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Patent Searching and Data


Title:
DEVICE, METHOD AND ASSEMBLY FOR CLEANING THE CORE ENGINE OF A JET ENGINE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/030515
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device for cleaning the core engine of a jet engine, comprising a nozzle unit designed for introducing cleaning medium into the core engine and having means for rotationally fixing to the shaft of the fan of the jet engine; and comprising a line connection (10) for supplying cleaning medium, which is connected to tt he nozzle unit via a rotary coupling (8). According to the invention, the nozzle unit has at least one flat-jet nozzle and at least one full-cone nozzle or hollow-cone nozzle.

Inventors:
DEJA DIRK (DE)
LUTZ CHRISTIAN (DE)
GLASSE SINA (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/070742
Publication Date:
February 13, 2020
Filing Date:
August 01, 2019
Export Citation:
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Assignee:
LUFTHANSA TECHNIK AG (DE)
International Classes:
B08B3/02; B08B9/00; B64F5/30; F01D25/00
Domestic Patent References:
WO2008113501A12008-09-25
WO2009132847A12009-11-05
WO2015079029A12015-06-04
WO2005077554A12005-08-25
WO2008113501A12008-09-25
Foreign References:
US20150233263A12015-08-20
Attorney, Agent or Firm:
GLAWE DELFS MOLL PARTNERSCHAFT MBB VON PATENT- UND RECHTSANWÄLTEN (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Vorrichtung zum Reinigen der Core Engine eines Strahl

triebwerks, mit einer Düseneinrichtung, die zum Einbringen von Reinigungsmedium in die Core Engine ausgebildet ist und Mittel zur drehfesten Verbindung mit der Welle des Fans des Strahltriebwerks aufweist; und mit einer Lei tungsverbindung (10) zum Zuführen von Reinigungsmedium, die über eine Drehkupplung (8) mit der Düseneinrichtung verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Düsenein richtung wenigstens eine Flachstrahldüse und wenigstens eine Vollkegeldüse oder Hohlkegeldüse aufweist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie wenigstens je eine, bevorzugt je zwei Flachstrahldüsen und Vollkegeldüsen aufweist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich net, dass jede Düse einen Sprühwinkel von 20° bis 120°, vorzugsweise 60° bis 90° aufweist.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge kennzeichnet, dass die Hauptaustrittsrichtung jeder Düse mit der Rotationsachse der Vorrichtung einen Winkel von -45° bis 45°, vorzugsweise -5° bis 30° einschließt.

5. Verfahren zum Reinigen der Core Engine eines Strahltrieb werks mittels einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Austrittsöffnungen der Düsen einen Abstand zur Eintrittsebene der Inlet Guide Vanes der Core Engine von 1 bis 25 cm, vorzugsweise 4 bis 15 cm aufweisen.

6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Hauptaustrittsrichtung jeder Düse mit der Profilsehne der Inlet Guide Vanes der Core Engine einen Winkel ß von - -75° bis 75°, vorzugsweise -15° bis 15° einschließt.

7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass flüssiges Reinigungsmedium mit einer mittleren Tröpf chengröße von 10 bis 500 ym aus den Düsen austritt.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch ge

kennzeichnet, dass flüssiges Reinigungsmedium den Düsen mit einem Druck von 0,5 bis 100 bar, vorzugsweise 30 bis 80 bar zugeführt wird.

9. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch ge

kennzeichnet, dass pro Düse der Durchsatz an flüssigem Reinigungsmedium 1 bis 200 1/min, vorzugsweise 3 bis 20 1/min beträgt, und/oder dass das Strahltriebwerk mit einer Fan-Drehzahl von 50 bis 500 min-1, vorzugsweise 100 bis 300 min-1, weiter vorzugsweise 120 bis 250 min-1 rotieren gelassen wird.

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch ge

kennzeichnet, dass als Reinigungsmedium eine Dispersion einer Flüssigkeit in einem gasförmigen Medium verwendet wird .

11. Anordnung aus einem Strahltriebwerk und einer daran zur Vornahme einer Reinigung der Core Engine angebrachten Vor richtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, mit den Merk malen : a. die Düseneinrichtung ist drehtest mit der Welle des Fans des Strahltriebwerks verbunden; b. die Drehachsen des Fans des Strahltriebwerk und der Düseneinrichtung sind im Wesentlichen konzentrisch angeordnet ; c. die Austrittsöffnungen der Düsen sind in Axialrich tung hinter der Ebene des Fans angeordnet und/oder die Düsen sind in Zwischenräumen der Fanblades ange ordnet oder auf Zwischenräume der Fanblades ausge richtet, so dass die Düsenstrahlen im Wesentlichen ungehindert durch die Ebene des Fans hindurchtreten können; dadurch gekennzeichnet, dass die Austrittsöffnungen der Düsen einen Abstand zur Eintrittsebene der Inlet Guide Vanes der Core Engine von 1 bis 25 cm, vor zugsweise 4 bis 15 cm aufweisen.

12. Anordnung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Hauptaustrittsrichtung jeder Düse mit der Profilsehne der Inlet Guide Vanes der Core Engine einen Winkel ß von - -75° bis 75°, vorzugsweise -15° bis 15° einschließt.

13. Anordnung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeich net, dass die Austrittsöffnungen der Düsen der Düsenein richtung in einem Radialabstand von der Rotationsachse des Triebwerks angeordnet sind, der dem 0,6 bis l,2fachen, vorzugsweise 0,6 bis lfachen des Radius der stromauf ge richteten Eintrittsöffnung der ersten Kompressorstufe ent spricht .

Description:
Vorrichtung, Verfahren und Anordnung zur Reinigung der Core

Engine eines Strahltriebwerks

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Reinigen der Core Engine eines Strahltriebwerks, mit einer Dü seneinrichtung, die zum Einbringen von Reinigungsmedium in die Core Engine ausgebildet ist und Mittel zur drehfesten Verbin dung mit der Welle des Fans des Strahltriebwerks aufweist; und mit einer Leitungsverbindung zum Zuführen von Reinigungsme dium, die über eine Drehkupplung mit der Düseneinrichtung ver bunden ist.

Gegenstand der Erfindung ist ferner eine Anordnung aus einer solchen Vorrichtung und einem Strahltriebwerk.

Strahltriebwerke von kommerziellen Unterschallverkehrsflugzeu gen sind heute weit überwiegend Turbofan-Strahltriebwerke . Ein solches Turbofan-Triebwerk besitzt eine Core Engine, in der der eigentliche Verbrennungsprozess des Kerosins abläuft. Die Core Engine besitzt in bekannter Weise eine oder mehrere Kom pressorstufen, eine Brennkammer, sowie eine oder mehrere Tur binenstufen, in denen die heißen Verbrennungsgase einen Teil ihrer mechanischen Energie abgeben. Diese mechanische Energie wird zum einen für den Antrieb der Kompressorstufen benötigt, zum anderen wird ein stromauf vor der Core Engine angeordneter Turbofan angetrieben, der in der Regel einen erheblich größe ren Durchmesser als die Core Engine aufweist und einen erheb lichen Teil der das Triebwerk insgesamt durchströmenden Luft als Mantel- oder Nebenluftstrom an der Core Engine vorbeiströ men lässt. Der Turbofan bringt über diesen Mantelluftstrom ei nen erheblichen Teil der Schubleistung des Triebwerks auf, ferner sorgt der hohe Mantelluftstromanteil für eine bessere Umweltverträglichkeit des Triebwerks, insbesondere einen bes seren Wirkungsgrad bei Unterschallgeschwindigkeiten, sowie eine verbesserte Geräuschdämmung des heißen Abgasstroms der Core Engine.

Strahltriebwerke werden im Betrieb durch Verbrennungsrück stände der Core Engine sowie durch mit der Verbrennung bzw. Mantelluft angesaugte Luftverunreinigungen wie beispielsweise Staub, Insekten, Salznebel oder sonstigen Umweltverunreinigun gen kontaminiert. Diese Verunreinigungen bilden insbesondere auch auf den Rotor- und/oder Statorblades des Kompressors der Core Engine einen Belag, der die Oberflächengüte und damit letztendlich den thermodynamischen Wirkungsgrad des Triebwerks beeinträchtigt .

Zum Entfernen der Verunreinigungen werden Strahltriebwerke ge reinigt. Aus WO 2005/077554 Al ist es bekannt, zu diesem Zweck eine Mehrzahl von Reinigungsdüsen stromauf des Fans eines Tur- bofan-Triebwerks anzuordnen, um so den Fan und die Core Engine zu reinigen.

WO 2008/113501 Al offenbart eine Vorrichtung der eingangs ge nannten Art, die auf den Fan aufgesetzt wird und im Reini gungsbetrieb mitrotiert.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung, ein Verfahren und eine Anordnung der eingangs genannten Art zu schaffen, die eine gute Reinigungsleistung aufweisen. Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Düseneinrichtung wenigstens eine Flachstrahldüse und we nigstens eine Vollkegeldüse oder Hohlkegeldüse aufweist.

Zunächst seien einige im Rahmen der Erfindung verwendete Be griffe erläutert. Der Begriff Strahltriebwerk bezeichnet jeg liche mobilen Gasturbinen für Luftfahrtanwendungen. Im Rahmen der Erfindung bezeichnet der Begriff insbesondere Turbofan- Triebwerke, bei denen die eigentliche Gasturbine eine soge nannte Core Engine bildet und stromauf der Core Engine ein im Durchmesser größerer Turbofan angeordnet ist, der einen Man telluftstrom um die Core Engine erzeugt. Der Begriff Core En gine bezeichnet die eigentliche Gasturbine des Strahltrieb werks, in der der Verbrennungsprozess des Treibstoffs, insbe sondere Kerosins, stattfindet. Eine solche Core Engine weist in der Regel eine oder mehrere Kompressorstufen, eine Brenn kammer sowie ein oder mehrere Turbinenstufen auf, die von den heißen Verbrennungsgasen angetrieben werden.

Die Düseneinrichtung weist mehrere Düsen für das Reinigungsme dium sowie unten noch näher erläuterte Mittel zur drehfesten Verbindung dieser Düseneinrichtung und damit der Düsen mit der Welle des Fans des Strahltriebwerks auf.

Mittels Leitungsverbindung und Drehkupplung wird das Reini gungsmedium der Düseneinrichtung zugeführt. Der Begriff Lei tungsverbindung ist im Rahmen der Erfindung weit zu verstehen und kann beispielsweise auch das stationäre (nicht mitdre hende) Anschlussstück an der Drehkupplung umfassen.

Eine nicht vom Patentanspruch umfasste Versorgungseinrichtung stellt Reinigungsmedium zur Verfügung (beispielsweise in einem oder mehreren Tanks) und kann mit Bedienungs- und Antriebsein richtungen, Pumpen, Energiespeichern oder dergleichen versehen sein. Sie ist vorzugsweise als eine mobile, insbesondere fahr bare Einheit ausgebildet.

Kegeldüsen weisen einen im Wesentlichen rotationssymmetrischen Sprühstrahl auf, der die Form eines Hohlkegels (Hohlkegeldü sen) oder Vollkegels (Vollkegeldüsen) aufweist. Die Hauptaus- trittsrichtung entspricht der Symmetrieachse des Kegels.

Flachstrahldüsen weisen einen flachen Sprühstrahl auf, der in einer ersten Raumrichtung senkrecht zur Hauptaustrittsrichtung einen wesentlich größeren Sprühwinkel bzw. Öffnungswinkel auf weist als in einer zweiten Raumrichtung senkrecht zur Haupt- austrittsrichtung und der ersten Raumrichtung. Der kleine (spitze) Öffnungswinkel kann beispielsweise 1° bis 5° betra gen .

Erfindungsgemäß sind unter den Kegeldüsen die Vollkegeldüsen bevorzugt .

Die Erfindung hat erkannt, dass die Kombination von Flach strahldüsen und Kegeldüsen, insbesondere Vollkegeldüsen, die Reinigungsleistung in der Core Engine deutlich verbessert. Flachstrahldüsen bewirken eine gute Reinigungsleistung im vor deren (stromauf befindlichen) Verdichterbereich. Kegeldüsen bewirken eine bessere Reinigung im hinteren (stromab befindli chen) Bereich der Core Engine, da sie bei ansonsten gleichen Betriebsbedingungen (Zufuhrmenge und Druck des Reinigungsmedi ums) flüssiges Reinigungsmedium feiner zerstäuben und langsa mer austreten lassen. Auf diese Weise kann das Reinigungsme dium besser der Strömung durch die Core Engine folgen und als fein verteilte Tröpfchen tiefer eindringen. Bevorzugt weist die erfindungsgemäße Vorrichtung wenigstens je eine, bevorzugt je zwei Flachstrahldüsen und Vollkegeldüsen auf. Die Kombination von zwei Flachstrahldüsen und zwei Voll kegeldüsen ergibt eine besonders gute Reinigungsleistung.

Bevorzugt ist es, dass jede Düse einen Sprühwinkel von 20° bis 120°, vorzugsweise 60° bis 90° aufweist. Der Begriff Sprühwin kel bezeichnet den größten Öffnungswinkel des Sprühkegels bzw. Sprühfächers .

Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung schließt die Hauptaustrittsrichtung jeder Düse mit der Rotati onsachse der Vorrichtung einen Winkel von -45° bis 45°, vor zugsweise -5° bis 30° ein. Vorzugsweise ist dieser Winkel an gepasst an das jeweils zu reinigende Triebwerksmuster. Die Ro tationsachse der Vorrichtung entspricht im Reinigungsbetrieb der Rotationsachse des Triebwerks. Ein negatives Vorzeichen des Winkels bezeichnet eine von der Rotationsachse weg nach außen weisende Hauptaustrittsrichtung. Ein positives Vorzei chen des Winkels bezeichnet eine zur Rotationsachse hin nach innen weisende Hauptaustrittsrichtung, die im Regelfall bevor zugt ist.

Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Reinigen der Core Engine eines Strahltriebwerks mittels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung. Bei diesem Verfahren weisen die Austrittsöffnungen der Düsen einen Abstand zur Eintrittsebene der Inlet Guide Vanes der Core Engine von 1 bis 25 cm, vor zugsweise 4 bis 15 cm auf.

Die Erfindung hat erkannt, dass die Wahl dieses Abstands maß geblich dazu beitragen kann, dass der Sprühstrahl bereits vor dem Eintreten in die Core Engine den gewünschten Verteilungs grad bzw. die gewünschte Tröpfchengröße erreicht, so dass zum einen die vollständige Breite und Höhe der Eintrittsöffnung bzw. der Inlet Guide Vanes der Core Engine überstrichen werden können und zum anderen der Eintritt mit dem gewünschten Ver teilungsgrad bzw. Zerteilungsgrad erfolgt, so dass die ge wünschte Reinigungswirkung eintritt.

Besonders vorteilhaft ist im Rahmen des Verfahrens die Kombi nation dieses Abstandsbereichs mit dem oben im Kontext der Vorrichtung definierten bevorzugten Bereichen des Winkels . Bevorzugt ist es in diesem Zusammenhang, dass innerhalb des genannten Bereichs der Abstand der Düsen von der Eintritts ebene der Inlet Guide Vanes so gewählt wird, dass bei dem ge gebenen Öffnungswinkel (Sprühwinkel) die Inlet Guide Vanes vom Sprühkegel vollflächig erfasst werden. Dabei ist bevorzugt die Mittelachse des Sprühkegels im Wesentlichen mittig auf die Inlet Guide Vanes ausgerichtet.

Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfin dungsgemäßen Verfahrens schließt die Hauptaustrittsrichtung jeder Düse mit der Profilsehne der Inlet Guide Vanes der Core Engine einen Winkel ß von -75° bis 75°, vorzugsweise -35° bis 35° ein. Diese Anpassung der Hauptaustrittsrichtung relativ zur Profilsehne der Inlet Guide Vanes erlaubt einen besseren Durchtritt des Sprühnebels durch den vorderen Bereich bzw. die vorderen Verdichterstufen der Core Engine.

Alternativ kann ein entsprechender Winkel anstelle auf die Profilsehne auf die Rotationsachse bezogen definiert werden. Beispielsweise ist beim Triebwerksmuster CF6-50 ein Winkel ß von 21 bezogen auf die Profilsehne bevorzugt, dies ent spricht einem Winkel von 0° bezogen auf die Rotationsachse.

Erfindungsgemäß ist es bevorzugt, dass flüssiges Reinigungsme dium mit einer mittleren Tröpfchengröße von 10 bis 500 ym aus den Düsen austritt.

Gemäß einer Variante der Erfindung wird flüssiges Reinigungs medium den Düsen mit einem Druck von 0,5 bis 100 bar, vorzugs weise 30 bis 80 bar zugeführt.

Der Durchsatz an flüssigem Reinigungsmedium kann pro Düse 1 bis 200 1/min, vorzugsweise 3 bis 20 1/min betragen.

Das Strahltriebwerk kann während der Reinigung mit einer Fan- Drehzahl von 50 bis 500 min-1, vorzugsweise 100 bis 300 min-1, weiter vorzugsweise 120 bis 250 min-1 rotieren gelassen wer den .

Als Reinigungsmedium wird bevorzugt eine Dispersion einer Flüssigkeit (bevorzugt Wasser) in einem gasförmigen Medium (bevorzugt Luft) verwendet. Diese Dispersion kann bereits vor der Düsenaustrittsöffnung hergestellt werden, beispielsweise durch den Zusatz von gasförmigem Medium wie beispielsweise Luft zu einer Reinigungsflüssigkeit. Bevorzugt ist es jedoch, wenn bis zur Düsenaustrittsöffnung lediglich flüssiges Reini gungsmedium geführt wird und an der Düsenaustrittsöffnung durch Austritt unter Druck zerstäubt wird, so dass die Mi schung aus flüssigem und gasförmigem Medium besteht. Diese Dispersion oder dieses Aerosol wird dann durch die Core Engine hindurchgetragen. Das Reinigungsmedium (bzw. der flüssige An teil des Aerosols) wird bevorzugt auf einen Bereich von 20 bis 100°C, weiter vorzugsweise 30 bis 80°C, weiter vorzugsweise 50 bis 70 ° C temperiert .

Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine Anordnung aus einem Strahltriebwerk und einer daran zur Vornahme einer Rei nigung der Core Engine angebrachten erfindungsgemäßen Vorrich tung, mit den Merkmalen: a. die Düseneinrichtung ist drehfest mit der Welle des Fans des Strahltriebwerks verbunden; b. die Drehachsen des Fans des Strahltriebwerk und der Düseneinrichtung sind im Wesentlichen konzentrisch angeordnet ; c. die Austrittsöffnungen der Düsen sind in Axialrich tung hinter der Ebene des Fans angeordnet und/oder die Düsen sind in Zwischenräumen der Fanblades ange ordnet oder auf Zwischenräume der Fanblades ausge richtet, so dass die Düsenstrahlen im Wesentlichen ungehindert durch die Ebene des Fans hindurchtreten können; dadurch gekennzeichnet, dass die Austrittsöffnungen der Düsen einen Abstand zur Eintrittsebene der Inlet Guide Vanes der Core Engine von 1 bis 25 cm, vor zugsweise 4 bis 15 cm aufweisen.

Bevorzugt schließt die Hauptaustrittsrichtung jeder Düse mit der Profilsehne der Inlet Guide Vanes der Core Engine einen Winkel ß von -75° bis 75°, vorzugsweise -15° bis 15° ein.

Bevorzugt sind die Austrittsöffnungen der Düsen der Düsenein richtung in einem Radialabstand von der Rotationsachse des Triebwerks angeordnet sind, der dem 0,6 bis l,2fachen, vor zugsweise 0,6 bis lfachen des Radius der stromauf gerichteten Eintrittsöffnung der ersten Kompressorstufe entspricht.

Nachfolgend werden weitere vorteilhafte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Vorrichtung und Anordnung offenbart, die be sondere Vorteile in der Handhabung und im Betrieb bieten.

Die Düseneinrichtung weist bevorzugt erste Anlageflächen zur axialen Anlage an den Fan Blades auf. Beim Aufsetzen der Dü seneinrichtung auf den Spinner des Strahltriebwerks bilden diese definierten ersten Anlageflächen einen Anschlag, der die Düseneinrichtung zumindest in Axialrichtung relativ zum

Strahltriebwerk definiert positioniert. Beim Aufsetzen kommen diese ersten Anlageflächen gegen Fan Blades in Axialrichtung zur Anlage und stoppen somit die Aufsetzbewegung . Anschließend wird die Düseneinrichtung, wie unten näher erläutert, an den Fan Blades befestigt, die Mittel zur drehfesten Verbindung bringen dabei in Axialrichtung wirkende Kräfte (Zugkräfte) dergestalt auf, dass die definierte axiale Positionierung durch Anlage an den Fan Blades im Reinigungsbetrieb erhalten bleibt .

Die ersten Anlageflächen sind bevorzugt gepolstert und/oder elastisch, beispielsweise als Gummipuffer, ausgebildet. Es handelt sich um mehrere Anlageflächen, bevorzugt drei oder mehr Anlageflächen, die bevorzugt in gleichmäßigen Winkelab stand über den Umfang verteilt sind. Die Erstreckung der Anla geflächen in Radialrichtung sowie Umfangsrichtung ist bevor zugt hinreichend, um eine sichere Positionierung und Kraftauf nahme der aufgesetzten Düseneinrichtung zu bewirken. Dieser Aspekt der Erfindung hat erkannt, dass im Stand der Technik gemäß WO 2008/113501 Al die Positionierung der Düsen einrichtung lediglich durch Anlage bzw. Auflage an/auf dem Spinner regelmäßig zu einer Undefinierten und/oder dezentrier- ten Positionierung der Düseneinrichtung relativ zum Strahl triebwerk führt. Im Reinigungsbetrieb bewirkt dies eine Un wucht und/oder einen hohen Verschleiß der Drehkupplung. Hinge gen erlaubt die erfindungsgemäß vorgesehene axiale Anlage an den Fan Blades eine definierte Positionierung, die sicher stellt, dass die Achse der Düseneinrichtung (und damit der Drehkupplung) stets in gleicher Richtung verläuft wie die Achse des Strahltriebwerks.

Bevorzugt sind die ersten Anlageflächen an einem ersten Ring bereich der Düseneinrichtung angeordnet. Dieser Ringbereich kann bevorzugt als geschlossener Ring ausgebildet sein, der an dem im aufgesetzten Zustand stromabwärts weisenden Endbereich der Düseneinrichtung angeordnet ist. Die in Axialrichtung stromab weisende Fläche dieses Ringbereichs kann erfindungsge mäß über den gesamten Umfang oder über Teilsegmente des Um fangs als (gepolsterte) erste Anlagefläche ausgebildet sein.

Bei der erfindungsgemäßen Anordnung ist bevorzugt der Innen durchmesser des ersten Ringbereichs identisch mit oder gering fügig größer als der Außendurchmesser des Spinners (der Außen durchmesser in der axialen Ebene, in der die Vorderkanten der Fan Blades liegen) . Dies trägt dazu bei, die Düseneinrichtung gegenüber dem Strahltriebwerk nicht nur axial, sondern auch radial genau zu positionieren. Geringfügig größer bedeutet in diesem Zusammenhang, dass der erste Ringbereich gegenüber dem Strahltriebwerk im aufgesetzten Zustand lediglich ein solches radiales Spiel aufweist, dass der gewünschte zentrische Sitz nicht oder allenfalls geringfügig beeinträchtigt wird. Bei einer vorteilhaften Ausführungsform weist die Düsenein richtung zusätzlich zweite Anlageflächen zur Anlage am Spinner des Strahltriebwerks auf. Diese können beispielsweise an einem zweiten Ringbereich der Düseneinrichtung angeordnet sein, der in Axialrichtung zwischen dem ersten Ringbereich und der Dreh kupplung angeordnet ist. Diese zweiten Anlageflächen können ebenfalls elastisch/gepolstert sein. Die zweiten Anlageflächen können bevorzugt zu einer Zentrierung der aufgesetzten Düsen einrichtung auf dem Strahltriebwerk in einer Radialebene zwi schen der stromauf gewandten Spitze des Spinners und der Vor derkante der Fan Blades beitragen.

Insgesamt können somit die ersten und zweiten Anlageflächen gemeinsam zur Zentrierung der Vorrichtung auf dem Spinner des Strahltriebwerks ausgebildet sein.

Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung im aufgesetzten Zustand sowie bei der erfindungsgemäßen Anordnung ist bevorzugt die Massenverteilung der Düseneinrichtung rotationssymmetrisch um deren Drehachse.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfassen die Mittel zur drehfesten Verbindung mit der Welle des Fans des Strahltriebwerks wenigstens zwei, vorzugsweise drei oder mehr Spannseile und Befestigungsmittel zum Befestigen der Spannseile an den Fanblades. Die Befestigungsmittel sind als separat arretierbare Einzelbefestigungsmittel ausgebildet. Die Verteilung der Befestigungsmittel und/oder Spannseile in Um fangsrichtung kann mit der entsprechenden Verteilung der ers ten Auflageflächen korrespondieren oder in Umfangsrichtung zwischen solchen Auflageflächen angeordnet sein. Die Spannseile sind bevorzugt (beispielsweise mittels Haken bzw. Spannpratzen) an den Fan Blades, bevorzugt an deren Hin terkante, befestigbar. Diese Haken bzw. Spannpratzen können eine hinreichend weiche Kunststoff- oder Gummibeschichtung o- der -ummantelung aufweisen.

Die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Befestigungsmittel als separat arretierbare Einzelbefestigungsmittel hat wesentliche Vorteile gegenüber der in WO 2008/113501 Al offenbarten zent ralen Spannvorrichtung. In diesem Stand der Technik müssen die Spannseile kompliziert umgelenkt und bis zur Drehkupplung ge führt werden, dort ist ein zentraler Spannring vorgesehen, mit dem alle Spannseile gleichzeitig gespannt und damit eine ver gleichsweise ungenaue Positionierung der Düseneinrichtung be wirkt wird.

Die erfindungsgemäß vorgesehenen Anlageflächen und die dadurch bewirkte Positionierung der Düseneinrichtung erlauben es, we sentlich einfacher handhabbare Einzelbefestigungsmittel vorzu sehen, die sequenziell befestigt und arretiert werden können, da die gewünschte Positionierung bereits durch die Anlageflä chen sichergestellt ist. Die Einzelbefestigung erlaubt zudem kurze Spannseile und damit ein einfaches und robustes Spann system.

Die Einzelbefestigungsmittel weisen zur Arretierung und Span nung der Spannseile bevorzugt Kniehebel auf. Bei einem Kniehe bel ändert sich das Übersetzungsverhältnis zwischen aufgewen deter Kraft zu resultierender Kraft bzw . von primärem Hub zu sekundärem Hub während der Betätigung kontinuierlich . Während der Betätigung in den geschlossenen (arretierten) Zustand nimmt die Hubgeschwindigkeit (ausgeübt auf das Spannseil ) bei gleichbleibender Betätigungsgeschwindigkeit ab, die auf das Spannseil ausgeübte Zugkraft hingegen zu .

Diese erfindungsgemäße Ausgestaltung der Einzelbefestigungs mittel erlaubt ein einfaches, sicheres und definiertes Befes tigen der Düseneinrichtung an einem Strahltriebwerk ohne Zu hilfenahme von Werkzeug.

Bevorzugt weisen die Einzelbefestigungsmittel Federelemente zur Einstellung einer definierten Vorspannung der Spannseile auf, damit die Düseneinrichtung mit einer definierten Kraft angedrückt wird.

Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, dass die Einzelbefesti gungsmittel eine Sicherungseinrichtung zur Sicherung im ge schlossenen Zustand aufweisen. Beispielsweise kann der Kniehe bel mit einem Splint oder einem Sicherungsstift im geschlosse nen Zustand arretiert werden.

Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, dass die Drehkupplung einen Stoßschutz aufweist. Es kann sich beispielsweise um eine insbesondere in Radialrichtung weisende Polsterung (ausgebil det beispielsweise als Kunststoffring) handeln, die die Dreh kupplung insbesondere beim Auf- und Absetzen vor Stößen schützt .

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung erläutert. Darin zeigen:

Fig. 1: Schematisch eine Ansicht einer erfindungsgemäßen Vor richtung montiert an einem Strahltriebwerk; Fig. 2: Schematisch einen Axialschnitt durch das Triebwerk mit aufgesetzter erfindungsgemäßer Vorrichtung;

Fig. 3: Schematisch die Anordnung einer Düse und deren Ab stand X relativ zu den Inlet Guide Vanes;

Fig. 4: Schematisch die Bestimmung des Winkels zwischen Ro tationsachse und Hauptaustrittsrichtung einer Düse;

Fig. 5: Schematisch die Bestimmung des Winkels ß zwischen der

Profilsehne der Inlet Guide Vanes der Core Engine unter Haupt- austrittsrichtung einer Düse;

Fig. 6: In einer Detailansicht die Befestigung mittels eines

Kniehebels ;

Fig. 7: In einer Detailansicht die Ausgestaltung der ersten

Anlageflächen .

Die Düseneinrichtung weist zwei Ringbereiche bzw. Ringelemente 1, 2 auf, mit deren Hilfe die Düseneinrichtung auf eine Wel lennabe bzw. einen Spinner 3 des Fans eines Strahltriebwerks aufgesetzt wird (siehe Fig. 1) . Im aufgesetzten Zustand um schließen die Ringelemente 1, 2 den Spinner 3 im Wesentlichen formschlüssig. Der Innendurchmesser des axial stromab angeord neten Ringelements 1 ist geringfügig größer als der Außen durchmesser des Spinners 3 in der axialen Ebene, in der die Vorderkanten der Fan Blades 4 liegen.

Über den Umfang des ersten Ringelements 1 verteilte Gummipuf fer 5 bilden erste Anlageflächen, mit denen das Ringelement 1 axial gegen die Vorderkante der Fan Blades 4 anliegt. Über den Umfang des zweiten Ringelements 2 verteilte Gummipuf fer 6 bilden zweite Anlageflächen, mit denen das Ringelement 2 auf dem Spinner 3 anliegt.

Die beiden Ringelemente 1, 2 sind durch Radialstreben 7 mitei nander verbunden. An der stromauf weisenden Spitze der Düsen einrichtung (bezogen auf die Strömungsrichtung des Triebwerks) ist eine insgesamt mit 8 bezeichnete Drehkupplung angeordnet, die einen Stoßschutz 9 sowie ein Anschlussstück 10 einer Lei tungsverbindung aufweist.

Von dieser Drehkupplung erstrecken sich vier radial nach außen führende Druckleitungen 11, die vier Düsen (nicht dargestellt) mit Reinigungsmedium speisen. Die Druckleitungen 11 sind an den Kreuzungspunkten mit den Ringelementen 1, 2 an diesen Rin gelementen fixiert und somit Teil der Tragstruktur der gesam ten Düseneinrichtung.

Zur Befestigung der Düseneinrichtung an dem Fan sind Spann seile 12 vorgesehen, die mittels nicht dargestellter Haken an den Hinterkanten des Fan Blades 4 eingehakt werden. Als Ein zelbefestigungsmittel zur Fixierung der Spannseile 12 sind Kniehebel 13 vorgesehen, die mittels eines Sicherungsstifts 14 in der arretierten Stellung fixiert werden können. Eine Feder 15 sorgt für eine definierte Spannung der Spannseile 12.

Zum Reinigen der Core Engine wird die Düseneinrichtung in der insbesondere aus den Figur 1 erkennbaren Weise auf den Fan aufgesetzt und an den Fan Blades mittels der Spannseile 12 fi xiert. Das Triebwerk wird in Drehung versetzt (dry-cranking) . Über die Verbindungsleitung 10, die Drehkupplung 8 und die Druckleitungen 11 werden die Düsen mit Reinigungsmedium aus einer nicht dargestellten Versorgungseinrichtung gespeist. Dieses Reinigungsmedium überstreicht den Einlass der Core En gine über deren gesamten Umfang und führt so die Reinigung aus .

Fig. 3 zeigt schematisch eine Druckleitung 11 und die an deren Ende angeordnete Vollkegeldüse 16, die zwischen Fan Blades 4 angeordnet ist, sowie deren Sprühkegel 17. Der axiale Abstand der Austrittsöffnung der Düse 16 zur Eintrittsebene der Inlet Guide Vanes 18 der Core Engine ist schematisch mit X bezeich net .

Fig. 4 zeigt schematisch einen Winkel zwischen der Hauptaus- trittsrichtung einer hier nicht dargestellten Düse und einer Achse parallel zur Rotationsachse. Bei dieser Ausführungsvari ante ist der Winkel angenähert an den Winkel, der zwischen der Rotationsachse des Triebwerks und einer zweiten Geraden, die als Tangente an dem radial außen angeordneten Rand des Einlaufs des Kompressors der Core Engine und an der in Strö mungsrichtung dahinter angeordneten, radial innen angeordneten konvexen Krümmung des Strömungskanals verläuft.

Fig. 5 zeigt schematisch einen Winkel ß zwischen Hauptaus- trittsrichtung einer Düse 16 und der Profilsehne 19 (bzw. de ren gedachter Verlängerung) der Inlet Guide Vanes 18 der Core Engine .