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Patent Searching and Data


Title:
DEVICE FOR HYPERTHERMIA TREATMENT OF PRURITUS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/011262
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device for hyperthermia treatment of itching by applying a treatment surface having a size of between 1 cm² and 18 cm², said treatment surface being maintained at a temperature between 40°C and 65°C for 2 s to 12 s, preferably 4 s to 6 s, during the treatment phase. The device according to the invention allows considerably relieve itching over large areas of the skin and permits an effective treatment of pruritus, chronic pruritus, dermatitis, allergies or envenomation by cnidarians.

Inventors:
ZIPPENFENNIG JÖRG (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/067542
Publication Date:
January 18, 2018
Filing Date:
July 12, 2017
Export Citation:
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Assignee:
DERMAPHARM AG (DE)
International Classes:
A61F7/02; A61F7/00
Domestic Patent References:
WO2006125092A22006-11-23
WO2007082648A12007-07-26
WO2001034074A12001-05-17
WO2006063202A22006-06-15
Foreign References:
US6245093B12001-06-12
EP2206483A12010-07-14
EP1231875B12004-09-15
US6245093B12001-06-12
EP2206483A12010-07-14
Other References:
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Attorney, Agent or Firm:
HERTIN UND PARTNER RECHTS- UND PATENTANWÄLTE PARTG MBB (DE)
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE

1. Vorrichtung zur hyperthermischen Behandlung von Juckreiz umfassend

a) eine Behandlungsfläche (1 )

und

b) eine Steuervorrichtung zur Regulation der Temperatur der Behandlungsfläche (1 ) dadurch gekennzeichnet, dass

die Größe der Behandlungsfläche (1 ) zwischen 1 cm2 und 18 cm2 beträgt und die Steuervorrichtung die Behandlungsfläche (1 ) in einer Aufheizphase auf eine Behandlungstemperatur zwischen 40°C und 65°C regulieren kann und die Behandlungstemperatur in einer Behandlungsphase für einen Zeitraum von 4 sec bis 6 sec gehalten werden kann.

2. Vorrichtung gemäß dem vorherigen Anspruch

dadurch gekennzeichnet, dass

die Größe der Behandlungsfläche (1 ) mindestens 6 cm2, bevorzugt mindestens 7 cm2 beträgt und die Behandlungstemperatur zwischen 42°C und 53°C, besonders bevorzugt zwischen 50°C und 53°C beträgt.

3. Vorrichtung gemäß einem der vorherigen Ansprüche

dadurch gekennzeichnet, dass

die Vorrichtung mindestens zwei Heizplatten (5), bevorzugt mindestens vier Heizplatten (5) und ganz besonders bevorzugt mindestens sechs Heizplatten (5) umfasst, welche in Kontakt mit der Behandlungsfläche (1 ) vorliegen und deren Temperatur durch die Steuervorrichtung eingestellt werden kann, wobei durch ein Erhitzen der Heizplatten (5) eine Einstellung der Behandlungstemperatur an der Behandlungsfläche (1 ) erfolgt.

4. Vorrichtung gemäß einem der vorherigen Ansprüche

dadurch gekennzeichnet, dass

die mindestens zwei Heizplatten (5), bevorzugt mindestens vier Heizplatten (5) und ganz besonders bevorzugt mindestens sechs Heizplatten (5) über die Steuereinrichtung separat angesteuert und erhitzt werden können.

5. Vorrichtung gemäß einem der vorherigen Ansprüche

dadurch gekennzeichnet, dass die Behandlungsfläche (1 ) eine zusammenhängende Fläche ist und/oder die Behandlungsfläche (1 ) aus mehreren Teilflächen besteht, welche bevorzugt kongruent zu den Heizplatten (5) sind.

6. Vorrichtung gemäß dem vorherigen Anspruch

dadurch gekennzeichnet, dass

die Steuervorrichtung die Heizplatten (5) in der Aufheizphase auf eine Heiztemperatur zwischen 43°C und 54°C regulieren kann und die Heiztemperatur in der Behandlungsphase für einen Zeitraum zwischen 4 sec und 6 sec gehalten werden kann.

7. Vorrichtung gemäß einem der vorherigen Ansprüche

dadurch gekennzeichnet, dass

die Behandlungsfläche (1 ) eine Dicke zwischen 0,2 mm und 5 mm, bevorzugt zwischen 0,5 mm und 2 mm und besonders bevorzugt zwischen 1 mm und 1 ,5 mm aufweist und aus einem Material besteht, welches eine Wärmeleitfähigkeit bei 50°C zwischen 20 und 400 W/mK, bevorzugt zwischen 100 und 350 W/mK aufweist.

8. Vorrichtung gemäß einem der vorherigen Ansprüche

dadurch gekennzeichnet, dass

die Behandlungsfläche (1 ) Keramik und/oder Gold umfasst.

9. Vorrichtung gemäß einem der vorherigen Ansprüche

dadurch gekennzeichnet, dass

die Vorrichtung zwischen 4 und 18 bevorzugt zwischen 8 und 14 Heizplatten (5) umfasst und die Größe der Heizplatten (5) zwischen 0,05 cm2 und 2 cm2, bevorzugt zwischen 0,1 cm2 und 0,5 cm2, beträgt.

10. Vorrichtung gemäß einem der vorherigen Ansprüche

dadurch gekennzeichnet, dass

die Vorrichtung mindestens einen Temperatursensor zur Messung der Temperatur der Behandlungsfläche (1 ) und/oder mindestens einer Heizplatte (5) umfasst und die Steuervorrichtung basierend auf Messdaten des Temperatursensors die Temperatur der mindestens einen Heizplatte (5) einstellt.

11. Vorrichtung gemäß einem der vorherigen Ansprüche

dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung einen Software und/oder Hardware basierte Sicherheitsabschaltung bei Überschreiten einer Maximaltemperatur aufweist.

12. Vorrichtung gemäß einem der vorherigen Ansprüche

dadurch gekennzeichnet, dass

die Vorrichtung eine Schmelzsicherung umfasst, welche bei Kurzschluss oder ungeregeltem Durchheizen die Vorrichtung abschaltet.

13. Vorrichtung gemäß einem der vorherigen Ansprüche

dadurch gekennzeichnet, dass

die Behandlungstemperatur während der Behandlungsphase in einem Bereich von ±10% bevorzugt ± 5% und ganz bevorzugt ± 3% gehalten werden kann.

14. Vorrichtung gemäß einem der vorherigen Ansprüche

dadurch gekennzeichnet, dass

die Vorrichtung eine optische Anzeige und/oder einen Schallgeber umfasst, welcher den Start der Aufheizphase, das Erreichen der Behandlungstemperatur, die Dauer der Behandlungsphase und/oder das Ende der Behandlungsphase durch ein akustisches und/oder optisches Signal anzeigt.

15. Vorrichtung gemäß einem der vorherigen Ansprüche

dadurch gekennzeichnet, dass

die Vorrichtung eine optische Anzeige und/oder einen Schallgeber umfasst, welcher das Nichterreichen einer vorgegebenen Behandlungstemperatur und/oder Abweichungen der Behandlungstemperatur während der Behandlungsphase, welche größer als bevorzugt ± 5% und ganz bevorzugt ± 3% sind, durch eine optisches und/oder akustisches Warnsignal anzeigt.

16. Verwendung einer Vorrichtung gemäß einem der vorherigen Ansprüche zur Behandlung von chronischem Pruritus, zur Verminderung von Juckreiz bei Dermatitis oder nach Kontakt mit giftigen Nesseltieren oder Pflanzen, bevorzugt nach Kontakt mit Quallen.

Description:
VORRICHTUNG ZUR HYPERTHERMISCHEN BEHANDLUNG VON PRURITUS

BESCHREIBUNG

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur hyperthermischen Behandlung von Juckreiz durch Auflegen einer Behandlungsfläche mit einer Größe zwischen 1 cm 2 und 18 cm 2 , wobei die Behandlungsfläche während der Behandlungsphase bei einer Temperatur zwischen 40°C und 65°C für 2 s bis 12 s, bevorzugt 4 s bis 6s gehalten wird. Die erfindungsgemäße Vorrichtung erlaubt ein starkes Lindern des Juckreizes über großflächige Hautpartien und eine effektive Behandlung von Pruritus, chronischem Pruritus, Dermatitis, Allergien oder Vergiftungen durch Nesseltiere.

Hintergrund und Stand der Technik

Juckreiz (Pruritus) ist eine subjektiv unangenehme, auf die Haut oder Schleimhaut bezogene Sinneswahrnehmung. Sie kann lokal begrenzt sein oder aber den ganzen Körper betreffen.

Häufig geht Juckreiz mit einem brennenden, stechenden oder kribbelnden Gefühl einher, welches die betroffene Person oftmals durch Kratzen, Scheuern, Rubbeln, Drücken, Kneten oder Reiben versucht zu lindern. Daher kommt es bei Juckreiz gehäuft zu weiteren pathologischen Erscheinung der Haut wie Kratzspuren, offene Wunden, Krustenbildung und Hautinfektionen. Die Fachwelt geht davon aus, dass Juckreiz über Schmerzrezeptoren der Haut vermittelt und über das vegetative Nervensystem zum Gehirn geleitet wird. Die Ursachen von Juckreiz können sehr vielfältig sein. Neben trockener Haut, fehlender Feuchtigkeitszufuhr oder Allergien kann Juckreiz auch durch äußere Einwirkungen und Hautreizungen, wie z.B. durch Stiche von Mücken oder nach Kontakt mit Nesseltieren entstehen. Juckreiz kann eine Reaktion auf chemische, mechanische oder thermische Reize sein. Es können als Folge der äußerlichen Reizung, wie z.B. durch Einwirkungen chemischer Substanzen, z.B. Histamin (Mückenstich), Apamin (Bienenstich), durch allergische Immunreaktion, durch Druck oder Reibung oder auch durch Wärme oder Sonnenbestrahlung, Quaddeln, Urtikaria und andere mit Juckreiz verbundene Hautreaktionen hervorgerufen werden. Aus medizinischer Sicht spannen die Ursachen oder Grunderkrankungen, welche zu Juckreiz führen ein breites Spektrum dermatologischer und internistischer Erkrankungen auf. Hierzu gehören Hauterkrankungen wie Ekzeme, Neurodermitis, Urtikaria, Hautinfektionen (z.B. Candidose), Xerodermie, Parasiten (z.B. Skabies), Insektenstiche oder Allergien, Stoffwechselerkrankungen wie u.a. Eisenmangelanämie oder Diabetes mellitus, Infektionskrankheiten insbesondere AIDS, Varizellen, Masern oder Herpes Zoster, proktologische Erkrankungen wie u.a. Hämorrhoiden oder Analekzem, Nierenerkrankungen wie Urämie, Lebererkrankungen und Leberinsuffizienz oder Neoplasie insbesondere Mycosis fungoides oder Morbus Hodgkin. Auch hormonelle Ursachen wie eine Menopause oder Nebenwirkungen durch Medikamenteneinnahme insbesondere von Carbamazepin, Antibiotika, Opiate (Morphium), Hydro xyethylstärke, Captopril und Miconazol können Pruritus auslösen und fördern. Weiterhin sei der senile Pruritus genannt, welcher im Alter zu unangenehmen Hautreizungen führt.

Chronischer Pruritus (ständiger Juckreiz) stellt einen besonders schwerwiegenden Juckreiz dar, welcher als äußerst schwer behandelbares Symptom insbesondere bei o.g. Grunderkrankungen auftritt (Rothmann et al. 1941 .). Pruritus wird als chronisch bezeichnet, wenn er anhaltend über sechs Wochen besteht. Die Punktprävalenz von chronischem Pruritus beträgt bis zu 13,5 % in der Allgemeinbevölkerung (Ständer et al. 2007) und bis zu 16,8 % in der arbeitenden Bevölkerung (Ständer et al. 2010). Auch ein gehäuftes Auftreten von Neuerkrankungen ist zu verzeichnen. Die Inzidenz von Pruritus beträgt 7 % in einem Jahr (Vogelgesang et al. 2012).

Neben der physischen und psychologischen Belastung der Betroffenen, stellen die medizinischen Kosten und Arbeitsausfälle durch insbesondere chronischen Pruritus eine wesentliche sozio-ökonomische Belastung für die Gesellschaft dar. Die Weiterentwicklung von Therapien ist daher von hoher Relevanz.

Grundsätzlich ist eine Behandlung der Grunderkrankung die wesentliche Säule für eine nachhaltige Therapie von Pruritus. Falls die Ursache bekannt ist, kann bspw. eine spezifische Behandlung der Dermatose, eine Meidung des identifizierten Kontaktallergens, das Absetzen eines Medikamentes oder eine spezifische internistische, neurologische, psychiatrische oder auch operative (z.B. im Falle eines Tumors) Behandlung erfolgen. Die Besserungschancen des Pruritus sind bei einer effektiven Behandlung der Grunderkrankung als positiv zu bewerten. Häufig ist die Ursache des Pruritus jedoch unbekannt oder kaum behandelbar. Die Diversität und Komplexität der möglichen Ursachen erschweren weiterhin eine ursächlich-angepasste Therapie. Zur medikamentösen Behandlung von den Symptomen des Juckreizes sind eine Reihe von Medikamenten oder kosmetischen Produkten bekannt. So werden ätherische Öle insbesondere umfassend Menthol, Thymol oder Campher verwandt, um kurzfristig eine Kühlung zu erzeugen. Auch Hautpflegemittel wie beispielsweise Cremen oder Lotion können durch eine Erhöhung des Feuchtigkeitsgehaltes der Haut eine schmerzlindernde Wirkung entfalten. Darüber hinaus stellen Antihistaminika hilfreiche Therapiemöglichkeiten dar, welche beispielsweise die Gabe von Dimetindenmaleat oder Mepyramin umfassen. Weitere Medikamente betreffen topische Glucocorticoide, Anästhetika, Zinksalben, Calcineurinhemmer oder Capsaicin.

Bei der medikamentösen Behandlung von Pruritus ist jedoch zu beachten, dass diese zu Nebenwirkungen insbesondere in Kombination mit Medikamenten zur Behandlung der Grunderkrankung führen können. Weiterhin stellt bei Pruritus das breite Patientenkollektiv, welches von Kindern über Schwangeren bis hin zu multimorbiden Patienten reicht, eine therapeutische Herausforderung dar. Eine medikamentöse Behandlung von Pruritus führt oftmals nicht zum gewünschten Erfolg oder geht mit Nebenwirkungen einher. Aus diesem Grunde ist die Entwicklung alternativer Therapien zur Behandlung von Pruritus erforderlich, welche nicht auf der Gabe von Medikamenten beruhen.

Aus dem Stand der Technik ist bekannt durch Einbringung einer Wärmemenge in den Einstich von Insekten das Auslösen eines Juckreizes zu mindern. Eine Vorrichtung für eine lokale, thermische Behandlung insbesondere von Mückenstichen wird in der EP 1231875 B1 beschrieben. Die Vorrichtung weist eine Heizplatte mit einer Größe von ca. 0,2 cm 2 auf, welche auf eine Temperatur zwischen 50°C und 65°C gebracht wird, während die Heizplatte den Insektenstich kontaktiert. Während sich das Gerät gut für die Linderung von Juckreiz bei kleineren Insektenstichen geeignet, kann es nicht bei großflächigen Hautreizungen im Falle von chronischem Pruritus oder bei Kontakt mit Nesseltieren verwandt werden. Für diese Erkrankungen wird im Stand der Technik auf konventionelle medikamentöse Behandlungen mit den o.g. Nachteilen zurückgegriffen.

Aus US 6 245 093 B1 ist ein Gerät zur hyperthermischen Behandlung von Hautkrankheiten und Juckreiz auf betroffenen Hautstellen bekannt, welches in einer Ausführungsform eine Behandlungsfläche aus Metall mit einer Größe von ca. 5 cm 2 offenbart. Diese wird homogen auf eine von einer Steuerung und einem Temperatursensor überwachte und von einem ein flächiges Heizelement erzeugte Temperatur von 46 °C-69 °C für einen Behandlungszeitraum von 0 s - 3 s aufgeheizt. Es wird jedoch keine für die Behandlung von Juckreiz besonders bevorzugte Behandlungsdauer von 4 s - 6s beschrieben. Durch die Behandlungsfläche, welche kleiner als 7 cm 2 ist, können außerdem spezielle, für die Regulierung des Juckreizes zuständige Nervenzellen nicht gezielt angesprochen werden. Durch die Verwendung von nur einer Heizplatte trotz der größeren Fläche können bestimmte, für die Behandlung von Pruritus vorteilhafte Temperaturverteilungen der Behandlungsfläche nicht erzeugt werden. Durch die Benutzung von Quecksilber zur Sicherung gegen Überhitzen der Behandlungsfläche, welches eine unter Umständen zu langsame Reaktionszeit aufweist, um wirksam vor Verbrennungen zu schützen, und durch das Fehlen einer zusätzlichen Schmelzsicherung ist kein Sicherheitsmechanismus gegen Überhitzen vorhanden, der hohen Standards genügt. Ebenso sind keine Hinweise auf besonders bevorzugte Metalle als Behandlungsfläche gegeben. Dabei gibt es innerhalb der in Frage kommenden Materialien große Unterschiede bezüglich der wichtigen Größen Wärmeleitfähigkeit und Hautverträglichkeit. Besonders gut geeignete, ausgesuchte Keramiken kommen nicht zum Einsatz. Ebenso gibt es kein explizites Warnsignal in Form eines akustischen Warntons und/oder eines erleuchteten optischen Signalgebers, welches den Benutzer beim Auslösen schnell, eindeutig und zuverlässig vor insbesondere zu hohen Temperaturen der Behandlungsfläche warnen kann.

EP 2 206 483 A1 beschreibt ein Gerät zur Anwendung von Hitze und Kälte für kosmetische Zwecke. Die Hitze kann über eine oder mehrere teils vergoldete Flächen übertragen werden. Die Behandlungsfläche beträgt maximal ca. 2 cm 2 und wird durch mehrere Kugeln aus Mineralien gebildet. Dieses Gerät kann ebenfalls zur Kühlung von Hautstellen verwendet werden. Das Gerät, welches nicht zur Behandlung von Juckreiz konzipiert wurde, ist insbesondere aufgrund der langen Anwendungsdauern der erzeugten Wärme von mindestens 30 s ungeeignet für die hyperthermische Behandlung von Pruritus. Die Kugeln aus Mineralien können beheizt werden und die Wärme an die Haut abgeben. Hierfür werden separate Heizelemente benutzt, die an den Kugeln und/oder direkt an der Haut anliegen. Diese können aber nicht einzeln angesteuert werden, um eine besonders vorteilhafte Temperaturverteilung zu erreichen. Nachteilig für den Behandlungserfolg und die Funktionalität ist ebenso die geringe Wärmeleitfähigkeit der Mineralien.

WO 2006/063202 A2 offenbart ein Gerät zur hyperthermischen Behandlung von einer Vielzahl von Hautleiden, unter anderem Leiden nach Kontakt mit Quallen oder Juckreiz. Das Gerät wird durch mindestens ein elektrisches Heizelement beheizt und benutzt einen Sensor sowie eine elektrische Steuerung. Es wird die Anwendung von Hitzepulsen von bis zu 3s bei einer Temperatur von 70 °C - 400 °C beschrieben. Die Behandlungsfläche ist ca. 1 cm 2 klein. Die hohen Behandlungstemperaturen sind jedoch für die spezifische Behandlung von Juckreiz durch Regulation des Immunsystems und durch Aktivierung von Nervenzellen und Rezeptoren ungeeignet. Die Wärmepulse von typischerweise weniger als 1 s sind für eine wirksame Pruritusbehandlung ebenfalls nicht geeignet. Die kleine Behandlungsfläche ist nicht zweckmäßig zur Behandlung großflächige Hautleiden. Als passiver Sicherheitsmechanismus wird eine angepasste Dimensionierung eines für die Stromversorgung des Heizelements zuständigen Kondensators, benutzt, welcher die pro Entladungszyklus abgegebene Wärmeenergie begrenzt. Jedoch könnten durch schnell aufeinander folgende Zyklen über einen längeren Zeitraum trotzdem gefährlich hohe Wärmeenergien über die Behandlungsfläche abgegeben werden. Eine Schmelzsicherung ist nicht vorhanden, ohnehin ließe sich ein gefährliches kontinuierliches Wiederaufheizen, welches durch die spezielle Bauart bedingt auftreten könnte durch eine solche Sicherung schwieriger verhindern. Eine Behandlungsfläche aus besonders bezüglich der Wärmeleitfähigkeit und der Hautverträglichkeit vorteilhafter Keramik ist nicht vorgesehen.

Aufgabe der Erfindung

Aufgabe der Erfindung war es eine Vorrichtung bereitzustellen, welche die Nachteile des Standes der Technik beseitigt. Insbesondere sollte eine Vorrichtung bereitgestellt werden, welche sich zur Behandlung von großflächigem, auch chronischem Pruritus eignet und eine höhere Effektivität und Sicherheit gegenüber bekannten Vorrichtungen und Verfahren aufweist.

Zusammenfassung der Erfindung

Die Aufgabe der Erfindung wird durch eine Vorrichtung gemäß dem unabhängigen Anspruch gelöst. Die abhängigen Ansprüche betreffend bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung.

In einer bevorzugten Ausführungsform betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur hyperthermischen Behandlung von Juckreiz umfassend a) eine Behandlungsfläche

und

b) eine Steuervorrichtung zur Regulation der Temperatur der Behandlungsfläche wobei

die Größe der Behandlungsfläche zwischen 1 cm 2 und 18 cm 2 beträgt und die Steuervorrichtung die Behandlungsfläche in einer Auf heizphase auf eine Behandlungstemperatur zwischen 40°C und 65°C regulieren kann und die Behandlungstemperatur in einer Behandlungsphase für einen Zeitraum von 4 s bis 6 s gehalten werden kann. Zur Linderung des Juckreizes wird die erfindungsgemäße Vorrichtung bevorzugt auf die zu behandelnden Hautpartien des Patienten aufgelegt. Sobald die Vorrichtung mit der Behandlungsfläche die betreffenden Hautstellen kontaktiert, kann mit Hilfe der Steuervorrichtung eine Regulation der Temperatur der Behandlungsfläche vorgenommen werden. Hierzu wird zunächst in einer Aufheizphase die Behandlungsfläche auf eine Behandlungstemperatur zwischen 40°C und 65°C geführt. Es ist bevorzugt, dass die Aufheizphase kurz gehalten wird. Bevorzugt sollte die Aufheizphase nicht mehr als 10 s, besonders bevorzugt nicht mehr als 2 s betragen. Nach vollendeter Aufheizphase wird die Temperatur der Behandlungsfläche bevorzugt bei der vorbestimmten Behandlungstemperatur gehalten. Die Behandlungstemperatur entspricht bevorzugt einer konstanten Temperatur, welche im genannten Bereich zwischen 40°C und 65°C liegt. Diese Behandlungstemperatur wird während der Behandlungsphase bevorzugt konstant gehalten. Es kann aber auch bevorzugt sein, dass die Behandlungstemperatur nicht konstant gehalten wird. Beispielsweise kann die Behandlungsfläche auch in einer Temperaturrampe auf eine Maximaltemperatur im Bereich der Behandlungstemperatur zwischen 40°C und 65°C geführt werden. Im Anschluss daran kann es bevorzugt sein, dass die Temperatur wieder auf eine Temperatur unterhalb des Bereiches der Behandlungstemperatur gesenkt wird, um anschließend wieder zu steigen. Die Behandlungsphase bezeichnet bevorzugt den Zeitraum, bei welchem die Temperatur im Bereich der Behandlungstemperatur von 40°C bis 65°C ist. Bevorzugt dauert die Behandlungsphase zwischen 2 s und 12 s, besonders bevorzugt zwischen 4 s und 12 s, ganz besonders bevorzugt 4 s - 6 s. Es ist besonders bevorzugt, dass die Behandlungsphase einen zusammenhängenden Zeitraum bezeichnet. Es kann aber auch sein, dass die Behandlungsphase durch das Führen der Temperatur in einer Rampe kurzzeitig unterbrochen wird. Die Vorzugsvarianten, welche eine nicht konstante Behandlungstemperatur betreffen, haben sich bei einigen zu Juckreiz führenden Hauterkrankungen überraschenderweise als vorteilhaft gegenüber dem Beibehalten einer konstanten Behandlungstemperatur erwiesen. Bei den Hauterkrankungen kann es sich bevorzugt um Erkrankungen handeln, die durch Allergien, Neurodermitis, Psoriasis, Ekzeme und Nesselsucht, Candidose, Xerodermie, Parasiten, Umweltfaktoren, Autoimmunerkrankungen, Altersjucken (Pruritus senilis) und Winterjucken (Pruritus hiemalis), Aquagener Pruritus oder trockene Haut hervor gerufen werden. Weitere bevorzugte Hauterkrankungen sind Erkrankungen die insbesondere auf Nierenerkrankungen, Lebererkrankungen, Erkrankungen des Blutes oder des Lymphsystems zurück gehen oder auf Morbus Hodgkin, Polycythaemia vera, Eisenmangel, Tumore, Stoffwechselstörungen oder hormonelle Erkrankungen, Schilddrüsenerkrankungen, Hormonschwankungen, Diabetes mellitus, Ano- rexia nervosa, Glutenunverträglichkeit oder eine Mangelernährung, HIV-Infektion, neurologische Erkrankungen oder Infektionskrankheiten. Selbstverständlich ist es auch möglich, dass die Hauterkrankungen durch Antibiotika, Opiate, Entzündungshemmer, Antimalariamittel, Psychoparhamaka, Hormone, Diuretika, Zytostatika, Mittel gegen Bluthochdruck, Gold, Blutgerinnungshemmer oder Retinoide hervorgerufen werden. So kann es bei den vorgenannten Erkrankungen beispielsweise von Vorteil sein, die Maximaltemperatur nur für sehr kurze Zeit über eine ansteigende Temperatur zu erreichen und danach wieder auf eine Rampe etwas abzukühlen. Dadurch können zeitlich maßgeschneiderte Wärmeimpulse über die Behandlungsfläche auf die Haut abgegeben werden. Durch die Regulation der Behandlungsfläche auf einer Temperatur zwischen 40°C und 65°C für eine Behandlungsphase zwischen 2 s und 12 s, bevorzugt zwischen 4s und 12 s, besonders bevorzugt zwischen 4 s - 6 s, wird ein Hitzeimpuls generiert, welcher es erlaubt eine wohldefinierte Wärmemenge auf die Hautstelle auf kontrollierte Weise zu bringen. Die Wärmeübertragung führt überraschend zu einer Überlagerung des Juckreizes durch andere temperaturabhängige Hautempfindungen. Entgegen konventionellen Methoden zur Behandlung von Pruritus, welche das Juckempfinden über eine Regulation der Schmerzrezeptoren anvisieren, wird durch die erfindungsgemäße Wärmebehandlung die freien Nervenenden der C-Fasern aktiviert. Die C-Fasern bezeichnen insbesondere die langsam leitenden Nervenfasern des somatosensiblen Systems und sind für die Schmerzwahrnehmung verantwortlich. Hierbei kommt insbesondere den freien Enden der C-Fasern, welche auch als Nozizrezeptoren bezeichnet werden, eine gewichtige Rolle zu. Die Nervenenden der Fasern werden durch Gewebshormone (z. B. Histamin, Serotonin, Substanz P) aktiviert. Auch könnten Mastzellen in der Nähe der Nervenenden durch Ausschüttung des Mediators Tryptase an dem Prozess beteiligt sein.

Erfindungsgemäß wird die Erkenntnis über den Wirkmechanismus bei Pruritus ausgenutzt, um durch eine Wärmebehandlung in überraschender Weise die Sinneswahrnehmung, welche durch die Fasern ausgelöst werden, zu regulieren. Im Stand der Technik sind zwar kleinere Heizplatten zur Behandlung von Insektenstichen bekannt. Ein Fachmann konnte jedoch nicht davon ausgehen, dass eine Wärmebehandlung auch bei großflächig betroffen Hautpartien wie im Falle von chronischem Pruritus, Allergien oder Quallenstichen vorteilhaft ist. So geht die Fachwelt davon aus, dass die hyperthermische Behandlung von Mückenstichen auf einer Inhibierung des Insektengiftes beruht, wodurch der Juckreiz gelindert wird. Die erfindungsgemäße Erkenntnis des obig ausgeführten Wirkmechanismus, lässt jedoch eine weiterführende Anwendung auch auf großflächige Hautirritation zu. Hierbei kann Pruritus ganz unterschiedlicher Ursachen effektiv gelindert werden. Weiterhin stellt die Konzeption einer größeren Behandlungsfläche eine drastische Abkehr vom Stand der Technik für die hyperthermische Behandlung von Juckreiz dar. So ging die Fachwelt davon aus, dass bei einer großflächigen Behandlung betroffener Hautpartien eine positive Linderung des Juckreizes durch starke negative Nebenwirkungen wie Hautverbrennung oder hyperthermisches Schmerzempfinden überlagert werden. Es wurde erkannt, dass mit einer größeren Behandlungsfläche von ca. 1 cm 2 bis 18 cm 2 , bevorzugt mindestens 2 cm 2 , mindestens 3 cm 2 , mindestens 4 cm 2 , besonders bevorzugt zwischen 6 cm 2 bis 9 cm 2 und ganz besonders bevorzugt zwischen 7 cm 2 und 9 cm 2 auf überraschender Weise auch großflächige Hautpartien, welche von Pruritus betroffen sind, behandelt werden können. So ist es beispielsweise möglich im Falle von Hautauschlägen durch bequemes und einfaches Auflegen der Behandlungsfläche auf die entsprechenden Hautpartien, das Juckempfinden durch die Hitzeübertragung in eine erträgliche Schmerzempfindung zu überführen. Sekundäre Schädigungen der Haut, beispielsweise Wundbildungen durch starkes Kratzen, können so wirksam vermieden werden. Mit Vorrichtungen des bekannten Standes der Technik wäre für eine Behandlung von großflächigen Hautpartien ein mehrmaliges Auflegen an unterschiedlichen Positionen notwendig. Aufgrund des Zeitversatzes kann hierdurch jedoch nicht derselbe Effekt erzielt werden kann.

Es kann auch bevorzugt sein, dass eine Behandlungsfläche von mindestens 7 cm 2 Größe Verwendung findet. Äußere Reize chemischer, mechanischer oder physikalischer Natur, die Juckempfinden auslösen können, werden von drei unterschiedlichen Rezeptorzellen (Sinneszellen) wahrgenommen. Bei diesen Sinneszellen handelt es sich um so genannte offene Nervenendigungen, deren reizaufnehmende Strukturen in der Epidermis und der darunterliegenden Dermis lokalisiert sind, und deren Axone die Signale über wahrgenommene Reize ins Rückenmark weiterleiten. Bei diesen Sinneszellen sind die unmyelenisierten C-Fasern von besonderer Bedeutung. Deren rezeptive Strukturen befinden sich teilweise bis 0.1 mm unter der Hautoberfläche. Bei den C-Fasern unterscheidet man polymodale mechanisch und hitzesensitive Fasern und mechanisch insensitive C-Fasern, die aber auch durch Hitze stimuliert werden können. C-Fasern nehmen nicht nur pruritogene Reize war, sondern dienen auch als Nozizeptoren (Schmerzrezeptoren). In der Literatur wurde gezeigt, dass Hitzereize als Gegenreiz Juckempfinden unterdrücken können. Die einzelnen C-Fasern nehmen Reize eines bestimmten Areals der Haut wahr, wobei ein definiertes Hautareal von einer Sinneszelle innerviert wird. Diese Region wird als rezeptives Feld bezeichnet. Die rezeptiven Felder von C-Fasern können teilweise überlappend sein. Durch Untersuchungen am Menschen durch so genanntes Micromapping wurde überraschenderweise erkannt, dass die mechanisch insensitiven C-Fasern rezeptive Felder von bis zu 5 cm 2 Größe haben; die von mechanisch sensitiven C-Fasern sind etwas kleiner und bis zu 2 cm 2 groß. Überraschenderweise hat sich gezeigt, dass ab einer bevorzugten Größe der Behandlungsfläche von ungefähr 7 cm 2 erreicht werden kann, die rezeptiven Felder beider Typen von C-Fasern besonders gut anzusprechen. Bei der bevorzugten Behandlungsgröße zwischen 7 cm 2 und 18 cm 2 werden somit die rezeptiven Felder der unterschiedlichen C-Fasertypen überraschend gut abgedeckt und darüber hinaus wird der Effekt der horizontal abfließenden Wärme kompensiert. Somit kann ein Juckreiz, auch von betroffenen Hautpartien kleinerer Größe als der Behandlungsfläche, überraschender Weise sehr effektiv behandelt werden.

Es kann auch bevorzugt sein, eine Behandlungsfläche von bevorzugt 6 bis 1 1 cm 2 , besonders bevorzugt 7 bis 10 cm 2 , ganz besonders bevorzugt 8 bis 9 cm 2 , insbesondere 8,4 cm 2 zu verwenden. Eine solche Behandlungsfläche kann im idealen Maße die zuvor beschriebenen Effekte ausnutzen, um Juckreiz zu lindern. Überraschenderweise hat sich herausgestellt, dass eine solche Behandlungsfläche sehr gut geeignet ist, verschiedenste größerflä- chige Hautleiden durch nur einmaliges Auflegen zu behandeln.

Im Sinne der Erfindung bezeichnet die„Behandlungsfläche" diejenige Fläche der Vorrichtung, welche während der Behandlung auf die Behandlungstemperatur aufgeheizt wird und in direktem thermischen Kontakt mit der Hautpartie steht. Die Behandlungsfläche kann eine zusammenhängende Fläche darstellen. Es kann auch bevorzugt sein, dass die Behandlungsfläche aus mehreren nicht-zusammenhängenden Teilflächen besteht. Die Größe der Behandlungsfläche bezieht sich jeweils auf die gesamte Kontaktfläche. Im Falle einer Behandlungsfläche, welche aus mehreren Teilflächen besteht, entspricht die Größe der Behandlungsfläche nicht etwa der Umrissfläche, welche die Teilflächen einschließt, sondern vielmehr der Summe der einzelnen Teilflächen. Die Umrissfläche entspricht bevorzugt der konvexen Hülle der Teilflächen gemäß der mathematischen Definition. Im Falle einer zusammenhängenden Behandlungsfläche ist die Größe der Behandlungsfläche gleich der Umrissfläche. Durch die gewählten Größen und Geometrien der Behandlungsfläche kann eine der Ursache optimal angepasste Behandlung erfolgen, welche Effizienz und Wohlbefinden optimiert und so zu einem nachhaltigeren Behandlungserfolg beiträgt.

Bevorzugt wird die Behandlungsfläche mit Hilfe von mindestens einer Heizplatte auf die Behandlungstemperatur gebracht. Die Behandlungsfläche liegt hierzu bevorzugt in Kontakt mit der mindestens einen Heizplatte, deren Temperatur durch die Steuervorrichtung eingestellt werden kann, wobei durch ein Erhitzen der Heizplatte eine Einstellung der Behandlungstemperatur an der Behandlungsfläche erfolgt. Dadurch kann die Behandlungsfläche auf besonders effiziente Weise beheizt werden. Die Behandlungstemperatur gibt bevorzugt stets jene Temperatur an, welche an der Hautpartie des Patienten vorliegt. Im Sinne der Erfindung ist die Steuervorrichtung bevorzugt ein Prozessor oder ein Prozessorchip, welcher konfiguriert ist, um die Temperatur der Heizplatten gemäß vorgegebener Werte zu regulieren. Die mindestens eine Heizplatte ist bevorzugt ein Bauelement, wie es aus dem Stand der Technik hinreichend bekannt ist. Es ist bevorzugt, dass die Heizplatte durch Anlegung einer Spannung auf eine gewünschte Temperatur geführt werden kann, aber auch andere Mittel zur Wärmebereitstellung können vorgesehen sein. Bevorzugt wird unter der Heizplatte jenes Bauelement bezeichnet, welches durch die Steuervorrichtung u.a. durch Anlegen eines elektrischen Stromes erhitzt werden kann. Es ist jedoch bevorzugt, dass die Heizplatte nicht direkt mit der zu behandelnden Haut in Berührung kommt. Dies hat zu einem eine höhere Sicherheit, zum anderen eine optimierte Wärmeabgabe, welche durch Beschaffenheit und Geometrie der Behandlungsfläche erreicht wird, zur Folge. Zu diesem Zweck befindet sich die Heizplatte bevorzugt oberhalb der Behandlungsfläche und steht in direktem oder indirektem thermischen Kontakt mit der Behandlungsfläche. Oberhalb bezeichnet bevorzugt die nach innen gerichtete Positionierung der Heizplatte, welche außen von einer sich unterhalb der Heizplatte befindenden Behandlungsfläche ummantelt ist. Der direkte thermische Kontakt bezeichnet bevorzugt einen unmittelbaren Kontakt und der indirekte thermische Kontakt einen Kontakt, welcher über eine wärmeleitende Schicht realisiert wird. Es kann sowohl bevorzugt sein, dass die Vorrichtung eine einzige Heizplatte aufweist. Es kann aber auch bevorzugt sein, dass die Vorrichtung mehrere Heizplatten umfasst.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung beträgt die Größe der Behandlungsfläche mindestens 6 cm 2 und die Behandlungstemperatur liegt zwischen 42°C und 53°C, besonders bevorzugt zwischen 50°C und 53°C.

Es hat sich völlig überraschend gezeigt, dass mit den vorgenannten Parametern ein Juckreiz insbesondere auf großflächigen Hautpartien besonders stark reduziert werden kann. Eine Kombination einer Behandlungsfläche von mindestens 6 cm 2 mit einer Behandlungstemperatur von 42°C und 53°C und insbesondere mit der bevorzugten Behandlungstemperatur zwischen 50°C und 53°C erlaubt eine Wirkung auf die Hautpartien, welche den Juckreiz schnell und effektiv lindern. Es wurde erkannt, dass eine besonders starke Überlagerung des Juckempfindens erreicht werden kann, wenn in den betreffenden Hautpartien lokal die Thermo- und Capsaicinrezeptoren TRPV1 und TRPV2 zeitgleich aktiviert werden. Der TRPV1 ist bei akutem Hitze-induzierten Schmerz in gesunder Haut beteiligt und reguliert beispielsweise das Heißempfinden bei Temperaturen um 45° bis 50 °C. Bei besonders starken schmerzhaften Hitzereizen, welche ab Temperaturen von über 52 °C eintreten wird darüber hinaus der TRPV2 aktiviert. Die Aktivierungsschwelle des TRPV1 liegt zwischen 40°C und 45°C, wohingegen die des TRPV2 zwischen 50°C und 53° beträgt (Yao et al 201 1 , So- mogyi et al. 2015, Cohen et al. 2014, Mergler et al. 2014).

Während durch aktuelle Forschungsergebnisse in der Literatur ein erstes Verständnis über die Wirkungsweise der TRPV1 und TRPV2 Rezeptoren als Temperatursensoren aufkommt, ist deren Rolle in der Empfindung von Juckreizen unbekannt. Ein Fachmann würde daher auch unter Kenntnis der Literatur nicht davon ausgehen, dass gerade die Aktivierung dieser Rezeptoren eine besonders effektive Überlagerung des Juckempfindens ermöglicht. Dies ist eine überraschende Erkenntnis, welche erfindungsgemäß gewonnen wurde. Die bevorzugt genannte Ausführungsform, welche eine Temperaturregelung der Behandlungsfläche in einem engen Bereich zwischen 50°C und 53°C vorsieht, erlaubt auf überraschend effektive Weise eine zeitgleiche Aktivierung der Rezeptoren, ohne unangenehm starke Schmerzempfindungen bei den behandelten Personen auszulösen. Durch experimentelle Versuche konnte der Bereich der Aktivierungsschwelle des TRPV2 als besonders optimierter Wirkbereich ermittelt werden. Hierbei kommt es voraussichtlich zu einem Feedbackmechanismus zwischen den Rezeptoren, welcher den Juckreiz besonders effektiv überlagert, ohne Nebenwirkungen zu verursachen. Für eine Behandlungsfläche, welche größer als 6 cm 2 ist, konnte ein Fachmann dies nicht erwarten. Vielmehr wäre ein Fachmann davon ausgegangen, dass es bei einer Behandlungstemperatur von 50°C - 53°C über einen Zeitraum von 2 s bis 12 s und erst recht über den besonders bevorzugten Zeitraum von 4 s bis 6 s zu starken Hautirritationen oder Schmerzen bis hin zu leichten Verbrennungen kommt. Stattdessen führt die bevorzugte Behandlung der Hautpartien zu einem Abmildern des Juckempfindens, welches überraschenderweise noch Stunden nach der Behandlung anhält. Die langanhaltende Wirkungsweise der bevorzugten Ausführungsform ist zu mindestens teilweise auf eine Immunregulation durch die Wärmübertragung zurückzuführen. So wird nicht nur das Schmerzempfinden überlagert, sondern durch eine Regulation des Immunsystems wird die lokale Reizung der Haut aktiv unterdrückt. Vorteilhafterweise kann daher eine einmalige Behandlung bereits zu einem nachhaltigen Nachlassen des Juckempfindens führen. Es kann aber auch bevorzugt sein, mehrmals in zeitlicher Abfolge eine Behandlung durchzuführen. Die intervallartige Übertragung der Wärme mit einer Behandlungsphase von 2 s - 12 s oder besonders bevorzugt 4 s bis 6 s erreicht eine optimale Wirkung auf die Signalwege des Pruritus ohne unerwünschte Nebenwirkungen auszulösen.

Es hat sich überraschenderweise besonders für die bevorzugte Behandlungsdauer von 4s - 6s und die vorgesehene Behandlungstemperatur, insbesondere für die besonders bevorzugte Behandlungstemperatur von 50 °C - 53 °C herausgestellt, dass eine außergewöhnlich wirkungsvolle Aktivierung der TRPV1 und insbesondere der TRPV2 Rezeptoren stattfindet. Es war völlig überraschend, dass diese spezifische Auswahl von Behandlungstemperatur und Behandlungsdauer besonders effektiv zu einem Nachlassen des Juckreizes beiträgt. Auch die C-Fasern, insbesondere deren freie Enden, werden durch diese bevorzugte Auswahl ideal angesprochen. Es hat sich überraschenderweise gezeigt, dass auch für kleine Behandlungsflächen ab 1 cm 2 Behandlungsfläche durch den im bevorzugten Bereich stattfindenden Wärmefluss auch große rezeptive Felder von C-Fasern effektiv angesprochen werden können. Es hat sich überraschend gezeigt, dass der Behandlungserfolg nicht etwa annähernd linear mit der Behandlungsdauer zusammenhängt, sondern insbesondere für die bevorzugte Behandlungsdauer besonders hoch ist. Ebenso findet bei der genannten Kombination von Behandlungsdauer und Behandlungstemperatur eine besonders effektive Immunregulation statt. So kommt es überraschenderweise bei einer Behandlungsdauer von 4 s - 6 s und der vorgesehenen Behandlungstemperatur, insbesondere für eine Behandlungstemperatur von 50 °C - 53 °C zu einem synergistischen Effekt, der durch ein Zusammenwirken einer für diese Auswahl besonders effektiven Aktivierung der TRPV1 und TRPV2 Rezeptoren, durch ein ideales Ansprechen der C-Fasern sowie durch eine besonders starke Immunregulation erklärt werden kann. Überraschenderweise hat sich herausgestellt, dass für diese Auswahl auch bei großen Behandlungsflächen ein unangenehmes Hautgefühl sowie Verbrennungen der Haut vermieden werden können, so dass ein nachhaltiger Behandlungserfolg erreicht werden kann.

Eine Vorrichtung zur hyperthermischen Behandlung von Juckreiz umfassend eine Steuervorrichtung zur Regulation der Temperatur der Behandlungsfläche und eine Größe der Behandlungsfläche zwischen 1 cm 2 und 18 cm 2 , wobei die Steuervorrichtung die Behandlungsfläche in einer Aufheizphase auf eine Behandlungstemperatur zwischen 40°C und 65°C, bevorzugt 50 °C - 53 °C, regulieren kann und die Behandlungstemperatur in einer Behandlungsphase für einen Zeitraum von 4 sec bis 6 sec gehalten werden kann, hat sich zur Behandlung von Juckreiz insbesondere nach den hier vorgestellten Wirkmechanismen als überraschend vorteilhaft herausgestellt. Es kann auch bevorzugt sein, dass eine Behandlungstemperatur zwischen 40°C und 65°C, bevorzugt 50 °C bis 53 °C, für eine Behandlungsdauer von 4 sec bis 12 sec gehalten wird. Diese bevorzugte Behandlungsdauer führt zu einer Wärmeleitung in die Haut, durch die ein für die Behandlung von Pruritus mit Hilfe der vorstehend beschriebenen Wirkmechanismen ideales Temperaturniveau in den einzelnen Hautschichten erreicht werden kann. Durch diese bevorzugte Behandlungsdauer bilden sich in den verschiedenen Hautschichten Isothermen aus, die sich auf völlig überraschende Weise als ideal für den Behandlungserfolg herausgestellt haben.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Vorrichtung dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung mindestens zwei Heizplatten, bevorzugt mindestens vier Heizplatten und ganz besonders bevorzugt mindestens sechs Heizplatten umfasst, welche in Kontakt mit der Behandlungsfläche vorliegen und deren Temperatur durch die Steuervorrichtung eingestellt werden kann, wobei durch ein Erhitzen der Heizplatten eine Einstellung der Behandlungstemperatur an der Behandlungsfläche erfolgt. Durch das Vorhandensein von zwei Heizplatten, deren Positionierung frei wählbar ist, kann eine besonders vorteilhafte Temperaturverteilung auf der Haut des Patienten erreicht werden. So kann es bevorzugt sein, dass die Behandlungsfläche eine zusammenhängende Fläche ist, über welcher die mindestens zwei, bevorzugt mindestens vier, besonders bevorzugt mindestens sechs Heizplatten angebracht vorliegen. Hierdurch ist es möglich eine optimierte Temperaturverteilung zu erreichen.

Es ist bevorzugt, dass die bevorzugt mindestens zwei Heizplatten separat ansteuerbar sind. Dies bedeutet bevorzugt, dass jede Heizplatte von der Regelvorrichtung einzeln angesteuert werden kann und auf individuell einstellbare Heiztemperaturen gebracht werden kann. Hierdurch kann eine für den Behandlungserfolg optimierte Temperaturverteilung an der Behandlungsfläche eingestellt werden. Überraschender Weise wird hierdurch die Behandlungstemperatur als besonders angenehm empfunden, so dass die Behandlung nicht abgebrochen wird. Dabei kann es von Vorteil sein, durch die separat gesteuerten Heizplatten eine besonders homogene Temperaturverteilung zu erreichen, indem beispielsweise durch leicht unterschiedliche Heiztemperaturen der Heizplatten äußere Inhomogenitäten, welche zum Beispiel durch die Geometrie der Behandlungsfläche oder durch den unterschiedlichen Wärmeab- fluss an verschiedenen Stellen der behandelten Hautfläche, ausgeglichen werden. Es kann aber auch gewünscht sein, dass gezielt eine leicht inhomogene Temperaturverteilung auf der Behandlungsfläche erzeugt wird. Ebenso ist je nach Größe der zu behandelnden Hautpartie vorstellbar, dass nur ein korrespondierender Teil der Behandlungsfläche beheizt wird, so dass eine effiziente und für den Patienten möglichst angenehme Behandlung vorgenommen werden kann.

Zu diesem Zweck können die Abstände der Heizplatten angepasst werden. Beispielsweise kann es bevorzugt sein, dass die Heizplatten gitterförmig angeordnet werden, wobei zwischen den Heizplatten jeweils ein Abstand besteht, welcher zwischen 0,2 mm und 10 mm, bevorzugt zwischen 0,5 mm und 3 mm, beträgt. Hierfür kann eine besonders wirkungsvolle Temperaturverteilung generiert werden. So ist die Temperaturverteilung nicht exakt homogen, sondern an der Positionierung der Heizplatten leicht, d.h. bevorzugt um weniger als 2°C, erhöht. Die Temperaturdifferenz wird bevorzugt im Vergleich zu einer niedrigen Temperatur der Behandlungsfläche zwischen den Heizplatten angegeben. Überraschenderweise führt eine derart lokal geringfügige Heterogenität mit einer Temperaturdifferenz zwischen 0,1 °C bis 2°C bezogen auf die durchschnittliche Behandlungstemperatur zu einem besonders ausgeprägten Lindern des Juckreizes. Die Ausdehnung bezeichnet bevorzugt eine charakteristische Länge des Querschnittes der Heizplatten. Im Falle von kreisförmigen Heizplatten entspricht die Ausdehnung bevorzugt dem Durchmesser. Im Fall von quadratförmigen Heizplatten ist unter der Ausdehnung bevorzugt die Seitenlänge des Quadrates zu verstehen. Es kann bevorzugt sein, dass zur Reduzierung des Ansteuerungsaufwandes die Vorrichtung nicht mehr als 15 bevorzugt nicht mehr als 12 Heizplatten aufweist.

Insbesondere ist es bevorzugt, mindestens zwei separat ansteuerbare Heizplatten in Verbindung mit einer Behandlungsfläche von mindestens 6 cm 2 , bevorzugt mindestens 7 cm 2 zu verwenden. Hierdurch kann ein optimiertes und schnelles Aufheizen der Behandlungsfläche und somit bevorzugt eine gute Reduktion des Juckreizes bewirkt werden.

Es kann aber auch bevorzugt sein, dass die bevorzugt mindestens zwei Heizplatten gemeinsam angesteuert werden. Durch diese bevorzugte Variante kann eine besonders einfache, kostengünstige und robuste Ansteuerung realisiert werden.

Es ist bevorzugt, dass pro cm 2 Behandlungsfläche mindestens ungefähr 0,84 Heizplatten verwendet werden. Bevorzugt werden für eine Behandlungsfläche von 6 bis 1 1 cm 2 mindestens

5 Heizplatten, besonders bevorzugt für eine Behandlungsfläche von 7 bis 10 cm 2 mindestens

6 Heizplatten, ganz besonders bevorzugt für eine Behandlungsfläche von 8 bis 9 cm 2 , insbesondere 8,4 cm 2 mindestens 7 Heizplatten verwendet. Besonders für eine bevorzugte Ausführungsform, für die die Größe der Heizplatten zwischen 0,05 cm 2 und 2 cm 2 , bevorzugt zwischen 0,1 cm 2 und 0,5 cm 2 , beträgt, hat sich gezeigt, dass dadurch sowohl eine optimale Temperaturverteilung während der Behandlungsphase als auch ein effektives Aufheizen erreicht werden können. Es hat sich gezeigt, dass diese bevorzugte Mindestanzahl von Heizplatten pro cm 2 nötig ist, um eine Aufheizphase von 10 s, bevorzugt 2 s zu realisieren.

Ebenso hat sich gezeigt, dass dadurch eine besonders homogene Temperaturverteilung während der Behandlungsphase erreicht werden kann. Dies führt zu einem besonders guten Behandlungsergebnis.

Insbesondere für eine bevorzugte Behandlungsfläche von mindestens 6 cm 2 , der bevorzugten Behandlungstemperatur von 50 °C - 53 °C und der bevorzugten Behandlungsdauer von 4s - 6 s hat sich eine Mindestanzahl von zwei Heizplatten, besonders bevorzugt von mindesten 5 Heizplatten als ideal herausgestellt, um eine Aufheizphase von 10 s, bevorzugt 2 s zu realisieren. Ebenso kann hierdurch eine besonders homogene Temperaturverteilung während der Behandlungsphase erreicht werden kann.

Es ist bevorzugt, bei einer bevorzugten Behandlungsfläche von mindestens 7cm 2 mindestens 6 Heizplatten zu verwenden. Für eine bevorzugte Behandlungsfläche von ungefähr 8,4 cm 2 ist es bevorzugt, mindestens 7 Heizplatten zu verwenden. Überraschend hat sich gezeigt, dass hiermit ganz besonders gute Behandlungserfolge erzielt werden können.

Es kann auch bevorzugt sein, dass mindestens zwei Heizplatten ohne Abstand zueinander in einem zusammenhängenden Bauteil realisiert sind. Dies hat den Vorteil, dass ein großflächiges Bauteil entsteht, welches über seine gesamte, von den zusammenhängenden Flächen der mindestens zwei Heizplatten gebildete Fläche heizt. Gleichzeitig können die einzelnen Heizplatten individuell angesteuert werden, so dass eine maßgeschneiderte Temperaturverteilung erzeugt werden kann.

Es kann aber auch bevorzugt sein, dass die Behandlungsfläche aus mehreren Teilflächen besteht, welche bevorzugt kongruent zu den Heizplatten sind. Kongruent meint bevorzugt, eine Deckungsgleichheit der Teilflächen der Behandlungsfläche und der sich darüber befindenden Heizplatten, sodass die Form und Größe der Teilflächen der Form und Größe der Heizplatten entspricht. Hierzu können beispielsweise die Heizplatten mit dem für die Behandlungsfläche bevorzugt verwandten Materialien beschichtet oder überzogen werden. Es kann aber auch bevorzugt sein, dass die Teilflächen die Heizplatten überragen, wobei es bevorzugt ist, dass die Teilflächen der Behandlungsfläche einander in der Kontaktebene nicht berühren.

Es ist bevorzugt, dass die Behandlungsfläche aus mehreren Teilflächen besteht, wenn beispielsweise besonders großflächige Hautstellen behandelt werden sollen. Zu diesem Zweck können die Teilflächen derart angeordnet werden, dass sie weit auseinanderliegen, um eine große Umrissfläche abzudecken. Beispielsweise kann es bevorzugt sein, dass die Teilflächen gitterförmig verteilt werden, wobei zwischen den Teilflächen jeweils ein Abstand besteht, welcher zwischen 0,2 mm und 10 mm, bevorzugt zwischen 0,5 mm und 3 mm, beträgt. Beim Auflegen der Behandlungsfläche auf die Hautpartien wird im Vergleich zu einer zusammenhängenden Behandlungsfläche eine stärker heterogene Temperaturverteilung erreicht, welches sich bei bestimmten Pruritus-Erkrankungen vorteilhaft auswirken kann. Weiterhin wird die insgesamt übertragene Wärmemenge durch eine punktuelle Hitzeabgabge innerhalb der Umrissfläche vorteilhafterweise reduziert.

Es ist besonders bevorzugt dass die Heizplatten durch die Steuervorrichtung auf eine Temperatur eingestellt werden, welche an der Behandlungsfläche zu der gewünschten Behandlungstemperatur führt. So kann es bevorzugt sein, dass die Heizplatten im Vergleich zur anvisierten Behandlungstemperatur auf eine leicht erhöhte Temperatur gesteuert werden. Die Differenz der Temperaturen reflektiert den erwartbaren Temperaturgradienten zwischen der Heizplatte und der Außenseite der Behandlungsfläche.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Vorrichtung dadurch gekennzeichnet, dass die Steuervorrichtung die Heizplatten in der Auf heizphase auf eine Heiztemperatur zwischen 43°C und 54°C regulieren kann und die Heiztemperatur in der Behandlungsphase für einen Zeitraum von 2 s bis 12 s, bevorzugt zwischen 4 sec und 6 s gehalten werden kann. Die Heiztemperatur entspricht somit bevorzugt jener Temperatur, auf welcher die Heizplatten bevorzugt während der Behandlungsphase konstant gehalten werden. Durch eine derartige Regulation der Heizplatten kann die Temperatur der Behandlungsfläche besonders präzise in einem Bereich von 42°C - 53 °C geführt werden, mit einem entsprechenden Zeitraum der Behandlungsphase zwischen 2 s bis 12 s, bevorzugt zwischen 4 s und 6 s. Es kann dabei bevorzugt sein, dass die Heizplatten auf eine leicht erhöhte Temperatur eingestellt werden, als die gewünschte Behandlungstemperatur, um eventuelle Wärmeverluste und einen Temperaturgradienten auszugleichen. Weiterhin kann es bevorzugt sein, dass die Heizplatten konstant auf die gleiche Heiztemperatur eingestellt werden. Es kann aber auch bevorzugt sein, dass die Heizplatten auf unterschiedliche Temperaturen eingestellt werden. Es ist daher bevorzugt, dass die Heizplatten über die Steuereinrichtung separat angesteuert und erhitzt werden können. Insbesondere für Ausführungsformen mit mindestens 6 oder bevorzugt mindestens 8 Heizplatten hat sich gezeigt, dass eine überraschend homogene Temperaturverteilung auf der Behandlungsfläche erzielt werden kann, wenn die sich am Rand befindenden Heizplatten auf eine leicht erhöhte Temperatur erhitzt werden, als mittlere Heizplatten. Ebenso ist vorstellbar, die äußeren Heizplatten schon aufzuheizen, bevor die mittleren Heizplatten aufgeheizt werden. Die Positionierung von Rand und Mitte ist für den Fachmann bei einer Draufsicht auf die Anordnung der Heizplatten ersichtlich. Die mittleren Heizplatten sind bevorzugt jene Heizplatte, welche von äußeren Heizplatten eingefasst sind. Die sich am Rand befindenden Heizplatten haben keine Umrandung von weiteren äußeren Heizplatten. Eine leicht erhöhte Temperatur meint bevorzugt eine Temperaturdifferenz zwischen 0,1 °C und 2°C besonders bevorzugt zwischen 0,1 °C und 0,5°C. Bei gleichzeitiger Ansteue- rung und Abschaltung aller Heizplatten könnte es passieren, dass ein Erreichen der

Wirktemperatur der gesamten Behandlungsfläche zu spät stattfindet oder aber der Anwender in der Mitte bereits einen starken Hitzepeak verspürt, obwohl noch nicht die Behandlungstemperatur auf der gesamten Behandlungsfläche erreicht wurde.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Vorrichtung dadurch gekennzeichnet, dass die Behandlungsfläche eine Dicke zwischen 0,2 mm und 5 mm, bevorzugt zwischen 0,5 mm und 2 mm, besonders bevorzugt zwischen 1 mm und 1 ,5 mm aufweist und aus einem Material besteht, welches eine Wärmeleitfähigkeit bei 50°C zwischen 20 W/mK und 400 W/mK, bevorzugt zwischen 100 W/mK und 350 W/mK aufweist. Die Wärmeleitfähigkeit (auch als Wärmeleitzahl bezeichnet) charakterisiert bevorzugt die thermischen Eigenschaften des Materials, aus welchem die Behandlungsfläche gefertigt ist. Die Wärmeleitfähigkeit gibt an, wie hoch die Wärmemenge ist, welche durch die Behandlungsfläche geleitet wird, wenn an dieser ein Temperaturgradient anliegt. Neben der Wärmeleitfähigkeit hängt der Wärmetransport von der Dicke der Behandlungsfläche, der Größe der Behandlungsfläche und dem Temperaturunterschied zwischen der Innenseite der Behandlungsfläche (Kontakt mit den Heizplatten) und der äußeren Seite der Behandlungsfläche (Kontakt mit der Haut) ab. Die Wärmeleitfähigkeit wird bevorzugt als Verhältnis der transportierten Wärmeleistung Watt (W) pro Temperaturdifferenz in Kelvin (K) und pro Meter (m) angegeben. Die Wärmeleitfähigkeit kann aber auch bevorzugt als Verhältnis der transportierten Wärmeleistung Watt (W) pro Temperaturdifferenz in Millikelvin (mK) angegeben werden. Da die Wärmeleitfähigkeit sich weiterhin in Abhängigkeit der Temperatur leicht ändern kann, wird vorliegend die Referenztemperatur mit 50°C angegeben. Die Dicke der Behandlungsfläche bezeichnet weiterhin bevorzugt die Ausdehnung der Behandlungsfläche zwischen der äußersten Fläche, welche die Haut kontaktiert, und der innersten Fläche, an welcher die Heizplatten anliegen. Bei einer Dicke der Behandlungsfläche von zwischen 0,2 mm und 5 mm, bevorzugt zwischen 0,5 mm und 2 mm und besonders bevorzugt zwischen 1 mm und 1 ,5 mm ergibt sich in Kombination mit der bevorzugten Wärmeleitfähigkeit zwischen 100 und 350 W/mK eine therapeutisch besonders wirkungsvolle Wärmeabgabe an die Haut. In experimentellen Versuchen haben sich die bevorzugt genannten Parameter als überraschend vorteilhaft erwiesen. So vermeidet eine derart konzipierte Behandlungsfläche eine zu schnelle Abgabe der Wärme an die betreffenden Hautpartien, wodurch ein unangenehm stechender Schmerz ausgelöst werden könnte. Dennoch erfolgt die Wärmeabgabe in einem Zeitraum, welcher ausreichend impulshaft erfolgt, um effektiv die Rezeptoren anzuregen und einen Juckreiz zu überlagern. Die genannten Parameter stellen daher eine optimierte Auswahl dar, welche für einen Fachmann nicht nahelag.

In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die Behandlungsfläche Keramik oder Gold. Es ist besonders bevorzugt, dass die Behandlungsfläche aus Gold oder Keramik besteht. Die Materialien Keramik und Gold fallen zum einen in den experimentell ermittelten, bevorzugten Bereich der Wärmeleitfähigkeit. Darüber hinaus zeichnen sich sowohl Keramik als auch Gold auf überraschende Weise zur Behandlung von dermatologischem Juckreiz aus. Insbesondere entfalten die Materialien bei chronischem Pruritus, Allergien oder nach Kontakt mit giftigen Nesseltieren bei den Patienten eine gesteigert empfundene Schmerzüberlagerung. Dies ist insofern überraschend, als dass der Effekt über den reinen Temperatureffekt durch thermisch vergleichbare Materialien hinausgehen kann. Weiterhin zeichnen sich die Materialien bei der betreffenden Behandlungstemperatur durch eine überraschend antimikro- bielle Funktion aus. Dieser Eigenschaft kommt bei Pruritus eine besondere Bedeutung zu. Insbesondere bei chronischem Pruritus oder großflächig betroffen Hautpartien, neigen die Patienten dazu durch Kratzen Scheuern oder Rubbeln eine kurzfristige, subjektive Linderung anzustreben. Durch psychologische Verstärkung kann dies zu einem zwanghaften Verhalten auswachsen. Als Nebenwirkung von Pruritus treten daher mikroskopischen Wunden, Kratzspuren, Hautläsionen oder auch offene Wunden gehäuft auf. Die antimikrobielle Funktion von Gold und Keramik bei der Behandlungstemperatur zeigt daher neben der Linderung des Juckreizes langfristig positive Effekte für die Erholung der Haut. Darüber hinaus zeichnen sich Gold und Keramik durch eine überraschende hohe biologische Verträglichkeit aus, welche gepaart mit einer besonders geringen Ausprägung von Allergien gegenüber diesen Materialien die Anwendung in einem Gerät zur Behandlung von vorwiegend dermatologischen Erkrankungen besonders auszeichnet. Eine besonders bevorzugte Keramik ist Aluminium- nitrid. Diese zeichnet sich in besonders starkem Maße durch eine außergewöhnliche biologische Verträglichkeit, überraschend antimikrobielle Funktion bei der Behandlungstemperatur und ausgezeichnete thermische Eigenschaften aus. Zudem ist eine Behandlungsfläche aus Aluminiumnitrid besonders stark elektrisch isolierend, sodass eine erhöhte Sicherheit in der Anwendung gewährleistet werden kann.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Vorrichtung dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung zwischen 4 und 18 bevorzugt zwischen 8 und 14 Heizplatten umfasst und die Größe der Heizplatten zwischen 0,05 cm 2 und 2 cm 2 , bevorzugt zwischen 0,1 cm 2 und 0,5 cm 2 , beträgt. Es ist besonders bevorzugt, dass die Heizplatten kreisförmig sind, bevorzugt mit einem Durchmesser zwischen 3 und 10 mm. Aber auch viereckige Heizplatten können bevorzugt sein. Weiterhin ist besonders bevorzugt, dass die Heizplatten gitterförmig angeordnet vorliegen, wobei ein bevorzugter Abstand zwischen den Heizplatten zwischen 0,2 mm und 10 mm, bevorzugt zwischen 0,5 mm und 3 mm, beträgt. Die Anordnung der Heizplatten führt zu einer überraschend starken Linderung des Juckreizes, wodurch insbesondere auch eine Behandlung von chronischem Pruritus, flächigen Allergien oder Quallenstichen besonders wirkungsvoll möglich wird. Weiterhin kommt es bei der bevorzugten Dimensionierung der Heizplatten zu einem synergistischen, positiven Effekt, wenn diese eine Behandlungsfläche erhitzen, welche zusammenhängend ausgestaltet ist, eine Dicke zwischen 0,5 mm und 2 mm aufweist und aus einem Material besteht mit einer Wärmeleitfähigkeit bei 50°C zwischen 20 und 400 W/mK, bevorzugt zwischen 100 und 350 W/mK. Für diese ganz besonders bevorzugte Ausführungsform ergibt sich eine optimale Wärmeübertragung. Die Wärmeleitfähigkeit in Verbindung mit der Dicke bestimmt nicht nur den Wärmetransport zwischen den Heizplatten und der äußeren Oberfläche der Behandlungsfläche, sondern zudem die Temperaturverteilung innerhalb der Ebene der Behandlungsfläche. Die genannten Parameter zeichnen sich dabei durch eine besonders wirkungsvolle Tempe- raturverteilung aus, welche hinreichend homogen ist, um eine gleichmäßige Wirkung auf den Hautpartien zu erreichen, aber dennoch eine leicht heterogene, punktuelle Wärmeabgabe erreicht. Hierbei liegt an der Position der Behandlungsfläche direkt unterhalb der jeweiligen Heizplatten eine leicht erhöhte Temperatur, welche bevorzugt um 0,1 °C bis 2°C höher ist als der Durchschnitt der Behandlungstemperatur. Diese Verteilung ist auf überraschende Weise besonders wirkungsvoll zur Verminderung von Juckreiz.

Es kann auch bevorzugt sein, dass die Vorrichtung nur eine einzige, flächige Heizplatte umfasst. Dies kann in einer bevorzugten Ausführungsform eine Heizplatte sein, welche großflä- chig ist, das heißt bevorzugt, dass die Heizplatte eine Fläche von mindestens 50% der Behandlungsfläche abdeckt. Es kann auch bevorzugt sein, dass die Heizplatte im Wesentlichen kongruent mit der Behandlungsfläche ist. Im Wesentlichen bedeutet hier, dass sich die Flächen ungefähr entsprechen. Angaben wie ungefähr, ca., nahezu oder synonyme Begriffe bezeichnen bevorzugt eine Toleranzspanne von weniger als ± 10%, bevorzugt weniger als ± 5% besonders bevorzugt weniger als ± 1 %. Es kann bevorzugt sein, dass die eine Heizplatte in Form einer Heizspirale vorliegt. Eine Heizspirale bezeichnet bevorzugt eine Heizplatte, deren bahnförmige Heizfläche sich in einer Ebene oberhalb der Behandlungsfläche auf einer spiralförmigen Bahn von einem zentralen Punkt entfernt beziehungsweise sich diesem annähert. Es kann aber auch eine bahnförmige Heizplatte gemeint sein, welches mäanderartig in einer Ebene oberhalb der Behandlungsfläche angeordnet ist. Mit bahnförmig ist bevorzugt eine längliche Fläche gemeint, deren Länge mehr als doppelt so groß ist wie deren Breite. Durch die Verwendung einer einzelnen Heizplatte kann ein besonders einfacher Aufbau der Vorrichtung realisiert werden.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst die Vorrichtung mindestens einen Temperatursensor zur Messung der Temperatur der Behandlungsfläche und/oder mindestens einer Heizplatte, wobei die Steuervorrichtung basierend auf Messdaten der Temperatursensoren die Temperatur der mindestens einen Heizplatte einstellt. Ein Temperatursensor bezeichnet bevorzugt ein elektrisches oder elektronisches Bauelement, welches durch Messung der Temperatur ein elektrisches Signal an die Steuervorrichtung sendet.

Im Stand der Technik sind eine Vielzahl von Temperatursensoren bekannt wie bspw. Halbleiter-Temperatursensoren, Widerstandstemperatursensoren, Pyroelektrische Materialien, Thermoelemente oder Schwingquarze. Die Steuervorrichtung ist weiterhin bevorzugt derart konfiguriert, dass diese die Messwerte der Temperatursensoren aufnehmen und auswerten kann, um eine Regulation der Heizplatten zu bewirken. Die Regulation der Heizplatten kann bevorzugt mithilfe des Anliegens eines elektrischen Stroms oder einer Spannung erfolgen. Es ist besonders bevorzugt, dass der Temperatursensor die Temperatur der Behandlungsfläche direkt misst, d.h. dass der Temperatursensor in Kontakt mit der Behandlungsfläche ist, wobei sich der Temperatursensor sowohl auf der inneren Seite der Behandlungsfläche, als auch auf der äußeren Seite der Behandlungsfläche befinden kann. Im Falle einer zusammenhängenden Behandlungsfläche kann es bevorzugt sein, dass mehrere Temperatursensoren an unterschiedlichen Positionen der Behandlungsfläche angebracht vorliegen, um ein besonders präzises Auslesen der ortsabhängigen Temperaturverteilung zu ermöglich. Es kann aber auch bevorzugt sein, dass der Temperatursensor nicht die Behandlungsfläche, sondern die Heizplatten kontaktiert und überwacht. Aufgrund der Kenntnis der materiellen Eigenschaften der Behandlungsfläche kann vorteilhafterweise aus den Messdaten über die Heizplatten ebenfalls auf die Temperaturverteilung der Behandlungsfläche geschlossen werden. Eine Auswertung der Temperatur der Heizplatten sowie der Temperatur der Behandlungsfläche erlaubt eine besonders präzise Regulation der Heizplatten, um die optimale Temperaturverteilung und Wärmeübertragung sicher zu stellen. Zu diesem Zweck kann es sowohl bevorzugt sein, einzelne Heizplatten separat anzusteuern, beispielsweise um ein Temperaturgefälle auszugleichen. Es kann aber auch bevorzugt sein, dass die Heizplatten gemeinsam gesteuert werden, sodass eine Temperaturregulation für alle Heizplatten gleichmäßig erfolgt. Insbesondere im Hinblick auf die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten der Vorrichtung zur Behandlung verschiedener Pruritus-Erkrankungen, ist eine temperaturbasierte Feedback-Regulation geeignet, um den unterschiedlichen Sicherheitsanforderungen zu genügen. Im Falle der Behandlung von Hautpartien mit Läsionen oder bei Kindern ist es von besonders hoher Wichtigkeit eine exakte Behandlungstemperatur einzustellen und einen Maximalwert nicht zu überschreiten. Eine Feedbackkontrolle basierend auf Temperaturmessungen kann darüber hinaus Bedienungsfehler wirksam vorbeugen. Durch die Verwendung von mindestens einem Temperatursensor wird somit nicht nur die Wirksamkeit, sondern zudem die Sicherheit und Zuverlässigkeit der Vorrichtung erhöht.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Vorrichtung eine Software und/oder Hardware basierte Sicherheitsabschaltung bei Überschreiten einer Maximaltemperatur auf. Diese bevorzugte Ausführungsform erlaubt einen besonderen sicheren Betrieb der Vorrichtung. Aufgrund der im Vergleich zum Stand der Technik ungleich größeren Behandlungsfläche ist eine Sicherheitsabschaltung in besonderem Maße vorteilhaft. Gerade bei der Behandlung großflächigen Hautpartien kann es andernfalls durch Systemfehler zu Hautschädigungen kommen. Weiterhin ist die breite Anwendbarkeit der Vorrichtung zu beachten, welche neben unterschiedlich sensitiven Hautpartien auch verschiedensten Patientenkollektive von Kindern, über Senioren bis hin zu Schwangeren umfasst. Eine Software und/oder Hardware implementierte Abriegelung der Vorrichtung durch eine Sicherheitsschaltung ab einer Maximaltemperatur kann höchsten Sicherheitsanforderungen Genüge leisten. Es ist besonders bevorzugt, dass die Sicherheitsabschaltung Hardware implementiert ist, bspw. durch Schmelzsicherungen oder Bimetallstreifen, sodass ohne ein aktives Eingreifen der Steuervorrichtung das Überschreiten einer Maximaltemperatur vermieden wird. Es kann darüber hinaus bevorzugt sein, dass zudem eine softwarebasierte Abschaltung erfolgt. Diese wird bevorzugt durch die Steuervorrichtung umgesetzt, welche die Temperaturdaten der Heizplatten und/oder der Behandlungsfläche auswertet und mit einem Maximalwert vergleicht.

Es kann auch bevorzugt sein, dass die Vorrichtung einen hardwareimplementierten Temperaturwächter, welcher die Maximaltemperatur der Behandlungsfläche auf einen vorher festgelegten Maximalwert begrenzt, umfasst.„Hardwareimplementierter Temperaturwächter" bezeichnet bevorzugt ein Temperaturkontrollsystem für die Behandlungsoberfläche, welches hardwarebasiert die Stromversorgung der Heizplatten für die Behandlungsfläche abschalten kann. Insbesondere erlaubt der„hardwareimplementierte Temperaturwächter" bevorzugt, dass eine Abschaltung der Stromversorgung der Heizplatten bei Überschreitung der Maximaltemperatur unabhängig von der Regulation der Heizplatten durch die Regelvorrichtung, also z.B. einem Mikroprozessor erfolgt. Sollte zur Regulation der Heizplatten beispielsweise auf der Regelvorrichtung eine Firmware installiert vorliegen, so ist es bevorzugt, dass der hardwareimplementierte Temperaturwächter auch bei einem Ausfall oder einem fehlerhaften Ausführen der Firmware die Maximaltemperatur der Behandlungsfläche zuverlässig begrenzt. Vorteilhafterweise ist der hardwareimplementierte Temperaturwächter so eingestellt, dass es nicht zu einem permanenten Abschalten der Stromversorgung der Vorrichtung kommen muss. Vielmehr ist der hardwareimplementierte Temperaturwächter derart konzipiert, dass wenn die Temperatur der Behandlungsfläche eine Maximaltemperatur überschreitet, während des Zeitraumes des Überschreitens die Stromversorgung der Heizplatten unterbrochen wird. Die Stromunterbrechung durch den hardwareimplementierten Temperaturwächter ist somit vorteilhafterweise reversibel, d.h. sobald die Temperatur der Behandlungsfläche wieder unter die Maximaltemperatur fällt, können die Heizplatten wieder heizen. Ein solcher hardwareimplementierte Temperaturwächter könnte beispielsweise durch einen Bimetallstreifen implementiert werden. Es kann aber auch bevorzugt sein, dass solch ein hardwareimplementierter Temperaturwächter mindestens einen vom Regelkreis der Behandlungstemperatur unabhängigen Temperatursensor zur Messung der Temperatur der Behandlungsfläche und einen Komparator umfasst, wobei der Komparator die Temperatur der Behandlungsfläche mit der Maximaltemperatur vergleicht und bei Überschreiten der Maximaltemperatur die Stromzufuhr zu der mindestens einen Heizplatte unterbindet. Ein Komparator bezeichnet bevorzugt eine elektronische Schaltung zum Vergleichen zweier Spannungen, wobei am Ausgang in binärer Weise angezeigt wird, welcher der beiden Spannungen höher ist. Im Stand der Technik sind hinreichend verschiedene Komparatoren bekannt, welche geeignet sind aus zwei analogen Spannungen ein binäres Ausgangssignal auszugeben, welche aussagt, welche der Eingangsspannung höher ist. Als Beispiel für eine Komparator- Schaltung sei der Schmitt-Trigger genannt. Es ist bevorzugt, dass an einem Eingang des Komparators mit Hilfe eines Spannungsverteilers ein Referenzwert für eine Spannung angelegt wird. Dieser Referenzwert entspricht bevorzugt dem Spannungswert, welcher der zweite Temperatursensor aufweisen würde, wenn die Temperatur der Behandlungsfläche gleich der Maximaltemperatur ist. An dem zweiten Eingang des Komparators liegt bevorzugt die Ausgangsspannung des Temperatursensors an, welche von der Temperatur der Behandlungsfläche abhängt. Ein besonders bevorzugter Temperatursensor umfasst zu diesem Zweck einen NTC-Thermistor, d.h. einen Heißleiter. Dieser besitzt einen negativen Temperaturkoeffizienten, sodass bei einer Erhöhung der Temperatur der Widerstand fällt und ein höherer Strom fließt. Es können aber auch Kaltleiter, d.h. PTC-Thermistoren verwandt werden, welche einen positiven Temperaturkoeffizienten besitzen, sodass bei einer Erhöhung der Temperatur der Widerstand steigt und ein niedrigerer Strom fließt. Durch diese Realisierung eines hardwareimplementierten Temperaturwächters kann eine überraschenden wenig störanfällige Vorrichtung bereitgestellt werden.

Steigt die Temperatur der Behandlungsfläche, bewegt sich der durch den zweiten Temperatursensor gesteuerte Spannungswert am Komparator auf den Referenzwert der Spannung zu, welcher der Maximaltemperatur entspricht. Sobald die Temperatur die Maximaltemperatur überschreitet, ändert sich das Ausgangsignal am Komparator binär. Der Komparator ist bevorzugt in die Stromversorgung der Heizplatten integriert. D.h. bevor die Temperatur der Behandlungsfläche die Maximaltemperatur erreicht, gibt der Komparator bevorzugt die Versorgungsspannung der Heizplatten frei. Sobald jedoch die Temperatur höher als die Maximaltemperatur ist, schaltet der Ausgang des Komparators ab und unterbricht die Versorgungsspannung der Heizplatten. Fällt die Temperatur der Behandlungsfläche wieder, wird die Versorgungsspannung vorteilhafterweise wieder durch den Komparator freigegeben. Hierdurch kann ein reversibles An- und Abschalten der Heizplatten nur für den Zeitraum erfolgen, während die Temperatur der Behandlungsfläche die Maximaltemperatur überschreitet. Weiterhin kann es bevorzugt sein, dass der Komparator durch die Regelvorrichtung beim Starten der Vorrichtung freigeschaltet wird. Erfolgt somit kein ordnungsgemäßer Start der Vorrichtung ist der Komparator in der Voreinstellung so konfiguriert, dass die Spannungsversorgung der Heizplatten unterbrochen ist. Es war überraschend, dass durch diesen vorteilhaften Mechanismus eine besonders einfache, robuste und wenig störanfällige Sicherung vor Überhitzen realisiert werden konnte. Die beschriebene bevorzugte Ausführungsform des hardwareimplementierten Temperaturwächters hat sich in Tests als besonders robust und zuverlässig erwiesen. Aufgrund der Reversibilität der Sicherheitsabschaltung und einfachen Konstruktionsweise zeichnet sich die bevorzugte Ausführungsform weiterhin durch niedrige Herstellungs- und Wartungskosten aus.

Ebenso ist ein hardwareimplementierter Temperaturwächter in beschriebener Form unter Ausnutzung eines Komparators besonders schnell, da Komparatoren sich neben ihrer Zuverlässigkeit durch ihre überraschend schnelle Schaltfähigkeit ausweisen. So gibt es beispielsweise Komparatoren mit Schaltzeiten von ns und darunter. Es konnte überraschenderweise festgestellt werden, dass durch den Einsatz von Komparatoren in der Schaltung aufgrund Ihrer Schnelligkeit ein besonders wirksamer Schutzmechanismus gegen Überhitzen der Behandlungsfläche aufgebaut werden konnte.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst die Vorrichtung eine Schmelzsicherung, welche bei Kurzschluss oder ungeregeltem Durchheizen die Vorrichtung abschaltet. Eine Schmelzsicherung ist bevorzugt eine Vorrichtung zum Schutze eines Überstromes, wobei durch das Abschmelzen eines Schmelzleiters der Stromkreis unterbrochen wird. Somit kann eine durch den Schmelzleiter vorgegebene Stromstärke nicht überschritten werden. Eine Schmelzsicherung verhindert effektiv einen Kurzschluss und kann zudem ein ungeregeltes Durchheizen der Vorrichtung verhindern. Ein ungeregeltes Durchheizen der Vorrichtung bezeichnet bevorzugt ein aufgrund von Software- oder Hardwarefehlern erfolgtes Heizen der Heizplatten über die Maximaltemperatur hinaus. Ein solches ungeregeltes Durchheizen kann beispielsweise auftreten, falls die Temperatursensoren defekt sind oder aber eine Sicherheitsabschaltung nicht ordnungsgemäß einspringt. Durch die Schmelzsicherung kann eine zusätzliche hardwarebasierte Sicherung erreicht werden. Mithilfe einer Schmelzsicherung kann somit ein weiteres technisches Merkmal bereitgestellt werden, welches die Sicherheit der Vorrichtung insbesondere im Hinblick auf die Anforderungen durch den vielfältigen medizinischen Einsatz erhöht.

Die bevorzugte Kombination der Sicherheitsmerkmale eines hardwareimplementierten Tem- peraturwächters mit einer Schmelzsicherung erlauben eine überraschend zuverlässige Kontrolle der Temperatur mit möglichst wirtschaftlichen Mitteln aufgrund gestaffelter Sicherheitsschranken, wobei der hardwareimplementierte Temperaturwächter als erste Sicherungsstufe reversibel ist, und erst die zweite Sicherheitsstufe durch die Schmelzsicherung ein irreversibles, permanentes Abkoppeln der Versorgungsspannung von der Vorrichtung zur Folge hat. In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die Vorrichtung dadurch gekennzeichnet, dass die Behandlungstemperatur während der Behandlungsphase in einem Bereich von ±10% bevorzugt ± 5% und ganz bevorzugt ± 3% gehalten werden kann. Durch das bevorzugt konstante Halten der Behandlungstemperatur in den vorgenannten Bereichen kann eine besonders präzise und konstante Wärmeübertragung sichergestellt werden, sodass eine optimierte Wärmeübertragung auf die betreffenden Hautstellen gewährleistet wird. Zur Einhaltung der genannten Parameter können bevorzugt Messdaten der Temperatursensoren genutzt und ausgewertet werden.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Vorrichtung dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung eine optische Anzeige und/oder einen Schallgeber umfasst, welcher den Start der Aufheizphase, das Erreichen der Behandlungstemperatur, die Dauer der Behandlungsphase und/oder das Ende der Behandlungsphase durch ein akustisches und/oder optisches Signal anzeigt. Die optische Anzeige kann bevorzugt durch Leuchtdioden (LED), Glühlampen, Flüssigkeitskristall (LCD) Displays oder andere bekannte optischen Anzeigen erfolgen. Bevorzugt kommt ein Farbcode zum Tragen, welcher an die Funktion angepasst ist. Beispielsweise kann die Aufheizphase durch ein oranges Signal angezeigt werden, die Behandlungsphase durch ein rotes Signal und das Ende der Behandlungsphase durch ein grünes Signal. Die akustische Signalgebung erfolgt bevorzugt durch einen Lautsprecher, welcher besonders bevorzugt kurze oder längere Pieptöne aussendet. Durch die optische und/oder akustische Signalgebung erfährt der Nutzer zu jeder Zeit der Vorbereitungs- oder Behandlungsphase den Zustand der Vorrichtung. Überraschenderweise ergibt sich dadurch eine zusätzlich psychologische Wirkung, welche durch eine Konzentration auf die Signalgebung zu einer noch stärkeren Minderung des Juckreizes führt. Weiterhin wird durch die bevorzugte Ausführungsform die Bedienungsfreundlichkeit und -Sicherheit sowie die Compliance der Patienten in großem Maße gesteigert. Zudem erlaubt die optische und/oder akustische Signalgebung weitere Sicherheitsmechanismen einzuführen. So kann das Überschreiten einer Maximaltemperatur dem Nutzer schnell und deutlich angezeigt werden. Unter„deutlich angezeigt" ist zu verstehen, dass beim Überschreiten einer Maximaltemperatur ein optisches Signal aufleuchtet und/oder ein akustisches Signal ertönt. Hierdurch kann der Benutzer die Behandlungsfläche von der Hautpartie entfernen, bevor Hautschädigungen auftreten können. Es hat sich gezeigt, dass die Reaktion durch Schmerzempfindungen zum Eigenschutz deutlich langsamer ist, als die Reaktion auf ein optisches und/oder akustisches Warnsignal. Auch führen Warnsignale zu einem effektiveren und schnelleren Schutz, als dies durch eine Sicherheitsabschaltung der Heizplatten möglich ist. Es ist besonders bevorzugt, das ein Nichterreichen einer vorgegebenen Behandlungstemperatur und/oder Abweichungen der Behandlungstemperatur während der Behandlungsphase, welche größer als bevorzugt ± 5% und ganz bevorzugt ± 3% sind, durch eine optisches und/oder akustisches Warnsignal angezeigt wird.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Vorrichtung dadurch gekennzeichnet, dass die Behandlungsfläche durch eine Markierung umrandet ist, welcher in Abhängigkeit des Behandlungszyklus leuchtet. Als Markierung kann es zum Beispiel bevorzugt sein, die Behandlungsfläche mit einem Lichtleiter zu umranden. Dieser kann beispielsweise während der Aufheizphase oder aber während der Behandlungsphase zum Leuchten gebracht werden. Es hat sich gezeigt, dass durch eine explizite leuchtende Anzeige der Position der Behandlungsfläche der Erfolg der hyperthermischen Behandlung erhöht werden kann. So wird durch die visuelle Markierung ein zentriertes Auflegen auf den betroffenen Hautpartien gefördert, sodass der Wärmeimpuls zielgerichtet auf diese Hautpartien aufgebracht werden kann. Durch die beleuchtete Markierung kann eine Benutzung auch im Dunkeln, beispielsweise in einem Zelt im Freien bei Nacht, unproblematisch vorgenommen werden kann.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst die Vorrichtung ein wasserdichtes Gehäuse. Das Gehäuse stellt bevorzugt eine äußere Ummantelung der Vorrichtung dar, sodass diese insbesondere die Regelvorrichtung und anderen elektronische Komponenten umschließt. Es ist bevorzugt, dass das Gehäuse einen Gehäusekopf und einen Gehäusegriff aufweist, wobei die Behandlungsfläche bevorzugt an einem unteren Abschnitt des Gehäusekopfes vorliegt. Zur Steuerung und Temperierung der Behandlungsfläche weist das Gehäuse bevorzugt an der entsprechenden Position einen Durchbruch auf. In der bevorzugten Ausführungsform ist das Gehäuse derart ausgestaltet, dass sämtliche Durchbrüche, d.h. zum Beispiel ebenfalls eventuell vorhandene Batteriefächer, wasserdicht sind. Beispielsweise können zu diesem Zweck Dichtungsringe oder geeignete Dichtungen, zum Beispiel aus Elastomeren, eingesetzt werden. Der Fachmann kennt jedoch viele weitere technische Möglichkeiten, um ein Gehäuse wasserdicht zu konstruieren. Die wasserdichte Ausgestaltung des Gehäuses stellt ein zusätzliches Sicherheitselement dar, da hierdurch Schäden an der Regelvorrichtung oder anderen elektronische Komponenten aufgrund von eintretenden Flüssigkeiten wirksam vermieden werden können. Auch führt das wasserdichte Gehäuse zur Vermeidung von Korrosion und somit zu einer verlängerten Lebensdauer der Vorrichtung. Besonders ist die Erfindung in dieser bevorzugten Ausführungsform in Kombination mit der beleuchteten Markierung auch für eine Benutzung unter besonderen Bedingungen, beispielsweise bei Expeditionen in zivilisationsferne Gegenden, bei unter Umständen feuchtheißem Klima, geeignet.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Vorrichtung dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung eine Stromversorgungseinheit umfasst sowie einen Spannungswächter, welcher die Spannung der Stromversorgungseinheit überwacht. Im Sinne der Erfindung stellt die Stromversorgungseinheit bevorzugt die elektrische Energie zum Betreiben der Vorrichtung bereit. Bevorzugte Stromversorgungseinheiten sind Batterien oder Akkus. Diese stellen die elektrische Energie zumeist durch Bereitstellung einer Gleichspannung zur Verfügung. In der bevorzugten Ausführungsform wird die durch die Stromversorgungseinheit bereitgestellte Spannung mit Hilfe eines Spannungswächters überwacht. Im Sinne der Erfindung bezeichnet ein Spannungswächter bevorzugt eine elektrische Schaltung, welche die Spannung der Stromversorgungseinheit messen kann und eine Aktion auslöst, wenn diese unter einen vorgegebenen Grenzwert fällt. Im Stand der Technik sind eine Vielzahl von Varianten für Spannungswächter bekannt, wobei der Fachmann weiß, welcher Spannungswächter für welche Arten von Stromversorgungseinheiten, d.h. insbesondere Batterien oder Akkus, geeignet ist. Es ist bevorzugt, dass falls der Spannungswächter einen Abfall der Spannung der Stromversorgungseinheit unter einen bestimmten Wert feststellt, dieser eine Unterbrechungsaufforderung (engl. Interrupt request, IRQ) an die Regelvorrichtung sendet, welche bevorzugt ein Mikroprozessor ist. Falls währenddessen ein Behandlungszyklus, d.h. ein Aufheizen oder eine Behandlungsphase, durchlaufen wird, führt der Interrupt request zu einem Abbruch des Behandlungszyklus. Dies stellt einen weiteren Sicherheitsmechanismus dar. So wurde festgestellt, dass eine Unterspannung an der Stromversorgungseinheit zu einem Ausfall der Regelvorrichtung, z.B. des Mikroprozessor führen kann. In dem Fall kann es dazu kommen, dass die Temperaturregulation der Behandlungstemperatur mit Hilfe der Regelvorrichtung fehlerhaft ausgeführt wird und es zu einem unkontrollierten Erhitzen der Behandlungsfläche kommt. Der Spannungswächter kann somit zusätzlich dazu beitragen die Sicherheit der Vorrichtung zu erhöhen und eine Gesundheitsgefährdung im Falle beispielsweise einer fehlerhaften Batterie zu vermeiden.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Vorrichtung dadurch gekennzeichnet, dass die Regelvorrichtung einen Mikroprozessor umfasst. Im Sinne der Erfindung wird unter einem Mikroprozessor bevorzugt eine Datenverarbeitungsvorrichtung, d.h. ein Prozessor, ver- standen, welcher sich durch kleine Abmaße im Bereich von einigen mm auszeichnet und wobei bevorzugt alle Bausteine des Prozessors auf einem Mikrochip oder auch integriertem Schaltkreis (engl, integrated circuit, IC). Der Mikroprozessor kann bevorzugt auch ein Mikro- kontroller sein, welcher neben dem Prozessor weitere periphere Elemente auf dem mikroChip integriert und beispielsweise auch über einen Datenspeicher verfügt. Es ist weiterhin bevorzugt, dass der Mikroprozessor auf einer Leiterplatte (engl, printed circuit board, PCB) installiert vorliegt. Außer dem Mikroprozessor liegen auf dem PCB weiterhin bevorzugt die Heizplatten sowie die Temperatorsensoren installiert vor. Diese bevorzugte Ausführungsform erlaubt eine äußert kompakte und ebenso robuste Bauweise der Vorrichtung und eine besonders intelligente Temperaturregulation mit Hilfe des Mikroprozessors. So ist der Mikroprozessor nicht nur in der Lage die gemessenen Temperaturdaten auszuwerten und in einer Steuerung der Heizplatten zu übersetzen, sondern kann weiterhin andere Parameter wie Fehlermeldungen und Benutzerinput schnell und zuverlässig berücksichtigen.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Vorrichtung dadurch gekennzeichnet, dass der Mikroprozessor, die mindestens eine Heizplatte und der mindestens eine Temperatursensor auf einem printed circuit board (PCB) installiert sind, wobei mindestens die mindestens eine Heizplatte und der Temperatursensor mit Hilfe eines Schutzlackes beschichtet sind. Im Sinne der Erfindung wird unter dem Schutzlack bevorzugt ein Lack oder eine Farbe verstanden, welcher Bauteile des PCBs vor Umwelteinflüssen schützen soll. Der Schutzlack wirkt zu diesem Zweck bevorzugt elektrisch isolierend und ist wasserbeständig. Die Eigenschaft der elektrischen Isolation kann bevorzugt anhand des Oberflächenwiderstandes oder engl, surface insulation resistance (SIR) quantifiziert werden. Der SIR kann bevorzugt beispielsweise durch Leckströme zwischen den Bauteilen der Leiterplatte gemessen werden. Ein hoher Widerstand entspricht einer guten elektrischen Isolation. Wasserbeständig meint bevorzugt, dass auch bei einer hohen Luftfeuchtigkeit oder dem Eindringen von Wasser die lackierten elektronischen Bauteile intakt bleiben und es zu keinem Kurzschluss kommt. Die Wasserbeständigkeit kann beispielsweise ebenfalls unter Messung der SIR unter Bedingungen mit hoher Luftfeuchtigkeit getestet werden. Im Stand der Technik ist eine Vielzahl von Schutzlacken bekannt, welche bevorzugt verwandt werden können. Beispielhaft seien Schutzlacke auf Acryl-, Silikon- oder Polyurethanbasis genannt. Durch die Applikation des Schutzlackes im Bereich der Heizplatten und Temperatursensoren werden diese vor Ablagerungen wirksam geschützt, sodass Fehlmessungen der Temperatursensoren vermieden werden können. Dies erhöht zum einen die Genauigkeit mit welcher die Behandlungstemperatur eingestellt werden kann und vermeidet zum anderen, dass aufgrund einer Fehlmessung der Temperatur es zu einem Überhitzen der Behandlungsfläche kommt.

Die Beschichtung der genannten Bauelemente erlaubt auf überraschende Weise eine zuverlässige, zusätzliche Temperatursicherung der Vorrichtung mit besonders einfachen und kostengünstigen technischen Mitteln. Besonders vorteilhaft für die Beschichtung der Bauelemente hat sich überraschenderweise eine Installation der Bauteile auf einem PCB erwiesen.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Vorrichtung dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung einen Datenspeicher zur Speicherung der Systemdaten und/oder Fehlermeldungen umfasst. Zu den bevorzugten Systemdaten gehört ein Zähler für die Behandlungszyklen, welcher bevorzugt separat die Verwendung verschiedene Typen von Behandlungszyklen zählt. Kann beispielsweise ein kurzer oder ein langer Behandlungszyklus ausgewählt werden, so wird diese separate gezählt. Weiterhin umfassen die Systemdaten bevorzugt einen Boot Zähler, also eine Zähler dafür wie oft die Vorrichtung gestartet wurde sowie eine Angabe der Fehlermeldungen mit aktuellem Fehlerstand.

Bevorzugt können folgende Fehlermeldungen gespeichert: Ein„Reset" zeigt an, dass der Spannungswächter einen Reset ausgelöst hat. Ein„Watchdog" zeigt an, dass in der Firmware ein Watchdog-Reset aufgetreten ist, d.h. ein Systemneustart aufgrund eines Softwarefehlers. Bevorzugt kann für die Fehlermeldung festgestellt werden in welchem Programmmodus sich das Gerät bei dem Auftreten des Fehlers befand. Ein„Temperatur zu hoch" kann anzeigen, dass die am Temperatursensor gemessene Temperatur zu hoch ist, oder dass der Temperatursensor defekt ist. Ein„Temperatur zu niedrig" kann anzeigen, dass die am Temperatursensor gemessene Temperatur zu niedrig ist, oder dass der Temperatursensor defekt ist. Ein„Behandlungstemperatur erreicht" kann anzeigen, ob die gewünschte Behandlungstemperatur erreicht wurde oder ein Fehler während der Vorheizphase aufgetreten ist.

Vorteilhafterweise können die gespeicherten Systemdaten und Fehlermeldungen für die Diagnose und Problembehandlung für die Vorrichtung eingesetzt werden. So können diese Daten beispielsweise ausgelesen werden, wenn ein Kunde ein defektes Gerät einsendet. Anhand der Daten ist es möglich den aufgetretenen Fehler, z.B.„Temperatur zu hoch", mit weiteren Systemdaten zur Anzahl der Behandlungszyklen oder Watchdog-Resets zu korrelieren. Anhand dieser Daten kann somit sowohl während der Entwicklungsphase, als auch danach, die Sicherheitsmerkmale der Vorrichtung kontinuierlich optimiert werden. Die Möglichkeit, dass die Vorrichtung eine Speicherung von Systemdaten und Fehlermeldungen umfasst, erlaubt somit die kontinuierliche Verbesserung der Hardware- sowie Softwarebestandteile der Vorrichtung anhand aussagekräftiger Daten.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Vorrichtung dadurch gekennzeichnet, dass auf der Regelvorrichtung einer Firmware installiert vorliegt, welche mindestens die Temperaturregulation der Behandlungsfläche steuert, wobei die Firmware einen watchdog counter (WDC) umfasst, welcher überwacht, ob die Firmware ausgeführt wird. Im Sinne der Erfindung wird bevorzugt unter der Firmware eine Software, d.h. die Anleitung für ein compu- ter-implementiertes Verfahren verstanden, welches in der Regelvorrichtung bevorzugt in dem Mikroprozessor eingebettet vorliegt. D.h. die Firmware umfasst bevorzugt jene Software, welche mit der Hardware der Vorrichtung, d.h. insbesondere mit den Heizplatten und Temperatursensoren funktional verbunden ist. Vorzugsweise wird die Firmware mit dem Start der Vorrichtung ausgeführt und übernimmt die Kontroll- und Steuerungsfunktion dieser Hardware-Komponenten der Vorrichtung. Somit wertet die Regelvorrichtung bevorzugt auf Basis der Firmware z.B. die Messdaten der Temperatursensoren sowie Nutzereingaben aus, um während des Behandlungszyklus die Stromzufuhr für die Heizplatten zu steuern. Im Sinne der Erfindung bezeichnen hardwareimplementierte Bauelemente bevorzugt Bauelemente, deren Funktion unabhängig von einer korrekten Ausführung der Firmware sichergestellt ist. Wie obig beschrieben ist der bevorzugte Temperaturwächter hardwareimplementiert, sodass dessen Funktion, d.h. eine Begrenzung der Maximaltemperatur, unabhängig von einer korrekten Ausführung der Firmware auf der Regelvorrichtung erfolgen kann. Selbst bei einem Systemabsturz der Firmware kann der hardwareimplementierte Temperaturwächter daher schnell und korrekt die Maximaltemperatur der Behandlungsfläche begrenzen.

In der besonders bevorzugten Ausführungsform wird die Firmware der Regelvorrichtung mit Hilfe eines hardwareimplementierten Watchdog Counters überwacht. Besonders bevorzugt handelt es sich dabei um einen Time-out-Watchdog. Bevorzugt wird der Time-Out-Watchdog vor dem Start der Behandlungsphase durch die Firmware aktiviert. Während der Behandlungsphase wird von der Firmware innerhalb eines vorbestimmten Zeitintervalls ein Signal an den Time-Out-Watchdog gesendet, um diesen zurückzusetzen. Falls der Time-Out-Watchdog nicht zurückgesetzt wird, führt dies bevorzugt zu einem Neustart der Firmware. Das Zeitintervall richtet sich bevorzugt an die Zeit, welche vorgesehen ist um eine Temperaturmessung und Regelung der Heizplatten durch die Firmware durchzuführen und kann z.B. zwischen 2 ms und 10 ms betragen. Durch einen solchen Time-Out-Watchdog kann vorteilhaf- terweise sichergestellt werden, dass mindestens während der Behandlungsphase der Vorrichtung die Firmware korrekt funktioniert und die Temperatur der Behandlungsfläche überwacht wird. Durch einen hardwareimplementierten Watchdog zur Überwachung der Firmware, bevorzugt zum Beispiel mit Hilfe eines Time-Out-Watchdogs, kann somit sichergestellt werden, dass falls die Firmware nicht korrekt funktioniert und das vorgegebene Zeitintervall nicht eingehalten wird, die Behandlungsphase abgebrochen wird. Somit ist bevorzugt ein weiteres Sicherheitsfeature der Vorrichtung zusätzlich zu den bereits erwähnten bevorzugten Features, welches insbesondere im Zusammenspiel mit dem bevorzugten hardwareimplementierten Temperaturwächter dafür sorgt, dass auch bei nicht korrekt funktionierender Firmware ein Überhitzen der Behandlungsfläche ausgeschlossen ist. Als letzte, zusätzliche Sicherheitsstufe ist dann bevorzugt ergänzend die Schmelzsicherung vorhanden. Diese Staffelung von Sicherheitsmechanismen führt dazu, dass die Vorrichtung überraschend langlebig und sicher ist.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform betrifft die Erfindung eine Verwendung der Vorrichtung zur Behandlung von chronischem Pruritus, zur Verminderung von Juckreiz bei Dermatitis oder nach Kontakt mit giftigen Nesseltieren oder Pflanzen, bevorzugt nach Kontakt mit Quallen. Darüber hinaus kann die Vorrichtung zur Behandlung von Pruritus als Nebenwirkung von Hauterkrankungen wie Ekzeme, Neurodermitis, Urtikaria, Hautinfektionen, Xerodermie, von Parasiten (z.B. Skabies), von Stoffwechselerkrankungen oder Infektionskrankheiten eingesetzt werden. Auch bei Allergien gegenüber Lebensmitteln oder Medikamenten kann die Vorrichtung wirksam den Juckreiz vermindern. Erfindungsgemäß wurde erkannt, dass eine hyperthermische Behandlung mit den bevorzugten genannten Parametern für die Behandlungstemperatur sowie Dimensionierung der Behandlungsfläche in den genannten Anwendungsgebieten zu einem überraschend positiven Effekt führt. Beispielsweise kann die Vorrichtung im Vergleich zu konventionellen Salben oder Cremen deutlich schneller und wirksamer Juckreiz nach Kontakt mit giftigen Nesseltieren vorbeugen. Bei der Verwendung der Vorrichtung wird diese bevorzugt auf die Hautpartien aufgelegt. Anschließend erfolgt bevorzugt nach einer Eingabe durch den Nutzer automatisiert die Regulation der Temperatur der Behandlungsfläche mit Hilfe der Steuervorrichtung. Vorteilhafterweise muss hierfür kein Arzt zugegen sein, sondern die Person kann selbstständig die Vorrichtung nutzen. Aufgrund der einfachen Handhabung und der nahezu sofort spürbaren Linderung des Juckreizes ist die Compliance ungewöhnlich hoch. Durch die ausgeprägte Therapietreue lassen sich auch schwerwiegende Pruritus-Erkrankungen nachhaltig behandeln. Weiterhin erlaubt die kompakte Größe einen flexiblen Einsatz. Die Vorrichtung kann problemlos transportiert und somit auch vorbeugend bei Reisen mitgeführt werden, bei denen ein erhöhtes Risiko von Allergien oder Quallenstichen besteht. Der dadurch ermöglichte unmittelbare Beginn einer Behandlung nach Auftreten der ersten Symptome des Pruritus wirkt sich positiv auf den Behandlungserfolg aus.

Im Folgenden soll die Erfindung an Hand von Beispielen näher erläutert werden, ohne auf diese beschränkt zu sein.

Kurzbeschreibunq der Abbildungen

Fig. 1 Schematische Seitenansicht einer bevorzugten Ausführungsform der Vorrichtung

Fig. 2 Schematische Draufsicht auf eine bevorzugte Behandlungsfläche und Anordnung der Heizplatten

Detaillierte Beschreibung der Abbildungen

Figur 1 zeigt eine schematische Seitenansicht einer bevorzugten Ausführungsform der Vorrichtung. Das Gehäuse (3) der Vorrichtung ist bevorzugt derart ausgestaltet, dass dieses griffig in der Hand liegt, um eine einfache und bequeme Handhabung zu gewährleisten. Die bevorzugte Ausführungsform des Gehäuses (3) umfassend einen Griff ist auf besondere Weise geeignet, um verschiedene Körperstellen ohne Mühen mit der Behandlungsfläche (1 ) zu erreichen. Die Behandlungsfläche (1 ) ist hierzu auf der Unterseite des Gehäuses in einem vorderen Bereich eingebettet.

Figur 2 zeigt eine schematische Ansicht einer bevorzugten Behandlungsfläche (1 ) und Anordnung der Heizplatten (5). Zur besseren Kenntlichkeit ist die Behandlungsfläche (1 ) nur durch deren Umrandung dargestellt, sodass die Anordnung der sich in der Vorrichtung befindlichen Heizplatten (5) sichtbar wird. In der besonders bevorzugten Ausführungsform um- fasst die Vorrichtung 1 1 Heizplatten (5) mit einem Durchmesser von ca. 6 mm. Die Behandlungsfläche (1 ) wird durch die kontaktierenden Heizplatten (5) auf die Behandlungstemperatur erhitzt und besteht in dieser besonders bevorzugten Ausführungsform aus der Keramik Aluminiumnitrid mit einer Dicke von 1 ,3 mm. Mit dieser besonders bevorzugten Ausführungsform der Vorrichtung kann besonders effektiv der Juckreiz bei einer Vielzahl von Erkrankungen vermindert werden.

Es wird darauf hingewiesen, dass verschiedene Alternativen zu den beschriebenen Ausführungsformen der Erfindung verwendet werden können, um die Erfindung auszuführen und zu der erfindungsgemäßen Lösung zu gelangen. Die erfindungsgemäße Vorrichtung sowie deren Verwendung beschränken sich in ihren Ausführungen somit nicht auf die vorstehenden bevorzugten Ausführungsformen. Vielmehr ist eine Vielzahl von Ausgestaltungsvarianten denkbar, welche von der dargestellten Lösung abweichen können. Ziel der Ansprüche ist es, den Schutzumfang der Erfindung zu definieren. Der Schutzumfang der Ansprüche ist darauf gerichtet, die erfindungsgemäße Vorrichtung und bevorzugte Verwendungen sowie äquivalente Ausführungsformen von diesen abzudecken.

BEZUGSZEICHENLISTE

1 Behandlungsfläche 3 Gehäuse

5 Heizplatte

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