsprechende Parameter entsprechend an die sich ergebende Relation angepasst werden.

Weiterhin kann eine Verringerung der Totzeit des Systems erfolgen. Die Änderung der Stopfenposition ruft eine Änderung der Durchflussmenge hervor. Bisher wird die Änderung der Durchflussmenge nur indirekt über die Messung des Flüssigmetallspiegelniveaus gemessen. Diese Messung ist aber stark totzeitbehaftet. Da die Durchflussmessung entsprechend der vorliegenden Erfindung direkt unterhalb des Steuerelements bzw. des Stopfens erfolgt, kann hier mit einer wesentlich geringeren Totzeit gesteuert oder geregelt werden. Darüber hinaus sind die Messfehler auch geringer, da eine direkte Messung des Durchflusses durchgeführt wird.

Durch die Ausnutzung der Veränderung der Relation der Regelstrecke und der Änderung der Totzeit des Systems kann vorteilhaft eine Kompensation der Totzeit im Regelalgorithmus durchgeführt werden. Es wird dadurch eine vollständige mathematische Beschreibung des Regelsystems ermöglicht. Hierdurch lässt sich die Totzeit für das Regelsystem analytisch kompensieren, d. h. es kann ein Regler für ein Regelsystem ohne Totzeit entwickelt werden, siehe Figur 2. Die Figur 2 zeigt ein Diagramm eines Regelkreises 30, bei welchem ein Eingangssignal 35 auf einen Addierer 34 gegeben wird. Das Eingangssignal abzüglich des zurückgeführten Signals 36 ist das Eingangssignal des Totzeitglieds 31. Der Ausgang von Block 31 wird dem Eingang des Reglers 32 zugeführt, wobei der Ausgang des Reglers 32 der Regelstrecke 33 zugeführt wird, wobei das Ausgangssignal 37 als zurückgeführtes Signal 36 dem Addierer wieder mit negativem Vorzeichen zugeführt wird. Der Regler 32 ist vorzugsweise ein Flüssigkeitsspiegelregler. Die Regelstrecke 33 beschreibt bzw. beinhaltet der Flüssigmetallspiegel des Systems.

Bei Kenntnis der Totzeit kann die Totzeit als ein der Regelung nachgelagertes System bzw. ein nachgelagerter Block abgebildet werden, wie beispielsweise bei einem Smith-Prädiktor. Dies ist in Figur 3 zu erkennen. Die Figur 3 zeigt abweichend zu Figur 2 ein Diagramm eines Regelkreises 40, bei welchem ein Eingangssignal 45 auf einen Addierer 44 gegeben wird. Das Eingangssignal 45 abzüglich des zurückgeführten Signals 46 ist das Eingangssignal des Reglers 42, wobei der Ausgang des Reglers 42 der Regelstrecke 43 zugeführt wird. Das Ausgangssignal der Regelstrecke wird als zurückgeführtes Signal 46 dem Addierer 44 wieder mit negativem Vorzeichen zugeführt. Der Regelstrecke 43 nachgelagert ist das Totzeitglied 47 aufgrund der zuvor bestimmten Totzeit, wobei das Ausgangssignal 48 des Systems das Ausgangssignal des Totzeitglieds ist. Der Regler 42 ist vorzugsweise ein adaptierter Flüssigkeitsspiegelregier mit Totzeitkompensation durch ein Prozessmodell. Die Regelstrecke 43 beschreibt bzw. beinhaltet der Flüssigmetallspiegel des Systems.

Die Figur 4 zeigt schematisch eine Kennlinie 50 des Massenstroms der Stahlmenge, die das Gießrohr bzw. das Tauchrohr durchströmt, als Funktion der Stopfenposition. Als Stopfen sind hier die Steuerelemente, wie auch

Stopfen 19 und 20 der Figur 1 beispielhaft gemeint, wobei als Gießrohr durchaus die Tauchrohre 17,18 der Figur 1 gemeint sein können. Die Kennlinie zeigt in einem ersten Bereich 51 ein lineares Verhalten mit einem linearen Anstieg der Flussrate als Funktion der Stopfenposition. Bis zu dem Punkt 52 steigt somit die Flussrate an, wenn die Stopfenposition ansteigt. Ab Punkt 52 weicht die Flussrate von dem linearen Verhalten ab und geht in eine Horizontale über. Dies bedeutet, dass ab etwa Punkt 53 im Bereich 54 die Flussrate unabhängig von der Stopfenposition ist.

Erfindungsgemäß ist es vorteilhaft, wenn eine Minimierung der Ausregelzeit der bestehenden Gießspiegelregelung durchgeführt wird, indem die Kenntnis der aktuellen Stopfenposition des zumindest einen Stopfens 19,20 und/oder beider Stopfen zur Regelung herangezogen wird. Dabei ist es auch vorteilhaft, wenn die Kenntnis der aktuellen Stopfenverstärkung herangezogen wird.

Durch die Messung der Durchflussmenge kann vorteilhaft zu jedem Zeitpunkt und insbesondere auch unabhängig von einer Erosion und einem so genannten Clogging, der ebenso messbaren bzw. einstellbaren Stopfenposition ein Massenstrom der Stahlmenge, die das Gießrohr (SEN) durchströmt, zugeordnet werden. Dabei bedeutet die Erosion einen Abtrag von feuerfestem Material im Bereich des Stopfensteins, was die Stopfenkennlinie beeinflusst. Weiterhin bedeutet dabei Clogging das Abscheidungen von Material im Bereich des Stopfens oder des Gießrohres, was zu einem veränderten Querschnitt insbesondere des Gießrohrs führt und dadurch anderer Massenstrom resultiert. Die Stopfenkennlinie ist dabei die Funktion von Massenstrom über der Stopfenposition, also der Massenstrom, als Funktion der Stopfenposition. Die Stopfenverstärkung ist der für den jeweiligen Arbeitspunkt geltende lineare Zusammenhang zwischen Massenstrom und Stopfenposition. Die Verstärkung ist somit zumindest proportional der Steigung bzw. kann auch gleich der Steigung der Kennlinie sein.

Aus den Daten von Massenstrom und Stopfenposition kann daher vorteilhaft die bisher vorhandene Stopfenkennlinie möglichst fortlaufend oder zumindest zeitweise aktualisiert werden. Der Gießspiegelregler regelt dabei mit der eingestellten Verstärkung den Massenstrom. Eine zu große Verstärkung kann zu Instabilitäten des Regelsystems bzw. des Regelkreises führen. Daher wird vorteilhaft eher mit einer kleineren oder mit einer kleinen Verstärkung gearbeitet. Dabei kann es vorteilhaft sein, dass die Verstärkung derart gewählt wird, dass auch in einem extremen Fall, bei Welchem mit einer ungünstigsten Stopfenkennlinie mit einer großen Stopfenverstärkung gearbeitet wird, das System bzw. der Regelkreis keine Instabilität zeigt. Diese Einstellung des Reglersystems hat eine entsprechend lange Ausregelzeit zur Folge. Wenn man die aktuelle Stopfenkennlinie und damit die aktuelle Stopfenverstärkung kennt, kann man die im Moment größte mögliche Verstärkung für den Gießspiegelregler wählen, die noch stabil arbeitet. Dies bedeutet eine wesentlich kürzere Ausregelzeit als im ansonsten ungünstigsten Betriebsfall.

Dabei ist aus einem Ausführungsbeispiel folgendes Zahlenbeispiel herausgearbeitet worden: Bei einer Änderung der Stopfenposition von der

Position bei 4 mm auf die Position bei 6 mm beträgt die Stopfenverstärkung ca.

500 kg/min für die 2 mm Positionsänderung. Das bedeutet, dass von Position 4 mm ca. 1100 kg/min detektiert wird und bei Position 6 mm die Flussrate ca.

1600 kg/min beträgt, wohin gegen die Stopfenverstärkung für die 2 mm Veränderung ca. 250kg/(min * mm) beträgt.

Bei einer Änderung der Stopfenposition von der Position bei 14 mm auf die Position bei 16 mm beträgt die Stopfenverstärkung ca. 0 kg/min für die 2 mm Positionsänderung. Das bedeutet, dass von Position 14 mm ca. 2400 kg/min detektiert wird und bei Position 16 mm die Flussrate auch ca. 2400 kg/min beträgt, wohin gegen die Stopfenverstärkung für die 2 mm Veränderung etwa 0kg/(min * mm) beträgt, d. h. die Verstärkung bzw. die Steigung ist in diesem Falle Null. Bezugszeichenliste

1 Vorrichtung

2 erstes Gefäß

3 Metallschmelze, flüssiges Metall

4 Abfluss, Abflussöffnung

5 Boden des ersten Gefäßes

6 Steuerelement, Schieber

7 Schattenrohr

8 zweites Gefäß

9 Sensor

10 Füllstandshöhe

11 Spiegel

12 Boden des zweiten Gefäßes

13 Abfluss, Abflussöffnung

14 Abfluss, Abflussöffnung

15 Kokille

16 Kokille / Gefäß

17 Tauchrohr

18 Tauchrohr

19 Steuerelement, Stopfen

20 Steuerelement, Stopfen

21 Sensor

22 Sensor

30 Regelkreis

31 Totzeitglied

32 Regler

33 Regelstrecke

34 Addierer 35 Eingangssignal

36 Rückgeführtes Signal

37 Ausgangssignal

40 Regelkreis

42 Regler

43 Regelstrecke

44 Addierer

45 Eingangssignal

46 Rückgeführtes Signal

47 Totzeitglied

48 Ausgangssignal

50 Kennlinie

51 Bereich

52 Punkt

53 Punkt

54 Bereich