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Title:
DEVICE FOR INTRODUCING A LIQUID SAMPLE INTO A MICROFLUIDIC SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2015/018644
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device for introducing a liquid sample into a microfluidic system, comprising an adapter component (10), which can be fluidically coupled to the microfluidic system via at least one channel (20), and which has a receiving section (30), wherein the receiving section (30) is provided for guiding and accommodating a sample container (40), and positions the sample container (40) in a first predetermined receiving position by means of a boundary element (50) after introducing the sample container (40) into the receiving section (30). Starting from the first predetermined receiving position, the sample container (40) is conveyed up to a second predetermined receiving position within the receiving section (30), in which an opening element (60) arranged below the receiving section (30) in the adapter component (10) penetrates the sample container (40) such that the liquid sample of the sample container (40) can be conveyed to the at least one channel (20).

Inventors:
SODAN LARS (DE)
BEHRENS HOLGER (DE)
Application Number:
PCT/EP2014/065869
Publication Date:
February 12, 2015
Filing Date:
July 24, 2014
Export Citation:
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Assignee:
BOSCH GMBH ROBERT (DE)
International Classes:
B01L3/00; G01N33/487
Domestic Patent References:
WO2013171004A12013-11-21
Foreign References:
US20040126279A12004-07-01
US7553455B12009-06-30
US20070048194A12007-03-01
US20110030809A12011-02-10
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Claims:
Ansprüche 1 . Vorrichtung zum Einbringen einer flüssigen Probe in ein mikrofluidisches System, umfassend eine Adapterkomponente (10), welche über zumindest einen Kanal (20) an das mikrofluidische System fluidisch koppelbar ist, und welche einen Aufnahmeabschnitt (30) aufweist, wobei der Aufnahmeabschnitt (30) zur Führung und Aufnahme eines Probenbehälters (40) vorgesehen ist, und den Probenbehälter (40) mittels eines

Begrenzungselements (50) nach dem Einführen des Probenbehälters (40) in dem

Aufnahmeabschnitt (30) in einer ersten vorbestimmten Aufnahmeposition positioniert, und der Probenbehälter (40) ausgehend von der ersten vorbestimmten Aufnahmeposition bis zu einer zweiten vorbestimmten Aufnahmeposition innerhalb des Aufnahmeabschnitts (30) überführt wird, in welcher ein unterhalb des Aufnahmeabschnitts (30) in der

Adapterkomponente (10) angeordnetes Öffnungselement (60) den Probenbehälter (40) derart durchdringt, dass die flüssige Probe des Probenbehälters (40) in den zumindest einen Kanal (20) überführbar ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Überführen des Probenbehälters (40) ausgehend von der ersten vorbestimmten Aufnahmeposition bis zu der zweiten vorbestimmten Aufnahmeposition innerhalb des Aufnahmeabschnitts (30) mit Hilfe eines externen Stößels (70) erfolgt.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Öffnungselement in der Art einer ersten Hohlnadel (100) ausgebildet ist, und der zumindest eine Kanal (20) mit einer zweiten Hohlnadel (1 10) fluidisch verbunden ist, welche beabstandet zu der ersten Hohlnadel (100) angeordnet ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Überführen des Probenbehälters (40) ausgehend von der ersten vorbestimmten Aufnahmeposition bis zu der zweiten vorbestimmten Aufnahmeposition innerhalb des Aufnahmeabschnitts (30) durch Drehen des Probenbehälters (40) erfolgt.

5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Öffnungselement (60) derart ausgebildet ist, dass es den Probenbehälter (40) beim Überführen in die zweite vorbestimmte Aufnahmeposition zumindest abschnittsweise aufschlitzt.

6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Öffnungselement (60) zusammen mit einer Hohlnadel (80) integral ausgebildet ist. 7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das integral ausgebildete Öffnungselement (60) im Wesentlichen kongruent zu der Längsachse des

Aufnahmeabschnitts (30) angeordnet ist.

8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass das

Öffnungselement (60) und die Hohlnadel (80) jeweils im Wesentlichen

rotationssymmetrisch gestaltet sind, und während des Überführens des Probenbehälters (40) ausgehend von der ersten vorbestimmten Aufnahmeposition bis zu der zweiten vorbestimmten Aufnahmeposition zuerst die Hohlnadel (80) den Probebehälter (40) durchstößt und anschließend das Öffnungselement (60) den Probebehälter (40) aufschlitzt.

9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Drehen des Probenbehälters (40) unter Verwendung eines Bajonett-Verschluss erfolgt, welcher von dem Probenbehälter (40) und dem Aufnahmeabschnitt (30) gebildet wird.

10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich des Öffnungselements (60) eine Ausnehmung (90) in der Adapterkomponente (10) zur Aufnahme der flüssigen Probe aus dem Probenbehälter (40) ausgebildet ist, welche mit dem zumindest einen Kanal (20) fluidisch verbunden ist.

1 1 . Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Überführen der flüssigen Probe aus dem Probenbehälter (40) in der zweiten vorbestimmten

Aufnahmeposition in die Ausnehmung (90) durch das Pumpen eines gasförmigen Mediums durch die Hohlnadel (80) erfolgt, wodurch die flüssige Probe durch die von dem Öffnungselement (60) bewirkte Öffnung aus dem Probenbehälter (40) herausgedrückt wird und anschließend in die Ausnehmung (90) fließt.

Description:
Beschreibung Titel

Vorrichtung zum Einbringen einer flüssigen Probe in ein mikrofluidisches System

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Einbringen einer flüssigen Probe in ein mikrofluidisches System, welches insbesondere zur fluidischen Verbindung mit einer Diagnoseeinheit mit einem Lab-On-a-Chip (LOC)-System vorgesehen ist.

Stand der Technik

Bei der klinischen Analyse von Patientenproben auf ein Vorhandensein pathogener Erreger werden verstärkt Lab-On-a-Chip (LOC) Systeme eingesetzt. Diese Systeme müssen die Patientenprobe aufnehmen und dann innerhalb der LOC-Kartusche verarbeiten. Parallel dazu gibt es die Variante, bei welcher ein Röhrchen mit der

Patientenprobe in einer zur einmaligen Verwendung vorgesehenen Kartusche (ohne LOC- System) platziert wird, welche wiederum mit einer Diagnoseeinheit mit dem LOC-System fluidisch gekoppelt ist. Hier sollen insbesondere diejenigen Patientenproben betrachtet werden, welche in einer flüssigen Form, wie zum Beispiel als Lösung bei Sputum und Lavage, als Urinprobe oder bei Blutproben in sog. Blutentnahmeröhrchen vorliegen.

Die Patientenprobe sollte möglichst ohne Verlust der Probe oder einer Kontamination des Labors in die Kartusche eingefüllt werden. Bei den flüssigen Lösungen erfolgt dies bislang vor allem durch Pipettieren in eine Öffnung der Kartusche. Bei Blutproben wird das

Blutentnahmeröhrchen häufig umgefüllt oder durch eine Spritze entleert. Der Inhalt der Spritze wird dann in die Kartusche gefüllt. So offenbart die W0201 1/049718 die Eingabe des flüssigen Blutes in den Input Port. Nachteilig sind hierbei der hohe manuelle Aufwand zum Umfüllen der Probe sowie eine mögliche Gefahr der Verwechselung oder eines Kontakts des medizinischen Personals mit der flüssigen Probe während des Umfüllens.

Vorteile der Erfindung

Die in dem Patentanspruch 1 definierte Vorrichtung zum Einbringen einer flüssigen Probe in ein mikrofluidisches System weist den Vorteil auf, dass die bislang für den Transfer von einer flüssigen Probe in die Kartusche nach dem Stand der Technik erforderlichen diversen manuellen Schritte zum Transferieren der Probe des Patienten aus dem

Blutentnahmeröhrchen in die Kartusche nunmehr entfallen können. In diesem

Zusammenhang entfällt in vorteilhafter Weise ebenso die Gefahr der Kontamination des Labors durch die Probe des Patienten, und die bislang möglichen Fehler bei der

Probenzuordnung werden zusätzlich ausgeschlossen.

Der Kern der vorliegenden Erfindung ist die Realisierung eines direkten Überführens einer flüssigen Probe eines Patienten aus dem Probenbehälter in die Kartusche für ein LOC, bei welcher der Probenbehälter zuerst direkt in die Kartusche, welche vorzugsweise als eine wegwerfbare Adapterkomponente konzipiert ist, eingesteckt wird und anschließend wird durch ein Öffnungselement der Kartusche die flüssige Probe aus dem Inneren des Probenbehälters entnommen, so dass diese dem LOC zum weiteren Prozessieren zur Verfügung gestellt werden kann. Insbesondere ist die vorliegende Erfindung durch die Ausbildung eines Aufnahmeabschnitts in der Kartusche, welcher zwei vorbestimmte definierte Aufnahmepositionen für den Probenbehälter während seines Einführens realisiert, nunmehr in der Lage, ein Prozessieren der flüssigen Probe erst nach dem Beladen der Kartusche in das Diagnosegerät sicherzustellen, im Vergleich zu

bestehenden Lösungen, bei welchen der Inhalt des Probenbehälters außerhalb des Diagnosegeräts in das Kanalsystem der Kartusche überführt wird. Somit liegt bei der bestehenden Lösung vor dem Betrieb der Kartusche im Diagnosegerät die flüssige Probe aus dem Probenbehälter in der Kartusche vor, wodurch beim Start des Betriebs der Ausgangszustand der Probe Undefiniert ist und dies zu Fehlern beim Ablauf führen kann. Hierzu weist die vorliegende Adapterkomponente im Bereich der ersten vorbestimmten Aufnahmeposition ein Begrenzungselement auf, welches einen ersten Anschlag in Richtung zu dem Öffnungselement hin bildet, wobei an der ersten vorbestimmten

Aufnahmeposition der Probenbehälter noch unversehrt ist, so dass eine Entnahme der flüssigen Probe aus dem Probenbehälter zu diesem Zeitpunkt noch nicht erfolgen kann.

Vorzugsweise wird bei der vorliegenden Vorrichtung die flüssige Probe aus dem

Probenbehälter im Bereich seines Septums entnommen, sofern dieser ein solches aufweist. Grundsätzlich kann jedoch die Entnahme der flüssigen Probe an jeder beliebigen Stelle in Bezug auf den Probenbehälter erfolgen, sofern diese hierfür geeignet ist. Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der vorliegenden Vorrichtung kann das Überführen des Probenbehälters ausgehend von der ersten vorbestimmten Aufnahmeposition bis zu der zweiten vorbestimmten Aufnahmeposition innerhalb des Aufnahmeabschnitts mit Hilfe eines externen Stößels erfolgen. Hierbei ist der externe Stößel bevorzugt an der

Diagnoseeinheit angeordnet und wird von einem zugehörigen Aktuator der

Diagnoseeinheit betätigt, so dass diese relativ kostenintensive Baugruppe nicht zusammen mit der Wegwerfkartusche entsorgt werden muss, sondern dauerhaft zur Verfügung steht. Der Bediener steckt den Probenbehälter bis zu der ersten

vorbestimmten Aufnahmeposition, welche durch das Begrenzungselement in der Art eines Anschlags gebildet wird, in den Aufnahmeabschnitt ein, wobei das Septum des

Probenbehälters noch nicht von dem Öffnungselement, hier insbesondere den

Hohlnadeln, durchstoßen wird. Die flüssige Probe aus dem Probenbehälter gelangt somit nicht vor dem Betrieb in das Kanalsystem der Kartusche. Wird die Kartusche

anschließend in die Diagnoseeinheit eingelegt, so schiebt der Stößel den Probenbehälter auf das Öffnungselement, das Septum wird durchstoßen und die flüssige Probe kann anschließend in das Kanalsystem der Kartusche überführt werden.

Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der vorliegenden Vorrichtung kann das

Öffnungselement in der Art einer ersten Hohlnadel ausgebildet sein, und der zumindest eine Kanal ist mit einer zweiten Hohlnadel fluidisch verbunden, welche beabstandet zu der ersten Hohlnadel angeordnet ist. Anschließend kann dann die flüssige Probe aus dem Probenbehälter durch Leerpumpen oder Saugen des Probenbehälters innerhalb der Kartusche beim Betrieb in der Diagnoseeinheit erfolgen, wobei die flüssige Probe auf diese Weise lediglich bis zum Niveau der Hohlnadelspitze abgesaugt werden kann.

Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der vorliegenden Vorrichtung kann das Überführen des Probenbehälters ausgehend von der ersten vorbestimmten Aufnahmeposition bis zu der zweiten vorbestimmten Aufnahmeposition innerhalb des Aufnahmeabschnitts durch Drehen des Probenbehälters erfolgen. Diese Art der Überführung bildet eine Alternative zu der vorstehend beschriebenen Überführung mittels eines externen Stößels und kann in vorteilhafter Weise zum Beispiel einen Bajonettverschluss realisieren, welcher von dem Probenbehälter und dem Aufnahmeabschnitt gebildet wird. Hierbei wird der

Probenbehälter zuerst bis zu der ersten vorbestimmten Aufnahmeposition manuell durch den Bediener in die Kartusche eingeführt, dann durch ein (leichtes) Eindrücken des Probenbehälters zur elastischen Verformung des Begrenzungselements in Richtung zu dem Öffnungselement bewegt und anschließend bis zu der zweiten vorbestimmten Aufnahmeposition manuell durch den Bediener mittels Drehen des Probenbehälters weiter in den Aufnahmeabschnitt hinein eingeführt. Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der vorliegenden Vorrichtung kann das

Öffnungselement derart ausgebildet sein, dass es den Probenbehälter beim Überführen in die zweite vorbestimmte Aufnahmeposition zumindest abschnittsweise aufschlitzt. Zu diesem Zweck ist das Öffnungselement vorzugsweise in der Art eines Messers ausgebildet, welches mit Hilfe zumindest einer Klinge das Septum des Probenbehälters und/oder einen Bereich des Probenbehälters durchdringt, so dass sich eine Öffnung für die flüssige Probe zu dem zumindest einen Kanal der Adapterkomponente ausbildet. Zusätzlich dazu kann durch das Drehen des Probenbehälters während der Überführung des Probenbehälters ausgehend von der ersten vorbestimmten Aufnahmeposition bis zu der zweiten vorbestimmten Aufnahmeposition innerhalb des Aufnahmeabschnitts das Öffnungselement quer zur Dickenrichtung des Probenbehälters wirken, so dass sich zumindest eine linienförmige Öffnung des Probenbehälters ergibt. Prinzipiell kann die Kontur des Messers zur Erzeugung der Öffnung in dem Probenbehälter beliebig gestaltet sein. Alternativ dazu kann die Öffnung in dem Probenbehälter mittels einer Ausstanzung erzeugt werden.

Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der vorliegenden Vorrichtung kann das

Öffnungselement zusammen mit einer Hohlnadel integral ausgebildet sein. In diesem Fall wird ein besonders einfacher Aufbau für das Öffnungselement realisiert. Vorzugsweise ist die Spitze der Hohlnadel dann oberhalb der Oberseite von dem Öffnungselement angeordnet.

Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der vorliegenden Vorrichtung kann das integral ausgebildete Öffnungselement im Wesentlichen kongruent zu der Längsachse des

Aufnahmeabschnitts angeordnet sein. Auf diese Weise lässt sich die flüssige Probe aus dem Probenbehälter in dem vorliegenden Aufnahmeabschnitt sowohl mittels des externen Stößels als auch mittels Drehen ausgehend von der ersten vorbestimmten

Aufnahmeposition bis zu der zweiten vorbestimmten Aufnahmeposition innerhalb des Aufnahmeabschnitts überführen.

Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der vorliegenden Vorrichtung können das

Öffnungselement und die Hohlnadel jeweils im Wesentlichen rotationssymmetrisch gestaltet sein, und während des Überführens des Probenbehälters ausgehend von der ersten vorbestimmten Aufnahmeposition bis zu der zweiten vorbestimmten

Aufnahmeposition durchstößt zuerst die Hohlnadel den Probebehälter und anschließend schlitzt das Öffnungselement den Probebehälter auf. Sind das Öffnungselement, hier zum Beispiel in der Form eines Messers, und die Hohlnadel rotationssymmetrisch gestaltet, so ist es möglich, den Probenbehälter mittels eines Bajonett-Verschlusses in dem

Aufnahmeabschnitt der Adapterkomponente zu halten. Dabei durchstößt die Hohlnadel insbesondere das Septum des Probenbehälters zentrisch und anschließend kann der Bajonett-Verschluss in dem Aufnahmeabschnitt eingesteckt werden. Mit dem Eingreifen des Bajonett-Verschlusses in dem Aufnahmeabschnitt, insbesondere nach dem Erreichen der ersten vorbestimmten Aufnahmeposition, durchschneidet das Öffnungselement das Septum bzw. den Probenbehälter und erzeugt eine zweite Öffnung, d.h. neben der ersten Öffnung, welche zuerst durch die Wirkung der Hohlnadel gebildet wurde.

Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der vorliegenden Vorrichtung kann im Bereich des Öffnungselements eine Ausnehmung in der Adapterkomponente zur Aufnahme der flüssigen Probe aus dem Probenbehälter ausgebildet sein, welche mit dem zumindest einen Kanal fluidisch verbunden ist. Dabei dient die Ausnehmung als ein Reservoir, in welchem sich die flüssige Probe nach dem Öffnen des Probenbehälters sammelt, um anschließend über den zumindest einen Kanal zum Prozessieren in der Diagnoseeinheit gepumpt zu werden. Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der vorliegenden Vorrichtung kann das Überführen der flüssigen Probe aus dem Probenbehälter in der zweiten vorbestimmten

Aufnahmeposition in die Ausnehmung durch das Pumpen eines gasförmigen Mediums durch die Hohlnadel erfolgen, wodurch die flüssige Probe durch die von dem

Öffnungselement bewirkte Öffnung aus dem Probenbehälter herausgedrückt wird und anschließend in die Ausnehmung fließt. Somit wird ebenfalls ein Leerpumpen des

Probenbehälters realisiert, indem eine Hohlnadel bevorzugt in das Septum bzw. den Probenbehälter eingestochen wird, durch welche das gasförmige Medium, hier vorzugsweise Luft, in das Innere des Probenbehälters gepumpt werden kann, während aufgrund der zweiten Öffnung, welche durch das Öffnungselement bewirkt wurde, zum Austritt der flüssigen Probe zur Verfügung steht. Für diesen Vorgang ist es zwingend, dass das Septum im Probebehälter in Richtung zu dem Öffnungselement bzw. zu der Unterseite des Probebehälters zeigt, damit die eingebrachte Luft sich in den oberen Bereich des Probenbehälters sammelt. Wird nun durch die Hohlnadel die Luft in den Probebehälter gepumpt, so wird die flüssige Probe durch die zweite Öffnung

herausgedrückt und fließt in die Ausnehmung der Kartusche, aus dem es wiederum herausgepumpt werden kann. Kurze Beschreibung der Zeichnungen

Die vorliegende Erfindung wird anhand der beiliegenden Zeichnungen erklärt. Es zeigt dabei

Fig. 1 : eine Schnittansicht einer Vorrichtung zum Einbringen einer flüssigen Probe in ein mikrofluidisches System gemäß einer ersten Ausführungsform der vorliegenden

Erfindung, und

Fig. 2: eine Schnittansicht einer Vorrichtung zum Einbringen einer flüssigen Probe in ein mikrofluidisches System gemäß einer zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.

Ausführungsformen der Erfindung Es sei angemerkt, dass sich hinsichtlich der Figuren und der Beschreibung gleiche Bezugszeichen auf gleiche bzw. ähnliche Elemente beziehen.

Fig. 1 zeigt eine Schnittansicht einer Vorrichtung zum Einbringen einer flüssigen Probe (nicht dargestellt) in ein mikrofluidisches System (nicht dargestellt) gemäß einer ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Die Vorrichtung weist eine

Adapterkomponente 10 auf, welche vorzugsweise aus einem Mehrschichtaufbau (nicht dargestellt) gebildet wird. So wird beispielsweise eine obere Komponente (nicht dargestellt) und eine untere Komponente (nicht dargestellt) verwendet, wobei

zwischenliegend Kanäle 20, 25 gebildet sind, welche zur fluidischen Verbindung der Adapterkomponente 10 mit dem mikrofluidischen System vorgesehen sind. Die

Komponenten können aus Polymeren bestehen, zum Beispiel aus thermoplastischen Polymeren, wie beispielsweise PC (Polycarbonat), COC (Cylco-Olefin-Copolymer), COP (Cyclo-Olefin-Polymer), PE (Polyethylen) oder PP (Polypropylen). Die Unterseite der unteren Komponente ist beispielsweise durch Fräsen, Heißprägen oder Spritzgießen strukturiert.

Die Adapterkomponente 10 weist auf ihrer Oberseite einen Aufnahmeabschnitt 30 auf, welcher im Wesentlichen durch ein Aufnahmeelement 31 und einen in der

Adapterkomponente 10 ausgebildeten Vorsprung 45 gebildet wird. Der

Aufnahmeabschnitt 30 ist zur Führung und Aufnahme eines Probenbehälters 40 vorgesehen, und weist an seinem unteren Ende ein Begrenzungselement 50 auf, welches in der Art einer elastischen Lippe ausgebildet ist, welche sich unter Krafteinwirkung elastisch verformt. Das Begrenzungselement 50 dient dazu, den Probenbehälter 40 nach dem Einführen des Probenbehälters 40 in dem Aufnahmeabschnitt 30 in einer ersten vorbestimmten Aufnahmeposition zu positionieren, wobei der Probenbehälter 40 in der Längsrichtung des Aufnahmeabschnitts 30 aufgenommen wird. Fig. 1 zeigt den

Probenbehälter 40 in der ersten vorbestimmten Aufnahmeposition, bei welcher die flüssige Probe des Patienten noch im Inneren des Probenbehälters 40 aufbewahrt ist und deren Entnahme in die Adapterkomponente 10 hinein noch nicht möglich ist. Der Probenbehälter 40 weist auf seiner Unterseite eine Schraubkappe 41 auf, welche den Bereich der Unterseite des Probenbehälters 40 zylindrisch umgibt. Die Schraubkappe 41 weist wiederum ein Septum 42 auf, welches im Mittenbereich der Schraubkappe 41 angeordnet ist. Soll nun die Entnahme der flüssigen Probe im Inneren des

Probenbehälters 40 erfolgen, so wird der Probenbehälter 40 ausgehend von der ersten vorbestimmten Aufnahmeposition bis zu einer zweiten vorbestimmten Aufnahmeposition innerhalb des Aufnahmeabschnitts 30 überführt (siehe hierzu die beiden kleinen Pfeile unterhalb des Begrenzungselements 50 in Fig. 1 ), in welcher ein unterhalb des

Aufnahmeabschnitts 30 in der Adapterkomponente 10 angeordnetes Öffnungselement 60 den Probenbehälter 40 derart durchdringt, dass die flüssige Probe des Probenbehälters 40 in den Kanal 20 überführbar ist. Die zweite vorbestimmte Aufnahmeposition wird durch den Vorsprung 45 festgelegt, welcher die Schraubkappe 41 in der zweiten vorbestimmten Aufnahmeposition kontaktiert und somit als ein Anschlag für den Probenbehälter 40 wirkt. Ein weiteres Einführen des Probenbehälters 40 über die zweite vorbestimmte

Aufnahmeposition in die Adapterkomponente 10 hinaus ist nicht möglich.

Hier ist das Öffnungselement 60 in der Form von zwei Hohlnadeln 100, 1 10 ausgebildet, welche im Inneren der Adapterkomponente 10 feststehend und beabstandet zueinander angeordnet sind. Das Überführen des Probenbehälters 40 von der ersten vorbestimmten Aufnahmeposition in die zweite vorbestimmte Aufnahmeposition erfolgt mit Hilfe eines externen Stößels 70, welcher ein Bestandteil einer Diagnoseeinheit (nicht dargestellt) ist. Ein großer Pfeil im Bereich des Stößels 70 gibt die Richtung von dessen Wirkkraft auf den Probenbehälter 40 an.

Wird der Probenbehälter 40 ausgehend von der ersten vorbestimmten Aufnahmeposition weiter in Richtung der Hohlnadeln 100, 1 10 bis zur zweiten vorbestimmten

Aufnahmeposition bewegt, dann durchstechen diese das Septum 42 des Probenbehälters 40, wodurch fluidische Verbindungen zwischen den Kanälen 20, 25 und dem Inneren des Probenbehälters 40 hergestellt werden. Zum Entleeren des Probenbehälters 40 wird an den Kanal 25, den Zuführkanal, ein Überdruck angelegt, beispielsweise ein

pneumatischer Überdruck, so dass über die Hohlnadel 1 10 ein Überdruck im

Probenbehälter 40 erzeugt wird, welcher die in dem Probenbehälter 40 befindliche flüssige Probe zum Abfließen über die Hohlnadel 100 und den Kanal 20, den Abführkanal, bringt. Von dem Kanal 20 gelangt die flüssige Probe zum weiteren Prozessieren in ein angekoppeltes LOC (nicht dargestellt) des mikrofluidischen Systems. Der Überdruck im Zuführkanal 25 kann über eine Pumpe (nicht dargestellt) erzeugt werden, welche außerhalb der Adapterkomponente 10 angeordnet ist, zum Beispiel in dem angekoppelten LOC oder als externe Komponente, wie beispielsweise als Spritzenoder Schlauchpumpe, und kann über außerhalb und/oder innerhalb der

Adapterkomponente 10 und/oder des LOC angeordnete Ventile (nicht dargestellt) gesteuert werden. Der Überdruck liegt im Bereich von 10 bis 2500 mbar, und hier vorzugsweise zwischen 50 und 1000 mbar.

Fig. 2 zeigt eine Schnittansicht einer Vorrichtung zum Einbringen einer flüssigen Probe (nicht dargestellt) in ein mikrofluidisches System (nicht dargestellt) gemäß einer zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Die Vorrichtung weist ebenfalls eine

Adapterkomponente 10 auf, welche vorzugsweise aus einem Mehrschichtaufbau (nicht dargestellt) gebildet wird. Die in Fig. 2 dargestellte Adapterkomponente 10 entspricht im Wesentlichen der in Fig. 1 dargestellten Adapterkomponente, jedoch ist das

entsprechende Öffnungselement 60 anders ausgebildet, so dass im Folgenden lediglich dessen Aufbau sowie die damit funktionell zusammenhängenden Elemente der

Adapterkomponente 10 beschrieben werden wird.

Fig. 2 zeigt den Probenbehälter 40 in der zweiten vorbestimmten Aufnahmeposition, in welcher die Schraubkappe 41 des Probenbehälters 40 mit dem Vorsprung 45 in Kontakt ist. Unterhalb des Vorsprungs 45 ist eine Dichtung 120 ausgebildet, welche eine

Dichtfunktion zwischen der Außenseite der Schraubkappe 41 und dem

Aufnahmeabschnitt 30 in der Adapterkomponente 10 realisiert. Im Bereich unterhalb des Aufnahmeabschnitts 30 ist eine Ausnehmung 90 in der Adapterkomponente 10

ausgebildet, welche mit einem Kanal 20 fluidisch verbunden ist. Der Kanal 20 übernimmt wiederum die Aufgabe als Abführkanal gemäß der Ausführungsform von Fig. 1. Das Öffnungselement 60 ist derart ausgebildet, dass es den Probenbehälter 40 beim Überführen in die zweite vorbestimmte Aufnahmeposition zumindest abschnittsweise aufschlitzt, wobei das Öffnungselement 60 zusammen mit einer Hohlnadel 80 integral ausgebildet ist. Das Öffnungselement 60 wird hierbei aus einer Vielzahl von Messern gebildet, welche im Wesentlichen im Bereich der Oberseite der Hohlnadel 80 entlang von dessen äußerem Umfang angeordnet sind. Das integral ausgebildete Öffnungselement 60 ist im Wesentlichen kongruent zu der Längsachse des Aufnahmeabschnitts 30 angeordnet. Die Hohlnadel 80 ist in ihrer Funktion analog zu der Hohlnadel 1 10 gemäß der Ausführungsform von Fig. 1 konzipiert, d.h. zum Entleeren des Probenbehälters 40 wird an einen Kanal 21 , den Zuführkanal, welcher mit der Hohlnadel 80 wirkend verbunden ist, ein Überdruck angelegt, beispielsweise ein pneumatischer Überdruck, so dass über die Hohlnadel 80 ein Überdruck im Probenbehälter 40 erzeugt wird, welcher die in dem Probenbehälter 40 befindliche flüssige Probe (nicht dargestellt) zum Abfließen in die Ausnehmung 90 über eine weitere Öffnung (nicht dargestellt), welche durch das Aufschlitzen des Septums 42 des Probenbehälters 40 bei dessen Überführen in die zweite vorbestimmte Aufnahmeposition entsteht, und den Kanal 20, den Abführkanal, bringt. Mit anderen Worten erfolgt das Überführen der flüssigen Probe aus dem

Probenbehälter 40 in der zweiten vorbestimmten Aufnahmeposition in die Ausnehmung 90 durch das Pumpen eines gasförmigen Mediums, hier vorzugsweise Luft, durch die Hohlnadel 80, wodurch die flüssige Probe durch die von dem Öffnungselement 60 bewirkte Öffnung aus dem Probenbehälter 40 herausgedrückt wird und anschließend in die Ausnehmung 90 fließt.

Das Öffnungselement 60 und die Hohlnadel 80 sind jeweils im Wesentlichen

rotationssymmetrisch gestaltet, und während des Überführens des Probenbehälters 40 ausgehend von der ersten vorbestimmten Aufnahmeposition bis zu der zweiten vorbestimmten Aufnahmeposition durchstößt zuerst die Hohlnadel 80 den Probebehälter 40 und anschließend schlitzt das Öffnungselement 60 den Probebehälter 40 auf. Das Überführen des Probenbehälters 40 ausgehend von der ersten vorbestimmten

Aufnahmeposition bis zu der zweiten vorbestimmten Aufnahmeposition kann gemäß der Ausführungsform von Fig. 1 wiederum mit Hilfe eines Stößels (nicht dargestellt) erfolgen, oder aber durch ein Drehen bzw. Einschrauben des Probenbehälters 40 unter

Verwendung eines Bajonett-Verschluss (nicht dargestellt) erfolgen, welcher von dem Probenbehälter 40 und dem Aufnahmeabschnitt 30 gebildet wird.