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Patent Searching and Data


Title:
DEVICE FOR THE ENERGY SUPPLY OF AN IMPLANT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/206679
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device for the energy supply of an implant, comprising a body-worn element and energy transmission means. The body-worn element is designed to provide electrical, electromagnetic and/or magnetic energy during the expansion and/or movement. The energy transmission means are designed to emit an energy field for energy supply of the implant on the basis of the electrical, electromagnetic and/or magnetic energy.

Inventors:
HUSAR PETER (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/062075
Publication Date:
November 15, 2018
Filing Date:
May 09, 2018
Export Citation:
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Assignee:
FRAUNHOFER GES FORSCHUNG (DE)
UNIV ILMENAU TECH (DE)
International Classes:
A61N1/378; A41D1/00; A61B5/00; A61F2/00; A61F5/00; H02K35/02; H02N2/18; H04B5/00
Domestic Patent References:
WO2017035999A12017-03-09
Foreign References:
US20170063198A12017-03-02
US4245640A1981-01-20
US20060224214A12006-10-05
DE102012200912A12013-07-25
DE102004047650B32006-04-13
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
PFITZNER, Hannes et al. (DE)
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Claims:
Patentansprüche

Vorrichtung (5, 5') zur Energieversorgung eines Implantats (12) oder einer Prothese, mit folgenden Merkmalen: einem am Körper getragenen Element (5, 5'), das ausgebildet ist, um bei Expansion und/oder Bewegung elektrische, elektromagnetische und/oder magnetische Energie bereitzustellen;

Energieübertragungsmitteln (5', 8), die ausgebildet sind, um auf Basis der elektrischen, elektromagnetischen und/oder magnetischen Energie ein Energiefeld (7) zur Energieversorgung des Implantats (12) zu emittieren.

Vorrichtung (5, 5') gemäß Anspruch 1 , wobei das am Körper getragene Element (5, 5') einen Brustgurt umfasst und/oder ausgebildet ist, um an der Brust eines menschlichen Körpers getragen zu werden.

Vorrichtung (5, 5') gemäß Anspruch 2, wobei das am Körper getragene Element (5, 5') ausgebildet ist, um ausgehend von einer Atembewegung die Expansion zu erfahren.

Vorrichtung (5, 5') gemäß einem der vorherigen Ansprüche, wobei das am Körper getragene Element (5, 5') zumindest ein mechano-magnetisches Element umfasst.

Vorrichtung (5, 5') gemäß Anspruch 4, wobei das zumindest eine mechano- elektrische Element ein mechano-magnetischer Faden (6, 6') ist.

Vorrichtung (5, 5') gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Energieübertragungsmittel (5', 8) einen Energiewandler umfassen, der ausgebildet ist, um auf Basis der elektrischen Energie das Energiefeld (7) bereitzustellen.

Vorrichtung (5, 5') gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3 und 6, wobei das am Körper getragene Element (5, 5') ein Piezoelement oder tribologisches Element umfasst. 8. Vorrichtung (5, 5') gemäß einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Energieübertragungsmittel (5', 8) ausgebildet sind, das Energiefeld (7) fokussiert zu dem Implantat (12) abzustrahlen.

9. Vorrichtung (5, 5') gemäß einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Energie durch ein Magnetfeld als Energiefeld (7) übertragbar ist.

10. Vorrichtung (5, 5') gemäß einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Energie derart abgestrahlt wird, dass die Feldlinien durch das Implantat (12) oder um das Implantat (12) herum verlaufen.

1 1 . Vorrichtung (5, 5') gemäß einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Vorrichtung (5, 5') die Form eines Brustgurts hat.

12. Oberbekleidung mit einer Vorrichtung (5, 5') gemäß einem der Ansprüche 1 bis10.

13. Implantat (12) für einen menschlichen Körper mit einem Energieempfangselement, das ausgebildet ist, magnetische Energie zu empfangen, wobei das Energieempfangselement bei vorgesehener Implantation in Richtung zu dem Brustkorb des menschlichen Körpers ausgerichtet ist.

14. Implantat (12) gemäß Anspruch 13, wobei die vorgesehene Implantation durch eine Orientierung des Implantats (12) gegenüber dem menschlichen Körper definiert ist.

15. System mit einer Vorrichtung (5, 5') nach einem der Ansprüche 1 bis 1 1 oder einer Oberbekleidung nach Anspruch 12 sowie einem Implantat (12) gemäß Anspruch 13 oder 14.

Description:
Vorrichtung zur Energieversorgung eines Implantats

Beschreibung

Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung beziehen sich auf eine Vorrichtung zur Energieversorgung eines Implantats oder einer Prothese sowie auf ein entsprechendes Implantat. Bevorzugte Ausführungsbeispiele beziehen sich auf eine Anordnung und Ver- fahren zur drahtlosen energetischen Versorgung von Implantaten durch Umformung der Atmungsenergie.

Die Energieversorgung von Implantaten bzw. Prothesen ist ein stark umforschter Themenbereich. Bisher werden Implantate und Prothesen zum Funktionsersatz in lebenden Organismen durch elektrochemische Energiequellen (Batterien, Akkumulatoren) und/oder Wandler der Energie aus der Umwelt (Licht, Wärme, Bewegung, Strahlung) versorgt.

Batterien werden beispielsweise zur Energieversorgung der Cochlea- oder Retina- Implantate eingesetzt, wobei sowohl die Energieversorgung als auch die Signalübertra- gung auf einem sehr kurzen Weg induktiv realisiert werden.

In Abb. 2a ist ein Stand-der-Technik-Ansatz gezeigt, entsprechend welchem eine Signalübertragung induktiv zwischen einer externen Einheit, hier der Brille 10 zu einem Implantat 12 erfolgt. Die Brille 10 umfasst beispielsweise eine Kamera, während das Implantat 12 beispielsweise ein Intraokularimplantat ist, wobei zur Signalübertragung in dem Ohr eine Empfängereinheit 12e derart angeordnet ist, dass sie im Bereich des Brillenbügels liegt, der als Sender 10s fungiert. Neben dem reinen Signal kann hier auch eine Energieversorgung stattfinden. Wie aus Fig. 2b hervorgeht, ist die Positionierung von dem Sender- und Empfängerpaar hinter dem Ohr nicht nur im Bereich von Intraokularimplantaten, sondern auch für Coch- lea-lmplantate eine prädestinierte Variante. Fig. 2b zeigt ein Cochlea-Implantat 12' mit einer Empfängereinheit 12e', gegenüber welcher ein entsprechender Sender 10s vorgesehen ist. Der Sender 10s gehört zur Außeneinheit 10, die dann auch über den Sender 0s nicht nur die Signalübertragung, sondern auch die Energieversorgung realisiert. Hierzu ist beispielsweise an der Außeneinheit 0 eine Batterie vorgesehen. Die elektrochemischen Energiequellen sind nur zeitlich begrenzt einsatzfähig. Sie müssen nach dem Verbrauch ihrer Energie entweder ausgetauscht (Batterien in Hörgeräten, Cl- Implantaten, Herzschrittmachern) oder nachgeladen werden. Die Wechselhäufigkeit der Batterien/Akkumulatoren ist sehr unterschiedlich. Während sie bei Hörgeräten und Coch- lea-lmplantaten im Schnitt einen Tageszyklus beträgt, so erreicht sie z. B. bei Herzschrittmachern und implantierbaren Defibrillatoren mehrere Jahre. Vor allem bei den kurzfristig notwendigen Wechseln ist sie für die Betroffenen belastend. Im Stand der Technik gibt es für Batterien alternative Lösungen: EEM (Energie- Erntemaschine, energy harvester), die nach diversen Umwandlungsprinzipien die aus ihrer Umgebung geerntete Energie in Elektrizität/Magnetismus umwandeln. Für Anwendungen am/im Menschen werden sowohl die vom Menschen selbst produzierten Energien (mechanische, thermische) als auch ihn umgebende Energiequellen (Licht, HF-Felder, Wärme) genutzt. So wird beispielsweise die mechanische Energie vorwiegend durch Verwendung piezoelektrischer Elemente zur Stromversorgung diverser tragbarer Systeme verwendet. Licht und Wärme werden durch Wandler an der Körperoberfläche in Elektrizität umgesetzt, um tragbare Systeme mit Strom zu versorgen, z. B. mobiles EEG- Messsystem (Fig. 2c).

Fig. 2c zeigt einen weiteren Stand-der-Technik-Ansatz, allerdings nicht im Zusammenhang mit Implantaten, sondern im Zusammenhang mit EEG-Messsystemen. Dieses hier dargestellte EEG-Messsystem 14 wird als Stirnband getragen und umfasst einen thermo- elektrischen Wandler zur Stromversorgung des tragbaren EEG-Messsystems.

Solche EEM sind mit dem tragbaren sensorischen und/oder motorischen System mit einer stromdurchführenden Leitung verbunden. Auch deswegen ist es nicht immer möglich, ein ansonsten effektiv arbeitendes EEM mit dem zu versorgenden System zu verbinden. Deshalb besteht der Bedarf nach einem verbesserten Ansatz.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt darin, für Implantate am menschlichen Körper verbesserte Energieversorgungswege zu finden.

Die Aufgabe wird durch die unabhängigen Patentansprüche gelöst. Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung schaffen eine Vorrichtung zur Energieversorgung eines Implantats mit einem am Körper getragenen Element sowie über Energieübertragungsmitteln. Das am Körper getragene Element kann beispielsweise ein Brustgurt sein und ist dazu ausgebildet, um bei Expansion oder allgemein bei Bewegung elektrische, elektromagnetische oder magnetische Energie bereitzustellen. Die Energieübertragungsmittel sind ausgebildet, um auf Basis der elektrischen, elektromagnetischen oder magnetischen Energie ein Energiefeld, z. B. in Form eines Magnetfelds zur Energieversorgung des Implantats abzustrahlen. Hierbei sein angemerkt, dass die Energiewandelmittel und die Energieübertragungsmittel auch durch ein und dasselbe Element, wie z. B. ein mechano-magnetisches Element oder einen mechano-magnetischen Faden geformt sein können, der ausgebildet ist, als Reaktion auf eine mechanische Verformung ein Magnetfeld als Energiefeld zu emittieren, aus welchem dann das Implantat mit Energie versorgt wird. Insofern umfasst entsprechend Ausführungsbeispielen das am Körper getragene Element sowohl die Energieerzeugungsmittel als auch die Energieübertragungsmittel.

Entsprechend bevorzugten Ausführungsbeispielen handelt es sich bei dem am Körper getragenen Element um ein um die Brust getragenes Element, wie z. B. einen Brustgurt, das ausgebildet ist, um die Energie der Atmung in elektrische und/oder magnetische Energie zu wandeln.

Der Kern der vorliegenden Erfindung liegt also darin, dass erkannt wurde, dass Implantate, wie z. B. Cochlea-Implantate, aber auch Prothesen über am Körper getragene Ener- gie-Harvester versorgt werden können, wenn die insbesondere der Körperbewegung entnommene Energie drahtlose an das Implantate oder die Prothesen übertragen wird. Durch diesen Ansatz entfällt die Notwendigkeit einer zeitlich begrenzt funktionierenden (elektrochemischen) Energiequelle, die ausgetauscht und nachgeladen werden muss. Dadurch entfallen die lästigen und benutzerunfreundlichen periodischen Austausche der Batterie bzw. Nachladevorgänge. Dies ist auch sozialmedizinisch ein wesentlicher Beitrag zur Lebensqualität. Aus wirtschaftlicher Sicht entfallen sämtliche Kosten für relativ teure Energiequellen sowie Personalkosten des oft notwendigen medizinischen bzw. medizintechnischen Personals. Externe Teile eines Implantats (Cochlea-Implantat, Retina- Implantat, Neuronalstimulator) werden überflüssig, so dass das Implantat komplett intra- korporal untergebracht werden kann. Dies stellt technologisch, medizinisch und psychologisch eine erhebliche Verbesserung gegenüber dem Stand der Technik dar. Weitere Ausführungsbeispiele beziehen sich auf eine Variante, bei der in erster Linie elektrische Energie, z. B. durch ein Piezoelement oder ein tribulogisches Element auf Basis der Bewegung bzw. der Expansion bereitgestellt wird. Hierbei kann entsprechend ei- nem weiteren Ausführungsbeispiel dann auch noch aufseiten der Energieübertragungsmittel ein Energiewandler vorgesehen sein, der diese elektrische Energie dann in ein Energiefeld, wie z. B. ein elektrisches Feld oder Magnetfeld wandelt. Hierbei werden beispielsweise Induktionsspulen denkbar. Entsprechend einem weiteren Ausführungsbeispiel sind die Energieübertragungsmittel ausgebildet, das Energiefeld fokussiert zu dem Implantat, d. h. bei vorgesehener Trageform des am Körper getragenen Elements zu dem Implantat, z. B. in Richtung des Kopfes, wenn es sich um ein Cochlea- oder ein Retina-Implantat handelt, abzustrahlen. Entsprechend bevorzugten Ausführungsbeispielen wird ein Magnetfeld abgestrahlt. Bei die- sem Magnetfeld kann entsprechend einem weiteren Ausführungsbeispiel die Abstrahlung derart erfolgen, dass sich die Feldlinien durch das Implantat bzw. um das Implantat herum erstrecken.

Ein weiteres Ausführungsbeispiel bezieht sich auf ein Oberbekleidungsstück, wie z. B. ein Hemd oder ein Unterhemd, das die oben erläuterte Vorrichtung integriert hat. Dieses Unterhemd kann beispielsweise aus den oben erläuterten mechano-magnetischen Fäden geformt sein.

Ein weiteres Ausführungsbeispiel bezieht sich auf ein Implantat, wie z. B. ein Cochlea- Implantat, das Energieempfangsmittel aufweist, wobei die Energieempfangsmittel bei vorgesehener Implantation des Implantats zu dem Brustkorb des menschlichen Körpers ausgerichtet sind. Hier bezieht sich die vorgesehene Implantation auf die entsprechende Orientierung gegenüber dem menschlichen Körper, wie z. B. gegenüber dem Knochen. Ein weiteres Ausführungsbeispiel bezieht sich auf ein System mit einer entsprechenden Harvester-Vorrichtung sowie dem Implantat. Bei diesem System kann die Harvester- Vorrichtung selbstverständlich in ein Oberbekleidungsstück integriert sein.

Weiterbildungen sind durch die Unteransprüche definiert. Ausführungsbeispiele der vor- liegenden Erfindung werden anhand der beiliegenden Zeichnungen im Detail erläutert. Es zeigen: Fig. 1 a eine schematische Darstellung eines am Körper getragenen Energie- Harvesters zur Versorgung eines Implantats gemäß einem Basisausführungsbeispiel;

Fig. 1 b eine schematische Darstellung eines weiteren am Körper getragenen

Energie-Harvesters in einer anderen Implementierung gemäß einem weiteren Basisausführungsbeispiel;

Fig. 1c eine schematische Darstellung eines am Körper getragenen Energie- Harvesters in Form eines Oberbekleidungsstücks gemäß einem erweiterten Ausführungsbeispiei; schematische Darstellungen von Implantaten bzw. allgemein am Körper getragenen Elementen zur Erläuterung von Stand-der-Technik-Ansätzen zur Energieversorgung dieser Elemente.

Bevor nachfolgend Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung im Detail erläutert werden, sei darauf hingewiesen, dass gleichwirkende Elemente und Strukturen mit glei- chen Bezugszeichen versehen sind, so dass die Beschreibung derer aufeinander anwendbar bzw. austauschbar ist.

Fig. 1 a zeigt einen menschlichen Körper 1 eines Patienten, der ein Implantat 12, wie z. B. ein Cochlea-Implantat in seinem Kopf implantiert hat. Der Körper 1 trägt die Vorrichtung 5 zur Energieversorgung des Implantats 12. Die Vorrichtung 5 ist ausgebildet, um mechanische Energie, wie z. B. in Form einer Explosion oder einer Bewegung in elektrische und/oder elektrische Energie zu wandeln und diese drahtlos dem Implantat 12 zur Verfügung zu stellen. Hierbei werden also sozusagen zwei Funktionen, nämlich das eigentliche Energie- Harvesting sowie die Drahtlosenergieübertragung vereint, wobei die zwei Funktionen entweder durch kombinierte oder separate Mittel realisiert sein können. Das Ausführungsbeispiel aus Fig. 1 a zeigt den separierten Ansatz. Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel aus Fig. 1 a ist die Vorrichtung 5 als Bandage bzw. allgemein als ein am Körper getragenes Element ausgeführt, das hier in den Brust- korb gespannt ist. Die energieerzeugenden Elemente, wie z. B. piezoelektrische Fäden sind mit dem Bezugszeichen 6 versehen, wobei diese mit einer entsprechende Elektronik 8 zur drahtlosen Energieübertragung verbunden sind. Diese Elektronik 8 kann beispielsweise auf der dem Implantat 12 zugewandten Seite angeordnet sein.

Wie erläutert, handelt es sich bei der Vorrichtung 5 um ein an der Brust getragenes Element. Insofern ist das Harvesting auf die Atmungstätigkeit, die bei jedem lebenden Organismus sowieso vorhanden ist, ausgelegt. Die Atmungstätigkeit führt zu einer Expansion der Bandage 5, die dann diese Expansionsenergie in elektrische (piezoelektrische, tribo- logische) oder magnetische Energie wandelt. Mit Hilfe der (elektronischen) Schaltung 8 wird die gewonnene Energie beispielsweise in ein magnetisches Feld bzw. allgemein in ein Energiefeld 7 umgewandelt. Die Feldlinien des spezifisch erzeugten Felds (Magnetfelds) verlaufen so, dass die Implantate 12 oder Prothesen es zur Gewinnung von elektrischen Strom nutzen können, um ihre Funktionalität aufrecht zu erhalten.

Nachfolgend wird eine mögliche Realisierung entsprechend einem erweiterten Ausführungsbeispiel erläutert. Ein Cl (Cochlea-Implantat) 12 soll mit Elektrizität versorgt werden. Bisher geschieht dies über eine Induktionsschleife durch ein extrakorporales System (Sprachprozessor inklusive Batterie an der Ohrmuschel). Man kann stattdessen im Schä- del, vorzugsweise im Mittel- oder im Innenohr Induktionsschleifen anbringen, die das vom Energiewandler 5 erzeugte magnetische Feld 7 intern in elektrischen Strom umwandeln und zur Stromversorgung der eigenen Elektronik nutzen. Der Energiewandler selbst kann beispielsweise ein Gurt mit piezoelektrischem Material oder ein Hemd mit eingewebten piezoelektrischen Fäden sein, die die Mechanik des Brustkorbs zur Energieerzeugung nutzen. Im Gurt/Hemd befindet sich eine elektronische Schaltung, die die gewonnene Energie so umwandelt, dass sie über ein magnetisches Feld (Induktion) zum Implantat oder zur Prothese drahtlos übertragen werden kann. Dadurch entfällt die Notwendigkeit einer befristet funktionierenden Energiequelle (Batterie) sowie einer Kabelverbindung zwischen Energiewandler und Implantat/Prothese.

An dieser Stelle sei angemerkt, dass, auch wenn in den Ausführungsbeispielen aus Fig. 1 a und piezoelektrischen Feldern ausgegangen worden ist, selbstverständlich auch andere Wandlerelemente eingesetzt werden können. Mehrere Technologien (piezoelektrisch, tribologisch, bewegte Magnete, usw.) können dazu genutzt werden, tragbare Energie- wandler zu konstruieren. Diese können die Form eines Gurtes um den Brustkorb haben, sie können aber auch direkt in die sonst standardmäßig getragenen Textilien (Unterhemd, Hemd, Jacke) eingewoben werden. Die zur induktiven Energieübertragung notwendige Elektronik kann mit der heutigen Technologie (CMOS/ASIC, FPGA, Ultra-Low-Power- DSP, etc.) direkt in den Gurt bzw. in die Textilie integriert werden. Bezug nehmend auf Fig. 1b wird der integrierte Ansatz der Vorrichtung 5' erläutert. Die Vorrichtung 5' umfasst hier sogenannte„mechano-magnetische Fäden" 6' bzw. allgemein mechano-magnetische Elemente 6' zur Energiegewinnung. Diese sind ausgebildet, um z. B. bei Expansion oder allgemein bei Bewegung, direkt die mechanische Energie gehar- vest, um ein Energiefeld, wie z. B. ein Magnetfeld zu erzeugen, um das Implantat 12 des Patienten 1 mit Energie zu versorgen.

Dadurch würden die sonst für die Elektrizität notwendige Elektronik und daher auch der aufzubringende Energiebedarf überflüssig werden. Die mechano-magnetischen Fäden würden das benötigte Magnetfeld selbst erzeugen, wären daher aus Sicht des energeti- sehen und technologischen Wirkungsgrads die optimale Variante.

Bei diesem Ausführungsbeispiel wird die geharveste Energie induktiv zu dem Implantat 12 übertragbar. Entsprechend weiteren Ausführungsbeispielen ist es nicht zwingend erforderlich, dass ein Implantat 12 mit der Energie versorgt wird, sondern allgemein auch ein tragbares System, wie z. B. ein EEG-System mit dieser Energie betrieben werden kann.

Ein weiteres Ausführungsbeispiel bezieht sich auf das Implantat 12, bei diesem ist das Energieempfangselement, wie z. B. die Induktionsspule derart angeordnet, dass sie das Energiefeld 7 optimal empfangen kann. Hierzu ist dieses zu den Mitteln zur Energieüber- tragung 8 bzw. im Falle des Ausführungsbeispiels aus Fig. 1b zu der Vorrichtung 5' ausgerichtet. Hierbei wird davon ausgegangen, dass die Vorrichtung 5 bzw. 5' entsprechend getragen wird, d. h. also bei obigen Ausführungsbeispielen um die Brust. Weiter wird davon ausgegangen, dass das Implantat entsprechend bestimmten Vorgaben in den menschlichen Körper 1 implantiert wird, z. B. immer mit der einen Seite am Knochen an- liegt, so dass die Ausrichtung im Körper 1 bekannt ist. Von einer anderen Seite betrachtet, heißt das also, dass die Energieempfangsmittel des Implantats 12 so in Bezug auf eine Referenzfläche des Implantats 12 angeordnet sind, dass wenn die Referenzfläche korrekt gegenüber dem Körper 1 angeordnet wird, die Energieempfangsmittel auf Energieübertragungsmittel 8 oder 8' ausgerichtet sind. Fig. 1 c zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel für die Vorrichtung, nämlich die Vorrichtung 5". Hierbei handelt es sich um ein Oberbekleidungselement, das aus entsprechenden piezoelektrischen oder mechano-magnetischen Fäden geformt ist, so dass das Oberbekleidungsstück die Aufgabe des Energie-Harvestings ausgehend von einer Bewegung des Körpers 1 sowie die Energieübertragung vornehmen kann. Hierbei kann optionaler Weise auch eine mit der Elektronik 8 vergleichbare Elektronik vorgesehen sein (nicht dargestellt).

Zu der oben dargestellten Oberbekleidung (T-Shirt, Unterhemd) sei angemerkt, dass auch andere Bekleidungsstücke oder auch allgemein ein Gurt, der z. B. an dem Oberarm getragen wird, möglich wäre. Das Oberbekleidungsstück ist nur deshalb prädestiniert, da es im Regelfall, z. B. durch die Atmung stetig bewegt wird und so nicht Energie zwischengepuffert werden muss. Des Weiteren ist das Oberbekleidungselement im Hinblick auf die Entfernung im Regelfall von den zu versorgenden Implantaten (Cochlea-Implantat oder Retina-Implantat im Kopf oder Herzschrittmacher im Brustbereich) nicht so weit entfernt, dass dennoch eine effiziente Energieübertragung des Energiefelds möglich sein sollte.

Weitere Ausführungsbeispiele beziehen sich darauf, dass das Implantat oder die Energie- Harvesting-Vorrichtung Mittel zur Energiezwischenspeicherung aufweist, für den Fall, dass hier kurzzeitig keine Energie vorhanden ist oder dass das entsprechende Kleidungsstück ausgezogen werden soll. Dies ist insbesondere wichtig bei Implantaten zur Lebenserhaltung (Herzschrittmacher).

Ein weiteres Ausführungsbeispiel bezieht sich auf ein System umfassend ein zu versor- gendes Element, wie z. B. ein Implantat oder eine Prothese in Kombination mit einer energieerzeugenden Vorrichtung, wie sie in den Ausführungsbeispielen der Fig. 1 a-c dargestellt ist.

Ein weiteres Ausführungsbeispiel bezieht sich auf ein Verfahren zur Energieversorgung eines Implantats oder einer Prothese. Das Verfahren umfasst die Schritte: Energiewandlung einer mechanischen Energie bzw. einer Expansion oder Bewegung sowie der drahtlosen Energieübertragung, z. B. mittels eines Magnetfelds. Dieses Verfahren weist auch die Zwischenschritte der zwischengelagerten Energiewandlungen (mechanisch in elektrisch und elektrisch in magnetisch) auf. Obwohl manche Aspekte im Zusammenhang mit einer Vorrichtung beschrieben wurden, versteht es sich, dass diese Aspekte auch eine Beschreibung des entsprechenden Verfahrens darstellen, sodass ein Block oder ein Bauelement einer Vorrichtung auch als ein entsprechender Verfahrensschritt oder als ein Merkmal eines Verfahrensschrittes zu ver- stehen ist. Analog dazu stellen Aspekte, die im Zusammenhang mit einem oder als ein Verfahrensschritt beschrieben wurden, auch eine Beschreibung eines entsprechenden Blocks oder Details oder Merkmals einer entsprechenden Vorrichtung dar. Einige oder alle der Verfahrensschritte können durch einen Hardware-Apparat (oder unter Verwendung eines Hardware-Apparats), wie zum Beispiel einen Mikroprozessor, einen program- mierbaren Computer oder eine elektronische Schaltung ausgeführt werden. Bei einigen Ausführungsbeispielen können einige oder mehrere der wichtigsten Verfahrensschritte durch einen solchen Apparat ausgeführt werden.

Je nach bestimmten Implementierungsanforderungen können Ausführungsbeispiele der Erfindung in Hardware oder in Software implementiert sein. Die Implementierung kann unter Verwendung eines digitalen Speichermediums, beispielsweise einer Floppy-Disk, einer DVD, einer Blu-ray Disc, einer CD, eines ROM, eines PROM, eines EPROM, eines EEPROM oder eines FLASH-Speichers, einer Festplatte oder eines anderen magnetischen oder optischen Speichers durchgeführt werden, auf dem elektronisch lesbare Steu- ersignale gespeichert sind, die mit einem programmierbaren Computersystem derart zusammenwirken können oder zusammenwirken, dass das jeweilige Verfahren durchgeführt wird. Deshalb kann das digitale Speichermedium computerlesbar sein.

Manche Ausführungsbeispiele gemäß der Erfindung umfassen also einen Datenträger, der elektronisch lesbare Steuersignale aufweist, die in der Lage sind, mit einem programmierbaren Computersystem derart zusammenzuwirken, dass eines der hierin beschriebenen Verfahren durchgeführt wird.

Allgemein können Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung als Computerpro- grammprodukt mit einem Programmcode implementiert sein, wobei der Programmcode dahin gehend wirksam ist, eines der Verfahren durchzuführen, wenn das Computerprogrammprodukt auf einem Computer abläuft.

Der Programmcode kann beispielsweise auch auf einem maschinenlesbaren Träger ge- speichert sein. Andere Ausführungsbeispiele umfassen das Computerprogramm zum Durchführen eines der hierin beschriebenen Verfahren, wobei das Computerprogramm auf einem maschinenlesbaren Träger gespeichert ist. Mit anderen Worten ist ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens somit ein Computerprogramm, das einen Programmcode zum Durchführen eines der hierin beschriebenen Verfahren aufweist, wenn das Computerprogramm auf einem Computer abläuft. Ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Verfahren ist somit ein Datenträger (oder ein digitales Speichermedium oder ein computerlesbares Medium), auf dem das Computerprogramm zum Durchführen eines der hierin beschriebenen Verfahren aufgezeichnet ist. Ein weiteres Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens ist somit ein Datenstrom oder eine Sequenz von Signalen, der bzw. die das Computerprogramm zum Durchführen eines der hierin beschriebenen Verfahren darstellt bzw. darstellen. Der Datenstrom oder die Sequenz von Signalen kann bzw. können beispielsweise dahin gehend konfiguriert sein, über eine Datenkommunikationsverbindung, beispielsweise über das Internet, transferiert zu werden.

Ein weiteres Ausführungsbeispiel umfasst eine Verarbeitungseinrichtung, beispielsweise einen Computer oder ein programmierbares Logikbauelement, die dahin gehend konfiguriert oder angepasst ist, eines der hierin beschriebenen Verfahren durchzuführen.

Ein weiteres Ausführungsbeispiel umfasst einen Computer, auf dem das Computerprogramm zum Durchführen eines der hierin beschriebenen Verfahren installiert ist.

Ein weiteres Ausführungsbeispiel gemäß der Erfindung umfasst eine Vorrichtung oder ein System, die bzw. das ausgelegt ist, um ein Computerprogramm zur Durchführung zumindest eines der hierin beschriebenen Verfahren zu einem Empfänger zu übertragen. Die Übertragung kann beispielsweise elektronisch oder optisch erfolgen. Der Empfänger kann beispielsweise ein Computer, ein Mobilgerät, ein Speichergerät oder eine ähnliche Vorrichtung sein. Die Vorrichtung oder das System kann beispielsweise einen Datei-Server zur Übertragung des Computerprogramms zu dem Empfänger umfassen. Bei manchen Ausführungsbeispielen kann ein programmierbares Logikbauelement (beispielsweise ein feldprogrammierbares Gatterarray, ein FPGA) dazu verwendet werden, manche oder alle Funktionalitäten der hierin beschriebenen Verfahren durchzuführen. Bei manchen Ausführungsbeispielen kann ein feldprogrammierbares Gatterarray mit einem Mikroprozessor zusammenwirken, um eines der hierin beschriebenen Verfahren durchzuführen. Allgemein werden die Verfahren bei einigen Ausführungsbeispielen seitens einer beliebigen Hardwarevorrichtung durchgeführt. Diese kann eine universell einsetzbare Hardware wie ein Computerprozessor (CPU) sein oder für das Verfahren spezifische Hardware, wie beispielsweise ein ASIC.

Die oben beschriebenen Ausführungsbeispiele stellen lediglich eine Veranschaulichung der Prinzipien der vorliegenden Erfindung dar. Es versteht sich, dass Modifikationen und Variationen der hierin beschriebenen Anordnungen und Einzelheiten anderen Fachleuten einleuchten werden. Deshalb ist beabsichtigt, dass die Erfindung lediglich durch den Schutzumfang der nachstehenden Patentansprüche und nicht durch die spezifischen Einzelheiten, die anhand der Beschreibung und der Erläuterung der Ausführungsbeispiele hierin präsentiert wurden, beschränkt sei.