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Title:
DEVICE FOR FILLING SALES PACKAGES WITH PHARMACEUTICAL PRODUCTS IN A SOLID FORM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2006/018142
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device for filling sales packages with pharmaceutical products in a solid form, said device comprising a storage container (2) for the pharmaceutical products, a filling station (3) for the targeted filling of sales packages with the pharmaceutical products, transport devices (7) for guiding the sales packages to the filling station (3) and transporting them away from the same, and a rotating transfer drum (1) for separating and transferring the pharmaceutical products in an ordered manner from the storage container (2) to the filling station (3). Said transfer drum (1) is provided, on the periphery thereof, with a number of cups (4) for respectively receiving a pharmaceutical product, said cups being actively connected to a vacuum chamber (9) located inside the transfer drum, along the path of the cups from the container to the filling station, and to a pressurised chamber (11) located inside the transfer drum, in the region of the filling station. The pressurised chamber (11) is embodied in such a way that it can be deactivated as required, or transformed into another vacuum chamber.

Inventors:
KONSTANDIN HORST (DE)
Application Number:
PCT/EP2005/008457
Publication Date:
February 23, 2006
Filing Date:
August 04, 2005
Export Citation:
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Assignee:
KONSTANDIN ENGINEERING GMBH (DE)
KONSTANDIN HORST (DE)
International Classes:
B65B5/10; B65B9/04; B65B35/08; B65B35/28; B65B57/14; (IPC1-7): B65B35/46; B65B9/04; B65B5/10; B65B35/08; B65B57/14
Domestic Patent References:
WO2003097459A22003-11-27
Foreign References:
DE10026331A12002-02-14
US6357495B12002-03-19
US5191741A1993-03-09
DE2222571A11973-11-29
DE3731749A11988-04-21
DE10026331A12002-02-14
Attorney, Agent or Firm:
Kaiser, Magnus (Brommer & Partner Bismarckstrasse 16, Karlsruhe, DE)
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e
1. Vorrichtung zum Befüllen von Verkaufsverpackungen mit pharmazeuti¬ schen Produkten in fester Form, mit einem Vorratsbehälter (2) für die pharmazeutischen Produkte, mit einer Befüllstation (3) zum gezielten Befüllen von Verkaufsverpa¬ ckungen (6) mit den pharmazeutischen Produkten, wobei Fördereinrichtungen (7) zum Heranführen und Abtransportieren der Verkaufsverpackungen (6) zur Befüllstation (3) hin und von dieser weg vorhanden sind, sowie mit einer rotierenden Transfertrommel (1 ) zum Vereinzeln und ge¬ ordneten Übertragen der pharmazeutischen Produkte aus dem Vorrats¬ behälter (2) in die Befüllstation (3), wobei die Transfertrommel (1 ) umfangsseitig mit einer Anzahl von Näp¬ fen (4) zur Aufnahme jeweils eines pharmazeutischen Produkts verse¬ hen ist, wobei die Näpfe (4) auf ihrem Weg vom Vorratsbehälter (2) zur Befüllstation (3) mit einer im Inneren der Transfertrommel (1 ) befindli¬ chen Vakuumkammer (9) und im Bereich der Befüllstation (3) mit einer im Inneren der Transfertrommel (1 ) befindlichen Druckkammer (11 ) in Wirkverbindung stehen, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckkammer (11 ) so ausgestaltet ist, dass sie bedarfsweise deaktivierbar oder in eine zweite Vakuumkammer umsteuerbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass an der Transfertrommel (1 ) zwischen dem Vorratsbehälter (2) und der Befüllstation (3) eine Abtasteinrichtung zur Überwachung der korrekten Belegung der Näpfe (4) der Transfertrommel (1 ) angeordnet ist, und dass eine Umsteuereinrichtung vorhanden ist, die derart mit der Abtast¬ einrichtung und der Druckkammer (11 ) der Transfertrommel (1 ) zusam¬ menwirkend verbunden ist, dass die Druckkammer (11 ) deaktiviert oder in eine zweite Vakuumkammer umgesteuert wird, wenn die Abtastein¬ richtung eine fehlerhafte Belegung der Näpfe (4) der Transfertrommel (1 ) detektiert.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Abtasteinrichtung eine Kamera mit digitaler Bildbearbeitung umfasst.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Abtasteinrichtung so ausgestaltet und angeordnet ist, dass sie die korrekte Belegung einer bestimmten Anzahl von Näpfen (4) der Transfertrommel (1 ) detektiert, die dem Inhalt einer Verkaufsverpa ckungsEinheit entspricht, bevor der erste dieser detektierten Näpfe (4) in die Befüllstation (3) gelangt.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Umsteuereinrichtung so ausgestaltet ist, dass sie die Druck¬ kammer (11 ) synchron zu den Taktzeiten und/oder Transportzeiten und/oder Transportzeiten der Fördereinrichtungen (7) zum Heranführen und Abtransportieren der Verkaufsverpackungen (6) deaktiviert oder um¬ steuert.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Näpfe (4) der Transfertrommel (1 ) auf ihrem Weg von der Be¬ füllstation (3) zum Vorratsbehälter (2) zurück mit der oder einer weiteren im Inneren der Transfertrommel (1 ) befindlichen Vakuumkammer (9) in Wirkverbindung stehen.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Befüllstation (3) und dem Vorratsbehälter (2) eine bedarfsweise aktivierbare AusstoßDruckkammer (14) angeordnet ist, die mit den daran vorbeigeführten Näpfen (4) der Transfertrommel (1 ) in Wirkverbindung steht.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Näpfe (4) der Transfertrommel (1 ) an der Befüllstation (3) bei deaktivierter Druckkammer (1 1 ) mit der Vakuumkammer (9) in Wirkver¬ bindung stehen.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich des Vorratsbehälters (2) eine VorratsDruckkammer (15) angeordnet ist, die bedarfsweise die im Vorratsbehälter (2) befindli¬ chen Näpfe (4) der Transfertrommel (1 ) zumindest teilweise mit Über¬ druck beaufschlagt, auf Umgebungsdruck hält oder mit Vakuum beauf¬ schlagt.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Verkaufsverpackungen Blisterverpackungen sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Fördereinrichtungen (7) als kontinuierliche Förderstrecke für eine bahnförmige Blisterfolie (6) ausgeführt sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Verkaufsverpackungen Arzneimittelbehälter, Röhrchen oder Gläser sind.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorratsbehälter (2) mit mindestens einer Bürste (8) zum ver¬ einzelnden Einstreichen der pharmazeutischen Produkte in die Näpfe (4) der Transfertrommel (1 ) versehen ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorratsbehälter (2) mit Vibrationswänden oder mit auf die Aus¬ richtung der pharmazeutischen Produkte einwirkenden Zwischenwänden zur Ausbildung einer Formatsegmentierung versehen ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Transfertrommel (1 ) mittels einer Schnellspannvorrichtung (13) abnehmbar ausgebildet ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass PneumatikLeitungen zum Bereitstellen von Druckluft für die Druckkammer (11 ) und gegebenenfalls die AusstoßDruckkammer (14) sowie die BefüllDruckkammer (15) und zum Ausbilden des Vakuums in der Vakuumkammer (9) und in der Druckkammer (11 ) sowie gegebenen¬ falls in der VorratsDruckkammer (15) vorhanden sind, wobei die Pneu¬ matikLeitungen im Bereich Ihres Eintritts in die Transfertrommel (1 ) mit Steckverbindungen versehen sind.
17. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 und 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine zweite Abtasteinrichtung zur Überwachung der korrekten Be¬ legung der Blisterverpackung stromabwärts der Befüllstation (3) ange¬ ordnet ist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass an der Transfertrommel (1 ) zwischen dem Vorratsbehälter (2) und der Befüllstation (3) eine Druckvorrichtung zum Bedrucken der in den Näpfen (4) der Transfertrommel (1 ) befindlichen pharmazeutischen Pro¬ dukte mit Schriftzeichen, Logos und dergleichen angeordnet ist.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Näpfe in Umfangsrichtung einen asymmetrischen Querschnitt aufweisen, wobei eine Seite jedes Napfs (4) eine flach abfallende Schräge (16) von der Oberfläche der Transfertrommel (1 ) zum Grund des Napfes (4) hin aufweist.
Description:
medizinisch wirksamen Bestandteile bei der Einnahme durch einen Patienten nicht zu verfälschen.

Aufgrund dieser speziellen Rahmenbedingungen gibt es eine Vielzahl von un¬ terschiedlichen Vorrichtungen zum automatischen Befüllen von Verkaufsverpa¬ ckungen mit pharmazeutischen Produkten. Mitunter die einfachste Form einer solchen Vorrichtung besteht aus einer Transportbahn für eine Blisterfolie, über der ein Vorratsbehälter ohne Boden angebracht ist. Die Tabletten oder Kapseln bedecken die unter dem offenen Boden des Vorratsbehälters durchlaufende Blisterfolie und lagern sich beabsichtigterweise auch in die Näpfe der Blisterfo¬ lie ein. Eine Abstreifkante hält die nicht in die Vertiefungen der Blisterfolie ein¬ gelegten Tabletten oder Kapseln zurück. In einer verbesserten Ausführung sind zusätzlich eine oder mehrere Bürsten zum Einstreichen der Tabletten oder Kapseln in die Vertiefungen der durchlaufenden Blisterfolie vorgesehen.

Um den mit dieser einfachen Ausführung verbundenen Nachteil, dass Staub und sonstige Verschmutzungen mit in die Vertiefungen der Blisterfolie einge¬ strichen werden, zu vermeiden, wurde beispielsweise in der DE 37 31 749 A1 vorgeschlagen, zwischen dem Vorratsbehälter und der Befüllstation, also dem Punkt, an dem die Blisterfolie durchläuft und befüllt wird, eine Transfereinrich¬ tung vorzusehen, die die pharmazeutischen Produkte vereinzelt und geordnet in den Vertiefungen der Blisterfolie ablegt. Dies geschieht nach diesem Stand der Technik über eine Mehrfachkanalbrücke.

Eine Weiterentwicklung des eben genannten Standes der Technik führte bei¬ spielsweise in der EP 0 797 525 B1 zur Ausbildung der Transfereinrichtung als Transfertrommel mit den eingangs genannten Eigenschaften. Diese Transfer¬ trommel entnimmt einem Zuführmagazin, in dem die pharmazeutischen Produk¬ te bereits in vereinzelter Form zugeführt werden, jeweils eine Tablette oder Kapsel in jeweils einen mit einem Vakuumkanal versehenen Napf, wobei die Abstände der umfangsverteilt angeordneten Näpfe der Abfolge der Vertiefun¬ gen des an der Befüllstation durchlaufenden Blisterbandes entsprechen, und übergibt die jeweilige Tablette oder Kapsel an der Befüllstation mittels Schwer¬ kraft nach unten fallend und zusätzlich durch einen Druckluftstoß aus dem In¬ neren der Transfertrommel unterstützt gezielt an die Blisterfolie ab. Die im Stand der Technik zu findenden unterschiedlichen Lösungen haben je¬ doch ein Problem gemeinsam: Fehlerhaft befüllte Verkaufsverpackungen, also Blisterfolien mit leergebliebenen Vertiefungen oder nicht vollständig gefüllte Röhrchen bzw. Gläser, müssen aussortiert werden und können nicht in den Verkauf gelangen. Aufgrund der speziellen Sicherheits- und Reinheitsanforde¬ rungen bei pharmazeutischen Produkten kann der an sich gebrauchsfertige, fast vollständige Inhalt einer solchen fehlerhaft befüllten Verkaufsverpackung nicht wieder in den Produktionsprozess rückgeführt werden, sondern er wird zum Produktionsausschuss. Aufgrund der medizinisch wirksamen Bestandteile muss dieser Ausschuss in aller Regel dann auch noch als Sondermüll entsorgt werden.

Um dieses Problem zu umgehen, ist beispielsweise in der DE 196 17 014 C2 ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Nachfüllen von pharmazeutischen Produkten in gegebenenfalls leergebliebene Näpfe einer Folienbahn vorge¬ schlagen worden. Eine Kontrolleinrichtung überprüft dort nach dem Füllvorgang in der Füllstation den Füllstatus jedes einzelnen Napfes und gewinnt hierbei Informationen über etwa leergebliebene Vertiefungen. Mit Hilfe dieser Informa¬ tionen wird eine Nachfülleinheit angesteuert, die gezielt einzelne abzupacken¬ de Produkte in die leergebliebenen Vertiefungen einlegt, um die Verkaufsver¬ packung vollständig befüllt und damit brauchbar zu machen. Ein Beispiel für eine entsprechende Kontrolleinrichtung lässt sich beispielsweise der EP 1 193 177 B1 entnehmen.

Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Befüllen von Verkaufsverpackungen der eingangs genannten Art hinsicht¬ lich der Problematik von nicht vollständig bzw. fehlerhaft gefüllten Verkaufs¬ verpackungen zu verbessern.

Gelöst ist diese Aufgabe durch eine Vorrichtung mit der Merkmalskombination des beigefügten Patentanspruchs 1.

Bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Vor¬ richtung sind in den Patentansprüchen 2 bis 19 niedergelegt. Nach der vorliegenden Erfindung wird also eine Vorrichtung der eingangs ge¬ nannten Art dadurch modifiziert, dass die Druckkammer der Transfertrommel an der Befüllstation bedarfsweise deaktivierbar oder in eine zweite Vakuum¬ kammer umsteuerbar ist. Hierdurch wird ermöglicht, dass die in den umfangs- verteilt angeordneten Näpfen der Transfertrommel angeordneten pharmazeuti¬ schen Produkte nicht in jedem Fall an der Befüllstation an die Verkaufsverpa¬ ckung abgegeben werden, sondern bedarfsweise im entsprechenden Napf der Transfertrommel verbleiben und mit der weiteren Bewegung derselben wieder in den Vorratsbehälter zurückgeführt werden können. Insbesondere dann, wenn erkannt wird, dass eine Verkaufsverpackung nicht vollständig befüllt wird, oder werden würde, können die noch auf der Transfertrommel vorhandenen, noch nicht in die Verkaufsverpackung abgegebenen Produkte wieder in den Vorratsbehälter zurückgeführt werden, d. h. diese Produkte werden nicht unnö¬ tigerweise in die bereits fehlerhaft befüllte und somit als Ausschuss auszu¬ schleusende Verkaufsverpackung abgegeben, sondern verbleiben im Prozess.

Besondere Vorteile entfaltet die Erfindung, wenn an der Transfertrommel, zwi¬ schen dem Vorratsbehälter und der Befüllstation, eine Abtasteinrichtung zur Überwachung der korrekten, also vollständigen und beschädigungsfreien Bele¬ gung der Näpfe der Transfertrommel angeordnet ist. Diese Abtasteinrichtung kann eine Kamera mit digitaler Bildverarbeitung sein, und sie ist bevorzugter¬ weise so ausgestaltet und angeordnet, dass sie die korrekte Belegung einer bestimmten Anzahl von Näpfen der Transfertrommel detektiert, die dem Inhalt einer Verkaufsverpackungs-Einheit entspricht, und zwar bevor der erste dieser detektierten Näpfe in die Befüllstation gelangt.

Diese bevorzugt vor der Befüllstation angeordnete Abtasteinrichtung erkennt eine fehlerhafte Befüllung einer Verkaufsverpackung also bereits im Entstehen, indem sie erkennt, wenn nicht alle Näpfe der Transfertrommel belegt oder ein¬ zelne Näpfe mit Bruchstücken von Produkten oder gegebenenfalls mit beschä¬ digten Produkten belegt sind. Durch das dann unverzüglich erfolgende Um¬ steuern bzw. Deaktivieren der Druckkammer wird dann der gesamte Inhalt ei¬ ner Verkaufsverpackung durch die Befüllstation durchgeführt und auf der Transfertrommel gehalten sowie mit dieser wieder in den Vorratsbehälter zu- rückgeführt, so dass dann eine leere Verkaufsverpackung verbleibt, die als Ausschuss entsorgt werden kann, ohne hierbei eine wertvolle Teilfüllung von pharmazeutischen Produkten entsorgen zu müssen. Mit dieser bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung werden fehlerhaft befüllte Verkaufsverpackungen also schon vor deren Befüllung verhindert. Ein aufwendiges Nachfüllen in die Verkaufsverpackungen oder das Entsorgen von teilgefüllten bzw. fehlerhaft befüllten Verkaufsverpackungen gehört somit also der Vergangenheit an.

Das Umsteuern bzw. Deaktivieren der Druckkammer erfolgt hierbei vorzugs¬ weise synchron zu den Taktzeiten und/oder den Transportzeiten der Förderein¬ richtungen für die Verkaufsverpackungen, so dass immer vollständige Ver¬ kaufsverpackungen bedarfsweise leer bleiben oder bei einem erkannten Fehler nicht mehr weiter aufgefüllt werden.

Zweckmäßig ist weiterhin, wenn die Näpfe der Transfertrommel nicht nur auf ihrem Weg vom Vorratsbehälter zur Befüllstation, sondern auch auf ihrem Weg zurück von der Befüllstation in den Vorratsbehälter mit der ersten oder einer weiteren im Inneren der Transfertrommel befindlichen Vakuumkammer in Wirk¬ verbindung stehen, so dass die gegebenenfalls in den Vorratsbehälter rückzu¬ führenden pharmazeutischen Produkte sicher in den Näpfen der Transfertrom¬ mel gehalten werden.

Um zu vermeiden, dass beschädigte Produkte, die als solche erkannt wurden und daher durch Umsteuern der Druckkammer auf der Transfertrommel verblieben sind, wieder in den Vorratsbehälter zurückgeführt werden oder die¬ sen durchlaufen und einen weiteren Störfall verursachen, ist vorzugsweise vor¬ gesehen, dass zwischen der Befüllstation und dem Vorratsbehälter eine be¬ darfsweise aktivierbare Ausstoß-Druckkammer angeordnet ist, die mit den dar¬ an vorbeigeführten Näpfen der Transfertrommel in Wirkverbindung steht und beschädigte oder sonst wie unbrauchbare Produkte ausschleust. Alternativ ist es natürlich auch möglich, das beschädigte Produkt an der Befüllstation in die ansonsten leer bleibende Verkaufsverpackung abzugeben und mit dieser zu¬ sammen zu entsorgen. Neben einem ausdrücklichen Umsteuern der Druckkammer in eine zweite Va¬ kuumkammer, um beispielsweise die Schwerkraft zu kompensieren, und einem einfachen Abschalten der Druckkammer (wenn die Transfertrommel so ange¬ ordnet ist, dass die pharmazeutischen Produkte an der Befüllstation nicht von alleine aus ihrem Napf fallen) kann das Deaktivieren der Druckkammer auch so erfolgen, dass die Näpfe der Transfertrommel auch bei ihrem Durchgang durch die Befüllstation mit der Vakuumkammer verbunden bleiben, etwa durch Ab¬ koppeln und Wegschwenken der Druckkammer von der Durchführung zwischen dem Inneren der Transfertrommel und dem jeweiligen Napf.

Im Bereich des Vorratsbehälters kann es vorteilhaft sein, eine weitere Druck¬ kammer vorzusehen, die ebenso als Vakuumkammer oder neutral geschaltet werden kann. Zum Zweck eines möglichst reibungslosen Einlegens der phar¬ mazeutischen Produkte in die Näpfe ist es zuweilen sinnvoll, die Näpfe nicht mit Vakuum zu beaufschlagen, sondern neutral zu schalten. Mit der weiteren Druckkammer können die Näpfe im Bereich des Vorratsbehälters nun auch mit Druckluft beaufschlagt werden. Dies hat zur Folge, dass die pharmazeutischen Produkte im Vorratsbehälter durch die Druckluft in Bewegung geraten und sich hierdurch leichter und gleichmäßiger in die Näpfe der Transfertrommel vertei¬ len.

Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung können sowohl Blisterverpackungen als auch Arzneimittelbehälter, Röhrchen oder Gläser befüllt werden. Im erste- ren Fall läuft bevorzugt eine bahnförmige Blisterfolie wie an sich bekannt unter der Transfertrommel durch; im letzteren Fall arbeitet die Vorrichtung taktweise, da jeweils ein zu befüllender Behälter zur Befüllstation hin und von dieser weg transportiert werden muss. Bei zu befüllenden Arzneimittelbehältern oder Glä¬ sern machen sich die Vorteile der Erfindung doppelt bemerkbar, da bereits vor der Übergabe der pharmazeutischen Produkte von der Transfertrommel in die Verkaufsverpackung hinein abgezählt werden kann, ob die Verkaufsverpackung vollständig gefüllt wird oder nicht.

Der Vorratsbehälter der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann in an sich be¬ kannter Art auf die Transfertrommel aufgesetzt und mit offenem Boden sowie mit einer Bürste zum vereinzelnden Einstreichen der pharmazeutischen Pro- dukte in die Näpfe der Transfertrommel ausgebildet sein. Dies vereinfacht letztendlich die Rückführung von auf der Transfertrommel gehaltenen Produk¬ ten von der Befüllstation in den Vorratsbehälter zurück. Der Wirkungsgrad des Einstreichens der pharmazeutischen Produkte in die Näpfe der Transfertrom¬ mel ist hierbei deutlich höher als der Wirkungsgrad eines herkömmlichen Ein¬ streichens von pharmazeutischen Produkten direkt in die Näpfe einer Blister- verpackung. Dies hängt damit zusammen, dass die Näpfe der Transfertrommel mit einer größeren Randöffnung und einem größeren Einführwinkel versehen sein können, als die Näpfe der Blisterverpackung. Des Weiteren können die Näpfe der Transfertrommel flacher gehalten sein, da es hier nicht stört, wenn die pharmazeutischen Produkte über die Oberfläche der Transfertrommel über¬ stehen. In einer Blisterverpackung müssen die Näpfe so tief ausgebildet sein, dass die pharmazeutischen Produkte vollständig hineinpassen.

Bevorzugterweise ist die Transfertrommel der erfindungsgemäßen Vorrichtung mittels einer Schnellspannvorrichtung abnehmbar ausgebildet, was zum einen die Reinigung insbesondere bei einem Produktwechsel erleichtert und zum an¬ deren eine schnelle und einfache Umrüstung der Vorrichtung auf unterschiedli¬ che Verkaufsverpackungen oder unterschiedliche Produktformen, an welche die Transfertrommel angepasst sein muss, gewährleistet.

Die Vakuumkammer sowie die in eine zweite Vakuumkammer umsteuerbare Druckkammer und gegebenenfalls die Ausstoß-Druckkammer bzw. die Vorrats- Druckkammer werden zweckmäßigerweise von außerhalb der Transfertrommel mit Vakuum bzw. Druckluft versorgt, wofür dann Pneumatikleitungen in die Transfertrommel hinein vorhanden sind. Diese Pneumatikleitungen weisen im Bereich der Einführung in die Transfertrommel nach einer bevorzugten Ausges¬ taltung der Erfindung Steckverbindungen auf, so dass die sich im Innenbereich der Transfertrommel befindliche Mechanik gleichwohl sehr leicht zur Reinigung oder für einen Produktwechsel abgenommen werden kann.

Die bevorzugte Ausführungsform der Erfindung, bei der eine Abtasteinrichtung zur Überwachung der korrekten, also vollständigen und beschädigungsfreien Belegung der Näpfe der Transfertrommel zwischen dem Vorratsbehälter und der Befüllstation angeordnet ist, bietet im Zusammenhang mit der Befüllung von Blisterverpackungen nochmals weitere, bislang nicht da gewesene Vorteile dann, wenn eine zweite Abtasteinrichtung wie an sich bekannt zur Überwa¬ chung der korrekten Belegung der Blisterverpackung stromabwärts der Befüll- station angeordnet ist. Denn auf diese Art und Weise werden die pharmazeuti¬ schen Produkte „von oben und unten" auf Beschädigungsfreiheit inspiziert; denn die Oberflächen der pharmazeutischen Produkte, die auf der Transfer¬ trommel abgetastet werden, liegen später in der Blisterverpackung unten, und die zweite Abtasteinrichtung, welche die pharmazeutischen Produkte von ober¬ halb der Blisterverpackung abtastet, inspiziert infolgedessen die andere Seite der Produkte.

Der bevorzugt vorhandene Vorratsbehälter mit offenem Boden kann zur noch¬ maligen Verbesserung des Befüllwirkungsgrades beispielsweise mit Vibrati¬ onswänden ausgestattet sein. Insbesondere bei pharmazeutischen Produkten, die eine längliche Form aufweisen, kann es außerdem vorteilhaft sein, den Vor¬ ratsbehälter zur Ausbildung einer Formatsegmentierung mit auf die Ausrichtung der pharmazeutischen Produkte einwirkenden Zwischenwänden auszustatten. Die pharmazeutischen Produkte gelangen dann entlang dieser Zwischenwände bereits vorausgerichtet auf die Oberfläche der Transfertrommel und können so leichter in deren Näpfe eingestrichen werden.

Anstatt oder zusätzlich zur Abtasteinrichtung für die Überwachung der korrek¬ ten Belegung der Näpfe auf der Transfertrommel kann zwischen dem Vorrats¬ behälter und der Befüllstation vorteilhafterweise eine Druckvorrichtung vorge¬ sehen sein, die zum Bedrucken der Oberflächen der pharmazeutischen Produk¬ te mit Schriftzeichen, Symbolen, Logos und dergleichen dient. Besonders vor¬ teilhaft ist hierbei, dass diejenige Oberfläche der pharmazeutischen Produkte bedruckt wird, die später beim Einlegen in eine Blisterverpackung unten, also auf der durchsichtigen Seite der Blisterverpackung zu Liegen kommt. Die be¬ druckte Oberfläche der pharmazeutischen Produkte ist dann also auch bei un¬ beschädigter Blisterverpackung von außen erkennbar.

Wie bereits erwähnt, ist das Vereinzeln der pharmazeutischen Produkte aus dem Vorratsbehälter in die Näpfe der Transfertrommel gegenüber einem Ver¬ einzeln von pharmazeutischen Produkten aus einem Vorratsbehälter direkt in Blisterverpackungen sehr viel effizienter, da die Näpfe der Transfertrommel die pharmazeutischen Produkte nicht vollständig aufnehmen müssen. Des Weite¬ ren sind verschiedenste Napfformen möglich, die ein Vereinzeln weiter verein¬ fachen. So können die Näpfe der Transfertrommel beispielsweise in Umfangs- richtung einen asymmetrischen Querschnitt aufweisen, der nach Art eines Schaufelrades auf einer Seite eine langgezogene, leichte Schräge zwischen der Trommeloberfläche und dem Grund des Napfes aufweist. Die Assoziation zu einem Schaufelrad weist schon drauf hin, dass das Einlegen der pharma¬ zeutischen Produkte in derart geformte Näpfe der Transfertrommel besonders leicht und effizient erfolgt.

Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird im Folgen¬ den anhand der beigefügten Zeichnungen beschrieben und näher erläutert. Es zeigen:

Figur 1 : eine seitliche Schnittdarstellung des Ausführungsbeispiels;

Figuren 2a bis 2d: seitliche Schnittdarstellungen von verschiedenen Napf- Formen.

Figur 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer seitlichen Schnittdarstellung. Als zentrales Element ist eine Transfer¬ trommel 1 erkennbar, auf die oben ein Vorratsbehälter 2 für (nicht dargestellte) pharmazeutische Produkte in Tablettenform aufgesetzt ist. Mittels umfangsver- teilt in der Transfertrommel 1 eingelassenen Näpfen 4 transportiert die Trans¬ fertrommel 1 die Tabletten aus dem Vorratsbehälter 2 zu einer Befüllstation 3, wo die Übergabe der Tabletten aus den Näpfen 4 in Vertiefungen 5 einer Blisterfolie 6 erfolgt. Über einen Transporttisch 7 wird die Blisterfolie 6 mit ei¬ ner bestimmten Transportgeschwindigkeit durch die Befüllstation 3 transpor¬ tiert, wobei die Umfangsgeschwindigkeit der Transfertrommel 1 der Transport¬ geschwindigkeit angepasst wird, so dass immer jeweils genau ein Napf 4 der Transfertrommel 1 in der Befüllstation 3 genau über einer Vertiefung 5 der Blisterfolie 6 zu liegen kommt. Im Vorratsbehälter 2, an dessen Begrenzungswand, ist eine rotierende Bürste 8 zum Einstreichen der Tabletten in die Näpfe 4 vorgesehen, um eine korrekte und vollständige Bestückung derselben mit Tabletten zu gewährleisten. Durch entsprechende Modifikationen des Vorratsbehälters 2, wie das Einbringen von Vibrationswänden, Formatsegmentierungen und dergleichen, kann der Füllgrad der Näpfe 4 der Transfertrommel 1 weiter positiv beeinflusst werden.

Der Füllgrad der Näpfe 4 der Transfertrommel 1 kann auch dadurch positiv be¬ einflusst werden, dass im Bereich des Vorratsbehälters 2 eine Vorrats- Druckkammer 15 vorgesehen ist, welche die in deren Bereich befindlichen Näpfe 4 von der Vakuumkammer 9 trennt und somit bedarfsweise drucklos stellt oder mit Druckluft beaufschlagt. Werden die Näpfe 4 durch die Vorrats- Druckkammer 15 mit Druckluft beaufschlagt, so kommen die darüber liegenden pharmazeutischen Produkte im Vorratsbehälter 2 in Bewegung, so dass sie sich besser auf die Näpfe 4 verteilen. Bei Bedarf kann die Vorrats- Druckkammer 15 selbstverständlich auch so umgesteuert werden, dass die Näpfe 4 wiederum mit Vakuum beaufschlagt werden.

Das Innere der Transfertrommel 1 bildet eine Vakuumkammer 9, mit der die Näpfe 4 über Durchführungen 10 verbunden sind. Hierdurch wird gewährleistet, dass die Tabletten bei rotierender Transfertrommel 1 in den Näpfen 4 verblei¬ ben und nicht herausfallen. Lediglich in der Befüllstation 3 ist die Verbindung des dort befindlichen Napfs 4 mit der Vakuumkammer 9 unterbrochen. Statt dessen steht derjenige Napf 4, der sich genau in der Befüllstation 3 befindet, mit einer Druckkammer 11 in Verbindung, die dafür sorgt, dass die im Napf 4 befindliche Tablette mittels eines durch die Durchführung 10 geleiteten Druck¬ luftstoßes in die gegenüberliegende Vertiefung 5 der Blisterfolie 6 zuverlässig übergeben wird.

Zwischen dem Vorratsbehälter 2 und der Befüllstation 3 ist auf dem Transport¬ weg der Transfertrommel 1 eine Beobachtungsfläche 12 vorgesehen, welche hier mittels durchbrochenen Linien angedeutet ist. In dieser Beobachtungsflä¬ che 12 detektiert eine (nicht dargestellte) CCD-Kamera mit entsprechender Auswerteelektronik, ob alle Näpfe 4 der Transfertrommel 1 korrekt, also voll¬ ständig und beschädigungsfrei gefüllt sind und ob somit davon ausgegangen werden kann, dass die entsprechende Blisterfolie 6 durch Übergabe der Tablet¬ ten in der Befüllstation 3 ebenfalls korrekt befüllt wird.

Wenn die (nicht dargestellte) CCD-Kamera in der Beobachtungsfläche 12 einen oder mehrere Näpfe 4 detektiert, die nicht korrekt mit Tabletten bestückt sind, wird die Druckkammer 1 1 an der Befüllstation 3 so umgesteuert, dass sie zur Vakuumkammer wird und somit bis zur Reaktivierung der Druckkammer 11 alle Tabletten auch an der Befüllstation 3 in den Näpfen 4 der Transfertrommel verbleiben und mit deren Rotationsbewegung wieder in den Vorratsbehälter 2 zurückgeführt werden. Im zweiten Durchlauf des Vorratsbehälters 2 wird dann auch der beim ersten Durchlauf leergebliebene Napf 4 der Transfertrommel 1 bestückt, so dass der Befüllvorgang fortgesetzt werden kann. Die Deaktivie¬ rung der Druckkammer 1 1 erfolgt hierbei so, dass der erste Napf 4 eines neuen Abschnitts der Blisterfolie 6, der einer Verkaufsverpackungseinheit entspricht, auf der Transfertrommel 1 verbleibt und erst der erste Napf 4 eines darauf fol¬ genden weiteren neuen Abschnitts der Blisterfolie 6 in der Befüllstation 3 wie¬ der mit Druckluft beaufschlagt wird. Auf diese Art und Weise bleibt derjenige Abschnitt der Blisterfolie 6, der wegen eines nicht belegten Napfes 4 der Transfertrommel 1 nicht vollständig befüllt worden wäre, komplett leer. Die Tabletten, die mit diesem Abschnitt der Blisterfolie 6 hätten entsorgt werden müssen, werden vorteilhafterweise gleich wieder in den Vorratsbehälter 2 zu¬ rückgeführt bzw. nochmals an diesem vorbeigeführt und gehen daher nicht ver¬ loren.

Am Beginn der Beobachtungsfläche 12 ist mit einer Druckwalze 17 ein Druck¬ werk zum Bedrucken der Oberflächen der in den Näpfen 4 liegenden pharma¬ zeutischen Produkte angedeutet. Die an dieser Stelle angeordnete Druckvor¬ richtung kann jedoch auch ein Ink-Jet-System, ein Thermotransfer-System oder ein Laserdruck-System oder dergleichen sein. Auf diese Art und Weise können alle möglichen Informationen und Symbole auf die pharmazeutischen Produkte aufgedruckt werden, wobei der Aufdruck auf derjenigen Seite der pharmazeuti¬ schen Produkte erfolgt, die in der Befüllstation 3 nach unten zeigt und die da¬ her in der Blisterfolie 6 auf deren durchsichtigen Seite liegt. Dies bedeutet, dass der von der Druckwalze 17 aufgebrachte Aufdruck in der fertig befüllten Blisterfolie 6 von außen erkennbar ist, ohne die Blisterfolie 6 öffnen zu müs¬ sen.

Kurz vor Erreichen des Vorratsbehälters 2 laufen die Näpfe 4 der Transfer¬ trommel 1 an einer Ausstoß-Druckkammer 14 vorbei, die bedarfsweise akti¬ vierbar ist. Hier können gegebenenfalls beschädigte pharmazeutische Produkte oder Produktteilstücke, derentwegen die Druckkammer 11 umgesteuert wurde, ausgestoßen und somit aus dem Kreislauf ausgeschleust werden. Denn solche beschädigten Produkte oder Teilstücke würden durch den Vorratsbehälter 2 durchlaufen und beim Weitertransport den gleichen Störfall wiederholt verursa¬ chen.

Die außerdem schematisch dargestellte Schnellspannvorrichtung 13 ermög¬ licht, dass die Transfertrommel 1 nach Art eines Bajonettverschlusses leicht abgenommen oder aufgesetzt werden kann. Die Transfertrommel 1 kann also ohne weiteres zur Anpassung an andere Tablettenformen oder andere Blister- folien ausgetauscht oder aber zu Reinigungszwecken abgenommen werden.

Die Vakuumkammer 9, die Druckkammer 11 , die Ausstoß-Druckkammer 14 und die Vorrats-Druckkammer 15 werden von einer außerhalb der Transfertrommel 1 angeordneten Pneumatik-Vorrichtung mit Druckluft bzw. Vakuum versorgt. Zu diesem Zweck laufen Pneumatikleitungen (nicht dargestellt) durch die Schnell¬ spannvorrichtung 13, wo sie zweckmäßiger Weise mittels Steckverbindungen trennbar sind. Dies gewährleistet, dass die im Innenbereich der Transfertrom¬ mel 1 befindliche Mechanik für einen Produktwechsel oder zur Reinigung sehr leicht und schnell abgenommen und gegen eine andere getauscht werden kann.

Die hier dargestellte Transfertrommel 1 mit dem Vorratsbehälter 2 und der Be¬ obachtungsfläche 12 kann auch als reines Inspektionssystem verwendet wer¬ den, also ohne den Transporttisch 7, ohne Blisterfolie 6 und somit ohne Befüll- station 3. In Kombination mit einer zweiten, nachgeschalteten baugleichen Ein¬ heit können die Produkte dann beidseitig und stirnseitig inspiziert werden. In den Figuren 2a bis 2b sind verschiedene Formen der Näpfe 4 dargestellt, wobei Figur 2a die Vertiefung 5 einer Blisterfolie 6 zum Vergleich zeigt. Eine Tablette 18 wird von der Vertiefung 5 vollständig aufgenommen, damit die Blisterfolie 6 anschließend mit einer (nicht dargestellten) Deckfolie eben abge¬ deckt und somit verschlossen werden kann. Wie man anhand Figur 2a unmit¬ telbar erkennt, muss die Tablette 18 sehr exakt in die Vertiefung 5 eingelegt werden. Ein einfaches Einstreichen von ungeordnet auf der Blisterfolie 6 lie¬ genden Tabletten 18 ist kaum in effizienter Weise möglich.

Figur 2b zeigt einen Napf 4 in der erfindungsgemäßen Transfertrommel 1 mit der Vakuum-Durchführung 10 und einer eingelegten Tablette 18. Im direkten Vergleich mit der Vertiefung 5 aus Figur 2a fällt auf, dass der Napf 4 an seinem oberen Rand trichterförmig ausgebildet ist, und dass die Tablette 18 über die Oberfläche der Transfertrommel 1 übersteht, also nicht vollständig in den Napf 4 eintaucht.

Dasselbe gilt für die Form des Napfes 4, die in Figur 2c dargestellt ist. Hier ist der gesamte Napf 4 trichterförmig ausgebildet, was ein sehr viel leichteres Ein¬ streichen von ungeordnet auf der Transfertrommel 1 im Vorratsbehälter 2 lie¬ genden Tabletten 18 in die Näpfe 4 ermöglicht.

Figur 2d zeigt schließlich eine spezielle Formung der Napfes 4 nach Art eines Schaufelrades. Auf einer Seite des Napfes 4 wird die Tablette 18 durch eine Napfform gehalten, die der Außenkontur der Tablette 18 im wesentlichen ent¬ spricht, während auf der anderen Seite eine sehr flache Schräge 16 vorgese¬ hen ist, um ein leichtes Hineingleiten der Tablette 18 in den Napf 4 zu ermögli¬ chen.

Die vorliegende Erfindung stellt also eine Befüllvorrichtung für pharmazeuti¬ sche Produkte zur Verfügung, die die Produkte sehr schonend behandelt, die einen kontinuierlichen Befüllungsablauf ohne Produktstau gewährleistet, die auch ungewöhnliche und schwierig zu handhabende Produktformen verarbeiten kann und unempfindlich gegen Dickentoleranzen der Produkte ist. Bisher be¬ kannte Probleme bei bikonvex ausgestalteten Produkten, sich wie Schindeln übereinanderzulegen, gibt es mit der vorliegenden Erfindung nicht. Der Füll- grad der befüllten Verkaufsverpackungen ist außerordentlich hoch; Aluminium- Blisterverpackungen können ebenfalls problemlos befüllt werden, auch wenn deren Vertiefungen sehr stark von der Produktform abweichen. Des weiteren können auch standardisierte und damit zuweilen zu große Vertiefungen von Blisterverpackungen mit der erfindungsgemäßen Befüllvorrichtung zuverlässig befüllt werden. Darüber hinaus kommen teilbefüllte Verpackungen kaum mehr vor, da eine Produktrückgewinnung erfindungsgemäß integriert ist. Auch eine Produktinspektion ist immanent vorhanden, da die Produktüberwachung zur Erkennung von Beschädigungen und leeren Näpfen auch zur Produktinspektion an sich verwendet werden kann. Mittels der Schnellspannvorrichtung ist ein schneller Austausch aller produktberührenden Bauteile (innerhalb von etwa 60 Sekunden) möglich. Wenn pharmazeutische Produkte mit einem anderen Wirk¬ stoff befüllt werden sollen als bei der bisherigen Produktion, ist der Austausch aller produktberührenden Bauteile möglich.