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Patent Searching and Data


Title:
DEVICE FOR FAST RESPONSE TO GRID-SIDE DISRUPTIONS IN PLANTS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/050505
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device (100) for regulating a power plant, wherein, in case of malfunction, such as a 3-pole short-circuit, the regulating task is no longer undertaken by the central control unit (62) but rather by a separate fault module (63).

Inventors:
BENNAUER MARTIN (DE)
OPHEY MARTIN (DE)
Application Number:
PCT/EP2016/069868
Publication Date:
March 30, 2017
Filing Date:
August 23, 2016
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
International Classes:
F01D21/02; G05B9/03
Foreign References:
US5199256A1993-04-06
EP2423464A12012-02-29
US3198954A1965-08-03
EP1739437A22007-01-03
EP1492222A22004-12-29
Other References:
None
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Claims:
Patentansprüche

1. Einrichtung

umfassend eine zentrale Steuereinheit (62), die eine Stell- größe als Stellgrößen-Ausgangssignal (30) bereitstellt, ein Messsensor zum Ermitteln eines Messwertes,

wobei der Messsensor den Messwert als Messwert- Ausgangssignal für die zentrale Steuereinheit (62) bereit¬ stellt, ferner ein Störmodul (63), das den Messwert als Eingangssignal empfängt und eine Störstellgröße als Stör-

Stellgrößen-Ausgangssignal (35) bereitstellt;

wobei eine Störung, die durch einen Kurzschluss, insbesondere einen kraftwerksnahen Kurzschluss, ganz insbesondere einen kraftwerksnahen 3-poligen Kurzschluss gebildet wird zu einer Verarbeitung der Messwerte im Störmodul führt und die Stellgröße vorrangig zur ermittelten Stellgröße aus der zentralen Steuereinheit an das Ventil geht.

2. Einrichtung nach Anspruch 1,

mit einem Ventil (11), dessen Ventilstellung über die

Stellgröße veränderbar ist.

3. Einrichtung nach Anspruch 2,

wobei das Störmodul (63) ferner folgende Messwerte als Ein- gangssignale empfängt: Leistung, Ventilstellung, Drehzahl und Netzfrequenz.

4. Einrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3,

wobei eine Störung zu einer Verarbeitung der Messwerte im Störmodul (63) führt und die Stellgröße vorrangig zur er¬ mittelten Stellgröße aus der zentralen Steuereinheit (62) an das Ventil (11) geht.

5. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Störmodul (63) die Störung ermittelt. Verfahren zur Regelung einer Kraftwerksanlage,

umfassend eine Dampfturbine (10) und einen Generator (44), wobei der Betriebszustand über Messen von verschiedenen Messwerten ermittelt wird, wobei die Regelung der Anlage zunächst eine Steuereinheit übernimmt,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Regelung in einem Störfall durch ein von der Steuerein heit separates Störmodul (63) erfolgt,

wobei der Störfall ein kraftwerksnaher 3-poliger Kurz- schluss ist.

7. Verfahren nach Anspruch 6,

wobei als Messwerte die Leistung, Ventilsteuerung, Drehzahl und Netzfrequenz verwendet wird.

Description:
Beschreibung

Einrichtung zur schnellen Reaktion auf netzseitige Störungen bei Anlagen

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung umfassend eine zent ¬ rale Steuereinheit, die eine Stellgröße als Stellgrößen- Ausgangssignal bereitstellt, einen Messsensor zum Ermitteln eines Messwertes, wobei der Messsensor den Messwert als Mess ¬ wert-Ausgangssignal für die zentrale Steuereinheit bereit ¬ stellt .

Desweiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Regelung einer Kraftwerksanlage, umfassend eine Dampfturbine und einen Generator, wobei der Betriebszustand über Messen von verschiedenen Messwerten ermitteln wird, wobei die Regelung der Anlage zunächst eine Steuereinheit übernimmt.

Kraftwerksanlagen umfassen im Wesentlichen eine Antriebseinheit in Form einer Gas- oder/und Dampfturbine sowie einen Ge ¬ nerator, der drehmomentübertragend mit der Antriebseinheit gekoppelt ist. In der heutigen Turbinenentwicklung von Dampfund Gasturbinen ist zu erkennen, dass immer höhere Energie ¬ dichten realisiert werden sollen. Nachteilig ist hierbei, dass die Dampf- bzw. Gasturbinen gegenüber der maximal auftretenden Rotorbeschleunigung sensitiver werden.

Ein Maß für die maximale Beschleunigung ist die sogenannte Anlaufzeitkonstante T A die wie folgt ermittelbar ist:

Gleichung 1 : Gleichung 2 :

I~ nneennnn m m ω ηβηη 2 TC TL nenn^

r Pnenn r Pnenn

Hierbei bedeuten n nen n = Nenndrehzahl, P ne nn = Nennleistung und Θ = Massenträgheit.

Bei Gasturbinen, die mit einer Welle betrieben werden, ist der Verdichter mit auf der Welle angeordnet und entnimmt Leistung. Dies führt zu dem Effekt, dass Einwellengasturbinen nicht übermäßig sensitiv gegenüber der maximalen Beschleunigung sind.

Gemäß Gleichung 2 wird bei größer werdender Nennleistung und gleichbleibender Massenträgheit die Anlaufzeitkonstante klei- ner. Dies führt zu unterschiedlichen Problemen in der Turbinenregelung. Beispielsweise ist die Sensitivität gegenüber der Überdrehzahl erhöht sowie die Sensitivität gegenüber der Sicherstellung der transienten Stabilität am Netz, z. B. bei einem 3-poligen kraftwerksnahen Kurzschluss.

In der heutigen Turbinenautomatisierung ist zu erkennen, dass immer höhere Zykluszeiten realisiert werden. Dies führt al ¬ lerdings zu Schwierigkeiten bei der Erkennung von Netzstörungen, welches die richtige Reaktion auf diese erschwert.

Die Erfindung versucht hier Abhilfe zu schaffen. Aufgabe der Erfindung ist es eine verbesserte Regelung einer Kraftwerks ¬ anlage anzubieten. Die Aufgabe wird gelöst durch eine Einrichtung umfassend eine zentrale Steuereinheit, die eine Stellgröße als Stellgrößen- Ausgangssignal bereitstellt, einen Messsensor zum Ermitteln eines Messwertes, wobei der Messsensor den Messwert als Mess ¬ wert-Ausgangssignal für die zentrale Steuereinheit bereit- stellt, ferner eine Störmodul, dass den Messwert als Ein ¬ gangssignal empfängt und eine Störstellgröße als Störstellen- größen-Ausgangssignal bereitstellt, wobei eine Störung, die durch einen Kurzschluss, insbesondere einen kraftwerksnahen Kurzschluss, ganz insbesondere einen kraftwerksnahen 3- poligen Kurzschluss gebildet wird zu einer Verarbeitung der Messwerte im Störmodul (63) führt und die Stellgröße vorran ¬ gig zur ermittelten Stellgröße aus der zentralen Steuereinheit (62) an das Ventil (11) geht.

Ferner wird die Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zur Rege- lung einer Kraftwerksanlage umfassend eine Dampfturbine und einen Generator, wobei der Betriebszustand über Messen von verschiedenen Messwerten ermittelt wird, wobei die Regelung der Anlage zunächst eine Steuereinheit übernimmt, wobei die Regelung in einem Störfall durch ein von der Steuereinheit separates Störmodul erfolgt.

Die Erfindung geht von dem Ansatz aus, dass die Regelung schnell auf Störungen reagieren kann, wenn neben einer zentralen Steuereinheit ein Störmodul realisiert ist, das im Fal- le eines Störfalls die Regelung schnell übernimmt. Dieses

Störmodul umfasst Hardware und Software, wobei die Sensorik und Aktorik darin vereint sind. Das Störmodul ist als Mikro- controller oder als analoge Schaltung ausgebildet. Ein Effekt der Erfindung ist, dass die Verbindung der

Sensorik und Aktorik in einem Störmodul zu einer sehr schnellen Reaktion auf netzseitige Störungen führt. Eine Reaktion auf so eine Störung kann beispielsweise ein schnelles Unter ¬ binden oder Vorbeiführen der Energiezufuhr in die Turbine sein. Eine netzseitige Störung ist eine anspruchsvolle Aufga ¬ be für die Regelungstechnik, die eine geringe Reaktionszeit aufweist. Diese zeitlich anspruchsvolle Aufgabe wird durch das Störmodul gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben . So ist in einer ersten vorteilhaften Weiterbildung die Einrichtung mit einem Ventil weitergebildet, dessen Ventilstel ¬ lung über die Stellgröße veränderbar ist. In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung empfängt das Störmodul folgende Messwerte als Eingangssignale:

Leistung, Ventilstellung, Drehzahl und Netzfrequenz. In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung werden die

Messwerte im Störmodul verarbeitet und die Stellgröße vorran ¬ gig zur ermittelten Stellgröße aus der zentralen Steuereinheit an das Ventil gesendet. Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich im Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele, die im Zusammenhang mit den Zeichnungen näher erläu- tert werden. Gleiche Bauteile oder Bauteile mit gleicher

Funktion sind dabei mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet .

Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen beschrieben. Diese soll die Ausführungsbei ¬ spiele nicht maßgeblich darstellen, vielmehr ist die Zeichnung, wo zur Erläuterungen dienlich, in schematisierter und/oder leicht verzerrter Form ausgeführt. Im Hinblick auf Ergänzungen der in der Zeichnung unmittelbar erkennbaren Leh- ren, wird auf den einschlägigen Stand der Technik verwiesen.

Figur 1 zeigt eine schematische Ansicht einer Kraftwerksrege ¬ lung . Figur 1 zeigt in schematisierter Weise eine Übersicht einer Regelung für ein Kraftwerk. Die Regelung umfasst eine Einrichtung 100. Diese Einrichtung 100 weist eine zentrale Steu ¬ ereinheit 62 auf. Diese zentrale Steuereinheit 62 stellt eine Stellgröße als Stellgrößen-Ausgangssignal 30 zur Verfügung. Die Figur 1 zeigt eine Turbine 10, beispielsweise Dampfturbi ¬ ne, welche über eine Energiequelle wie z. B. Dampf angetrie ¬ ben werden kann. Der Dampf strömt über ein Ventil 11 in die Dampfturbine 10. Die Ventilstellung des Ventils 11 wird über eine Aktorik 4 beeinflusst. Die Aktorik erhält ein Stellgrö ¬ ßen-Ausgangssignal 30, das von der zentralen Steuereinheit 62 erzeugt wird. Die zentrale Steuereinheit 62 ist mit einem Stellungsregler 61 signaltechnisch verbunden. Die Aktorik 4 wird von der zentralen Steuereinheit 62 über den Stellungs ¬ regler 61 beeinflusst. Das Ventil 11 verfügt über eine

Sensorik, mit dessen die Ventilstellung ermittelt werden kann. Die Dampfturbine 10 ist über eine Welle 20 mit einem Generator 44 verbunden. Die Drehzahl der Welle 20 wird über einen Drehzahlsensor 2 ermittelt. Der im Drehzahlsensor 2 ermittelte Drehzahlmesswert wird über eine Leitung 31 zu einem Störmodul 63 geführt. Desweiteren wird über einen Leistungs ¬ sensor 1 die Leistung ermittelt und über eine Datenleitung 32 zum Störmodul 62 geführt.

Der Generator 44 ist über einen Schalter 72 mit einem Verbrauchernetz 70 verbunden. Die Stellung des Schalters kann über einen Schaltermessungssensor 73 ermittelt werden. Das Signal aus dem Schalterstellungsmessungssensor 73 wird über eine Leitung 33 zum Störmodul 63 geführt.

Die Frequenz des Verbrauchersnetzes wird über einen Frequenz ¬ messungssensor 71 ermittelt. Das Signal aus dem Frequenzmes ¬ sungssensor 71 wird über eine Leitung 34 zum Störmodul 63 ge- führt.

Die vom Generator 44 ins Verbrauchernetz übertragene Leistung wird über einen Leistungsmessungssensor 1 ermittelt und das Signal aus dem Leistungsmessungssensor 1 wird über die Lei- tung 32 zum Störmodul 63 übermittelt. Das Störmodul 63 emp ¬ fängt somit mehrere Messwerte als Eingangssignal. Das Störmo ¬ dul ist derart ausgebildet, dass das Eingangssignal verarbei- tet wird und eine Stör-Stellgröße als Stör-Stellgrößen- Ausgangssignal 35 direkt zur Aktorik 4 geführt wird.

Die Funktionsweise dieser Regelung ist folgendermaßen. Sobald eine netzseitige Störung auftritt wie z. B. ein kraftwerksna ¬ her 3-poliger Kurzschluss wird dieser von dem Störmodul 63 sehr schnell ermittelt. Das Störmodul 63 ist von der zentra ¬ len Steuereinheit 62 losgelöst. Daher ist das Störmodul 63 in der Lage schneller als die zentrale Steuereinheit 62 zu rea- gieren. Das Störmodul 63 verfügt über alle notwendigen Mes ¬ sungen wie z. B. Drehzahlmessungen, Frequenzmessung, Ventilstellungsmessung, Leistungsmessung sowie Schalterstellungsmessung . Die Einrichtung 100 ermittelt somit den Betriebszustand über Messungen von verschiedenen Messwerten. Die Regelung der Anlage übernimmt zunächst die zentrale Steuereinheit 62. Aller ¬ dings wird im Falle eines Störfalls die Regelung durch ein von der Steuereinheit 62 separates Störmodul 63 übernommen. Dies führt zu einer schnelleren Reaktion auf Störungen im Netz .

Obwohl die Erfindung im Detail durch das bevorzugte Ausführungsbeispiel näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele einge ¬ schränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen .