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Title:
DEVICE FOR DETERMINING THE END OF THE PROCESSING TIME OF HARDENABLE MATERIALS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2002/034208
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a measuring device which is used to determine the end of the processing time of hardenable materials, especially dental moulding materials, comprising a display unit and a sensor unit which detects a modification of at least one of the rheological properties of the material.

Inventors:
BRANDHORST GERD (DE)
HERTLEIN GUENTER (DE)
NIRSCHL HERMANN (DE)
PEUKER MARC (DE)
WAGNER INGO (DE)
WANEK ERICH (DE)
Application Number:
PCT/EP2001/011767
Publication Date:
May 02, 2002
Filing Date:
October 11, 2001
Export Citation:
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Assignee:
3M ESPE AG (DE)
BRANDHORST GERD (DE)
HERTLEIN GUENTER (DE)
NIRSCHL HERMANN (DE)
PEUKER MARC (DE)
WAGNER INGO (DE)
WANEK ERICH (DE)
International Classes:
A61C9/00; A61K6/90; A61C19/04; (IPC1-7): A61K6/10
Domestic Patent References:
WO1996000560A21996-01-11
WO1998043727A11998-10-08
Foreign References:
US5063255A1991-11-05
DE19741674A11999-03-25
DE29906343U11999-06-24
DE3400781A11985-07-25
DE29906343U11999-06-24
DE19741674A11999-03-25
DE19903753C12000-10-12
DE9017323U11992-04-16
EP0492413A11992-07-01
Other References:
See also references of EP 1328237A1
Attorney, Agent or Firm:
3M ESPE AG (Espe Platz Seefeld, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Vorrichtung zur Verfolgung des Abbindevorgangs bzw. zur Bestimmung des Endes der Verarbeitungszeit von härtbaren Massen, die in einen dentalen Abformlöffel ausgebracht wurden, umfassend eine Spannungsversorgung, eine Sensoreinheit und ein Kupplungselement, wobei die Sensoreinheit mindestens eine Veränderung mindestens einer Eigenschaft der härtbaren Masse während des Härtens erfasst.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Sensoreinheit zur Bestimmung geeignet ist von : Dielektrizitätskonstante, Viskosität, Druckfestigkeit, pHWert, Leitfähigkeit, Kapazität, Dichte, Temperatur und/oder Impedanz.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Kupplungselement die Form eines Clips, eines Gewindes, einer Steckvorrichtung, eines dornförmigen Fortsatzes aufweist oder magnetisch ist, und das Anbringen der Vorrichtung in definierter Weise ermöglicht.
4. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche mit einer Übertragungseinheit, die die von der Sensoreinheit erfassten Werte an einen Empfänger übermittelt.
5. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Sensoreinheit gewähit ist aus : Schwingquarz, Kondensator, Thermometer, pHElektrode, Drehmomentaufnehmer, Thermoelement, Widerstandsmesser, Dehnungsmess streifen, Ultraschallsensoren.
6. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der Sensor netzunabhängig betrieben werden kann.
7. Abformlöffel, umfassend eine Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die Vorrichtung über ein Kupplungselement mit dem Abformlöffel verbunden ist.
8. Abformlöffel nach Anspruch 7 mit einer Öffnung über die die Sensoreinheit der Vorrichtung eingeführt werden kann.
9. Verwendung einer Vorrichtung nach einer der Ansprüche 1 bis 6 oder eines Abformlöffels nach Anspruch 7 oder 8 zur Verfolgung des Abbindeverlaufs von Dentalmassen.
10. Verwendung nach Anspruch 9, umfassend die Schritte : a) Bereitstellen der Vorrichtung und eines Abformlöffels, b) Befüllen des Abformlöffels mit einer härtbaren Masse, c) Anfertigung einer Abformung, wobei vor oder während einer der Schritte b) oder c) die Vorrichtung gemäß einer der Ansprüche 1 bis 6 mit dem Abformlöffel gekoppelt wird.
11. Verwendung nach einem der Ansprüche 9 oder 10, umfassend Schritt d) Abgabe eines Signals sobald ein einstellbarer Schwellenwert überschritten wird.
12. Verwendung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, wobei das Ende der Verarbeitungszeit nach Initiierung einer Härtungsreaktion im Bereich von 0,1 bis 60 min erreicht ist.
13. Verwendung nach einem der Ansprüche 9 bis 12, wobei Schritt c) in einem Temperaturbereich von 15 bis 50°C durchgeführt wird.
14. Verwendung einer Vorrichtung, enthaltend eine Spannungsversorgung, eine Sensoreinheit und ein Kupplungselement, in einem Verfahren zur Verfolgung des Abbindevorgangs bzw. zur Bestimmung des Endes der Verarbeitungszeit von härtbaren Dentalmassen, wobei die Sensoreinheit mindestens eine Veränderung mindestens einer Eigenschaft der härtbaren Masse während des Härtens erfasst, umfassend die Schritte a) Bereiten einer härtbaren Masse, b) InKontaktBringen der härtbaren Masse mit einer Oberfläche, c) Erfassen mindestens einer Anderung mindestens einer Eigenschaft der härtbaren Masse, die mit der Oberfläche in Kontakt gebracht wurde, während des Härtens, d) Abgabe eines Signals sobald ein einstellbarer Schwellenwert überschritten wird.
15. Verwendung nach Anspruch 14, wobei die Oberfläche gewählt ist aus : Oberfläche eines Abformlöffel, eines dynamischen Mischers, von topfförmigen Behältnissen, und von organischem Hartgewebe.
Description:
Vorrichtung zur Bestimmung des Endes der Verarbeitungszeit von härtbaren Massen Die Erfindung betrifft die Verwendung eines Sensors zur Bestimmung des Endes der Verarbeitungszeit von härtbaren Massen, insbesondere von dentalen Abform- massen.

Zur Verarbeitung und Anwendung von Abformmassen im Dentalbereich werden üblicherweise in den Gebrauchsanweisungen entsprechende Zeiten angegeben, wie die Abformmasse zu handhaben ist und wann sie aus dem Mund des Patienten entnommen werden soll.

Die angegebenen Zeiten für Verarbeitung und Abbindeverhalten. der Massen sind jedoch in der zahnärztlichen Praxis verschiedenen Störgrößen unterworfen, wie die aktuelle Mund-und-Raumtemperatur, eingebrachte Mischenergie oder die Zeit, die zum Mischen aufgewandt wurde.

Denkbar ist es, in die polymerisierbaren Massen Indikatoren einzuarbeiten, die während der Polymerisation freigesetzt werden und den Reaktionsfortgang beispiels- weise durch Änderung der Farbintensität anzeigen. Ein solcher Versuch ist in der WO-96/00560 beschrieben.

Nachteilig daran ist, dass die beschriebenen Massen eine weitere Komponente enthalten, die sich negativ auf-die gewünschten Eigenschaften auswirken kann.

Außerdem liefert die sich über die Zeit verändernde Farbe kein eindeutig definierbares Signal über den Abbindevorgang und erfordert zudem eine ständige optische Kontrolle.

Die DE 29 906 343 U1 versucht das Problem durch Bereitstellung eines Gerätes zum Ausgeben von Mehrkomponentenmassen zu lösen, das mit einer Zeituhr zur Angabe einer für die Verarbeitung relevanten Zeit ausgerüstet ist.

Das beschriebene Gerät hat allerdings den Nachteil, dass die gemischte Masse ebenfalls den genannten äußeren Einflüssen unterliegt und somit keinen eindeutiger Hinweis gegeben wird, wann der Abbindevorgang einsetzt.

Vorrichtungen, mit denen Veränderungen rheologischer Eigenschaften erfasst werden können, sind aus der DE 19 741 674 A1 oder der DE 19 903 753 A1

bekannt. Diese Vorrichtungen eignen sich allerdings schon allein dimensionsbedingt nicht für eine Anwendung im Dentalbereich.

Folglich ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zur Verfügung zu stellen, die dem Anwender das Ende der Verarbeitungszeit von härtbaren bzw. erhärtenden Massen anzeigt.

Diese Aufgabe wird durch die Verwendung eines Sensors und durch Bereitstellung einer geeigneten Vorrichtung gelöst, wie sie in den Ansprüchen beschrieben sind.

Mit den Begriffen"umfassen"oder"enthalten"wird eine nicht abschließende Aufzäh- lung von Merkmalen eingeleitet. Der Umstand, dass in den Ansprüchen das Wort "ein"vor Nennung eines Merkmals verwendet wird, schließt nicht aus, dass die ge- nannten Merkmale mehrmals vorhanden sein können, im Sinne von, mindestens ein".

Unter dem Ausdruck Ende der Verarbeitungszeit im Sinne der Erfindung ist die Zeit zu verstehen, nach deren Ablauf die härtbare Masse bestimmungsgemäß im wesentlichen vollständig ausgehärtet ist und im wesentlichen keine Änderungen rheologischer Eigenschaften mehr beobachtbar und/oder initiierbar sind.

Der Ausdruck härtbare Massen umfasst alle Massen, die in Folge einer Polymer- sationsreaktion, beispielsweise einer radikalisch, kationisch oder anionisch verlaufenden Additions-und/oder Kondensationsreaktion, und/oder Zementreaktion von einem viskosen, fließfähigen, ggf. plastisch verformbaren Zustand in einen dauerhaft verformten festen Zustand übergehen können.

Vorzugsweise umfasst der Ausdruck härtbare Massen Dichtungsmassen und Dental- massen, insbesondere dentale Abformmassen auf der Basis von Polyethern, A-und C-Silikonen, Alginate und/oder Polyethersilikonen.

Bei Abformmassen liegt die Masse nach dem Härten üblicherweise in einer Negativform der abgeformten Oberfläche vor.

Massen, deren Abbindevorgang mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung vorzugs- weise erfassbar ist, weisen vor Beginn des Abbindevorgangs üblicherweise folgende Eigenschaften auf : Es handelt sich um pastöse, hochviskose Substanzen, die nach Initiierung einer Härtungsreaktion über einen Zeitraum im Bereich von 0,1 bis 60, vorzugsweise 1 bis 8 min erstarren.

Solche Massen haben beispielsweise vor Beginn des Abbindevorgangs eine Visko- sität bestimmt durch Konsistenzprüfung nach DIN 4823 Klasse 0 bis 3, die mit einem Durchmesser von kleiner 80 mm gemessen werden. Als Materialien seien beispiel- haft genannt Silikone, Polyether, Epoxide und Polyurethane.

Die Shore-Härte A der Masse, gemessen nach DIN 53505 15 min nach Ende der Verarbeitungszeit, liegt üblicherweise im Bereich von 20 bis 110, vorzugsweise im Bereich von 30 und 80.

Unter Eigenschaften, insbesondere rheologische Eigenschaften sind alle Eigen- schaften zu verstehen, deren Veränderung über ein physikalisch und/oder chemi- sches Messverfahren erfasst werden kann. Hierunter fallen insbesondere die Eigenschaften Dielektrizitätskonstante, Viskosität, Druckfestigkeit, pH-Wert, Leitfähig- keit, Kapazität, Dichte und/oder Temperatur.

Das Bereiten einer härtbaren Masse umfasst alle Formen und Arten der Bereit- stellung der Masse entweder durch händisches, mechanisches oder automatisiertes Mischen unterschiedlicher Komponenten oder Ausbringen der Masse aus einem Behältnis und Initiierung des Härtevorgangs.

Unter In-Kontakt-Bringen ist das Berühren eines Teils der Oberfläche der härtbaren Masse mit der Oberfläche eines Substrats, auf das die Masse aufgebracht wurde, zumindest für die Dauer der Abbindereaktion zu verstehen.

Unter dem Begriff Anzeigeeinheit fallen alle Einheiten, die geeignet sind, den Benutzer der Vorrichtung über eine Zustandsänderung der Masse während des Härtens zu informieren, vorzugsweise in optischer und/oder akustischer Form.

Umfasst werden Displays, insbesondere mit LED-Anzeigen, und Lautsprecher.

Eine Sensoreinheit im Sinne der Erfindung ist eine Einheit, die geeignet ist, irgendeine Zustandsänderung der Masse zu erfassen. Umfasst werden pH- Elektroden, Drehmomentaufnehmer, Schwingquarze, Thermoelemente, Wider- standsmesser, Kondensatoren, Dehnungsmessstreifen, Ultraschallsensoren. Die Abmessungen der Sensoreinheit sind grundsätzlich beliebig. Sensoren mit Baugrößen kleiner 5 mm sind bevorzugt.

Der Begriff Oberfläche umfasst alle Oberflächen, auf denen sich die härtbare Masse bestimmungsgemäß aufbringen lässt. Beispielsweise seien genannt : Abformlöffel,

topfförmige Behältnisse, organisches Hartgewebe, wie Zahnsubstanz und Kiefer, dynamische Mischer, Dichtungsfugen. Nicht umfasst sind Oberflächen mit denen die Masse bei ihrer Herstellung oder vor Initiierung der eigentlichen Härtungsreaktion in Kontakt kommt.

Der Sensor befindet sich vorzugsweise in einer tragbaren Einheit. Vorzugsweise kann die Einheit, die den Sensor enthält, netzunabhängig betrieben werden.

Mit Kupplungselement sind Elemente gemeint, die es erlauben, dieiVorrichtung zur Verfolgung des Abbindeverlaufs derart mit der härtbaren Masse in Beziehung zu setzen, dass ein reproduzierbares Ergebnis erhalten werden kann.

Insbesondere sind damit Elemente gemeint, die eine sichere Fixierung oder Befesti- gung der Vorrichtung in einem definierten Abstand zu einer Oberfläche oder fixiert in der auf die Oberfläche aufgebrachten Masse ermöglichen. Geeignete Kupplung- elemente umfassen Gewinde, Clips, dornförmige Fortsätze, Steckvorrichtungen, Magnete.

Die Erfindung weist dabei folgende Vorteile auf : Das erfindungsgemäße Verfahren unter Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ermöglicht das Verfolgen des Abbindevorgangs der Masse während des Härtens bei der bestimmungsgemäßen Anwendung, vor Ort", unabhängig davon, wann und wie die Masse gemischt wurde.

Die Erfindung eignet sich insbesondere im Dentalbereich zur Bestimmung des Endes der Verarbeitungszeit von dentalen Abformmassen.

Üblicherweise werden Dentalmassen durch Mischen einer Basis-und einer Katalysatorpaste bereitet. Abhängig vom Mischungsverhältnis und den Substanzen erfolgt der Abbindevorgang unterschiedlich schnell.

Das Mischen von Dentalmassen erfolgt üblicherweise in einem statischen oder dynamischen Mischer, beispielsweise gemäß der DE 90 17 323 U oder der WO- 98/43727. Dieser wird entweder auf eine entsprechende Kartusche aufgesteckt und/oder mit einem elektrisch betriebenen Mischgerät, in das Kartuschen eingelegt werden können, betrieben. Geeignete Mischgeräte sind in der DE 29 906 343 U1 oder der EP 0 492 413 A beschrieben. Bei den zum Einsatz kommenden Mischern

handelt es sich um Einmal-Mischer, da die gehärtete Masse aus dem Mischer nicht. mehr restlos ohne Zerstörung des Mischers entfernt werden kann.

Im Unterschied zu im industriellen Bereich zum Einsatz kommenden Messmischern oder Fördereinrichtungen mit Sensoren zur Überwachung der Einhaltung bestimmter rheologischer Eigenschaften der zu fördernden Masse zeichnet sich die Vorrichtung der vorliegenden Erfindung dadurch aus, dass die Bestimmung der Veränderung einer rheologischen Eigenschaft der härtbaren Masse entweder mit einer vom Mischer und vom Mischvorgang unabhängig betreibbaren Vorrichtung stattfindet oder der Bereich bzw. Abschnitt der zum Mischen verwendeten Vorrichtung, der mit der gemischten Masse in Kontakt kommt, als Wegwerf-bzw. Einwegartikel ausgebildet ist.

Handelt es sich bei der durch Mischen erhaltenen Masse um eine dentale Abformmasse, wird mit dieser vorzugsweise ein dentaler Abformlöffel befüllt, der anschließend in den Mundraum eines Patienten eingesetzt wird. Nach dem Abbinden wird der Abformlöffel aus dem Mund entnommen und von der Abformung ein Positivmodell angefertigt. Wird der Abformlöffel vor dem Ende der Verarbeitungszeit bzw. dem Ende der Abbindung entnommen, ist das Ergebnis unbrauchbar. Belässt man den Abformlöffel zu lange im Mund des Patienten, ist die Entnahme deutlich erschwert. Die Kenntnis über den günstigsten Zeitpunkt der Entnahme ist somit wichtig. Hinzu kommt, dass die physische und psychische Belastung des Patienten auf das notwendige Minimum herabgesetzt werden kann. insbesondere bei der Abformung von organischem Hartgewebe unter Verwendung von Abformmassen ist es wichtig, dass während des Abbindevorgangs bzw. während der Härtereaktion die Abformmasse im Bereich der abzuformenden Oberfläche nicht bewegt wird, um eine detailgetreue Abformung sicherstellen zu können.

Die Erfindung ermöglicht somit die Bestimmung des Endes der Verarbeitungszeit vorzugsweise unter den Bedingungen, die im Mundraum des Patienten herrschen mit der Folge, dass die erhärtet Masse einen optimalen Abdruck liefert, da sicher- gestellt werden kann, dass sie nicht vor dem Ende der Abbindung entnommen wird.

Das Ende der Verarbeitungszeit der Masse kann beispielsweise auf folgende Weise bestimmt werden :

Zur Bestimmung des Abbindeverlaufs wird die Vorrichtung zweckmäßigerweise an der Stelle mit der Oberfläche, auf die die härbare Masse aufgebracht wurde, beispielsweise eines Abformlöffels verbunden, an der die härtende. Masse am ältesten ist. Dies stellt sicher, dass der Abbindeverlauf in dem Bereich der Masse verfolgt wird, die zuletzt erhärtet.

Die Vorrichtung ist ferner vorzugsweise chemisch und/oder thermisch sterilisierbar.

In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Vorrichtung einen Sender auf, der die von der Sensoreinheit erfassten Daten drahtlos an eine Empfangseinheit übermittelt, die von der erfindungsgemäßen Vorrichtung getrennt ist. Dies ermöglicht eine weitere Miniaturisierung der Vorrichtung einerseits und andererseits eine externe Überwachung des Abbindeverlaufs. Die Übertragung der Daten kann aber auch auf herkömmliche Weise über ein Verbindungskabel. erfolgen.

Der einen Abdruck von einer Zahnreihe anfertigende Zahnarzt kann auf diese Weise beispielsweise den Abbindeverlauf über ein tragbares Empfangsgerät aus einem anderen Sprechzimmer verfolgen. Die manuelle Überwachung durch Abtasten der Abformmasse im Mund des Patienten ist nicht mehr erforderlich.

Denkbar ist auch, die Spannungsversorgung, die Elektronik und den Sensor in miniaturisierter Bauweise im Bereich der Oberfläche, auf die die härtbare Masse aufgebracht wurde, beispielsweise in einen Abformlöffel, integrierbar zu gestalten.

Die Datenübertragung kann dann beispielsweise über Telemetrie an das Mischgerät erfolgen. Im Mischgerät selbst befindet sich die Auswerteeinheit, die das Ende der Verarbeitungszeit der härtbaren Masse akustisch oder optisch anzeigt.

Gegebenenfalls verfügt die Vorrichtung selbst auch über eine Anzeigeeinheit, die auf optische und/oder akustische Weise den Anwender über den Abbindeverlauf informiert. Ausreichend kann sein, wenn die Anzeigeeinheit nur dann ein Signal abgibt, wenn ein voreinstellbarer Schwellenwert erreicht wird. Denkbar ist aber auch eine kontinuierliche Information.

Üblicherweise weist die Vorrichtung auch einen Schalter oder Taster auf, mit dem der Messvorgang gestartet wird.

Als Sensoreinheit hat sich beispielsweise ein Schwingquarz bewährt, der eine Torsions-und/oder Axialschwingung erzeugt, die durch die viskosen Eigenschaften

der erhärtenden Masse gedämpft wird. Der Sensorkopf wird beispielsweise in Form eines Fühlers durch eine Öffnung an der Vorderseite eines Abfórmlöffels in die Masse eingeführt. Die Elektronik und Energieversorgung sind beispielsweise auswechselbar in den Abformlöffel integriert oder integrierbar.

Denkbar ist auch, dass die Sensoreinheit über einen Fühler in die Masse bereits beim Mischen mit einem Mischgerät eintaucht. Beispielsweise weist das Mischgerät bzw. der Mischer einen zweiten Strömungsweg neben dem ersten Strömungsweg auf, über den die Masse ausgebracht wird (Bypass). In diesen zweiten Strömung- weg lässt sich die erfindungsgemäße Vorrichtung integrieren.

Denkbar ist auch, dass die erfindungsgemäße Vorrichtung ein Behältnis aufweist, vorzugsweise ein Einmal-Behältnis, das nach Gebrauch verworfen werden kann, in das eine kleine Menge der härtbaren Masse nach oder beim Mischen und vor, nach oder während des Ausbringens eingebracht wird. In dem Behältnis befindet sich beispielsweise ein rotierbarer Kolben, der über einen elektrischen Antrieb und eine Antriebswelle in Drehung versetzt werden kann. Die Antriebswelle ist beispielsweise mit einem Drehmomentaufnehmer oder einer verdrehbareh Welle gekoppelt, welche es ermöglicht, das am rotierenden Kolben. anliegende Drehmoment zu bestimmen, welches proportional zur Viskosität der erhärtenden Masse ist. Möglich ist auch, die Veränderung des Drehmoments über die Stromaufnahme des Antriebs zu erfassen.

Um ein Gleiten des abbindenden Materials am rotierenden Kolben möglichst zu vermeiden, ist die Oberfläche des rotierbaren Kolbens vorzugsweise angeraut oder weist reibungserhöhende Mitnehmer auf.

In einer bevorzugten Ausführungsform verfügt das oben genannte Behältnis über eine Heizung, die es ermöglicht, den Messvorgang unter thermischen Bedingungen durchzuführen, die denen im Mundraum des Patienten entsprechen.

Als Miniatursensor eignet sich auch ein Kondensator, wobei zwischen den Elektroden bzw. Kondensatorplatten die härtbare Masse eingebracht wird. Der Elektrodenabstand ist hierbei konstant. Während des Härtens der Masse verändert sich die relative Dielektrizitätskonstante und damit die Kapazität des Kondensators.

Der Kondensator kann beispielweise als Plattenkondensator ausgebildet sein.

Denkbar sind aber auch Röhrenkondensatoren. Sensoren, die auf der Wirkungs-

weise eines idealisierten Plattenkondensators basieren sind bekannt (z. B. System capaNCDT der Fa. Micro-Epsilon).

Bevorzugte Ausführungsbeispiele werden nachstehend anhand der Zeichnungen erläutert.

Figur 1 zeigt eine Ausführungsform, die zur Verfolgung des Abbindevorgangs als Sensor einen Plattenkondensator verwendet.

Figur 2,3 zeigen Ausführungsformen, die es erlauben, den Abbindevorgang berührungslos zu verfolgen.

Figur 4 zeigt eine Messkurve, erhalten durch Auftragen des Ausgangssignals eines kapazitiven Sensors gegen die Verarbeitungszeit der härtbaren Masse.

Figur 5 zeigt eine mögliche Ausführungsform für eine tragbare Messvorrichtung.

Figur 6 zeigt eine Ausführungsform, in der die Vorrichtung von Figur 5 in einen dentalen Abformtöffet integriert ist.

In der bevorzugten Ausführungsform gemäß Figur 1 wird über den Sensor (1) eine Hülse (2), beispielsweise aus Messing, Metall oder Kunststoff gesteckt, um ein definiertes Messvolumen zu erhalten. Dieses ist festgelegt durch Sensorquerschnitt und Höhe der Hülse. Die so bereitgestellte Messkammer wird mit der Masse (3) bis zum Rand befüllt. Die zu untersuchende Masse besitzt somit eine definierte Schichtdicke (= Höhe der Hülse). Die Hülse selbst hat keinen signifikanten Einfluss auf die Messung, solange sie nicht im Bereich der Feldlinien liegt. Über eine Verbindung (4) steht die Sensoreinheit mit einer Elektronik in Verbindung.

In der Ausführungsform gemäß Figur 2 erfolgt die Verfolgung des Abbindevorgangs über den Sensor berührungslos. Der kapazitiven Sensor hat in dieser Ausfuhrungs- form keinen unmittelbaren Kontakt mit der härtbaren Masse. Die zu vermessende Masse (3) befindet sich in einer separaten Messkammer (2), die beispielsweise aus Kunststoff gefertigt ist. Der Sensor (1) erfasst in dieser Ausführungsform neben der zu vermessenden Masse selbst noch die Kapazität der Gehäusewandung der

Messkammer (2). Da sich die Kapazität der Gehäusewandung während der Abbindung nicht ändert, wird die relative Veränderung der Ausgangsspannung nur durch Änderung der relativen Dielektrizitätskonstanten der erhärtenden Masse erzeugt. Das Verfahren kann somit a ! s berührungstos betrachtet werden.

Denkbar ist auch, dass die Messkammer (2) offen und der kapazitive Sensor (1) nur durch eine Luftschicht (5) von der zu vermessenden Masse getrennt ist (Figur 3).

In Figur 4 ist das Ausgangssignal (Volt) des kapazitiven Sensors in Abhängigkeit von der Verarbeitungszeit (Minuten) aufgetragen. Zum Zeitpunkt A ist die Masse noch viskos, zum Zeitpunkt B ausgehärtet. Man erhält eine zunächst proportional ansteigende Ausgangsspannung, die sich gegen Ende der Verarbeitungszeit der Masse asymptotisch einem Grenzwert nähert. Die Zeit, in der sich die Ausgangs- spannung um einen definierten Wert relativ zum Ausgangswert ändert, korreliert mit der Verarbeitungszeit. Der Verlauf der Ausgangsspannung als Funktion der Verarbeitungszeit ermöglicht darüber hinaus auch Aussagen über die Abbinde- charakteristik der vermessenen Masse (Steigung der Messkurve).

Eine Vorrichtung zur Bestimmung des Endes der Verarbeitungszeit von härtbaren Massen, die mit einer Oberfläche in Kontakt gebracht worden sind, weist gemäß Figur 5 beispielsweise einen Schalter (1), eine Spannungsversorgung (2), eine Auswerteelektronik (3), eine optische Anzeige (4), eine Ansteuerelektronik (5), ein Trimmpotentiometer (6) und eine Sensoreinheit (7) auf, beispielsweise einen Schwingquarz oder einen kapazitiven Sensor.

In den Löffel gemäß Figur 6 ist die Vorrichtung nach Figur 5 integriert bzw. daran angebracht. Der Löffel (8) weist eine üblicherweise rinnenförmige Oberfläche (9) auf, auf die die härtbare Masse aufgetragen wird. Im vorderen Bereich des Löffels befindet sich eine Öffnung (10), über die der Schwingquarz (7) in die Masse eintauchen kann. Die Vorrichtung ist beispielsweise über einen Magneten, eine Clip oder ein Gewinde an den Löffel ankoppelbar.