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Patent Searching and Data


Title:
DEVICE FOR DRAINING BODY FLUIDS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/182461
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device for draining body fluids, comprising a first chamber (7) and a second chamber (1) for receiving a body fluid, wherein both the first and the second chamber (7, 1) are provided with an inlet (8, 2) for a body fluid to be introduced, and with an outlet (12, 3) for body fluids to be discharged. In the first chamber (7), at least one de-aeration device (10) is provided, and in the second chamber (1), at least one aeration device (4) is provided. The de-aeration device is sealed with a gas-permeable element (14, 15, 16), which allows air to escape from the first chamber (7) with a defined maximal volume flow. The inlet (12) of the first chamber (7) is in flow connection with the outlet (3) of the second chamber. According to the invention, the device has a first closure device (5), configured and provided to close off the inlet (2) of the second chamber (1) subject to the volume of a body fluid present in the second chamber (1), and subject to the pressure of a body fluid flowing through the inlet (2) to the second chamber (1).

Inventors:
SPIEGELBERG ANDREAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2013/061063
Publication Date:
December 12, 2013
Filing Date:
May 29, 2013
Export Citation:
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Assignee:
SPIEGELBERG GMBH & CO KG (DE)
International Classes:
A61M27/00; A61M1/00
Domestic Patent References:
WO2007014582A12007-02-08
Foreign References:
US20090088710A12009-04-02
US5207661A1993-05-04
US4731056A1988-03-15
EP1034812A22000-09-13
EP0117695A21984-09-05
Other References:
WALTER, M.: "Diss.", 2002, TU DARMSTADT, article "Mechatronische Systeme für die Hydrozephalustherapie"
Attorney, Agent or Firm:
SOKOLOWSKI, Fabian (DE)
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Claims:
Patentansprüche

Vorrichtung zur Drainage von Körperflüssigkeiten, mit einer ersten Kammer (7) und einer zweiten Kammer (8) zur Aufnahme einer Körperflüssigkeit, wobei die erste Kammer (7)

• einen Zulauf (8) für eine in die erste Kammer (7) einzubringende Körperflüssigkeit,

• einen Ablauf (12) für aus der ersten Kammer (7) auszubringende Körperflüssigkeit und

• mindestens eine Entlüftungsvorrichtung (10), durch die hindurch Luft aus der ersten Kammer (7) ausströmen kann,

aufweist, wobei die Entlüftungsvorrichtung (10) der ersten Kammer (7) mit einem gasdurchlässigen Element (14, 15, 16) verschlossen ist, das einen Luftaustritt aus der ersten Kammer (7) mit einem definierten maximalen Volumenstrom ermöglicht, und wobei die zweite Kammer (8)

• einen Zulauf (2) für eine in die zweite Kammer (1 ) einzubringende Körperflüssigkeit,

• einen Ablauf (3) für aus der zweiten Kammer (1 ) auszubringende Körperflüssigkeit und

• eine Belüftungsvorrichtung (4), durch die hindurch Luft aus der zweiten Kammer (1 ) ausströmen und in die zweite Kammer (1 ) einströmen kann,

aufweist, wobei der Zulauf (12) der ersten Kammer (7) in Strömungsverbindung mit dem Ablauf (3) der zweiten Kammer steht. dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung eine erste Verschlussvorrichtung (5) aufweist, die zum Verschließen des Zulaufs (2) der zweiten Kammer (1 ) in Abhängigkeit des Volumens einer in der zweiten Kammer (1 ) vorhandenen Körperflüssigkeit und in Abhängigkeit des Drucks einer durch den Zulauf (2) zur zweiten Kammer (1 ) strömenden Körperflüssigkeit vorgesehen und eingerichtet ist.

Vorrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das gasdurchlässige Element (14, 15, 16) eine Membran (16) aufweist, die einen Silikonkautschuk oder einen porösen Werkstoff aufweist. 3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Kammer (7) mehrere Entlüftungsvorrichtungen aufweist, die wahlweise geöffnet oder verschlossen werden können, so dass der maximal mögliche Volumenstrom der aus der ersten Kammer (7) ausströmenden Luft eingestellt werden kann.

4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Entlüftungsvorrichtung (10) ein Einstellelement aufweist, das den für einen

Gasdurchtritt durch die Entlüftungsvorrichtung (10) zur Verfügung stehenden Querschnitt der Entlüftungsvorrichtung (10) variieren kann.

5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Entlüftungsvorrichtung (10) auch dafür vorgesehen und eingerichtet ist, dass

Luft durch sie hindurch in die erste Kammer (7) einströmen kann.

6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Kammer (7) eine von einer Entlüftungsvorrichtung (10) getrennte Belüftungsvorrichtung aufweist, durch die hindurch Luft in die erste Kammer (7) einströmen kann.

7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Entlüftungsvorrichtung (10) und/oder eine von einer Entlüftungsvorrichtung (10) getrennte Belüftungsvorrichtung der ersten Kammer (7), durch die hindurch Luft in die erste Kammer (7) einströmen kann, mit einem Lüftungsverschlusselement (1 1 ) geöffnet oder verschlossen werden können.

8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Ablauf (12) der ersten Kammer (7) mit einer Ablaufverschlussvorrichtung (13) versehen ist, die zum

Öffnen und Verschließen des Ablaufs (12) der ersten Kammer (7) dient, und die derart eingerichtet ist, dass ein Öffnen der Ablaufverschlussvorrichtung (13) gleichzeitig dafür sorgt, dass das Lüftungsverschlusselement (1 1 ) geöffnet wird. 9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Ablauf (12) der ersten Kammer (7) dazu vorgesehen und eingerichtet ist, mit einem Zulauf (19) einer dritten Kammer (18) verbunden zu werden.

10. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung ferner eine zweite Verschlussvorrichtung (6) aufweist, die zum Verschließen der Belüftungsvorrichtung (4) in Abhängigkeit des Volumens einer in der zweiten Kammer (1 ) vorhandenen Körperflüssigkeit vorgesehen und eingerichtet ist.

1 1 . Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Verschlussvorrichtung (5) und/oder die zweite Verschlussvorrichtung (6) in der zweiten Kammer (1 ) angeordnet sind und jeweils einen Formkörper mit einer Dichte von weniger als 1 kg/m3 aufweisen.

12. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Verschlussvorrichtung (5) und/oder die zweite Verschlussvorrichtung (6) einen kraftverstärkenden Hebelmechanismus umfassen.

13. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Kammer (1 ) oberhalb der ersten Kammer (7) angeordnet ist.

* * * * *

Description:
Vorrichtung zur Drainage von Körperflüssigkeiten

Beschreibung

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Drainage von Körperflüssigkeiten gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 .

Als zu drainierende Körperflüssigkeit kommt dabei beispielsweise Hirnwasser (Liquor Cerebralis oder verkürzt auch einfach nur als Liquor bezeichnet) in Betracht.

Die zeitweilige Drainage von Liquor ist bei solchen Patienten angezeigt, die unter erhöhtem Druck im Schädelinneren leiden, zum Beispiel bei Schwellungen des Gehirns. Der Druck kann durch eine solche Drainage innerhalb gewisser Grenzen gesenkt werden.

Typischerweise wird dabei eine belüftete Tropfkammer in einer vorbestimmten Höhe oberhalb des Kopfes des Patienten mit einem Katheter verbunden, dessen Spitze in eine der flüssigkeitsgefüllten Hirnkammern geschoben wird.

Die Anordnung oberhalb des Patienten sorgt dafür, dass die Drainage nur stattfindet, wenn der Druck des Hirnwassers höher ist als der zu überwindende hydrostatische Druck, der durch die Höhendifferenz zwischen Patient und Tropfkammer bestimmt ist. Die Flüssigkeit, die in die Tropfkammer tropft, verdrängt so die Luft in der Tropfkammer, die durch eine Entlüftungsöffnung über einen Sterilfilter ausströmt.

Typischerweise ist die Tropfkammer so dimensioniert, dass sie das Drainagevolumen eines Tages aufnehmen kann. Dies sind typischerweise in etwa 100 ml. Unterhalb der Tropfkammer ist dann ein Sammelgefäß, z. B. ein Beutel angeordnet, in den die Tropfkammer in regelmäßigen Intervallen, z. B. einmal täglich, entleert wird. Dabei strömt Luft aus der umgebenden Atmosphäre in die Tropfkammer. Wegen des Sterilfilters ist diese Luft keimfrei. Die Anordnung wird üblicherweise steril angeliefert. Sie ist hermetisch verschlossen, so dass keine Keime eindringen können, die ein Infektionsrisiko für den Patienten darstellen. Problematisch ist diese Anordnung in Situationen von vorübergehend künstlich erhöhtem Druck, z. B. durch mechanische Einflüsse wie Bauchpressen, Husten oder Schreien. In solchen Situationen wird zuviel Flüssigkeit abdrainiert, was eine erhebliche Gefährdung für den Patienten darstellt. Eine solche Situation wird als Überdrainage bezeichnet.

Weiterhin ist die Anordnung problematisch in Situationen, in denen die vorgegebene Höhendifferenz nicht eingehalten wird. Solche Situationen können durch Nachlässigkeit in der Handhabung oder durch Versagen von Befestigungseinrichtungen eintreten.

Es ist versucht worden, die Befestigungseinrichtungen dadurch zu verbessern, dass sie die Tropf kammer am Kopfteil des Bettes befestigen, so dass bei Auf- und Abbewegungen des Kopfes des Patienten nicht die Höhe der Tropfkammer jedes Mal korrigiert werden muss. Diese Anordnungen vermeiden aber nicht die Überdrainage durch Schreien, Husten oder Pressen.

Aus der WO 2007/014582 A1 ist ein Gehirnwasser-Drainagesystem bekannt, das alle Überdraingesituationen dadurch zu vermeiden versucht, dass die Drainage aktiv durch eine Peristaltikpumpe durchgeführt wird, deren Fördergeschwindigkeit abhängig vom in einem Drainageschlauch gemessenen Druck geregelt wird. Diese Anordnung kann aber bei Versagen der Regelung dazu führen, dass die Pumpe unkontrolliert zu viel oder zu wenig Hirnwasser abpumpt.

Weiterhin ist aus einer Dissertation (Walter, M.: Mechatronische Systeme für die Hydrozephalustherapie, Diss. TU Darmstadt, 2002) eine Anordnung bekannt, bei der der Volumenstrom einer Liquor-Drainage durch ein Ventil begrenzt wird, das abhängig vom gemessenen Druck geregelt wird. Auch diese Anordnung kann bei Versagen der Regelung oder der Druckmessung sowie bei artifiziell erhöhten Drucksignalen zu Unter- oder Überdrainage führen. Aus der EP 1 034 812 A2 ist eine Drainage- bzw. Tropfkammer zur Drainage von Cerebrospinalflüssigkeit bekannt, die im Wesentlichen aus einem Rohr besteht, das über ein poriges Material wie etwa expandiertes Polytetrafluorethylen entlüftet werden kann. Dieses porige Material soll dabei an der inneren Oberfläche eines Elements des einzusetzenden Rohres anhaften oder mit diesem verklebt sein. Trotz dieses porigen Materials, das den Volumenstrom der in die Drainage- bzw. Tropfkammer eintretenden Flüssigkeit begrenzt, ist damit allein noch nicht die Gefahr von Unter- oder Überdrainagen gebannt. Aus der EP 0 1 17 695 A2 ist ein externes Ventrikeldrainage-System bekannt, das als geschlossenes System ausgelegt ist. Dabei wird ein Ventrikeldrainage-Katheter über ein Einwegventil mit einem Sammelgefäß verbunden, in das zu drainierende Flüssigkeit tropfen kann. Die Geschwindigkeit des Flüssigkeitsdurchflusses wird durch eine Überwachung der Tropfgeschwindigkeit in einer Tropfkammer bestimmt, die mit dem Sammelgefäß verbunden ist.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Drainagevorrichtung für Körperflüssigkeiten anzugeben, die in einem ersten Druckbereich die Drainage einer Körperflüssigkeit mit einem bestimmten mittleren Volumenstrom zulässt und die in einem zweiten Druckbereich, welcher oberhalb des ersten Druckbereichs liegt, eine Drainage mit einem höheren Volumenstrom ermöglicht. Gleichzeitig sollen vorzugsweise die aus dem Stand der Technik bekannten Überdrainagen vermieden werden.

Diese Aufgabe wird mit einer Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Eine derartige Vorrichtung zur Drainage von Körperflüssigkeiten weist eine erste Kammer zur Aufnahme einer Körperflüssigkeit auf. Die erste Kammer ist mit einem Zulauf für eine in die erste Kammer einzubringende Körperflüssigkeit, mit einem Ablauf für aus der ersten Kammer auszubringende Körperflüssigkeit und mit einer Entlüftungsvorrichtung ausgestattet. Die Entlüftungsvorrichtung dient dazu, Luft aus der ersten Kammer herausströmen zu lassen.

Die erfindungsgemäß beanspruchte Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass die Entlüftungsvorrichtung der ersten Kammer mit einem gasdurchlässigen Element verschlossen ist. Dieses gasdurchlässige Element ist insbesondere nur für Gase, nicht jedoch Flüssigkeiten oder Feststoffe durchlässig. Es handelt sich also insbesondere um ein ausschließlich für Gase durchlässiges Element. Das gasdurchlässige Element lässt nur einen definierten maximalen Volumenstrom zu, mit dem Luft aus der ersten Kammer austreten kann.

Auf diese Weise lässt sich durch die Eigenschaften des gasdurchlässigen Elements besonders vorteilhaft ein zu erreichender Volumenstrom in die erste Kammer hinein einstellen. Dabei kann das gasdurchlässige Element derart ausgestaltet sein, dass der maximal mögliche Volumenstrom von dem auf das Element ausgeübten Druck abhängig ist. Eine Erhöhung des Drucks der in die erste Kammer einfließenden Körperflüssigkeit führt dann zu einer Erhöhung des auf das gasdurchlässigen Elements wirkenden Drucks. Dadurch erhöht sich dann der maximal mögliche Volumenstrom der aus der ersten Kammer verdrängten Luft durch das gasdurchlässige Element hindurch. Folglich ist es möglich, dass zunächst (bei einem Druck auf einem ersten Niveau) ein erster maximal möglicher Volumenstrom und bei einem Druck auf einem zweiten Niveau, das über dem ersten Niveau liegt, ein zweiter maximal möglicher Volumenstrom, der höher als der erste maximal mögliche Volumenstrom ist, vorgegeben wird.

Die beanspruchte Vorrichtung zeichnet sich ferner dadurch aus, dass sie eine zweite Kammer aufweist, die ebenfalls zur Aufnahme einer Körperflüssigkeit geeignet ist. Die zweite Kammer ist mit einem Zulauf für eine in die zweite Kammer einzubringende Körperflüssigkeit, mit einem Ablauf für aus der zweiten Kammer auszubringende Körperflüssigkeit und mit einer Belüftungsvorrichtung ausgestattet. Die Belüftungsvorrichtung dient dazu, Luft aus der zweiten Kammer herausströmen und in die zweite Kammer hineinströmen zu lassen. Die zweite Kammer steht dabei in Strömungsverbindung mit der ersten Kammer, wobei der Ablauf der zweiten Kammer mit dem Zulauf der ersten Kammer verbunden ist. Die Verbindung zwischen dem Zulauf der ersten Kammer und dem Ablauf der zweiten Kammer kann beispielsweise über eine gewöhnliche Schlauchverbindung hergestellt werden. Durch die Länge der entsprechenden Schlauchverbindung lässt sich dann der Abstand zwischen der ersten Kammer und der zweiten Kammer einstellen.

Schließlich weist die Vorrichtung ferner eine erste Verschlussvorrichtung auf. Die erste Verschlussvorrichtung ist dabei zum Verschließen des Zulaufs der zweiten Kammer in Abhängigkeit des Volumens einer in der zweiten Kammer vorhandenen Körperflüssigkeit und in Abhängigkeit des Drucks einer durch den Zulauf zur zweiten Kammer strömenden Körperflüssigkeit ausgestaltet. Ob die Verschlussvorrichtung den Zulauf der zweiten Kammer öffnet oder verschließt, hängt folglich von zwei unterschiedlichen Parametern ab.

Auf diese Weise ist es möglich, dass im Betrieb der Drainagevorrichtung zunächst Körperflüssigkeit in die Drainagevorrichtung einströmen kann. Dabei wird die Drainagevorrichtung in einer vorgegebenen Höhe über dem Patienten, bei dem eine Körperflüssigkeitsdrainage vorgenommen werden soll, angeordnet. Die Höhendifferenz bestimmt den Druck, den die Körperflüssigkeit des Patienten erreichen muss, damit eine Drainage stattfindet, das heißt, damit die Körperflüssigkeit aus dem Patienten in die zweite Kammer der Drainagevorrichtung eintritt. Derart drainierte Körperflüssigkeit, welche in die zweite Kammer einströmt, kann die zweite Kammer anschließend durch den Ablauf der zweiten Kammer wieder verlassen. Dabei bestimmt die Ausgestaltung des gasdurchlässigen Elements der ersten Kammer den Volumenstrom der aus der zweiten Kammer austretenden Körperflüssigkeit.

Vorzugsweise ist das gasdurchlässige Element derart ausgestaltet, dass es dann, wenn in der zweiten Kammer Normaldruck vorherrscht (rund 1013 hPa bzw. Umgebungsluftdruck), einen Volumenstrom ermöglicht, der sich aus dem hydrostatischen Druck der in der zweiten Kammer enthaltenen Körperflüssigkeit gegenüber der ersten Kammer, in die der Ablauf mündet, resultiert. Geeignete Volumenströme liegen beispielsweise im Bereich von 2 bis 6 ml pro Stunde, insbesondere 3 bis 5 ml pro Stunde, insbesondere rund 4 ml pro Stunde.

Ferner ist das gasdurchlässige Element vorzugsweise derart ausgestaltet, dass es einen höheren Volumenstrom der aus der zweiten Kammer austretenden Flüssigkeit gestattet, wenn der Druck in der zweiten Kammer oberhalb des Normaldrucks liegt. Dadurch kann gewährleistet werden, dass der Volumenstrom der abzudrainierenden Flüssigkeit bei steigendem Druck im Patienten (und damit auch steigendem Druck in der zweiten Kammer) ebenfalls ansteigt. Kurzzeitige Druckspitzen werden durch eine Ausgestaltung der beanspruchten Vorrichtung jedoch abgefangen, wie noch erläutert werden wird.

Beim bestimmungsgemäßen Einsatz der Drainagevorrichtung wird diese vorzugsweise in einer solchen Höhe über dem Patienten angeordnet, dass der von der zu drainierenden Flüssigkeit zu überwindende hydrostatische Druck rund 13 bis 27 hPa (rund 9,75 bis 20,25 mm Hg), insbesondere rund 15 bis 20 hPa (rund 1 1 ,25 bis 15,0 mm Hg), insbesondere rund 17 bis 19 hPa (rund 12,75 bis 14,25 mm Hg) beträgt. Die Höhe, welche geeignet ist, damit die vorgenanten Drücke zur Drainage überwunden werden müssen, beträgt etwa 10 bis 40 cm, insbesondere 15 bis 30 cm, insbesondere 20 bis 25 cm über dem Patienten.

Die zweite Kammer weist nun vorzugsweise ein verhältnismäßig geringes Volumen auf. Solange der Druck der Körperflüssigkeit im Patienten weitgehend konstant bleibt, strömt die Körperflüssigkeit mit einem konstanten Volumenstrom in die zweite Kammer ein und verlässt diese durch den Ablauf mit demselben konstanten Volumenstrom. Bei einer kurzzeitigen Druckspitze im Körper des Patienten kommt es zu einem erhöhten Volumenstrom in die zweite Kammer, aber nicht zu einem erhöhten Abfluss der Körperflüssigkeit aus der zweiten Kammer. In der Folge erhöht sich der Flüssigkeitsspiegel in der zweiten Kammer. Die erste Verschlussvorrichtung ist nun vorzugsweise derart ausgestaltet, dass bereits eine geringe Erhöhung des Flüssigkeitsstands in der zweiten Kammer ausreicht, um ein Verschließen des Zulaufs in die zweite Kammer durch die erste Verschlussvorrichtung zu verursachen. Beispielsweise kann das der Körperflüssigkeit in der zweite Kammer zur Verfügung stehende Volumen bei rund 5 bis 20 ml, insbesondere rund 7 bis 15 ml, insbesondere rund 10 bis 13 ml betragen.

Sinkt der Druck der Körperflüssigkeit im Patienten nun wieder auf das vorherige Niveau ab, kommt es zunächst zu keinem Einströmen von Körperflüssigkeit in die zweite Kammer, da das noch in der zweiten Kammer vorhandene Volumen der Körperflüssigkeit dafür sorgt, dass die erste Verschlussvorrichtung den Zulauf verschließt. Erst wenn das Flüssigkeitsniveau in der zweiten Kammer wieder absinkt, gibt die erste Verschlussvorrichtung den Zulauf in die zweite Kammer wieder frei, so dass neue Körperflüssigkeit nachströmen kann. Auf diese Weise kommt es im Mittel zu einem konstanten Volumenstrom von Körperflüssigkeit aus dem Patienten heraus, da ein zunächst erhöhter Volumenstrom durch einen anschließend erniedrigten Volumenstrom von Körperflüssigkeit in die zweite Kammer ausgeglichen wird. In einer Variante weist das gasdurchlässige Element eine Membran auf oder ist vollständig aus dieser gebildet. Dabei kann die Membran beispielsweise einen Silikonkautschuk oder einen porösen Werkstoff, insbesondere einen Kunststoff, aufweisen oder vollständig aus diesem bestehen. Andere Materialien, die einen definierten Gasdurchtritt gewährleisten, sind aber ebenfalls als Membranmaterial geeignet.

In einer Variante weist die erste Kammer mehrere Entlüftungsvorrichtungen auf, die wahlweise geöffnet oder verschlossen werden können. Sind mehrere Entlüftungsvorrichtungen vorgesehen, ist vorzugsweise jede dieser Entlüftungsvorrichtungen mit einem entsprechenden gasdurchlässigen Element versehen. Dabei können die gasdurchlässigen Elemente gleich ausgestaltet sein oder unterschiedliche physikalische Eigenschaften aufweisen. Mittels der letztgenannten Variante lässt sich der maximal mögliche Volumenstrom durch die geöffnete(n) Entlüftungsvorrichtung(en) auf besonders vorteilhafte Weise einstellen. Es ist aber auch denkbar, eine Variation des maximal möglichen Volumenstroms zwischen den einzelnen Entlüftungsvorrichtungen durch andere Parameter zu erreichen. Beispielsweise können Durchströmöffnungen im gasdurchlässigen Element, zu diesem hin oder von diesem weg mit unterschiedlichen Querschnitten ausgestattet sein, über die der maximal mögliche Volumenstrom mit definiert ist. Durch die Auswahl einzelner oder mehrerer Entlüftungsvorrichtungen lässt sich der maximal mögliche Gasvolumenstrom aus der ersten Kammer heraus stufenlos oder in Stufen einstellen.

In einer Ausgestaltung dass weist die Entlüftungsvorrichtung bzw. weisen die Entlüftungsvorrichtungen ein Einstellelement auf, das den für einen Gasdurchtritt durch die Entlüftungsvorrichtung zur Verfügung stehenden Querschnitt der Entlüftungsvorrichtung vergrößern oder verkleinern kann. Dieses Einstellelement kann beispielsweise in der Art eines verstellbaren Rollos ausgestaltet sein, das bei Bedarf über die Entlüftungsvorrichtung gezogen oder geschoben werden kann. Je größer die Fläche ist, die vom Einstellelement abgedeckt wird, desto weniger Luft kann durch das gasdurchlässige Element hindurch strömen. Wenn mehrere Entlüftungsvorrichtungen vorgesehen sind, können einzelne oder alle der Entlüftungsvorrichtungen mit einem solchen Einstellelement ausgestattet sein. Dabei sind individuelle oder gemeinsame Einstellelemente denkbar. Das Einstellelement kann je nach Ausgestaltung stufenlos oder in Stufen über das gasdurchlässige Element gebracht werden, so dass sich dessen wirksame Fläche und damit auch der maximal mögliche Gasvolumenstrom durch das gasdurchlässige Element hindurch nach Belieben anpassen lassen.

In einer weiteren Ausgestaltung kann die Entlüftungsvorrichtung bzw. können die Entlüftungsvorrichtungen auch dafür vorgesehen und eingerichtet sein, dass Luft durch sie hindurch in die erste Kammer einströmen kann. Das heißt, in diesem Fall würde die Entlüftungsvorrichtung zugleich als Belüftungsvorrichtung agieren.

In einer alternativen Ausgestaltung kann aber auch eine von der Entlüftungsvorrichtung separate Belüftungsvorrichtung vorgesehen sein, durch die hindurch Luft in die erste Kammer einströmen kann. Kombinationen dieser Varianten sind ebenfalls denkbar. Auf diese Weise wird gewährleistet, dass den jeweiligen Anforderungen entsprechend Luft sowohl in die erste Kammer ein- als auch aus der ersten Kammer ausströmen kann. In einer weiteren Variante sind ein oder mehrere Verschlusselemente vorgesehen, die zum Öffnen oder Verschließen der Entlüftungsvorrichtung und/oder der Belüftungsvorrichtung der ersten Kammer dienen. Bei diesen Verschlusselementen kann es sich beispielsweise um gewöhnliche Absperrhähne handeln. Diese Variante ist insbesondere dann von Vorteil, wenn unterschiedliche Entlüftungsvorrichtungen an der ersten Kammer vorgesehen sind, die beispielsweise auch mit unterschiedlichen gasdurchlässigen Membranen ausgestattet sind. Durch entsprechende Verschlusselemente ist nun ein voneinander unabhängiges Auf- und Absperren einzelner Entlüftungsvorrichtungen der ersten Kammer möglich. Folglich kann auf diese Weise besonders einfach bestimmt werden, welcher Volumenstrom in die erste Kammer hinein maximal zugelassen werden soll, da die jeweils möglichen maximalen Volumenströme aufgrund der eingesetzten gasdurchlässigen Elemente bekannt sind. In einer Variante ist der Ablauf der ersten Kammer mit einer Ablaufverschlussvorrichtung versehen, die zum Öffnen und Verschließen des Ablaufs der ersten Kammer dient. Dabei ist die Ablaufverschlussvorrichtung derart eingerichtet, dass ein Öffnen der Ablaufverschlussvorrichtung gleichzeitig dafür sorgt, dass das Lüftungsverschlusselement geöffnet wird. Diese Variante bietet sich insbesondere dann an, wenn die Belüftungsvorrichtung in den Ablauf integriert ist.

In einer weiteren Variante ist der Ablauf der ersten Kammer dazu vorgesehen und eingerichtet, mit einem Zulauf einer dritten Kammer verbunden zu werden. Bei dieser dritten Kammer kann es sich beispielsweise um einen handelsüblichen Drainagebeutel handeln. Vorzugsweise lässt sich der Ablauf der ersten Kammer durch ein Verschlusselement wie etwa einen Absperrhahn verschließen und öffnen. Auf diese Art und Weise ist es möglich, den Inhalt der ersten Kammer in bestimmten Intervallen (beispielsweise einmal täglich) in einen entsprechenden Drainagebeutel zu überführen. Zu diesem Zweck ist es vorteilhaft, wenn auch der Zulauf der ersten Kammer mit einem Verschlusselement ausgestattet ist. Dann lässt sich eine Strömungsverbindung zur ersten Kammer hin kurzzeitig unterbrechen, wenn die erste Kammer entleert werden soll. Da dieses Entleeren verhältnismäßig schnell durchgeführt werden kann, spielt ein derartiges Unterbrechen der Strömungsverbindung zur ersten Kammer hin keine wesentliche Rolle für die Drainage der Körperflüssigkeit.

Durch die Möglichkeit des Anschlusses einer dritten Kammer bzw. eines Drainagebeutels an die erste Kammer lässt sich ein geschlossenes System etablieren, das auch eine Drainage von Körperflüssigkeit über einen längeren Zeitraum möglich macht, ohne dass hierdurch eine Infektionsgefahr für den Patienten steigt.

Die erste Verschlussvorrichtung kann dabei vorzugsweise derart ausgestaltet sein, dass sie den von ihr verschlossenen Zulauf auch dann nicht wieder freigibt, wenn der Körperflüssigkeitsdruck im Patienten weiter ansteigt, sofern das Flüssigkeitsniveau der Körperflüssigkeit in der zweiten Kammer so hoch bleibt, dass die zweite Verschlussvorrichtung gegen den Zulauf gedrückt wird. Auf diese Weise wird besonders einfach sichergestellt, dass Überdrainagen vermieden werden. Denn eine weitere Drainage von Körperflüssigkeit kann erst dann erfolgen, wenn sich die zweite Kammer durch Abfließen von Körperflüssigkeit so weit geleert hat, dass die erste Verschlussvorrichtung den Zulauf aufgrund der Änderung des Volumens der Körperflüssigkeit in der zweiten Kammer, nicht jedoch aufgrund eines ansteigenden Flüssigkeitsdrucks von außen wieder freigibt. In einer weiteren Variante weist die Vorrichtung eine zweite Verschlussvorrichtung auf. Die zweite Verschlussvorrichtung ist zum Verschließen der Belüftungsvorrichtung in Abhängigkeit des Volumens einer in der zweiten Kammer vorhandenen Körperflüssigkeit ausgestaltet. Ist eine solche zweite Verschlussvorrichtung vorgesehen, kann das Öffnungsverhalten der ersten Verschlussvorrichtung, sofern die erste Verschlussvorrichtung vorhanden ist, beispielsweise derart ausgestaltet sein, dass der zum Öffnen der ersten Verschlussvorrichtung erforderliche Druck kleiner ist als der Druck der Körperflüssigkeit des Patienten, der sich unter bestimmten Voraussetzungen einstellt. Denn wenn nun der Körperflüssigkeitsdruck im Patienten aufgrund der wegen des durch die erste Verschlussvorrichtung verschlossenen Zulaufs zunächst unterbrochenen Drainage weiter ansteigt, ist dieser Druck in dieser Variante ausreichend, um ein Öffnen des Zulaufs durch die erste Verschlussvorrichtung gegen den hydrostatischen Druck, der durch die sich in der zweiten Kammer befindliche Körperflüssigkeit aufgebaut wird, zu bewirken. Das heißt, es kommt zum weiteren Nachströmen von Körperflüssigkeit durch den Zulauf in die zweite Kammer hinein. Gleichzeitig kann jedoch nicht mehr Körperflüssigkeit aus der zweiten Kammer abfließen, so dass es zum weiteren Anstieg des Flüssigkeitsspiegels in der zweiten Kammer kommt. Der Druck, ab dem ein weiteres Einströmen von Körperflüssigkeit in die zweite Kammer ermöglicht wird, beträgt vorzugsweise rund 50 bis 100 hPa (rund 37,5 - 75 mm Hg), insbesondere rund 60 bis 90 hPa (rund 45 bis 67,5 mm Hg) und ganz besonders rund 70 bis 80 hPa (rund 52,5 bis 60 mm Hg). Wenn der Flüssigkeitsspiegel in der zweiten Kammer ein bestimmtes Niveau erreicht, verschließt die zweite Verschlussvorrichtung die Belüftungsvorrichtung. Auf diese Weise wird einerseits sichergestellt, dass keine Körperflüssigkeit aus der Belüftungsvorrichtung austreten kann. Andererseits hat dies auch zur Folge, dass sich der erhöhte Flüssigkeitsdruck im Patienten auf den in der zweiten Kammer vorherrschenden Druck fortpflanzt. Nun ist also nicht mehr nur allein der hydrostatische Druck in der zweiten Kammer für das Ausströmen der Körperflüssigkeit aus der zweiten Kammer durch den Ablauf verantwortlich, sondern zusätzlich der erhöhte Flüssigkeitsdruck. Die erste Kammer und die zweite Kammer bilden in diesem Fall ein im Wesentlichen abgeschlossenes System. Dadurch kommt es zu einer Erhöhung des Volumenstroms der aus der zweiten Kammer ausströmenden Körperflüssigkeit. Dieser Volumenstrom steigt nun - im Rahmen der technischen Spezifitäten des gasdurchlässigen Elements der ersten Kammer - vorzugsweise proportional zum in der zweiten Kammer herrschenden Flüssigkeitsdruck an. Die Begrenzung des zulässigen Druckes und die Begrenzung des möglichen Volumenstroms erfolgen dabei rein passiv. Insbesondere sind bei der vorliegenden Vorrichtung keinerlei Pumpen oder andere aktive Flüssigkeitstransportsysteme vorgesehen.

Vorzugsweise sind die erste Verschlussvorrichtung und/oder die zweite Verschlussvorrichtung direkt in der zweiten Kammer angeordnet. In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung weist die erste Verschlussvorrichtung und/oder die zweite Verschlussvorrichtung jeweils einen Formkörper mit einer Dichte von weniger als 1 kg/m 3 auf. Vorzugsweise sind sie vollständig aus einem derartigen Formkörper gebildet. Dadurch schwimmen die entsprechenden Formkörper auf der in der zweiten Kammer befindlichen Körperflüssigkeit und werden von dieser bei steigendem Flüssigkeitsniveau nach oben gedrückt. Dieser Auftrieb der Formkörper wird in dieser Variante also direkt zum Verschließen des Zulaufs und/oder der Belüftungsvorrichtung verwendet. Wie bereits eingangs erwähnt, kann die Belüftungsvorrichtung vorzugsweise mit einem Sterilfilter ausgestattet sein, um ein Eindringen von Keimen in die Kammer zu verhindern.

In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung umfassen die erste Verschlussvorrichtung und/oder die zweite Verschlussvorrichtung einen kraftverstärkenden Hebelmechanismus. Dieser Hebelmechanismus wird vorzugsweise dafür verwendet, einen entsprechenden Verschlusskörper gegen den zu verschließenden Zulauf bzw. gegen die zu verschließende Belüftungsvorrichtung zu drücken. Würde in dieser Variante ein Formkörper mit einem Volumen und einer Dichte eingesetzt werden, dessen Auftrieb nicht unmittelbar zum Verschließen des Zulaufs oder der Belüftungsvorrichtung ausreicht, diente dieser zur Aktivierung des entsprechenden Hebelmechanismus und zum anschließenden Verschluss des Zulaufs bzw. der Belüftungsvorrichtung durch den entsprechenden Verschlusskörper.

In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist die erste Kammer im Betrieb der Vorrichtung unterhalb der zweiten Kammer angeordnet. Durch eine derartige Anordnung ergeben sich mehrere Vorteile. Einerseits bestimmt die Höhendifferenz zwischen der ersten und der zweiten Kammer den Druck, unter dem die Körperflüssigkeit aus der zweiten Kammer in die erste Kammer strömt. Ferner kann durch geeignete Mittel vorgegeben werden, wie viel Luft aus der ersten Kammer entweichen kann, nämlich insbesondere durch das gasdurchlässige Element der ersten Kammer. Auf diese Art und Weise lässt sich dann der Volumenstrom von der zweiten Kammer in die erste Kammer einstellen. Unabhängig von der tatsächlichen Höhe der zweiten Kammer über dem Boden lässt sich auf die Art und Weise ein in sich abgeschlossenes System realisieren, das konstante Bedingungen hinsichtlich eines sich einstellenden Volumenstroms zur Drainage der Körperflüssigkeit bereitstellt.

Die erste Kammer weist dabei vorzugsweise ein größeres Volumen als die zweite Kammer auf. Insbesondere weist die erste Kammer vorzugsweise ein solches Volumen auf, das das zu erwartende Tagesdrainagevolumen der zu drainierenden Körperflüssigkeit aufnehmen kann. Im Fall von Liquor als zu drainierender Körperflüssigkeit weist die erste Kammer vorzugsweise ein Volumen von etwa 80 bis 150 ml, insbesondere rund 90 bis 120 ml, insbesondere rund 100 bis 1 10 ml auf.

Die vorliegende Erfindung betrifft auch eine Drainagevorrichtung, die nur aus der vorstehend beschriebenen zweiten Kammer besteht (ohne erste Kammer), wobei beliebige Varianten realisiert werden können. In dieser Variante bestimmt die Ausgestaltung des Ablaufs der zweiten Kammer den Volumenstrom der aus der zweiten Kammer austretenden Körperflüssigkeit. Beispielsweise kann vorgesehen sein, den Ablauf in Strömungsverbindung mit einem gasdurchlässigen Element gemäß den obigen Erläuterungen auszugestalten.

Die vorliegende Erfindung betrifft auch die Verwendung einer Vorrichtung gemäß den vorherigen Ausführungen zur Drainage einer Körperflüssigkeit eines Patienten.

Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Drainage von Körperflüssigkeiten unter Verwendung einer Vorrichtung gemäß den vorherigen Erläuterungen. Dabei sind die alternativen bzw. bevorzugten Ausgestaltungen der Vorrichtung auch auf die entsprechende Verwendung und ein entsprechendes Verfahren analog übertragbar.

Bei einem entsprechenden Verfahren zur Drainage von Körperflüssigkeiten wird ein Katheter in das Kompartiment eines Patienten gelegt, aus dem eine Körperflüssigkeit drainiert werden soll. Dieser Katheter wird dann über eine Zuleitung mit dem Zulauf der ersten Kammer oder - sofern eine zweite Kammer vorhanden ist - mit dem Zulauf der zweiten Kammer verbunden. Dabei wird darauf geachtet, dass sich die Vorrichtung in einer vorbestimmten Höhe über dem Patienten befindet, um auf diese Art und Weise den Druck vorzugeben, der überwunden werden muss, bis es zu einer Drainage von Körperflüssigkeit kommt. Dieses Verfahren wird vorzugsweise solange durchgeführt, bis sich der Druck der zu drainierenden Körperflüssigkeit wieder auf ein Normalniveau eingestellt hat, so dass eine weitere Drainage nicht mehr erforderlich ist. Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung sollen anhand von Ausführungsbeispielen und entsprechenden Figuren näher erläutert werden. Es zeigen:

Figur 1 ein Ausführungsbeispiel einer ersten Kammer einer Drainagevorrichtung,

Figur 2A die Vorderseite eines Ausführungsbeispiels eines gasdurchlässigen Elements,

Figur 2B die Rückseite des gasdurchlässigen Elements der Figur 2A, Figur 3 ein Ausführungsbeispiel einer Drainagevorrichtung mit zwei Kammern,

Figur 4 eine Detaildarstellung des Ausführungsbeispiels der Figur 3 und

Figur 5 ein Ausführungsbeispiel einer dritten Kammer einer Drainagevorrichtung.

Die Figur 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer zylindrischen ersten Tropfkammer 7 als erste Kammer einer Drainagevorrichtung. Durch einen ersten Schlauch 31 und einen Zulauf 8 kann, wenn ein optionales Zulaufventil 9 geöffnet ist, Körperflüssigkeit in die erste Tropfkammer 7 eintreten. Die hierbei zu verdrängende Luft wird über eine Entlüftung 10 als Entlüftungsvorrichtung aus der ersten Tropfkammer 7 abgeführt. Die Entlüftung 10 ist dabei mit einem Lüftungsventil 1 1 als Lüftungsverschlusselement versehen, mittels dessen eine Entlüftung der ersten Tropfkammer 7 zugelassen oder unterbrochen werden kann. Bei geeigneter Auswahl des Lüftungsventils 1 1 ist zudem eine quantitative Regulierung des durch die Entlüftung 10 durchtretenden Luftvolumenstroms möglich.

Die Entlüftung 10 ist mit einem Membranhalter 14 verbunden, wobei eine mittig angeordnete Steckverbindungsvorrichtung 15 am Membranhalter 14 zur Verbindung dient. Im Innern des Membranhalters 14 ist eine gasdurchlässige Membran 16 als gasdurchlässiges Element angeordnet.

Luft, welche durch die Steckverbindungsvorrichtung 15 und die Membran 16 hindurch tritt, kann auf der Rückseite des Membranhalters 14 wieder aus diesem austreten. Auf diese Weise ist eine Entlüftung der ersten Tropfkammer 7 über die Entlüftung 10 möglich, wobei der Volumenstrom der durch die Entlüftung 10 durchtretenden Luft durch die Eigenschaften der Membran 16 vorgegeben wird. Die erste Tropfkammer 7 weist zudem einen Ablauf 12 auf, der an der Unterseite der ersten Tropfkammer 7 angeordnet ist. Dieser Ablauf 12 ist mit einem Ablaufventil 13 als Ablaufverschlussvorrichtung versehen, durch das der Ablauf 12 geschlossen oder geöffnet werden kann. Wird das Ablaufventil 13 geöffnet, und gleichzeitig ein Lufteintreten durch die ebenfalls als Belüftung dienende Entlüftung 10 in die erste Tropfkammer 7 zugelassen, kann der Inhalt der ersten Tropfkammer 7 aus derselben entleert werden.

Die Figur 2A zeigt die Vorderseite des Membranhalters 14 aus der Figur 1 . Beim bestimmungsgemäßen Gebrauch ist die Vorderseite des Membranhalters dabei zur ersten Tropfkammer 7 hin orientiert. Im Innern des Membranhalters 14 ist die gasdurchlässige Membran 16 angeordnet. Die gasdurchlässige Membran 16 ist für Flüssigkeiten und Feststoffe undurchlässig. Es handelt sich also um eine ausschließlich Gas durchlassende Membran. Die Figur 2B zeigt die Rückseite des Membranhalters 14 der Figur 2A. Durch eine mittig angeordnete Öffnung 17 kann Luft, welche durch die Steckverbindung 15 und die Membran 16 hindurch tritt, aus dem Membranhalter 14 wieder austreten. Die Form und Anzahl entsprechender Öffnungen 17 kann beliebig variiert werden. Um die Gasdurchlässigkeit des Membranmaterials zu erhöhen, kann dieses vor einer Verwendung in der beschriebenen Drainagevorrichtung gestreckt werden. Ferner können Löcher in das entsprechende Membranmaterial mittels eines Lasers gebrannt werden, um die Gasdurchlässigkeit den individuellen Bedürfnissen anzupassen.

Die Figur 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Drainagevorrichtung. Diese Drainagevorrichtung umfasst neben einer ersten Tropfkammer 7 zusätzlich eine zweite Tropfkammer 1 . Sie weist gegenüber dem Ausführungsbeispiel der Figur 1 zusätzliche Vorteile einer Volumenstrommodulation in Abhängigkeit des von der einströmenden Körperflüssigkeit ausgeübten Drucks auf.

Details zu der zweiten Tropfkammer 1 sind aus der Figur 4 ersichtlich und werden im Zusammenhang mit deren Beschreibung erläutert.

Die zweite Tropfkammer 1 des Ausführungsbeispiels der Figur 3 ist über den ersten Schlauch 31 mit der ersten Tropfkammer 7 des Ausführungsbeispiels der Figur 1 verbunden. Hinsichtlich der Details der ersten Tropfkammer 7 wird auf die diesbezüglichen Ausführungen zur Figur 1 verwiesen. Gleiche Elemente sind dabei mit gleichen Bezugszeichen versehen.

Die erste Tropfkammer 7 ist beim bestimmungsgemäßen Einsatz der Drainagevorrichtung unterhalb der zweiten Tropfkammer 1 angeordnet. Der die zweite Tropfkammer 1 und die erste Tropfkammer 7 verbindende erste Schlauch 31 weist dabei eine Länge von etwa 20 cm auf. Der erste Schlauch 31 ist mit dem Zulauf 8 der ersten Tropfkammer 7 verbunden. Dieser Zulauf 8 ist, wie bereits erwähnt, mit einem Zulaufventil 9 versehen, so dass die Strömungsverbindung zwischen der ersten Tropfkammer 7 und der zweiten Tropfkammer 1 bei Bedarf unterbrochen werden kann.

Um einen Flüssigkeitstransport lediglich in einer Richtung von der zweiten Tropfkammer 1 in die erste Tropfkammer 7 zu ermöglichen, ist der Zulauf 8 der ersten Tropfkammer 7 mit einem Rückschlagventil 80 ausgestattet. Ferner ist es möglich, nur oder auch die zweite Tropfkammer 1 mit einem Rückschlagventil auszustatten. Dieses würde sinnvollerweise im Zulauf 2 der zweiten Tropfkammer 1 angeordnet werden.

Wenn das Zulaufventil 9 geöffnet ist, kann Körperflüssigkeit aus der zweiten Tropfkammer 1 durch den ersten Schlauch 31 und den Zulauf 8 in die erste Tropfkammer 7 eintreten. Die hierbei zu verdrängende Luft wird über die Entlüftung 10 als Entlüftungsvorrichtung aus der ersten Tropfkammer 7 abgeführt.

Die Figur 4 zeigt eine Detaildarstellung der zweiten Tropfkammer 1 des Ausführungsbeispiels der Figur 3. Die als zweite Kammer dienende zylindrische zweite Tropfkammer 1 weist einen Zulauf 2, durch welchen hindurch Körperflüssigkeit in die zweite Tropfkammer 1 eingebracht werden kann, und einen Ablauf 3 auf, durch welchen hindurch Körperflüssigkeit aus der zweiten Tropfkammer 1 ausgebracht werden kann. Ferner weist die zweite Tropfkammer 1 eine Belüftung 4 als Belüftungsvorrichtung auf, durch welche Luft in die zweite Tropfkammer 1 einströmen und aus der zweiten Tropfkammer 1 ausströmen kann. Im Inneren der zweiten Tropfkammer 1 ist ein erster Schwimmer 5 in Gestalt eines hohlen Kunststoffballes als erste Verschlussvorrichtung angeordnet. Wenn nun eine zu drainierende Körperflüssigkeit durch den Zulauf 2 in die zweite Tropfkammer 1 einströmt, kann diese Körperflüssigkeit die zweite Tropfkammer 1 durch den Ablauf 3 wieder verlassen, um dann in die erste Tropfkammer 7 einzuströmen. Wenn der Zulauf an Körperflüssigkeit größer ist als die durch den Ablauf 3 ablaufende Menge an Körperflüssigkeit, steigt der Flüssigkeitsspiegel im Innern der zweiten Tropfkammer 1 an. Dadurch wird der Schwimmer 5 nach oben gedrückt. Wenn er einen unteren Auslass 20 des Zulaufs 2 berührt, verschließt er den Zulauf 2, so dass keine weitere Körperflüssigkeit mehr in die zweite Tropfkammer 1 einströmen kann.

Erst dann, wenn der Druck der Körperflüssigkeit, die durch den Zulauf 2 in die zweite Tropfkammer 1 einströmen möchte, signifikant größer ist als der Druck, der von der bereits im Innern der zweiten Tropfkammer 1 vorhandenen Körperflüssigkeit und den damit vermittelten Auftrieb des ersten Schwimmers 5 aufgebaut wird, gelingt es der sich im Zulauf 2 befindlichen Körperflüssigkeit, den ersten Schwimmer 5 wieder nach unten zu drücken. Die jeweiligen Drücke, die zum Erreichen eines derartigen Wiederöffnens des Auslasses 20 durch Herabdrücken des ersten Schwimmers 5 notwendig sind, lassen sich durch die Geometrie des Auslasses 20 und des ersten Schwimmers 5 einstellen.

Wenn nun weitere Körperflüssigkeit durch den Zulauf 2 in die zweite Tropfkammer 1 einströmt, kommt es zum weiteren Anstieg des Flüssigkeitsspiegels innerhalb der zweiten Tropfkammer 1 . Dieser weiter ansteigende Flüssigkeitsspiegel drückt dann einen zweiten Schwimmer 6 als zweite Verschlussvorrichtung nach oben, der auf diese Weise die Belüftungsvorrichtung 4 verschließt. Dadurch erhöht sich schließlich auch der Druck im Innern der zweiten Tropfkammer 1 und überlagert den zunächst dort vorherrschenden atmosphärischen Druck. Auf diese Weise wird ein größerer Druck auf die durch den Ablauf 3 ausströmende Körperflüssigkeit ausgeübt, so dass sich der Volumenstrom der durch den Ablauf 3 abströmenden Flüssigkeit erhöht.

Der Zulauf 2 ist mit einem zweiten Schlauch 21 verbunden, der in einen Katheter mündet. Dieser Katheter ist dafür vorgesehen und eingerichtet, in eine füssigkeitsgefüllte Hirnkammer eingeschoben zu werden, sofern es sich bei der zu drainierenden Körperflüssigkeit um Liquor handelt. Sofern eine andere Körperflüssigkeit drainiert werden soll, ist der zweite Schlauch 21 mit einem entsprechend geeigneten Katheter zu verbinden, der dann in das Kompartiment des zu behandelnden Patienten eingeführt wird, das die zu drainierende Körperflüssigkeit enthält.

Der Ablauf 3 ist mit dem ersten Schlauch 31 verbunden, der eine Strömungsverbindung zur ersten Tropfkammer 7 herstellt. Die Figur 5 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Drainagebeutels 18, der als dritte Kammer eingesetzt werden kann, um eine Entleerung der ersten Tropfkammer 7 (oder der zweiten Tropfkammer 1 ) zu ermöglichen. Zu diesem Zweck wird der Drainagebeutel 18 mittels eines Zulaufs 19 über das dritte Ventil mit dem Ablauf 12 der ersten Tropfkammer 7 verbunden. Eine Entlüftung des Drainagebeutels 18 kann dabei über eine entsprechende Entlüftungsvorrichtung 22 erfolgen. Eine erste Klammer 23 ist dafür vorgesehen, den Zulauf 19 zum Drainagebeutel 18 bei Bedarf zu verschließen. Eine zweite Klammer 24 ist dafür vorgesehen, die Entlüftungsvorrichtung 22 des Drainagebeutels 18 bei Bedarf zu verschließen. Ferner weist der Drainagebeutel 18 einen Ablauf 25 auf, der mittels einer dritten Klammer 26 bei Bedarf verschlossen werden kann.