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Title:
DEVICE FOR DISPENSING A FLUID
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/211850
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention proposes a device (1) and the use thereof for dispensing a fluid, in particular under aseptic conditions. Said device (1) comprises a conveying device (2) and a container (3) with a variable inner volume. The conveying device (2) comprises a cylinder (4) with at least three openings (5, 6, 7) which are arranged in a row along a longitudinal central axis (11) and through which the fluid can be conveyed. The conveying device (2) moreover comprises a first and a second piston (9, 10). The first and the second piston (9, 10) are arranged in the cylinder (4) in such a way as to be displaceable along the longitudinal central axis and, between their end faces (11, 12), they delimit a variable fluid volume (14) together with a portion of the inner wall (13) of the cylinder. The first opening (5) can be brought into fluidic communication with a dispensing opening (15) of the device (1), and the second opening (6) can be brought into fluidic communication with the container (3). The first and the second piston (9, 10) each comprise at least three seals (16, 16', 16'') which are offset in the longitudinal direction and which close off the cylinder (4) sealingly. Adjacent seals (16, 16' or 16', 16'') on a piston (9, 10) have an inner spacing di which is at most equal to the shortest spacing aA1 between two adjacent openings (5, 6 or 6, 7).

Inventors:
WEIBEL LUDWIG DANIEL (CH)
WYLER SAMUEL (CH)
Application Number:
PCT/EP2017/063749
Publication Date:
December 14, 2017
Filing Date:
June 07, 2017
Export Citation:
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Assignee:
IDORSIA PHARMACEUTICALS LTD (CH)
International Classes:
A61M5/142; A61J1/20; A61M5/168; A61M5/20
Domestic Patent References:
WO2014090745A12014-06-19
Foreign References:
US20030028145A12003-02-06
EP15152703A2015-01-27
Attorney, Agent or Firm:
WENGER, René et al. (CH)
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Claims:
Patentansprüche

1. Vorrichtung (1) zur Abgabe eines Fluids, insbesondere unter aseptischen Bedingungen, umfassend eine Fördervorrichtung

(2) und einen Behälter (3) mit einem variablen Innenvolumen, wobei die Fördervorrichtung (2) einen Zylinder (4) mit wenigstens drei der Reihe nach entlang einer Längsmittel¬ achse (L) angeordneten Öffnungen (5, 6, 7, 8) umfasst, über welche das Fluid förderbar ist, sowie einen ersten und ei¬ nen zweiten Kolben (9, 10), wobei der erste und der zweite Kolben (9, 10) entlang der Längsmittelachse (L) verschieb¬ bar im Zylinder (4) angeordnet sind und zwischen ihren Stirnseiten (11, 12) gemeinsam mit einem Abschnitt der Zylinderinnenwand (13) ein variables Fluidvolumen (14) be¬ grenzen, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Öffnung (5) mit einer Abgabeöffnung (15) der Vorrichtung (1) und die zweite Öffnung (6) mit dem Behälter (3) in Fluidkommunika- tion bringbar sind, und der erste und der zweite Kolben (9, 10) jeweils zumindest drei in Längsrichtung versetzt ange¬ ordnete Dichtungen (16, 16 16 λ λ) umfassen, die den Zylinder (4) dichtend abschliessen, wobei benachbarte Dichtungen

(16, 16λ bzw. 16λ, 16λ λ) an einem Kolben (9, 10) einen inneren Abstand (di) aufweisen, welcher höchstens gleich gross wie der kürzeste Abstand (al) zwischen zwei benach¬ barten Öffnungen (5, 6 bzw. 6, 7) ist.

2. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1, wobei die Dichtungen (16, 16 16 λ λ) an den Kolben (9, 10) gleichmässig beabstandet sind .

3. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei der Abstand (a2) zwischen der ersten und der zweiten Öffnung

(5, 6) mindestens gleich gross wie der seitliche Abstand (ds) zwischen zwei benachbarten Dichtungen (16, 16 λ bzw. 16\ 16λ λ) den Kolben (9, 10) ist.

4. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Dichtungen (16, 16 16 λ λ) eine Breite (b) aufweisen, wel¬ che zumindest gleich der Längsausdehnung (d) , insbesondere dem Durchmesser, der Öffnungen (5, 6, 7, 8) ist.

5. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei der erste und der zweite Kolben (9, 10) jeweils zumindest die gleiche Anzahl in Längsrichtung versetzt angeordnete Dich¬ tungen (16, 16 16 λ λ) umfassen, wie der Zylinder (4) Öffnungen (5, 6, 7, 8) aufweist.

6. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Fördervorrichtung (2) einen Zylinder (4) mit vier der Reihe nach entlang seiner Längsmittelachse (L) angeordneten Öffnungen (5, 6, 7, 8) umfasst, über welche das Fluid förder¬ bar ist, wobei die dritte Öffnung (7) mit einem Behälter (22), insbesondere eine Phiole, enthaltend ein Lyophilisat und die vierte Öffnung (8) mit einem Behälter (23), insbe¬ sondere einer Phiole, enthaltend ein Lösungsmittel in Flu- idkommunikation bringbar ist.

7. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Fördervorrichtung (2) mit zumindest einem Förderantrieb, vorzugsweise der erste Kolben (9) von einem ersten Förderantrieb und der zweite Kolben (10) von einem zweiten Förderantrieb, antreibbar ist.

8. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, umfassend eine Injektionsvorrichtung zur vorzugsweise kontinuierlichen subkutanen Angabe eines Fluids an einen Patienten.

9. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, umfassend ein Antriebsmodul und ein Abgabemodul, welche durch einen Benutzer verbindbar und/oder voneinander trennbar ausgebildet sind, wobei das Antriebsmodul gegebenenfalls zumindest Teile des Förderantriebs, insbesondere einen Drehantrieb, und/oder gegebenenfalls einen Setzantrieb einer Injektions¬ vorrichtung umfasst, und das Abgabemodul zumindest den Be¬ hälter (3) sowie die Fördervorrichtung (2) und gegebenenfalls die Injektionsvorrichtung umfassen.

10. Verwendung einer Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9 zur Abgabe eines Fluids, insbesondere unter asepti¬ schen Bedingungen.

Description:
Vorrichtung zur Abgabe eines Fluids

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung sowie deren Verwendung zur Abgabe eines Fluids, insbesondere unter asepti- sehen Bedingungen, nach den Oberbegriffen der unabhängigen Ansprüche .

Bei der Verabreichung flüssiger Formulierungen pharmazeutischer Wirkstoffe ist es in den meisten Fällen erforderlich, wohl defi- nierte Volumina an einen Patienten abzugeben. Häufig müssen Arzneimittel hierzu über eine Injektion verabreicht werden. Zur pa ¬ renteralen Abgabe kommen dabei Injektionsspritzen, Arzneimittelstifte (sog. Pens) oder Arzneimittelpumpen zum Einsatz. Insbesondere bei Präparaten, die über einen längeren Zeitraum und/oder nach einem genau vorgegebenen Schema verabreicht werden müssen, werden Spritzen und Pens immer mehr von Arzneimittelpumpen ersetzt. Ein Hauptanwendungsgebiet stellt dabei die Abgabe von Insulin an unter Diabetes leidende Patienten dar. Diabetiker müssen sich mehrmals täglich unter oft stark wechselnden Bedingungen selbst eine Insulindosis durch subkutane Injektion verab ¬ reichen. Der Einsatz einer Arzneimittelpumpe stellt eine deutli ¬ che Verbesserung ihrer Lebensqualität dar, da die Abgabe durch sie weitestgehend automatisiert werden kann. Neben einem verbes- serten Komfort für den Patienten kann durch den Einsatz einer solchen Pumpe auch eine bessere Hygiene und damit eine höhere Patientensicherheit erzielt werden. Insulinpräparate sind hierzu besonders gut geeignet, da sie von den meisten Herstellern als fertige Injektionslösung in einer Karpulle bereitgestellt wer- den.

Arzneimittelpumpen, die dazu geeignet sind am Körper eines Pati ¬ enten angebracht zu werden, um ein Präparat kontinuierlich über einen längeren Zeitraum zu verabreichen, umfassen in der Regel einen Behälter und eine Fördervorrichtung, welche das Fluid vom Behälter zu einem Anschluss oder zu einem Injektionssystem fördert. Allerdings können der Behälter und die Fördervorrichtung auch in einer Komponente vereint sein, beispielsweise in Form einer Spritzenpumpe. Ein Injektionssystem kann beispielsweise zum Setzen einer Verweilkanüle geeignet sein, die während des gesamten Verabreichungszeitraums im Körper eines Patienten verbleibt .

Derartige Arzneimittelpumpen sind in der Regel lediglich zur Verabreichung von fertigen Injektionslösungen geeignet. Sie weisen daher in Bezug auf die abzugebende Arzneimittelform eine vergleichsweise geringe Flexibilität auf.

Die europäische Patentanmeldung mit dem Aktenzeichen EP

15152703.3 offenbart ein Dosiergerät, welches eine von zumindest einem Förderantrieb angetriebene Fördervorrichtung zur Förderung eines Fluids aus dem Innenraum eines Behälters umfasst. Das Flu- id ist mittels der Fördervorrichtung vom Behälter zu einer Abgabeöffnung förderbar. Die Fördervorrichtung umfasst einen Zylinder mit wenigstens einer Ansaugöffnung und wenigstens einer Aus ¬ lauföffnung an einer Zylinderinnenwand, sowie einen ersten Kolben und einen zweiten Kolben. Der erste Kolben und der zweite Kolben sind innerhalb des Zylinders in Längsrichtung verschieb ¬ bar gelagert. Des Weiteren begrenzen der erste Kolben und der zweite Kolben zwischen ihren Stirnseiten gemeinsam mit einem Abschnitt der Zylinderinnenwand ein variables Fluidvolumen . Durch den Einsatz einer derartigen Fördervorrichtung mit einem Zylin- der und zwei Kolben können mit dem beschriebenen Dosiergerät neben der reinen Förderfunktion weitere Funktionen wahrgenommen werden. So kann der Zylinder neben der Ansaugöffnung und der Auslassöffnung noch weitere Öffnungen aufweisen, die ebenfalls versetzt an ihm angeordnet sind. Damit ist es beispielsweise möglich, eine Analytikvorrichtung zur Analyse eines geförderten Fluids an die Fördervorrichtung anzuschliessen . Allerdings ist es auch möglich, mehrere Behälter über unterschiedliche Öffnun- gen mit der Fördervorrichtung zu verbinden, wodurch ein Mischen von Substanzen, beispielsweise zur Rekonstitution eines Lyophilisates, erzielbar ist.

Wie in der besagten Anmeldung beschrieben ist, können die im Zy- linder angeordneten Kolben einen oder mehrere Dichtungen umfassen, um den Übergang von den Kolben zur Zylinderinnenwand dichtend abzuschliessen . Der Einsatz von Dichtungen hat den Vorteil, dass auch bei vergleichsweise geringen Fertigungstoleranzen von Zylinder und Kolben eine hohe Dichtwirkung erzielt werden kann.

Es hat sich allerdings herausgestellt, dass ein derartiges Do ¬ siergerät mit Dichtungen an den Kolben bei Anwendungen, bei welchen mehr als zwei versetzt am Zylinder angeordnete Öffnungen involviert sind, erhebliche Nachteile aufweist. So kann es bei- spielsweise vorkommen, dass zwei oder mehr Öffnungen am Zylinder über einen Zwischenraum zwischen zwei Dichtungen an einem Kolben direkt miteinander in Fluidkommunikation gebracht werden.

Dadurch kann ein Überströmen eines Fluids von einer Öffnung zu einer benachbarten auftreten. Allerdings kann es auch bei Aus- führungen des Dosiergerätes, bei denen ein Überströmen eines

Fluids von einer Öffnung am Zylinder zu einer benachbarten aufgrund der Beabstandung der Dichtungselemente an den Kolben verhindert ist, zu einem indirekten Überströmen kommen. Dies kann dadurch erfolgen, dass Luft oder andere Gase, die sich in einem Zwischenraum zwischen zwei Dichtungen befinden, kompressibel sind, wodurch ein sich unter Druck befindendes Fluid in den Zwischenraum eindringen kann. Wird eine Verbindung zu einer Öffnung dann unterbrochen und eine zu einer benachbarten hergestellt, kann das komprimierte Substanzgemisch im Zwischenraum expandieren und aus der benachbarten Öffnung austreten. Diese Probleme stellen eine deutliche Beeinträchtigung der Funktionalität derartiger Dosiergeräte dar.

Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nachteile im Stand der Technik zu überwinden.

Insbesondere ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ei- ne vielfältig anwendbare und konstruktiv einfache Vorrichtung zur Abgabe eines Fluids der oben genannten Art zu schaffen, bei der ein direktes oder indirektes Überströmen zwischen den Öffnungen am Zylinder der Fördervorrichtung verhindert ist. Dabei soll die Fördervorrichtung zuverlässig im Betrieb und zur Erzeu- gung vergleichsweise hoher Fluiddrücke geeignet sein.

Diese Aufgaben werden durch eine Vorrichtung gelöst, welche die Merkmale in Anspruch 1 aufweist. Die Vorrichtung zur Abgabe eines Fluids, insbesondere unter aseptischen Bedingungen, umfasst eine Fördervorrichtung und einen Behälter mit einem variablen Innenvolumen. Die Fördervorrichtung umfasst einen Zylinder mit wenigstens drei der Reihe nach entlang einer Längsmittelachse angeordneten Öffnungen, über welche das Fluid förderbar ist. Darüber hinaus umfasst die För ¬ dervorrichtung einen ersten und einen zweiten Kolben, wobei der erste und der zweite Kolben entlang der Längsmittelachse ver ¬ schiebbar im Zylinder angeordnet sind. Der erste und der zweite Kolben begrenzen zwischen ihren Stirnseiten gemeinsam mit einem Abschnitt der Zylinderinnenwand ein variables Fluidvolumen . Die erste Öffnung ist mit einer Abgabeöffnung der Vorrichtung und die zweite Öffnung mit dem Behälter in Fluidkommunikation bringbar. Der erste und der zweite Kolben umfassen jeweils zumindest drei in Längsrichtung versetzt angeordnete Dichtungen, die den Zylinder dichtend abschliessen . Benachbarte Dichtungen an einem Kolben weisen dabei einen inneren Abstand auf, welcher höchstens gleich gross wie der kürzeste Abstand zwischen zwei benachbarten Öffnungen ist.

Unter einem Behälter mit einem variablen Innenvolumen wird in diesem Zusammenhang ein Behälter mit einem Innenraum verstanden, bei dem zumindest ein Wandabschnitt beweglich ist. Damit kann das Innenvolumen des Behälters dem Volumen des darin enthaltenen Fluids angepasst werden. Dies ist insbesondere vorteilhaft, wenn das Fluid in Form einer Flüssigkeit vorliegt. Einerseits kann so auf eine Belüftung des Behälters verzichtet werden. Andererseits enthält der Behälter, wenn er nicht vollständig mit einer Flüs- sigkeit gefüllt ist, kein Gas, insbesondere keine Luft. Dadurch wird ein Fördern der Flüssigkeit aus dem Behälter mittels der Fördervorrichtung unabhängig von der Orientierung der Vorrichtung gegenüber der Schwerkraft ermöglicht, ohne dass die Gefahr besteht, dass durch die Fördervorrichtung Luft oder anderes Gas angesaugt wird. Bei einem Behälter mit einem variablen Innenvo ¬ lumen kann es sich zum Beispiel um eine Spritze oder Karpulle mit einem Schleppkolben oder um einen Flüssigkeitsbeutel (einen sogenannten Bag) handeln. Durch die beschriebene Beabstandung von benachbarten Dichtungen an den Kolben in Relation zum kürzesten Abstand zwischen zwei benachbarten Öffnungen am Zylinder kann ein direktes Überströmen eines Fluids von einer Öffnung zur anderen über einen Zwischenraum zwischen den Dichtungen vermieden werden. Die beschriebene Vorrichtung ist dabei vielseitig für verschiedenste Anwendungen einsetzbar, welche über das reine Fördern eines Fluids hinausge ¬ hen, wie beispielsweise die zusätzliche Analyse eines Fluids mit einer Analytikvorrichtung oder die Rekonstitution eines Lyophilisates .

In einer einfachen Ausführungsform umfasst die Fördervorrichtung einen Zylinder mit genau drei der Reihe nach entlang seiner

Längsmittelachse angeordnete Öffnungen sowie jeweils genau drei Dichtungen an den beiden Kolben.

Die Dichtungen an den Kolben können gleichmässig beabstandet sein. Dies ermöglicht es, eine gute Dichtwirkung und ein vor ¬ teilhaftes Gleitverhalten der Kolben innerhalb des Zylinders zu erzielen .

Der Abstand zwischen der ersten und der zweiten Öffnung kann mindestens gleich gross sein wie der seitliche Abstand zwischen zwei benachbarten Dichtungen der Kolben. Damit kann ein indirektes Überströmen eines Fluids von der zweiten Öffnung zur ersten vermieden werden. Dies ist insbesondere dann erforderlich, wenn ein Fluid zur zweiten Öffnung gefördert werden soll und sich da- bei an der zweiten Öffnung ein positiver Druck aufbaut. Dies ist beispielsweise bei einem an die zweite Öffnung angeschlossenen elastischen Bag der Fall.

Die Dichtungen können eine Breite aufweisen, die zumindest gleich der Längsausdehnung, insbesondere der Durchmesser, der

Öffnungen am Zylinder ist. Damit kann vermieden werden, dass ein Fluid über eine einzelne Öffnung von der einen Seite einer Dichtung zur anderen überströmen kann. Der erste Kolben und der zweite Kolben können jeweils zumindest die gleiche Anzahl in Längsrichtung versetzt angeordnete Dich ¬ tungen umfassen, wie der Zylinder Öffnungen aufweist. Mit dieser minimalen Anzahl an Dichtungen kann gewährleistet werden, dass jeder einzelnen Öffnung am Zylinder stets ein zwischen zwei Dichtungen abgeschlossener Zwischenraum zur Verfügung steht, welches ein Ausströmen oder ein Überströmen eines Fluids verhindert .

Die Fördervorrichtung kann einen Zylinder mit vier der Reihe nach entlang seiner Längsmittelachse angeordneten Öffnungen umfassen, über welche das Fluid förderbar ist. Die dritte Öffnung kann mit einem Behälter, insbesondere einer Phiole, enthaltend ein Lyophilisat und die vierte Öffnung mit einem Behälter, ins ¬ besondere einer Phiole, enthaltend ein Lösungsmittel in Fluid- kommunikation bringbar sein. Damit wird eine Vorrichtung geschaffen, welche insbesondere die Rekonstitution des Lyophilisa ¬ tes unter aseptischen Bedingungen auf eine für den Benutzer ein- fache und zuverlässige Weise ermöglicht.

Die Fördervorrichtung kann von zumindest einem Förderantrieb, vorzugsweise der erste Kolben von einem ersten Förderantrieb und der zweite Kolben von einem zweiten Förderantrieb, antreibbar sein. Insbesondere durch die Verwendung von zwei unabhängigen Förderantrieben wird die Flexibilität der Vorrichtung in Bezug auf ihre Anwendung weiter erhöht.

Die Vorrichtung kann eine Injektionsvorrichtung zur vorzugsweise kontinuierlichen subkutanen Abgabe eines Fluids an einen Patienten umfassen. Die Verwendung einer Injektionsvorrichtung ermöglicht es, die subkutane Abgabe des Fluids an einen Patienten weitestgehend zu automatisieren. Dadurch kann der Patient die besagte Vorrichtung unabhängig von der Anwesenheit von medizini- schem Personal mit hohem Komfort und Sicherheit verwenden.

Die Vorrichtung kann ein Antriebsmodul und ein Abgabemodul um ¬ fassen, welche durch einen Benutzer verbindbar und/oder vonei- nander trennbar ausgebildet sind. Das Antriebsmodul kann gegebe ¬ nenfalls zumindest Teile eines Förderantriebs, insbesondere ei ¬ nen Drehantrieb, und/oder gegebenenfalls einen Setzantrieb einer Injektionsvorrichtung umfassen. Darüber hinaus kann das An- triebsmodul auch eine Batterie zur Versorgung der Antriebe sowie eine Steuerungseinheit zur Steuerung der Vorrichtung, insbesondere der Antriebe umfassen. Ebenso können Kommunikationsmittel im Antriebsmodul vorgesehen sein, über welche eine externe Be ¬ dienungseinheit an die Steuereinheit anbindbar ist. Das Abgabe- modul kann zumindest den Behälter sowie die Fördervorrichtung und gegebenenfalls die Injektionsvorrichtung umfassen.

Das Antriebsmodul und das Abgabemodul können derart ausgebildet sein, dass die Antriebe über entsprechende Kopplungsmittel auf einfache Weise direkt oder indirekt an die Fördervorrichtung und/oder die Injektionsvorrichtung ankoppelbar sind. Hierzu können zum Beispiel form- und/oder kraftschlüssige Steckkupplungen zum Einsatz kommen. Die beiden Module können zum einfachen Austausch beispielsweise über eine Schnappkupplung aneinander an- koppelbar und/oder trennbar sein.

Dies hat den Vorteil, dass das Antriebsmodul, welches keine hy ¬ gienisch relevanten Komponenten enthält, vor seiner ersten Verwendung weder sterilisiert noch in einem Reinraum montiert wer- den muss. Damit können die Herstellungs- bzw. Anschaffungskosten der Vorrichtung reduziert werden. Zudem ist das Antriebsmodul problemlos wiederverwendbar, was ebenfalls die Betriebskosten der Vorrichtung senkt. Ausserdem bietet diese Ausgestaltung mehr Flexibilität bei konstruktiven Modifikationen. Das Abgabemodul, welches sämtliche hygienisch relevanten Komponenten enthält, muss zwar sterilisiert werden. Es kann jedoch, da es keine über ¬ aus komplexen Komponenten enthält, unter geringerem Kostenaufwand hergestellt und nach einmaligem Gebrauch entsorgt werden. Da das Antriebsmodul und das Abgabemodul verbindbar und/oder voneinander trennbar ausgebildet sind, bleibt die Verwendung der Abgabevorrichtung durch einen Benutzer dennoch denkbar einfach. Als Resultat hiervon können bei gleichbleibender Bedienerfreund ¬ lichkeit und Patientensicherheit die Kosten von Anschaffung und Betrieb der Vorrichtung gesenkt werden.

Die vorliegende Erfindung betrifft darüber hinaus die Verwendung einer oben beschriebenen Vorrichtung zur Abgabe eines Fluids, insbesondere unter aseptischen Bedingungen.

Weitere Vorteile und Einzelmerkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels und aus den Zeichnungen:

Es zeigen schematisch:

Figur 1 : Eine Fördervorrichtung aus dem Stand der

Technik;

Figuren 2 und 3 : Ein anderes Beispiel einer Fördervorrichtung aus dem Stand der Technik;

Figur 4 : Perspektivische Darstellung einer erfindungs- gemässen Vorricht

Figur 5a und Vereinfachte Darstellung einer Fördervorrichtung einer erfindungsgemässen Vorrichtung; Figur 6: Perspektivische Schnittansicht einer erfin- dungsgemässen Vorrichtung gemäss Figur 4; Figur 7 : Draufsicht auf die Fördervorrichtung gemäss den Figuren 4 und 6;

Figur 8 : Seitenansicht der Fördervorrichtung gemäss den Figuren 4, 6 und 7 ;

Perspektivische Darstellung einer Sequenz von Schritten, welche die Rekonstitution eines Lyophilisates mit einer erfindungsgemässen

Vorrichtung darstellt.

Figur 1 repräsentiert eine Fördervorrichtung aus dem Stand der Technik. Die besagte Fördervorrichtung umfasst einen Zylinder 4, in welchem die Kolben 9, 10 in Längsrichtung verschiebbar gela- gert sind. Die Kolben 9, 10 schliessen mit ihren Stirnseiten 11, 12 sowie mit einer Zylinderinnenwand 13 ein variables Fluidvolu- men 14 ein. Die Kolben 9, 10 weisen jeweils drei Dichtungen 16, 16 16 λ λ auf, welche den Übergang zur Zylinderinnenwand 13 dichtend abschliessen . Die Kolben 9, 10 werden durch die Kolben- Stangen 17, 18 angetrieben. Am Kolben 4 sind zwei entlang der

Längsachse 11 versetzt angeordnete Öffnungen 5, 6 angebracht. Es ist zu erkennen, dass die Dichtungen 16, 16 x an den Kolben 9, 10 derart beabstandet sind, dass je nach Position der zwischen den Dichtungen 16 und 16 λ abgeschlossene Zwischenraum 19 eine direk- te Verbindung zwischen den Öffnungen 5 und 6 herstellt. Dadurch kann es, wie in der vorliegenden Darstellung gezeigt, zu einem unkontrollierten direkten Überströmen eines Fluids beispielsweise von der Öffnung 6 zur Öffnung 5 kommen. Die Figuren 2 und 3 beziehen sich auf einen anderen nachteiligen Aspekt einer Fördervorrichtung aus dem Stand der Technik. Die besagte Vorrichtung ist derart ausgelegt, dass ein Fluid von der am Zylinder 4 angebrachten Öffnung 7 in einem ersten Schritt über die Öffnung 6 zum Behälter 3 förderbar ist. In einem zweiten Schritt ist ein Fördern des Fluids vom Behälter 3 zur Öffnung 5 vorgesehen. Wenn der Behälter 3 mit einem Fluid befüllt wird, baut sich an der Öffnung 6 ein Fluiddruck, beispielsweise ein hydrostatischer Druck, auf. In Figur 2 ist die besagte Vorrichtung beim gleichsinnigen, simultanen Verschieben der Kolben 9, 10 von der Öffnung 7 zur Öffnung 6 gezeigt. Es ist zu erkennen, dass bei diesem Vorgang die Öffnung 6 mit dem zwischen den Dichtungen 16 und 16 λ eingeschlossenen Zwischenraum 19 in Fluid- kommunikation steht. Der Zwischenraum 19 ist mit einem Gas, üblicherweise mit Luft, gefüllt. Da das Gas kompressibel ist und an der Öffnung 6 ein Fluiddruck anliegt, kommt es zu einer Kompression des Gases und zu einem Eindringen des Fluids in den Zwischenraum 19. Die Figur 3 zeigt das Auslassen des Fluids vom Zwischenraum 14 in den Behälter 3. Der Kolben 9 wird dabei stationär gehalten, während der Kolben 10 auf diesen zubewegt wird, um das zwischen den Kolben 9, 10 eingeschlossene Volumen 14 zu verringern. Es ist zu erkennen, dass das zwischen den Dichtungen 16, 16 λ eingeschlossene Volumen 19 nun mit der Öffnung 5 in Flu- idkommunikation steht. Da sich im Volumen 19 von dem in Figur 2 gezeigten Schritt noch ein komprimiertes Fluidgemisch befindet, kommt es zu einem unkontrollierten Austritt aus der Öffnung 5. Gesamthaft resultiert demnach ein unkontrolliertes indirektes Überströmen von Fluid von der Öffnung 6 zur Öffnung 5.

Die Figur 4 zeigt eine erfindungsgemässe Vorrichtung 1. Die be ¬ sagte Vorrichtung 1 umfasst eine Fördervorrichtung 2 und einen Behälter 3, welcher hier als kollabierbarer Bag ausgebildet ist. Die Fördervorrichtung 2 setzt sich aus einem Zylinder 4 zusam- men, in welchem die beiden Kolben 9, 10 in Längsrichtung verschiebbar gelagert sind. Die Kolben 9, 10 sind in der vorliegenden Darstellung nicht sichtbar. Jedoch sind die mit ihnen verbundenen Kolbenstangen 17 und 18 erkennbar. Im gezeigten Ausfüh- rungsbeispiel weist der Zylinder 4 insgesamt vier in Längsrichtung versetzt angeordnete Öffnungen 5, 6, 7, 8 auf. Die Öffnung 8 λ stellt hier eine Blindöffnung dar, bei der die Wand des Zylinders 4 nicht durchbrochen ist. Je nach Ausführung der Förder- Vorrichtung 2 kann ein Durchbruch bei der Öffnung 8 und/oder bei der Öffnung 8 λ vorliegen. Die Öffnung 5 ist über die Kanüle 21 mit der Abgabeöffnung 15 fluidmässig verbunden. Die Öffnung 6 steht mit dem Behälter 3 in Fluidkommunikation . Die Öffnungen 7 und 8 können ebenfalls mit Behältern, insbesondere mit Phiolen, in Fluidkommunikation gebracht werden.

Die Figuren 5a und 5b zeigen eine vereinfachte Darstellung einer Fördervorrichtung 2 für eine erfindungsgemässe Vorrichtung 1. In der Figur 5a ist der innere Abstand di zwischen den Dichtungen 16 und 16 λ bzw. 16 λ und 16 λ λ derart gewählt, dass dieser höchs ¬ tens gleich dem Abstand al zwischen der zweiten Öffnung 6 und der dritten Öffnung 7 ist. Eine direkte Fluidverbindung zwischen der Öffnung 6 und der Öffnung 7 kann damit nicht hergestellt werden, was ein unbeabsichtigtes Überströmen eines Fluids ver- hindert. Wie der Figur 5b zu entnehmen ist, ist der Abstand a2 zwischen der ersten Öffnung 5 und der zweiten Öffnung 6 derart gewählt, dass dieser grösser oder gleich dem seitlichen Abstand ds zwischen den Dichtungen 16 und 16 λ ist. Damit kann ein unbeabsichtigtes indirektes Überströmen eines Fluids von der Öffnung 6 zur Öffnung 5 vermieden werden, selbst wenn an der Öffnung 6 ein Fluiddruck anliegt. Die in den Figuren 5a und 5b gezeigte Fördervorrichtung 2 ist damit dazu geeignet, in einem ersten Schritt ein Fluid von der dritten Öffnung 7 zur zweiten Öffnung 6 zu fördern. In einem zweiten Schritt kann das Fluid von der zweiten Öffnung 6 zur ersten Öffnung 5 gefördert werden. Bei einer erfindungsgemässen Vorrichtung 1 ist die erste Öffnung 5 mit einer Abgabeöffnung der Vorrichtung 1 in Fluidkommunikation bringbar während die zweite Öffnung 6 mit einem Behälter in Flu- idkommunikation bringbar ist.

Aus Figur 6 sind mehrere Einzelheiten einer Fördervorrichtung 2 gemäss der Figur 4 ersichtlich. Der Zylinder 4 umfasst insgesamt vier Öffnungen 5, 6, 7 und 8, von denen hier nur die Öffnungen 6 und 7 sichtbar sind. Die Öffnung 8 λ ist als Blindöffnung ausgeführt. Die beiden Kolben 9 und 10 bestehen aus einem elastischen Material und sind auf die Kolbenstangen 17 und 18 aufgesteckt. An jedem Kolben sind vier Dichtungen 16, 16 16 λ λ und 16 λ λ λ einstückig ausgeführt. In der beschriebenen Darstellung sind sowohl der innere Abstand di zwischen zwei Dichtungen als auch der seitliche Abstand ds eingezeichnet. Zudem ist ersichtlich, dass eine einzelne Dichtung 16, 16 16 λ λ und 16 λ λ eine breite b auf- weist.

Die Figur 7 zeigt eine Draufsicht auf die Fördervorrichtung 2 einer erfindungsgemässen Vorrichtung 1 gemäss den Figuren 4 und 6. Aus dieser Perspektive sind alle vier Öffnungen 5, 6, 7 und 8 erkennbar. Zudem ist deutlich zu sehen, dass die Öffnung 8 λ als Blindöffnung ausgeführt ist. Der Abstand al zwischen der zweiten Öffnung 6 und der dritten Öffnung 7 ist gleich dem Abstand zwischen der dritten Öffnung 7 und der vierten Öffnung 8. Der Abstand a2 zwischen der ersten Öffnung 5 und der zweiten Öffnung 6 ist grösser als der Abstand al . Die Figur 8 zeigt die Fördervor ¬ richtung 2 gemäss der Figur 7 alternativ in einer Seitenansicht. Besonders gut sind hier die Zahnprofile 20 an den Kolbenstangen 17 und 18 zu erkennen, über welche ein hier nicht näher beschriebener Förderantrieb auf die Kolbenstangen 17 und 18 wirken kann.

Die Figur 9 zeigt eine erfindungsgemässe Vorrichtung 1 gemäss den Figuren 4, 6, 7 und 8, an welche ein erster Behälter 22 mit einem Lyophilisat und ein zweiter Behälter 23 mit einem Lösungsmittel über Kopplungselemente 24 und 25 angeschlossen sind. In der Darstellung gemäss Figur 10 wird das im Behälter 24 vorhandene Lösungsmittel mit der Fördervorrichtung 2 von der Öffnung 8 zur Öffnung 7 gefördert, um das im Behälter 22 vorhandene Lyo ¬ philisat aufzulösen. In Figur 11 ist dieser Vorgang abgeschlossen. Sämtliches Lösungsmittel wurde vom Behälter 23 in den Be ¬ hälter 22 gefördert, wo sich das Lyophilisat vollständig gelöst hat. In der Figur 12 wird die im Behälter 22 enthaltene Lösung durch die Fördervorrichtung 2 von der Öffnung 7 zur Öffnung 6 und damit zum Behälter 2 gefördert. Hierzu wird die Vorrichtung 1 um 180° gedreht, damit die im Behälter 22 vorhandene Lösung vollständig von der Fördervorrichtung 2 angesaugt werden kann. In Figur 13 ist der Transfer der Lösung vom Behälter 22 zum Be- hälter 3, welche hier als kollabierbarer Bag ausgebildet ist, abgeschlossen. Es ist zu erkennen, dass der Behälter 3 deutlich gebläht ist. Die Behälter 22 und 23 sowie die Kopplungselemente 24 und 25 können nun von der Vorrichtung 1 entfernt werden, wie es in Figur 14 gezeigt ist. Die Handhabung der Vorrichtung 1 zur eigentlichen Abgabe der Lösung, beispielsweise an einen Patienten, ist nun deutlich vereinfacht, da die Vorrichtung 1 weniger sperrig ist. Bei der eigentlichen Abgabe erfolgt ein Transfer der Lösung vom Behälter 3 über die Öffnung 6 zur Öffnung 5 und damit weiter über die Kanüle 21 zur Abgabeöffnung 15.