JANZEN JOERG (AT)
EP1817984A1 | 2007-08-15 |
Ansprüche : 1. Vorrichtung zur Führung eines relativ zu einem Korpus beweglichen Möbelauszugs mit einer Führungseinheit, die mindestens eine an dem Korpus befestigbare Korpusschiene und mindestens eine an dem Möbelauszug anbringbare Auszugschiene umfasst, wobei die Auszugschiene aus einem Blechmaterial mit winklig zueinander stehenden Bereichen (2, 3, 4, 5) gebildet ist und Befestigungsmittel (6, 16, 17, 18) umfasst, über welche die Auszugschiene mit dem Möbelauszug lösbar verbindbar ist, wobei die Befestigungsmittel (6, 16, 17, 18) einen an einer Außenseite (2, 3) der Auszugschiene vorstehenden Blechmaterialabschnitt umfassen, der durch einen Einschnitt (7, 14) in der Auszugschiene und eine anschließende Umbiegung des durch den Einschnitt umbiegbaren Blechmaterialabschnitts gebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Einschnitt (7, 14) in der Auszugschiene durch zueinander winklig stehende Bereiche (2, 3) der Auszugschiene führt. 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Einschnitt (7) derart ausgebildet ist, dass der Einschnitt (7) sich bis an eine Außenkante (10) der Auszugschiene erstreckt. 3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Einschnitt (7, 14) unterbrechungsfrei im Blechmaterial ausgebildet ist. 4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Einschnitt (7, 14) sich über zwei winklig zueinander stehende benachbarte Bereiche (2, 3) der Auszugschiene erstreckt. 5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Einschnitt (14) über seine gesamte Länge von einem Rand (8, 10) des Blechmaterials beabstandet ist. 6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Einschnitt (14) derart ausgebildet ist, dass beide Enden des Einschnitts (14) über Materialbereiche des Blechmaterials von Außenkanten (8, 10) der Auszugschiene beabstandet sind. 7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der vorstehende Blechmaterialabschnitt (6, 16, 17, 18) in einem Endbereich der Auszugschiene ausgebildet ist. 8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der vorstehende Blechmaterialabschnitt (6, 16, 17, 18) einen Einsteckabschnitt (6a) aufweist, der in eine zum Einsteckabschnitt (6a) passende Aufnahme am bewegbaren Möbelteil einbringbar ist, wenn die Auszugschiene mit dem Möbelauszug verbunden ist. 9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsteckabschnitt (6a) versetzt zu einer Oberseite (2) der Auszugschiene vorhanden ist, wobei die Oberseite (2) eine Kontaktfläche für den mit der Auszugschiene verbundenen Möbelauszug bereitstellt. 10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsteckabschnitt (6a) einen Abschnitt umfasst, der parallel ausgerichtet ist zur Oberseite (2) der Auszugschiene. 11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsteckabschnitt (6a) einen Abschnitt umfasst, der durch Umbiegung aus einem zur Oberseite (2) der Auszugschiene winkligen Abschnitt (3) der Auszugschiene gebildet ist. 12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsteckabschnitt (6a) einen sich in eine Einsteckrichtung des Einsteckabschnitts verjüngenden Bereich aufweist. 13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der vorstehende Blechmaterialabschnitt (18) schräg zu einem verbleibenden Abschnitt (2) der Auszugschiene ausgerichtet ist. 14. Verfahren zur Herstellung einer Führungseinheit zur Führung eines relativ zu einem Korpus beweglichen Möbelauszugs, wobei die Führungseinheit mindestens eine an dem Korpus befestigbare Korpusschiene und mindestens eine an dem Möbelauszug anbringbare Auszugschiene umfasst und die Auszugschiene aus einem Blechmaterial gebildet ist, das mit einem Profilierungsvorgang und/oder einem Stanzbiegevorgang in eine Form mit winklig zueinander stehenden Bereichen (2, 3, 4, 5) gebracht wird, wobei über Befestigungsmittel die Auszugschiene mit dem Möbelauszug lösbar verbindbar ist und die Befestigungsmittel einen an einer Außenseite (2, 3) der Auszugschiene vorstehenden Blechmaterialabschnitt (6, 16, 17, 18) umfassen, der in einem Umformvorgang aus einem durch einen Einschnitt (7, 14) teilweise isolierten Blechmaterialabschnitt (12, 15) gebildet wird, wobei der Einschnitt vor dem Profilierungs- und/oder Stanzbiegevorgang eingebracht wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Einschnitt (7, 14) in der Auszugschiene in zueinander winklig stehende Bereiche (2, 3) der fertiggestellten Auszugschiene eingebracht wird. 15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass vor einem Profilierungsvorgang und/oder einem Stanzbiegevorgang des Blechmaterials zur Bildung der winklig zueinander stehenden Bereiche (2, 3, 4, 5,) der Einschnitt (7, 14) in der Auszugschiene derart gebildet wird, dass nach dem Profilierungs- und/oder Stanzbiegevorgang mit dem ümformvorgang des Blechmaterials der durch den Einschnitt (7, 14) teilweise isolierte umbiegbare Blechmaterialabschnitt (12, 15) in seine vorstehende Form gebracht wird. 16. Möbel mit einem über eine Führungseinheit relativ zu einem Korpus beweglichen Möbelauszug mit einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13. |
Die Erfindung betrifft ein Möbel, eine Vorrichtung zur Führung eines relativ zu einem Korpus beweglichen Möbelauszugs mit einer Führungseinheit gemäß Anspruch 1 und ein Verfahren zur Herstellung zu einer solchen Führungseinheit gemäß
Anspruch 14.
Stand der Technik
Vorrichtungen mit einer Führungseinheit, die eine Führung eines Möbelauszugs gegenüber einem Korpus ermöglichen,
beispielsweise zur Schiebeführung von Schubladen in einem Möbelgrundkörper, sind bekannt. Dabei sind für einen
Möbelauszug meist zwei Führungseinheiten vorgesehen, die jeweils eine Schienenanordnung umfassen.
Eine Schienenanordnung kann insbesondere aus einer Baueinheit aus zueinander verschieblichen bzw. teleskopierbaren Schienen bestehen und urafasst beispielsweise eine dem Korpus
zugeordnete Korpusschiene, eine dem beweglichen Möbelauszug zugeordnete Auszugschiene und gegebenenfalls eine zwischen Korpus- und Auszugschiene wirkende Mittelschiene. Der Ein- und Ausbau des Möbelauszugs kann insbesondere von Hand durch
Anbringung an der im Korpus installierten Führungseinheit erfolgen. Zur lösbaren Positionsfixierung der Auszugschiene an dem Möbelauszug kann an der Auszugschiene ein Einhängeelement, beispielsweise ein Einhängehaken vorhanden sein. Das
BESTÄTIGUNGSKOPIE Einhängeelement kann im verbundenen Zustand mit einer entsprechenden Aufnahme oder Vertiefung am Möbelauszug
zusammenwirken, beispielsweise mit einer Bohrung im hinteren Bereich des Möbelauszugs. Mit dem bestimmungsgemäß zum
Beispiel in die Vertiefung am Möbelauszug eingreifenden
Einhängeelement kann der Möbelauszug an der Führung
positionsgesichert werden, insbesondere gegen ein Abheben und/oder gegen ein Verrutschen relativ zur Auszugschiene. Da in der Praxis durch einen Nutzer Kräfte und Momente häufig ruckartig bzw. in verschiedenen Richtungen am Möbelauszug wirksam werden, kann für eine zuverlässige Sicherung zwischen dem Möbelauszug und der Führungseinheit über mehrere Stellen, insbesondere über zwei Stellen pro vorhandener Führungseinheit eine entsprechende Verbindung ausgebildet sein. Beispielsweise kann neben einer Verbindung im hinteren Bereich in einem vorderen Bereich der Führungseinheit bzw. des Möbelauszugs eine weitere bzw. gesonderte Verbindungsanordnung vorgesehen sein, die gleichartig oder unterschiedlich zur Verbindung mit dem Einhängeelement konzipiert sein kann.
Aufgabe und Vorteile der Erfindung
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine
Führungsvorrichtung zur Führung eines relativ zu einem Korpus beweglichen Möbelauszugs im Hinblick auf technische und wirtschaftliche Gesichtspunkte zu verbessern.
Diese Aufgabe wird durch die unabhängigen Ansprüche gelöst.
In den abhängigen Ansprüchen sind vorteilhafte Varianten der Erfindung aufgezeigt.
Die Erfindung geht zunächst aus von einer Vorrichtung zur Führung eines relativ zu einem Korpus beweglichen Möbelauszugs mit einer Führungseinheit, die mindestens eine an dem Korpus befestigbare Korpusschiene und mindestens eine an dem
Möbelauszug anbringbare Auszugschiene umfasst, wobei die
Auszugschiene aus einem Blechmaterial mit winklig zueinander stehenden Bereichen gebildet ist und Befestigungsmittel umfasst, über welche die Auszugschiene mit dem Möbelauszugs lösbar verbindbar ist, wobei die Befestigungsmittel einen an einer Außenseite der Auszugschiene vorstehenden
Blechmaterialabschnitt umfassen, der durch einen Einschnitt in der Auszugschiene und eine anschließende Umbiegung des durch den Einschnitt des umbiegbaren Blechmaterialsabschnitts gebildet ist.
Ein erster wesentlicher Aspekt der Erfindung liegt darin, dass der Einschnitt in der Auszugschiene durch zueinander winklig stehende Bereich der Auszugschiene führt. Der betrachtete Einschnitt ist der Einschnitt, der dazu eingebracht ist den Blechmaterialabschnitt so von benachbarten Blechabschnitten zu trennen, dass der Blechmaterialabschnitt umbiegbar ist, wobei eine Biegung in dem Bereich verläuft, der nicht vom Einschnitt erfasst ist, also die Verbindung des umbiegbaren
Blechmaterialabschnitts zum restlichen Teil der Auszugschiene darstellt .
Bei den betrachteten Führungsvorrichtungen ist die
Auszugschiene über ihre gesamte Länge von der Grundform gleichartig gestaltet und weist im Schnitt winklig zueinander ausgerichtete Abschnitte auf. Die Auszugschiene ist im Schnitt insbesondere U- oder L-förmige bzw. vierkantförmig
ausgestaltet .
Des Weiteren wird die Auszugschiene aus einem plattenartigen Blechmaterial durch anschließende Fertigungsschritte in ihre endgültige Form gebracht, was insbesondere bezüglich der
Bildung der Befestigungsmittel bisher noch nicht optimiert ist. Mit der erfindungsgemäßen Vorgehensweise lässt sich die Herstellung effektiver gestalten.
Außerdem wird es mit der Erfindung möglich, die betrachteten Befestigungsmittel, die durch Umbiegung eines
Blechmaterialabschnitts gebildet werden, in Bezug auf ihre maximale und dauerhafte mechanische Belastbarkeit bzw.
Stabilität zu verbessern. Im Vergleich mit bisherigen Herstellprozessen kann bei der Fertigstellung der Befestigungsmittel ein bisher notwendiger zusätzlicher Arbeitsschritt eingespart belieben. Durch den Einschnitt im Bereich von im Winkel zueinander stehenden
Bereichen der fertig gestellten Auszugschiene, ist lediglich noch insbesondere genau ein weiterer Biege- bzw.
Profilierungsvorgang notwendig. Dieser eine Biegevorgang kann zudem vorteilhafterweise gemeinsam mit dem ohnehin nötigen Biege- bzw. Profilierungsvorgang zur Erstellung der Grundform der Auszugschiene aus dem plattenartigen Blechmaterial
erfolgen bzw. dabei integriert werden, was einen reduzierten Aufwand bei der Herstellung der Auszugschiene gegenüber dem bisherigen Vorgehen bedeutet.
Bisher ist der Einschnitt in dem Blechmaterial, der ebenfalls vor dem Profilieren in das plattenförmige Material eingebracht wird, in einem Bereich der fertigen Auszugschiene vorhanden, der flächig ist bzw. der keine Umbiegung aufweist,
insbesondere in der Oberseite der Auszugschiene. Dabei ist bislang insbesondere neben dem Aufbiegen des durch den
Einschnitt gebildeten umbiegbaren Blechmaterialabschnitts ein weiterer Arbeitsschritt notwendig, um den umgebogenen
Blechmaterialabschnitt in seine endgültige Form zu bringen, insbesondere also selbst mit einer Umbiegung zu versehen.
Diese Umbiegung in dem überstehenden Blechmaterialabschnitt ist notwendig, um die Sicherungs- bzw. Verankerungsfunktion der Befestigungsmittel realisieren zu können. Das überstehende Befestigungsmittel weist in der Regel eine Hakenform auf bzw. ist winklig geformt.
Die vorgenannten Vorteile lassen sich auch bei solchen
vorstehenden Blechmaterialabschnitten in winkliger Form erzielen, die nicht als Befestigungsmittel dienen, sondern zu anderen Zwecken an der Auszugschiene ausgeformt sind, zum Beispiel Anschlagabschnitte.
Alternativ werden bisher in einem nachträglichen
Arbeitsschritt Befestigungsmittel separat an dem
Blechabschnitt angebracht zum Beispiel angeschweißt bzw. durch ein anderes Verbindungsverfahren angebracht, was verglichen mit der erfindungsgemäßen Anordnung im Herstellungsvorgang teuer und arbeitsintensiv ist.
Weiter wird vorgeschlagen, dass der Einschnitt derart
ausgebildet ist, dass der Einschnitt sich bis an eine
Außenkante der Auszugschiene erstreckt. Der nach außen
geführte Einschnitt ermöglicht ein vergleichsweise einfaches Auf- bzw. Umbiegen des aufbiegbaren Blechmaterialabschnitts. Außerdem kann das Einbringen des Einschnitts gegebenenfalls einfacher erfolgen, beispielsweise kann der Einschnitt mit einem Schneidwerkzeug vom Rand des Blechmaterials einfacher vorgenommen werden.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Einschnitt
unterbrechungsfrei im Blechmaterial ausgebildet ist. Der
Einschnitt lässt sich einfach und schnell erstellen,
insbesondere kann das Einschneiden in einem zusammenhängenden Vorgang erfolgen.
Es ist überdies vorteilhaft, dass der Einschnitt sich über zwei winklig zueinander stehende benachbarte Bereiche der Auszugschiene erstreckt. Dabei ist der Zustand der
Auszugschiene zugrunde gelegt, in welcher sich diese in ihrer profilierten Form befindet, der umbiegbare
Blechmaterialabschnitt jedoch noch nicht in seine vorstehende Form gebracht ist. Mit der Profilierung bzw. Bildung der betreffenden Biegelinie an der Auszugschiene wird bereits mit der Profilierung der Auszugschiene aus dem plattenartigen Blechmaterial die spätere winklige Form des vorstehenden
Blechmaterialabschnitts gebildet. Mit der Profilierung der Auszugschiene wird auch die Profilierung im Bereich des
Einschnitts vorgenommen, so dass vorteilhafterweise in einem gemeinsamen Schritt auch die Profilierung des umbiegbaren Blechmaterialabschnitts miterledigt wird.
Der Einschnitt kann sich prinzipiell über genau eine ümbiegung bzw. eine Biegelinie der profilierten Auszugschiene
erstrecken, wobei der Einschnitt die ümbiegung insbesondere genau einmal quert. Der Einschnitt kann jedoch auch so vorhanden sein, dass er die gleiche Umbiegung bzw. die damit gebildete Biegelinie zweimal quert bzw. schneidet.
Außerdem kann der Einschnitt sich auch über mehr als zwei im Winkel zueinander stehende benachbarte Bereiche der
Auszugschiene erstrecken, beispielsweise sich über zwei
Umbiegungen erstrecken bzw. diese schneiden. Auch hier kann eine Umbiegung bzw. Biegelinie einmal oder zweimal durch den Einschnitt geschnitten werden.
Vorteilhafterweise ist der Einschnitt über seine gesamte Länge von einem Rand des Blechmaterials beabstandet. Insbesondere ist der Einschnitt derart ausgebildet ist, dass beide Enden des Einschnitts über Materialbereiche des Blechmaterials von Außenkanten der Auszugschiene beabstandet sind. Der Einschnitt ist damit im Inneren des Blechmaterials ausgebildet und endet in diesem. So kann nahezu an beliebigen Stellen der
Auszugschiene der Einschnitt angebracht werden. Durch die Beabstandung des Einschnitts von einem Rand des
Blechmaterials, der damit ohne Unterbrechung bleibt, kann die Gesamtstabilität des Blechmaterials bzw. der Auszugschiene nahezu unverändert hoch bleiben. Des Weiteren können somit möglicherweise scharfkantige Stellen am Rand der Auszugschiene vermieden werden, die ansonsten durch einen bis zum Rand des Blechmaterials reichenden Einschnitt vorhanden wären.
Vorteilhafterweise ist der vorstehende Blechmaterialabschnitt in einem Endbereich der Auszugschiene ausgebildet. So kann die Verbindung der Auszugschiene mit dem Möbelauszug im Endbereich der Auszugschiene erfolgen, was aus mechanischen Gründen vorteilhaft ist.
Weiter wird vorgeschlagen, dass der vorstehende
Blechmaterialabschnitt einen Einsteckabschnitt aufweist, der in eine zum Einsteckabschnitt passende Aufnahme am bewegbaren Möbelteil passt, wenn die Auszugschiene mit dem Möbelteil verbunden ist. Der Blechmaterialabschnitt kann insbesondere ein freies Ende aufweisen, an dem der Einsteckabschnitt vorhanden ist. Der Einsteckabschnitt ist der Teil, welcher in eine am Möbelauszug vorhandene Aufnahme eingreift, die passend auf den Einsteckabschnitt abgestimmt ist. Der
Einsteckabschnitt kann beispielsweise eine umgebogene Zunge am vorderen Ende des vorstehenden Blechmaterialabschnitts sein, die im verbundenen und fertig montierten Nutzzustand des
Möbelauszugs am Korpus in eine Öffnung in einer Rückseite des Möbelauszugs hineinreicht.
Es ist überdies bevorzugt, dass der Einsteckabschnitt versetzt zu einer Oberseite der Auszugschiene vorhanden ist, wobei die Oberseite eine Kontaktfläche für den mit der Auszugschiene verbundenen Möbelauszug bereitstellt. So kann die
Auszugschiene mit einer Oberseite insbesondere eine flächige Auflage und Abstützfläche für den Möbelauszug bilden, wobei der vorstehende Einsteckabschnitt mit Abstand zur Oberseite der Auszugschiene in den Möbelauszug eingreifen kann. Dies ermöglicht eine besonders stabile Verbindung zwischen
Auszugschiene und Möbelauszug.
Weiter wird vorgeschlagen, dass der Einsteckabschnitt einen Abschnitt umfasst, der parallel ausgerichtet ist zur Oberseite der Auszugschiene. Insbesondere ist der Abschnitt räumlich etwas über der Oberseite vorgesehen. So kann auf einfache Weise der Möbelauszug an der Auszugschiene montiert werden. Der Möbelauszug kann insbesondere mit wenigen einfachen
Handgriffen auf die Auszugschiene aufgesetzt und mit der
Rückseite bis an den vorstehenden Blechmaterialabschnitt herangeschoben werden, der gleichzeitig eine Anschlagstellung vorgibt, wobei in der Anschlagstellung der parallel zur
Oberseite ausgerichtet Abschnitt in die Aufnahme eingreifen kann.
Bevorzugt umfasst der Einsteckabschnitt einen Abschnitt, der durch Umbiegung aus einem zur Oberseite der Auszugschiene vorstehenden Blechmaterialabschnitt der Auszugschiene gebildet ist. Der umgebogene Einsteckabschnitt ist durch die
Profilierung der Auszugschiene in seine umgebogenen Form gebracht worden, so dass anschließend mit dem Umbiegen des Blechmaterialabschnitt die Befestigungsmittel an der Auszugschiene in ihre endgültige Form gebracht sind. Diese vorgehensweise ist insgesamt technisch relativ einfach.
Weiter ist es von Vorteil, dass der Einsteckabschnitt einen sich in eine Einsteckrichtung des Einsteckabschnitts
verjüngenden Bereich aufweist. So kann ein sich selbst
zentrierendes Eingreifen bzw. leichtes Einführen des
umgebogenen Einsteckabschnitts in eine entsprechende passende Aufnahme am Möbelauszug erreicht werden.
Außerdem ist es vorteilhaft, dass der vorstehende
Blechmaterialabschnitt schräg zu einem verbleibenden Abschnitt der Auszugschiene ausgerichtet ist. So lässt sich eine
Vielzahl von räumlichen Ausrichtungen des vorstehenden
Blechmaterialabschnitts realisieren, was individuelle
Ausgestaltungen bzw. verschiedene Anwendungen zulässt.
Die Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zur Herstellung einer Führungseinheit zur Führung eines relativ zu einem
Korpus beweglichen Möbelauszugs, wobei die Führungseinheit mindestens eine an dem Korpus befestigbare Korpusschiene und mindestens eine an dem Möbelauszug anbringbare Auszugschiene umfasst und die Auszugschiene aus einem Blechmaterial gebildet ist, das mit einem Profilierungsvorgang und/oder einem
Stanzbiegevorgang in eine Endform mit winklig zueinander stehenden Bereichen gebracht wird, wobei über die
Befestigungsmittel die Auszugschiene mit dem Möbelauszug lösbar verbindbar ist und die Befestigungsmittel einen an einer Außenseite der Auszugschiene vorstehenden
Blechmaterialabschnitt umfassen, der in einem Biegevorgang aus einem durch einen Einschnitt teilweise isolierten
Blechmaterialabschnitt gebildet wird, wobei der Einschnitt vor dem Biegevorgang eingebracht wird. Erfindungsgemäß wird der Einschnitt in der Auszugschiene in zueinander winklig stehende Bereiche der fertiggestellten Auszugschiene eingebracht.
Damit lässt sich im sowieso notwendigen Profilierungs- bzw. Stanzbiegevorgang bereits ein Biegevorgang am im Endzustand vorstehenden Blechmaterialabschnitt ausführen, was diesen Schritt später überflüssig macht. Bisher ist für den späteren Schritt eine zusätzliche Herstellungsstufe notwendig. Die erfindungsgemäße Herstellung ist schneller, einfacher und kostengünstiger.
Bevorzugt wird der Einschnitt in der Auszugschiene derart gebildet, dass vor einem Profilierungsvorgang oder einem
Stanzbiegevorgang des Blechmaterials zur Bildung der im Winkel zueinander stehenden Bereiche, der Einschnitt in der
Auszugschiene derart gebildet wird, dass nach dem
Profilierungs- und/oder einem Stanzbiegevorgang mit dem
Umformvorgang des Blechmaterials der durch den Einschnitt teilweise isolierte umbiegbare Blechmaterialabschnitt in seine vorstehende Form gebracht wird.
Dies ist im Hinblick auf eine reduzierte Komplexität des
Herstellungsvorgangs für die Befestigungsmittel vorteilhaft.
Die Erfindung betrifft zudem ein Möbel mit einem über eine Führungseinheit relativ zu einem Korpus beweglichen
Möbelauszug, welches eine der oben genannten Vorrichtungen aufweist. Damit lassen sich die aufgezeigten Vorteile an dem Möbel realisieren.
Figurenbeschreibung
Anhand der in den Figuren schematisch dargestellten
erfindungsgemäßen Ausführungsbeispielen werden weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung erläutert.
Im Einzelnen zeigen:
Figur 1 Ein profiliertes Auszugschienenelement in
perspektivischer Ansicht,
Figur 2 ein vergrößerter Ausschnitt aus Figur 1 eines
Endabschnitts des Auszugschienenelements, ein Ausschnitt gemäß Figur 2 nach einem
Umformvorgang, eine zu Figur 2 alternative Ausgestaltung eines Endes eines Auszugschienenelements, eine weitere alternative Ausführungsform eines Auszugschienenelements nach einem
Profilierungs- und Umformvorgang, eine Stirnansicht auf die Anordnung gemäß Figur 5, eine weitere alternative Ausführungsform eines Auszugschienenelements in der Ansicht gemäß Figur 6 und eine zu Figur 7 weitere alternative
Ausführungsform eines Auszugschienenelements in der Ansicht gemäß Figur 6 und 7.
In den Figuren werden teilweise die gleichen Bezugszeichen für sich entsprechende Teile unterschiedlicher Ausführungsformen verwendet .
Figur 1 zeigt in perspektivischer Ansicht ein
Auszugschienenelement 1, aus dem eine Auszugschiene für eine Führungseinheit gebildet wird, in einem noch nicht vollständig fertig gestellten Zustand.
Ein Möbelauszug bzw. eine Schublade kann zur Führung an einem Korpus insbesondere mit zwei seitlich an der Schublade
angeordnete Führungseinheiten versehen werden.
In Figur 1 ist das Auszugschienenelement 1 in einem Zustand nach einem Profilierungsvorgang oder einem Stanzbiegevorgang dargestellt . Hierzu wird beispielsweise ein flächiges Blechmaterial, welches mit einem Einschnitt 7 versehen ist, in die Form gemäß Figur 1 gebracht.
Figur 2 zeigt vergrößert einen Endabschnitt des
Auszugschienenelements 1 gemäß Figur 1. Der Endabschnitt ist bei eingebauter Führungseinheit in einem Möbelkorpus im hinteren Bereich bezogen auf eine gegenüberliegende vordere Bedienseite des Möbelkorpus positioniert. Am Endabschnitt des Auszugschienenelements 1 erfolgt die Verbindung z.B. mit einer Schubladenrückwand einer von der betreffenden Auszugschiene aufgenommenen Schublade.
Das Auszugschienenelement 1 ist beispielhaft als dreifach rechtwinklig abgebogenes Profilelement ausgebildet und umfasst eine im eingebauten Zustand oben liegende Oberseite 2, welche insbesondere zum Abstützen bzw. als Auflagefläche für eine oberhalb der Auszugschiene positionierte Schublade dient.
Außerdem umfasst das Auszugschienenelement 1 zwei zur
Oberseite 2 rechtwinklig nach unten abgewinkelte
Seitenabschnitte 3 und 4. An dem Seitenabschnitt 3 ist
außerdem eine rechtwinklig nach innen abgewinkelter
Unterseite 5 vorgesehen. Die Unterseite 5 verläuft parallel zur Oberseite 2, ist jedoch in ihrer Erstreckung nur mit einer verringerten Breite im Vergleich zur Oberseite 2 ausgebildet, so dass das Auszugschienenelement 1 ein von unten offenes Profil darstellt.
Das Auszugschienenelement 1 ist insbesondere aus einem wenige Millimeter dicken Metallblech geformt.
Um die Auszugschiene, welche aus dem Auszugschienenelement 1 gebildet wird, mit dem Möbelauszug im hinteren Bereich
verbinden zu können, wird ein zur Oberseite 2 überstehendes Befestigungsmittel in Form eines Hakens 6, zum Beispiel ein Einhängehaken (siehe Figur 3) ausgebildet. Hierzu ist im hinteren Bereich des Auszugschienenelements 1 der das Blechmaterial des Auszugschienenelements 1 vollständig durchschneidender Einschnitt 7 ausgebildet. Der Einschnitt 7 kann beispielsweise durch einen Stanz-, Säge- oder
Laserschneidevorgang eingebracht werden, was insbesondere vor oder gleichzeitig mit dem Profilierungsvorgang geschieht. Ein mit dem Einschnitt 7 gebildeter umbiegbarer
Blechmaterialabschnitt 12 liegt gemäß Figur 2 räumlich in einer Ebene bzw. in gleicher Orientierung wie die Oberseite 2 bzw. der Seitenabschnitt 3.
Der Einschnitt 7 verläuft gemäß Figur 1, 2 und 4 nach dem Profilieren über die Oberseite 2 und den Seitenabschnitt 3. Der Einschnitt 7 gemäß Figur 1 bzw. Figur 4 geht jeweils ununterbrochen durch das Blechmaterial, wobei über die Länge des Einschnitts 7 ein unterschiedlich breiter spaltförmiger Bereich aus dem Blechmaterial herausgenommen ist.
Der Einschnitt 7 gemäß Figur 2 endet an einem inneren
Einschnittende 7a auf der Oberseite 2 und führt von dort parallel zu einer Hinterkante 8 der Oberseite 2 am hinteren Ende des Auszugschienenelements 1 bis in den Bereich einer Biegung 9 zwischen Oberseite 2 und Seitenabschnitt 3, wo der Einschnitt 7 teils verbreitert ausgebildet ist. Der
Einschnitt 7 geht von der Biegung 9 nach unten in den
Seitenabschnitt 3 hinein, parallel zu einer Hinterkante 10 des Seitenabschnitts 3. Nach einem kurzen schrägen
Zwischenabschnitt geht der Einschnitt 7 wiederum parallel zur Biegung 9 bzw. zu einer weiteren Biegung 11 zwischen dem
Seitenabschnitt 3 und der Unterseite 5 bis der Einschnitt 7 etwa mittig im Seitenabschnitt 3 zwischen der Biegung 9 und der Biegung 11 die Hinterkante 10 teilt.
Durch das aus dem Auszugschienenelement 1 mit dem Einschnitt 7 herausgeschnittene Material wird auch eine zungenartige bzw. pfeilspitzenförmige Spitze 6a des Hakens 6 geformt.
Von diesem Zustand gemäß Figur 2 wird in einem ümformvorgang bzw. in einem Biegevorgang der Blechmaterialabschnitt 12 nach oben überstehend zur Oberseite 2 umgeformt, womit sich die Anordnung gemäß Figur 3 ergibt. Der Haken 6 wird dabei durch den nach oben umgebogenen Blechmaterialabschnitt 12 gebildet, wobei mit dem Umbiegen des Blechmaterialabschnitts 12 nach oben die Biegung 13 bzw. die dazugehörige Biegelinie entsteht. Zum Verbinden mit dem Möbelauszug kann somit die Spitze 6a des Hakens 6 in eine entsprechende Vertiefung im hinteren Bereich des Möbelauszugs eingreifen.
Bei einer mechanischen Belastung des Hakens 6 durch den
Möbelauszug werden Kräfte durch den Haken 6 in Richtung der Biegung 13 bzw. der Biegung 9 am Haken 6 aufgenommen. Dabei lassen sich deutlich höhere Kräfte aufnehmen, als bei einer Belastung auf eine Biegung, deren Biegelinie quer zur
Biegelinie 13 bzw. parallel zur Hinterkante 8 verläuft.
Vorteilhafterweise werden Kräfte bei der Anordnung gemäß
Figur 3 parallel zu den Biegelinien 13 bzw. 9 aufgenommen.
Figur 4 zeigt eine erfindungsgemäße alternative
Ausführungsform eines Einschnitts 14 zur Ausbildung eines Blechmaterialabschnitts 15, welcher mit einem Biegevorgang nach oben in eine überstehende Ausrichtung zur Oberseite 2 bringbar ist, so dass ein entsprechender Haken, der mit dem Haken gemäß Figur 3 vergleichbar ist, einrichtbar ist, was jedoch nicht dargestellt ist. Der Einschnitt 14 verläuft im Unterschied zum Einschnitt 7 über seine gesamte Erstreckung beabstandet zu Hinterkanten 8 und 10 des
Auszugschienenelements .
Der Blechmaterialabschnitt 15 gemäß Figur 4 kann in einem anschließendem Biegevorgang in eine zur Oberseite 2
überstehende Form gebracht werden (nicht gezeigt) .
Eine weitere alternative Ausführungsform eines
Auszugschienenelements 1 mit einem in vergleichbaren
Arbeitsschritten hergestellten und fertig geformten Haken 16 zeigt perspektivisch Figur 5. Der Haken 16 ist ebenfalls am hinteren Ende des Auszugsschienenelements 1 überstehend zu einer Oberseite 2 vorhanden. Figur 6 zeigt vergrößert eine Rückansicht auf das Auszugschienenelement 1 gemäß Pfeil PI in Figur 5. Der Haken 16 weist einen vertikalen Abschnitt 16a auf, der mit einem Seitenabschnitt 3 fluchtend verläuft und nach oben rechtwinklig zu einer Oberseite 2 übersteht. An den vertikalen Abschnitt 16a schließt sich ein umgebogener
horizontaler Abschnitt 16b an, der rechtwinklig nach innen abgewinkelt und parallel zur Oberseite 2 verläuft. Auf der von der Ansichtsseite gemäß Figur 6 gegenüberliegenden Seite ist der horizontale Abschnitt 16b mit einer zungenartigen Spitze versehen, wie dies auch gemäß Figur 3 gezeigt ist.
Figur 7 und Figur 8 zeigen wie Figur 6 jeweils eine
Rückansicht auf ein entsprechendes Auszugschienenelement, mit alternativen Ausführungsformen eines Hakens 17 gemäß Figur 7 bzw. eines Hakens 18 gemäß Figur 8. Gemäß Figur 7 ist der Haken 17 zunächst von einem Seitenabschnitt 3 über einen kurzen Abschnitt nach außen rechtwinklig abgewinkelt und geht dann in einen wiederum rechtwinklig nach oben abgewinkelten vertikalen Abschnitt 17b über. Dort schließt sich ein
Abschnitt 17c horizontal ausgerichtet an.
Gemäß Figur 8 ist der Haken 18 leicht geneigt zur vertikalen bzw. unter einem Winkel zur Oberseite 2 ausgeformt. Damit steht ein erster Abschnitt 18a des Hakens 18 schräg zur
Oberseite 2. Vom ersten Abschnitt 18a folgt dann ein
rechtwinklig abgewinkelter Abschnitt 18b, an dem auf der von der gezeigten rückwärtigen Seite abgewandten Seite eine zungenförmige Spitze ausgebildet ist.
Bezugszeichenliste :
1 Auszugschienenelement
2 Oberseite
3 Seitenabschnitt
4 Seitenabschnitt
5 Unterseite
6 Haken
6a Spitze
7 Einschnitt
7a Ende
8 Hinterkante
9 Biegung
10 Hinterkante
11 Biegung
12 Blechmaterialabschnitt
13 Biegung
14 Einschnitt
15 Blechmaterialabschnitt
16 Haken
16a Abschnitt
16b Abschnitt
17 Haken
18 Haken
18a Abschnitt
18b Abschnitt
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