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Title:
DEVICE AND METHOD FOR ATTACHING CARRYING HANDLES TO PACKAGING MEANS OR GROUPS OF PACKAGING MEANS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/048205
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device for attaching carrying handles (4) to packaging means (3) or groups of packaging means (2), by which the packaging means (3) or groups of packaging means (2), which are conveyed on a transport device (6) in a transport direction (A), can in each case be provided with at least one carrying handle (4). The device comprises a motor-drivable carrying handle applicator unit (7) which is mounted above the transport device (6) so as to be rotatably drivable about a horizontal axis of rotation (DA) perpendicular to the transport direction (A). The carrying handle applicator unit (7) has at least three applicator arms (A1, A2, A3) which are oriented radially relative to the axis of rotation (DA) and each of which extends along a longitudinal axis (LA1, LA2, LA3) that intersects and is oriented away from the axis of rotation (DA), and on each of which at least one holding and/or pressing device (10.1, 10.2, 10.3) and a cutting tool (11.1, 11.2, 11.3) are formed so that a continuous strip, which is at least partially provided or to be provided with an adhesive layer, can be conveyed above each packaging means (3) or group of packaging means (2), a carrying handle (4) with an adhesive portion at each free end can be cut from the continuous strip and the carrying handle (4) formed in this manner can be applied to, in particular pressed onto, the packaging means (3) or the group of packaging means (2). Each holding and/or pressing device (10.1, 10.2, 10.3) has at least one suction region for at least temporarily holding and/or guiding the continuous strip and the carrying handle (4) cut therefrom by means of an at least temporarily generatable negative pressure. The present invention is characterized in particular in that the at least one suction region of the respective holding and/or pressing device (10.1, 10.2, 10.3) of the corresponding applicator arm (A1, A2, A3) is designed to be displaceable along the associated longitudinal axis (LA1, LA2, LA3) by means of a displacement device.

Inventors:
RÜTTEN THOMAS (DE)
UPHUES SIMON (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/075197
Publication Date:
March 18, 2021
Filing Date:
September 09, 2020
Export Citation:
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Assignee:
KHS GMBH (DE)
International Classes:
B65B61/14; B65B17/02; B65B21/00; B65B41/18; B65B59/00; B65H35/00
Domestic Patent References:
WO2016157042A12016-10-06
Foreign References:
EP1312551A12003-05-21
DE102017107356A12018-10-11
DE102018118043A12020-01-30
DE3715445A11988-11-24
EP0560699A11993-09-15
DE20207217U12002-08-14
US7191576B22007-03-20
DE102011015343A12012-10-04
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Claims:
Patentansprüche

1. Vorrichtung zum Anbringen von Traggriffen (4) an Packmittel (3) oder Packmittelgruppen (2), mittels der die auf einer Transportvorrichtung (6) in einer Transportrichtung (A) beförderten Packmittel (3) oder Packmittelgruppen (2) jeweils mit zumindest einem Traggriff (4) versehbar sind, insbesondere einem selbstklebenden Traggriff (4), wobei die Vorrichtung (1 ) einen Grundkörper (9) und eine hieran gelagerte und motorisch antreibbare Traggriff-Applikatoreinheit (7) umfasst, die über der Transportvorrichtung (6) um eine quer zur Transportrichtung (A) liegende horizontale Drehachse (DA) drehbar gelagert antreibbar ist, wobei an dem Grundkörper (9) ein Anlagenkörper (8) gelagert und verfahrbar vorgesehen ist, welcher mit der Traggriff-Applikatoreinheit (7) zusammenwirkt, wobei ferner zumindest eine die mit einer Steuer- und Auswerteeinrichtung (38) verbindbare Erfassungseinheit (5) vorgesehen ist, mittels welcher auf den Traggriffen (4) vorgesehene Positionsmarken (PM) erfassbar sind, wobei die Traggriff- Applikatoreinheit (7) zumindest drei radial zur Drehachse (DA) orientierte Applikatorarme (A1 , A2, A3) aufweist, die sich jeweils entlang einer die Drehachse (DA) schneidenden und von dieser wegorientierten Längsachse (LA1 , LA2, LA3) erstrecken und an denen jeweils zumindest eine Halte- und/oder Anpresseinrichtung (10.1 , 10.2, 10.3) sowie ein Schneidwerkzeug (11.1 , 11.2, 11.3) ausgebildet sind, so dass ein zumindest abschnittsweise mit einer Klebeschicht versehenes oder versehbares Endlosband über jeweils ein Packmittel (3) oder eine Packmittelgruppe (2) förderbar, davon ein Traggriff (4) mit jeweils freiendseitigem Klebeabschnitt abtrennbar und der solcherart gebildete Traggriff (4) auf das Packmittel (3) oder die Packmittelgruppe (2) applizierbar, insbesondere andrückbar ist, wobei die jeweilige Halte- und/oder Anpresseinrichtung (10.1 , 10.2, 10.3) zumindest einen Saugbereich (12.1 , 12.2) zum Halten und/oder Führen des Endlosbandes sowie des davon abgetrennten Traggriffes (4) mittels eines erzeugbaren Unterdrucks aufweist, wobei der Anlagekörper (8) in eine Freigabeposition (FP) und eine Zugposition (ZP) verstellbar ist, wobei in der Freigabeposition (FP) die Traggriff-Applikatoreinheit (7) frei antreibbar ist und in der Zugposition (ZP) der Anlagenkörper (8) im bestimmungsgemäßen Betrieb mindestens zeitweise auf der Oberseite des ungeschnittenen Traggriffs (4) anlegbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Anlagenkörper (8) in Abhängigkeit von mittels der zumindest einen Erfassungseinheit (5) erfassten Ist-Positionsdaten (IPD) der Positionsmarken (PM) vielfach, insbesondere stufenlos zwischen der Freigabeposition (FP) und der Zugposition (ZP) durch eine elektrische Antriebseinrichtung (36) verfahrbar ausgebildet ist, wobei die elektrische Antriebseinrichtung (36) dazu ausgebildet ist, mittels der Steuer- und Auswerteeinrichtung (38) die elektrische Antriebseinrichtung (36) in Abhängigkeit von mittels der Erfassungseinheit (5) erfassten Ist- Positionsdaten (IPD) der Positionsmarken (PM) der Traggriffe (4) zu steuern- und/oder zu regeln, um den Anlagenkörper (8) vielfach, insbesondere stufenlos zwischen der Freigabeposition (FP) und der Zugposition (ZP) zu verfahren.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass mittels des Anlagenkörpers (8) jede beliebige Zwischenstellung zwischen der Freigabeposition (FP) und der Zugposition (ZP) als zumindest temporär zulässige Betriebsstellung anfahrbar ist.

3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrische Antriebseinrichtung (36) als elektrischer Motorantrieb, insbesondere als Schrittmotor, besonders bevorzugt als Servomotor, ausgebildet ist.

4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Erfassungseinrichtung (5) als optische Erfassungseinrichtung, insbesondere als Video-Kamera, ausbildet ist, die einen Erfassungsbereich aufweist, mittels dem die jeweilige Ist-Position einer Positionsmarke (PM) auf einem entsprechenden Traggriff (4) als Ist-Positionsdaten (IPD) erfassbar ist.

5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1) dazu ausgebildet sein, im ortsfesten Erfassungsbereich Ist-Positionsdaten (IPD) einer Positionsmarke (PM) eines entsprechenden Traggriffes (4) über die Erfassungseinrichtung (5) zu erfassen und mittels einer in der elektronischen Steuer- und Auswerteeinrichtung (38) hinterlegten Auswertelektronik mit dort gespeicherten Soll-Positionsdaten (SPD) von Positionsmarken (PM) für Traggriffe (4) zu vergleichen und aus einer eventuellen Abweichung ein Steuersignal zu erzeugen, um mittels der elektronischen Steuer- und Auswerteeinrichtung (38) die elektrische Antriebseinrichtung (36) anzusteuern, die ihrerseits ein an die Abweichung zwischen den Ist-Positionsdaten (IPD) und den Soll- Positionsdaten (SPD) erforderliches Verstellen des Anlagenkörpers (8) zwischen der Freigabeposition (FP) und der Zugposition (ZP) veranlasst.

6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Anlagekörper (8) über einen Flebelarm (8.1 ) drehbar an der Antriebseinrichtung (36) vorgesehen ist, wobei sich der Flebelarm (8.1 ) derart gewinkelt von der Antriebseinrichtung (36) in Richtung des Anlagenkörpers (8) erstreckt, dass die Applikatorarme (A1 , A2, A3) in der Freigabeposition (FP) des Anlagenkörpers (8) frei drehbar an diesem vorbeigeführt werden können.

7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrische Antriebseinrichtung (36) zur Erzeugung einer linearen Bewegung des Anlagenköpers (8), besonders vorteilhaft zu einer linearen Schwenkbewegung des Anlagenkörpers (8), ausgebildet ist.

8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkbewegung des Anlagenkörpers (8) in einem synchronen Gleichlauf zu der Drehbewegung der Applikatorarme (A1 , A2, A3) der Traggriff-Applikatoreinheit (7) ausgebildet ist.

9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass benachbart zum jeweiligen Beugeabschnitt (13.1 , 13.2, 13.3) und/oder nicht freien Ende des jeweiligen Applikatorarms (A1 , A2, A3), jeweils ein in Drehrichtung und lotrechter Erstreckung zur Seitenfläche des jeweiligen Applikatorarms (A1 , A2, A3) und/oder austauschbares Anschlagselement (35) vorgesehen ist, und wobei insbesondere die tiefste, untere Endlage des Anlagekörpers (8) und das jeweilige Anschlagselement (35) derart voneinander beabstandet sind, dass der Anlagekörper (8) in einem unteren Streckenabschnitt verfahrbar ist, welcher tiefer liegt, als eine Anlageoberfläche des Anschlagelementes (35).

10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass Anschlagelement (35) eine Saugeinrichtung (32) zum Halten und/oder Fixieren eines Traggriffes (4) mittels eines Unterdrucks aufweist.

11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Saugbereich (12.1, 12.2) der jeweiligen Halte- und/oder Anpresseinrichtung (10.1, 10.2, 10.3) des entsprechenden Applikatorarms (A1, A2, A3) mittels einer Verschiebeeinrichtung (14) entlang und/oder parallel zu der zugehörigen Längsachse (LA1 , LA2, LA3) verschiebbar ausgebildet ist.

12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der jeweilige Saugbereich (12.1, 12.2) eines entsprechenden Applikatorarms (A1, A2, A3) mittels der Verschiebeeinrichtung (14) zwischen einer ersten Länge (L1) und einer zweiten Länge (L2) um einen Verstellweg (VS) verschiebbar ausgebildet ist.

13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweilige Halte- und/oder Anpresseinrichtung (10.1, 10.2, 10.3) mit ihrem daran ausgebildeten zumindest einem Saugbereich (12.1, 12.2) des entsprechenden Applikatorarms (A1, A2, A3) mittels der Verschiebeeinrichtung (14) entlang der zugehörigen Längsachse (LA1 , LA2, LA3) verschiebbar ausgebildet ist.

14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass der entsprechende Applikatorarm (A1, A2, A3) jeweils ein erstes Armelement (20.1) sowie ein jeweils mittels der Verschiebeeinrichtung (14) relativ zu dem ersten Armelement (20.1) entlang der zugehörigen Längsachse (LA1, LA2, LA3) verschiebbares zweites Armelement (20.2) aufweist, wobei die jeweilige Halte- und/oder Anpresseinrichtung (10.1, 10.2, 10.3) mit ihrem daran ausgebildeten zumindest einem Saugbereich (12.1 , 12.2) dem jeweiligen zweiten Armelement (20.2) zugeordnet ist.

15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das jeweilige zweite Armelement (20.2) zwischen einer eingefahrenen und/oder ausgefahrenen Position (PE, PA) relativ zu dem zugehörigen ersten Armelement (20.1 ) mittels der Verschiebeeinrichtung (14) derart verschiebbar ausgebildet ist, dass der entsprechende Applikatorarm (A1 , A2, A3) in seiner jeweils eingefahrenen Position (PE) die zweite Länge (L2) und in seiner ausgefahrenen Position (PA) die erste Länge (L1 ) aufweist.

16. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das jeweilige zweite Armelement (20.2) mittels der Verschiebeeinrichtung (14) stufenlos zwischen der eingefahrenen und der ausgefahrenen Position (PE, PA) verschiebbar ausgebildet ist, so dass der entsprechende Applikatorarm (A1 , A2, A3) in sämtlichen Zwischenstellungen zwischen der ersten Länge (L1 ) und der zweiten Länge (L2) betreibbar ist.

17. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschiebeeinrichtung (14) zumindest eine Winkelgetriebeeinrichtung (22) sowie eine Gewindeabschnittgetriebeeinrichtung (23) aufweist, um eine auf eine Antriebswelle (21 ) der Winkelgetriebeeinrichtung (22) eingeleitete rotierende Antriebsbewegung in eine mittels der Schneckengetriebeeinrichtung (23) erzeugbare translatorische Verschiebebewegung der jeweiligen zweiten Armelemente (20.2) umzuwandeln.

18. Verfahren zum Anbringen von Traggriffen (4) an Packmittel (3) oder Packmittelgruppen (2), bei dem die auf einer Transportvorrichtung (6) in einer Transportrichtung (A) beförderten Packmittel (3) oder Packmittelgruppen (2) jeweils mit zumindest einem selbstklebenden Traggriff (4) versehen werden, bei dem ein zumindest abschnittsweise mit einer Klebeschicht versehenes oder versehbares Endlosband über jeweils ein Packmittel (3) oder eine Packmittelgruppe (2) befördert wird, davon ein Traggriff (4) mit jeweils freiendseitigem Klebeabschnitt abgetrennt wird und der solcherart gebildete Traggriff (4) auf das Packmittel (3) oder die Packmittelgruppe (2) angedrückt wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Traggriff (4) mittels einer Vorrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche an dem Packmittel (3) oder der Packmittelgruppe (2) abgebracht wird.

19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass der Anlagenkörper (8) in Abhängigkeit von mittels der zumindest einen Erfassungseinheit (5) erfassten Ist-Positionsdaten (IPD) der Positionsmarken (PM) vielfach, insbesondere stufenlos zwischen der Freigabeposition (FP) und der Zugposition (ZP) durch eine elektrische Antriebseinrichtung (36) verfahren wird.

Description:
Vorrichtung und Verfahren zum Anbringen von Traggriffen an Packmittel oder Packmittelgruppen

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Anbringen von Traggriffen an Packmittel oder Packmittelgruppen. Weiterhin betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Anbringen von Traggriffen an Packmittel oder Packmittelgruppen.

Waren aller Art werden heute zur Vereinfachung des Transports, zur Sicherung der Ware selbst gegen Beschädigung oder Verlust und zur verbesserten und somit absatzfördernden Präsentation in der Regel in Packmitteln verpackt bzw. in Verpackungen angeboten.

Ebenfalls werden einzeln verpackte Waren, wie z.B. in Flaschen abgefüllte Getränke, zu größeren Packmittelgruppen oder Gebinden zusammengefasst. Diese werden dann z.B. zu so genannten Tray-Packs zusammengestellt. Dabei werden z.B. sechs Flaschen mittels eines Pappbodens und einer Schrumpffolie zu einer mechanisch stabilen Verkaufseinheit zusammengefügt. Weiterhin ist es auch bekannt, Flaschen oder sonstige Behälter dadurch zu einer Verpackungseinheit zusammen zu fügen, dass die Behälter unter Verwendung mindestens eines Klebstoffes mit einander verklebt werden.

Zur Erhöhung des Kundennutzens wird es von vielen Marktteilnehmern als vorteilhaft angesehen, wenn alle oben beschriebenen Packmittelgruppen mit einem Tragegriff versehen sind bzw. versehen werden können.

Nachfolgend werden alle in der Technik bekannten Packmittel oder Verpackungen, wie z.B. Flaschen, Dosen, Gebinde usw. der Einfachheit halber als Behälter bezeichnet.

In der Mehrzahl der Fälle, bei denen Behälter mit einem Tragegriff ausgestattet werden, handelt es sich bei dem Tragegriff um ein Tragband, welches einseitig selbstklebend ausgeführt und in der Regel ein Kunststoffband ist. Während Anfang und Ende dieses Tragbandes durch geeignete Vorrichtungen an je eine Seite des

1 Behälters gedrückt und somit auch an diesem angeklebt werden, ist die klebende Seite des Mittelstückes dieses Tragbandes in der Regel mit einem Papierstreifen beklebt, um ein Festkleben der Finger eines Kunden an dem Tragband zu vermeiden und um die Ausbildung des Tragegriffs in Form einer Trageschlaufe zu gewährleisten.

Zur Fierstellung derartiger Tragbänder gelangen in der Technik im Wesentlichen zwei Verfahren zur Anwendung. Bei einem ersten Verfahren werden diese Bänder während ihres eigentlichen Fierstellungsprozesses mit dem oben beschriebenen Papierstreifen ausgestattet, so dass diese Streifen innerhalb der Maschine, welche die Tragegriffe anbringt, nur noch von einem endlosen streifenförmigen Tragbandmaterial abgelängt und angebracht werden müssen. Nachteilig an diesem Verfahren ist, dass jede Änderung der Gestalt des Tragegriffs, sei es nun Gesamtlänge, Länge der Klebestellen oder aber Lände der Trageschlaufe einen Wechsel des Kunststoffstreifens nach sich zieht.

Bei einem anderen Verfahren wird ein streifenförmiges Tragbandmaterial verwendet, welcher auf einer Seite komplett selbstklebend ist. Innerhalb der Maschine, welche die Tragegriffe anbringt, wird nun der zwischen den beiden gewünschten Klebestellen liegende Abschnitt dieses Tragbandes mit einem Papierstreifen versehen, wobei die erforderlichen Klebestellen am Anfang und am Ende des Tragbandes frei bleiben. Durch diese Vorgehensweise kann, da die Länge des Tragbandes, die Lage und die Länge des Papierstreifens auf einfache Art und Weise an sich ändernde Anforderungen angepasst werden können, auf ein häufiges Wechseln des Tragbandmaterials verzichtet werden, was in der Praxis einen großen Vorteil darstellt.

Alle in der vorliegenden Schrift im Zusammenhang mit dem Tragbandmaterial oder Tragband gemachten Ausführungen gelten analog auch für die Verwendung von Tragbandmaterialien, die aus anderen Werkstoffen, wie z.B. Papier oder Metall, oder aus beliebigen Kombinationen dieser Werkstoffe bestehen.

Bezüglich der Maschinen oder Vorrichtungen, welche die Tragegriffe anbringen, sind in der Vergangenheit mehrere unterschiedliche Lösungsvorschläge bekannt geworden. Bekannt ist aus der Druckschrift DE 37 15 445 A1 eine Vorrichtung, bei der der Tragegriff durch eine vergleichsweise komplizierte Anordnung von verschiedenen Hebeln und Andrückrollen angebracht wird. Nachteilig ist, dass sich diese Vorrichtung im Wesentlichen nur für paketförmige Behälter eignet, und dass eine Anpassung des Tragegriffs an sich ändernde Behälterabmessungen nur in begrenztem Maße möglich ist.

Weiterhin ist aus der Druckschrift EP 0560699 A1 eine Vorrichtung bekannt, die eine mittig um eine quer zur Transportrichtung der Behälter angeordnete antreibbare Drehplatte aufweist. Die radial äußeren Enden der Drehplatte sind jeweils abgerundet und mit zwei L-förmigen Hebeln als Haltemittel zur Fixierung des einseitig mit einer abschnittsweise abgedeckten Klebeschicht versehenen endlosen Tragbandmaterials sowie mit einer radial ausfahrbaren Schneide als Schneidvorrichtung zum Abtrennen des Tragegriffes von dem Tragbandmaterial versehen. Zu Beginn des Prozesses steht die Drehplatte senkrecht und ragt mit einem ersten Ende in den Transportweg der Behälter, wobei auf der, den Behältern zugewandten Seite ein der Länge des späteren Tragegriffes entsprechender Abschnitt des Tragbandmaterials mit nach außen gerichteter Klebeschicht zwischen den beiden Enden der Drehplatte gehalten wird. Ein ankommender Behälter trifft dann mit seiner, in Bezug auf die Transportrichtung definierten Vorderseite auf die Drehplatte, wodurch der Anfang des Tragegriffs am Behälter befestigt wird. Anschließend führt die Drehplatte eine Drehung über 180 Grad aus, wobei sich der Behälter gleichzeitig um ein bestimmtes Maß weiterbewegt, so dass die Drehbewegung darin ihren Abschluss findet, dass das zweite Ende der Drehplatte die Rückseite des Behälters berührt. Bei dieser Berührung wird das andere Ende des Tragegriffes auf die Rückseite des Behälters aufgebracht. Gleichzeitig trennt die in der Drehplatte angeordnete Schneidvorrichtung den Tragegriff vom endlosen Tragbandmaterial. Nachteilig an einer derartigen Vorrichtung ist, dass die Realisierung der ungleichförmigen Rotationsbewegung der Drehplatte einen hohen steuerungstechnischen Aufwand verursacht, wobei aufgrund der hohen erforderlichen Winkelbeschleunigungen auch große Antriebsleistungen vorgesehen werden müssen. Auch bei dieser Vorrichtung wird die Länge des Tragegriffes durch die geometrische Gestalt der Vorrichtung bestimmt, so dass eine Anpassung an veränderte Behälterabmessungen nur durch den Austausch der Drehplatte und umfangreiche Einstellarbeiten erfolgen kann.

Bei einer weiteren bekannten Vorrichtung gemäß der Druckschrift DE 202 07 217 U1 besteht der Traggriff-Applikator im Wesentlichen aus einem dreiarmigen Rotor, dessen horizontale Drehachse quer zur Förderrichtung der Behälter angeordnet ist. Jeder dieser Rotorarme ist mit einer Bandführung für das Tragbandmaterial, einer Halte- und/oder Anpresseinrichtung und einem Schneidwerkzeug ausgerüstet. Zwischen den Rotorarmen, in der Nähe der Nabe des Rotors, befindet sich je eine Vakuumsonde, welche das Tragbandmaterial berührungslos anziehen soll, damit das Tragbandmaterial die Enden der Rotorarme nicht direkt in gerader Linie verbindet, sondern im Wesentlichen der Innenkontur des Rotors folgt. Das eigentliche Anbringen des Tragegriffs erfolgt dadurch, dass die Behälter gegen einen ersten Rotorarm anlaufen und dabei den Anfang des Tragegriffs übernehmen. Anschließend fahren die Behälter unter dem sich drehenden Rotor hindurch und werden vom jeweils nachfolgenden Rotorarm mit dem anderen Ende des Tragegriffs versehen, wobei das am Ende des jeweiligen Rotorarms befindliche Schneidewerkzeug das Tragbandmaterial teilungsgerecht durchtrennt. Sämtliche Bauteile der Traggriff- Applikatoreinheit sind dabei auf ein bestimmtes Format, insbesondere Länge eines Traggriffes sowie Anbringungshöhe dieses Traggriffes, festgelegt und aufeinander abgestimmt. Eine Formatanpassung an eine andere Traggrifflänge und/oder Anbringungshöhe ist mit einem Umbau der Traggriff-Applikatoreinheit verbunden und damit zeitaufwändig und teuer.

Weitere Vorrichtungen zum Anbringen von Traggriffen, insbesondere von selbstklebenden Tragegriffen, an Packmittel bzw. Packmittelgruppen sind aus den Druckschriften US 7,191 ,576 B2 und DE 102011 015 343 A1 bekannt.

Um den Traggriff richtig zu positionieren und auszugleichen, ist man im Stand der Technik abhängig von der Konstruktion der Traggriff-Applikatoreinheit, welcher nicht längenverstellbar ist. Aktuell ergibt sich die transportierte Länge des Traggriffs aus Länge und Breite des Applikatorarms der Traggriff-Applikatoreinheit. Zusätzlich kann ein Zylinder ausgefahren werden, um längere Traggriffe zu applizieren. Jedoch funk tioniert das nur dann, wenn im eingefahrenen Zustand des Zylinders eine kürze Traggrifflänge produziert wird. Auch kann die eingestellte Hubstange an der Traggriff- Applikatoreinheit nur einmalig justiert werden, und muss fortan für alle weiteren Formate in dieser Position verbleiben. Durch evtl auftretenden Stretch, also Län gung, im Traggriff durch auftretende Fehler bzw. Regelungenauigkeiten kann es im Betrieb zu verändernden Traggrifflängenlängen kommen, die aktuell nicht ausgeglichen werden könnten.

Ferner fährt der als Hammer wirkende Anlagenkörper im Moment abhängig von einem Exzenter und der gefahrenen Kurveneinstellung der angetriebenen Traggriff- Applikatoreinheit in den Traggriff, um diesen dann formgerecht in die T ragg riff-App I i - katoreinheit zu legen. Dies kann durch Dynamiken zu einem Schlagen in den Traggriff führen.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine gegenüber dem aufgezeigten Stand der Technik weitergehend verbesserte Vorrichtung und Verfahren zum Anbringen von Traggriffen an Packmittel oder Packmittelgruppen aufzuzeigen, die die Nachteile des Standes der Technik nicht aufweist und insbesondere eine einfache Formatanpassung an unterschiedliche Längen Anbringungshöhen eines Traggriffes ermöglicht.

Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung zum Anbringen von Traggriffen an Packmittel oder Packmittelgruppen gemäß den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs 1 gelöst. Ein entsprechendes Verfahren ist Gegenstand des nebengeordneten Patentanspruchs 19. Die jeweiligen Unteransprüche betreffen dabei besonders bevorzugte Ausführungsvarianten der Erfindung.

Gemäß einem ersten Aspekt bezieht sich die Erfindung auf eine Vorrichtung zum Anbringen von Traggriffen an Packmittel oder Packmittelgruppen, mittels der die auf einer Transportvorrichtung in einer Transportrichtung beförderten Packmittel oder Packmittelgruppen jeweils mit zumindest einem Traggriff versehbar sind, wobei der Traggriff vorzugsweise als selbstklebender Traggriff ausgebildet ist. Die Vorrichtung umfasst hierfür einen Grundkörper und eine hieran gelagerte und motorisch antreibbare Traggriff-Applikatoreinheit, die über der Transportvorrichtung um eine quer zur Transportrichtung liegende horizontale Drehachse drehbar gelagert antreibbar ist. Ferner weist die Vorrichtung einen an dem Grundkörper gelagerten und verfahrenbaren Anlagenkörper auf, welcher mit der Traggriff-Applikatoreinheit zusammenwirkt. Ferner ist eine Erfassungseinheit vorgesehen, mittels welcher Positionsmarken der Traggriffe erfassbar sind. Dabei weist die Traggriff- Applikatoreinheit zumindest drei radial zur Drehachse orientierte Applikatorarme auf, die sich jeweils entlang einer die Drehachse schneidenden und von dieser wegorientierten Längsachse erstrecken und an denen jeweils zumindest eine Halte- und/oder Anpresseinrichtung sowie ein Schneidwerkzeug ausgebildet sind, so dass ein zumindest abschnittsweise mit einer Klebeschicht versehenes oder versehbares Endlosband über jeweils ein Packmittel oder eine Packmittelgruppe förderbar, davon ein Traggriff mit jeweils freiendseitigem Klebeabschnitt abtrennbar und der solcherart gebildete Traggriff auf das Packmittel oder die Packmittelgruppe applizierbar, insbesondere andrückbar ist. Gemäß der Erfindung weist die jeweilige Halte- und/oder Anpresseinrichtung zumindest einen Saugbereich zum zumindest zeitweisen Halten und/oder Führen des Endlosbandes sowie des davon abgetrennten Traggriffes mittels eines wenigstens temporär erzeugbaren Unterdrucks auf. Der Anlagenkörper ist dabei zwischen einer Freigabeposition und einer Zugsposition verstellbar, wobei in der Freigabeposition die Traggriff-Applikatoreinheit frei antreibbar ist und in der Zugposition der Anlagenkörper im bestimmungsgemäßen Betrieb mindestens zeitweise auf der Oberseite des ungeschnittenen Traggriffs anlegbar ist. Hierbei meint ungeschnitten, dass der von einer Spendeeinheit als Endlosmaterial kommende Traggriff stromaufwärts zur Traggriff-Applikationseinheit noch nicht geschnitten wurde.

Erfindungsgemäß ist dabei vorgesehen, dass der Anlagenkörper in Abhängigkeit von mittels der zumindest einen Erfassungseinheit erfassten Ist-Positionsdaten der Positionsmarken vielfach, insbesondere stufenlos zwischen der Freigabeposition und der Zugposition durch eine elektrische Antriebseinrichtung verfahrbar ausgebildet ist.

Vorteilhaft kann der Anlagenkörper also jede beliebige Zwischenstellung zwischen der Freigabeposition und der Zugposition als zumindest temporär zulässige Betriebsstellung anfahren, bzw. einnehmen und damit auch während des Betriebs der Vorrichtung bei auftretenden Längenänderungen des Traggriffes, beispielsweise bei Stretch in dem Traggriff, die gewünschte Tiefe Lage als Zugposition im jeweiligen Beugungsabschnitt, also die Einschlagtiefe des Anlagenkörpers in den Traggriff, in Abhängigkeit der erfassten Ist-Steuerdaten ändern und damit nachregeln.

Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsvariante kann dabei vorgesehen sein, dass mittels des Anlagenkörpers jede beliebige Zwischenstellung zwischen der Freigabeposition und der Zugposition als zumindest temporär zulässige Betriebsstellung anfahrbar ist.

Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante kann dabei vorgesehen sein, dass die elektrische Antriebseinrichtung dazu ausgebildet ist, mittels einer Steuer- und Auswerteeinrichtung die elektrische Antriebseinrichtung in Abhängigkeit von mittels der Erfassungseinheit erfassten Ist-Positionsdaten der Positionsmarken der Traggriffe zu steuern- und/oder zu regeln, um den Anlagenkörper vielfach, insbesondere stufenlos zwischen der Freigabeposition und der Zugposition zu verfahren.

Gemäß einer nochmals weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante kann dabei vorgesehen sein, dass die elektrische Antriebseinrichtung als elektrischer Motorantrieb, insbesondere als Schrittmotor, besonders bevorzugt als Servomotor, ausgebildet ist.

Gemäß einer nochmals weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante kann dabei vorgesehen sein, dass die zumindest eine Erfassungseinrichtung als optische Erfassungseinrichtung, insbesondere als Video-Kamera, ausbildet ist, die einen Erfassungsbereich aufweist, mittels dem die jeweilige Ist-Position einer Positionsmarke auf einem entsprechenden Traggriff (4) als Ist-Positionsdaten erfassbar ist.

Gemäß einer nochmals weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante kann dabei vorgesehen sein, dass die Vorrichtung dazu ausgebildet sein, im ortsfesten Erfassungsbereich Ist-Positionsdaten einer Positionsmarke eines entsprechenden Traggriffes über die Erfassungseinrichtung zu erfassen und mittels einer in der elektronischen Steuer- und Auswerteeinrichtung hinterlegten Auswertelektronik mit dort gespeicherten Soll-Positionsdaten von Positionsmarken für Traggriffe zu vergleichen und aus einer eventuellen Abweichung ein Steuersignal zu erzeugen, um mittels der elektronischen Steuer- und Auswerteeinrichtung die elektrische Antriebseinrichtung anzusteuern, die ihrerseits ein an die Abweichung zwischen den Ist-Positionsdaten und den Soll-Positionsdaten erforderliches Verstellen des Anlagenkörpers (8) zwischen der Freigabeposition und der Zugposition veranlasst.

Gemäß einer nochmals weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante kann dabei vorgesehen sein, dass der Anlagekörper über einen Hebelarm drehbar an der Antriebseinrichtung vorgesehen ist, wobei sich der Hebelarm derart gewinkelt von der Antriebseinrichtung in Richtung des Anlagenkörpers erstreckt, dass die Applikatorarme in der Freigabeposition des Anlagenkörpers frei drehbar an diesem vorbeigeführt werden können.

Gemäß einer nochmals weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante kann dabei vorgesehen sein, dass die elektrische Antriebseinrichtung zur Erzeugung einer linearen Bewegung des Anlagenköpers, besonders vorteilhaft zu einer linearen Schwenkbewegung des Anlagenkörpers, ausgebildet ist.

Gemäß einer nochmals weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante kann dabei vorgesehen sein, dass die Schwenkbewegung des Anlagenkörpers in einem synchronen Gleichlauf zu der Drehbewegung der Applikatorarme der Traggriff- Applikatoreinheit ausgebildet ist.

Gemäß einer nochmals weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante kann dabei vorgesehen sein, dass der zumindest eine Saugbereich der jeweiligen Halte- und/oder Anpresseinrichtung des entsprechenden Applikatorarms mittels einer Verschiebeeinrichtung entlang der zugehörigen Längsachse verschiebbar ausgebildet ist. Besonders vorteilhaft ist damit die erfindungsgemäße Vorrichtung dazu ausgebildet, auf einfache Art und Weise eine Formatanpassung an unterschiedlich lange Traggriffe sowie unterschiedliche Anbrinungshöhen eines Traggriffes vorzunehmen, indem durch die Verschiebbarkeit der Saugbereiche mittels der Verschiebeeinrichtung der relative Abstand zwischen zwei an benachbarten Applikatorarmen vorgesehenen Saugbereichen sowie der relative Abstand der Saugbereiche zu der Transportebene veränderbar und damit an die jeweilige Länge eines dazwischen aufgenommenen Traggriffes und/oder die Anbrinungshöhe anpassbar ist.

Gemäß einer nochmals weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante kann dabei vorgesehen sein, dass der jeweilige Saugbereich eines entsprechenden Applikatorarms mittels der Verschiebeeinrichtung zwischen einer ersten Länge und einer zweiten Länge um einen Verstellweg verschiebbar ausgebildet ist.

Gemäß einer nochmals weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante kann dabei vorgesehen sein, dass die jeweilige Halte- und/oder Anpresseinrichtung mit ihrem daran ausgebildeten zumindest einem Saugbereich des entsprechenden Applikatorarms mittels der Verschiebeeinrichtung entlang der zugehörigen Längsachse verschiebbar ausgebildet ist.

Gemäß einer nochmals weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante kann dabei vorgesehen sein, dass der entsprechende Applikatorarm jeweils ein erstes Armelement sowie ein jeweils mittels der Verschiebeeinrichtung relativ zu dem ersten Armelement entlang der zugehörigen Längsachse verschiebbares zweites Armelement aufweist, wobei die jeweilige Halte- und/oder Anpresseinrichtung mit ihrem daran ausgebildeten zumindest einem Saugbereich dem jeweiligen zweiten Armelement zugeordnet ist.

Gemäß einer nochmals weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante kann dabei vorgesehen sein, dass das jeweilige zweite Armelement zwischen einer eingefahrenen und/oder ausgefahrenen Position relativ zu dem zugehörigen ersten Armelement mittels der Verschiebeeinrichtung derart verschiebbar ausgebildet ist, dass der entsprechende Applikatorarm in seiner jeweils eingefahrenen Position die zweite Länge und in seiner ausgefahrenen Position die erste Länge aufweist. Gemäß einer nochmals weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante kann dabei vorgesehen sein, dass das jeweilige zweite Armelement mittels der Verschiebeeinrichtung stufenlos zwischen der eingefahrenen und der ausgefahrenen Position verschiebbar ausgebildet ist, so dass der entsprechende Applikatorarm in sämtlichen Zwischenstellungen zwischen der ersten Länge und der zweiten Länge betreibbar ist.

Gemäß einer nochmals weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante kann dabei vorgesehen sein, dass die Verschiebeeinrichtung zumindest eine Winkelgetriebeeinrichtung sowie eine Gewindeabschnittgetriebeeinrichtung aufweist, um eine auf eine Antriebswelle der Winkelgetriebeeinrichtung eingeleitete rotierende Antriebsbewegung in eine mittels der Schneckengetriebeeinrichtung erzeugbare translatorische Verschiebebewegung der jeweiligen zweiten Armelemente umzuwandeln.

Gemäß einer nochmals weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante kann dabei vorgesehen sein, dass benachbart zum jeweiligen Beugeabschnitt eine in Drehrichtung und lotrechter Erstreckung zur Seitenfläche des Applikatorarms und/oder in der Höhe über der Seitenfläche des Applikatorarms veränderliches und/oder austauschbares Anschlagselement vorgesehen ist. Dieses Anschlagelement kann jeweils eine Saugeinrichtung zum Halten und/oder Fixieren eines Traggriffes mittels eines Unterdrucks aufweisen. Hierbei liegt eine Teilfläche des nächsten Traggriffs auf der Anlageoberfläche des Anschlagelementes auf und kann dort temporär fixiert werden. Vorteilhafterweise ist diese tiefste Endlage des Anlagekörpers beabstandet von dem Anschlagselement, damit der Traggriff in der unteren Verfahrstrecke des Anlagekörpers über das Anschlagselement gezogen und/oder gespannt und dort bedarfsweise in unterschiedlich tiefen Endlagen geführt und saugend gehalten werden kann.

Gemäß einer nochmals weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante kann dabei vorgesehen sein, dass die entsprechend zwischen zwei Applikatorarmen vorgesehene Saugeinrichtung positionsabhängig, insbesondere drehpositionsabhängig, zumindest temporär mit wenigstens einem Unterdruckniveau und/oder Überdruckniveau beaufschlagbar ist.

Gemäß einer nochmals weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante kann dabei vorgesehen sein, dass die entsprechende Saugeinrichtung mittels einer weiteren Verschiebeeinrichtung lotrecht zur Drehachse DA und/oder parallel der entsprechenden Längsachse verschiebbar ausgebildet ist.

Gemäß einer nochmals weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante kann dabei vorgesehen sein, dass der relative Abstand der jeweiligen Saugeinrichtung zu der Drehachse DA und/oder der relative Abstand zu dem stirnseitig an dem entsprechenden Applikationsarm vorgesehenen Saugbereich einstellbar ist.

Gemäß einem weiteren Aspekt bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zum Anbringen von Traggriffen an Packmittel oder Packmittelgruppen, bei dem die auf einer Transportvorrichtung in einer Transportrichtung beförderten Packmittel oder Packmittelgruppen jeweils mit zumindest einem selbstklebenden Traggriff versehen werden, bei dem ein zumindest abschnittsweise mit einer Klebeschicht versehenes oder versehbares Endlosband über jeweils ein Packmittel odereine Packmittelgruppe befördert wird, davon ein Traggriff mit jeweils freiendseitigem Klebeabschnitt abgetrennt wird und der solcherart gebildete Traggriff auf das Packmittel oder die Packmittelgruppe angedrückt wird, und das sich dadurch auszeichnet, dass der Traggriff mittels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung an dem Packmittel oder der Packmittelgruppe abgebracht wird. Bedarfsweise wird vor dem Andrücken ein Klebemittel auf mindestens einem Teilbereich des Traggriffs und/oder der jeweiligen Kontaktfläche appliziert.

„Packmittel“ im Sinne der Erfindung sind auch Verpackungen oder Behältnisse, die im Lebensmittelbereich und dabei speziell auch im Getränkebereich üblicherweise verwendet werden, und zwar insbesondere Behälter, wie z.B. Flaschen, Dosen, auch Weichpackungen, beispielsweise solche hergestellt aus Karton und/oder Kunststofffolie und/oder Metallfolie, Transportbehälter, z. B. Flaschenkästen usw. „Packmittelgruppen“ im Sinne der Erfindung sind zu Gruppen zusammengestellte Packmittel, beispielsweise Gebinde aus derartigen Packmitteln.

Der Ausdruck „im Wesentlichen“ bzw. „etwa“ bedeutet im Sinne der Erfindung Abweichungen vom jeweils exakten Wert um bis zu +/- 10%, bevorzugt um bis zu +/- 5%, und/oder Abweichungen in Form von für die Funktion unbedeutenden Änderungen.

Weiterbildungen, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung ergeben sich auch aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen und aus den Figuren. Dabei sind alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination grundsätzlich Gegenstand der Erfindung, unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung. Auch wird der Inhalt der Ansprüche zu einem Bestandteil der Beschreibung gemacht.

Obwohl manche Aspekte im Zusammenhang mit einer Vorrichtung beschrieben wurden, versteht es sich, dass diese Aspekte auch eine Beschreibung des entsprechenden Verfahrens darstellen, so dass ein Block- oder ein Bauelement einer Vorrichtung auch als ein entsprechender Verfahrensschritt oder als ein Merkmal eines Verfahrensschrittes zu verstehen ist. Analog dazu stellen Aspekte, die im Zusammenhang mit einem oder als ein Verfahrensschritt beschrieben wurden, auch eine Beschreibung eines entsprechenden Blocks oder Details oder Merkmals einer entsprechenden Vorrichtung dar. Einige oder alle der Verfahrensschritte können durch einen Flardware-Apparat (oder unter Verwendung eines Flardware-Apparates) wie z. B. einen Mikroprozessor, einen programmierbaren Computer oder eine elektronische Schaltung ausgeführt werden. Bei einigen Ausführungsbeispielen können einige oder mehrere der wichtigsten Verfahrensschritte durch einen solchen Apparat ausgeführt werden.

Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren an Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:

Figur 1 a und 1 b in jeweils schematischer Seitenansicht und in Zusammenschau der beiden Figuren 1a und 1 b eine beispielhafte Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Anbringen von Traggriffen an Packmittel oder Packmittelgruppen;

Figur 2a und 2b in jeweils schematischer Ansicht eine beispielhafte Traggriff- Applikatoreinheit in einer eingefahrenen sowie einer ausgefahrenen Position;

Figur 3a und 3b in jeweils schematischer Ansicht eine Funktionsdarstellung einer Verschiebeeinrichtung einer Traggriff- Applikatoreinheit;

Fig. 4 bis Fig. 7 in schematischer Seitenansicht eine beispielhafte

Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Anbringen von Traggriffen an Packmittel oder Packmittelgruppen in verschiedenen Betriebszuständen;

Figur 8a und 8b in schematischer Seitenansicht zwei beispielhafte

Ausführungsvarianten eines Saugpads in der Beuge einer Traggriff- Applikatoreinheit.

Für gleiche oder gleich wirkende Elemente der Erfindung werden in den Figuren identische Bezugszeichen verwendet. Ferner werden der Übersichtlichkeit halber nur Bezugszeichen in den einzelnen Figuren dargestellt, die für die Beschreibung der jeweiligen Figur erforderlich sind. Auch ist die Erfindung in den Figuren nur als Schemataansicht zur Erläuterung der Arbeitsweise dargestellt. Insbesondere dienen die Darstellungen in den Figuren nur der Erläuterung des grundlegenden Prinzips der Erfindung. Es wurde bewusst aus Übersichtlichkeitsgründen darauf verzichtet, alle Bestandteile der Vorrichtung zu zeigen, da diese aus dem Stand der Technik bekannt sind.

Die in den Figuren allgemein mit 1 bezeichnete Vorrichtung dient zum Anbringen von Traggriffen 4 in Form von Tragschlaufen an Packmittelgruppen 2 in Form von Gebinden, die jeweils aus mehreren Packmitteln 3 in Form von Behältern oder Flaschen bestehen, und zwar beispielsweise aus insgesamt vier Packmitteln 3, die in der Packmittelgruppe 2 zwei Reihen mit jeweils zwei Packmitteln 3 bilden. Die Packmittel 3 sind in geeigneter Weise zu der Packmittelgruppe 2 miteinander verbunden, beispielsweise durch eine Rundum-Verpackung in Form einer Schrumpffolie oder aber dadurch, dass die Packmittel 3 jeweils über einen Kleberauftrag aneinandergehalten sind. Jede Packmittelgruppe 2 ist mit einem Traggriff 4 versehen, der von einem Tragband gebildet ist, welches mit seinen Enden aneinander gegenüberliegenden Seiten der Packmittelgruppe 2 an dieser in geeigneter Weise befestigt ist, beispielsweise durch Kleben, durch Verschweißen usw. Das den Traggriff 4 bildende Tragband ist beispielsweise ein solches aus Kunststoff.

Die Vorrichtung 1 ist oberhalb einer Transportvorrichtung 6 an einem Grundkörper 9 angeordnet, auf der die Packmittel 3 bzw. Packmittelgruppen 2 aufstehend in einer Transportrichtung A (in den Figuren von links nach rechts) auf einer Transportebene TE bewegt und entlang dieser jeweils mit zumindest einem Traggriff 4, vorzugsweise einem selbstklebenden Traggriff, versehen werden.

Hierfür weist die Vorrichtung 1 eine Traggriff-Applikatoreinheit 7 auf, mit der die Traggriffe 4 an die Packmittel 3 bzw. Packmittelgruppen 2 angebracht werden, und zwar durch Abziehen einer den jeweiligen Traggriff 4 bzw. das Tragband bildenden Tragbandlänge von einem nicht nähergehend dargestellten Vorrat eines endlosen, bandförmigen Tragbandmaterials, das durch Abtrennen der für den jeweiligen Traggriff 4 erforderlichen Länge von dem Tragbandmaterial und durch Verbinden der beiden Enden des so gebildeten Tragbandes mit der jeweiligen Packmittelgruppe 2 den Traggriff 4 ausbildet.

Mehr im Detail wird die Traggriff-Applikatoreinheit 7 hierfür motorisch angetrieben und ist insbesondere oberhalb der Transportvorrichtung 6 an dem Grundkörper 9 derart angeordnet, dass sie um eine quer zur Transportrichtung A liegende horizontale Drehachse DA drehbar gelagert ist. Insbesondere ist die Drehachse DA quer, vorzugsweise rechtwinklig, zur Transportrichtung A sowie parallel zur Transportebene TE orientiert. Insbesondere wird die Traggriff-Applikatoreinheit 7 in einer dem Uhrzeigersinn entgegengesetzten Drehrichtung DR motorisch angetrieben.

Die Traggriff-Applikatoreinheit 7 ist dabei mittels einer nicht nähergehend dargestellten Stelleinrichtung relativ zu der auf der Transportvorrichtung 6 ausgebildeten Transportebene TE höhenveränderbar, also insbesondere anhebbar und/oder absenkbar, ausgebildet. In anderen Worten ist also der relative Abstand zwischen der Drehachse DA der Traggriff-Applikatoreinheit 7 und der Transportebene TE mittels der Stelleinrichtung veränderbar ausgebildet und somit eine Höhenverstellung der Traggriff-Applikatoreinheit 7 möglich.

Die Traggriff-Applikatoreinheit 7 weist zudem zumindest drei radial zur Drehachse DA orientierte Applikatorarme A1 , A2, A3 auf, die sich jeweils entlang einer die Drehachse DA schneidenden und von dieser wegorientierten Längsachse LA1 , LA2, LA3 erstrecken und an denen jeweils zumindest eine Halte- und/oder Anpresseinrichtung 10.1 , 10.2, 10.3 sowie ein Schneidwerkzeug 11.1 , 11.2, 11.3 ausgebildet sind, so dass ein zumindest abschnittsweise mit einer Klebeschicht versehenes Endlosband des Tragbandmaterials über jeweils ein Packmittel 3 oder eine Packmittelgruppe 2 förderbar, davon ein Traggriff 4 mit jeweils freiendseitigem Klebeabschnitt abtrennbar und der solcherart gebildete Traggriff 4 auf das Packmittel 3 oder die Packmittelgruppe 2 applizierbar, insbesondere andrückbar ist.

In der in den Figuren dargestellten Ausführungsvariante umfasst die Traggriff- Applikatoreinheit 7 drei Applikatorarme A1 , A2, A3, nämlich einen ersten, einen zweiten sowie einen dritten Applikatorarm A1 , A2, A3, die jeweils identisch zueinander aufgebaut sind und sich radial von der Drehachse DA weggerichtet erstrecken.

Jeder der Applikatorarme A1 , A2, A3 weist dabei die entsprechende Längsachse LA1 , LA2, LA3 auf, entlang der sich der jeweilige in seiner Grundform im Wesentlichen reckeckförmig ausgebildete Applikatorarm A1 , A2, A3 erstreckt. Dabei schneiden sich die jeweiligen Längsachse LA1 , LA2, LA3 in der Drehachse DA. Insbesondere erstrecken sich die Applikatorarme A1 , A2, A3 in gleichmäßigen oder näherungsweise gleichmäßigen Winkelabständen um die Drehachse DA, also vorliegend die entsprechenden Längsachsen LA1 , LA2, L3 in Winkelabständen von näherungsweise 120° um ihren gemeinsamen Schnittpunkt in der Drehachse DA.

Zudem bildet jeder rechteckförmige Applikatorarm A1 , A2, A3 an seinen in die Zeichenebene der Figuren hinein zeigen Längsseitenflächen jeweils eine Vorderseite VS sowie eine Rückseite RS aus. Insbesondere weist dabei der erste Applikatorarm A1 eine erste Vorderseite VS1 und eine erste Rückseite RS1 , der zweite Applikatorarm A2 eine zweite Vorderseite VS2 und eine zweite Rückseite RS2 sowie der dritte Applikatorarm A3 eine dritte Vorderseite VS3 und eine dritte Rückseite RS3 auf.

Dabei ist die jeweilige Rückseite RS1 , RS2, RS3 eines entsprechenden Applikatorarms A1 , A2, A3 über einen Beugeabschnitt 13.1 , 13.2, 13.3 mit einer Vorderseite VS1 , VS2, VS3 eines entgegen der Drehrichtung DR der Traggriff- Applikatoreinheit 7 benachbart vorgesehenen Applikatorarms A1 , A2, A3 verbunden.

Insbesondere weisen dabei die Applikatorarme A1 , A2, A3 jeweils zumindest die Halte- und/oder Anpresseinrichtung 10.1 , 10.2, 10.3 sowie das Schneidwerkzeug

11.1 , 11.2, 11.3 auf. Mehr im Detail weist der erste Applikatorarm A1 zumindest eine erste Halte- und/oder Anpresseinrichtung 10.1 sowie ein erstes Schneidwerkzeug

11.1 , der zweite Applikatorarm A2 zumindest eine zweite Halte- und/oder Anpresseinrichtung 10.2 sowie ein zweites Schneidwerkzeug 11.2, und der dritte Applikatorarm A3 zumindest eine dritte Halte- und/oder Anpresseinrichtung 10.3 sowie ein drittes Schneidwerkzeug 11.3 auf.

Das jeweilige Schneidwerkzeug 11.1 , 11.2, 11.3 kann dabei an dem entsprechenden Applikatorarm A1 , A2, A3 als an dessen freien Stirnseite vorgesehenes, gesteuert ein- und ausfahrbares Messer ausgebildet sein.

Ferner weist die jeweilige Halte- und/oder Anpresseinrichtung 10.1 , 10.2, 10.3 eines entsprechenden Applikatorarms A1 , A2, A3 jeweils zumindest einen Saugbereich

12.1 , 12.2 zum zumindest zeitweisen Halten und/oder Führen des Endlosbandes sowie des davon abgetrennten Traggriffes 4 mittels eines wenigstens temporär erzeugbaren Unterdrucks auf.

Mehr im Detail weist die jeweilige Halte- und/oder Anpresseinrichtung 10.1 , 10.2, 10.3 eines entsprechenden Applikatorarms A1 , A2, A3 jeweils zwei Saugbereich 12.1 , 12.2 auf, wobei ein jeweils erster Saugbereich 12.1 an der entsprechenden Vorderseite VS1 , VS2, VS3 und ein jeweils zweiter Saugbereich 12.2 an der entsprechenden Rückseite RS1 , RS2, RS3 der an einem zugehörigen Applikatorarm A1 , A2, A3 ausgebildeten Halte- und/oder Anpresseinrichtung 10.1 , 10.2, 10.3 vorgesehen ist.

Der jeweilige erste Saugbereich 12.1 kann dabei vorteilhaft als Öffnung in einem an der entsprechenden Vorderseite VS1 , VS2, VS3 im Bereich einer zugehörigen Halte- und/oder Anpresseinrichtung 10.1 , 10.2, 10.3 vorgesehenen, insbesondere angeordneten, ersten plattenförmigen Formatteils 16.1 ausgebildet sein. Das entsprechende erste Formatteil 16.1 kann dabei aus einem elastischen Material, insbesondere aus Schaumstoff, gebildet sein und dient dabei sowohl zum Halten und/oder Führen des Endlosbandes sowie des davon abgetrennten Traggriffes 4 als auch zum Andrücken des abgetrennten Traggriffes 4 an das Packmittel 3 sowie die Packmittelgruppe 2.

Auch der jeweilige zweite Saugbereich 12.2 kann dabei vorteilhaft als Öffnung in einem an der entsprechenden Rückseite RS1 , RS2, RS3 im Bereich einer zugehörigen Halte- und/oder Anpresseinrichtung 10.1 , 10.2, 10.3 vorgesehenen, insbesondere angeordneten, zweiten plattenförmigen Formatteils 16.2 ausgebildet sein. Auch das entsprechende zweite Formatteil 16.2 kann dabei aus einem elastischen Material, insbesondere aus Schaumstoff, gebildet sein und dient dabei sowohl zum Halten und/oder Führen des Endlosbandes sowie des davon abgetrennten Traggriffes 4 als auch zum Andrücken des abgetrennten Traggriffes 4 an das Packmittel 3 sowie die Packmittelgruppe 2.

Ferner weist die jeweilige Halte- und/oder Anpresseinrichtung 10.1 , 10.2, 10.3 eines entsprechenden Applikatorarms A1 , A2, A3 an ihrer zugehörigen Rückseite RS1 , RS2, RS3 jeweils zumindest ein Federblech 17.1 , 17.2, 17.3 auf (beispielhaft dargestellt in Figur 5), das von der zugehörigen Längsachse LA1 , LA2, LA3 weggewölbt ausgebildet ist. Vorzugsweise sind dabei an der jeweiligen Rückseite RS1 , RS2, RS3 jeweils mehrere, vorzugsweise drei, parallel oder im Wesentlichen in ihrer entsprechenden Längserstreckung parallel zueinander sowie entlang der Längsachse LA1 , LA2, LA3 orientierte Federbleche 17.1 , 17.2, 17.3 an dem zugehörigen Applikatorarm A1 , A2, A3 im Bereich seiner jeweiligen Halte- und/oder Anpresseinrichtung 10.1 , 10.2, 10.3 angeordnet. Die Federbleche 17.1 , 17.2, 17.3 dienen zur Stoßdämpfung beim Anschlägen entsprechenden Applikatorarms A1 , A2, A3 gegen das Packmittel 3 oder die Packmittelgruppe 2, um diese somit vor Beschädigungen zu schützen.

Zudem kann im Bereich des freien Endes eines entsprechenden Applikatorarms A1 , A2, A3 an dessen entsprechender Vorderseite VS1 , VS2, VS3 jeweils eine Sensoreinrichtung 18.1 , 18.2, 18.3 zur Erfassung eines mechanischen Auflaufens eines entsprechenden Packmittels 3 oder Packmittelgruppe 2 gegen einen jeweiligen Applikatorarm A1 , A2, A3 vorgesehen sein. Insbesondere kann die jeweilige Sensoreinrichtung 18.1 , 18.2, 18.3 als Kraftsensor bzw. Anschlagssensor ausgebildet sein, durch deren Sensorsignal ein Weiterdrehen der Traggriff-Applikatoreinheit 7 gesteuert und/oder geregelt wird.

Zudem kann die Traggriff-Applikatoreinheit 7 eine weitere Sensoreinrichtung 19 aufweisen, mit der die relative Drehlage bzw. Drehposition der einzelnen Applikatorarme A1 , A2, A3 erfassbar ist. Vorzugsweise ist die Sensoreinrichtung 19 zwischen der Transportebene TE und der Drehachse DA vorgesehen und vorteilhaft als Lagesensor ausgebildet.

Überdies ist zur Bereitstellung des zumindest temporär erzeugbaren Unterdrucks an den entsprechenden Saugbereichen 12.1 , 12.2 eine Druckverteilanordnung 15 vorgesehen, die dazu ausgebildet ist, den jeweiligen Saugbereich 12.1 , 12.2 einer zugehörigen Halte- und/oder Anpresseinrichtung 10.1 , 10.2, 10.3 des entsprechenden Applikatorarms A1 , A2, A3 positionsabhängig, insbesondere drehpositionsabhängig, zumindest temporär mit wenigstens einem Unterdruckniveau und/oder Überdruckniveau zu beaufschlagen. Unter Unterdruckniveau wird vorliegend ein Druck verstanden, der unterhalb des Atmosphärendrucks, also insbesondere des Umgebungsdrucks, liegt. Ein Überdruckniveau liegt dem entsprechend oberhalb des Atmosphärendrucks.

Insbesondere ist die Druckverteilanordnung 15 dazu ausgebildet, drehpositionsabhängig von der relativen Lage, insbesondere der Drehlage der Traggriff-Applikatoreinheit 7 den jeweiligen Saugbereich 12.1 , 12.2 einer zugehörigen Halte- und/oder Anpresseinrichtung 10.1 , 10.2, 10.3 des entsprechenden

Applikatorarms A1 , A2, A3 zumindest temporär mit einem Unterdrück- und/oder Überdruckniveau zu beaufschlagen.

Ferner sieht die Vorrichtung zumindest eine Erfassungseinheit 5 vor, mittels welcher auf den Traggriffen 4 vorgesehene Positionsmarken PM erfassbar sind.

Erfindungsgemäß ist dabei vorgesehen, dass der Anlagenkörper 8 in Abhängigkeit von mittels der zumindest einen Erfassungseinheit 5 erfassten Ist-Positionsdaten IPD der Positionsmarken PM vielfach, insbesondere stufenlos zwischen der Freigabeposition FP und der Zugposition ZP durch eine elektrische Antriebseinrichtung 36 verfahrbar ausgebildet ist.

Vorteilhaft kann der Anlagenkörper 8 also jede beliebige Zwischenstellung zwischen der Freigabeposition FP und der Zugposition ZP als zumindest temporär zulässige Betriebsstellung anfahren, bzw. einnehmen und damit auch während des Betriebs der Vorrichtung 1 bei auftretenden Längenänderungen des Traggriffes 4, beispielsweise bei einem Stretch, also Dehnung des Traggriff 4, die gewünschte Tiefe Lage als Zugposition ZP im jeweiligen Beugungsabschnitt 13.1..13.3, d.h. die Einschlagtiefe des Anlagenkörpers 8 in den Traggriff 4, in Abhängigkeit der mittels der Erfassungseinheit 5 erfassten Ist-Positionsdaten IPD ändern und damit nachregeln.

Derartige Positionsmarken PM für die Erfassung der Ist-Positionsdaten IPD sind an dem jeweiligen Traggriff 4 als Druckmarken und/oder Längenmarken und/oder Schneidmarken vorgesehen. Ein jeder Traggriff 4 weist dabei zumindest eine derartige Positionsmarke PM auf. Als Ist-Positionsdaten IPD wird insbesondere die jeweilige Ist-Position einer Positionsmarke PM auf einem entsprechenden Traggriff 4 verstanden.

Ferner kann die elektrische Antriebseinrichtung 36 über eine Steuerleitung 37 mit einer Steuer- und Auswerteeinrichtung 38 elektrisch verbunden und mittels dieser Steuer- und/oder regelbar ausgebildet sein. Zudem ist auch die Erfassungseinheit 5 über eine Steuerleitung 37 mit der Steuer- und Auswerteeinrichtung 38 verbunden.

Mehr im Detail ist die elektrische Antriebseinrichtung 36 ist dabei dazu ausgebildet, mittels der Steuer- und Auswerteeinrichtung 38 die elektrische Antriebseinrichtung 36 in Abhängigkeit von mittels der Erfassungseinheit 5 erfassten Ist-Positionsdaten IPD der Positionsmarken PM der Traggriffe 4 zu Steuer- und/oder zu regeln und damit letztlich den Anlagenkörper 8 vielfach, insbesondere stufenlos zwischen der Freigabeposition FP und der Zugposition ZP zu verfahren.

Dabei kann die elektrische Antriebseinrichtung 36 als elektrischer Motorantrieb, insbesondere als Schrittmotor, besonders bevorzugt als Servomotor, ausgebildet sein.

Die zumindest eine Erfassungseinrichtung 5 ist dabei als vorzugsweise optische Erfassungseinrichtung, beispielweise Video-Kamera, ausbildet und über eine entsprechende Steuerleitung 37 ebenfalls elektrisch mit der elektronischen Steuer- und Auswerteeinrichtung 38 verbunden. Dabei weist die zumindest eine Erfassungseinrichtung 5 einen ortsfesten Erfassungsbereich, vorzugsweise einen ortsfesten Bilderfassungsbereich, auf, mittels die jeweilige Ist-Position einer Positionsmarke PM auf einem entsprechenden Traggriff 4 als Ist-Positionsdaten IPD erfasst werden kann.

Insbesondere kann die Vorrichtung 1 dazu ausgebildet sein, im ortsfesten Erfassungsbereich Ist-Positionsdaten IPD einer Positionsmarke PM eines entsprechenden Traggriffes 4 über die Erfassungseinrichtung 5 zu erfassen und mittels einer in der elektronischen Steuer- und Auswerteeinrichtung 38 hinterlegten Auswertelektronik mit dort gespeicherten Soll-Positionsdaten SPD von Positionsmarken PM für Traggriffe 4 zu vergleichen und aus einer eventuellen Abweichung ein Steuersignal zu erzeugen, um mittels der elektronischen Steuer- und Auswerteeinrichtung 38 über die Steuerleitung 37 die elektrische Antriebseinrichtung 36 anzusteuern, die ihrerseits ein an die Abweichung zwischen den Ist-Positionsdaten IPD und den Soll-Positionsdaten SPD erforderliches Verstellen des Anlagenkörpers 8 zwischen der Freigabeposition FP und der Zugposition ZP veranlasst.

Dabei kann der Anlagekörper 8 über einen Flebelarm 8.1 drehbar an der Antriebseinrichtung 36 vorgesehen sein. Der Flebelarm 8.1 kann sich dabei vorteilhaft derart gewinkelt von der Antriebseinrichtung 36 in Richtung des Anlagenkörpers 8 erstrecken, dass die Applikator-arme A1 , A2, A3 in der Freigabeposition FP des Anlagenkörpers 8 frei drehbar an diesem vorbeigeführt werden können.

Die elektrische Antriebseinrichtung 36 ist dabei insbesondere zu Erzeugung einer linearen Bewegung des Anlagenköpers 8, besonders vorteilhaft zu einer linearen Schwenkbewegung des Anlagenkörpers 8, ausgebildet.

Insbesondere ist dabei vorgesehen, dass die Schwenkbewegung des Anlagenkörpers 8 in einem synchronen Gleichlauf zu der Drehbewegung der Applikatorarme A1 , A2, A3 der Traggriff-Applikatoreinheit 7 ausgebildet ist.

Ferner kann damit vorgesehen sein, dass der Traggriff 4 von einem Vorrat eines endlosen, bandförmigen Tragbandmaterials mit einer im Wesentlichen konstanten und auf die Drehbewegung der Applikatorarme A1 , A2, A3 der Traggriff- Applikatoreinheit 7 abgestimmte Geschwindigkeit abgezogen wird.

Dabei kann auch vorgesehen sein, dass der zumindest eine Saugbereich 12.1 , 12.2 der jeweiligen Halte- und/oder Anpresseinrichtung 10.1 , 10.2, 10.3 des entsprechenden Applikatorarms A1 , A2, A3 mittels einer Verschiebeeinrichtung 14 entlang der zugehörigen Längsachse LA1 , LA2, LA3 verschiebbar ausgebildet ist. Es kann also der relative Abstand des jeweiligen Saugbereiches 12.1 , 12.2 entlang der zugehörigen Längsachse LA1 , LA2, LA3 zu der für sämtliche Applikatorarme A1 , A2, A3 gemeinsamen Drehachse DA eingestellt, insbesondere verändert, und damit auch die relative Höhenlage des jeweiligen Saugbereiches 12.1 , 12.2 zu der

Transportebene TE, auf der die Packmittel 3 befördert werden.

Die Verschiebbarkeit des zumindest eines Saugbereiches 12.1 , 12.2 mittel der Verschiebeeinrichtung 14 kann dabei mechanisch, vorzugsweise elektro mechanisch, insbesondere motorisch gesteuert und/oder geregelt angetrieben, erfolgen.

Mehr im Detail kann der jeweilige Saugbereich 12.1 , 12.2 eines entsprechenden Applikatorarms A1 , A2, A3 mittels der Verschiebeeinrichtung 14 zwischen einer ersten Länge L1 und einer zu der ersten Länge L1 unterschiedlich, insbesondere kürzer ausgebildeten, zweiten Länge L2 verschiebbar ausgebildet sein. Die erste bzw. zweite Länge L1 , L2 ist dabei jeweils der relative Abstand zwischen der freien Stirnseite eines entsprechenden Applikatorarms A1 , A2, A3 und der gemeinsamen Drehachse DA entlang der jeweiligen Längsachse LA1 , LA2, LA3. Der Längenunterschied zwischen der Länge L1 und L2, also der Abstand zwischen der ersten Länge L1 und der zweiten Länge L2, entspricht dabei dem jeweiligen Verstellweg VS eines jeweiligen Applikatorarms A1 , A2, A3. Vorzugsweise liegt der Verstellweg VS zwischen der jeweiligen Länge L1 und L2 der entsprechenden Applikatorarme A1 , A2, A3 zwischen 1cm und 15cm, besonders vorteilhaft zwischen 3cm und 10cm, beispielsweise bei näherungsweise 5cm.

Auch kann vorgesehen sein, dass die jeweilige Halte- und/oder Anpresseinrichtung 10.1 , 10.2, 10.3 mit ihrem daran ausgebildeten zumindest einem Saugbereich 12.1 , 12.2 des entsprechenden Applikatorarms A1 , A2, A3 mittels der Verschiebeeinrichtung 14 entlang der zugehörigen Längsachse LA1 , LA2, LA3 verschiebbar ausgebildet ist.

Beispielsweise kann hierfür der jeweilige Applikatorarm A1 , A2, A3 ein erstes Armelement 20.1 sowie ein mittels der Verschiebeeinrichtung 14 relativ zu dem ersten Armelement 20.1 entlang der zugehörigen Längsachse LA1 , LA2, LA3 verschiebbares zweites Armelement 20.2 aufweisen, wobei die jeweilige Halte- und/oder Anpresseinrichtung 10.1 , 10.2, 10.3 mit ihrem daran ausgebildeten zumindest einem Saugbereich 12.1 , 12.2 dem jeweiligen zweiten Armelement 20.2 zugeordnet, insbesondere an diesem ausordnet, ist.

Dabei kann das jeweilige zweite Armelement 20.2 zwischen einen eingefahrenen und/oder ausgefahrenen Position PE, PA relativ zu dem entsprechenden ersten Armelement 20.1 mittels der Verschiebeeinrichtung 14 derart verschiebbar sein, dass der entsprechende Applikatorarm A1 , A2, A3 in seiner eingefahrenen Position PE die zweite Länge L2 und in seiner ausgefahrenen Position die erste Länge L1 aufweist.

Vorzugsweise ist dabei das jeweilige zweite Armelement 20.2 mittels der Verschiebeeinrichtung 14 stufenlos zwischen der eingefahrenen und der ausgefahrenen Position PE, PA verschiebbar ausgebildet, so dass der entsprechende Applikatorarm A1 , A2, A3 in sämtlichen Zwischenlängen, d.h. Zwischenstellungen, zwischen der ersten Länge L1 und der zweiten Länge L2 betreibbar ist.

Mehr im Detail kann die Verschiebeeinrichtung 14 dabei beispielhaft dazu ausgebildet sein, eine auf eine Antriebswelle 21 einer Winkelgetriebeeinrichtung 22 motorisch eingeleitete rotierende Antriebsbewegung in eine mittels einer Schneckengetriebeeinrichtung 23 erzeugbare translatorische, in der Figur 3b mit einem Doppelpfeil gekennzeichnete Verschiebebewegung der jeweiligen zweiten, in der Figur 3b nur abschnittsweise dargestellten Armelemente 20.2 zwischen der eingefahrenen und/oder der ausgefahrenen Position PE, PA einzuleiten. Es wird also in anderen Worten mittels der Verschiebeeinrichtung 14 unter Zwischenschaltung der Winkelgetriebeeinrichtung 21 sowie der Schneckengetriebeeinrichtung 23 eine anfängliche Drehbewegung der Antriebswelle 21 (erzeugt mittel der Winkelgetriebeeinrichtung 21 ) in eine Schiebebewegung (erzeugt mittels der Schneckengetriebeeinrichtung 23) der jeweiligen zweiten Armelemente 20.2 der entsprechenden Applikatorarme A1 , A2, A3 umgewandelt.

Hierfür kann die Verschiebeeinrichtung 14 eine mit sämtlichen Applikatorarmen A1 , A2, A3 zusammenwirkende Winkelgetriebeeinrichtung 21 aufweisen, die über ein drehfest an der Antriebswelle 21 angeordnetes erstes Zahnrad 25 drei weitere Zahnräder 26 antreibt, die jeweils drehfest an lotrecht sowie sternförmig von der Antriebswelle 21 wegorientierten Antriebswellen 27 angeordnet sind. Die Antriebwellen 27 wiederum weisen entlang ihrer jeweiligen Längserstreckung entlang der entsprechenden Längsachsen LA1 , LA2, LA3 auf der dem entsprechenden Zahnrad 26 gegenüberliegenden Seite jeweils ein Gewindeabschnitt 29 einer Schneckengetriebeeinrichtung 23 auf oder ein Spindelabschnitt, der drehfest an der entsprechenden Antriebswelle 27 angeordnet ist. Mittels des entsprechenden Gewindeabschnittes 29 kann dann ein mit dem entsprechenden zweiten Armelement 20.2 mechanisch über eine jeweilige Gewindemutter 30 zwangsgekoppelter Verschiebeschlitten 31 translatorisch verschoben werden. Dies erfolgt mittels der Schneckengetriebeeinrichtung 23 derart, dass die über die Antriebswelle 27 erzeugte Drehbewegung von dem an der Antriebswelle 27 angeordneten Gewindeabschnittes 29 oder einem Spindelabschnitt abgegriffen und auf die mit dem Verschiebeschlitten 31 zusammenwirkende Gewindemutter 30 derart übertragen wird, dass der Verschiebeschlitten 31 samt daran angeordnetem zweiten Armelement 20.2 verschiebbar um den Verstellweg VS ausgebildet ist. Letztlich wird damit mittels der Verschiebeeinrichtung 14 unter Zwischenschaltung der Winkelgetriebeeinrichtung 21 sowie der Schneckengetriebeeinrichtung 23 eine anfängliche Drehbewegung der Antriebswelle 21 in eine Schiebebewegung der mechanisch mit den jeweiligen zweiten Armelementen 20.2 der entsprechenden Applikatorarme A1 , A2, A3 zwangsgekoppelten Verschiebeschlitten 31 umgewandelt.

Wie im Detail auch zu den Figuren 3a, 3b beschrieben, kann alternativ die Drehbewegung auch über ein Winkelgetriebe veranlasst werden und auf eine Spindel (Bewegungsschraube) übertragen werden. Von dort wird die Drehbewegung über eine Spindelmutter, die mit einem Verschiebeschlitten starr verbunden ist, in eine translatorische Bewegung überführt. Das Winkelgetriebe umfasst hierbei ein zentrales Kegelrad und jeweils mindestens ein Kegelrad je Applikationsarm.

Damit können die Applikatorarme A1 , A2, A3 zur Formatanpassung an unterschiedliche Traggrifflängen in ihrer jeweiligen Längserstreckung entlang der entsprechenden Längsachse LA1 , LA2, LA3 längenveränderbar ausgebildet sein. In den Figuren 8a und 8b sind zwei verbesserte Varianten der vorherigen Ausführungen gezeigt, bei denen Anschlagelemente 35 vorgesehen sind, deren Erhebungshöhe über der Seite der Applikatorarme A1 , A2, A3 und damit im Bereich des Beugungsabschnitts als Stellgröße für die Traggriff länge dient. Bei gleichbleibenden Anschlagorten/-höhe der beiden Enden eines Traggriffes 4 auf den Behältern bzw. der umhüllenden Folie, kann so die Wölbungshöhe des Traggriffes 4 über dem Gebinde verändert werden. Je weiter nämlich das jeweilige Anschlagselement heraus steht, umso geringer ist die Wölbung des Traggriffes 4 über dem Gebinde und umgekehrt. Gemäß den Figuren 8a und 8b sind, wie schematisch benachbart zu dem einem Beugeabschnitt 13.1 dargestellten, benachbart zum jeweiligen Beugeabschnitt 13.1 , 13.2, 13.2 jeweils ein Anschlagelement 35 mit entsprechender Saugeinrichtung 32 zum Flalten und/oder Fixieren eines Traggriffes 4 mittels eines Unterdruckes an der Seitenfläche des Applikationsarmes A1 , A2, A3 vorgesehen. Das Anschlagselement 35 mit der jeweiligen Saugeinrichtung 32 ist gemäß dieser Ausführungsvariante also benachbart zu jedem der Beugeabschnitte 13.1 , 13.2, 13.3 vorgesehen. Somit kann das Anlagekörper 8 ein einem Streckenabschnitt in seiner tiefen Lage tiefer gestellt werden, als das Anschlagelement 35 und gleichzeitig kann so der Traggriff 4 trotzdem immer sicher gehalten werden. Aus Übersichtlichkeitsgründen ist die Pneumatikleitungen 34 hier nur jeweils einfach dargestellt.

Die jeweilige Saugeinrichtung 32 ist dabei zur Bereitstellung des zumindest temporär erzeugbaren Unterdrucks ausgebildet und hierfür beispielsweise über eine nicht nähergehend dargestellte Schlauchverbindung mit der Druckverteilanordnung 15 verbunden. Über den Unterdrück kann dabei der bereits abgelängte Traggriff 4 an der entsprechend Saugeinrichtung 32 angesaugt, also gehalten, werden.

Es kann dabei auch vorgesehen sein, dass die entsprechende Saugeinrichtung 32 mittels einer weiteren Verschiebeeinrichtung 33 lotrecht zur Drehachse DA und/oder parallel der entsprechenden Längsachse LA1 , LA2, LA3 verschiebbar ausgebildet ist (In den Figuren 8a und 8b mit Doppelpfeilen angedeutet). Es kann also der relative Abstand der jeweiligen Saugeinrichtung 32 zu der Drehachse DA und/oder der relative Abstand zu dem stirnseitig an dem entsprechenden Applikationsarm A1 , A2, A3 vorgesehenen Saugbereich 12.1 , 12.2 eingestellt, insbesondere verändert, werden.

Die Verschiebbarkeit der entsprechenden Saugeinrichtung 32 mittel der weiteren Verschiebeeinrichtung 33 kann dabei mechanisch, vorzugsweise elektro mechanisch, insbesondere motorisch gesteuert und/oder geregelt angetrieben, erfolgen. Beispielsweise kann die weitere Verschiebeeinrichtung 33 hierfür auch eine Pneunamtikzylindereinrichtung aufweisen oder wie die oben stehende Verschiebeeinrichtung 14 ausgebildet sein.

Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die entsprechend zwischen zwei Applikatorarmen A1 , A2, A3 vorgesehene Saugeinrichtung 32 positionsabhängig, insbesondere drehpositionsabhängig, zumindest temporär mit wenigstens einem Unterdruckniveau und/oder Überdruckniveau beaufschlagbar ist.

Das Anschlagselement 35 kann weiterhin rein mechanisch ohne Pneumatikanschluss und/oder -funktion ausgebildet sein. Hierbei können jeweils ein oder mehrere Haltefinger vorgesehen sein, die den Tragegriff in Anlage an dem Anschlagelement 35 bei der Rotation festhalten. Weiterhin kann das Anschlagselement auch als Formatteil ausgeführt sein, dass nicht in der lotrechten Erstreckung zur Antriebswelle oder Applikatorarmbeuge verstellbar ist, sondern in ein Aufnahmeelement eingesetzt und bedarfsweise händisch gewechselt wird. Diese zuletzt genannten Varianten sind nicht dargestellt.

Vorzugsweise ist die Druckverteilanordnung 15 dazu ausgebildet, drehpositionsabhängig von der relativen Lage, insbesondere der Drehlage der Traggriff-Applikatoreinheit 7, die jeweilige Saugeinrichtung 32 zumindest temporär mit einem Unterdrück- und/oder Überdruckniveau zu beaufschlagen. Hierfür kann der entsprechenden Saugeinrichtung 32 auch eine elektrisch gesteuerte Ventilgruppe oder Mehrwegeventil zugeordnet sein. Jede dieser Ventilgruppe oder dieser Mehrwegeventile ist über eine Saugleitung und eine Hochdruckleitung mit einer entsprechenden Quelle permanent verbunden. Durch ein geeignetes Sensor- oder Steuerungssignal wird die Ventilgruppe oder das Mehrwegeventil analog den vorgenannten Ausführungsbeispielen entsprechend geschalten um die Tragegriff 4 sicher zu halten oder diesen durch einen Druckimpuls abzustoßen. Diese Schaltpositionen sind zum jeweiligen Applikatorarm A1 , A2, A3 in der jeweiligen, gezeigten Drehlage schematisch, nebenstehend gezeigt. Die Zwischen- oder Übergangsschaltungen ergeben sich in analoger Weise.

Die jeweilige Saugeinrichtung 32 ist insbesondere dazu ausgebildet, eine definierte Länge des Traggriffes 4 zu erhalten, indem dieser in dem Beugeabschnitt 13.3 mit einem Unterdrück in seiner tiefen Lage gehalten ist. Zudem kann mittels der entsprechenden Saugeinrichtung 32 der anfänglich über die Enden der beiden entsprechend oben stehenden Applikatorarme A1 , A2, A3 neu eingeführte und horizontal gespannte Tragegriff 4 in der gewünschten tiefen Lage anliegend an dem entsprechenden Beugeabschnitt 13.2, 13.2, 13.3 gehalten sein.

Beispielhaft durchläuft die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 nachstehend nähergehend beschriebenen Arbeitszyklus zum Anbringen von Traggriffen 4 an Packmittel 3 oder Packmittelgruppen 2:

In der in Figur 1 dargestellten Abbildung soll die auf der Transportvorrichtung 6 in Transportrichtung A angeförderte Packmittelgruppe 2 mit einem Tragegriff 4 versehen werden. Hierfür befindet sich der zweite Applikatorarm A2 der Traggriff- Applikatoreinheit 7 in einer vertikalen Position, in der seine Längsachse LA2 vorzugsweise lotrecht auf die Transportebene TE zeigt.

Am vertikal stehenden zweiten Applikatorarm A2 befindet sich bereits ein von einem Endlosband mittels des ersten Schneidwerkzeugs 11.1 abgetrennter Traggriff jeweils im Bereich seiner freien Enden gehalten. Dieser wird an dem ersten und zweiten Applikatorarm A1 und A2 über deren jeweilige Halte- und/oder Anpresseinrichtung 10.1 , 10.2, mehr im Detail durch den zweiten Saugbereich 12.2 der zweiten Vorderseite VS2 des zweiten Applikatorarms A2 sowie den ersten Saugbereich 12.1 der ersten Rückseite RS1 des ersten Applikatorarms A1 mittels eines ersten Unterdruckniveaus gehalten. Um eine definierte Länge des Traggriffes 4 zu erhalten ist dieser zudem in dem Beugeabschnitt 13.3 mit der dortigen Saugeinrichtung 32 (mittels Unterdrück) oder einem nicht nähergehend dargestellten schwenkbaren Finger gehalten. Die freiendseitigen Klebeabschnitte des späteren Traggriffes 4 stehen dabei als loses Ende über den ersten und zweite Applikatorarm A1 , A2 hinaus.

Die selbstklebende Seite des späteren Traggriffes 4 zeigt in Richtung der angeförderte Packmittelgruppe 2. Diese wird über die Transportvorrichtung 6 in Transportrichtung A transportiert und stößt gegen den vertikalen zweiten Applikatorarm A2 und somit gegen das selbstklebend ausgebildete freie Ende des an dem ersten und zweiten Applikatorarm A1 , A2 gehaltenen Traggriffes 4. Dadurch wird derfreiendseitige Klebeabschnitt an der Packmittelgruppe 3 einseitig fixiert (Figur 4).

Vorzugsweise wird dabei der zweite Saugbereich 12.2 der zugehörigen zweiten Halte- und/oder Anpresseinrichtung 10.2 des zweiten Applikatorarms A2 zumindest während und/oder nach dem Andrücken der jeweils freiendseitigen Klebeabschnitte auf dem Packmittel 3 oder der Packmittelgruppe 2 mittels wenigstens einem zweiten Druckniveau, vorzugsweise einem Überdruckniveau, beaufschlagt. Hierdurch findet ein zielgerichtetes Ablösen des Traggriffes 4 von der zweiten Halte- und/oder Anpresseinrichtung 10.2 statt.

Gleichzeitig wird über das Anstoßen der Packmittelgruppe 2 an dem zweiten Applikatorarm A2 Sensorsignal in der Sensoreinrichtung 18.2 erzeugt und ein Weiterdrehen der Traggriff-Applikatoreinheit 7 in der dem Uhrzeigersinn entgegen gesetzten Drehrichtung DR veranlasst (Figur 5). In der Figur 5 ist weiterhin für den Applikatorarm A3 exemplarisch für alle Applikationsarme und auch die anderen Figuren 1 bis 6 das Schneidwerkzeug 11.3 dargestellt, welches in Achsrichtung LA3 linear verfahrbar ist und zum Durchtrennen der endlos zulaufenden Tragegriffe 4 dient, wenn diese über die Endflächen des jeweiligen Applikationsarmes gespannt anliegen.

Die Drehgeschwindigkeit der Traggriff-Applikatoreinheit 7 ist dabei derart auf die Transportgeschwindigkeit der auf der Transportvorrichtung 6 in Transportrichtung A beförderten Packmittelgruppe 2 abgestimmt, dass der erste Applikatorarm A1 in etwa mit Erreichen seiner senkrecht in Richtung der Transportebene TE zeigenden Orientierung seiner ersten Längsachse LA1 an die stromaufseitige hintere Stirnseite der Packmittelgruppe 2 anläuft und der Traggriff 4 mit seinem freiendseitige Klebeabschnitt an der Packmittelgruppe 3 angedrückt wird (Figur 6). In Figur 6 ist weiterhin exemplarisch für eine Ausführungsform der Vorrichtung 1 der in Richtung des Doppelpfeiles SR schwenkbare Anlagekörper 8 dargestellt, welcher den anfänglich über die Enden der beiden oben stehenden Applikatorarme A2 und A3 neu eingeführten und horizontal gespannten Tragegriff 4 in die gewünschte tiefe Lage im Beugeabschnitt 13.2 führt, so dass dieser im Saugbereich 12.1 , 12.2 bzw. von der jeweiligen Saugeinrichtung 32 erfasst und gehalten werden kann. Dort wird der Tragegriff 4 dann von der verschiebbaren Saugeinrichtung 32 mittels Unterdrück in dieser tiefen Lage gehalten (Zugposition ZP).

Wie oben stehend nähergehend erläutert kann zumindest eine Erfassungseinrichtung 5 dazu ausgebildet sein, im ortsfesten Erfassungsbereich Ist-Positionsdaten IPD einer Positionsmarke PM eines entsprechenden Traggriffes 4 zu erfassen und mittels einer in der elektronischen Steuer- und Auswerteeinrichtung 38 hinterlegten Auswertelektronik mit dort gespeicherten Soll-Positionsdaten SPD von Positionsmarken PM für Traggriffe 4 zu vergleichen und aus einer eventuellen Abweichung ein Steuersignal zu erzeugen, um mittels der elektronischen Steuer- und Auswerteeinrichtung 38 über die Steuerleitung 37 die elektrische Antriebseinrichtung 36 anzusteuern, die ihrerseits ein an die Abweichung zwischen den Ist-Positionsdaten IPD und den Soll-Positionsdaten SPD erforderliches Verstellen des Anlagenkörpers 8 zwischen der Freigabeposition FP und der Zugposition ZP zu veranlassen.

Zum Ablösen des Traggriffes 4 aus der Zugposition ZP kann dann diese entsprechende Saugeinrichtung 32 zumindest temporär mit einem Überdruck beaufschlagt werden. An jedem Beugeabschnitt 13.1 , 13.2, 13.3. ist mindestens eine Saugeinrichtung 32 vorgesehen, wobei nur ein Anlagekörper 8 vorgesehen ist und dessen Schwenkantrieb an der Vorrichtung 1 feststehend angeordnet ist und mit der Traggriff-Applikatoreinheit 7 zusammenwirkt. Vorzugsweise wird dabei auch der erste Saugbereich 12.1 der zugehörigen ersten Halte- und/oder Anpresseinrichtung 10.1 des ersten Applikatorarms A1 zumindest während und/oder nach dem Andrücken der jeweils freiendseitigen Klebeabschnitte auf dem Packmittel 3 oder der Packmittelgruppe 2 mittels wenigstens einem zweiten Druckniveau, vorzugsweise einem Überdruckniveau, beaufschlagt. Hierdurch findet auch ein zielgerichtetes Ablösen des Traggriffes 4 von der ersten Halte- und/oder Anpresseinrichtung 10.1 statt.

Anschließend kann die solcherart mit einem Traggriff 4 versehene Packmittelgruppe 3 mittels der Transporteinrichtung 6 in Transportrichtung A weiterbefördert werden.

Die Erfindung wurde voranstehend an Ausführungsbeispielen beschrieben. Es versteht sich, dass eine Vielzahl von Änderungen oder Abwandlungen möglich sind, ohne dass dadurch der durch die Patentansprüche definierte Schutzbereich der Erfindung verlassen wird.

Bezugszeichenliste

1 Vorrichtung

2 Packmittelgruppe

3 Packmittel

4 Traggriff

5 Erfassungseinheit

6 Transportvorrichtung

7 Traggriff-Applikatoreinheit

8 Anlagekörper

8.1 Hebelarm

9 Grundkörper

10.1. ..10.3 Halte- und/oder Anpresseinrichtung

11.1. ..11.3 Schneidwerkzeug

12.1. ..12.2 Saugbereich

13.1. ..13.3 Beugeabschnitt

14 Verschiebeeinrichtung

15 Druckverteileranordnung

16.1. ..16.2 Formatteil

17.1. ..17.3 Federblech

18.1. ..18.3 Sensoreinrichtung 19 Sensoreinrichtung

20.1. ..20.2 Armelement 21 Antriebswelle

22 Winkelgetriebeeinrichtung

23 Schneckengetriebeeinrichtung

25 erstes Zahnrad

26 Zahnrad 27 Antriebswellen

29 Gewindeabschnitt

30 Gewindemutter

31 Verschiebeschlitten

32 Saugeinrichtung 33 Verschiebeeinrichtung

34 Pneumatikleitung

35 Anschlagelement

36 Antriebseinrichtung

Steuerleitung

38 Steuer- und Auswerteeinheit A Transportrichtung

A1 ... A3 Applikatorarm DA Drehachse DR Drehrichtung FP Freigabeposition TE Transportebene ISP Ist-Positionsdaten

LA1...LA3 Längsachse

L1 erste Länge

L2 zweite Länge PE eingefahrene Position PA ausgefahrene Position PM Positionsmarke

VS1 ... VS3 Vorderseite VS Verstellweg SR Schwenkrichtung SPD Soll-Positionsdaten

RS1 ... RS3 Rückseite ZP Zugsposition