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Title:
DEVICE FOR MEDICAL EMERGENCIES ON BOARD AIRCRAFT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2000/003633
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device for medical emergencies on board aircraft, especially passenger aircraft. Said device comprises a communication unit (1) located on board the aircraft (7) with inputs for at least one mobile image acquisition apparatus (K7) and a mobile sound or speech acquisition apparatus (17, 20); a stationary communication unit (6) which exchanges image and sound signals with the communication unit (1) located on board the aircraft (7), comprising devices (10, 11, 12, 13) for processing and reproducing image and sound data; transmission and receiving devices positioned in the signal path between the communication units, for transmitting the image and sound signals between the on-board and the stationary communication unit; a mobile monitor (18) which is connected to the on-board communication unit (1) for reproducing the transmitted image signals; and a mobile loudspeaker (19) and/or mobile headphones (17) which are connected to the on-board communication unit (1) for reproducing the transmitted sound signals. A device of this type makes it possible to administer emergency first aid if there is no trained medical personnel on board an aircraft.

Inventors:
ROEMMEN MARKUS (DE)
Application Number:
PCT/EP1999/000508
Publication Date:
January 27, 2000
Filing Date:
January 27, 1999
Export Citation:
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Assignee:
VIDAIR AVIONICS AG (DE)
ROEMMEN MARKUS (DE)
International Classes:
A61B5/00; B64D9/00; B64D11/00; (IPC1-7): A61B5/00; B64D11/00
Domestic Patent References:
WO1998040009A11998-09-17
Foreign References:
US4831438A1989-05-16
Other References:
MURAKAMI H ET AL: "TELEMEDICINE USING MOBILE SATELLITE COMMUNICATION", IEEE TRANSACTIONS ON BIOMEDICAL ENGINEERING, vol. 41, no. 5, 1 May 1994 (1994-05-01), pages 488 - 497, XP000770263
Attorney, Agent or Firm:
STENGER, WATZKE & RING (Kaiser-Friedrich-Ring 70 Düsseldorf, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Einrichtung für medizinische Notfälle an Bord von Flugzeugen, insbesondere Passagierflugzeugen, mit einer Kommunikationseinheit (1) an Bord des Flugzeuges mit Signaleingängen für mindestens ein mobiles Bilderfassungsgerät (K7) und ein ebenfalls mobiles Ton bzw. Spracherfassunggerät (17, 20), einer mit der Kommunikationseinheit (1) an Bord des Flugzeuges im Austausch von Bild und Tonsignalen stehenden stationären Kommunikationseinheit (6) mit Einrichtungen (10,11, 12,13) zur Bild und Tondatenverarbeitung und wiedergabe, im Signalweg zwischen den Kommunikationseinheiten (1,6) angeordneten Sende und Empfangseinrichtungen zur Übertragung der Bild und Tonsignale von der an Bord befindlichen an die stationäre Kommunikationseinheit und von der stationären an die an Bord befindliche Kommunikationseinheit, einem an die Kommunikationseinheit (1) an Bord angeschlossenen mobilen Monitor (18) zur Wiedergabe der von der stationären (6) an die an Bord befindliche Kommunikationseinheit (1) übertragenen Bildsignale und einem an die Kommunikationseinheit (1) an Bord angeschlossenen mobilen Lautsprecher (19) und/oder Kopfhörer (17) zur Wiedergabe der von der stationären (6) an die an Bord befindliche Kommunikationseinheit (1) übertragenen Ton bzw. Sprachsignale.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die stationäre Kommunikationseinheit (6) mit Mitteln zur Erzeugung von Steuerdaten für den Betrieb der an Bord befindlichen Kommunikationseinheit (1) versehen ist, und daß auch die Sende und Empfangseinrichtungen zur Übertragung dieser Steuerdaten von der stationären (6) an die an Bord befindliche Kommunikationseinheit (1) eingerichtet sind.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Steuerung der bordeigenen Kommunikationseinheit (1) und zur Bild und Tondatenverarbeitung und wiedergabe ein Personalcomputer (10) mit Monitor (11) und Lautsprecher/Kopfhörer an die stationäre Kommunikationseinheit (6) angeschlossen ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die an Bord befindliche Kommunikationseinheit (1) eine Steuereinheit aufweist, die in Abhängigkeit von den empfangenen Steuerdaten die Funktionen des mobilen Bilderfassungsgerätes (K7) beeinflußt, z. B. durch Betätigung eines Zooms für das Objektiv des Bilderfassungsgerätes (K7) oder durch motorisches Verschwenken des Bilderfassungsgerätes (K7).
5. Einrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse des mobilen Bilderfassungsgerätes (K7) mit Mitteln zu dessen lösbarer Befestigung an Einrichtungsgegenständen im Passagierraum des Flugzeuges versehen ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel Klemmelemente (16) sind.
7. Einrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Monitor (18) in einem tragbaren Notfallkoffer (14) angeordnet ist, und daß der Notfallkoffer (14) außerdem Platz für den Transport des über ein flexibles Kabel angeschlossenen mobilen Bilderfassungsgerätes (K7) bietet.
8. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Notfallkoffer (14) außerdem Platz für den Transport des mobilen Ton bzw. Spracherfassungsgerätes bietet, vorzugsweise in Gestalt eines mit einem Kopfhörer (17) kombinierten Mikrofons.
9. Einrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß diese an Bord des Flugzeuges ferner ein mobiles Elektrokardiogramm (EKG) (22) und/oder ein mobiles Blutdruckmeßgerät (23) und/oder ein mobiles Sauerstoffmeßgerät (24) umfaßt, und daß das EKG (22) bzw. das Blutdruckmeßgerät (23) bzw. das Sauerstoffmeßgerät (24) über eine Schnittstelle an die an Bord des Flugzeugs befindliche Kommunikationseinheit (1) angeschlossen ist, welche mit Mitteln zur Übertragung der so erhaltenen medizinischen Meßsignale über die Sende und Empfangseinrichtungen an die stationäre Kommunikationseinheit (6) versehen ist, wobei EKG (22), Blutdruckmeßgerät (23) bzw. Sauerstoffmeßgerät (24) vorzugsweise Bestandteil des tragbaren Notfallkoffers (14) sind.
10. Einrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Notfallkoffer (14) zur Stromversorgung an das elektrische Bordnetz des Flugzeuges (7) anschließbar ist, und daß der Notfallkoffer (14) zusätzlich mit einer integrierten Stromversorgung versehen ist.
Description:
Einrichtung für medizinische Notfälle an Bord von Flugzeugen Die Erfindung betrifft eine Einrichtung für medizinische Notfälle an Bord von Flugzeugen, insbesondere Passagierflugzeugen. Während bei medizinischen Notfällen auf dem Lande Hilfe in der Regel schnell zur Stelle ist, stellt sich das Problem einer schnellen medizinischen Notfallhilfe vor allem in solchen Situationen, in denen auf eine ausgebaute medizinischen Infrastruktur nicht oder nicht hinreichend schnell zurückgegriffen werden kann. Solche Situationen können sich z. B. in der Schiffahrt stellen, oder auf abgelegenen Bohrinseln. Während jedoch auf einem Schiff in der Regel ein Schiffsarzt mitreist, stellt sich in der internationalen Luftfahrt und insbesondere der Passagierluftfahrt häufig das Problem, daß mangels medizinischen Fachpersonals an Bord medizinische Hilfe nicht oder nicht schnell genug zur Verfügung steht.

Der Erfindung liegt daher die A u f g a b e zugrunde, eine Einrichtung zu schaffen, welche es bei Fehlen medizinischer Fachkräfte an Bord eines Flugzeuges ermöglicht, gleichwohl erste medizinische Hilfeleistungen durchzuführen.

Hierzu vorgeschlagen wird eine Einrichtung für medizinische Notfälle an Bord von Flugzeugen, insbesondere Passagierflugzeugen, mit - einer Kommunikationseinheit an Bord des Flugzeuges mit Signaleingängen für mindestens ein mobiles Bilderfassungsgerät und ein ebenfalls mobiles Ton- bzw. Spracherfassungsgerät, - einer mit der Kommunikationseinheit an Bord des Flugzeuges im Austausch von Bild- und Tonsignalen stehenden stationären Kommunikationseinheit mit Einrichtungen zur Bild- und Tondatenverarbeitung und -wiedergabe, - im Signalweg zwischen den Kommunikationseinheiten angeordneten Sende- und Empfangseinrichtungen zur Übertragung der Bild- und Tonsignale von der an Bord befindlichen an die stationäre Kommunikationseinheit und von der stationären an die an Bord befindliche Kommunikationseinheit, - einem an die Kommunikationseinheit an Bord angeschlossenen mobilen Monitor zur Wiedergabe der von der stationären an die an Bord befindliche Kommunikationseinheit übertragenen Bildsignale und - einem an die Kommunikationseinheit an Bord angeschlossenen mobilen Lautsprecher und/oder Kopfhörer zur Wiedergabe der von der stationären an die an Bord befindliche Kommunikationseinheit übertragenen Ton- bzw.

Sprachsignale.

Eine solche Einrichtung ermöglicht eine Optimierung der notfallmedizinischen Versorgung an Bord von Flugzeugen während des Fluges. Insbesondere kann eine Kommunikation zu Ärzten am Boden aufgebaut werden. Der Arzt bzw. die Ärztin kann über die mobile Videokamera an Bord direkt Sichtkontakt zu dem Patienten oder einem Helfer des Patienten herstellen. Der Arzt ist auf diese Weise in der Lage, mit dem Patienten Kontakt aufzunehmen und seinen Zustand zu beurteilen. Hilfestellende Anweisungen an das Bordpersonal oder einen anderen Helfer können direkt gegeben werden. Desweiteren kann bei Notfällen an Bord von Flugzeugen der verantwortliche Pilot kompetent beraten werden, etwa hinsichtlich der zu treffenden Entscheidung, ob wegen des medizinischen Notfalls eine Zwischenlandung eingelegt werden muß, oder der Flug bis an das Bestimmungsziel weitergeführt werden kann. Der Übertragung der zwischen Flugzeug und Boden auszutauschenden Signale kann unter Verwendung der vorhandenen stationären Sende- und Empfangseinrichtungen erfolgen, die zumeist an den internationalen Flughäfen vorhanden sind. Die Übertragung der Signale und Daten läuft vorzugsweise unter Verwendung von Satellitentechnik, so daß eine Erreichbarkeit von jedem Punkt der Erde aus sichergestellt ist. Zusätzlich zur Möglichkeit der Übertragung von Bild- und Tondaten kann die stationäre Kommunikationseinheit mit Mitteln zur Erzeugung von Steuerdaten für den Betrieb der an Bord befindlichen Kommunikationseinheit versehen sein, wobei auch die Sende- und Empfangseinrichtungen zur Übertragung dieser Steuerdaten von der stationären an die an Bord befindliche Kommunikationseinheit eingerichtet sind.

Zur Steuerung der bordeigenen Kommunikationseinheit und zur Bild- und Tondatenverarbeitung und -wiedergabe ist vorzugsweise ein Personalcomputer mit Monitor und Lautsprecher/Kopfhörer an die stationäre Kommunikationseinheit angeschlossen.

Während als stationäre Sende- und Empfangseinrichtungen die vorhandenen land- oder satellitengestützten Einrichtungen der weltweit verbreiteten Bodenstationen dienen können, kann als Sende- und Empfangseinrichtung des Flugzeugs die vorhandene Bordantenne dienen. Vor allem ist jedoch auch ein Austausch von Daten und Signalen unmittelbar über das weltumspannende Satellitennetz der Telekommunikation möglich.

Werden die Bild- und Tondaten und gegebenenfalls die Steuerdaten für die bordeigene Kommunikationseinheit gemeinsam mit den zwischen Flugzeug und Tower ausgetauschten Flugdaten übermittelt, ist zunächst eine Herausfilterung dieser speziellen Daten aus der allgemeinen Kommunikationsverbindung erforderlich, in der Regel aus der Funkleitstrahlinformation.

Mit einer bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Einrichtung wird vorgeschlagen, daß die an Bord befindliche Kommunikationseinheit eine Steuereinheit aufweist, die in Abhängigkeit von den empfangenen Steuerdaten die Funktionen des mobilen Bilderfassungsgeräts beeinflußt, z. B. durch Betätigung eines Zooms für das Objektiv des Bilderfassungsgerätes oder durch motorisches Verschwenken des Bilderfassungsgerätes.

Um das Bilderfassungsgerät am Ort des Notfalls bestmöglich auf den Patienten oder auch auf den Helfer ausrichten zu können, wird ferner vorgeschlagen, daß das Gehäuse des mobilen Bilderfassungsgeräts mit Mitteln zu dessen lösbarer Befestigung an Einrichtungsgegenständen im Passagierraum des Flugzeuges versehen ist. Vorzugsweise handelt es sich bei diesen Mitteln um Klemmelemente.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird vorgeschlagen, daß der Monitor in einem Notfallkoffer angeordnet ist, und daß der Notfallkoffer außerdem Platz für den Transport des über ein flexibles Kabel angeschlossenen mobilen Bilderfassungsgerätes bietet. Desweiteren wird vorgeschlagen, daß der Notfallkoffer außerdem Platz für den Transport des mobilen Ton- bzw.

Spracherfassungsgerätes bietet, vorzugsweise in Gestalt eines mit einem Kopfhörer kombinierten Mikrofons.

In vielen medizinischen Notfällen ist es sinnvoll, zunächst Standarduntersuchungen des Patienten durchzuführen, um Aufschluß zu gewinnen über die Herztätigkeit, den Blutdruck oder den Anteil des Sauerstoffs im Blut. Um auch solche Untersuchungen trotz des Fehlens medizinischen Fachpersonals durchführen zu können, wird ferner vorgeschlagen, daß die Einrichtung an Bord des Flugzeuges ferner umfaßt - ein mobiles Elektrokardiogramm (EKG) - und/oder ein mobiles Blutdruckmeßgerät - und/oder ein mobiles Sauerstoffmeßgerät, und daß das EKG bzw. das Blutdruckmeßgerät bzw. das Sauerstoffmeßgerät über eine Schnittstelle an die an Bord des Flugzeuges befindliche Kommunikationseinheit angeschlossen ist, welche mit Mitteln zur Übertragung der so erhaltenen medizinischen Meßsignale über die Sende- und Empfangseinrichtung an die stationäre Kommunikationseinheit versehen ist, wobei EKG, Blutdruckmeßgerät bzw. Sauerstoffmeßgerät vorzugsweise Bestandteil des tragbaren Notfallkoffers sind.

Schließlich wird vorgeschlagen, daß der Notfallkoffer zur Stromversorgung an das elektrische Bordnetz des Flugzeuges anschließbar ist, und daß der Notfallkoffer zusätzlich mit einer integrierten Stromversorgung versehen ist.

Weitere Vorteile und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines auf der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles der Erfindung. Die Zeichnung zeigt in überwiegend schematischer Darstellung verschiedene Einrichtungen für Notfälle an Bord von Passagierflugzeugen unter Verwendung einer ersten Kommunikationseinheit an Bord des Flugzeuges sowie einer zweiten, stationär angeordneten Kommunikationseinheit.

Die Zeichnung zeigt im oberen Teil die Innenaufteilung eines Passagierflugzeuges mit Passagierraum und Cockpit. Unterhalb des Passagierraumes befindet sich der Fracht- bzw. Laderaum des Flugzeuges. Bilderfassungsgeräte, vorzugsweise digitale Videokameras befinden sich an verschiedenen Stellen innerhalb des Passagierflugzeuges.

Mit dem Ziel, die Sicherheit in dem Flugzeug im Falle unerwarteter Ereignisse zu erhöhen, überwachen Bilderfassungsgeräte K1, K2, K3 und K4 einzelne Zonen des Passagierraumes. Im Notfall werden die so erfaßten Bilder an den Boden gesendet und können dort von Fachleuten ausgewertet werden, um so Bilddokumente aus der Zeit vor und während eines unerwarteten Ereignisses zur Verfügung zu haben. Die Sicherheit für die Fluggäste wird erhöht, ferner wird ein Beitrag dazu geleistet, im Falle einer gravierenden Störung bis hin zur Katastrophe die Frage nach menschlichem oder technischem Versagen besser beantworten zu können. Hierfür kann die dokumentierte Situation im Passagierraum von Bedeutung sein. Um eine unauffällige Unterbringung der Bilderfassungsgeräte K1, K2, K3 und K4 in dem Passagierraum zu erreichen, werden diese Videokameras mit Nadelöhr-Objektiven bestückt.

Ein weiteres Bilderfassungsgerät K5 deckt den Cockpitbereich und dort insbesondere den unmittelbaren Tätigkeitsbereich von Pilot und Co-Pilot ab.

Ein weiteres Bilderfassungsgerät K6 ist im Fracht- und Laderaum des Flugzeuges angeordnet und dient der Überwachung der dortigen Vorgänge.

Die Bilderfassungsgeräte K1 bis K6 sind über Glasfaserkabel an eine bordeigene Kommunikationseinheit 1 angeschlossen. Diese befindet sich an einer Stelle innerhalb des Flugzeuges, die für Unbefugte nicht ohne weiteres erreichbar ist.

Ebenfalls über Glasfaserkabel sind mehrere Alarmtaster T1 bis T3 an die bordeigene Kommunikationseinheit 1 angeschlossen. Über die Alarmtaster T1 bis T3 können selbsttätige Vorgänge innerhalb der Kommunikationseinheit 1 ausgelöst werden, z. B. ein automatisches Übertragen der in dem Innenraum aufgenommenen Videobilder an eine Bodenstation.

Neben Notfällen wie technischen Störungen und Entführungen stellen auch medizinische Notfälle ein unerwartetes Ereignis an Bord eines Verkehrsflugzeuges dar. Für medizinische Notfälle ist ein weiteres, allerdings mobiles Bilderfassungsgerät K7 vorhanden, welches ebenso wie ein mobiler Monitor Bestandteil eines tragbaren Notfallkoffers ist. Unter Verwendung des Datenaustausches zwischen der bordeigenen Kommunikationseinheit und der stationären Kommunikationseinheit 6 kann auf diese Weise eine Videokonferenz mit der Bodenstation geführt werden, so daß es einem Notarzt in der Bodenstation möglich ist, sich über die Situation an Bord visuell zu informieren und medizinische Hilfsmaßnahmen aufzuzeigen.

Bestandteil der in einem geschlossenen, wasserdichten und stoßgesicherten Gehäuse 2 untergebrachten Kommunikationseinheit 1 ist eine Speichereinheit 3 für die von den Bilderfassungsgeräten K1 bis K6 gelieferten Bilddaten. Auch die Verarbeitung der von dem mobilen Bilderfassungsgerät K7 gelieferten Bild- und Tondaten kann über die Kommunikationseinheit 1 erfolgen.

Die Kapazität der Speichereinheit 3 ist ausreichend, um sämtliche Bilddaten auch für den Zeitraum eines längeren Fluges, z. B. eines Intercontinental-Fluges vollständig abzuspeichern. Zur Einsparung von Speicherplatz kann ein Verfahren zur Bilddatenkompression mit einer Kompressionsrate größer als 1 : 100 eingesetzt werden.

Neben der Speichereinheit 3 besteht die bordeigene Kommunikationseinheit 1 auch aus einer Steuereinheit. Diese ist z. B. in der Lage, einzelne der Bilderfassungsgeräte anzuwählen, Bilddaten an einen Monitor 4 zu übertragen, der im Cockpit im Blickbereich von Pilot und Co-Pilot angeordnet ist sowie die einzelnen Bilderfassungsgeräte K1 bis K7 hinsichtlich ihrer Funktion zu beeinflussen, z. B. durch einen Zoom oder ein Verschwenken der betreffenden Videokamera. Insbesondere sind die Funktionen der bordeigenen Kommunikationseinheit von außerhalb beeinflußbar, wie nachfolgend noch näher beschrieben wird.

Der im Cockpit im Blickbereich der Piloten angeordnete Monitor 4 ist mit einem Bedienpanel 5 verbunden, über das sich einzelne Videokameras anwählen lassen.

Der Monitor 4 ist mit einer automatischen Dunkelschaltung versehen, indem in bestimmten Alarmfällen der Monitor 4 automatisch deaktiviert wird, um so als Überwachungsinstrument z. B. nicht in die Hände eines Flugzeugentführers zu fallen.

Das im Cockpit montierte Bilderfassungsgerät K5 ist mit seinem Objektiv so ausgerichtet, daß eine Aufzeichnung aller Aktivitäten des Piloten und/oder des Co- Piloten möglich ist. Ferner erfolgt eine Aufzeichnung der Anzeige der vor dem Piloten angeordneten Bordinstrumente. Um selbst die Scalierung der Instrumente ausreichend klar darzustellen, handelt es sich bei dem Bilderfassungsgerät K5 um eine hochauflösende Videokamera, deren Bildsignale über ein Glasfaserkabel zu der bordeigenen Kommunikationseinheit 1 gelangen.

Die Kommunikationseinheit 1 an Bord des Flugzeuges steht im Datenaustausch mit einer stationären Kommunikationseinheit 6, die der Luftleitzentrale idealerweise jedes größeren internationalen Verkehrsflughafens zugeordnet und dort installiert sein kann. Jedoch kann sich die stationäre Kommunikationseinheit 6 auch zentral in einem internationalen Zentrum für die Flugsicherheit befinden.

Die drahtlose Signalverbindung zwischen der bordeigenen Kommunikationseinheit 1 und der stationären Kommunikationseinheit 6 kann über die vorhandenen Sende- und Empfangseinrichtungen in der Luft und am Boden erfolgen. Dies sind z. B. die Bordantenne des Flugzeuges 7 bzw. die an die nächstgelegene Bodenstation 8, zumeist ein Flughafentower, angeschlossene Bodenantenne 9 für die regulären Funkleitstrahlinformationen. Die Signalverbindung kann jedoch auch mittelbar von dem Flugzeug über Satellit zum Boden und zurück erfolgen.

Die zwischen der bordeigenen und der stationären Kommunikationseinheit ausgetauschten Daten werden in der stationären Kommunikationseinheit 6 insoweit aufgearbeitet, daß die Bearbeitung der anfallenden Daten in einem Personalcomputer 10 erfolgen kann, an dem wiederum ein Monitor 11 sowie gegebenenfalls ein Modem 12, ein Faxgerät 13 oder noch weitere Peripheriegeräte angeschlossen sein können. Das Videobild auf dem Monitor 11 kann neben dem Bild selbst weitere Informationen wiedergeben, z. B. die Nummer des jeweils angewählten Bilderfassungsgerätes K1 bis K7, eine Identifikationsnummer für das Flugzeug, die Flugkoordinaten in Länge und Breite, die Geschwindigkeit des Flugzeuges, dessen Kurs sowie die Flughöhe. Zur Wiedergabe von Ton- bzw. Sprachsignalen sind geeignete Lautsprecher vorgesehen.

Durch die Verbindung des Personalcomputer 10 mit der stationären Kommunikationseinheit 6 ist es möglich, sämtliche Bilddaten der Speichereinheit 3 sowie alternativ in Echtzeit die aktuell von den Bilderfassungsgeräten K1 bis K7 gelieferten Bilddaten sowie zusätzlich Tondaten an den Boden zu übertragen und dort zu bearbeiten, darzustellen, auszudrucken etc.. Durch Steuerung der bordeigenen Kommunikationseinheit 1 mittels der in Daten- und Signalaustausch stehenden stationären Kommunikationseinheit 6 können ferner vom Personalcomputer 10 aus Steuerungsvorgänge in der bordeigenen Kommunikationseinheit 1 ausgelöst werden. Hierzu erfolgt ein Austausch von Steuerdaten von der stationären auf die bordeigene Kommunikationseinheit. So können beispielsweise sämtliche für die Bilderfassungsgeräte K1 bis K7 bereits abgespeicherten Bild- und gegebenenfalls Tondaten abgerufen werden, um diese dann im Personalcomputer 10 zu speichern und später abzurufen. Die Bilddaten lassen sich komprimieren, so daß auch deren Übertragung mit hoher Übertragungsgeschwindigkeit erfolgen kann. Ferner können die aktuellen Bildsignale von jedem beliebigen der Bilderfassungsgeräte K1 bis K6 abgerufen und auf dem Monitor 11 angezeigt werden, gegebenenfalls auch zusammen mit Tonsignalen. Es eröffnet sich also die wichtige Möglichkeit, von außen her in das Flugzeug"hineinzublicken", und zwar rückwirkend anhand der in der Speichereinheit 3 bereits abgespeicherten Bilddaten oder in Echtzeit und damit aktuell.

Von dieser Möglichkeit wird selbstverständlich nicht dauernd Gebrauch gemacht, sondern nur in bestimmten Notfallsituationen. Die Übermittlung der von den Bilderfassungsgeräten K1 bis K6 erfaßten Bilddaten an den Flughafentower kann in bestimmten Situationen selbsttätig erfolgen, ausgelöst durch ein bestimmtes technisches Ereignis, z. B. eine besonders starke Erschütterung des Flugzeuges oder bei einem starken Druckabfall in der Kabine. Die Auslösung der Bilddatenübertragung kann mittels der Alarmtaster T1 bis T3 auch durch das Bordpersonal ausgelöst werden. Die Art und Umfang der übertragenen Daten hängt daher von der Natur des auslösenden Ereignisses ab. Im Extremfall, d. h. bei einem drohenden Absturz des Flugzeuges, wird die bordeigene Kommunikationseinheit 1 so viele Bilddaten wie möglich und in kürzester Zeit an die stationäre Kommunikationseinheit 6 übermitteln, wobei die Komprimierung der bereits angefallenen Bilddaten in der Speichereinheit 3 zu kurzen Übertragungszeiten von der bordeigenen an die stationäre Kommunikationseinheit führt.

Wesentlicher Bestandteil der voranstehend beschriebenen Überwachungseinrichtung ist ein tragbarer Notfallkoffer 14, der sich stets griffbereit an Bord des Flugzeuges befindet. Bestandteil des Notfallkoffers 14 ist u. a. die digitale Videokamera K7. Für den Transport befindet sich die Videokamera K7 in einem Fach 15 des Notfallkoffers 14, dem sie leicht entnommen werden kann. Das Gehäuse der Videokamera K7 ist mit einem Klemmelement 16 oder einer anderen Befestigungseinrichtung versehen, mit deren Hilfe sich die Videokamera K7 an geeigneter Stelle im Innenraum des Flugzeuges und insbesondere an dort vorhandenen Einrichtungsgegenständen befestigen läßt. Das Fach 15 des Notfallkoffers 14 bietet ferner Platz für einen Kopfhörer 17 mit kombiniertem Mikrofon.

Zu dem Notfallkoffer 14 gehören ferner ein Monitor 18 sowie, zur Verwendung alternativ zu dem Kopfhörer 17 mit Mikrofon, ein eingebauter Lautsprecher 19 sowie ein eingebautes Mikrofon 20.

Über eine Datenleitung 21 ist der Notfallkoffer 14 mit der Kommunikationseinheit 1 des Flugzeuges verbindbar. Bei der Datenleitung 21 kann es sich um ein elektrisches Kabel oder ein Glasfaserkabel handeln. Vorzugsweise jedoch erfolgt der Daten- und Signalaustausch zwischen den Komponenten des Notfallkoffers 14 und der bordeigenen Kommunikationseinheit 1 kabellos.

Alternativ ist es auch möglich, den Notfallkoffer 14 mit einer eigenen Kommunikationseinheit 1 zu versehen, die in medizinischen Notfällen die voranstehend beschriebenen Funktionen der an Bord fest eingebauten Kommunikationseinheit 1 übernimmt und ebenfalls in der Lage ist, über Satellit mit der stationären Kommunikationseinheit 6 in Daten- und Signalaustausch zu treten.

Sofern die Kommunikationseinheit 1 bereits im Notfallkoffer 14 integriert ist, kann die auf der Zeichnung dargestellte Datenleitung 21 zu der fest an Bord des Flugzeuges installierten Kommunikationseinheit 1 entfallen.

Bestandteile des Notfallkoffers 14 sind schließlich noch wichtige medizinischen Meß- und Untersuchungseinrichtungen, z. B. ein Elektrokardiogramm (EKG) 22, ein Blutdruckmeßgerät 23 und ein Sauerstoffmeßgerät 24. Diese Meßgeräte sind direkt über eine Schnittstelle an die Kommunikationseinheit 1 angeschlossen, um so die bei einem Notfallpatienten erhaltenen medizinischen Meßsignale in kürzester Zeit über die Sende- und Empfangseinrichtungen an die stationäre Kommunikationseinheit 6 weiterzugeben, damit dann deren Auswertung und medizinische Beurteilung durch einen Arzt am Boden erfolgen kann.

Ebenfalls unter Verwendung der voranstehend beschriebenen Sende- und Empfangseinrichtungen erfolgen die Anweisungen des Arztes an den an Bord des Flugzeuges befindlichen Patienten oder an einen Helfer des Patienten. Zur Erleichterung der Verständigung kann sich der Patient oder sein Helfer des Kopfhörers 17 mit Mikrofon bedienen. Ebenso können die sprachlichen Anweisungen und Hilfen aber auch über den in dem Notfallkoffer 14 eingebauten Lautsprecher 19 erfolgen. Für den visuellen Kontakt zwischen Arzt und Patient bzw. Helfer werden die übertragenen Bildsignale auf dem Monitor 18 projiziert, so daß die Behandlung des Notfallpatienten im Dialog von Bild und Ton ähnlich einer Videokonferenz erfolgen kann.

Der Notfallkoffer 14 ist zur Stromversorgung an das elektrische Bordnetz des Flugzeuges anschließbar. Er ist zusätzlich mit einer integrierten Stromversorgung versehen, um so zur Versorgung von Notfallpatienten auch an solchen Stellen des Flugzeuges einsetzbar zu sein, an denen nicht auf das vorhandene Bordnetz zurückgegriffen werden kann.

Sofern wie voranstehend beschrieben, die Kommunikationseinheit 1 bereits Bestandteil des Notfallkoffers 14 ist und ferner über eine eigene Stromversorgung verfügt, läßt sich der Notfallkoffer 14 nicht nur an Bord von Flugzeugen, sondern auch an anderen Orten einsetzen, in denen eine unmittelbare Versorgung eines Notfallpatienten nicht möglich ist, z. B. auf Schiffen, abgelegenen Bohrinseln, auf Reisen in abgelegene Gebiete etc.

Bezuaszeichenliste 1 Kommunikationseinheit an Bord 2 Gehäuse 3 Speichereinheit 4 Monitor 5 Bedienpanel 6 stationäre Kommunikationseinheit 7 Flugzeug 8 Bodenstation (Flughafentower) 9 Bodenantenne 10 Personalcomputer 11 Monitor, Lautsprecher 12 Modem 13 Faxgerät 14 Notfallkoffer 15 Fach 16 Klemmelement 17 Kopfhörer mit Mikrofon 18 Monitor 19 Lautsprecher 20 Mikrofon 21 Datenleitung 22 Elektrokardiogramm (EKG) 23 Blutdruckmeßgerät 24 Sauerstoffmeßgerät K1-K7 Bilderfassungsgeräte, Videokameras T1-T3 Taster