Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
DEVICE FOR MEASURING SUPERFINE PARTICLE MASSES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/096137
Kind Code:
A1
Abstract:
A device for measuring superfine particle masses, comprising an exposure system having at least two measurement chambers (1) with identical geometries, each comprising a deposition surface (4) for particles with a respective aerosol supply (9) directed toward said deposition surface, the aerosol supply having an outlet region (17) for the supply of an aerosol onto the deposition surface, wherein at least one of the deposition surfaces is formed on a piezoelectric crystal (5) as superfine weighing scale, and means for generating a potential difference between the particles in the gas and the deposition surfaces, wherein a potential of at most 50 V relative to ground potential is applied to each of the deposition surfaces, a grate is arranged over each of the deposition surfaces, and a potential with a potential difference of at least 200 V in relation to the potential of the deposition surfaces is applied to each of the grates, wherein an electric field is generated between the grates and the respective deposition surfaces.

Inventors:
PAUR HANNS RUDOLL (DE)
MÜLHOPT SONJA (DE)
SCHLAGER CHRISTOPH (DE)
Application Number:
PCT/EP2015/002546
Publication Date:
June 23, 2016
Filing Date:
December 17, 2015
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
KARLSRUHER INST FÜR TECHNOLOGIE (DE)
International Classes:
G01N1/22; G01N15/06; B01D45/08; C12M1/12; C12M1/26; G01N5/02; G01N15/00; G01N33/00
Foreign References:
DE102007013938A12008-09-25
Other References:
MELANIE SAVI ET AL: "A Novel Exposure System for the Efficient and Controlled Deposition of Aerosol Particles onto Cell Cultures", ENVIRONMENTAL SCIENCE & TECHNOLOGY, vol. 42, no. 15, 1 August 2008 (2008-08-01), US, pages 5667 - 5674, XP055266199, ISSN: 0013-936X, DOI: 10.1021/es703075q
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche

1. Vorrichtung zur Messung von Feinstpartikelmassen, umfassend ein Expositionssystem mit mindestens zwei Messkammern (1) mit identischen Geometrien, umfassend jeweils eine De- positionsflache (4) für- Partikel mit je einer auf diese gerichtete Aerosolzuführung (9) mit einem Auslassbereich (17) für die Zuführung eines Aerosols auf die Depositions- fläche, wobei mindestens eine der Depositionsflachen auf einem Schwingquarz (5) als Feinstwaage ausgeführt sind, sowie Mittel zur Erzeugung eines Potentialunterschieds zwischen den Partikeln im Gas und den Depositionsflachen, wobei die Auslassbereiche (17) jeweils einen aufgeweiteten Auslassquerschnitt aufweist, der über seinen gesamten Umfang einen konstanten Abstand zur Depositionsfläche (4) aufweist und eine umlaufende Spaltdüse (19) bildet sowie die Absaugvolumen konzentrisch um die Aerosolzuführung angeordnet ist,

dadurch gekennzeichnet, dass

a) an den Depositionsflachen jeweils ein Potential entsprechend Erdpotential anliegt,

b) über den Depositionsflächen jeweils ein Gitter angeordnet ist, die die jeweiligen Auslassbereiche vollständig überspannen sowie

c) an den Gittern jeweils ein Potential mit einem Potentialunterschied von mindestens 200 V zum Potential der Depositionsflächen anliegt, wobei zwischen den Gittern und den jeweiligen Depositionsflächen sich ein elektrisches Feld aufspannt

2- Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine andere Depositionsfläche ohne Schwingquarz ausgeführt sind.

3.. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel eine der Aerosolzuführung (9) vorge- schaltete Vorrichtung zur Ioni-sierung der Partikel im Aerosol umfassen.

Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gitter jeweils parallel . zu den jeweiligen Depositionsflächen angeordnet sind.

Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an den Gittern jeweils das Potential der jeweiligen Aerosolzuführung anliegt.

Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Umlenkung des Aerosols über den Depositionsflächen (4) vorgesehen- ist.

Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadu gekennzeichnet, dass ein Absaugvolumen (10) um die Aero solzuführung (9) angeordnet ist.

Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslassbereich (17) um eine Symmetrieachse (16) rotationssymmetrisch ist und sich trom- petenförmig oder konisch erweitert.

Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel zur Erzeugung eines Temperaturunterschieds zwischen den Partikeln im Gas und den Depo- . sitionsflächen (4) vorgesehen ist.

Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel eine Kühlung für die Depositionsfläche (4) und/oder eine, der Aerosolzuführung (-9) vorgeschaltete Vorrichtung zur Erwärmung der Partikel im Aerosol umfassen.

Vorrichtung nach. einem der vorgenannten Ansprüche, 'dadurch gekennzeichnet, dass die Depositionsflächen ('4) , die nicht auf einem Schwingquarz (5) angeordnet sind, durch einen

Biofilm oder eine Zellkultur gebildet wird.

Description:
Vorrichtung zur Messung von Feinstpartikelmassen

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Messung von Feinstpartikelmassen, beispielsweise auf einem Bioassay gemäß dem ersten Patentanspruch.

Vorrichtungen der eingangs genannten Art dienen der Erfassung und / oder Analyse von Immissionen aus Aerosolen oder Stäuben allgemein. Zunächst interessieren dabei die rein physikalischen Ablagerungskinetiken auf bestimmten Oberflächen ( Depositions- flachen) durch Adsorption. Dabei können Substanzen aus den Aerosolen oder Stäuben auch in die Oberfläche eindiffundieren, d.h. im Rahmen eines physikalischen Diffusionsprozess aufgenommen und eingelagert werden (Absorption) . Auch chemische und physikalische Wechselwirkungen der Feinstpartikel auf oder in den Depositionsflächen lassen sich anhand dieser Vorrichtungen erfassen und durch zusätzliche morphologische , ,. physikalische oder chemische Analysemethoden bekannter Art quantifizieren.

Ein wichtiges Einsatzfeld der vorgenannten Vorrichtungen sind auch In-Vitro-Analysen von Feinstaubablagerungen oder biochemischen oder biophysikalischen Wechselwirkungen auf Bioassays, d.h. auf biologischen oder biologisch aktiven Oberflächen. Insbesondere für eine toxikologische Bewertung von atmosphärischen Staub- und Schadstoffbelastungen beispielsweise an belasteten Arbeitsplätzen, im Verkehr oder in Industrieanlagen stellen derartige Analysen eine sinnvolle und aus ethischen Erwägungen zu bevorzugende Ergänzung zu epidemiologischen Untersuchungen (mit statistischen Daten) oder in-vivo-Analysen an lebenden Individuen (z.B. mit Tierversuchen) dar.

Einer besonderen Bedeutung kommt die Immissionsanalyse bei sog. Feinstpartikelbelastungen zu. Als Feinstpartikel, zu denen auch Nanoteilchen oder Nanopartikel gehören, bezeichnet man Partikel mit Durchmessern unter ΙΟμπι, d.h. von wenigen Nanometern bis maximal einem Mikrometer. In der DIN ISO/TS 27687 sind bei-

BESTÄTIGUNGSKOPIE spielsweise Feinstaub (z.B. PM10 = Partikeldurchmesser kleiner lOpm) sowie Ultrafeinstaub normiert: ein Nanopartikel ist demzufolge ein Nanoobjekt mit allen drei Außenmaßen im Nanomaßstab von 1 bis lOOnm. Mit einem sehr großen Verhältnis von Oberfläche zu Masse weisen Feinstpartikel gegenüber größeren Partikeln oder Festkörpern oftmals ein vollkommen anderes und noch nicht vollständig ' untersuchtes und damit unbekanntes Eigenschaftsprofil und Reaktionsverhalten auf.

DE 100 61 976 AI offenbart eine Vorrichtung zur Messung von Feinstpartikelmassen, umfassend ein Expositionssystem mit einer Messkammer mit einer Depositionsfläche für Partikel auf einem Schwingquarz mit je einer auf diese gerichtete Aerosolzuführung für die Zuführung eines Aerosols auf die Depositionsfläche .

In-Vitro-Untersuchungen zur Messung von Feinstpartikelmassen sowie deren toxikologischen Auswirkungen auf lebende Organismen nutzen oft biologische Modellstrukturen wie z.B. Zellkulturen auf einer entsprechenden Kultivierungsträgerstruktur wie z.B. einer Petrischale oder bei Bakterienkulturen einem Nährboden oder Membran-Kultur-Einsätze mit Poren zum unteren Komparti- ment . Die Strukturen werden als offen liegende Schicht dem Aerosol oder einer Suspension aus einem Trägerfluid (Gas bzw-. Flüssigkeit) und den Feinstpartikeln ausgesetzt.

Aus der DE 198 Ol 763 C2 ist eine Kulturvorrichtung für die Kultivierung von Zellen oder Gewebekomponenten bekannt, , bei dem die Zellkulturen auf porösen Membranen in Kultureinsätze gezüchtet werden. Für die vorgenannten In-Vitro-Untersuchungen wird die Nährlösung auf der oberen Seite der planen Kulturen für die Beaufschlagung mit einem Aerosol entfernt, während der Raum unterhalb der Membran zum Zwecke der Zellversorgung und der Vermeidung einer Kumulierung von toxischen Stoffwechselpro- dukten kontinuierlich mit frischen Nährmedium gespült wird. Das System etablierte sich bereits in vielen Bereichen der Inhalationsforschung, wie z.B. zur Untersuchung von Dieselruß und Zigarettenrauch . Auch die EP 1 174 496 AI offenbart eine Vorrichtung zur Kultivierung biologischer Kulturen mit einem gasförmigen Fluid auf der Oberseite und einer Flüssigkeit auf der Unterseite kombiniert mit einer rechnerische Dosisbestimmung.

Die bislang bekannten In-Vitro-Untersuchungen stützen sich jedoch ausschließlich auf zeitintegrale Messungen. Die Zellkulturen werden wie auch die genannten In-Vivo-Untersuchungen intervallweise, d.h. erst nach Ablauf einer bestimmten Versuchsdauer untersucht. Schwankungen ϊη· einer Aerosolimmission und deren temporäre biochemischen Auswirkungen auf eine Zellkultur können oft nicht oder beispielsweise anhand von Einzelversuchen nur sehr ungenau nächvollzogen werden.

Aus der DE 10 2007 013 938 AI ist zudem eine Vorrichtung zur Messung von Feinstpartikelmassen bekannt, bei der ein Exp ' ositi- onssystem mit mindestens . zwei Messkammern mit jeweils einer Depositionsfläche mit identischen Geometrien und jeweils eine auf diese gerichtete Aerosolzuführung vorgesehen ist. Dabei ist mindestens eine der Depositionsflächen auf einem Schwingquarz als Feinstwaage und andere Depositionsflächen ohne Schwingquarz konzipiert. Ferner wird zur Erhöhung der Abscheidungseffizienz ein elektrisches Feld zwischen Aerosolzuführung und Depositionsfläche vorgeschlagen, wobei empfohlen wird, den elektrischen Potentialunterschied zwischen ggf. .ionisierten Feinstpartikeln' im Aerosol und der Aerosolzuführung möglichst gering gehalten werden.

Ferner bietet die Firma Culte Laboratories GmbH, Hannover ein Kulturkammer an, bei der ein Aerosol eingangsseitig durch eine Corona aufgeladen und auf Zellkulturen mit angelegten elektri ¬ schen Potential geleitet . wird (http: //www . cultex- laboratories . com/wp-content/uploads/2014/02/psp-cultex- systems.pdf; Stand: 18.08.2014).

Auch in Savi et al . {Savi M. , Kalberer M. , Lang D. , Ryser M. , Fderz M. , Gaschen Ä. , Ricka J. , Geiser M. ; Ä novel exposure System for the efficient and controlled deposition of aerosol particles onto cell cultures; ' Environmental Science and

Technology 42 (2008) 5667-5674) wird ein solches Konzept beschrieben, wobei ein passives Gitter über der

Depositionsfläche zur Homogeniserung des elektrischen Feldes vorgeschlagen wird.

Bisher sind folglich nur Vorrichtungen zur Messung von Feinst- partikelmassen mit elektrostatischer Abscheidung bekannt, bei denen die Depositionsfläche als Elektrode auf einem Spannungsniveau (vorzugsweise Hochspannung im kV-Bereich) steht. Ist diese als Feinstwaage für eine QCM-Messung (QCM = Quartz Crystal Microbalance) mit einem Schwingquarz ausgestattet, muss eine Ansteuerung der Feinstwaage nachteilhaft auch auf dem genannten Spannungsniveau erfolgen. Das genannte

Spannungsniveau wird hierzu an die oben liegende Messelektrode des Schwingquarzes angelegt und entspricht damit dem Potential an der .Zellkultur. Um die QCM-Messung, deren Prinzip auf der. Änderung der Eigenfrequenz im angeregten Schwingquarze basiert, nicht maßgeblich zu verändern, sollte die nötige

Spannungsdifferenz von wenigen Volt zwischen Mess- und der zweiten Ringelektr.ode des Schwingquarzes insgesamt um die 1000 Volt angehoben werden, also die Ringelektrode auf 1000 Volt und die Messelektrode auf z.B. 1010 Volt. Jedoch sind für die

Realisierung eines solchen Konzepts neue Oszillatoren und eine aufwendige komplexe Frequenzanalyse erforderlich.

Feinststaub oder Nanopartikel zeichnen sich durch eine große spezifische Oberfläche aus. Dies begünstigt signifikant eine starke Haftung dieser Partikel an ebene Oberflächen, wie die genannten Depositionsflächen überwiegend mittels van-der-Waals- Kräften. Weitere Haftungsmechanismen wie z.B. Verklebungen oder Oberflächenspannungseffekte können zusätzlich einwirken, treten jedoch in den Hintergrund und sind bei Feinstäuben oder Nanopartikel im vorliegenden Fall vernachlässigbar. Daher liegt die Aufgabe der Erfindung darin, die letztgenannte Vorrichtung zur Messung von Feinstpartikelmassen weiter zu verbessern.

Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale m An- Spruch 1 gelöst; die hierauf bezogenen Unteransprüche beinhal- ten vorteilhafte Ausführungsformen dieser Lösung.

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Messung von Feinstpartikelmassen, konzipiert für Untersuchungen zur Immission von Feinstpartikeln auf Depositionsflachen, beispielsweise über Sedimentation, Diffusion, Ad- oder Absorption oder sonstige phy ¬ sikalische oder chemische Anbindung.

Es wird eine Vorrichtung zur Messung von Feinstpartikelmassen in Expositionskammern jeweils mit einer Aerosolzuführung und einer Depositionsflache vorgeschlagen, bei dem für eine elekt ¬ rostatisch unterstützte Abscheidung ein elektrisches Feld in der Expositionskammer aufgespannt wird. Wesentlich ist, dass die Depositionsflachen eine Feldelektrode bilden und an den De ¬ po sitionsflachen jeweils ein Potential von maximal 50 Volt zum Erdpotential anliegt. Dieser Ansatz weist gegenüber bekannten Lösungen folgende Vorteile auf:

- Spannungsniveau nahe dem Erdpotential auf Depositionsflache und am Schwingquarz

- Keine aufwendige Elektronik und Datenerfassung erforderlich

Die Lösung der Aufgabe basiert auf einer Vorrichtung zur Mes ¬ sung von Feinstpartikelmassen, wie sie im Wesentlichen in der DE 10 2007 013 938 AI beschrieben ist. Sie umfasst ein Expositionssystem mit mindestens zwei Messkammern (Expositionskammern) mit identischen Geometrien, umfassend jeweils eine Depositionsflache für Partikel mit ' je einer auf diese gerichtete Aerosolzuführung mit einem Auslassbereich für die Zuführung eines Aerosols auf die Depositionsflache . Dabei ist mindestens eine der Depositionsflächen auf einem Schwingquarz als Feinst- waage ausgeführt. Dabei ist die mindestens eine Depositionsflä che auf einem Schwingquarz aufgesetzt oder auf einer anderen Weise mit einem Schwingquarz direkt oder über. einen wellenlei ¬ tende Komponente verbunden.

Eine Ausgestaltung sieht ferner vor, mindestens eine der Depo ¬ sitionsflachen ohne, d.h. nicht auf einem Schwingquarz anzuord nen oder mit einem solchen zu verbinden, sodass diese keine Feinstwaage darstellt. Die Vorrichtung . weist somit Depositions flächen mit und ohne Schwingquarz auf. weitere Ausgestaltung sieht vor, genau nur eine der Depo- onsflächen auf einem Schwingquarz aufzusetzen oder mit ei- Schwingquarz in vorgenannter Weise zu verbinden, während anderen Depositionsflachen keinen Schwingquarz aufweisen.

Eine weitere Ausgestaltung . sieht vor, alle Depositionsflächen auf jeweils einem Schwingquarz als Feinstwaagen auszuführen. Diese Form ermöglicht zudem vergleichende Massenbestimmungen auf den schwingenden Depositionsflächen und damit auch ein frühzeitiges Erkennen von fehlerhaften Expositionskammern (Qua litätsüberwachung) .

Als Feinstwaage konzipiert nimmt eine Depositionsfläche mit Schwingquarz gegenüber anderen. Depositionsflächen, ohne . Schwing quarz keine andere abweichende Lage in der Expositionskammer ein. Damit ist in vorteilhafter Weise nicht nur während einer Versuchs Zeitdauer eine Massenbestimmung der an die Depositions fläche angebundenen Feinstpartikelmassen möglich, sondern aufgrund der identischen Anordnungen in den Expositionskammerri un damit aufgrund einer auszugehenden Übertragbarkeit auf die anderen Expositionskammern mit identischen Geometrien auch die Abschätzung der Feinstpartikelmassen auf den übrigen Depositi- onsflächen.

Die Massenbestimmung kann dabei mit den als Feinstwaage konzipierten Depositionsflächen während der Versuchszeitdauer unun- terbrochen laufend oder als eine oder mehrere Einzelmessungen erfolgen, wobei die Ansteuerung und die Datenerfassung des Schwingquarzes vorzugsweise Computergesteuert erfolgen.

Es sind folglich Erfassungsmittel oder Verfahrensschritte vorgesehen, die eine Immission der Partikel auf Depositionsflachen nicht nur integral, sondern auch zeitaufgelöst erfassen. Die abgeschiedene Menge an imitierten Partikeln wird dabei, laufend und. vorzugsweise auch quantitativ erfasst. Der Verlauf einer Deposition kann damit on-line überwacht werden. Der damit erzielbare Vorteil einer derartigen On-Line-Erfassung liegt nicht nur in der zeitnahen Erfassung der Partikelabscheidung auf den Depositionsflächen, sondern auch in der zeitnahen Verarbeitung dieser Abscheidungsraten als Messgrößen für versuchstechnische Steuerungsbefehle z.B. für Versuchsführungsmanipulationen, Alarmsysteme oder für ergänzende Messungen · wie auch für Sicherheitsrelevante Maßnahmen.

Die Abscheidungsef.fizienz auf den Depositionsflächen lässt sich in vorteilhafter Weise durch Mittel zur Erzeugung eines Potentialunterschieds zwischen den Partikeln im Gas und den Deposi- tionsflächen beeinflussen.

Ein wesentliches Merkmal umfasst die Ausgestaltung dieser letztgenannten Mittel. Dabei wird vorgeschlagen, an die Deposi- tionsflächen jeweils ein einheitliches Potential von maximal 50 Volt, vorzugsweise maximal 20 Volt, weiter bevorzugt 10 Volt zum Erdpotential . anzulegen . Weiter bevorzugt sind die Depositi- onsflächen direkt mit dem Erdpotential verbunden (auf Erde gelegt, Nulleiter) . Vorzugsweise befindet sich die Depositions- fläche auf einer Elektrode oder wird durch die Elektrode selbst gebildet. Sie bildet ei-ne Messelektrode, an der das genannte einheitliche Potential, vorzugsweise das Erdpotential anliegt. Die .Messelektrode dient in einer Ausgestaltung zugleich als eine der beiden Ansteuerungselektroden zur Anregung des Schwingquarzes. Im Rahmen einer Ausgestaltung ist die Messelektrode als Ringelektrode um die Depositionsfläche angeordnet. Weiterhin wird optional vorgeschlagen, die Depositionsflachen elektrisch miteinander zu verbinden, um ein gemeinsames Potential auf den Depositionsflächen sicherzustellen.

Das vorgenannte wesentliche Merkmal umfasst zudem je ein Gitter pro Depositionsflache , die über den jeweiligen Depositionsflachen angeordnet sind. An den Gittern liegt jeweils ein Potential mit einem Potentialunterschied von mindestens 200 Volt, vorzugsweise zwischen.500 und 10000 Volt und weiter bevorzugt zwi ¬ schen 1000 und 5000 Volt zum Potential der Depositionsflächen an, wobei zwischen den Gittern und den jeweiligen Depositions- flächen sich, ein elektrisches Feld aufspannt.

r

Das Gitter hat über die gesamte Fläche vorzugsweise eine gleiche Maschenweite (vorzugsweise zwischen 0,5 und 10mm, weiter bevorzugt zwischen 1 und 5mm) sowie eine konstante Stegbreite.

Eine Ausgestaltung sieht eine elektrische Isolierung zwischen Aexosolzuführung und Gitter vor. Alternativ besteht die Äero- solzuführung oder zumindest die Kontaktfläche zum Aerosol aus einem elektrisch nicht leitenden Material bzw. einer elektrisch nicht ' leitenden Beschichtung . Dabei wird das Gitter bevorzugt über eine Kabelverbindung mit dem vorgenannten Potentialunter- : schied beaufschlagt. Wenn an dem Gitter eine positive Spannung anliegt werden sich zwar negative geladene Partikeln sich bevorzugt an der Kontaktfläche und/oder dem.Gitter abscheiden.. Dem gegenüber werden die positiv geladenen Partikel vermehrt zu den Depositionsflächen geleitet, sodass insgesamt eine Dosissteigerung erzielbar ist.

Eine alternative Ausgestaltung sieht eine Ae.rosolzuführung zumindest mit einer elektrisch leitfähigen Kontaktfläche zum Aerosol hin ohne die vorgenannte Isolierung vor. Das Gitter und die Aerosolzuführung weisen damit dasselbe elektrische Potential auf und werden vorzugsweise gegenüber den umliegenden Komponenten der Vorrichtung durch eine elektrisch nichtleitende Korn- ponente (Isolierung oder elektrisch nichtleitende Komponente der Aerosolzuführung) elektrisch isoliert.

Durch die vorgenannte Ausgestaltung von Depositionsflachen und Gitter ermöglicht die Aufspannung des genannten elektrischen Feldes und zugleich eine besonders vorteilhafte elektrische Entkopplung, der Schwingquarze von höheren Spannungen, vorzugs ¬ weise der genannten an den Gittern anliegenden Potentiale oder Potentialünterschiede zu den Depositionsflächen . Eine direkte Ankppplung der Depositionsflächen an das Erdpotentiäl ermöglicht zudem eine direkte Ableitung von eventuellen Spannungsimpulsen und damit .eine zusätzliche Sicherung gegenüber Störspannungen.

Zur Erzeugung vorteilhafter gleicher oder ähnlicher Abschei- dungsbedingungen . und damit Abscheidungskinetiken über die gesamte. Depositionsflache überspannten die Gitter die jeweiligen Auslassbereiche vorzugsweise vollständig und/oder parallel zu den Depostionsflächen . ·

Der Abstand, zwischen Depositionsfläche und Gitter beträgt zwischen 0,5 und 10 mm, vorzugsweise zwischen 1 und 3 mm, (ideal wären 1mm, bei 2 - 3mm ist jedoch eine verbesserte Kurzschluss ¬ festigkeit erzielbar) womit sich bei den vorgenannten Potenti- alclifferenzen von eine 'bevorzugte elektrische Feldstärke von 300- - 7.00 V/cm einstellt.

Eine weitere Ausgestaltung sieht Mittel oder Verfahrensschritte zur Ionisierung dieser Feinstpartikelmassen im Aerosol vor, vorzugsweise schon vor Eintritt in die. Aerosolzuführung. Die Ionisierung erfolgt vorzugsweise elektrisch oder photonisch, in einzelnen Fällen auch radioaktiv, wobei die Ionisierung durch dem Aerosol hinzuzufügende z.B. als Ladungsüberträger wirkende Additive selektiv gesteuert oder beschleunigt werden kann. Um ein vorzeitiges Abscheiden von Feinstpartikeln z.B. in der Ae- rosolzuführung zu vermeiden sollte der elektrische Potentialun ¬ terschied zwischen ionisierten Feinstpartikeln im Aerosol, und der Aerosolzuführung möglichst gering gehalten werden. Zur Erhöhung der Abscheidungsraten der ionisierten Partikel auf den Depositonsflachen wird dann zwischen diesen und dem Auslassbereich der Aerosolzuführung, d.h. bevorzugt im Ringspalt ein elektrisches Feld , eingestellt .

Setzen sich die Feinstpartikelmassen aus mehreren, unterschiedlichen Partikelfraktionen zusammen, lassen sie sich beispielsweise durch die vorgenannte selektive Ionisierung auf zwei verschiedene Weisen trennen. Einerseits lassen-* sich selektiv ionisierte Partikelfraktionen in einem elektrischen Feld vor Ein- , tritt in die Vorrichtung abscheiden, andererseits lässt sich durch eine Anlegung des vorgenannten elektrischen- Feldes zwischen Depositionsflache und Auslassbereich eine Abscheidung der ionisierten Partikelfaktionen selektiv signifikant erhöhen.

Bei den vorgenannten Messkammern (Expositionskammern) mit identischen Geometrien sind die Depositionsflachen jedoch nicht nur geometrisch, sondern vorzugsweise auch in ihren Oberflächenmaterialien identisch. Weiter bevorzugt weisen die Messkammern jeweils identische Aerosolzuführungeh auf die Depositionsflachen, weiter bevorzugt auch identische Absaugungen auf. Dabei wird vorausgesetzt, dass jede dieser identischen Aerosolzuführung von derselben Feinstpartikelquelle versorgt wird. Ziel dieser Ausgestaltungen ist eine vergleichbare und möglichst identische Ablagerungen gleicher Feinstpartikelmengen auf jeder der Depositionsflächen .

Weisen die Expositionskammern untereinander z.B. geometrische oder strömungstechnische Unterschiede auf, ist eine grundsätz ¬ liche Übertragbarkeit der Abscheidungen dennoch gegeben. Dabei können Abweichungen . der Messergebnisse und damit Messfehler sofern erforderlich, mit bevorzugt empirisch an Vergleichsversuchen ermitteitert fixen Korrekturfaktoren oder variablen Korrekturfunktionen (Korrelationsbeziehungen) minimiert bzw. korrigiert werden . . Die genannten Maßnahmen ermöglichen in vorteilhafter Weise eine online-Erfassung der abgelagerten realen Feinstpartikelmassen direkt im Expositionssystem. Zusätzliche Messeinheiten werden nicht benötigt. Umrechnungsalgorithmen oder Modellbetrachtungen scheiden damit als Quellen für Ungenauigkeiten oder Fehlerquel ¬ len aus. Durch die Nutzung eines direkten Messkonzepts ist; die Vorrichtung damit besonders zuverlässig, einfach aufgebaut und damit kostengünstig. Eine chemische oder radioaktive Markierung des Aerosols oder der Feinstpartikel zwecks eines quantitativen Nachweises ist nicht erforderlich.

Die Erfindung sowie . Ausgestaltungen dieser werden beispielhaft anhand von Ausführungsformen und folgenden Figuren näher erläutert. Es zeigen

Fig.l eine Aufsicht einer Ausführungsform mit sechs Expositionskammern,

Fig.2 eine Schnittdarstellung der Vorrichtung (gemäß Fig.l an der mit A - A . gekennzeichneten Linie),

Fig.3a und b je eine Schnittdarstellung einer möglichen Ausführung einer Expositionskammer mit Depositionsfläche, einer Aerosolzuführung mit Gitter, wobei nur das Gitter unter Spannung steht,

Fig.4 eine Schnittdarstellung einer Ausgestaltung einer Aero- solzufürhung mit Gitter, wobei nur das Gitter unter Spannung steht sowie

Fig .5a und b je eine Schnittdarstellung einer weiteren möglichen Ausführung einer Expositionskammer mit Depositionsfläche, einer Aerosolzuführung mit Gitter, wobei das Gitter und die Aerosolzuführung unter Spannung stehen.

Fig.l zeigt eine beispielhafte Anordnung von sechs Expositions- kammern 1 zur Durchströmung eines Aerosols in einem gemeinsamen Gehäuse 2 auf. Die Geometrien der Durchströmungsvolumina für das Aerosol sind bei allen sechs Expositionskammern vorzugsweise identisch. Im Beispiel sind fünf der sechs Expositionskammern mit je einem Transwelleinsatz 3 als Depositionsfläche 4 ( ellkulturoberfläche z.B. auf einer Polycarbonatmembran) aus ¬ gestattet, während in der sechsten Expositionskammer die Depositionsfläche 4 auf einen Schwingquarz 5 als Messaufnehmer einer Quarzmikrowaage angeordnet ist. Vorzugsweise wird- die Depositionsfläche durch die Oberfläche oder die Elektrode des

Schwingquarzes direkt gebildet. Ferner findet sich in Fig . l eine mit A - A gekennzeichnete Linie als Schnittebene für die Darstellung gem. Fig .2.

Die Übersichtansichten über die Anordnung der Komponenten gem. Ficr.l und 2 ähneln im Aufbau dem in der DE 10 2007 013 938 AI daxgestellten Stand der Technik. Die Modifikationen werden anhand der Detaildarstellungen gem. Fig .3a und b und Fig .4a. und b erläutert.

Die Schnittdarstellung gem. Fig .2 offenbart die topographische Anordnung von zwei auf der Schnittebene A - A angeordneten Ex-- Positionskammern 1, wobei die rechts angeordnete Expositionskammer mit dem vorgenannten Schwingquarz 5 auf einer zusätzlichen Masse 26 als .Träger unterhalb der -Depositionsfläche 4 als Quarzmikrowaage ausgestattet für die Messung von Feinstparti- kelmassen konzipiert ist. Der Schwingquarz 5 ist hierbei in eine Vertiefung der Masse 26 eingesetzt und wird von nicht weiter dargestellten, in der Masse integrierten Federn von unten gegen eine Ringmutterverschraubung gedrückt. Die Federn dienen zugleich der elektrischen Kontaktierung der Elektroden des

Schwingquarzes. Vorzugsweise sind dann Masse und Ringmutterverschraubung aus einem elektrischen Isolator wie Kunststoff, beispielsweise Teflon gefertigt.

Die Ringmutterverschraubung begrenzt gemeinsam mit einer auf dieser aufgesetzten Krause 15 geometrisch die Durchströmungsvolumina, insbesondere im Bereich des Absaugvolumens 10 in der Weise geometrisch wie in der links angeordneten Expositionskammer die seitlichen vertikalen Flanken des Transwelleinsatzes 3. Die Durchströmungsvolumina sind in jeden Fall geometrisch zueinander angepasst, werden durch Wandungen und Fluidführungen mit gleichen Topographien, vorzugsweise auch durch gleiche Materi ¬ aloberflächen begrenzt und sind so weit wie irgend möglich identisch. Ein Oszillator 20 dient, der Ansteuerung und der Messdatenerfassung der Quarzmikrowaag.e .

Die Expositionskammern sind vorzugsweise von oben in Öffnungen einer Deckplatte 6 des Gehäuses 2 eingesetzt und parallel zueinander angeordnet. Sofern sie nicht mit einem Schwingquarz ausgestattet sind, weisen sie je einen Zulauf 7 und einen Ablauf 8 für ein Nährmedium je zu einem Nährmedienvolumen 21 unterhalb der Depositionsflächen zur Versorgung der die Depositionsflä- chen bildenden Zellkulturen auf. Der Ablauf 8 ist in der Expositionskammer 1- so angeordnet, dass er eine Ablaufkante bildet, damit einen gleich bleibenden Füllstand des Nährmediums im Nährmedienvolumen 21 sicherstellt und damit eine Benetzung und damit Versorgung der Zellkultur von unten stets sicherstellt.

Fig.2 zeigt allerdings je einen Zu- und einen Ablauf pro dargestellter Expositionskammer, wobei die rechts dargestellte Expositionskammer mit Schwingquarz diese nicht selbst aufweist, sondern den Zu- und Ablauf für die dahinter angeordnete Expositionskammer ohne Schwingquarz darstellt (vgl. Fig.l).

Die Expositionskammer mit Schwingquarz gemäß Fig.l weist kein Nährmedienvolumen 21 aus. Der hierfür vorgesehene Platzbedarf wird für die Anordnung der Masse 26 benötigt. Die Depositions- flächen 4 auf dem Schwingquarz 5 sind damit auch nicht von unten für ein Nährmedium zugänglich. Aus diesem Grund bestehen die Depositionsflächen auf dem Schwingquarz aus einem vorzugsweise dämpfungsarmen Material mit einer Oberflächentopographie, die der einer Zellkulturoberfläche . entspricht .

Ferner münden in jede Expositionskammer 1 von oben je eine Aerosolzuführung 9 aus. Diese leiten den Aerosolstrom über die Depositionsflachen und verursacht eine lokale Immission auf diesen, vorzugsweise von der Mitte der Depositionsflache ausge ¬ hend vorzugsweise radial gleichmäßig .nach außen hin verteilt . Von der Depositionsfläche wiederum wird der Aerosclstrom von einem in den Ringkanal 22 ausmündenden Absaugvolumen 10 (vgl. Schnittdarstellung Fig.3a und b) erfasst und abgeleitet. Vorzugsweise umfasst die Absaugung ein Ringkanal 22 mit einer Ae- ro solabsaugung 25 sowie einer Vielzahl von Durchbrüchen (Verbindungskanäle 18) zum Absaugvolumen 10 im Deckel 11 um die Depositionsfläche zwecks radialer Absaugung des Aerosolstrom. Vorzugsweise sind Depositionsfläche, Aerosolzuführung und Ab- saugvölumen achsensymmetrisch gestaltet und konzentrisch zueinander angeordnet.

Die Depositionsflächen 4 aller Expositionskammern 1 erstrecken sich parallel, zur Deckplatte 6 auf einer Ebene und sind nach Abrieben eines Deckels 11 und der Aerosolzuführung 9 pro Expositionskammer von oben durch die Öffnungen der Deckplatte auch zugänglich. Zur Vermeidung eines Aerosolnebenstroms sind die Expositionskammern oben über je einen Dichtring 12 zwischen Deckel 11 und Deckplatte 6 abgedichtet. Die Deckel werden über eine Anpressplatte 13 auf die Expositionskammern 1 gepresst. Die Anpressplatte wird auf in das, Gehäuse 2 eingesetzte Bundbolzen 14 geführt und in der Position über nicht dargestellte Schnellverschlüsse fixiert.

Fig.3a und b, Fig.4 sowie Fig.5a und b geben die Schnittdar- · Stellungen der in Fig.2 gezeigten modifizierten Expositionskammern im Detail wieder. Die . Expositionskammern weisen jeweils ein Gitter 27 im der dargestellten Ausführung parallel über den Depositionsflächen 4 auf, die den gesamten Auslassbereich 17 der jeweiligen Aerosolzuführung 9 überspannen. Fig.3a und 5a zeigen je eine Expositionskammer ohne Mikrowaage. Die Depositionsflache 4 erstreckt sich jeweils auf den Bodenbereich des Transwelleinsatzes 3, der von oben in die Expositi ¬ onskammer 1 eingesetzt ist und durch einen nach außen gebogenen und unter Deckel eingreifenden Becherrand zentriert und gehalten wird. Der Zulauf 7 für ein Nährmedium mündet unterhalb der Depositionsflache (d.h. den Zellkulturen) in das Nährmedienvolumen 21 ein, benetzt dort von unten die gesamte Depositions- fläche 4 und verlässt das Volumen über den Ablauf 8. Die

Feinstpartikelmassen werden als Aerosol von oben durch die mittig um die Symmetrieachse 16 angeordnete Aerosolzuführung 9 auf die Depositionsfläche 4 geleitet. Das Innere des Transwelleinsatzes 3 außerhalb des sich nach unten hin zunehmend aufweitenden Auslassbereichs 17 der Aerosolzuführung 9 bildet das ringförmig konzentrisch um diesen angeordnete Absaugvolumen 10, umfassend eine Vielzahl von konzentrisch um die Aerosolzuführung angeordneten und in das ringförmige Kanalsystem 22 ausmündenden Verbindungskanälen 18. Der Auslassbereich 17 erweitert sich dabei . nach unten hin konisch oder - wie dargestellt - bevorzugt aber trompetenförmig und bildet in seinem gesamten Umfang mit der Depositionsfläche " 4 einen umlaufenden Ringspalt 19 gleich bleibender Breite.

Je eine Expositionskammer, ausgestattet mit einem Schwingquarz 5 als Messaufnehmer einer Quarzmikrowaage zeigen Fig.3b und 5b. Der Bereich oberhalb der■ Depositionsfläche 4 ist in seinem Aufbau, seinen Abmessungen und Funktionsweise identisch zu der vorgenannten und in Fig.3a und 5a gezeigten Expositionskammer ohne Mikrowaage. Die Depositionsfläche wird vorzugsweise durch die Oberfläche des Schwingquarzes 5 gebildet, der wiederum das Volumen unterhalb der Depositionsfläche ausfüllt und von unten mit dem Oszillator 20 verbunden ist (vgl. Fig.2) . Fig.3a und b repräsentieren dabei eine Ausführung, bei der nur am Gitter 27 jeweils ein Potential mit einem Potentialunterschied von mindestens 200 Volt, vorzugsweise den vorgenannten Potentialunterschieden zum Potential der Depositionsflächen 4 anliegt. Das Gitter wird in der Aerosolzuführung 9 durch einen elektrisch isolierenden Ring 28, vorzugsweise aus einem Kunststoff, Elastomer oder einem Glas in der Aerosolführung gehalten.

Der elektrische Anschluss des Gitters erfolgt vorzugsweise über ein Hochspannungskabel, das vorzugsweise oberhalb der Anpressplatte 13 über eine^ isolierte Hochspannungsdurchführung in die Aerosolzuführung eingeführt wird und in dieser nach unten zum Gitter geleitet wird.

Eine bevorzugte Ausgestaltung umfasst, wie in Fig.4 dargestellt, eine trompetenförmige Aerosolzuführung 9 aus elektrisch geerdetem Edelstahl mit dem Gitter 27 aus Stahl als Aufsatz am Aerosolaustritt 17. Zwischen Aerosolzuführung und Stahlgitter ist ein isolierender Ring 28 aus Polypropylen oder Teflon eingesetzt. Dieser verhindert einen Kurzschluss zwischen der auf Erdpotential gelegten und vorzugsweise auch elektrisch mit der Depositionsfläche verbundenen Aerosolzuführung, und Hochspannung führendem Gitter. Eine Hochspannungsversorgung des Gitters erfolgt vorzugsweise durch ein bis kurz vor dem Gitter isoliertes. Kabel 30 in einer Nut auf der Innenseite der Aerosolzuführung über den Isolierring hinweg zum Gitter. Am oberen Ende der Aerosolzuführung kontaktiert die Litze des Kabels einen umlaufenden Ring 31 in einer aufschraubbaren Hülse 32 an der sich eine Steckverbindung 33 zum Anschluss an die nicht weiter dargestellte Hochspannungsversorgung befindet. Eine Nut alternativ auf der Außenseite der wäre zwar einfacher zu fertigen, birgt aber das Risiko, dass anschließend Schwierigkeiten bei der

Dichtigkeit der Expositionskammer im Gehäuse der Vorrichtung (insbesondere zwischen der Anpressplatte oder Deckel und Aerosolzuführung 9 an der Dichtfläche 34) auftreten, da die Litze in der Nut eine Unterbrechung in der Dichtfläche 34 des Dicht ¬ rings 12 (vgl. Fig.3a und b) verursacht.

Fig.5a und b zeigen dagegen Ausführungen, bei der das Gitter 27 elektrisch leitend mit der Aerosolzuführung 9 verbunden ist. Gemeinsam an Gitter und Aerosolzuführung liegt jeweils ein Po ¬ tential mit einem Potentialunterschied von mindestens 200 Volt, vorzugsweise den vorgenannten Potentialunterschieden zum Poten-, tial der Depositionsflächen 4 an. Dies erfordert im Falle einer elektrisch leitfähigen Aerosolzuführung wiederum eine elektri ¬ sche isolierende und zwingend dichtende Aufhängung der Aerosolzuführung im Gehäuse der Vorrichtung, wie beispielhaft dargestellt mittels einer Isolationshülse 29, vorzugsweise aus einem Kunststoff oder einem Elastomer.

Eine spezielle Ausgestaltung der letztgenannten Ausführungen sieht eine Aerosolzuführung mit einer elektrisch nicht leitfä ¬ higen Innenoberfläche vor, in der ein elektrisch . leitfähiger . rohrförmiger Einsatz mit Gitter eingeschoben ist, der sich in der Aerosolführung vom Auslassbereich, d.h. der Position des. Gitters bis außerhalb der Vorrichtung erstreckt und dort über eine Hochspannungsversorgung wie Fig.4 beschrieben an eine

Hochspannungsversorgung angeschlossen ist. Ist der Einsatz abseits des Gitters mit einer Isolation versehen, liegt eine Ausgestaltung der in Fig.3a und b beschriebenen Ausführungen vor. Ist der komplette rohrförmige Einsatz mit Gitter unisoliert in der Aerosolführung eingesetzt, entspricht die Ausgestaltung der in Fig.5a und b beschriebenen Ausführungen.

Gitter und Depositionsfläche bilden die Elektroden zur Ausbildung eines elektrischen Feldes. Sind diese parallel zueinander angeordnet, bildet sich ein homogenes elektrisches Feld über die gesamte Erstreckung des Gitters und der Depositionsfläche aus . Bei der konstruktiven Auslegung der Vorrichtung, insbesondere der elektrischen Kontakte und Felder folgendes zu beachten:

• Vermeidung eines Kurzschlusses zwischen Aerosolzuführung und Deckel, der geerdet bleiben soll.

• Keine offenen Kontakte mit der Hochspannung (umfassend die vorgenannten .Intervalle z.B. von bevorzugt 200 bis 10000·., Volt, bevorzugt im kV-Bereich) .

• Optimaler Weise keine Änderung der äußeren Geometrie, .so dass die variable Einsetzbarkeit in allen Positionen, eines Moduls, umfassend Aerosolzuführung mit Gitter sowie Depo- sitionsflache mit oder ohne Schwingquarz erhalten bleibt.

• Dichtigkeit zwischen' Deckel und Äerosolführung ist zwingend erforderlich.

• Vermeidung von großen Flächen aus elektrostatisch aufladbaren Materialien wie Teflon um keine zusätzlichen Verluste zu verursachen. Damit ist z.B. eine Teflon- Aerosolzuführung ohne weitere Mäßnahmen zur Ableitung von elektrischen Ladungen nachteilhaft, da sonst die Aerosole bereits schon zwischen Gitter und der Depositionsfläche bzw. der Elektrode des Schwingkristalls verändert wären und das Messergebnis einer Abscheidung beeinflussen würde.

Eine Abscheidung von Partikelfraktionen lässt sich weiterhin durch einen Temperaturunterschied zwischen den Partikeln im Aerosol und den Depositionsflachen selektiv beeinflussen. Durch eine Erwärmung der Depositionsfläche lassen sich beispielsweise bestimmte Fraktionen auf diesen. leichter verdampfen. Außerdem beeinflusst die Temperatur signifikant die Dynamik der physikalischen, chemischen und biologischen Wechselwirkungen zwischen abgeschiedenen Partikeln und Depositionsflächen und damit die Abs cheidungskinetiken einzelner Partikelfraktionen selektiv.

Alternative Mittel zur Kühlung der Depositionsfläche und/oder zur Erwärmung der Partikel im Aerosol (z.B. durch eine der Aerosolzuführung vorgeschalteten Vorrichtung) bewirken eine Überströmung von wärmeren Partikelmassen über eine, kältere Deposi- tionsflache. Damit kondensieren- sich bevorzugt auch gasförmige Bestandteile auf der Depositionsflache .

Wird die Vorrichtung für die eingangs genannten In-Vitro-Analy sen von FeinstStaubablagerungen (Staub, Pharmazeutika, Drogen, sonst. Wirkstoffe, Sporen, Viren oder Bakterien etc.) oder bio chemischer oder biophysikalischer Wechselwirkungen auf Bioas- says, d.h. auf biologischen oder biologisch aktiven Oberflächen, genutzt, bestehen die Depositionsflächen bevorzugt aus einem Biofilm. oder einer Zellkultur.

Für die Sicherstellung einer gleich bleibenden Temperatur z.B. 37 °C für die vorgenannten In-Vitro-Analysen wie z.B. auch toxi kologische Anwendungen in allen Expositionskammern ist das Ge ¬ häuse über einen Zulauf und einen Ablauf für die Temperierung 23 bzw. 24 mit einem Temperiermedium, z.B. Wasser oder Öl flut bar (vgl. Fig.l). Das Temperiermedium füllt das Innenvolumen des Gehäuses aus, wobei für eine bevorzugt selektive Temperierung der Depositionsflächen (indirekt über das Nährmedium im Nährmedienvolumen 21 oder der Masse 26) der Flüssigkeitsspiege des Temperiermediums vorzugsweise auf Höhe der Depositionsflächen eingestellt wird (vgl. gestrichelte horizontale Linie in Fig.2) .

Bezugszeichenliste

1 Expositionskammer

2 Gehäuse

3 Transwelleinsatz

4 Depositionsfläche

5 Schwingquarz

6 Deckplatte

7 Zulauf für Nährmedium

8 Ablauf für Nährmedium

9 AerosolZuführung

10 Absaugvolumen

11 Deckel

12 Dichtring

13 ' Anpressplatte

14 Bundbolzen .

15 Krause

16- Symmetrieachse

17 ' Auslassbereich

18 Verbindungskanal

19 Ringspalt

20 Oszillator

21 Nährmedienvolumen

22 Ringkanal

23 Zulauf für Temperierung

24 Ablauf für Temperierung

25 Aerosolabsaugung

26 Masse

27 Gitter

28 Isolationsring

29 Isolationshülse

30 Isoliertes Kabel

31 umlaufender Ring

32 Hülse

33 Steckverbindung

34 Dichtfläche