BLOCH HANSPETER (CH)
US20050051388A1 | 2005-03-10 | |||
DE20208460U1 | 2002-09-05 | |||
DE29615921U1 | 1997-02-27 | |||
US20050051388A1 | 2005-03-10 | |||
DE20208460U1 | 2002-09-05 | |||
EP1270487B1 | 2005-10-05 |
Patentansprüche 1. Aufzugsanlage (100a) mit einer Aufzugskabine (2) und mindestens ein Gegengewicht (4), die in einem Aufzugsschacht (1) gegenläufig bewegbar sind, wobei die Aufzugskabine (2) und das Gegengewicht (4) von einem oder mehreren Tragmitteln (3) getragen sind, und wobei das oder die Tragmittel (3) über eine Treibscheibe (5) einer Antriebseinheit (6) geführt sind, die über eine Antriebsbremse (22a, 22, 22c, 22d) verfügt, und mit mindestens einer Einrichtung (200a-200d) zum manuellen Lösen der Antriebsbremse (22a-22d) , dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (200a-200d) umfasst: - einen ersten zentralen Betätigungshebel (20e-20j), der in einem Maschinenraum (12) oder auf einem beliebigen Stockwerk angeordnet und manuell betätigbar ist, und - ein rein mechanisches, oder hydraulisch-mechanisches Zeitelement (23, 23a-23c) , wobei durch eine Betätigung (80a-80c) des ersten zentralen Betätigungshebels (20e-20j) ein einzelner, mittels des mechanischen Zeitelements (23, 23a-23c) zeitlich definiert begrenzter Lösezyklus (Lz, Lzi-Lzn) der Antriebsbremse (22a-22d) auslösbar ist, bei dem die Antriebsbremse (22a-22d) gelöst und selbsttätig durch das Zeitelement (23, 23a-23c) wieder aktiviert wird . 2. Aufzugsanlage (100a) nach Anspruch 1, wobei das Zeitelement (23, 23a-23c) den ersten zentralen Betätigungshebel (20e-20j) mechanisch zurücksetzt. 3. Aufzugsanlage (100a) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei das Zeitelement (23a) einen durch den ersten zentralen Betätigungshebel (20f) auf einer Kolbenstange (32) verschiebbaren Zylinder (30) aufweist, mit mindestens zwei Druckkammern (34a, 34b) und mit einem Absatz (37), wobei der Absatz (37) ein Stellglied (39) der Antriebsbremse (22b) verschiebt . 4. Aufzugsanlage (100a) nach Anspruch 1, wobei das Zeitelement (23b) eine durch den ersten zentralen Betätigungshebel (20g) spannbare Feder (46) aufweist, die eine Rätsche (49) mit mindestens einem Segment (51a-51d) so dreht, dass Teile des Segments (51a-51d) , die einen Auslöse-Durchmesser (55) übersteigen, eine Bremsbacke (56) der Antriebsbremse (22c) verschieben . 5. Aufzugsanlage (100a) nach Anspruch 1, wobei das Zeitelement (23c) einen durch den ersten zentralen Betätigungshebel (20h) initiierbaren Fall eines Gewichts (58) entlang einer Spindel (59) in eine translatorische Bewegung eines Stössels (71) umsetzt, der die Antriebsbremse (22d) löst. 6. Aufzugsanlage (100a) nach Anspruch 5, wobei das Zeitelement (23c) durch die Betätigung eines zweiten Betätigungshebels (20i) um eine Drehung drehbar ist, die in einem Bereich von 170-190 Grad liegt, vorzugsweise jedoch 180 Grad beträgt. 7. Aufzugsanlage (100a) nach Anspruch 1, wobei die Antriebsbremse (22a-22d) durch den ersten zentralen Betätigungshebel (20e-20j) mittels einer mechanischen Vorrichtung direkt lösbar ist und wobei durch das Zeitelement (23, 23a-23c) der erste zentrale Betätigungshebel (20e-20j) zurücksetztbar ist. 8. Aufzugsanlage (100a) nach Anspruch 1, wobei durch die Betätigung eines dritten Betätigungshebels ( 20 ) eine Balance- Korrektureinrichtung (300) aktivierbar ist, mittels der die Aufzugskabine (2) aus einer statischen Gleichgewichtssituation bei gelöster Antriebsbremse (22a-22d) verfahrbar ist. 9. Aufzugsanlage (100a) nach Anspruch 8, wobei die Balance- Korrektureinrichtung (300) ein mit der Aufzugskabine (2) verbundenes Endlosseil umfasst, das durch die Betätigung des zweiten oder dritten Betätigungshebels ( 20 ) drehbar ist. 10. Aufzugsanlage (100a) nach Anspruch 9, wobei die Balance- Korrektureinrichtung (300) ein Korrekturgewicht (75) umfasst, das durch die Betätigung des dritten Betätigungshebels (20j) in einer Anklemm-Position (79) aus einer Haltevorrichtung (72) an das Tragmittel (3) zwischen einer Treibscheibe (5) und einem Gegengewicht (5) der Aufzugsanlage (100a) anklemmbar ist, sodass das Korrekturgewicht (75) an dem Tragmittel (3) auf das Gegengewicht (4) hinabgleitet. 11. Aufzugsanlage (100a) nach Anspruch 9, wobei die Balance- Korrektureinrichtung (300) ein Korrekturgewicht (75) umfasst, das durch die Betätigung des dritten Betätigungshebels (20j) in der Anklemm-Position (79) aus der Haltevorrichtung (72) wahlweise an das Tragmittel (3) zwischen der Treibscheibe (5) und dem Gegengewicht (4) oder an das Tragmittel (3) zwischen der Treibscheibe (5) und der Aufzugskabine (2) selbsttragend anklemmbar ist. 12. Verfahren zum Lösen einer Antriebsbremse (22a-22d) einer Aufzugsanlage (100a) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1- 11, mit folgenden Schritten: a) Betätigen des ersten zentralen Betätigungshebels (20e-20h) zum Einschalten des rein mechanischen, oder hydraulischmechanischen Zeitelements (23, 23a-23c) , das die Antriebsbremse (22a-22d) löst; b) Überprüfen, in welche Richtung und wie weit sich die Aufzugskabine (2) der Aufzugsanlage (100a) bewegt hat und falls die Aufzugskabine (2) von einem Evakuations-Stockwerk (8-11) noch zu weit entfernt ist; c) Wiederholen der Schritte a-b, bis die Aufzugskabine (2) auf gleicher Höhe mit dem Evakuations-Stockwerk (8-11) ist. 13. Verfahren nach Anspruch 12, wobei zwischen die Schritte b und c folgender Schritt eingeschoben ist, falls sich die Aufzugskabine (2) bei gelöster Antriebsbremse (22a-22d) nicht bewegt hat : b ) Betätigen eines dritten Betätigungshebels (20j) zum Beseitigen des statischen Gleichgewichts der Aufzugsanlage (100a) . |
Aufzugsanlage, bei der mindestens eine Aufzugskabine und mindestens ein Gegengewicht in einem Aufzugsschacht gegenläufig bewegt werden, wobei die mindestens eine Aufzugskabine und das mindestens eine Gegengewicht an Führungsschienen entlanglaufen, von einem oder mehreren Tragmitteln getragen. Das oder die
Tragmittel sind über eine Treibscheibe einer Antriebseinheit geführt, die über eine Antriebsbremse verfügt. Die vorliegende Erfindung betrifft insbesondere die Antriebsbremse. [002] Im Falle eines Stromausfalls oder sonstiger möglicher
Störungen beim Betrieb der Aufzugsanlage ist es vorgesehen, dass die Antriebsbremse die Treibscheibe der Antriebseinheit
festsetzt bzw. ein weiter andauernder Antrieb der Aufzugsanlage bei Störungen gestoppt wird. Dadurch wird einerseits verhindert, dass sich die Aufzugskabine durch den Ausfall des Antriebs selbsttätig nach oben oder nach unten bewegt, je nach
Lastausgleich durch das Gegengewicht und Belegung der
Aufzugskabine durch Anzahl von Passagieren oder Beladung mit Material. Andererseits wird verhindert, dass trotz aufgetretener Störung die Aufzugskabine aufgrund der hohen Reibung des bzw. der Tragmittel an der Treibscheibe weiter angetrieben wird und dadurch gefährliche Situationen auftreten.
[003] Dieses Festsetzen der Antriebseinheit durch die Antriebsbremse kann jedoch zur Folge haben, dass die
Aufzugskabine irgendwo im Aufzugsschacht zwischen zwei
Stockwerken steckenbleibt und für eine erforderliche
Notevakuation der Passagiere zum nächsthöheren oder
nächsttieferen Stockwerk kontrollierbar bewegt werden muss.
[004] Hierfür sind Lösungen aus dem Stand der Technik bekannt, bei denen mittels einer Betätigung einer Hebel- Bowdenzug-Konstruktion durch Sicherheitspersonal die
Antriebsbremse gelöst wird und sich die Aufzugsanlage
entsprechend ihrem momentanen Ungleichgewicht zwischen
Gegengewicht und Aufzugskabine bewegt.
[005] Damit die Aufzugskabine nicht unkontrolliert
beschleunigt, muss sich der Servicemann dann aber auch auf dem betreffenden, nächstgelegenen Stockwerk befinden und die
Bewegung der Aufzugskabine beobachten. Hierfür offenbart die Gebrauchsmusterschrift DE-Ul-296 15 921 ein Sichtfenster in der Schachtwand. Solche Lösungen sind jedoch prinzipiell insofern nachteilig, als dass die Einrichtung zum kontrollierten Lösen der Antriebsbremse auf jedem Stockwerk einen Betätigungshebel erforderlich macht. Es wäre deutlich kostengünstiger, wenn die Einrichtung mit einem einzigen, zentralen Betätigungshebel auskommen würde. Ein weiterer Nachteil ist die Einbindung von menschlichen Beobachtungen und deren subjektive Gewichtung, Abschätzung oder Quantifizierung in elementar
sicherheitsrelevante Technik.
[006] Des Weiteren sind aus dem Stand der Technik
elektrische Einrichtungen bekannt, die einen Stotterbetrieb der Antriebsbremse erzeugen, und somit eine kontrollierte Bewegung der Aufzugskabine bis zur gewünschten Notevakuierungs-Position gewährleisten. Damit diese kostenintensiven Lösungen jedoch auch bei Stromausfall funktionieren, müssen die Einrichtungen mit einer autarken Stromversorgung ausgestattet sein. Ausserdem gibt es länderspezifische Normen, die in sicherheitsrelevanten Fragen mechanische, auch bei Stromausfall funktionierende
Sicherheitseinrichtungen vorschreiben .
[007] Aus der publizierten Patentanmeldung US 2005/051388
AI ist ein Notfallsystem für eine Aufzugsanlage bekannt. Es umfasst eine Notfall-Stromversorgung mit einem Brems-Controller, der automatisch aktiviert wird, um eine Achse zu bremsen.
Ausserdem sind ein elektro-magnetischer Controller und ein elektro-magnetischer Bremsauslöser vorgesehen, die beide von der Notfall-Stromversorgung versorgt werden. Der Brems-Controller arbeitet intermittierend, d.h. es wird eine sogenannte
Stotterbremsung ausgeführt, um die Aufzugskabine langsam im Schacht bis zu einem Zielstockwerk absenken zu können. Der elektro-magnetische Controller wird automatisch aktiviert, fall der elektro-magnetische Bremsauslöser versagen sollte. Ein Passagier in der Aufzugskabine kann einen Seilzug betätigen, falls der elektro-magnetische Controller, der elektromagnetische Bremsauslöser und die Notfall-Stromversorgung ausfallen sollten. Eine Nockenscheibe oder Kurvenscheibe dreht sich, wenn sich die Achse dreht, wobei ein Hebel hin- und herbewegt wird, der die Bremskontrolle aktiviert und
deaktiviert, um die Achse intermittierend zu bremsen. Auch in diesem Fall wird die Aufzugskabine langsam im Schacht bis zu einem Zielstockwerk abgesenkt.
[008] Aus dem deutschen Gebrauchsmuster DE 202 08 460 Ul ist ein Notfallsystem bekannt, das durch Ziehen eines
Rettungszugseiles betätigbar ist. Durch das Ziehen des
Rettungszugseiles kann die Bremse gelöst und die Aufzugskabine im Schacht nach oben oder unten bewegt werden. Es kommt eine Nockenscheibe zum Einsatz, die eine Bremslösestange löst und andrückt. Die Nockenscheibe sitzt auf einer Drehwelle des Antriebs. Die Drehwelle samt Nockenscheibe dreht sich und löst eine intermittierende, d.h. stotternde, Bremsung der
Aufzugskabine aus. Es ist ein Sicherheitssystem mit Stützpunkt
(als Anschlagpunkt) vorgesehen, das verhindern soll, dass beim Aufbringen einer zu starken Zugkraft das Notfallsystem Schaden nimmt .
[009] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, eine
Einrichtung zum manuellen Lösen einer Antriebsbremse
vorzuschlagen, die mechanisch funktioniert und sich durch technische Einfachheit und Kosteneffizienz auszeichnet, sowohl hinsichtlich ihrer Herstellung, als auch hinsichtlich ihrer Wartung. Darüber hinaus soll die Einrichtung ein gesteigertes Mass an Sicherheit liefern, aufgrund ihrer Bestandteile und ihres Zusammenwirkens und indem menschlich-subjektive Faktoren so weit wie möglich ausgeschaltet werden.
[0010] Die Lösung der Aufgabe besteht zunächst in der
Einbindung eines Zeitglieds bzw. Zeitelements in eine
entsprechende erfindungsgemässe Einrichtung zum manuellen Lösen der Antriebsbremse.
[0011] Unter Zeitglied oder auch Zeitelement soll im
Folgenden generell eine Vorrichtung verstanden werden, die in der Lage ist, eine Funktion ein- oder auszuschalten oder zusammen mit dem Aktivieren einer Funktion selber eingeschaltet zu werden und nach Verstreichen einer definierten Zeitspanne die Funktion wieder aus- oder einzuschalten.
[0012] Die Einbindung eines solchen Zeitelements in eine entsprechende Einrichtung zum manuellen Lösen der Antriebsbremse bedeutet erfindungsgemäss, dass die aktivierte Antriebsbremse durch eine manuelle Betätigung einer Hebelvorrichtung
deaktiviert wird, jedoch nach einer definierten Zeitspanne selbsttätig durch das Zeitelement wieder aktiviert wird.
Optional wird zusätzlich die Hebelvorrichtung zurückgesetzt, sodass eine erneute manuelle Betätigung erfolgen kann. Auf diese Weise wird die erforderliche Wegstrecke der Aufzugskabine von dem Punkt, an dem sie festsitzt, bis zu dem nächstgelegenen Stockwerk in Etappen zerlegt. Bei keiner dieser Etappen besteht die Gefahr, dass die Aufzugskabine frei beschleunigt, weil automatisch nach einer relativ kurzen Zeitspanne - die
vorzugsweise in einem Bereich von ca. 0.1 bis 5 Sekunden liegt, vorzugsweise jedoch ca. 1 Sekunde beträgt - die Antriebsbremse wieder schliesst.
[0013] Erfindungsgemäss kann somit die Beobachtung und
Beurteilung durch Servicepersonal entfallen, wie weit bzw. wie schnell sich die Aufzugskabine bewegt. Sie nähert sich in kontrollierten Etappen dem vorgesehenen Evakuations-Stockwerk, indem so viele manuelle Betätigungen der Hebelvorrichtung vorgenommen werden, bis beispielsweise ein zweiter Servicemann oder auch die Passagiere via Notleitung, Sprechfunk oder
Mobilfunkverbindung angeben, dass die Aufzugskabine das vorgesehene Evakuations-Stockwerk erreicht hat. Darüber hinaus 5 besteht alternativ auch die Möglichkeit, Informationen von
vorzugsweise autark von einem möglicherweise ausgefallenen Stromnetz versorgten Schachttür-Kontakten einzubinden.
[0014] Weiterhin vorteilhafterweise entfällt somit auch die
0 Notwendigkeit, jedes Stockwerk mit einem Hebel zum manuellen Betätigen der Hebelvorrichtung auszustatten. Es genügt eine einzige, zentrale Bedienstelle.
[0015] Als Zeitelement sind ebenfalls rein mechanische oder
5 hydraulisch-mechanische Lösungen bevorzugt. Eine
erfindungsgemässe hydraulisch-mechanische Lösung ist
beispielsweise dadurch realisiert, dass ein Kolben in einem beispielsweise mit Öl befüllten Zylinder mittels der manuellen Hebelumlegung aus einer annähernd mittigen, druckausgeglichenen
!0 Position herausbewegt wird. Der Kolben ist mit mindestens einer Hubstange oder mit mindestens einer Druckleitung mit einem Stellglied der Antriebsbremse verbunden. Die mittige,
druckausgeglichene Position des Kolbens entspricht einer
Position des Stellglieds, die wiederum selber einer
!5 geschlossenen, aktivierten Position der Antriebsbremse
entspricht. Ein Bewegen des Stellglieds aus dieser Position heraus - was in einer oder auch zwei Richtungen linear erfolgen kann - öffnet die Antriebsbremse. Der Druckausgleich zwischen den beiden Kammern des Zylinders erfolgt in einer definierten ίθ Zeitspanne und somit ist die Antriebsbremse nur für diese
Zeitspanne geöffnet, in der der Druckausgleich stattfindet.
[0016] Eine weitere erfindungsgemässe Ausgestaltungsvariante einer Einrichtung zum manuellen Lösen einer Antriebsbremse i5 bedient sich einer rein mechanischen Ausgestaltungsvariante
eines Zeitelements, das nach dem Prinzip einer federbewehrten Rätsche bzw. einer mechanischen Uhr funktioniert. Eine Feder wird hierbei durch den manuellen Betätigungshebel so angezogen, dass sie ihre Spannkraft in die Drehung einer Scheibe mit
Segmenten umsetzt. Die Segmente haben ansteigende Durchmesser und drücken ausschliesslich mit den grössten Durchmessern gegen das Stellglied der Antriebsbremse und lösen sie somit
periodisch. Grundsätzlich ist diese Erzeugung einer mechanischen „Stotterbremse" auch mittels einer Kurbel statt eines
Betätigungshebels und einer Feder möglich. [0017] Eine dritte, rein mechanische erfindungsgemässe
Ausgestaltungsvariante eines Zeitelements nutzt die Schwerkraft eines Gewichts, das, verzögert durch ein Gewinde, auf einer annähernd senkrecht und fix stehenden Spindel läuft oder umgekehrt die Schwerkraft einer Spindel, die in einer annähernd senkrecht und fix angeordneten Mutter läuft. Es ist ohne
Weiteres möglich, über die Steigung des Gewindes und/oder den Bearbeitungsgrad der Oberflächen der Gewinde konstant bleibende Zeitspannen zu definieren, in denen das Gewicht bzw. die Spindel das Stellglied der Antriebsbremse betätigt und sie somit löst. Diese Bewegung entspricht einem einzelnen Löse-Zyklus der
Antriebsbremse und somit einer Etappe auf dem Weg der
Aufzugskabine zu dem vorgesehenen Evakuations-Stockwerk . Für die Beschreibung einer weiteren Etappe erfolgt eine Rücksetzung dieses Zeitelements beispielsweise durch eine Drehung der
Spindel bzw. des Gewichts um eine Drehung, die in einem Bereich von 170-190 Grad liegt, vorzugsweise jedoch 180 Grad beträgt. Diese Drehung kann mit einem Ritzel und einem Zahnkranz
erfolgen, in dem die Spindel angeordnet ist, oder mit einem Kettenantrieb. Das Auslösen des Betätigungshebels kann sich bei dieser Ausgestaltungsvariante somit vorteilhafterweise alleinig auf die Umdrehung der Spindel bzw. des Gewichts um 180 Grad beschränken .
[0018] Es ist jedoch auch möglich, einen ersten
Betätigungshebel für das Starten des Gewichts bzw. der Spindel und einen zweiten Betätigungshebel für das Rücksetzen des
Zeitelements vorzusehen. Das Rücksetzen kann durch eine Drehung um 180 Grad erfolgen, wobei das Gewicht bzw. die Spindel demzufolge auf bzw. in dem Gewinde zurücklaufen wird. Dieses Zurücklaufen kann grundsätzlich auch zur Betätigung des
Stellglieds der Antriebsbremse verwendet werden und so einen weiteren Lösezyklus der Antriebsbremse ergeben.
[0019] Um eine voluminöse Drehvorrichtung des Zeitelements zu vermeiden, bietet es sich an, die Spindel exzentrisch von dem Drehpunkt der Drehvorrichtung anzuordnen und die Rücksetzung in eine erste Betätigung des zweiten (Rücksetz-) Betätigungshebels bzw. eine erste Drehung um 180 Grad und eine zweite Betätigung des zweiten (Rücksetz-) Betätigungshebels bzw. eine zweite Drehung um 180 Grad aufzuteilen, sodass durch die erste Drehung das Gewicht bzw. die Spindel ohne Betätigung des Stellglieds auf bzw. in dem Gewinde zurückläuft und durch die zweite Drehung eine 360-Grad-Drehung in die ursprüngliche Position
vervollständigt wird, aus der ein zweiter Lösezyklus der
Antriebsbremse durch eine Betätigung des ersten (Start-)
Betätigungshebels gestartet werden kann.
[0020] Vorteilhaft ist bei dieser letztbeschriebenen
Ausgestaltungsvariante mit einer Spindel insbesondere, dass die Muskelkraft des Servicemannes nicht direkt für das Lösen der Antriebsbremse eingesetzt wird, sondern ausschliesslich nur für das Auslösen eines dann selbsttätig erfolgenden, einzelnen Lösezyklus der Antriebsbremse. Bei der Ausgestaltungsvariante mit einem hydraulisch-mechanischen Zeitelement muss der
Servicemann oder die rettende Person die nötige Muskelkraft aufbringen, um den Kolben zu komprimieren, also denjenigen absoluten Kraftbetrag, der dann auch auf die Antriebsbremse wirkt. Ähnlich verhält es sich bei der federbewehrten Rätsche, auch hier muss der Servicemann oder die rettende Person die nötige Muskelkraft zum Spannen der Feder aufbringen, also denjenigen absoluten Kraftbetrag, der dann auch die
Antriebsbremse tatsächlich löst. Dadurch jedoch, dass bei der letztbeschriebenen Ausgestaltungsvariante eines Zeitelements mit einer Spindel die Schwerkraft ausgenützt wird, ist die Qualität oder Dauer der Muskelkraft des Servicemannes oder einer
anderweitigen, sonstigen rettenden Person hinsichtlich der Antriebsbremse irrelevant. Mit anderen Wörtern, kann bei der letztbeschriebenen Ausgestaltungsvariante der
Unsicherheitsfaktor Mensch den Zustand der Antriebsbremse (und eine dadurch mögliche unkontrollierte Beschleunigung der
Aufzugskabine) gar nicht beeinflussen, sondern nur die Anzahl der ausgelösten einzelnen Lösezyklen der Antriebsbremse, die dann jeder für sich kraftunabhängig und identisch ablaufen.
[0021] Die letztbeschriebene Ausgestaltungsvariante ist prinzipiell statt eines Gewichts auch mit einem Stellglied realisierbar, das federgesteuert oder mit einem Stellmotor - vorzugsweise mit einer autarken Stromversorgung - auf einer Schiene an dem Stellglied der Antriebsbremse vorbeibewegt wird.
[0022] Die beschriebenen Ausgestaltungsvarianten einer erfindungsgemässen Einrichtung zum manuellen Lösen der
Antriebsbremse können alternativ auch dadurch realisiert sein, dass das Zeitelement nicht auf ein Stellglied der Antriebsbremse wirkt, sondern die manuelle Hebelwirkung des Betätigungshebels unmittelbar die Antriebsbremse öffnet und gleichzeitig das Zeitelement „einschaltet". Das Zeitelement wirkt direkt auf den Betätigungshebel und setzt ihn nach Ablauf der definierten Zeitspanne in seine Ausgangsposition zurück, die der
geschlossenen Position der Antriebsbremse entspricht. Diese Ausgestaltungsvarianten, bei denen das Zeitelement direkt auf den Betätigungshebel wirkt, können sich unter spezifischen baulichen Voraussetzungen als vorteilhaft einfach erweisen.
[0023] Die Übertragung der manuellen Hebelwirkung des
Betätigungshebels - auf das Zeitelement oder direkt auf die Antriebsbremse - kann, insbesondere angesichts des Vorteils, dass eine erfindungsgemässe Einrichtung zum manuellen Lösen der Antriebsbremse mit einer einzigen, zentralen Bedienstelle auskommt, kostengünstig mittels einer Hebelanordnung mit
Gelenken oder aber auch herkömmlich mittels eines Bowdenzugs realisiert sein.
[0024] Eine weitere und bevorzugte Ausgestaltungsvariante einer erfindungsgemässen Einrichtung zum manuellen Lösen der Antriebsbremse für Notevakuationen trägt der Tatsache Rechnung, dass eine selbsttätige Bewegungstendenz der Aufzugskabine nur dann vorliegt, wenn sich die Aufzugsanlage, sprich die
Aufzugskabine und das Gegengewicht, gerade in einem
Ungleichgewicht befinden. Da es jedoch aus Energieeffizienz- und Verschleissgründen gerade erwünscht ist, möglichst oft einen Betrieb der Aufzugsanlage in ausbalanciertem Zustand zu finden, kann es relativ oft passieren, dass sich bei einem Notfall die Aufzugskabine auch bei geöffneter Antriebsbremse nicht
selbsttätig nach oben oder unten bewegt, sondern unverändert in ihrer Notstopps-Position im Aufzugsschacht stehenbleibt.
[0025] Demzufolge seien die bisher offenbarten
Ausgestaltungsvarianten einer erfindungsgemässen Einrichtung zum manuellen Lösen einer Antriebsbremse einerseits mit den Lehren der Patentschrift EP 1 270 487 Bl der gleichen Anmelderin kombinierbar .
[0026] Andererseits sind die bisher offenbarten
Ausgestaltungsvarianten einer erfindungsgemässen Einrichtung z manuellen Lösen einer Antriebsbremse beliebig mit weiterhin erfindungsgemässen Balance-Korrektureinrichtungen kombinierbar die im Folgenden beschrieben werden .
[0027] Eine erste Ausgestaltungsvariante einer
erfindungsgemässen Balance-Korrektureinrichtung sieht vor, dass an dem zentralen Anbringungsort für den Betätigungshebel für das manuelle Lösen der Antriebsbremse ein weiterer Betätigungshebel in Form einer Kurbel angeordnet ist. Diese Kurbel ist
vorzugsweise bei Bedarf aufsetzbar und dreht - vorzugsweise mittels einer Übersetzung und weiterhin vorzugsweise gesichert mittels einer Rätsche - ein Endlosseil, das in dem
Aufzugsschacht gespannt ist und mit der Aufzugskabine oder dem Gegengewicht verbunden ist. Der Servicemann betätigt zuerst den Betätigungshebel zum manuellen Lösen der Antriebsbremse und, sofern sich die Aufzugskabine nicht selbsttätig bewegt,
anschliessend die Kurbel. Optional hat der Servicemann die Möglichkeit, für diese momentan gerade herrschende
Gleichgewichtssituation zwischen Gegengewicht und Aufzugskabine, die Deaktivierung der Antriebsbremse durch eine - vorzugsweise ebenfalls mechanische - Entkopplung aufrechtzuerhalten.
[0028] Die optionale Rätsche der Kurbel ist vorzugsweise umschaltbar, sodass der Servicemann - gesichert durch die
Rätsche - nach Belieben in Aufwärts- oder Abwärtsrichtung die Aufzugskabine zum nächstgelegenen Stockwerk als Evakuations- Stockwerk verfahren kann.
[0029] Eine weitere Ausgestaltungsvariante dieser ersten
Balance-Korrektureinrichtung oder vielmehr Verfahr-Einrichtung für den Fall einer herrschenden Gleichgewichtssituation zwischen Gegengewicht und Aufzugskabine benützt das Endlosseil des
Geschwindigkeitsbegrenzers. Diese Ausgestaltungsvariante lässt dem Servicemann jedoch nicht die Wahl, in welche Richtung er die Aufzugskabine verfährt. Sie funktioniert vorzugsweise
ausschliesslich in Abwärtsrichtung der Aufzugskabine, weil Aufwärtsbewegungen des Begrenzerseils die Fangvorrichtungen der Aufzugskabine auslösen würden.
[0030] Eine weitere erfindungsgemässe Ausgestaltungsvariante einer Balance-Korrektureinrichtung, die mit einer der
erfindungsgemässen Einrichtungen zum manuellen Lösen der
Antriebsbremse optional kombinierbar ist, sieht mindestens ein Korrekturgewicht vor, das vorzugsweise auf den Tragmittelstrang zwischen Treibscheibe und Gegengewicht weiterhin vorzugsweise ebenfalls mechanisch aufsetzbar ist.
[0031] Das Korrekturgewicht ist vorzugsweise ortsfest im
Aufzugsschacht unterhalb der Treibscheibe angeordnet und besteht im Wesentlichen aus zwei zylindrischen Gewichtshälften, die mit mindestens einem Gelenk so verbunden sind, dass sie den
Tragmittelstrang im Normalbetriebsfall geöffnet umschliessen . Der geöffnete Zustand dieser beiden Gewichtshälften ist durch die Vorspannung mindestens einer Feder bewerkstelligt, die in einem Rastmechanismus eingerastet ist. Wird nun im geschilderten Evakuationsfall , bei dem gleichzeitig auch
Gleichgewichtssituation zwischen Gegengewicht und Aufzugskabine herrscht, eine Erzeugung einer selbsttätigen Bewegungstendenz erforderlich, so steht dem Servicemann ein weiterer
Betätigungshebel zur Verfügung, der den Rastmechanismus und gleichzeitig eine Haltevorrichtung für das Korrekturgewicht ausklinkt. Die Folge hiervon ist, dass sich die zwei
Gewichtshälften des Korrekturgewichts um den Tragmittelstrang so schliessen, dass das Korrekturgewicht frei am Tragmittelstrang in einer Führung heruntergleiten kann. Um nicht mit zu grosser
Wucht auf das Gegengewicht aufzuschlagen, weist das Gegengewicht vorzugsweise eine progressiv arbeitende Feder an seiner
Oberseite bzw. an seiner Tragmittelbefestigung auf, die das Korrekturgewicht auffängt.
[0032] Auf diese Weise ist der Tragmittelstrang zwischen
Treibscheibe und Gegengewicht zusätzlich beschwert und die Aufzugskabine bewegt sich nun bei geöffneter Antriebsbremse selbsttätig nach oben.
[0033] Die Haltevorrichtung des Korrekturgewichts ist vorzugsweise so ausgestaltet, dass sie bei dem nächstfolgenden Erreichen des Gegengewichts mit aufgesatteltem Korrekturgewicht derjenigen Position im Aufzugsschacht, in der das
Korrekturgewicht gehalten war, automatisch das Korrekturgewicht wieder aufnimmt und einrasten lässt. Das Korrekturgewicht kann, wie schon erwähnt, selber durch das Schliessen der beiden
Gewichtshälften eine Führung bilden, die direkt auf dem oder den Tragmitteln läuft. Vorzugsweise jedoch weist das
Korrekturgewicht Führungsrollen in dieser Führung auf, oder/und Führungsrollen, mit denen es auf den Führungsschienen des Gegengewichts mitlaufen kann.
[0034] Dieses erfindungsgemässe Rücksetzen des
Korrekturgewichts kann bei dem anschliessend folgenden
Normalbetrieb erfolgen oder aber auch bei einer Servicefahrt, die das Gegengewicht eine höhere Position im Aufzugsschacht als bei Normalfahrt erreichen lässt. Letzteres ist bevorzugt, um in letzter Konsequenz alle erdenklichen Notfälle abzudecken. Es ist nämlich möglich, dass die Aufzugsanlage exakt in tiefster
Aufzugskabinen-Position und somit höchster Gegengewichts- Position stehenbleibt und gleichzeitig zwischen Gegengewicht und Aufzugskabine gerade kein Ungleichgewicht herrscht. Wenn nun das Korrekturgewicht in seiner Haltevorrichtung oberhalb dieser Gegengewichts-Position angeordnet sein muss, um auch in diesem Notfall auf das Gegengewicht aufgesattelt werden zu können, so wird diese höchste Gegengewichts-Position bei dem nächsten Erreichen während Normalfahrt in der Höhe nicht genügen, um das Korrekturgewicht in die offene Haltevorrichtung einklinken zu lassen .
[0035] Demzufolge ist es bevorzugt, um auch diesen Notfall abzudecken, in dem Stillstand in der höchsten Gegengewichts- Position plus Aufzugsanlage im Gleichgewicht zusammentreffen sollten, eine anschliessend an die durchgeführte Evakuation erfolgende kontrolliert und absichtlich über die höchste
Normalbetriebs-Gegengewichts-Position hinausgehende Servicefahrt durchzuführen, bei der das Gegengewicht seines Korrekturgewichts durch Hineinfahren und automatisches Einklinken in die
Haltevorrichtung wieder entledigt wird.
[0036] Eine weitere Ausgestaltungsvariante einer
erfindungsgemässen Balance-Korrektureinrichtung sieht ebenfalls mindestens ein Korrekturgewicht vor, das bei Normalbetrieb ebenfalls federbewehrt und in einer Haltevorrichtung eingerastet wie eine offene Klaue den Tragmittelstrang umgibt. Die beiden halbzylindrischen Gewichtshälften weisen jedoch im Unterschied zu der vorhergehenden Ausgestaltungsvariante innen ein Negativprofil auf, das zu dem Querschnitt des Tragmittelstrangs komplementär ist. Darüber hinaus ist die Vorspannungskraft der Feder hoch und das Negativprofil mit rutschfestem Material ausgekleidet, sodass das Korrekturgewicht dauerhaft an dem Tragmittelstrang anklemmbar ist.
[0037] Jedenfalls so dauerhaft, bis das Korrekturgewicht bei der nächstfolgenden Aufwärtsfahrt, die auch eine beliebige Normalbetriebs-Fahrt sein kann, die Haltevorrichtung passiert und somit wieder in diese einklinkt und so vom Tragmittelstrang abgeklemmt wird. Diese letztere Ausgestaltungsvariante einer erfindungsgemässen Balance-Korrektureinrichtung kommt somit ohne eine oder mehrere das Korrekturgewicht auffangende Feder aus.
[0038] Die vorhin beschriebene Ausgestaltungsvariante einer
Balance-Korrektureinrichtung mit mindestens einem
Korrekturgewicht, das am Tragmittelstrang abgefedert auf das Gegengewicht heruntergleitet, ist grundsätzlich auch für den Tragmittelstrang zwischen Treibscheibe und Aufzugskabine geeignet, bedingt jedoch eine sanfte Abfederung an der Oberseite der Aufzugskabine, die die festsitzenden Passagiere nicht unnötig erschreckt. Bei der letztbeschriebenen
Ausgestaltungsvariante einer Balance-Korrektureinrichtung mit den am Tragmittelstrang anklemmbaren Korrekturgewichten
hingegen, kommen die Korrekturgewichte mit dem Gegengewicht oder der Aufzugskabine nicht in Kontakt. Dieses wiederum macht einerseits keine Abfederung oder Führungsschienen für das
Korrekturgewicht nötig und somit die letztere
Ausgestaltungsvariante kostengünstig. Andererseits bietet es sich an, die letztere Ausgestaltungsvariante mit einer
Wahlmöglichkeit für den Servicemann auszustatten, das
Korrekturgewicht sowohl auf den Tragmittelstrang zwischen
Treibscheibe und Gegengewicht, als auch auf den Tragmittelstrang zwischen Treibscheibe und Aufzugskabine anklemmen zu können, je nachdem, ob er die Aufzugskabine in Aufwärts- oder
Abwärtsrichtung bewegen will. Hierfür ist die Haltevorrichtung für das Korrekturgewicht im Aufzugsschacht so schwenk- oder/und verschiebbar angeordnet, dass sie eine Position für das
Anklemmen an dem Gegengewichts-Tragmittelstrang und eine
Position für das Anklemmen an dem Aufzugskabinen- Tragmittelstrang einnehmen kann, vorzugsweise ebenfalls rein mechanisch über einen weiteren Betätigungshebel verstellbar.
[0039] Die letztbeschriebene Ausgestaltungsvariante einer
Balance-Korrektureinrichtung ist insbesondere für
Hochgeschwindigkeits-Aufzugsanlagen mit grossen Förderhöhen geeignet, die üblicherweise in 1:1 Aufhängungen realisiert sind. Bei 2:1 Aufhängungen hingegen ist zu beachten, dass das
Korrekturgewicht nur diejenige virtuelle Wegstrecke zurücklegen kann, die von dem Anklemmpunkt unmittelbar unterhalb der
Treibscheibe bis zu einem Kollisionspunkt des Korrekturgewichts mit der Aufzugskabine oder dem Gegengewicht reicht, je nachdem, was sich in der zweistrangigen Aufhängung (meistens
Unterschlingung) befindet. Dieses entfaltet wenig Relevanz, sofern sich die Last (Aufzugskabine oder Gegengewicht) , die herunterbewegt werden soll, nicht in ihrer höchsten Position im Aufzugsschacht befindet. Die erwähnte virtuelle Wegstrecke des Korrekturgewichts reicht dann allemal für ein Verfahren der Aufzugskabine bis zu dem nächstgelegenen Stockwerk. Erforderlich ist allerdings, dass nach erfolgter Evakuation - vorzugsweise mittels einer Servicefahrt - als Erstes diejenige Position der Aufzugskabine angefahren wird, in der sie feststeckte. Das Korrekturgewicht gelangt so, ohne eine mögliche Kollision verursachen zu können, auf direktem Weg zurück in seine es einklinkende und so vom Tragmittelstrang wieder entfernende Haltevorrichtung .
[0040] Wenn hingegen die sich in einer Unterschlingung oder jedenfalls in einer zweistrangigen Aufhängung befindliche Last, die herunterbewegt werden soll, in ihrer höchsten Position im Aufzugsschacht steckengeblieben ist, so ist der erwähnte virtuelle Weg des Korrekturgewichts sehr beschränkt. Er ist dann unter Umständen so kurz, dass er von dem ortsfesten Anklemmpunkt des Korrekturgewichts unterhalb der Treibscheibe nur bis zu dem virtuellen Punkt auf dem Abwärtsweg der Last reicht, an dem das
Korrekturgewicht mit dem schachtinneren oberen Eck der Last kollidieren würde. Dieser kurze Weg genügt unter Umständen nicht für ein Verfahren der Aufzugskabine bis zum nächsttieferen
5 Stockwerk.
[0041] Demzufolge ist es weiterhin erfindungsgemäss
vorgesehen, dass das bzw. die Korrekturgewichte so schmal ausgestaltet sind, dass sie an der schachtinneren Seite der Last
0 vorbeipassen und somit nicht mit dem oberen schachtinneren Eck der Last, sondern erst mit dem schachtinneren unteren Eck bzw. der dort angeordneten schachtinneren Umlenkrolle kollidieren könnten. Dieser auf diese Art verlängerte virtuelle Weg des Korrekturgewichts ergibt eine Wegstrecke für die Aufzugskabine,
5 die auf jeden Fall für das Erreichen des nächstgelegenen
Stockwerks genügt.
[0042] Wie schon erwähnt, sind die unterschiedlichen
Ausgestaltungsvarianten von mechanischem oder hydraulisch-
!0 mechanischem Zeitelement frei mit einem der offenbarten
Antriebsbremsen-Lösemechanismen (Hebelanordnung, Stellglied oder Bowdenzug) kombinierbar oder mit einer Ausgestaltungsvariante, die unmittelbar auf den Betätigungshebel selbst wirkt.
Desgleichen sind alle diese Ausgestaltungsvarianten frei mit den
!5 zitierten oder hier offenbarten Ausgestaltungsvarianten einer Balance-Korrektureinrichtung kombinierbar .
[0043] Weitere oder vorteilhafte Ausgestaltungen einer erfindungsgemässen Einrichtung zum manuellen Lösen einer
;0 Antriebsbremse bilden die Gegenstände der abhängigen Ansprüche.
[0044] Anhand von Figuren wird die Erfindung symbolisch und beispielhaft näher erläutert. Die Figuren werden zusammenhängend und übergreifend beschrieben. Gleiche Bezugszeichen bedeuten i5 gleiche Bauteile, Bezugszeichen mit unterschiedlichen Indices geben funktionsgleiche oder ähnliche Bauteile an. [0045] Es zeigen dabei
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Aufzugsanlage gemäss Stand der Technik mit einem Bowdenzug zum manuellen Lösen einer Antriebsbremse;
5 Fig. 2 eine schematische Darstellung einer Aufzugsanlage mit einer erfindungsgemässen Einrichtung zum manuellen Lösen einer
Antriebsbremse mit einem Zeitelement;
Fig. 3 eine schematische Darstellung eines
erfindungsgemässen hydraulisch-mechanischen Zeitelements;
0 Fig. 4 eine schematische Darstellung einer weiteren
Ausgestaltungsvariante eines erfindungsgemässen, rein
mechanischen Zeitelements;
Fig. 5 eine schematische Darstellung einer weiteren
Ausgestaltungsvariante eines erfindungsgemässen mechanischen 5 Zeitelements;
Fig. 6 ein Schaubild der Schliesskraft der Antriebsbremse in
Abhängigkeit zu der Zeit und
Fig. 7 eine schematische Darstellung einer
Ausgestaltungsvariante einer erfindungsgemässen Balance- !0 Korrektureinrichtung.
[0046] Die Fig. 1 zeigt eine Aufzugsanlage 100, wie sie aus dem Stand der Technik bekannt ist, beispielsweise in
dargestellter 2:1 Aufhängung. In einem Aufzugsschacht 1 ist eine
!5 Aufzugskabine 2 verfahrbar angeordnet, die über ein Tragmittel 3 mit einem verfahrbaren Gegengewicht 4 verbunden ist. Das
Tragmittel 3 wird beim Betrieb mittels einer Treibscheibe 5 einer Antriebseinheit 6 angetrieben, die im obersten Bereich des Aufzugsschachtes 1 in einem Maschinenraum 12 angeordnet sind.
;0 Die Aufzugskabine 2 und das Gegengewicht 4 werden mittels sich über die Schachthöhe erstreckender Führungsschienen 7a bzw. 7b und 7c geführt.
[0047] Die Aufzugskabine 2 kann auf einer Förderhöhe h eine oberste Stockwerktüre 8, weitere Stockwerktüren 9 und 10 und eine unterste Stockwerktüre 11 bedienen. Der Aufzugsschacht 1 ist aus Schacht-Seitenwänden 15a und 15b, einer Schachtdecke 13 und einem Schachtboden 14 gebildet, auf dem ein
Schachtbodenpuffer 19a für das Gegengewicht 4 und zwei
Schachtbodenpuffer 19b und 19c für die Aufzugskabine 2
angeordnet sind.
[0048] Das Tragmittel 3 ist an einem ortsfesten
Befestigungspunkt bzw. Tragmittelfixpunkt 16a an der
Schachtdecke 13 befestigt und parallel zu der Schacht-Seitenwand 15a zu einer Tragrolle 17 für das Gegengewicht 4 geführt. Von hier wiederum zurück über die Treibscheibe 5, zu einer ersten Umlenk- bzw. Tragrolle 18a und einer zweiten Umlenk- bzw.
Tragrolle 18b, die Aufzugskabine 2 unterschlingend und zu einem zweiten ortsfesten Befestigungspunkt bzw. Tragmittelfixpunkt 16b an der Schachtdecke 13.
[0049] Eine herkömmliche Einrichtung 200 zum manuellen Lösen einer Antriebsbremse 22 umfasst auf jedem der Stockwerke 8-11 jeweils einen Betätigungshebel 20a-20d, der einem Servicemann bei gleichzeitiger Beobachtung der Aufzugskabine 2 erlaubt, mittels eines Bowdenzugs 21 die Antriebsbremse 22 der
Antriebseinheit 6 manuell zu lösen. Je nach momentaner Belegung der Aufzugskabine 2, d.h., je nachdem, ob sie schwerer oder leichter als das Gegengewicht 4 ist, bewegt sich die
Aufzugskabine 2 bei Lösung der Antriebsbremse 22 durch einen der Betätigungshebel 20a-20d zum Stockwerk 9 oder zum Stockwerk 8 als möglichem Notevakuations-Stockwerk .
[0050] Essentiell, aber gleichzeitig auch nachteilig ist, dass sich der Servicemann auf einem der Stockwerke 8 oder 9 befinden muss und den entsprechenden Betätigungshebel 20a oder 20b betätigen muss, um zuerst einmal mittels eines kurzzeitigen Lösens der Antriebsbremse 22 festzustellen, ob die Aufzugskabine 2 eine Bewegungstendenz nach oben zum Stockwerk 8 oder nach unten zum Stockwerk 9 hat. Unter Umständen muss er sodann das Stockwerk und den Betätigungshebel wechseln. [0051] Die Fig. 2 zeigt schematisch eine erfindungsgemässe
Aufzugsanlage 100a mit einer erfindungsgemässen Einrichtung 200a zum manuellen Lösen einer Antriebsbremse 22a. Ein einziger und zentraler Betätigungshebel 20e ist optional in dem Maschinenraum 12 angeordnet, er kann aber auch, im Falle sogenannter
maschinenraumloser Aufzugsanlagen, auf einem beliebigen
Stockwerk platziert sein. Vorteilhaft ist jedenfalls die
Kosteneffizienz der Einrichtung 200a, die im Vergleich zu der Einrichtung 200 aus Fig. 1 mit dem nur einen einzigen, zentralen Betätigungshebel 20e auskommt. Das Erfordernis des Beobachtens der Aufzugskabine 2 kann erfindungsgemäss entfallen, weil ein Zeitelement 23 bzw. ein Zeitglied bzw. eine Zeitsteuerung erfindungsgemäss das Lösen der Antriebsbremse 22a nach
Verstreichen einer zeitlich definiert begrenzten Zeitspanne automatisch aufhebt.
[0052] Des Weiteren ist beispielhaft für eine
Sprechfunkverbindung zwischen Maschinenraum 12 und der
Aufzugskabine 2 durch Sende-/Empfangseinheiten 24a und 24b gesorgt. Die Stromversorgung dieser Sprechfunkverbindung erfolgt beispielsweise über einen Akku 25, der durch die Fahrten der Aufzugskabine 2 in Normalbetrieb stets geladen gehalten wird.
[0053] Das Zeitelement 23 wirkt in der dargestellten
Ausgestaltungsvariante einer erfindungsgemässen Einrichtung 200a zum manuellen Lösen der Antriebsbremse 22a auf einen Bowdenzug 21a, wodurch die Antriebsbremse 22a erneut schliesst und der Betätigungshebel 20e zurückgesetzt wird. Die Verbindung zwischen dem Bowdenzug 21a und dem Betätigungshebel 20e kann der
Einfachheit halber jedoch auch so ausgestaltet sein, dass auf eine Abwärtsbewegung des Betätigungshebels 20e für ein erneutes Auslösen eines Lösezyklus der Antriebsbremse 22a alternierend eine Aufwärtsbewegung des Betätigungshebels 20e folgen muss und dann wieder eine Abwärtsbewegung usw. Die Verbindung zwischen dem Betätigungshebel 20e, dem Zeitelement 23 und der
Antriebsbremse 22a kann, wie schon erwähnt, alternativ auch durch eine mechanische Hebel- bzw. Gestänge-Anordnung mit Gelenken realisiert sein.
[0054] In der Fig. 3 ist eine erfindungsgemässe
Ausgestaltungsvariante eines Zeitelements 23a dargestellt, die kombiniert hydraulisch und mechanisch funktioniert und in eine erfindungsgemässe Ausgestaltungsvariante einer Einrichtung 200b zum manuellen Lösen einer Antriebsbremse 22b. Durch die
Betätigung eines Betätigungshebels 20f, der in einem ortsfest angeordneten Rahmen 26 mittels eines Drehlagers 27 gelagert ist, wird ein annähernd halbkreisförmiges Stellrad 28 gedreht.
Hierbei greift eine Verzahnung 29a in eine komplementäre
Verzahnung 29b an der Aussenwandung eines Zylinders 30. Der Zylinder 30 ist mit Dichtungen 31a und 31b auf einer
Kolbenstange 32 gelagert, die annähernd mittig einen Kragen 33 mit Bohrungen 44a und 44b ausbildet und dadurch zwei
Druckkammern 34a und 34b, die vorzugsweise mit Hydraulik-Öl befüllt sind. Die Kolbenstange 32 ist in Laschen 35a und 35b mit Schraubbefestigungen 36a und 36b an dem ortsfest angeordneten Rahmen 26 befestigt, sodass Bewegungen des Betätigungshebels 20f bzw. Drehungen des Stellrades 28 über die ineinandergreifenden Verzahnungen 29a und 29b zu einer linearen Verschiebebewegung des Zylinders 30 entlang einer Achse 43 der Kolbenstange 32 führen. Dadurch wiederum entsteht - je nach Bewegungsrichtung - in einer der Druckkammern 34a oder 34b ein Überdruck und gleichzeitig in der anderen Druckkammer 34b oder 34a ein
Unterdruck, der in einer definierten Zeitspanne Ausgleich sucht und somit den Zylinder 30 in eine (bei dargestellt gleich grossen Druckkammern 34a und 34b) mittige Position zurückdrückt, in der der Kragen 33 erneut in der Mitte des Zylinders 30 steht. Das Volumen der Druckkammern 34a und 34b, die Viskosität des
Hydraulik-Öls und der Durchmesser der Bohrungen 44a und 44b in dem Kragen 33 sind die massgeblichen Faktoren für die
Zeitspanne, in der der Druckausgleich stattfindet. [0055] Es ist optional jedoch auch zusätzlich möglich, zwischen die Innenwandungen des Zylinders 30 und den Kragen 33, die Kolbenstange 32 umgebend, jeweils eine Feder anzuordnen.
[0056] Die Aussenwandung des Zylinders 30 weist diametral gegenüberliegend zu der Verzahnung 29b einen Absatz 37 auf, in dem eine Rolle 38 gelagert ist. Die Rolle 38 drückt gegen ein Stellglied 39 der nur angedeuteten Antriebsbremse 22b. Das Stellglied 39 weist eine konkave Ausformung 40 auf - und optional auch eine Vertiefung 41 - die gegen den Druck der Rolle 38 für einen annähernd maximalen Schliessdruck der
Antriebsbremse 22b sorgt. Wenn nun der Betätigungshebel 20f den Zylinder 30 entlang der Achse 43 nach unten in eine Richtung Z u oder nach oben in eine Richtung Z Q bewegt und somit der Absatz 37 die annähernd mittige Position auf der konkaven Ausformung 40 verlässt, öffnet das Stellglied 39 gegen den Druck nicht näher dargestellter Federn der Antriebsbremse 22b durch eine
Verschiebung in den Führungen 42a und 42b den Schliessdruck der Antriebsbremse 22b. Sobald jedoch der Druckausgleich zwischen den Druckkammern 34a und 34b stattgefunden hat, nehmen der Absatz 37 und die Rolle 38 die mittige Position wieder ein und die Antriebsbremse 22b schliesst sich erneut, aufgrund der ihr inhärenten - und nicht näher dargestellten - Federn.
[0057] Auf diese Weise öffnet das Zeitelement 23a die
Antriebsbremse 22b zeitgesteuert und setzt gleichzeitig den Betätigungshebel 20f in eine annähernd mittige Ausgangsposition zurück. Die dargestellte Ausgestaltungsvariante einer
erfindungsgemässen Einrichtung 200b zum manuellen Lösen der Antriebsbremse 22b kann sowohl in die Richtung Z Q , als auch in die Richtung Z u bedient werden. Es ist jedoch auch ohne Weiteres denkbar, eine Ausgestaltungsvariante zu realisieren, bei der der Betätigungshebel 20f seine Ausgangsposition, die der
geschlossenen Antriebsbremse 22b entspricht, in einer Vertikalen Z hat und seine Betätigung nur in eine Richtung möglich ist, nämlich in die Richtung Z u , hin zu einer Horizontalen X. Die Verzahnung 29a braucht in diesem Fall nur annähernd einem
Viertelkreis zu entsprechen. [0058] Die Fig. 4 zeigt eine weitere Ausgestaltungsvariante eines erfindungsgemässen Zeitelements 23b, das im Unterschied zu der Ausgestaltungsvariante eines erfindungsgemässen Zeitelements 23a aus Fig. 3 rein mechanisch funktioniert und in dem gezeigten Ensemble eine weiterhin erfindungsgemässe Einrichtung 200c zum manuellen Lösen einer Antriebsbremse 22c bildet.
[0059] Ein Betätigungshebel 20g kann aus der Vertikalen Z in die Horizontale X umgelegt werden. Hierbei klinkt ein
Einrastmechanismus 45 ein und spannt eine Feder 46 so, dass ein Zahnrad 47a mit einer Verzahnung 48a oder ein Reibrad und ein Zahnrad 47b mit einer Verzahnung 48b oder ein Reibrad in den gezeigten Drehrichtungen gedreht wird. An dem Zahnrad 47b ist mittels einer Schraubverbindung 50 eine Rätsche 49 befestigt, die beispielsweise vier Segmente 51a-51d ausbildet. Eine Rolle 52 steht unter der Vorspannung einer nicht näher dargestellten Feder der Antriebsbremse 22c an den Segmenten 51a-51d der
Rätsche 49 an. Sobald die Rolle 52 mit ihrem Kontaktpunkt auf den Segmenten 51a-51d einen Auslöse-Durchmesser 55
überschreitet, wird eine Bremsbacke 53 der Antriebsbremse 22c geführt und gegen den Widerstand nicht näher dargestellter Federn der Antriebsbremse 22c in der Horizontalen X von einer innenliegenden Bremsfläche 56 der Treibscheibe 5 weggedrückt. [0060] Bei dieser Ausgestaltungsvariante einer
erfindungsgemässen Einrichtung 200c zum manuellen Lösen der Antriebsbremse 22c erfolgt das Lösen der Antriebsbremse 22c somit zeitgesteuert durch die Feder 46, die hinsichtlich ihrer Kraft so gewählt sein kann, dass sie die Drehung eines einzelnen Segments 51 bewirkt, also einen einzigen Lösezyklus der
Antriebsbremse 22c, oder aber auch so, dass mehrere Segmente 51 aufeinanderfolgend an der Rolle 52 vorbeigedreht werden und somit eine bestimmte Anzahl von Lösezyklen der Antriebsbremse 22c ausgelöst werden.
[0061] Die Dauer eines Lösezyklus der Antriebsbremse 22c hängt von der Kraft der Feder 46 bzw. der Umdrehungsgeschwindigkeit der Rätsche 49, sowie von der
Ausformung der Segmente 51a-51d ab. Zugunsten eines ruhigeren Laufs können die Segmente 51a-51d an beiden Flanken identische kreisbogenförmige Oberflächen aufweisen.
[0062] Bei dieser Ausgestaltungsvariante einer
erfindungsgemässen Einrichtung 200c zum manuellen Lösen der Antriebsbremse 22c ist es jedenfalls erforderlich, dass der Betätigungshebel 20g einen selbsttätigen Einrastmechanismus 45 aufweist, damit sich die Spannung der Feder 46 aufbauen kann und an das Zahnrad 47a weitergegeben wird. Um den Betätigungshebel 20g für eine erneute Betätigung zurückzusetzen, muss der
Servicemann nach erfolgter Entspannung der Feder 46 einen
Rastknopf 54 betätigen, um den Betätigungshebel 20g manuell in die Vertikale Z zurückzusetzen.
[0063] Die Fig. 5 zeigt schematisch eine weitere
Ausgestaltungsvariante eines erfindungsgemässen Zeitelements 23c, das Bestandteil einer weiteren Ausgestaltungsvariante einer erfindungsgemässen Einrichtung 200d zum manuellen Lösen einer
Antriebsbremse 22d ist. Ein Betätigungshebel 20h setzt, aus der Zeichenebene herausgezogen, mittels eines Mitnehmers oder
Schiebers 57, der in Kerben 69 an dem Aussendurchmesser eines Gewichts 58 ansetzt, das Gewicht 58 in eine Linksdrehung. Das Gewicht 58 weist ein nicht näher dargestelltes Innengewinde auf, das einem Aussengewinde 60 einer annähernd senkrecht
angeordneten Spindel 59 entspricht. Das Aussengewinde 60 verläuft durchgehend von einem oberen Ende 61a der Spindel 59 bis zu einem unteren Ende 61b der Spindel 59 und weist eine Steigung auf, die am oberen Ende 61a mit null oder zumindest mit einer anderen, beispielsweise auch grösseren Steigung beginnt. Das Gewicht 58 hat somit in seiner höchsten Position keine Bewegungstendenz, weil sein Gewinde in dem Gewinde mit
unterschiedlicher Steigung festklemmt und startet erst durch die Linksdrehung, die von dem Schieber 57 bzw. dem Betätigungshebel 20h verursacht wird. [0064] Das Gewicht 58 dreht sich nach der durch den
Mitnehmer 57 initiierten Linksdrehung jedenfalls frei auf der Spindel 59 hinunter in Richtung Z u und passiert hierbei ein Stellglied 62, das an einer Strebe 63 befestigt ist und in einem Gelenk 70a und einer Führung 64 in einem Rahmen 65 angeordnet ist. Der Druck des Gewichts 58 gegen das Stellglied 62 erzeugt eine translatorische Bewegung eines in einem weiteren Gelenk 70b gelagerten Stössels 71 in der Horizontalen X, die zum
zeitgesteuerten Öffnen der lediglich nur angedeuteten
Antriebsbremse 22d dient. Ebenfalls in dem Rahmen 65 ist in einem Lager 66 ein Zahnkranz 67 gelagert, in dem diesseits seines Zentrums die Spindel 59 angeordnet ist.
[0065] Für die Rücksetzung dieser Einrichtung 200d zum manuellen Lösen der Antriebsbremse 22d ist der Zahnkranz 67 zwischen Ritzeln 68a und 68b so angeordnet, dass deren Zähne in die Zähne des Zahnkranzes 67 eingreifen. Das Ritzel 68a dreht sich frei und dient somit nur der Lagerung. Das Ritzel 68b hingegen kann optional mit einem weiteren Betätigungshebel 20i sowohl in die Zeichnungsebene heraus, als auch in die
Zeichnungsebene hinein gedreht werden. Vorzugsweise besteht zwischen dem Ritzel 68b und dem Zahnkranz 67 eine nicht näher dargestellte Übersetzung, die bei einem Umlegen des
Betätigungshebels 20i eine Drehung des Zahnkranzes 67 um 180 Grad auslöst. Durch dieses Umlegen des Betätigungshebels 20i kommt somit die Spindel 59 jenseits des zentral angeordneten Lagers des Zahnkranzes 67 in umgekehrter Stellung zu stehen. Das Gewicht 58 dreht sich somit selbsttätig von dem dann oben befindlichen Ende 61b der Spindel 59 - an diesem Ende 61b ist die Steigung im Unterschied zum gegenüberliegenden Ende 61a mit der Steigung an der hauptsächlichen Längenausdehnung der Spindel 59 identisch - zurück zu dem Ende 61a, das nun unten steht, in die unterschiedliche Steigung hinein, was zu einem Festklemmen des Gewichts 58 am Gewinde 60 führt.
[0066] Der Servicemann bzw. das Rettungspersonal ist verpflichtet, nach diesem ersten Umlegen des Betätigungshebels 20i eine vorgegebene Zeitspanne verstreichen zu lassen, bis das Gewicht 58 in der tiefsten Position mit unterschiedlicher
Steigung an dem Ende 61a der Spindel 59 angekommen ist und sich festgesetzt hat. Erst dann darf der Servicemann den
Betätigungshebel 20i ein zweites Mal umlegen, sodass die Spindel 59 mit einer weiteren 180-Grad-Drehung eine komplette 360-Grad- Drehung in ihre ursprüngliche Stellung vervollständigt, bereit für einen zweiten Lösezyklus der Antriebsbremse 22d. Aufgrund der End- bzw. Anfangsstellung des Gewichts 58 in einem Gewinde mit nicht passender Steigung, verharrt es in dieser Position, auch beim Schwenken, und muss mittels eines erneuten Umlegens des Betätigungshebels 20h gestartet werden.
[0067] Optional zu einem Gewinde mit unterschiedlicher Steigung kommen auch eine oder auch mehrere vorzugsweise federbewehrte Kugeln in Betracht, die in einer entsprechenden gewindeförmigen Rollenbahn an der Spindel 59 bei null Steigung das Gewicht 58 halten, sobald jedoch die initiierende
Linksdrehung durch den Schieber 57 erfolgt ist, findet die Kugel oder die Kugeln in die Windung oder die Windungen der Rollenbahn hinein und lassen so das Gewicht 58 der Schwerkraft in Richtung Z u folgen.
[0068] Es steht dem Fachmann frei, die Spindel 59 auch durchgehend mit einem normalen (beispielsweise trapezförmigen oder rechteckigen) Gewinde auszustatten. Dieses bedingt jedoch einen Auslösemechanismus durch den Betätigungshebel 20h, beispielsweise in Form einer federbewehrten Sperrklinke an beiden Enden 61a und 61b der Spindel 59, auf die das Gewicht 58 am unteren Ende 61b der Spindel 59 selbsttätig auffährt und sich einklinkt, sodass einerseits das Gewicht 58 nicht schon während des folgenden Schwenkens um 180 Grad zurückzulaufen beginnt und andererseits ein definierter Start durch den Betätigungshebel 20h erfolgen kann. Selbstverständlich ist jedoch auch eine einfachere Ausgestaltungsvariante denkbar, bei der der Start eines Lösezyklus der Antriebsbremse 22d in einer 180-Grad- Drehung des anfangs unten stehenden Gewichts 58 besteht. Diese letztere Ausgestaltungsvariante würde zudem lediglich nur mit dem einen Betätigungshebel 20i auskommen.
[0069] Die Fig. 6 zeigt ein Schaubild einer Schliesskraft F der Antriebsbremse 22 in Funktion einer Zeit t im Zusammenhang mit dem Zeitelement 23. Zu einem Zeitpunkt t=0 ist die
Schliesskraft F der Antriebsbremse 22 F max , bis sie ab einem ersten Betätigungszeitpunkt 80a des Zeitelements 23 zu fallen beginnt. Sobald die Schliesskraft F einen Freigabe- bzw.
Schliesswert 81 erreicht hat, gibt die Antriebsbremse 22 die Aufzugskabine 2 frei. Es folgt eine erste Phase, bei der die Schliesskraft F schlagartig bis auf null abfällt, für die Dauer eines Lösungszyklus Lz x auf diesem Nullwert verharrt und anschliessend durch das Öffnen oder das Schliessen des
Zeitelements 23 (je nach Wirkungsweise der Antriebsbremse 22) schlagartig wieder den Freigabe- bzw. Schliesswert 81 erreicht. Ab hier baut die Antriebsbremse 22 ihre Schliesskraft F wieder bis zu der maximalen Schliesskraft F max auf. [0070] Die erste Phase von dem Freigabe- bzw. Schliesswert
81 bis zu dem erneuten Erreichen des Freigabe- bzw.
Schliesswerts 81 ergibt den ersten Lösezyklus Lzi, in dem sich die Aufzugskabine 2 mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit 0vi bewegt .
[0071] Eine zweite Betätigung des Zeitelements 23 ist in einem zweiten Betätigungszeitpunkt 80b angezeigt und eine dritte in einem dritten Betätigungspunkt 80c, worauf jeweils ein analoger Diagrammverlauf folgt, mit entsprechenden Lösezyklen Lz 2 bzw. Lz 3 und Durchschnittsgeschwindigkeiten 0v 2 bzw. 0v 3 .
[0072] Das Diagramm zeigt, dass, quasi als
Sicherheitspuffer, der Lösezyklus Lz nicht sofort mit der
Betätigung des Zeitelements 23 einsetzt.
[0073] Die Aufzugskabine 2 erreicht während eines Lösezyklus
Lz eine Durchschnittsgeschwindigkeit 0v und daraus ergibt sich, je nach Anzahl betätigter Lösezyklen Lz eine mittlere
Geschwindigkeit v m = 0v x + 0v 2 + 0v 3 + 0v n / n = Σ 0v n / n. Der in allen Lösezyklen L z i + Lz 2 + Lz 3 + Lz n zurückgelegte Weg der Aufzugskabine 2 ist S AK = v m / Σ Lz n .
[0074] In der Fig. 7 ist eine Ausgestaltungsvariante einer erfindungsgemässen Balance-Korrektureinrichtung 300 schematisch dargestellt. In einer Anklemm-Position 79, und zwar in einer ortsfest angeordneten Haltevorrichtung 72, sind zwei
Gewichtshälften 73a und 73b so gehalten, dass sie das Tragmittel 3 in einem geöffneten Zustand C-förmig umschliessen . Die beiden Gewichtshälften 73a und 73b sind zu der Haltevorrichtung 72 hin, wie mit einem Scharnier, mit mindestens einem Gelenk 77
miteinander verbunden. Dieses Gelenk 77 ist mit einer lediglich nur angedeuteten Feder 78 federbewehrt und bildet nicht näher dargestellte Fortsätze aus, die zangenartig in ebenfalls nicht näher dargestellten spitz zulaufenden Haltebahnen der
Haltevorrichtung 72 gehalten sind. Wenn mittels eines
Betätigungshebels 20j - beispielsweise über einen Bowdenzug 21b - die Haltevorrichtung 72 gelöst wird, so gleiten die Fortsätze aus den Haltebahnen und die Feder 78 schliesst das Gelenk 77 bzw. die Gewichtshälften 73a und 73b zu einem Korrekturgewicht 75, das mit Führungen 74a und 74b auf dem Tragmittel 3 der Schwerkraft folgend hinuntergleiten kann. Optional können die Führungen 74a und 74b mit Rollen ausgestattet sein.
[0075] Um den annähernd freien Fall des Korrekturgewichts 75 aufzufangen, ist an der Oberseite des Gegengewichts 4 eine - vorzugsweise progressiv arbeitende - Feder 76 angeordnet.
[0076] Auf diese Weise ist das Gegengewicht 4 zusätzlich mit dem Gewicht des Korrekturgewichts 75 beschwert und die
Aufzugsanlage wird sich aus dem statischen Gleichgewicht herausbewegen .
[0077] Wenn das Gegengewicht 4 mit dem aufgeladenen
Korrekturgewicht 75 bei einer folgenden Servicefahrt oder auch bei einer folgenden Normalfahrt die Anklemm-Position 79
erreicht, fahren die Fortsätze des Gelenks 77 in die spitz zulaufenden Haltebahnen der Haltevorrichtung 72 hinein, öffnen so das Gelenk 77 bzw. die Gewichtshälften 73a und 73b und rasten in der Haltevorrichtung 72 wieder ein.
[0078] In der gezeigten Ausgestaltung ist die Balance-
Korrektureinrichtung 300 für eine 1 : 1-Aufhängung des
Gegengewichts 4 geeignet. Für 2:1 Aufhängungen der Aufzugsanlage wird auf Korrekturgewichte 75 verwiesen, die nach dem gleichen Prinzip, jedoch kraftschlüssig wahlweise auf den
Tragmittelstrang zwischen der Treibscheibe 5 und dem
Gegengewicht 4 oder auf den Tragmittelstrang zwischen der
Treibscheibe 5 und der Aufzugskabine 2 anklemmbar sind, wie in der allgemeinen Beschreibung der vorliegenden Patentanmeldung beschrieben .