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Patent Searching and Data


Title:
DEVICE FOR LASHING DOWN PIECE GOODS ON A LOADING PLATFORM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/174653
Kind Code:
A1
Abstract:
The subject matter of the present invention is a device for lashing down piece goods (1, 2) on a loading platform (3), the device being equipped with at least one edge protector element (6) and at least one lashing means (4, 5). The edge protector element (6) is located between an edge of the piece goods (1, 2) and the lashing means (4, 5) running over said element. In addition, the edge protector element (6) is completely or partially made of plastic. According to the invention, the entire element or part of the element consists of recycled plastic.

Inventors:
SCHÖBEL UWE (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/058101
Publication Date:
October 12, 2017
Filing Date:
April 05, 2017
Export Citation:
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Assignee:
WESTDEUTSCHER DRAHTSEIL-VERKAUF DOLEZYCH GMBH & CO KG (DE)
International Classes:
B60P7/00
Foreign References:
US20060108249A12006-05-25
FR1444072A1966-07-01
CA2176981A11997-11-21
DE19815095C11999-09-30
US5584623A1996-12-17
DE19815095C11999-09-30
DE102010018650A12011-11-03
DE102010018651A12011-11-03
US4830188A1989-05-16
DE3735094A11989-04-27
Other References:
JOURNAL OF APPLIED POLYMER SCIENCE, vol. 86, 2002, pages 1426 - 1435
Attorney, Agent or Firm:
NUNNENKAMP, Jörg (DE)
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Claims:
Patentansprüche:

1 . Vorrichtung zum Verzurren von Stückgut (1 , 2) auf einer Ladefläche (3), mit zumindest einem Kantenschutzelement (6) und wenigstens einem Zurrmittel (4, 5), wobei das Kantenschutzelement (6) zwischen einer Kante des Stückgutes (1 , 2) und dem darüber geführten Zurrmittel (4, 5) angeordnet ist, und wobei das Kantenschutzelement (6) ganz oder teilweise aus Kunststoff hergestellt ist, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass als Kunststoff ganz oder teilweise ein Recyclingkunststoff zum Einsatz kommt.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Kunststoff überwiegend, das heißt zu mehr als 50 Gew.-%, aus dem Recyclingkunststoff besteht.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Kunststoff bis maximal 100 Gew.-% aus dem Recyclingkunststoff hergestellt ist.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Recyclingkunststoff aus überwiegend Polyester und zusätzlich einem Additiv besteht. 5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Recyclingkunststoff aus ca. 90 Gew.-% bis 99 Gew.-%, insbesondere 90 Gew.-% bis 95 Gew.-% Polyester und ca. 1 Gew.-% bis 10 Gew.-%, insbesondere ca. 5 Gew.-% bis 10 Gew.-%, des Additivs zusammensetzt. 6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Additiv aus einem oder mehreren Polyolefinen besteht.

7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass als Additiv ein Polyolefin aus der Gruppe bestehend aus Polyethylen und Polypropylen sowie Kombinationen ausgewählt ist. 8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Kantenschutzelement (6) im Querschnitt größtenteils L-förmig ausgebildet ist.

9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Kantenschutzelement (6) mit einer oder mehreren Führungen (8) für das hierüber geführte Zurrmittel (4, 5) ausgerüstet ist.

10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Kantenschutzelement (6) eine oder mehrere Auswölbungen (9) für das hierüber geführte Zurrmittel (4, 5) aufweist.

1 1 . Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Kantenschutzelement (6) zumindest auf seiner dem Stückgut (1 , 2) zugewandten Oberfläche rutschhemmend ausgebildet ist.

12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Kantenschutzelement (6) als einstückiges Kunststoffspritzgussteil ausgeführt sein. 13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Kantenschutzelement (6) ganz oder teilweise als Hohlprofil ausgebildet ist.

14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Zurrmittel (4, 5) im Wesentlichen aus einem Zurrgurt (4) sowie zumindest einer Spannratsche (5) besteht. 15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Zurrgurt (4) als Gewebegurt aus Kunststofffäden ausgelegt ist.

Description:
Vorrichtung zum Verzurren von Stückgut auf einer Ladefläche

Beschreibung:

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verzurren von Stückgut auf einer Ladefläche, mit zumindest einem Kantenschutzelement und wenigstens einem Zurrmittel, wobei das Kantenschutzelement zwischen einer Kante des Stückgutes und dem darüber geführten Zurrmittel angeordnet ist, und wobei das Kantenschutzelement ganz oder teilweise aus Kunststoff hergestellt ist.

Verzurren oder allgemein Zurren meint das Festlegen oder Festmachen des Stückgutes auf der Ladefläche, und zwar mit Hilfe von Gurten oder allgemein Zurrmitteln. Beim Niederzurren wird das betreffende Stückgut zusätzlich noch auf oder an die Ladefläche angedrückt bzw. angepresst. Als mögliche Zurrmittel können nicht nur Gurte und insbesondere Spanngurte oder Kunststoffgurte eingesetzt werden. Sondern Zurrmittel meint erfindungsgemäß auch beispielsweise eine Zurrleine. Eine Vorrichtung des eingangs beschriebenen Aufbaus wird beispielsweise in der DE 198 15 095 C1 beschrieben. Hier geht es u. a. darum, Stückgut zu verzurren oder nieder zu zurren, bei dem die Außenflächen nicht allesamt eben, sondern zum Teil konvexballig sind, wie man dies für zylindrische Stückgüter wie gewickelte Rollen eines bandförmigen Materials aus Blech oder Papier kennt. Bei solchen Stückgütern tritt das Problem auf, dass die nicht gleichförmigen Außenkanten vor Beschädigungen geschützt werden müssen. Tatsächlich treten an diesen Außenkanten besonders hohe Flächenpressungen auf, welche zu Beschädigungen des Stückgutes führen oder führen können. Zu diesem Zweck wird im Rahmen der DE 198 15 095 C1 ein spezielles Kantenschutzelement vorgeschlagen, welches auf seiner Außenseite eine Auf-

Wölbung zum Darüberführen des Zurrmittels aufweist. Dadurch soll eine Resultierende der durch das Zurrmittel auf das Ladegut ausgeübten Spannkraft von der Kante des Stückgutes beabstandet auf diesem auftreffen. Das hat sich grundsätzlich bewährt.

Darüber hinaus wird eine vergleichbare Vorrichtung in der DE 10 2010 018 650 A1 vorgestellt. Hier geht es darum, eine hohe Rutschsicherheit über einen langen Verwendungszeitraum zu gewährleisten. Zu diesem Zweck wird ein Kantenschutzelement beschrieben, welches aus einem festen Kunststoff mit geringer Elastizität und einem Kunststoff aus einem nachgiebigeren Material aufgebaut ist. Die Herstellung eines solchen Kantenschutzelementes ist naturgemäß aufwendig und kostenintensiv.

Schließlich wird im Stand der Technik nach DE 10 2010 018 651 A1 ein Kantenschutzelement vorgestellt, welches einfach zu handhaben und gleichzeitig kostengünstig hergestellt werden soll. Das wird durch unterschiedliche Dimensionierungen einzelner Schenkel erreicht.

Der Stand der Technik kann nicht in allen Aspekten zufriedenstellen. Insbeson- dere sind die Herstellungskosten verbesserungsbedürftig. Das lässt sich nicht nur auf den Einsatz von Kunststoff als Rohstoff für die Kantenschutzelemente zurückführen, sondern auch darauf, dass der Kunststoffpreis erheblichen Schwankungen ausgesetzt ist. Dadurch lassen sich sichere Prognosen und Kalkulationen kaum realisieren. Insofern besteht ein Bedürfnis danach, Alter- nativen zu finden.

Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, eine derartige Vorrichtung zum Verzurren von Stückgut auf einer Ladefläche so weiter zu entwickeln, dass insbesondere die Herstellungskosten reduziert sind. Zur Lösung dieser technischen Problemstellung ist eine gattungsgemäße Vorrichtung im Rahmen der Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass als Kunststoff ganz oder teilweise ein Recyclingkunststoff zum Einsatz kommt. Dabei hat es sich insgesamt bewährt, dass der Kunststoff überwiegend, d. h. zu mehr als 50 Gew.-%, aus dem Recyclingkunststoff besteht. Es ist sogar möglich und denk- bar, dass Recyclingkunststoff zu 100 Gew.-% als Kunststoff bei der Realisierung des Kantenschutzelementes zum Einsatz kommt.

Die Erfindung umfasst dabei ausdrücklich Kantenschutzelemente, die vollständig aus Kunststoff hergestellt sind. In diesem Fall kann zumindest teilweise auf Recyclingkunststoff zurückgegriffen werden. Es ist aber auch möglich, das Kantenschutzelement vollständig aus dem Recyclingkunststoff herzustellen. Darüber hinaus liegen Varianten im Rahmen der Erfindung, bei welchen das Kantenschutzelement teilweise aus dem Recyclingkunststoff und teilweise aus Neukunststoff bzw. Neumaterial hergestellt wird. Ebenso werden Varianten mit abgedeckt, bei welchen das Kantenschutzelement mit beispielsweise einer Armierung aus Stahl, einem Kohlenstoffgewebe etc. zusätzlich ausgerüstet ist. Auch in diesem Fall kann der zum Einsatz kommende Kunststoff ganz oder teilweise Recyclingkunststoff bzw. ein entsprechendes Recyclat sein. Der übrige Kunststoff mag aus Neumaterial gewonnen werden.

Im Rahmen der Erfindung wird also für die Produktion des Kantenschutzelementes ganz oder teilweise auf einen oder mehrere Recyclingkunststoffe zurückgegriffen. Solche Recyclingkunststoffe stehen heutzutage in praktisch

beliebigen Mengen zur Verfügung und lassen sich darüber hinaus im Hinblick auf ihre Eigenschafen und die Zusammensetzung zumindest grob klassifizieren. Außerdem sind solche Recyclingkunststoffe bzw. Recyclate zu einem niedrigen Preis erhältlich, welcher typischerweise nur einen Bruchteil des Preises des Neumaterials beträgt. Folgerichtig lassen sich besondere Kostenvorteile bei der Herstellung des Kantenschutzelementes und folglich der gesamten Vorrichtung zum Verzurren von Stückgut auf einer Ladefläche im Rahmen der Erfindung beobachten. Die genannten Recyclingkunststoffe lassen sich beispielsweise aus der Wiederverwertung von Kunststoffen zur Verpackung gewinnen, wie dies im Rahmen des Dualen Systems Deutschland bereits erfolgt und durchgeführt wird. Solche Kunststoffe werden typischerweise aus der Wiederverwertung von Inhaltsstoffen des„gelben Sacks" gewonnen. Daneben kann auf relativ sorten- reine Recyclingkunststoffe zurückgegriffen werden, die durch die Wiederverwertung von sogenannten PET (Polyethylenterephthalat) Flaschen bzw. Einwegflaschen zur Verfügung stehen. Solche Einwegflaschen und das daraus gewonnene Recyclat setzen sich überwiegend aus PET als einem Polyester und einem oder mehreren Polyolefinen zusammen.

Von besonderem Interesse ist hierbei der Umstand, dass das Recyclat (aus den Einwegflaschen) überwiegend PET bzw. Polyester enthält, welches für die Herstellung von Kantenschutzelementen besonders prädestiniert ist. Das lässt sich darauf zurückführen, dass PET bzw. Polyester über eine hohe Bruchfestigkeit und Formbeständigkeit verfügt. Außerdem werden gute Gleit- und Verschleißeigenschaften beobachtet. Hinzu kommt, dass der Schmelzpunkt üblicherweise oberhalb von 200 °C angesiedelt ist, so dass ein problemloser Einsatz weltweit möglich ist. Schließlich zeichnen sich Polyester bzw. PET- Kunststoffe durch

eine durchweg geringe Feuchtigkeitsaufnahme aus. Die grundsätzliche Aufbereitung von Recycling kunststoffen und ihr Einsatz zur Herstellung beispielhaft von Kunststoffbändern wird in dem Übersichtsartikel„High-Strength Uniaxially Drawn Tapes from Scrap Recycled Polyethylene terephthalate) der Autoren J. Morawiec u. a. beschrieben (Journal of Applied Polymer Science, Vol. 86, 1426 bis 1435; 2002).

Da Einwegflaschen zunehmend in Gebrauch sind, steht das daraus gewonnene Recyclat aus überwiegend PET bzw. Polyester in großen Mengen zur Ver- fügung. Außerdem sind durch diesen Umstand die Herstellungskosten gering, die nur einen Bruchteil der Neuware betragen. Dadurch kann die erfindungsgemäße Vorrichtung besonders kostengünstig realisiert werden. Hierin sind die wesentlichen Vorteile zu sehen. Der eingesetzte Recyclingkunststoff zur Herstellung des Kantenschutzelementes ist überwiegend aus Polyester und zusätzlich einem Additiv hergestellt. In diesem Zusammenhang hat es sich bewährt, wenn sich der fragliche Recyclingkunststoff aus ca. 90 Gew.-% bis 99 Gew.-% und ca. 1 Gew.-% bis 10 Gew.-% des Additivs zusammensetzt. Bevorzugt wird mit einem Polyesteranteil im Recyclingkunststoff von 90 Gew.-% bis 95 Gew.-% gearbeitet. Folgerichtig nimmt das Additiv im Recyclingkunststoff ca. 5 Gew.-% bis 10 Gew.-% ein. Bei dem an dieser Stelle zur Verfügung stehenden Additiv handelt es sich um ein solches, welches aus einem oder mehreren Polyolefinen besteht. Das Additiv bzw. das eine oder die mehreren Polyolefine entstammen dabei regelmäßig aus der Gruppe, bestehend aus Polyethylen, Polypropylen sowie Kombinationen. Bei dem Polyethylen handelt es sich meistens um lineares Polyethylen geringer Dichte oder auch Polyethylen hoher Dichte. Ebenso sind Kombinationen denkbar.

Für die Herstellung des Kantenschutzelementes aus dem Recyclingkunststoff wird typischerweise so vorgegangen, dass der zum Einsatz kommende Recyclingkunststoff nach vorteilhafter Ausgestaltung aus den zuvor bereits angesprochenen PET-Flaschen gewonnen wird. Tatsächlich werden die frag- liehen PET-Flaschen im Regelfall zunächst geschreddert und dann gewaschen. Die auf diese Weise gewonnenen sogenannten„Flakes" können unmittelbar für die Wiederverarbeitung als Kantenschutzelement genutzt werden. Dabei hat sich typischerweise eine Extrusion als günstig erwiesen. Das heißt, dass Kantenschutzelement ist vorteilhat als Kunststoffspritzgussteil ausgelegt, wobei als Kunststoff ganz oder teilweise der zuvor beschriebene Recyclingkunststoff zum Einsatz kommt.

Die Aufbereitung der fraglichen PET Flaschen und die Herstellung der zuvor bereits angesprochenen„Flakes" wird im Detail und dem Grunde nach in der US 4 830 188 beschrieben. Dabei hat sich insgesamt herausgestellt, dass beispielsweise ein vollständig aus dem angegebenen Recyclingkunststoff hergestelltes Kantenschutzelement im Vergleich zu einem Kantenschutzelement aus Neumaterial bzw. Polyester Festigkeitswerte aufweist, die lediglich 10 % und maximal 20 % unter den Festigkeitswerten liegen, wie sie für das vergleichbare Kantenschutzelement aus dem Neumaterial beobachtet werden. Eine solche minimal verringerte Festigkeit lässt sich problemlos beherrschen und ist für den erfindungsgemäßen Anwendungszweck in Verbindung mit einer Vorrichtung zum Verzurren von Stückgut auf einer Ladefläche problemlos akzeptabel. Es hat sich bewährt, wenn das Kantenschutzelement im Querschnitt größtenteils L-förmig ausgebildet ist. Dadurch lassen sich praktisch jedwede Gestaltungen von Stückgütern mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung verzurren. Das gilt auch und insbesondere für zylindrische Stückgüter, wie dies

zuvor bereits beschrieben wurde, also beispielsweise Metall-, Holz-, Papierrollen etc. In diesem Fall wird man vorteilhaft mit Kantenschutzelementen geringer Länge arbeiten. Sollen dagegen mehr oder minder quaderförmige Stückgüter verzurrt werden, so kommen überwiegend längserstreckte Kanten- schutzelemente zum Einsatz.

Damit das Zurrmittel einwandfrei auf oder an dem Kantenschutzelement geführt wird, hat es sich bewährt, wenn das Kantenschutzelement mit einer oder mehreren Führungen für das hierüber geführte Zurrmittel ausgerüstet ist. Bei der betreffenden Führung kann es sich im einfachsten Fall um einen Anschlag, eine Lasche, eine Öse oder dergleichen handeln.

Außerdem empfiehlt es sich, wenn das Kantenschutzelement mit einer oder mehreren Auswölbungen für das hierüber geführte Zurrmittel ausgerüstet ist. Mit Hilfe dieser Auswölbung kann eine gleichmäßige Kraftverteilung erreicht werden. Insbesondere lässt sich die Auswölbung so gestalten, dass die Flächenpressung an der mit dem Kantenschutzelement ausgerüsteten Kante des Stückgutes verringert wird, so dass in diesem Bereich Beschädigungen ausdrücklich nicht beobachtet werden. Hierzu trägt ergänzend der Umstand bei, dass das Kantenschutzelement typischerweise zumindest auf seiner dem Zurrmittel zugewandten Oberfläche rutschhemmend ausgebildet ist. Das kann durch eine zusätzliche Gummibeschichtung geschehen.

Wie bereits erläutert, handelt es sich bei dem Kantenschutzelement vorteilhaft um ein einstückiges Kunststoffspritzgussteil. Es ist aber auch möglich, das Kantenschutzelement mit einer oder mehreren Verstärkungseinlagen auszurüsten. Die Verstärkungseinlagen sind dabei typischerweise aus einem anderen Material als Kunststoff hergestellt. Beispielsweise ist es denkbar, mit einem

Stahlgewebe, einer Stahlstange, einem Glasfasergewebe etc. als eingelegtem Verstärkungselement zu arbeiten. Dann ist das Kantenschutzelement insgesamt mehrteilig ausgebildet. Auch in diesem Fall handelt es sich um ein Kunst- stoffspritzgussteil.

Um das Kantenschutzelement kostengünstig herzustellen und den Rohstoffbedarf so gering wie möglich einzustellen, hat es sich bewährt, wenn das Kantenschutzelement ganz der teilweise als Hohlprofil ausgebildet ist. Ein solches Kantenschutzelement verfügt darüber hinaus und ergänzend über ein geringes Gewicht, lässt sich folglich einfach verarbeiten und handhaben.

Bei dem Zurrmittel handelt es sich bevorzugt um einen Zurrgurt, welcher mit zumindest einer Spannratsche ausgerüstet ist. Der Zurrgurt selbst kann vorteilhaft als Gewebegurt aus gewebten Kunststofffäden ausgeführt sein. Bei der Spannratsche mag es sich um eine solche handeln, die mit zumindest einer Gurtwickelwelle und einem Klinkenradgesperre ausgerüstet ist, wie dies beispielhaft in der DE 37 35 094 A1 der Anmelderin beschrieben wird.

Im Ergebnis wird eine Vorrichtung zum Verzurren von Stückgut auf einer Lade- fläche beschrieben, welche sich besonders kostengünstig herstellen lässt. Das lässt sich auf den Einsatz von Recyclingkunststoff und den Ersatz von an dieser Stelle bisher eingesetztem Neumaterial aus Kunststoff zurückführen. Hinzu kommt, dass das Kantenschutzelement das entsprechend verzurrte Stückgut im bestimmungsgemäßen Einsatz vor etwaigen Schäden insbesondere im Bereich der Kante des Stückgutes schützt.

Als weiterer Vorteil ist zu berücksichtigen, dass das Kantenschutzelement aus beispielsweise überwiegend dem Recyclingkunststoff eine besonders glatte und

reibungsarme Oberfläche aufweist. Berücksichtigt man, dass der fragliche Recyclingkunststoff zu mehr als 90 Gew.-% aus Polyester besteht, stellen sich de facto vergleichbare Eigenschaften wie bei einem Kantenschutzelement aus Polyesterneumaterial ein. In Verbindung mit dem als Gewebegurt aus Kunst- stofffäden ausgeführten Zurrgurt werden auf diese Weise geringe Reibwerte zwischen dem betreffenden Zurrgurt und dem Kantenschutzelement erreicht, die zu einer Reibungszahl bzw. einem Reibungskoeffizienten für trockene Gleitreibung von weniger als 0,4 korrespondieren. Dadurch wird insgesamt eine geringe Umschlingungsreibung beobachtet und lässt sich die mit Hilfe der Spannratsche aufgebrachte Vorspannkraft verlustfrei auf das Zurrmittel in seiner gesamten Länge übertragen. Das heißt, die Vorspannkraft liegt gleichmäßig über die gesamte Länge des Zurrmittels gesehen am Stückgut an.

Auf diese Weise wird das Stückgut bzw. wird die auf der Ladefläche zu ver- zurrende Ladung optimal vor Beschädigungen durch das Zurrmittel geschützt. Das gilt auch und insbesondere für Papierrollen. Diese benötigen aufgrund ihres hohen Gewichtes hohe Vorspannkräfte, was ohne Kantenschutzelement zu Abdrücken oder Beschädigungen im Kantenbereich führt. Solchen Abdrücken oder Beschädigungen wird mit dem Kantenschutzelement aus dem Recyclingkunststoff wirksam entgegengewirkt.

Darüber hinaus lassen sich aber auch inhomogene Stückgüter wie Säcke einwandfrei auf der Ladefläche verzurren. Denn das Kantenschutzelement stellt sicher, dass das Zurrmittel nicht in die Ladung einschneiden kann. Außerdem kann das Kantenschutzelement die Stückgüter teilweise bündeln. Das gilt beispielsweise für den Fall, dass Pflastersteine auf einer Palette verzurrt werden sollen. Hierin sind die wesentlichen Vorteile zu sehen.

Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert; es zeigen:

Fig. 1 und 2 die erfindungsgemäße Vorrichtung beim Verzurren unter- schiedlich ausgeprägter Stückgüter auf einer Ladefläche und

Fig. 3A verschiedene Kantenschutzelemente wie sie in der Fig. 2 zum

Einsatz kommen können sowie Fig. 3B ein mögliches Kantenschutzelement gemäß der Fig. 1 .

In den Figuren ist eine Vorrichtung zum Verzurren von Stückgut 1 , 2 auf einer Ladefläche 3 dargestellt. Tatsächlich handelt es sich bei dem Stückgut 1 nach Fig. 1 um gestapelte Steine 1 , welche auf einer Ladefläche 3 in Gestalt einer Palette verzurrt werden. Demgegenüber handelt es sich bei dem Stückgut 2 um eine zylindrische Papierrolle 2, die beispielsweise auf einer LKW Ladefläche als Ladefläche 3 verzurrt oder niedergezurrt wird. Das zeigt die Fig. 2.

In beiden Fällen sorgt für das Verzurren bzw. Niederzurren des jeweiligen Stückgutes 1 , 2 ein Zurrmittel 4, 5. Das Zurrmittel 4, 5 setzt sich im Ausführungsbeispiel aus einem Zurrgurt 4 und einer Spannratsche 5 zusammen. Bei dem Zurrgurt 4 handelt es sich um einen Gewebegurt aus Kunststofffäden. Die Kunststofffäden sind ihrerseits aus beispielsweise Polyester, Polyamid und/oder Polypropylen hergestellt. Folgerichtig handelt es sich um ein entsprechendes Polyester-, Polyamid- und/oder Polypropylen-Gewebe.

Die Spannratsche 5 ist ihrerseits mit einer Gurtwickelwelle 5a und einem Klinkenradgesperre 5b ausgerüstet. Außerdem erkennt man noch eine Hand-

habe 5c. Mit Hilfe der Spannratsche 5 wird der Zurrgurt 4 mit der notwendigen Vorspannkraft beaufschlagt, damit das auf der Ladefläche 3 jeweils zu sichernde Stückgut 1 , 2 einwandfrei gehalten wird. Dazu mag die Spannratsche 5 in ein freies Ende des Zurrgurtes 4 eingeschlauft sein. Ein festes Ende des Zurrgurtes 4 ist im Ausführungsbeispiel nach der Fig. 2 mit jeweils Haken in einer Öse oder einem vergleichbaren Anschlagmittel 7 an der Ladefläche 3 festgelegt.

Zum grundsätzlichen Aufbau der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Ver- zurren von Stückgut 1 , 2 auf der Ladefläche 3 gehört neben dem besprochenen Zurrmittel 4, 5 wenigstens ein Kantenschutzelement 6. Im Rahmen des Ausführungsbeispiels nach der Fig. 1 wird beispielhaft mit zwei langen bzw. längserstreckten Kantenschutzelementen 6 gearbeitet, wohingegen die Fig. 2 zwei sich gegenüberliegende kurze Kantenschutzelemente 6 zeigt. Das betreffende Kantenschutzelement 6 ist zwischen einer Kante des Stückgutes 1 , 2 und dem darüber geführten Zurrmittel 4 angeordnet. Außerdem ist das Kantenschutzelement 6 ganz oder teilweise aus Kunststoff hergestellt.

Im Rahmen der Erfindung kommt als Kunststoff für die Fertigung des Kanten- schutzelementes 6 ganz oder teilweise ein Recyclingkunststoff zum Einsatz. Tatsächlich wird im Ausführungsbeispiel und nicht einschränkend so gearbeitet, dass das jeweils dargestellte Kantenschutzelement 6 vollständig aus dem Recyclingkunststoff hergestellt ist. Der Recycling kunststoff wird seinerseits aus der Aufbereitung bzw. Wiederverwertung von PET-Flaschen gewonnen. Da man die Zusammensetzung der durch die Wiederaufbereitung der PET-Flaschen gewonnenen „Flakes" relativ gut kennt bzw. eingrenzen kann, setzt sich der Recyclingkunststoff aus ca. 90 Gew.-% bis 99 Gew.-% Polyester sowie ca. 1 Gew.-% bis 10 Gew.-% eines Additivs zusammen.

Das Additiv selbst besteht aus einem oder mehreren Polyolefinen. Dabei können Polyolefine aus der Gruppe bestehend aus Polyethylen und Polypropylen sowie Kombinationen zum Einsatz kommen. Man erkennt, dass das Kantenschutzelement 6 im Querschnitt größtenteils L-förmig ausgebildet ist. Außerdem kann das Kantenschutzelement 6 mit einer oder mehreren Führungen 8 für das hierüber geführte Zurrmittel 4, 5 ausgerüstet sein. Im Rahmen des Ausführungsbeispiels nach der Fig. 2 handelt es sich bei der Führung 8 um eine Öse für den hierdurch geführten Zurrgurt 4. Die Führung 8 bei der Variante nach der Fig. 1 ist demgegenüber als Vertiefung bzw. die Vertiefung definierende Begrenzungswände 8 ausgebildet.

Darüber hinaus kann das Kantenschutzelement 6 mit einer oder mehreren Auswölbungen 9 ausgerüstet werden, die man insbesondere in den einzelnen Beispielen nach den Fig. 3A und 3B erkennt. Mit Hilfe dieser Auswölbungen 9 kann die vom Zurrgurt 4 auf das Stückgut 1 , 2 ausgeübte Flächenpressung im Bereich der Kante des Stückgutes 1 , 2 vergleichmäßigt werden. Nicht ausdrücklich dargestellt ist die weitere Möglichkeit, das Kantenschutzelement 6 zumindest auf seiner dem Stückgut 1 zugewandten Oberfläche rutschhemmend auszubilden. Demgegenüber wird man die dem Zurrmittel 4 zugewandte Oberfläche des Kantenschutzelementes 6 überwiegend glatt und reibungsarm auslegen, um eine insgesamt geringe Umschlingungsreibung zu realisieren, wie dies einleitend bereits beschrieben wurde. Aus Gewichtsgründen oder um Material einzusparen, wird das Kantenschutzelement 6 ganz oder teilweise als Hohlprofil ausgelegt. Das erkennt man insbesondere bei einem schematischen Schnitt durch das Kantenschutzelement 6 im Ausführungsbeispiel nach der Fig. 1 .