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Title:
DEVICE AND METHOD FOR AUTOMATICALLY HEAT TREATING PIECE-SHAPED FOOD PRODUCTS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2010/097219
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a device and to a method for automatically heat treating piece-shaped food products, in particular automatically baking, comprising a cell (12) which is enclosed from the outside in a contact-safe manner, at least one lock (44, 46) for introducing or removing product carriers into or from the cell (12), at least one baking oven (38), an output unit (30) allowing the output of products (32) from the cell (12) to the outside and the removal by a customer, and a handling device (18) for handling product carriers (24, 42) and/or products (32) which is designed for charging the baking oven (28) and for transferring products (32) to the output unit (30).

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Inventors:
MOHR JOHANN (DE)
DASILVA AURELIO (DE)
KEINATH GUNAR (DE)
MEINERS HENRY (DE)
Application Number:
PCT/EP2010/001169
Publication Date:
September 02, 2010
Filing Date:
February 25, 2010
Export Citation:
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Assignee:
WIESHEU GMBH (DE)
MOHR JOHANN (DE)
DASILVA AURELIO (DE)
KEINATH GUNAR (DE)
MEINERS HENRY (DE)
International Classes:
A21B7/00
Foreign References:
DE10228500A12004-01-08
Attorney, Agent or Firm:
GAHLERT, Stefan et al. (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Vorrichtung zur automatischen Wärmebehandlung von stückförmigen Lebensmittelprodukten, insbesondere zum automatischen Backen, mit einer nach außen berührungssicher umschlossenen Zelle (12), mit mindestens einer Schleuse (44, 46) zum Ein- und Ausschleusen von Produktträgern in die Zelle (12) und aus der Zelle (12), mindestens einem Backofen (38), einer Ausgabeeinheit (30), die eine Ausgabe von Produkten (32) aus der Zelle (12) nach außen und eine Entnahme durch einen Kunden erlaubt und einer Handlingeinrichtung (18) zur Handhabung von Produktträgern (24, 42) und/oder Produkten (32), die zur Beschickung des Backofens (38) ausgebildet ist, sowie zur Übergabe von Produkten (32) an die Ausgabeeinheit (30).

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, mit einer Kommissioniereinrichtung (40), die eine Aufnahme einer Mehrzahl von Produktträgern (24, 42) mit unterschiedlichen Produkten (32) erlaubt, sowie eine Übergabe der Produktträger (24, 42) in den Backofen (38) und Entnahme der Produktträger (24, 42) aus dem Backofen (38).

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, bei der die Kommissioniereinrichtung (40) ein Gestell umfasst, das zur Aufnahme einer Mehrzahl von Produktträgern (24, 42) ausgebildet ist und in den Backofen (38) ein- und ausfahrbar ist.

4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der eine zusätzliche Schleuse (46) für leere Produktträger (24, 42) vorgesehen ist.

5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der innerhalb der Zelle (12) ein Puffer (28) für Rohprodukte vorgesehen ist.

6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der innerhalb der Zelle (12) ein Puffer (26) für fertig gebackene Produkte (Fertigprodukte) (32) vorgesehen ist.

7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der der Puffer (28) für Rohprodukte zumindest teilweise klimatisiert ist.

8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit einer Steuerung (54), über die ein Nachbacken von Produkten, insbesondere von verschiedenen Produkten, in Abhängigkeit von einer Entnahme von Fertigprodukten (32) aus der Ausgabeeinheit (30) steuerbar ist.

9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit einer Steuerung (54), über die ein Nachbacken von Produkten, insbesondere von verschiedenen Produkten, und/oder eine Anforderung von Rohprodukten vorzugsweise mittels eines selbst lernenden Algorithmus in Abhängigkeit von zumindest einer Einflussgröße steuerbar ist, die aus der Gruppe ausgewählt ist, die die Jahreszeit, die Tageszeit, den Wochentag, die Außentemperatur, den aktuellen Bestand innerhalb der Zelle (12), die aktuellen Kundenanforderungen und die Kundenanforderungen der Vergangenheit umfasst.

10. Vorrichtung nach Anspruch 9, bei der die Steuerung (54) eine Schnittstelle zur Ausgabe von Dateien, insbesondere zur Anforderung von Rohprodukten, umfasst.

11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die Handlingeinrichtung (18) einen Roboter umfasst.

12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die Handlingeinrichtung (18) zur Handhabung von Produktträgern (24, 42) und/oder einzelnen Produkten (32) ausgebildet ist.

13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die Zelle (12) durch ein Gehäuse (14) vollständig umschlossen ist und vorzugsweise zumindest teilweise klimatisierbar ist.

14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit einem von außerhalb der Zelle (12) zugänglichen Puffer (44, 50) zur Aufnahme von Produktträgern (24) mit Rohprodukten, aus dem Produktträger (42) mit Rohprodukten mittels der Handlingeinrichtung (18) in die Zelle einschleusbar sind.

15. Verfahren zur automatischen Wärmebehandlung von Lebensmittelprodukten, insbesondere zum automatischen Backen, mit den folgenden Schritten:

Einschleusen von Rohprodukten auf Produktträgern (24, 42) in eine nach außen berührungssicher umschlossene Zelle (12), Einführen von Produktträgern (24, 42) innerhalb der Zelle (12) mittels einer Handlingeinrichtung (18) in einen Ofen (38), Backen von Rohprodukten auf den Produktträgern (24, 42) zur Herstellung von fertig gebackenen Produkten (Fertigprodukten) (32), Entnehmen von Produktträgern (24, 42) aus dem Ofen (38) mittels der Handlingeinrichtung (18) und Übergeben von Fertigprodukten (32) an eine Ausgabeeinheit (30).

16. Verfahren nach Anspruch 15, bei dem Produktträger (24, 42) mit unterschiedlichen Rohprodukten mittels der Handlingeinrichtung (18) vor der Zuführung in den Backofen (38) kommissioniert werden.

17. Verfahren nach Anspruch 16, bei dem die Produktträger (24, 42) nach ihrer Kommissionierung gemeinsam in den Ofen (38) eingeführt werden.

18. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 17, bei dem die Fertigprodukte (32) vor der Ausgabe in der Ausgabeeinheit (26) zwischengespeichert und abgekühlt werden.

19. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 18, bei dem Produktträger (42) mit Rohprodukten nach dem Einschleusen in die Zelle (12) an einen Puffer (28) übergeben werden oder zur Zuführung in den Backofen (38) bereit gestellt werden.

20. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 19, bei dem Produktträger (42) mit Rohprodukten in einen von außerhalb der Zelle (12) zugänglichen Eingangspuffer zugeführt werden und aus diesem mittels der Handlingeinrichtung (18) in die Zelle (12) eingeschleust werden.

21. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 20, bei dem leere Produktträger (24, 42) über eine separate Schleuse (46) oder über den Eingangspuffer aus der Zelle (12) ausgeschleust werden.

22. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 21, bei dem ein Nachbacken von Produkten (32), insbesondere von verschiedenen Produkten, und/oder eine Anforderung von Rohprodukten zumindest in Abhängigkeit von zumindest einer Einflussgröße gesteuert wird, die aus der Gruppe ausgewählt ist, die die Jahreszeit, die Tageszeit, den Wochentag, die Außentemperatur, den aktuellen Bestand innerhalb der Zelle, die aktuellen Kundenanforderungen und die Kundenanforderungen der Vergangenheit umfasst, vorzugsweise mittels eines selbst lernenden Algorithmus.

23. Verfahren nach Anspruch 22, bei dem eine Anforderung von Rohprodukten automatisch an eine Ausgabeeinheit (52) ausgegeben wird und/oder an einen externen Speicher übertragen wird.

Description:
Vorrichtung und Verfahren zur automatischen Wärmebehandlung von stückförmigen Lebensmittelprodukten

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur automatischen Wärmebehandlung von stückförmigen Lebensmittelprodukten, insbesondere zum automatischen Backen.

Aus der DE 102 28 500 Al ist eine Vorrichtung zum automatischen Backen bekannt, die eine Mehrzahl von Modulen aufweist, mit mindestens einem automatischen Zuführmodul zur automatischen Zuführung von zu behandelnden Produkten, mit einem manuellen Zuführmodul zur manuellen Zuführung von Produkten und mindestens einem Ofenmodul zur kontinuierlichen oder intermittierenden Wärmebehandlung von Produkten. Dabei sind die Module in einem gemeinsamen Gehäuse- modul aufgenommen oder sind in einzelnen Gehäusemodulen aufgenommen, die modular miteinander gekoppelt werden können. Hierbei wird ein Ofen verwendet, der zum kontinuierlichen oder intermittierenden Backen von Produkten geeignet ist und mindestens ein endloses, umlaufendes Förderglied aufweist, an dem Mitnehmer zur Mitnahme von Produktträgern zur Aufnahme von Produkten vorgesehen sind, wobei die Produktträger mit dem Förderglied gelenkig verbunden sind und mittels der Mitnehmer in eine im Wesentlichen waagrechte Betriebsstellung bewegbar sind. Gemäß einer weiteren Variante werden die Produkte kontinuierlich in einem Ofen gebacken, der eine Mehrzahl von Auflageflächen aufweist, die sich spiralförmig um einen zentralen Kern herum erstrecken, und wobei die Produkte die spiralförmige Bauform während des Backprozesses nach und nach durchlaufen.

Eine derartige Ausführung ist zwar grundsätzlich zum automatischen Backen von Produkten geeignet, ist jedoch sehr inflexibel, insbesondere, wenn verschiedenartige Produkte verarbeitet werden sollen.

Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und ein Verfahren gemäß der eingangs genannten Art derart zu verbessern, dass eine flexible Möglichkeit zur Wärmebehandlung von Produkten geschaffen wird, und insbesondere eine relativ große und gegebenenfalls wechselnde Teilevielfalt verarbeitet werden kann.

Ferner soll ein hierzu geeignetes automatisches Behandlungsverfahren angegeben werden.

Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung zur automatischen Wärmebehandlung von stückförmigen Lebensmittelprodukten, insbesondere zum automatischen Backen, gelöst, mit einer nach außen berührungssicher umschlossenen Zelle, mit mindestens einer Schleuse zum Ein- und Ausschleusen von Produktträgern in die Zelle und aus der Zelle, mindestens einem Backofen, einer Ausgabeeinheit, die eine Ausgabe von Produkten aus der Zelle nach außen und eine Entnahme durch einen Kunden erlaubt und einer Handlingeinrichtung zur Handhabung von Produktträgern und/oder Produkten, die zur Beschickung des Backofens ausgebildet ist, sowie zur Übergabe von Produkten an die Ausgabeeinheit.

Hinsichtlich des Verfahrens wird die Aufgabe durch ein Verfahren zur automatischen Wärmebehandlung von Lebensmittelprodukten gelöst, insbesondere zum automatischen Backen, mit den folgenden Schritten:

Einschleusen von Rohprodukten auf Produktträgern in eine nach außen berührungssicher umschlossene Zelle,

Einführen von Produktträgern innerhalb der Zelle mittels einer Handlingeinrichtung in einen Ofen,

Backen von Rohprodukten auf den Produktträgern zur Herstellung von fertig gebackenen Produkten (Fertigprodukten),

Entnehmen von Produktträgern aus dem Ofen mittels der Handlingeinrichtung und Übergeben von Fertigprodukten an eine Ausgabeeinheit.

Die Aufgabe der Erfindung wird auf diese Weise vollkommen gelöst.

Indem eine berührungssicher umschlossene Zelle bereitgestellt wird, in die Produkte auf Produktträgern eingeschleust werden können und nach der Wärmebehandlung wieder ausgeschleust werden können, kann der gesamte Behandlungsprozess innerhalb der Zelle automatisch unter Verwendung eines Ofens und einer Handlingeinrichtung erfolgen. Hierbei können beliebig viele unterschiedliche Produkte verwendet werden und in geeigneter Weise innerhalb der Zelle mit Unterstützung der Handlingeinrichtung behandelt und gehandhabt werden. Es ergibt sich auf diese Weise eine äußerst flexible Behandlung von Produkten, die auf die jeweiligen Anforderungen abgestimmt sein kann und die dennoch vollautomatisch ablaufen kann. In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung weist die Vorrichtung eine Kommissio- niereinrichtung auf, die eine Aufnahme einer Mehrzahl von Produktträgern mit unterschiedlichen Produkten erlaubt, sowie eine Übergabe der Produktträger an den Backofen und Entnahme der Produktträger aus dem Backofen.

Hierbei kann die Kommissioniereinrichtung im einfachsten Fall ein Gestell umfassen, das zur Aufnahme einer Mehrzahl von Produktträgern ausgebildet ist und in den Backofen ein- und ausfahrbar ist.

Durch diese Maßnahmen wird es ermöglicht, unterschiedliche Produkte praktisch gleichzeitig in den Backofen einzubringen oder aus diesem zu entnehmen. Auf diese Weise werden die Öffnungszeiten der Ofentür sehr niedrig gehalten und Energieverluste reduziert.

Gemäß einer weiteren Ausführung der Erfindung ist eine zusätzliche Schleuse für leere Produktträger vorgesehen.

Auf diese Weise kann die Zuführung von vollen Produktträgern mit Rohprodukten einerseits und die Entnahme von leeren Produktträgern andererseits entkoppelt werden, um so einen höheren Durchsatz zu ermöglichen.

Gemäß einer weiteren Ausführung der Erfindung ist innerhalb der Zelle ein Puffer für Rohprodukte vorgesehen.

Auf diese Weise kann eine in der Regel ausreichende Anzahl von Rohprodukten innerhalb der Zelle gespeichert sein, um auf wechselnde Kundenanforderungen reagieren zu können.

Gemäß einer weiteren Ausführung der Erfindung ist innerhalb der Zelle ein Puffer für fertig gebackene Produkte (Fertigprodukte) vorgesehen. Auf diese Weise können Fertigprodukte in ausreichender Anzahl vor ihrer Ausgabe auf Anforderung eines Kunden zwischengespeichert werden. Auch kann der Puffer für eine ausreichende Abkühlung der Fertigprodukte vor der Ausgabe genutzt werden.

Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist der Puffer für Rohprodukte zumindest teilweise klimatisiert.

Auf diese Weise können Rohprodukte länger haltbar gemacht werden, wodurch die Flexibilität der Anlage steigt und nicht alle Rohprodukte innerhalb eines Tages verarbeitet werden müssen.

Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist eine Steuerung vorgesehen, über die ein Nachbacken von Produkten, insbesondere von verschiedenen Produkten, in Abhängigkeit von einer Entnahme von Fertigprodukten aus der Ausgabeeinheit steuerbar ist.

Auf diese Weise wird die Flexibilität der Anlage erhöht und ein automatischer Betrieb der Anlage erleichtert.

In zusätzlicher Weiterbildung der Erfindung ist eine Steuerung vorgesehen, über die ein Nachbacken von Produkten, insbesondere von verschiedenen Produkten, und/oder eine Anforderung von Rohprodukten vorzugsweise mittels eines selbst lernenden Algorithmus in Abhängigkeit von zumindest einer Einflussgröße steuerbar ist, die aus der Gruppe ausgewählt ist, die die Jahreszeit, die Tageszeit, den Wochentag, die Außentemperatur, den aktuellen Bestand innerhalb der Zelle, die aktuellen Kundenanforderungen und die Kundenanforderungen der Vergangenheit umfasst.

Auf diese Weise kann der automatische Betrieb der Anlage in weitgehend optimaler Weise an Kundenanforderungen angepasst werden, die in Abhängigkeit von den verschiedensten Einflussgrößen gesteuert werden können und insbesondere aufgrund von Erfahrungen der Vergangenheit empirisch angepasst werden können, um so jeweils eine möglichst optimierte Bereitstellung von Fertigprodukten auf Kundenanforderungen zu gewährleisten und andererseits den Nachschub von Rohprodukten in geeigneter Weise anzupassen bzw. automatisch zu organisieren.

Hierzu kann die Steuerung eine Schnittstelle zur Ausgabe von Dateien, insbesondere zur Anforderung von Rohprodukten, umfassen. Diese kann genutzt werden, um beispielsweise täglich eine Liste zur Anforderung von Rohprodukten auszudrucken, oder aber um beispielsweise automatisch eine Anforderung für Rohprodukte über ein geeignetes Kommunikationsmittel, z.B. das Internet, an ein externes EDV-System zu übertragen.

Gemäß einer weiteren Ausführung der Erfindung umfasst die Handlingeinrichtung einen Roboter.

Da Roboter in jüngster Zeit in zahlreichen Ausführungen sehr kostengünstig verfügbar sind, wird hierdurch eine besonders flexible und kostengünstige Lösung für einen vollautomatischen Betrieb der Handlingeinrichtung geschaffen. Es versteht sich jedoch, dass die Handlingeinrichtung auch auf andere Weise aufgebaut sein kann oder dass ein oder mehrere Roboter von anders gearteten Handlingeinrichtungen ergänzt werden können.

Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Handlingeinrichtung zur Handhabung von Produktträgern ausgebildet. Hierdurch wird eine besonders einfache und kostengünstige Möglichkeit zur Handhabung von Produkten geschaffen. Darüber hinaus ist es denkbar, dass die Handlingeinrichtung auch zur Handhabung von einzelnen Produkten ausgebildet ist. Hierdurch wird die Flexibilität der Anlage noch weiter erhöht. Außerdem kann in diesem Fall auch eine automatische Bestückung von Produktträgern mit Hilfe der Handlingeinrichtung vorgenommen werden.

Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Zelle durch ein Gehäuse vollständig umschlossen und vorzugsweise zumindest teilweise klimatisierbar. Hierdurch wird die Erfüllung der besonderen Anforderungen, die an die Bearbeitung von Lebensmitteln gestellt werden, erleichtert. Auch kann bei einer Klimatisierung einzelner Anlagenteile oder der gesamten Zelle eine bessere Haltbarkeit der Lebensmittel auch bei wechselnden Außentemperaturen gewährleistet werden.

Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist ein von außerhalb der Zelle zugänglicher Puffer zur Aufnahme von Produktträgern mit Rohprodukten vorgesehen, aus dem Produktträger mit Rohprodukten mittels der Handlingeinrichtung in die Zelle einschleusbar sind.

Hierdurch steigt die Flexibilität der Anlage. Der von außen zugängliche Puffer kann gleichzeitig als Schleuse ausgebildet sein. Über diese Schleuse bzw. diesen Puffer können gegebenenfalls auch leere Produkte wieder ausgeschleust werden. Jedoch können diese auch über eine separate Schleuse aus der Zelle ausgeschleust werden, um so insgesamt die Verfügbarkeit der Anlage zu erhöhen und die Stillstandszeiten bzw. Handhabungszeiten zu vermindern.

Gemäß einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden Produktträger mit unterschiedlichen Rohprodukten mittels der Handlingeinrichtung vor der Zuführung in den Backofen kommissioniert. Sie werden dann vorzugsweise nach ihrer Kommissionierung gemeinsam in den Ofen eingeführt.

Hierdurch wird die Flexibilität des Verfahrens erhöht, und gleichzeitig werden die Öffnungszeiten für den Ofen minimiert.

Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung werden die Fertigprodukte vor der Ausgabe in der Ausgabeeinheit zwischengespeichert und abgekühlt.

Hierdurch wird gleichfalls die Flexibilität der Anlage erhöht. Außerdem kann auf einfache Weise sichergestellt werden, dass keine zu heißen Produkte an einen Kunden ausgegeben werden. Gemäß einer weiteren Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden Produktträger mit Rohprodukten nach dem Einschleusen in die Zelle an einen Puffer übergeben oder zur Zuführung in den Backofen bereitgestellt.

Auf diese Weise kann je nach Bedarfsanfall ein Produktträger unmittelbar zum Nachbacken verwendet werden oder, wenn gerade kein aktueller Bedarf besteht, im Puffer zwischengespeichert werden.

In weiterer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden Produktträger mit Rohprodukten in einen von außerhalb der Zelle zugänglichen Eingangspuffer zugeführt und aus diesem mittels der Handlingeinrichtung in die Zelle eingeschleust.

Auf diese Weise wird die Flexibilität der Anlage weiter erhöht.

Indem leere Produktträger über eine separate Schleuse oder über den Eingangspuffer aus der Zelle ausgeschleust werden, werden entweder die Handhabungszeiten verkürzt oder ein besonders kostengünstiger Aufbau der Anlage ermöglicht.

Wie vorstehend bereits erwähnt, kann ein Nachbacken von Produkten, insbesondere von verschiedenen Produkten, und/oder eine Anforderung von Rohprodukten zumindest in Abhängigkeit von zumindest einer Einflussgröße gesteuert werden, die aus der Gruppe ausgewählt ist, die die Jahreszeit, die Tageszeit, den Wochentag, die Außentemperatur, den aktuellen Bestand innerhalb der Zelle, die aktuellen Kundenanforderungen und die Kundenanforderungen der Vergangenheit umfasst, wobei vorzugsweise ein selbst lernender Algorithmus verwendet werden kann.

Auf diese Weise kann eine möglichst optimierte Anpassung des Nachbackens von Produkten an die jeweiligen Kundenanforderungen unter Berücksichtigung von empirischen Daten erreicht werden. Hierbei kann eine Anforderung von Rohprodukten zusätzlich automatisch an eine Ausgabeeinheit ausgegeben werden und/oder an einen externen Speicher, z.B. mittels eines Kommunikationsmittels, wie etwa dem Internet, übertragen werden.

Auf diese Weise kann der Bedarf an Rohprodukten automatisch erfasst werden, um so eine Anlieferung der jeweiligen benötigten Rohprodukte just-in-time zu gewährleisten.

Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.

Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung.

Die einzige Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur automatischen Wärmebehandlung von stückförmigen Lebensmittelprodukten in vereinfachter Darstellung.

In Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung insgesamt mit der Ziffer 10 bezeichnet. Die Vorrichtung 10 ist am Beispiel einer Vorrichtung zum automatischen Backen verschiedener Backwaren dargestellt, die auf Anforderung eines Kunden über eine Ausgabeeinheit 30 nach außen ausgegeben werden können.

Es ist denkbar, eine derartige Vorrichtung beispielsweise in einen Verkaufsraum zu integrieren bzw. an diesen angrenzend aufzustellen.

Die Vorrichtung 10 umfasst eine nach außen berührungssicher abgeschlossene Zelle 12, die im vorliegenden Fall von einer Außenwand 14 vollständig umschlossen ist. Die Zelle 12 kann an eine Lüftung angeschlossen sein oder teil- oder vollklimatisiert sein. Die Zelle 12 ist durch eine Wand 34 von einem Verkaufsraum 36 getrennt. In der Zelle 12 sind ein oder mehrere Öfen 38 vorgesehen. Ferner ist dem Ofen 38 eine Kommissioniereinrichtung 40 zugeordnet, deren Zweck nachfolgend noch näher erläutert wird. Auf der Rückseite der Wand 34 befindet sich ein Puffer 26 für fertig gebackene Produkte (Fertigprodukte), sowie ein davon getrennter Puffer 28 für Rohprodukte. Innerhalb der Zelle 12 ist ferner eine automatisch arbeitende Handlingeinrichtung 18 vorgesehen, bei der es sich vorzugsweise um einen oder mehrere Roboter handelt. Im dargestellten Fall ist an der Handlingeinrichtung 18 ein Arm 20 mit einem daran befindlichen Greifer 22 vorgesehen, der einen Produktträger 24 ergreift und gerade verfährt, um diesen beispielsweise in einen der verschiedenen Aufnahmeplätze 27 des Puffers 26 für Fertigprodukte einzuführen.

Produkte werden grundsätzlich auf Produktträgern 24 bzw. 42 aufgenommen, transportiert, gebacken und an die Ausgabeeinheit 30 übergeben.

Im dargestellten Fall ist der Ofen 38 als automatisch arbeitender Ofen ausgebildet, der mit einer automatisch schließbaren Tür versehen ist. Dem Ofen 38 vorgeordnet ist die Kommissioniereinrichtung 40, die ein Gestell umfasst, in das eine Mehrzahl von Produktträgern 24 bzw. 42 einschiebbar sind. Auf dem Gestell der Kommissioniereinrichtung 40 können so Produktträger 24, 42 mit verschiedenen oder gleichartigen Produkten aufgenommen werden und nach ihrer Kommissionierung gemeinsam in den Ofen 38 eingefahren und nach Beendigung des Backprozesses auch wieder aus diesem entnommen werden.

Auf diese Weise werden die Öffnungszeiten für die Tür auf ein Minimum reduziert, wodurch sich eine entsprechende Energieersparnis ergibt und Stillstandszeiten wegen eines Nachheizens des Ofens weitgehend reduziert werden.

Die Produkte, die beispielhaft an der Ausgabeeinheit 30 dargestellt sind, können unterschiedlicher Art und Größe sein. Beispielhaft sind an der Ausgabeeinheit 30 Baguettes mit der Ziffer 32 bezeichnet. Stattdessen oder zusätzlich können beliebige andere Backwaren verwendet werden, wie z.B. Brötchen, bestimmte Brote, Brezeln usw. Die Produkte werden in der Regel als Rohprodukte in Kartons angeliefert, wobei es sich um teilweise vorgebackene Ware oder auch um tiefgefrorene Ware handeln kann. An einem Arbeitsplatz 48 außerhalb der Zelle 12 können die Rohprodukte manuell aus einem Karton entnommen werden und auf einem Teileträger 42 platziert werden. Unmittelbar angrenzend an den Arbeitsplatz 48 befindet sich innerhalb der Zelle 12 eine Schleuse 44, die auch als Eingangspuffer für eine Mehrzahl von Produktträgern 42 dient. Nach der Bestückung der Schleuse 44 mit einem oder mehreren Produktträgern 42 kann z.B. die vordere Tür, die als Schiebetür ausgeführt sein kann, geschlossen werden, so dass dann die Produktträger 42 innerhalb der Zelle 12 mittels der Handlingeinrichtung 18 automatisch aus der Schleuse 44 entnommen werden können und entweder unmittelbar an die Kommissioniereinrichtung 40 übergeben werden können oder in dem Puffer 28 für Rohprodukte zwischengespeichert werden können. Angrenzend an die Schleuse 44 kann gegebenenfalls ein weiterer Puffer 50 als Zwischenpuffer vorgesehen sein, an den sich wiederum eine zweite Schleuse 46 anschließt, in der eine Mehrzahl von leeren Produktträgern aufgenommen werden können und die unabhängig von der ersten Schleuse 44 aus der Zelle 12 ausgeschleust werden können.

Es versteht sich, dass der Zugang zu den Schleusen 44 bzw. 46 durch eine geeignete Sensorik überwacht wird, um sicherzustellen, dass nicht gerade von außen in eine der Schleusen 44, 46 eingegriffen wird, während innerhalb der Zelle 12 die Handlingeinrichtung 18 auf die betreffende Schleuse 44, 46 zugreift.

Im einfachsten Fall ist die Handlingeinrichtung 18 lediglich zur Handhabung von Produktträgern 24 bzw. 42 ausgebildet.

Jedoch kann die Handlingeinrichtung 18 auch zur Handhabung von einzelnen Produkten ausgebildet sein. In diesem Fall könnte statt einer manuellen Kommissio- nierung bzw. Bestückung von Produktträgern 42 außerhalb der Zelle 12 lediglich Rohware z.B. in Kartons oder bereits auf entsprechend vorbereitet angelieferten Produktträgern in die Zelle 12 zugeführt werden. Innerhalb der Zelle 12 könnte dann mittels der Handlingeinrichtung 18 etwa eine Entnahme aus den Kartons und ein Umsetzen auf Produktträger 24 bzw. 42 durch die Handlingeinrichtung 18 erfolgen.

Außerhalb der Zelle 12 befindet sich ferner eine Eingabe-/Ausgabeeinheit 52, über die die Vorrichtung 10 gesteuert werden kann und/oder über die einer Person am Arbeitsplatz 48 angezeigt werden kann, welche Art von Rohprodukten in welcher Anzahl jeweils auf Produktträger 42 umzusetzen sind und in die Schleuse 44 einzuführen sind.

Der Puffer 26 für Fertigprodukte dient zur Aufnahme einer ausreichenden Anzahl von unterschiedlichen Fertigprodukten, um diese auf Anforderung eines Kunden über die Ausgabeeinheit 30 ausgeben zu können. Es versteht sich, dass die Ausgabeeinheit 30 mit einer entsprechenden Sensorik bzw. mit geeigneten Überwachungseinrichtungen ausgestattet ist, um sicherzustellen, dass einmal entnommene Produkte 32 nicht wieder zurückgelegt werden können. Außerdem sind die notwendigen Maßnahmen zur Lebensmittelechtheit getroffen.

Vorzugsweise ist eine zentrale Steuerung 54 für die gesamte Vorrichtung 10 vorgesehen, die mit der Eingabe-/Ausgabeeinheit 52 und einer weiteren Einheit, z.B. einem Touch-Screen, im Bereich der Ausgabeeinheit 30 für Kundeneingaben gekoppelt ist. Die Ausgabe von Fertigprodukten 32 auf Kundenwunsch wird von der zentralen Steuerung 54 freigegeben bzw. registriert. Idealerweise ist durch geeignete Maßnahmen sichergestellt, dass der aktuelle Bestand an Fertigprodukten und an Rohprodukten innerhalb der Zelle 12 und im Bereich der Ausgabeeinheit 30 überwacht wird. Die zentrale Steuerung 54 kann beispielsweise mit einem selbst lernenden Algorithmus ausgestattet sein, um in Abhängigkeit von verschiedenen Parametern, wie etwa der Jahreszeit bzw. dem Datum, der Tageszeit, des Wochentages, der Außentemperatur, dem aktuellen Bestand innerhalb der Zelle 12, den aktuellen Kundenanforderungen und den Kundenanforderungen in der Vergangenheit, jeweils die optimale Menge von Fertigprodukten bereitzustellen bzw. rechtzeitig nachzubacken. Auch die Anforderung von Rohprodukten der jeweiligen Art und die Zwischenspeicherung von Rohprodukten auf den Speicherplätzen 29 des Puffers 28, die Übergabe von Fertigprodukten aus dem Ofen 38 bzw. der Kommissioniereinrichtung 40 an den Puffer 26 und die Ausgabe an die Ausgabeeinheit 30 wird in geeigneter Weise überwacht bzw. gesteuert.

Zusätzlich kann die Steuerung 54 dazu ausgebildet sein, eine Anforderung für die Zuführung von Rohprodukten etwa automatisch zu bestimmten Zeitpunkten auszudrucken oder aber automatisch an ein externes EDV-System zu übertragen.

Der Ofen 38 kann mit einer automatischen Reinigungseinrichtung ausgestattet sein, in der gebrauchte Produktträger mit gereinigt werden können, wozu Stillstandszeiten oder z.B. Nachtzeiten genutzt werden können.

Ferner können Teile innerhalb der Zelle 12 klimatisiert sein, beispielsweise um Rohprodukte über Nacht Zwischenspeichern zu können. Es reicht aus, hierzu beispielsweise einen Teilbereich des Puffers 28 zu klimatisieren.

Ein Zugang in die Zelle 12 ist aus Gründen der Arbeitssicherheit vorzugsweise nur bei stillgesetzter Anlage von außen über eine Revisionstür 16 möglich.