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Title:
DEVICE FOR EVALUATING IMAGE DATA IN A MOTOR VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/083910
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device (100) for evaluating image data (Pa, Pb) in a motor vehicle (1), comprising: - a sensor assembly (110), which has an optical sensor (10) and at least one optical filter (11), the at least one optical filter (11) being designed to change, for a first time interval (b) of a phase, a light spectrum (S) scanned by the one optical sensor (10); and - an evaluation device (120), which is designed to use first evaluation logic (121) to evaluate image data (Pb) output by the optical sensor (10) during the first time interval (b) and to use additional evaluation logic (122) to evaluate image data (Pa) output by the optical sensor (10) during an additional time interval (a) of the phase.

Inventors:
TOPTSIS IOANNIS (DE)
Application Number:
PCT/EP2021/071753
Publication Date:
April 28, 2022
Filing Date:
August 04, 2021
Export Citation:
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Assignee:
BAYERISCHE MOTOREN WERKE AG (DE)
International Classes:
B60R1/00; H04N5/33
Foreign References:
US20100128129A12010-05-27
US20170017135A12017-01-19
US20110122249A12011-05-26
CN108489612A2018-09-04
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Claims:
Ansprüche

1. Vorrichtung (100) zum Auswerten von Bilddaten (Pa, Pb) in einem Kraftfahrzeug (1 ), aufweisend

- eine Sensoranordnung (110), die einen optischen Sensor (10) und wenigstens einen optischen Filter (11 ) aufweist, wobei der wenigstens eine optische Filter (11 ) dazu eingerichtet ist, ein von dem optischen Sensor (10) abgetastetes Lichtspektrum (S) für einen ersten Zeitabschnitt (b) einer Phase zu verändern, und

- eine Auswertevorrichtung (120), die dazu eingerichtet ist, von dem optischen Sensor (10) während des ersten Zeitabschnitts (b) ausgegebene Bilddaten (Pb) mit einer ersten Auswertelogik (121 ) auszuwerten, und während eines weiteren Zeitabschnitts (a) der Phase ausgegebene Bilddaten (Pa) mit einer weiteren Auswertelogik (122) auszuwerten.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1 , wobei die Sensoranordnung (110‘) wenigstens einen zweiten optischen Filter (12) aufweist, der dazu eingerichtet ist, das von dem optischen Sensor (10) abgetastete Lichtspektrum (S) für einen zweiten Zeitabschnitt (c) der Phase zu verändern.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei der wenigstens eine optische Filter (11 ) und/oder der wenigstens eine zweite optische Filter (12) das abgetastete Lichtspektrum (S) selektiv und/oder zyklisch verändert.

4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, wobei die Auswertevorrichtung (120‘) eine zweite Auswertelogik (123) aufweist, die dazu eingerichtet ist, die von dem optischen Sensor (10) während des zweiten Zeitabschnitts (c) ausgegebenen Bilddaten (Pc) auszuwerten.

5. Vorrichtung nach einem der vorgehenden Ansprüche, wobei der wenigstens eine optische Filter (11 ) ein Infrarotfilter oder ein UV-Filter ist und/oder wobei der wenigstens eine zweite optische Filter (12) ein UV-Filter oder ein Infrarotfilter ist. Vorrichtung nach einem der vorgehenden Ansprüche, wobei der wenigstens eine optische Filter (11 ) und/oder der wenigstens eine zweite optische Filter

(12) in eine optische Achse des optischen Sensors (10) verbracht wird, und wobei insbesondere während des weiteren Zeitabschnitts (a) kein Filter (11 , 12) in die optische Achse verbracht ist. Vorrichtung nach einem der vorgehenden Ansprüche, wobei die Sensoranordnung (110“) vorzugsweise wenigstens ein optisches Bauelement

(13) aufweist, das dazu eingerichtet ist, das von dem wenigstens einem ersten optischen Filter (11 ) gefilterte Lichtspektrum (Sb) und/oder das von dem wenigstens einen zweiten optischen Filter (12) gefilterte Lichtspektrum (Sc) an den optischen Sensor (10) zu leiten. Vorrichtung nach einem der vorgehenden Ansprüche, wobei das wenigstens eine Bauelement (13) vorzugsweise ein beweglich gelagertes Prisma und/oder wenigstens ein Spiegel ist. Vorrichtung nach einem der vorgehenden Ansprüche, wobei jeder Zeitabschnitt (a, b, c) gleich lang ist, und insbesondere die Phase vorzugsweise einen Zeitabschnitt mehr aufweist als Filter (11 , 12) in der Sensoranordnung (110, 110‘, 110“) vorgesehen sind. Vorrichtung nach einem der vorgehenden Ansprüche, wobei eine Bildabtastrate des optischen Sensors (10) abhängig von der Anzahl der vorgesehenen Filter (11 , 12) ist. Vorrichtung nach einem der vorgehenden Ansprüche, wobei die Auswertelogik (121 , 122, 123) abhängig vom Zeitabschnitt (a, b, c) gewechselt oder umgeschaltet wird. Auswerteverfahren für Bilddaten durch eine Vorrichtung (100) nach Anspruch 1 , wobei ein optischer Sensor (10) einer Sensoranordnung (110) ein von einem optischen Filter (11 ) für einen Zeitabschnitt (b) einer Phase verändertes Lichtspektrum (Sb) abtastet und auf Basis des abgetasteten Lichtspektrums (Sb) ausgegebene Bilddaten (Pb) mit einer ersten Auswertelogik (121 ) auswertet, und wobei der optische Sensor (10) während eines weiteren Zeitabschnitts (a) ein Lichtspektrum (S) abtastet und auf Basis des abgetasteten Lichtspektrums (S) ausgegebene Bilddaten (Pa) mit einer weiteren Auswertelogik (122) auswertet.

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Description:
Vorrichtung zum Auswerten von Bilddaten in einem Kraftfahrzeug

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Auswerten von Bilddaten in einem Kraftfahrzeug.

Es ist bekannt, dass zur Bereitstellung von assistierten Fahrfunktionen, die durch in einem Fahrzeug verbaute Fahrerassistenzsysteme bereitgestellt werden, in dem Fahrzeug wenigstens ein optischer Sensor, meist aber mehrere optische Sensoren, insbesondere Kameras, verbaut sind. Als optischer Sensor ist hier ein Sensor mit einem elektronischen Bildwandler, dem Bildsensor, zu verstehen. Bilddaten werden von dem optischen Sensor mittels einer optischen Projektion eines Bildes auf den Bildwandler erzeugt.

Der optische Sensor arbeitet für gewöhnlich in dem Spektrum des für den Menschen sichtbaren Lichts, also in einem Bereich des als Lichtspektrum bzw. Farbenspektrum bezeichneten elektromagnetischen Wellenspektrum. Das Farbenspektrum umfasst im Wesentlichen elektromagnetische Wellen mit einer Wellenlänge von 400 nm bis 700 nm.

Während elektromagnetische Wellen anderer Wellenlängenbereiche, insbesondere im Infrarot- und Ultraviolettbereich für Menschen nicht wahrgenommen werden können, können elektronische Sensoren elektromagnetische Wellen außerhalb des Farbspektrums erfassen. Solche elektronischen Sensoren können in einem Fahrzeug eingesetzt werden, um bei schlechten Witterungsbedingungen, z.B. bei Nebel, zusätzliche Informationen über die Fahrzeugumgebung zu ermitteln. Diese Informationen sind indessen für das menschliche Auge im sichtbaren Farbspektrum sonst nicht erfassbar. Auf Basis dieser Information können so zusätzliche Sicherheitsund Warnfunktionen für den Fahrzeugnutzer realisiert werden. Bekannt ist es, neben optischen Sensoren, die mit dem Lichtspektrum arbeiten, zusätzliche Kamerasysteme im Fahrzeug vorzusehen, die speziell Bereiche des nicht sichtbaren Spektrums überwachen, und dabei insbesondere den nahen Infrarot- und/oder den nahen Ultraviolettbereich.

Besonders bei Fahrzeugen wie Personenkraftwagen muss jedoch für jeden optischen Sensor ein entsprechender Bauraum vorgesehen werden, wobei dieser stets knapp bemessen ist und umfangreiche konstruktive Planungen erfordert. Weiter muss jeder optische Sensor, also bspw. jede Kamera, mit einer Daten- und/oder Stromversorgung verbunden werden, was neben den Kosten für den jeweiligen optischen Sensor auch die Kosten für die Infrastruktur verursacht, die für seinen Betrieb nötig ist.

Die Erfindung setzt sich daher zum Ziel, den Einsatz zusätzlicher optischer Sensoren zu vermeiden und somit vor allem Bauraum im Fahrzeug zu sparen. Die Erfindung erreicht dieses Ziel durch die Vorrichtung nach Anspruch 1. Fortbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.

In einem ersten Aspekt stellt die Erfindung eine Vorrichtung zum Auswerten von Bilddaten in einem Kraftfahrzeug bereit, aufweisend eine Sensoranordnung, die einen optischen Sensor und wenigstens einen optischen Filter aufweist, wobei der wenigstens eine optische Filter dazu eingerichtet ist, ein von dem einen optischen Sensor abgetastetes Lichtspektrum für einen ersten Zeitabschnitt einer Phase zu verändern. Weiter weist die Vorrichtung eine Auswertevorrichtung auf, die dazu eingerichtet ist, von dem optischen Sensor während des ersten Zeitabschnitts ausgegebene Bilddaten mit einer ersten Auswertelogik auszuwerten, und während eines zweiten Zeitabschnitts der Phase ausgegebene Bilddaten mit einer weiteren Auswertelogik auszuwerten.

Die Sensoranordnung kann wenigstens einen zweiten optischen Filter aufweisen, der das von dem optischen Sensor abgetastete Lichtspektrum für einen zweiten Abschnitt der Phase verändert. Der wenigstens eine optische Filter und/oder der wenigstens eine zweite optische Filter kann das abgetastete Lichtspektrum selektiv und/oder zyklisch verändern. Insbesondere kann wechselnd zwischen einem Zeitabschnitt, in dem das Licht verändert wird, und einem Zeitabschnitt, in dem das Licht nicht verändert wird, gewechselt werden. Sind in einer Phase mehrere Zeitabschnitte vorgesehen, in der das abgetastete Lichtspektrum von Filtern verändert wird, so kann auch eine andere Reihung von Zeitabschnitten mit verändertem Spektrum und Zeitabschnitten mit nichtverändertem Spektrum vorgesehen werden.

Die Auswertevorrichtung kann eine zweite Auswertelogik aufweisen, die die von dem optischen Sensor während des zweiten Zeitabschnitts ausgegebenen Bilddaten auswertet.

Der wenigstens eine optische Filter kann ein Infrarotfilter oder ein UV-Filter sein. Ebenso kann der zweite optische Filter ein UV-Filter oder ein Infrarotfilter sein. Sind in der Vorrichtung mehrere Filter vorgesehen, so ist bevorzugt wenigstens ein Filter ein UV-Filter und ein Filter ein Infrarotfilter.

Der wenigstens eine optische Filter kann während des ersten Zeitabschnitts und/oder der wenigstens eine zweite optische Filter kann während des zweiten Zeitabschnitts in eine optische Achse des Sensors verbracht werden. Während des weiteren Zeitabschnitts ist vorzugsweise kein Filter in die optische Achse des Sensors verbracht. So können die Filter bspw. als Vorschaltfilter vor dem optischen Sensor vorgesehen sein, die selektiv oder zyklisch vor den optischen Sensor geschaltet oder bewegt werden.

Die Sensoranordnung kann ein optisches Bauelement aufweisen, das das von dem wenigstens einen optischen Filter gefilterte Lichtspektrum und/oder das von dem wenigstens einen zweiten optischen Filter gefilterte Lichtspektrum an den optischen Sensor leitet. Diese Möglichkeit kann alternativ oder zusätzlich zu dem Verbringen eines Filters in eine optische Achse des optischen Sensors vorgesehen sein. Insbesondere sind Kombinationen dahingehend möglich, dass ein optischer Filter in die optische Achse des optischen Sensors verbracht wird, während das von einem anderen Filter veränderte Lichtspektrum über das optische Bauelement zu dem optischen Sensor geleitet wird.

Das wenigstens eine optische Bauelement kann vorzugsweise ein Prisma oder ein Spiegel sein. Das optische Bauelement kann dabei beweglich gelagert sein, z.B. schwenkbar oder rotierbar. Insbesondere kann eine Reihe von optischen Bauelementen vorgesehen sein, die das veränderte Lichtspektrum an den optischen Sensor leitet.

Jeder der Zeitabschnitte einer Phase kann dabei gleich lang sein und die Phase kann vorzugsweise einen Zeitabschnitt mehr aufweisen als Filter in der Sensoranordnung vorgesehen sind. Insbesondere weist die Phase einen Zeitabschnitt auf, in dem das von dem wenigstens einen optischen Sensor abgetastete Lichtspektrum nicht verändert ist.

Eine Bildrate des optischen Sensors kann dabei abhängig von der Anzahl der in der Sensoranordnung vorgesehenen Filter gewählt sein. Insbesondere kann die Abtastrate des Sensors so gewählt sein, dass sie ein Vielfaches der Bildrate beträgt, die der Sensor aufweisen würde, wenn kein Filter in der Sensoranordnung vorgesehen wäre bzw. wenn er im Lichtspektrum arbeiten würde.

Die Auswertelogik kann abhängig vom Zeitabschnitt gewechselt oder umgeschaltet werden.

In einem weiteren Aspekt wird ein Auswerteverfahren für Bilddaten durch eine Vorrichtung, wie sie oben beschrieben ist, bereitgestellt, wobei ein optischer Sensor einer Sensoranordnung ein von einem optischen Filter für einen Zeitabschnitt einer Phase verändertes Lichtspektrum abtastet und auf Basis des abgetasteten Lichtspektrums ausgegebene Bilddaten mit einer ersten Auswertelogik auswertet, und wobei der optische Sensor während eines weiteren Zeitabschnitts ein Lichtspektrum abtastet und auf Basis des abgetasteten Lichtspektrums ausgegebene Bilddaten mit einer weiteren Auswertelogik auswertet.

Bevorzugt ist wenigstens eine Auswertelogik vorgesehen, die Bilddaten auswertet, die von dem optischen Sensor aus einem veränderten Spektrum erzeugt werden. Zudem ist eine Auswertelogik vorgesehen, die Bilddaten auswertet, die aus einem nichtveränderten Lichtspektrum resultieren, also aus einem Zeitabschnitt, in dem kein Filter aktiv ist. Eine Auswertelogik ist dabei für eine bestimmte Bildrate (Englisch „frame rate“) ausgelegt. Das erfindungsgemäße System ist nun so ausgelegt, dass für diese Auswertelogik weiterhin Bilder der bestimmten Bildrate geliefert werden, während für die andere Auswertelogik, die Bilddaten basierend auf einem veränderten Lichtspektrum auswertet, die gleiche Anzahl von Bildern geliefert werden. Bei Vorhandensein eines Filters wird also die Bildrate des optischen Sensors vorzugsweise verdoppelt, sodass für jede Auswertelogik die gleiche Anzahl von Bildern zur Verfügung steht.

Insbesondere wird die Auswertelogik gewechselt, sobald ein Filter verwendet wird. Bei Verwendung eines Filters wird also der Kontext der Auswertelogik bzw. die Auswertelogik selbst gewechselt. Der Wechsel erfolgt insbesondere in der Auswertevorrichtung. Somit können zumindest für die Auswertung von Bilddaten, die aus einem nicht-veränderten Lichtspektrum resultieren, bereits bekannte Auswertealgorithmen verwendet werden.

Die Auswertelogik kann abhängig vom oder synchron mit dem jeweiligen Zeitabschnitt gewechselt oder umgeschaltet werden.

Die Erfindung wird nunmehr auch mit Blick auf die Figuren beschrieben. Es zeigen:

Fig. 1 eine Ausführungsform der Erfindung.

Fig. 2 eine weitere Ausführungsform der Erfindung. Fig. 3 eine noch weitere Ausführungsform der Erfindung.

Fig. 4 eine schematische Übersicht über die Erfindung.

Die Erfindung wird nun zunächst mit Blick auf Fig. 1 beschrieben.

Fig. 1 beschreibt exemplarisch eine erste Ausführungsform der Erfindung mit einer Vorrichtung 100, die eine Sensoranordnung 110 und eine Auswertevorrichtung 120 umfasst. Die Sensoranordnung 110 weist einen optischen Sensor 10 auf, der exemplarisch mit einer ersten Auswertelogik 121 und einerweiteren Auswertelogik 122 funktional verbunden ist. Zu verstehen ist, dass eine physikalische und/oder logische Trennung zwischen der Sensoranordnung 110 und der Auswertevorrichtung 120 nicht notwendig ist. Eine Aufteilung zwischen Auswertevorrichtung 120 und Sensoranordnung 110 ist lediglich zur Veranschaulichung der Elemente der Erfindung gewählt. Weiter dargestellt ist ein erster Filter 11 , der so in der Sensoranordnung 110 vorgesehen ist, dass er selektiv oder zyklisch ein von dem Sensor 10 abgetastetes Spektrum S verändern kann. Exemplarisch ist dargestellt, dass der Sensor von einer mit einer strichgepunkteten Linie dargestellten Position in eine Position verlagert werden kann, in der er das von dem Sensor 10 abgetastete oder detektierte Lichtspektrum verändert. Dies kann z.B. mittels eines Piezo-Elektrischen Mechanismus erfolgen, der den ersten Filter 11 kurzzeitig verlagert, oder aber auch z.B. durch Anordnen des ersten Filters 11 auf einem Scheibensegment, das durch Rotation zeitweise in die optische Achse des Sensors 10 verlagert wird. Exemplarisch ist dargestellt, dass während einem ersten Zeitabschnitt a das Spektrum S ohne Veränderung von dem Sensor 10 abgetastet wird. Während eines weiteren Zeitabschnitts b wird hingegen das von dem Filter 11 veränderte Spektrum Sb von dem optischen Sensor 10 abtastet. Selbstverständlich ist zu verstehen, dass die Folge der Zeitabschnitte a und b auch vertauscht sein kann. Hier wird die eine Phase also insbesondere aus den Zeitabschnitten a und b bestehen. Ein weiterer Zeitabschnitt a ist in Fig. 1 lediglich zur Veranschaulichung einer zyklischen Folge von Zeitabschnitten dargestellt, in denen das Lichtspektrum S verändert bzw. nicht verändert wird. Eine Veränderung des Spektrums ist dabei dahin gehend zu verstehen, dass der Filter die von dem optischen Sensor verarbeitete Strahlung, also das Spektrum der elektromagnetischen Wellen, nach bestimmten Kriterien selektiert, z. B. einer der Wellenlängen, einem Polarisationszustand oder einer Einfallsrichtung.

Der wenigstens eine optische Sensor 10, der insbesondere ein CCD-Sensor, ein CMOS-Sensor bzw. eine Kamera ist, erzeugt aus dem abgetasteten Lichtspektrum S bzw. dem einfallenden und abgetasteten Licht, Bilddaten. Während des Zeitabschnitts a werden Bilddaten Pa erzeugt und von der weiteren Auswertelogik 122 ausgewertet. Im Zeitabschnitt b, in dem das Spektrum S durch den wenigstens einen optischen Filter 11 , der insbesondere ein Infrarot oder Ultraviolettfilter ist, zum Spektrum Sb verändert wird, werden die Bilddaten Pb durch die erste Auswertelogik 121 ausgewertet. Bei der ersten Auswertelogik 121 handelt es sich dabei um eine Auswertelogik, die speziell für die Auswertung der Bilddaten Pb ausgelegt ist, die durch das veränderte Lichtspektrum Sb erzeugt werden. Insbesondere kann diese zur Auswertung von Infrarot- oder Ultraviolettbildern eingerichtet sein. Die weitere Auswertelogik 122 ist indessen eine Auswertelogik, die dazu ausgelegt ist, Bilddaten auszuwerten, wie sie im sichtbaren Spektrum S normalerweise von einer Kamera erzeugt werden.

Wie in Fig. 1 durch die Folge der Zeitabschnitte a und b angedeutet, erfolgt gemäß der Ausführungsform vorzugsweise ein alternierender Wechsel zwischen einem Zeitabschnitt b, in dem eine Veränderung des abgetasteten Lichtspektrums S erfolgt und einem Zeitabschnitt a, in dem keine Veränderung des abgetasteten Lichtspektrums erfolgt. Ebenso erfolgt zyklisch ein Wechsel zwischen der ersten Auswertelogik 121 und der weiteren Auswertelogik 122. Dieser Wechsel folgt vorzugsweise synchron zu dem Wechsel der Zeitabschnitte a, b.

Fig. 2 zeigt eine weitere Ausführungsform, wobei Vorrichtungsteile, die denen aus Fig. 1 entsprechen, gleich benannt sind. Wiederum ist eine Vorrichtung 100 gezeigt, die eine Sensoranordnung 1 10' und eine Auswertevorrichtung 120' zeigen. Die Sensoranordnung 110' entspricht dabei weitgehend der Sensoranordnung 110 aus Fig. 1. Wie in Fig. 2 gezeigt ist, ist jedoch ein weiterer optischer Filter 12 in der Sensoranordnung 110‘ vorgesehen. Dieser zweite optische Filter 12 ist ebenfalls dazu eingerichtet, dass von dem optischen Sensor 10 das abgetastete Spektrum S zu verändern. Dies erfolgt in einem zweiten Zeitabschnitt c und resultiert in dem veränderten Spektrum Sc. Im dargestellten Beispiel ist der zweite optische Filter 12 so angeordnet, dass er das Spektrum S zum Spektrum Sc verändert. Der erste optische Filter 11 ist im dargestellten Beispiel exemplarisch nicht aktiv.

Der optische Sensor 10 tastet folglich eine Folge von Zeitabschnitten a, b, c ab, wobei bspw. in einem weiteren Zeitabschnitt a keine Veränderung des Lichtspektrums S erfolgt, während in einem ersten Zeitabschnitt b eine Veränderung des Lichtspektrums S durch den ersten Filter 11 und/oder in einem zweiten Zeitabschnitt c eine Veränderung des Lichtspektrums S durch den zweiten Filter 12 erfolgt. Es ist dabei vorzugsweise so, dass lediglich ein optischer Filter 11 , 12 das einfallende Spektrums S bzw. das durch den Sensor 10 detektierte Spektrum S verändert. Es ist jedoch auch möglich, dass zu einem Zeitabschnitt mehrere Filter gleichzeitig das Spektrum S verändern, sodass bspw. zwei Filter 11 , 12 so kombiniert werden können, dass sie eine dritte Filtermöglichkeit bieten.

Die Auswertevorrichtung 120‘, die wiederum weder physikalisch noch logisch von der Sensoranordnung 110' getrennt sein muss, weist im dargestellten Beispiel drei Auswertelogiken auf, wobei die erste Auswertelogik 121 der aus Fig. 1 entspricht und dazu eingerichtet ist, Bilddaten Pb, die von dem Sensor auf Basis des Spektrums Sb im ersten Zeitabschnitt b ausgegeben werden, zu verarbeiten. Ebenso ist die weitere Auswertelogik 122 vorgesehen, um Bilddaten Pa, die während oder basierend auf dem weiteren Zeitabschnitt a erzeugt werden, auszuwerten. Zur Auswertung der Bilddaten, die während oder basierend auf dem von dem optischen Sensor 10 detektierten Lichtspektrum Sc erstellt werden, ist eine zweite Auswertelogik 123 vorgesehen. Die zweite Auswertelogik 123 dient zur Auswertung der Bilddaten Pc, die von dem Sensor 10 erzeugt werden, wenn dieser das Spektrum Sc abtastet, das durch den zweiten Filter 12 verändert wird. Fig. 3 zeigt eine noch weitere Ausführungsform gemäß der Erfindung, die im Wesentlichen Elemente aus Fig. 1 zeigt. Wiederum sind gleiche Komponenten mit gleichen Bezugszeichen versehen. Insbesondere entspricht die Auswertevorrichtung 120 der aus Fig. 1.

Die Sensoranordnung 110' wird nun dahingehend geändert, dass ein optisches Bauelement 13 vorgesehen ist. Das optische Bauteil 13 ist insbesondere dafür vorgesehen, von dem ersten optischen Filter 11 verändertes Licht, bzw. ein von dem optischen Filter 11 verändertes Spektrum an den optischen Sensor 10 zu leiten. Durch die Ausgestaltung des optischen Bauelements 13 und dessen Anordnung bzw. dessen Lagerung wird sichergestellt, dass durch das optische Bauelement während eines Zeitabschnitts a Licht mit dem Spektrum S an den optischen Sensor 10 geleitet wird, während im Zeitabschnitt b Licht des veränderten Spektrums Sb an den optischen Sensor geleitet wird, das durch den optischen Filter 11 verändert ist. Lediglich exemplarisch ist dargestellt, dass nach dem Zeitabschnitt b wiederum in einer neuen Phase ein Zeitabschnitt a folgt, in dem Licht ohne Veränderung an den Sensor geleitet wird. Die erste Auswertelogik 121 und die weitere Auswertelogik 122 werden dabei so gesteuert, dass wiederum Bilddaten Pa, die aus dem Licht erzeugt werden, das während des Zeitabschnitts a von dem optischen Sensor 10 abgetastet wird, entsprechend durch die weitere Auswertelogik 122 ausgewertet werden, und Bilddaten Pb, die durch den Sensor 10 während des Zeitabschnitts b erzeugt werden, von der ersten Auswertelogik 121 ausgewertet werden.

Fig. 4 zeigt schließlich eine Übersicht über die Erfindung, wobei die Vorrichtung 100 in einem Kraftfahrzeug 1 angeordnet ist.

Es ist zu verstehen, dass die verwendeten Filter 11 , 12 abhängig von der Sensitivität des optischen Sensors 10 bzw. von einem elektronischen Bildwandler des optischen Sensors 10 gewählt sind. So kann der optische Sensor 10 bspw. eine Sensitivität im Infrarotbereich (Bereich 780nm und 1 mm) oder Ultraviolettbereich (Bereich 10nm- 400nm) aufweisen, die sich außerhalb des sichtbaren Spektrums befinden. Durch das Filtern des Lichts mit Spektrum S mit den Filtern 11 , 12 kann das Spektrum des veränderten Lichts jedoch zu dieser besonderen Sensitivität des Sensors verschoben werden, sodass der eine optische Sensor 10 zur Abtastung und Auswertung verschiedener Lichtspektren verwendet werden kann. Somit können bereits verfügbare und günstige optische Sensoren eingesetzt werden, die jedoch dann erfindungsgemäß durch ein Verwenden der Filter Licht im nicht sichtbaren Bereich, insbesondere im nahen Ultraviolett- bzw. Infrarotbereich abtasten können.

Weiter kann die weitere Auswertelogik 122 ebenfalls eine bekannte Auswertelogik sein, die zur Verarbeitung von Bilddaten Pa ausgelegt ist, die auf Basis von Informationen im sichtbaren Lichtspektrum basieren. Die Bilddaten Pb, die von dem optischen Sensor 10 auf Basis des Lichts mit verändertem Spektrum Sb ausgewertet werden müssen, können indessen von der ersten Auswertelogik 121 ausgewertet werden. Die erste Auswertelogik 121 kann dabei im Wesentlichen der weiteren Auswertelogik 122 entsprechen, die lediglich anders parametrisiert wird bzw. in einen anderen Kontext versetzt wird. Gleiches gilt für die zweite Auswertelogik 123, die ebenso im Wesentlichen der Auswertelogik 121 entsprechen kann. Diese ist dann jedoch wiederum anders parametrisiert als die weitere Auswertelogik 122 bzw. die erste Auswertelogik 121 oder wird in einem anderen Kontext ausgeführt.

Die Bildrate des optischen Sensors 10 ist insbesondere abhängig von der Anzahl der eingesetzten Filter 11 , 12. So kann eine Auswertelogik 122, die bereits bekannt ist, zur Verarbeitung von Bildern mit 30 Bildern (engl.: „frames“) pro Sekunde ausgelegt sein. Um die bestehende Auswertelogik 122 verwenden zu können, ist es nun vorzugsweise vorgesehen, dass die Bildrate des optischen Sensors 10 bei Einsatz eines Filters 11 , 12 verdoppelt wird. So kann bspw. eine Bildrate von 60 Bildern pro Sekunde (engl.: „frames per second“, kurz „fps“) vorgesehen sein, wobei für jedes Bild ein Wechsel der zu einer anderen Auswertelogik 121 , 122 gewechselt und einen ein Filters 11 , 12 aktiviert oder deaktiviert wird. Aktivieren bedeutet hierbei, dass der Filter 11 , 12 das Spektrum S verändert, während der Filter 11 , 12 das Spektrum S nicht verändert, wenn er deaktiviert ist. Insbesondere wird ein Bild mit und das nächste Bild ohne Filter 11 , 12 von dem optischen Sensor 10 erzeugt, oder umgekehrt. Für das Bild ohne Filter 11 , 12 wird dann die weitere Auswertelogik 122 verwendet, während für die erste Auswertelogik 121 oder Auswertelogik 123 eingesetzt wird. So wird gewährleistet, dass jede Auswertelogik 121 , 122, 123 mit 30 Bildern pro Sekunde arbeitet und keine spezifische Anpassung der Auswertelogik 121 , 122, 123 hinsichtlich der Bildrate erfolgen muss.

Selbstverständlich ist zu verstehen, dass auch andere Bildraten bzw. vielfache von Bildraten verwendet werden können. Entsprechend wird bei Einsatz von mehr als einem Filter 11 ,12 die ursprüngliche Bildrate weiter vervielfacht. Exemplarisch kann bspw. eine Bildrate des optischen Sensors 10 von 30 Bildern pro Sekunde auf 90 Bilder pro Sekunde angehoben werden, wenn zwei Filter 11 , 12 in der Sensoranordnung 110 vorgesehen sind. Pro Bild wird dann eine andere Auswertelogik 121 , 122, 123 aktiviert. Das bedeutet insbesondere, dass der optische Sensor 10 Licht mit unverändertem Spektrum S, Licht mit durch den Filter 11 verändertem Spektrum Sb und anschließend Licht mit durch den zweiten Filter 12 verändertem Spektrum Sc abtastet, und entsprechend jeweils Bilddaten Pa, Pb, Pc daraus erzeugt. Die Auswertung dieser Bilddaten wird dann durch die in diesem Fall drei Auswertelogiken 121 , 122, 123 übernommen, die entsprechend zugeschaltet werden, bzw. einem entsprechenden Kontextwechsel unterliegen. Es ist auch möglich, dass mehrere Filter zu einem weiteren Filter kombiniert werden.