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Patent Searching and Data


Title:
DEVICE AND METHOD FOR BENDING PIPES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2008/135033
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device and method for bending pipes, said device comprising a feed device (4) for the pipe (2), which feeds the pipe (2) continuously in the longitudinal direction, a heating device (5) located in the feed direction for heating one region of the pipe (2) and a bending arm (7), which can be pivoted about a rotational axis (D) and comprises a holding device (6) for the pipe (2). The pipe (2) can be removably fixed in the holding device (6). The aim of the invention is to provide a device and a method for bending pipes with which the pipe can be bent in different bending directions. To achieve this, the feed device (4) and the bending arm (7) can moved in relation to one another in such a way that the feed device (4) and the rotational axis (D) of the bending arm (7) can be moved past one another.

Inventors:
SCHAEFER AUGUST WILHELM (DE)
Application Number:
PCT/DE2008/000760
Publication Date:
November 13, 2008
Filing Date:
May 07, 2008
Export Citation:
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Assignee:
AWS SCHAEFER TECHNOLOGIE GMBH (DE)
SCHAEFER AUGUST W (DE)
International Classes:
B21D7/16; B21D7/02
Domestic Patent References:
WO1985000023A11985-01-03
Foreign References:
DE2112019A11971-09-30
EP1595612A12005-11-16
JPH11290955A1999-10-26
DE2546695A11977-03-24
DE2112019A11971-09-30
Attorney, Agent or Firm:
APEL HÖCH & PARTNER (Dortmund, DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Vorrichtung zum Biegen von Rohren, umfassend

eine Vorschubvorrichtung (4) für das Rohr (2), die das Rohr (2) in Längsrichtung kon- tinuierlich vorschiebt,

einen um eine Drehachse (D) schwenkbaren Biegearm (7) mit einer Haltevorrichtung (6) für das Rohr (2), wobei das Rohr (2) in der Haltevorrichtung (6) lösbar festlegbar ist, wobei die Vorschubvorrichtung (4) und der Biegearm (7) derart relativ zueinander bewegbar sind, dass die Vorschubvorrichtung (4) und die Drehachse (D) des Biege- arms (7) aneinander vorbeiführbar sind, und

eine in Vorschubrichtung angeordnete Heizvorrichtung (5) zum Erhitzen eines Bereichs des Rohrs (2),

dadurch gekennzeichnet, dass

die Haltevorrichtung (6) zumindest in einer ersten Feststellposition und einer zweiten Fest- Stellposition am Biegearm (6) festlegbar ist, wobei die erste Feststellposition und die zweite Feststellposition der Haltevorrichtung (6) bezüglich der in Längsrichtung verlaufenden Mittelachse (M) des Biegearms (6) gegenüberliegend vorgesehen sind.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorschub Vorrichtung (4) höhenverstellbar vorgesehen ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Biegearm (7) höhenverstellbar vorgesehen ist.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorschubvorrichtung (4) zumindest von einer ersten Vorschubposition in eine zweite Vorschubposition bringbar ist.

5. Vorrichtung nach einem der Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein Verlagerungsmittel (22) für die Vorschubvorrichtung (4) vorgesehen ist.

6. Vorrichtung nach Ansprach 5, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Vorschubposition und die zweite Vorschubposition auf unterschiedlichen Seiten einer Ebene (E) vorgesehen sind, wobei die Ebene (E) durch die Drehachse (D) des Biegearms (7) und einer Geraden (G), die parallel zu dem ungebogenen Rohr (2) verläuft und die Drehachse (D) schneidet, aufgespannt ist.

7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Vorschubposition und die zweite Vorschubposition der Vorschubvorrichtung (4) den gleichen Abstand zu der Drehachse (D) des Biegearms (7) aufweisen.

8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass in den Vor- Schubpositionen der Vorschubvorrichtung (4) die Heizvorrichtung (5) mit der Drehachse

(D) des Biegearms (7) auf einer Geraden angeordnet ist.

9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass für die Vorschubvorrichtung (4) eine Mehrzahl von Vorschubpositionen vorgesehen sind.

10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Biege- arm (7) zumindest von einer ersten Biegeposition in eine zweite Biegeposition bringbar ist.

11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass ein Verlagerungsmittel für den Biegearm (7) vorgesehen ist.

12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass in den Biegepositionen des Biegearms (7) die Heizvorrichtung (5) mit der Drehachse (D) des Biegearms (7) auf einer Geraden angeordnet ist.

13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass für den Biegearm (7) eine Mehrzahl von Biegepositionen vorgesehen ist.

14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorschubvorrichtung (4) quer zur Längserstreckung des Rohrs (2) bewegbar ist.

15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorschubvorrichtung (4) in Längserstreckung des Rohrs (2) bewegbar ist.

16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Biegearm (7) einen Schwenkbereich von wenigstens 180° aufweist.

17. Vorrichtung einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die

Vorschubvorrichtung (4) wenigstens ein Abstützelement (21) aufweist.

18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorschubvorrichtung (4) zwei Abstützelemente (21) aufweist, wobei die beiden Abstützelemente (21) auf gegenü- berliegenden Seiten des Rohrs (2) vorgesehen sind.

19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltevorrichtung (6) lösbar am Biegearm (7) festlegbar ist.

20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und die zweite Feststellposition spiegelsymmetrisch bezüglich der Mittelachse (M) des Biegearms (7) vorgesehen sind.

21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltevorrichtung (6) von dem Biegearm (7) entfernbar ist.

22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltevorrichtung (6) verschiebbar an dem Biegearm (7) angeordnet ist, und dass der Biegearm (7) eine Führung (40, 44) für die Haltevorrichtung (6) aufweist.

23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehachse (D) des Biegearms (7) auf der Mittelachse (M) des Biegearms (7) angeordnet ist.

24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizanordnung (5) wenigstens einen das Rohr (2) umgebenden Induktionsheizring umfasst.

25. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 24, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizvorrichtung (5) an der Vorschubvorrichtung (4) angeordnet ist.

26. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 25, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizvorrichtung (5) entlang des Rohres (2) beweglich ist.

27. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 26, dadurch gekennzeichnet, dass der Heizvorrichtung (5) eine Kühleinheit zugeordnet ist.

28. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 27, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorschubeinvorrichtung (4), der Biegearm (7) und die Heizvorrichtung (5) mit einer Steuereinheit gekoppelt sind.

29. Vorrichtung nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, dass der Heizvorrichtung (5) ein mit der Steuereinheit gekoppelter Temperatursensor zugeordnet ist.

30. Vorrichtung nach Anspruch 28 oder 29, dadurch gekennzeichnet, dass ein Sensor (33) für eine Wanddickenkontrolle des Rohrs (2) mit der Steuereinheit gekoppelt ist.

31. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 28 bis 30, dadurch gekennzeichnet, dass ein Sensor (34) zur überwachung des Biege und/oder Drehmoments des Rohres (2) mit der Steuereinheit gekoppelt ist.

32. Biegearm für eine Vorrichtung zum Biegen eines Rohrs, umfassend

einen um eine Drehachse (D) schwenkbaren Schwenkarm (37), und

- wenigstens eine an dem Arm angeordnete Haltevorrichtung (6) zum Festlegen des

Rohrs (2) an dem Biegearm (7),

dadurch gekennzeichnet, dass

die Haltevorrichtung (6) zumindest in einer ersten Feststellposition und einer zweiten Feststellposition an dem Schwenkarm (37) festlegbar ist, wobei die erste Feststellposition und die zweite Feststellposition der Haltevorrichtung (6) bezüglich der in Längsrichtung verlaufenden Mittelachse (M) des Schwenkarms (37) gegenüberliegend vorgesehen sind.

33. Biegearm nach Anspruch 32, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und die zweite Feststellposition spiegelsymmetrisch zu der Mittelachse (M) des Schwenkarms (37) vorgesehen sind.

34. Biegearm nach Anspruch 32 oder 33, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehachse (D) des Biegearms (7) auf der Mittelachse (M) des Schwenkarms (37) angeordnet ist.

35. Biegearm nach einem der Ansprüche 32 bis 34, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Haltevorrichtung (6) in einem Winkel von 90° von dem Schwenkarm (37) nach oben erstreckt.

36. Biegearm nach einem der Ansprüche 32 bis 35, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltevor- richtung (6) mittels Bolzen am Schwenkarm (7) festlegbar ist.

37. Biegearm nach einem der Ansprüche 32 bis 36 dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Haltevorrichtung (6) in einem Schlitten (41) in Längsrichtung des Schwenkarms (37) verschieblich ist.

38. Biegearm nach Anspruch 37, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Haltevor- richtung (6) in dem Schlitten (41) quer zur Längsersteckung des Schwenkarms (37) verschieblich ist.

39. Verfahren zum Biegen von Rohren, umfassend

eine Vorschubvorrichtung (4) für das Rohr (2), die das Rohr (2) in Längsrichtung vorschiebt,

- eine Heizvorrichtung (5) zum Erhitzen eines Bereichs des Rohrs (2), und

einen um eine Drehachse (D) schwenkbar angeordneten Biegearm (7) mit einer Haltevorrichtung (6) für das Rohr (2), wobei das Rohr (2) in der Haltevorrichtung (6) lösbar festgelegt ist, wobei

in einem ersten Schritt das Rohr (2) in eine erste Richtung gebogen wird und danach aus der Haltevorrichtung (6) aus einer ersten Festellposition vom Biegearm (7) gelöst wird,

in einem zweiten Schritt die Vorschubvorrichtung (4) und der Biegearm (7) derart relativ zueinander bewegt werden, dass die Vorschubvorrichtung (4) und die Drehachse (D) des Biegearms (7) aneinander vorbeigeführt werden, und danach das Rohr (2) an der Haltevorrichtung (6) in einer zweiten Feststellposition am Biegearm (7) festgelegt wird, wobei die erste Feststellposition und die zweite Feststellposition der Haltevorrichtung (6) bezüglich der in Längsrichtung verlaufenden Mittelachse (M) des Schwenkarms (37) gegenüberliegend vorgesehen sind, und

in einem dritten Schritt das Rohr (2) in eine zweite Richtung gebogen wird.

40. Verfahren nach Anspruch 39, dadurch gekennzeichnet, dass Verlagerungsmittel (22) für die Vorschubvorrichtung (4) vorgesehen sind, wobei die Verlagerungsmittel (22) die Vor- schubvorrichtung (4) an der Drehachse (D) des Biegearms (7) vorbeiführen.

41. Verfahren nach Anspruch 40, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorschubvorrichtung (4) mittels der Verlagerungsmittel (22) von einer ersten Vorschubposition in eine zweite Vorschubposition gebracht wird.

42. Verfahren nach Anspruch 41, dadurch gekennzeichnet, dass eine Vielzahl von Vorschub- Positionen für die Vorschubvorrichtung (4) vorgesehen ist.

43. Verfahren nach Anspruch 41 oder 42, dadurch gekennzeichnet, dass in den Vorschubpositionen der Vorschubvorrichtung (4) die Heizvorrichtung (5) und die Drehachse (D) des Biegearms (7) auf einer Geraden angeordnet werden.

44. Verfahren nach einem der Ansprüche 39 bis 43, dadurch gekennzeichnet, dass Verlage- rungsmittel für den Biegearm (7) vorgesehen sind, wobei die Verlagerungsmittel den Biegearm (7) derart verlagern, dass die Drehachse (D) des Biegearms (7) an der Vorschubvorrichtung (4) vorbei geführt wird.

45. Verfahren nach Anspruch 44, dadurch gekennzeichnet, dass der Biegearm (7) mittels der Verlagerungsmittel zumindest von einer ersten Biegeposition in eine zweite Biegeposition gebracht wird.

46. Verfahren nach Anspruch 45, dadurch gekennzeichnet, dass in den Biegepositionen des Biegearms (7) die Heizvorrichtung (5) und die Drehachse (D) des Biegearms (7) auf einer Geraden angeordnet sind.

47. Verfahren nach Anspruch 45 oder 46, dadurch gekennzeichnet, dass eine Vielzahl von Bie- gepositionen für den Biegearm (7) vorgesehen sind.

48. Verfahren nach einem der Ansprüche 39 bis 47, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltevorrichtung (6) von einer ersten Feststellposition in eine zweite Feststellposition am Biegearm (7) gebracht wird.

49. Verfahren nach einem der Ansprüche 39 bis 48, dadurch gekennzeichnet, dass das Rohr (2) mittels der Vorschubeinvorrichtung (4) aus der Haltevorrichtung (6) entfernt und in die

Haltevorrichtung (6) eingebracht wird.

50. Verfahren nach einem der Ansprüche 39 bis 49, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizvorrichtung (5) entlang des Rohres (2) bewegt wird.

Description:

Vorrichtung und Verfahren zum Biegen von Rohren

[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Biegen von Rohren mit Kreisquerschnitt nach dem Oberbegriff des Anspruch 1 bzw. nach dem Oberbegriff des Anspruch 39, umfassend eine Vorschubvorrichtung für das Rohr, die das Rohr in Längsrichtung kontinuierlich vorschiebt, eine in Vorschubrichtung angeordnete, in der Regel induktive Heizvorrichtung zum Erhitzen eines Bereichs des Rohrs, und einen um eine Drehachse schwenkbaren Biegearm mit einer Haltevorrichtung für das Rohr, wobei das Rohr in der Haltevorrichtung in lösbarer Weise festlegbar ist. Biegevorrichtungen dieser Art sind im Stand der Technik seit langem bekannt und vielfach beschrieben worden.

[0002] Die DE 21 12 019 A1 zeigt beispielsweise eine Induktionsbiegemaschine zum Biegen von Rohren, bei der eine Vorschubvorrichtung, die das zu biegende Rohr einspannt, eine in Längsrichtung wirkende Kraft auf das Rohr aufbringt. In Bewegungsrichtung des Rohres ist der Vorschubvorrichtung nachfolgend eine Heizvorrichtung zum Erhitzen eines Bereiches des Rohrs vorgesehen. Das vordere Ende des Rohrs ist an einem Biegearm drehungsfrei durch eine Halte- Vorrichtung befestigt. Der Biegearm ist um eine Drehachse schwenkbar, wobei die Drehachse mittels eines Drehzapfens in einem Gestell angelenkt ist. Zum Biegen des Rohrs wird das Rohr mittels der Vorschubvorrichtung vorgeschoben, wobei das Rohr durch die Heizvorrichtung geschoben wird. Die Heizvorrichtung erhitzt einen Bereich des Rohrs, auf den das Biegemoment einwirkt. Durch die Festlegung des Rohres in der Haltevorrichtung am Biegearm ist durch die Schwenkbewegung des Biegearms eine kreisförmige Zwangsführung für das am Biegearm festgelegte Rohr vorgegeben, so dass dieses auf einer kreisförmigen Bahn gebogen wird. Die Heizvorrichtung ist in einem geringen Maße so verschiebbar, dass eine geringe Korrektur durch eine Bewegung der Heizvorrichtung bei Abweichungen vom Biegeradius möglich ist. Alternativ bzw. ergänzend zur Verschiebung der Heizvorrichtung ist ebenso eine Verschiebung der Drehachse des Biegearms parallel zum nicht gebogenen Teil des zu biegenden Rohres vorgesehen.

[0003] Die DE 25 46 695 C3 zeigt beispielsweise eine Vorrichtung zum Biegen von Rohren, bei der ein Rohr mit einem ersten Ende in einer Vorschubvorrichtung angeordnet ist und mittels dieser vorgeschoben wird. In Längsrichtung des Rohres ist der Vorschubvorrichtung eine Heizvorrichtung nachgeordnet, die eine elektrische Induktionsheizspule aufweist. Der Induktions- heizspule ist eine Kühlvorrichtung nachgeordnet. Das vordere Ende des Rohrs ist in einer Drehmomenterzeugungsvorrichtung festgelegt. Die Drehmomenterzeugungsvorrichtung umfasst eine Spannvorrichtung, in der das vordere Ende des Rohres festgelegt ist. Die Spannvorrichtung ist

drehbar auf einem Querschlitten gelagert, wobei der Querschlitten in einem Längsschlitten mittels Rollen verfahrbar ist. Der Längsschlitten ist wiederum mittels Rollen an zwei Längsschienen längst zur Erstreckung des nicht gebogenen Rohres verfahrbar. Zum Biegen des Rohres wird ein Biegemoment durch die Spannvorrichtung auf das Rohr ausgeübt, wobei ein Antrieb zum Dre- hen der Spannvorrichtung und ein weiterer Antrieb zum Bewegen des Längs- und Querschlittens eingeschaltet wird. Durch ein Aufeinander- Abstimmen der Antriebe für den Vorschub und die Drehung der Spannvorrichtung wird ein Biegen des Rohres erreicht. Nachteilig bei dieser Art von Biegevorrichtung ist jedoch die Tatsache, dass eine Biegung darauf beschränkt ist, dass lediglich eine Krümmungsrichtung, zum Beispiel eine Linkskrümmung, für das Rohr möglich ist.

[0004] Die DE 31 51 236 Al zeigt eine Induktionsbiegevorrichtung für Rohre, bei der das eine Ende des Rohrs in einer Vorschubvorrichtung eingespannt ist und das andere Ende des Rohres in einer Haltevorrichtung an einem Biegearm festgelegt ist. Das Rohr erstreckt sich durch eine Heizvorrichtung. Die Haltevorrichtung ist um eine Achse drehbar vorgesehen und auf dem Biegearm quer zur Rohrrichtung verschiebbar. Zum Biegen des Rohres wird die Vorschubvorrichtung durch einen Antrieb angetrieben und schiebt das Rohr vor, wobei das Rohr durch die Heizvorrichtung erwärmt wird. Der Biegearm beschreibt eine vorgegebene Schwenkbewegung, wobei die Haltevorrichtung auf dem Biegearm so verschiebbar und drehbar ist, ,dass verschiedene Radien für die Rohrbiegung erreicht werden. Nachteilig bei dieser Art von Rohrbiegemaschine ist die Tatsache, dass zwar ein Biegen des Rohres mit unterschiedlichen Radien und unterschiedlichen Krümmungen möglich ist, womit zum Beispiel eine ansteigende oder abnehmende Krümmung für eine Biegung des Rohrs möglich ist. Jedoch ermöglicht auch diese Biegevorrichtung kein Biegen des Rohres in unterschiedlichen Biegerichtungen.

[0005] Es ist daher die Aufgabe der Erfindung eine Vorrichtung und ein Verfahren der eingangs genannten Art anzugeben, bei der ein Biegen des Rohrs nacheinander in verschiedene Biegerichtungen möglich ist.

[0006] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine. Vorrichtung zum Biegen von Rohren, umfassend

eine Vorschubvorrichtung für ein Rohr, die das Rohr in Längsrichtung kontinuierlich vorschiebt,

- einen um eine Drehachse schwenkbaren Biegearm mit einer Haltevorrichtung für das

Rohr, wobei das Rohr in der Haltevorrichtung lösbar festlegbar ist, wobei die Vorschubvorrichtung und der Biegearm derart relativ zueinander bewegbar sind, dass die

Vorschubvorrichtung und die Drehachse des Biegearms aneinander vorbeifiihrbar sind, und

eine in Vorschubrichtung angeordnete Heizvorrichtung zum Erhitzen eines Bereichs des Rohrs,

- die Haltevorrichtung zumindest in einer ersten Feststellposition und einer zweiten

Feststellposition an dem Biegearm festlegbar ist,

wobei die erste Feststellposition und die zweite Feststellposition der Haltevorrichtung bezüglich der in Längsrichtung verlaufenden Mittelachse des Biegearms gegenüberliegend vorgesehen sind,

sowie durch ein Verfahren zum Biegen von Rohren mittels einer Vorrichtung der oben beschriebenen Art, wobei

in einem ersten Schritt das Rohr in eine erste Richtung gebogen wird und danach aus der Haltevorrichtung aus einer ersten Feststellposition von dem Biegearm gelöst wird,

in einem zweiten Schritt die Vorschubvorrichtung und der Biegearm derart relativ zu- einander bewegt werden, dass die Vorschubvorrichtung und die Drehachse des Biegearms aneinander vorbeigeführt werden, und danach das Rohr an der Haltevorrichtung in einer zweiten Feststellposition an dem Biegearm festgelegt wird, wobei die erste Feststellposition und die zweite Feststellposition der Haltevorrichtung bezüglich der in Längsrichtung verlaufenden Mittelachse des Schwenkarms gegenüberliegend vorgese- hen sind, und

in einem dritten Schritt das Rohr in eine zweite Richtung gebogen wird.

[0007] Bei einer Biegevorrichtung, die eine Vorschubvorrichtung und einen Biegearm um- fasst, wobei das Rohr durch die Vorschubvorrichtung vorgeschoben wird und an dem Biegearm in einer Haltevorrichtung festgelegt ist, wird ein Bereich des Rohrs durch eine Heizvorrichtung erhitzt. Durch das Festlegen des Rohrs am Biegearm wird während des Vorschiebens des Rohrs durch die Vorschubvorrichtung eine Zwangsführung erreicht, wobei die Zwangsführung durch die Schwenkbewegung des Biegearms um die Drehachse in einer ersten Richtung gegeben ist. In dem von der Heizvorrichtung erhitzten Bereich des Rohrs wird dadurch ein Biegemoment auf das Rohr ausgeübt. Die Vorschub Vorrichtung ist hierbei auf einer ersten Seite der Drehachse angeordnet, wobei die Seite durch die Richtung der Schwenkbewegung des Biegearms bestimmt

ist. Dadurch ist eine Biegemöglichkeit des Rohres in eine erste Richtung, zum Beispiel ein Bogen für das Rohr in Linksrichtung, gegeben. Um nun nachfolgend ein Biegen in die andere Richtung, zum Beispiel in Rechtsrichtung, und somit etwa eine S-förmige Rohrform erzeugen zu können, zu ermöglichen, muss der Biegearm eine Schwenkbewegung in die andere Richtung ausführen, wobei das in der Vorschubvorrichtung angeordnete Rohr auf der anderen Seite der Drehachse vorgesehen ist. Hierzu sind die Vorschubvorrichtung und der Biegearm relativ zueinander bewegbar, wodurch ermöglicht ist, dass die Vorschubvorrichtung und der Biegearm derart zueinander ausgerichtet sind, dass der Biegearm beim Biegen des Rohrs in die andere Schwenkrichtung verschwenkt wird, so dass für das Rohr bei gleicher Vorschubrichtung eine Zwangsfüh- rung in entgegengesetzter seitlicher Richtung gegeben ist. Eine Schwenkbewegung in entgegengesetzter Richtung des Biegearms beim Vorschieben des Rohrs durch die Vorschubvorrichtung wird erreicht, wenn die Vorschubvorrichtung und die Drehachse des Biegearms in umgekehrter Anordnung vorgesehen sind, das heißt, wenn die Vorschubvorrichtung und die Drehachse des Biegearms aneinander vorbeiführbar sind. Dadurch wird ein Biegen des Rohrs in eine zweite Richtung ermöglicht.

[0008] In bevorzugten Ausgestaltungen der Vorrichtung ist für die Vorschubvorrichtung oder für den Biegearm oder für beide vorgesehen, dass sie höhenverstellbar sind.

[0009] Das Aneinanderführen der Vorschubvorrichtung und der Drehachse des Biegearms bezieht sich zweckmäßig auf eine Ebene, wobei die Ebene durch die Drehachse und eine Gerade, die parallel zu dem ungebogenen Rohr verläuft und die Drehachse schneidet, aufgespannt wird. Die Vorschubvorrichtung und die Drehachse des Biegarms werden nun derart aneinander vorbeigeführt, dass die Vorschubvorrichtung bezüglich der Ebene und somit auch bezüglich der Drehachse auf unterschiedlichen Seiten für das Biegen des Rohrs in unterschiedlichen Richtungen angeordnet ist.

[0010] Der Biegearm weist zweckmäßig einen Schwenkarm auf, an dem die Haltevorrichtung angeordnet ist. Die Haltevorrichtung erstreckt sich vorteilhaft von dem Schwenkarm in einem Winkel von ungefähr 90° vom Schwenkarm nach oben, d.h. in Richtung der Drehachse. Die Höhe der Haltevorrichtung ist dabei von dem Durchmesser des zu biegenden Rohrs bestimmt, damit das Rohr sicher in der Haltevorrichtung festgelegt werden kann. Um Rohre unterschiedli- che Durchmesser biegen zu können, sind der Biegearm und die Vorschub Vorrichtung zueinander vorteilhaft bezüglich der Höhe, d.h. in Richtung der Drehachse zueinander bewegbar. Dadurch wird ferner erreicht, dass die Vorschubvorrichtung und die Drehachse sicher und einfach aneinander vorbeigeführt werden. Zum Vorbeiführen wird die Vorschubvorrichtung und/oder der

Biegarm derart in der Höhe verstellt, dass die Vorschubvorrichtung mit dem dort angeordneten

Rohr oberhalb der Haltevorrichtung vorgesehen ist und die Vorschubvorrichtung und die Drehachse aneinander vorbeigeführt werden.

[0011] In einer bevorzugten Ausgestaltung, ist die Vorschubvorrichtung zumindest von ei- ner ersten Vorschubposition in eine zweite Vorschubposition bringbar, wobei die erste Vorschubposition auf der einen Seite der Drehachse und die zweite Vorschubposition auf der entgegengesetzten Seite der Drehachse vorgesehen ist. Dadurch ist erreicht, dass die Vorschubvorrichtung auf beiden Seiten der Drehachse in der jeweiligen Vorschubposition angeordnet werden kann, so, dass beim Vorschieben des Rohrs in der ersten Vorschubposition eine Zwangsführung des Rohrs durch eine Schwenkbewegung des Biegearms in die erste Richtung und in der zweiten Vorschubposition eine Zwangsführung des Rohrs durch eine Schwenkbewegung in die andere Richtung gegeben ist. Damit ist ein Biegen des Rohrs sowohl zunächst in Linksrichtung als auch nachfolgend in Rechtsrichtung weiter sichergestellt.

[0012] Die erste und die zweite Vorschubposition sind zweckmäßig auf unterschiedlichen Seiten der Ebene vorgesehen, die durch die Drehachse und einer Geraden, die parallel zu dem ungebogenen Rohr verläuft und die Drehachse des Biegearms schneidet, aufgespannt ist. Das bedeutet, dass die Vorschubvorrichtung von der einen Seite der Ebene auf die andere Seite der Ebene gebracht wird, um diese an der Drehachse vorbeizufuhren. Durch diese Ebene wird festgelegt, wie weit die Vorschubvorrichtung geführt werden muss, um auf der anderen Seite der Drehachse angeordnet zu werden, so, dass in der ersten Vorschubposition eine Zwangsführung des Rohres in die erste Schwenkrichtung des Biegearms und in der zweiten in die andere Schwenkrichtung gegeben ist. Dadurch wird ein Biegen des Rohres in eine erste Biegerichtung und eine zweite Biegerichtung weiter ermöglicht.

[0013] Zweckmäßigerweise sind die erste Vorschubposition und die zweite Vorschubpositi- on der Vorschubvorrichtung in einem im wesentlichen gleichen Abstand zu der Drehachse des Biegearmes bzw. der aufgespannten Ebene angeordnet. Durch den Abstand der Vorschubvorrichtung zur Drehachse und der Anordnung der Haltevorrichtung auf dem Biegearm ist der Biegeradius für das Rohr gegeben bzw. der Biegeradius für das Rohr ist durch die Strecke von der Drehachse bis zum Mittelpunkt des in der Vorschubvorrichtung angeordneten Rohrs bestimmt. Die Anordnung des Rohrs ist jedoch unmittelbar durch die jeweilige Vorschubposition der Vorschubvorrichtung gegeben. Weisen nun die beiden Vorschubpositionen für die Vorschubvorrichtung denselben Abstand zur Drehachse des Biegearms auf, wobei die beiden Vorschubpositionen auf unterschiedlichen Seiten der Drehachse angeordnet sind, wird sichergestellt, dass identische

Biegeradien für das Rohr in die erste Biegerichtung und in die zweite Biegerichtung gegeben sind.

[0014] Es versteht sich, dass die beiden Vorschubpositionen auch einen unterschiedlichen Abstand zu der Drehachse aufweisen können, so, dass in die erste Biegerichtung das Rohr mit einem ersten Radius und in die zweite, entgegen gesetzte Richtung mit einem zweiten Radius gebogen wird.

[0015] Die Heizvorrichtung, die das Rohr in einem Bereich erhitzt, ist in den Vorschubpositionen der Vorschubvorrichtung vorteilhaft auf einer Geraden mit der Drehachse des Biegearmes angeordnet, wodurch erreicht ist, dass in jeder Vorschubposition in dem erhitzten Bereich das Biegemoment auf das Rohr einwirkt.

[0016] Für die Vorschubvorrichtung sind vorteilhaft eine Mehrzahl von Vorschubpositionen vorgesehen, in denen die Vorschubvorrichtung festgelegt wird. Durch mehrere Vorschubpositionen für die Vorschubvorrichtung wird erreicht, dass der Abstand des nicht gebogenen Rohres zu der Drehachse des Biegearms, wobei dieser Abstand den Biegeradius für das Rohr bestimmt, einstellbar ist. Dadurch wird erreicht, dass unterschiedliche Radien für die Biegung des Rohres gegeben sind. Dadurch sind unterschiedliche Biegungen für ein Rohr sowohl in Biegerichtung als auch im Biegeradius ermöglicht. So können sowohl in Linksbiegerichtung als auch in Rechtsbiegerichtung unterschiedliche Biegeradien realisiert werden, wodurch jede beliebigen Biegungen für ein Rohr erreicht werden.

[0017] Es versteht sich, dass auch vorgesehen sein kann, dass die Vorschubvorrichtung kontinuierlich so verlagert werden kann, dass die Vorschub Vorrichtung in jede gewünschte Position bezüglich des Biegearms gebracht werden kann.

[0018] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist der Biegearm zumindest von einer ersten Biegeposition in eine zweite Biegeposition bringbar. Die erste Biegeposition ist dabei auf einer Seite der Vorschubvorrichtung vorgesehen und die zweite Biegeposition auf der anderen Seite. Das bedeutet, dass die Ebene, die durch die Drehachse und die Gerade, die parallel zu dem ungebogenen Rohr verläuft und die Drehachse schneidet, aufgespannt wird, bewegt und an der Vorschubvorrichtung vorbei geführt wird. Dadurch wird erreicht, dass die Vorschubvorrichtung und die Drehachse des Biegearms aneinander vorbeigeführt werden. Dabei ist in der ersten Bie- geposition der Biegearm derart zur Vorschubvorrichtung ausgerichtet, dass beim Vorschieben des Rohrs eine Zwangsführung durch die Schwenkbewegung des Biegearms in die erste Biegerichtung und in der zweiten Biegeposition eine Zwangsführung durch eine entgegen gerichtete

Schwenkbewegung des Biegearms in die zweite Biegerichtung gegeben ist. Dadurch wird ein

Biegen des Rohrs sowohl zuerst in Linksrichtung als auch nachfolgend in Rechtsrichtung sichergestellt.

[0019] Es versteht sich, dass auch vorgesehen sein kann, dass sowohl die Vorschub vorrich- tung als auch der Biegearm mit der Drehachse bewegbar sind, so, dass durch gleichzeitiges Bewegen der Vorschubvorrichtung und des Biegearms die Drehachse und die Vorschubvorrichtung aneinander vorbei geführt werden.

[0020] Vorteilhaft sind für den Biegearm eine Mehrzahl von Biegepositionen vorgesehen, durch die verschiedene Biegeradien und Biegerichtungen für das Rohr gegeben sind. Durch meh- rere Biegepositionen für den Biegearm wird erreicht, dass der Abstand des nicht gebogenen Rohres zur Drehachse des Biegearms einstellbar ist, so, dass unterschiedliche Radien für die Biegung des Rohres vorgegeben sind. Dadurch sind unterschiedliche Biegungen für ein Rohr sowohl in Biegerichtung als auch im Biegeradius ermöglicht. So können sowohl in Linksbiegerichtung als auch in Rechtsbiegerichtung unterschiedliche Biegeradien realisiert werden, wodurch jede belie- bigen Biegungen für ein Rohr erreicht werden.

[0021] Die Heizvorrichtung ist in jeder der Biegepositionen des Biegearms zweckmäßig mit der Drehachse des Biegearms auf einer Geraden angeordnet, so dass zum Biegen des Rohrs das Biegemoment in dem erhitzten Bereich des Rohrs angreift.

[0022] Es sind zweckmäßig Verlagerungsmittel vorgesehen, wobei die Verlagerungsmittel mehrere Ausgestaltungen aufweisen. Zum einen sind die Verlagerungsmittel zum Verlagern der Vorschubvorrichtung vorgesehen, so dass diese mittels der Verlagerungsmittel von der ersten Vorschubposition in die zweite Vorschubposition gebracht wird. Alternativ oder ergänzend können Verlagerungsmittels zum Verlagern des Biegearms vorgesehen sein, so dass dieser mittels der Verlagerungsmittel von der ersten Biegeposition in die zweite Biegeposition gebracht wird.

[0023] Es versteht sich, dass sowohl Verlagerungsmittel für die Vorschubvorrichtung als auch für den Biegearm vorgesehen sein können. Die Verlagerungsmittel weisen vorteilhaft Gleitschienen auf, auf denen die Vorschubvorrichtung und/oder der Biegearm verlagert wird, wodurch erreicht ist, dass die Vorschubvorrichtung und/oder der Biegearm derart zueinander verlagert werden, dass der Winkel zwischen der Vorschubvorrichtung und dem Biegearm unver- ändert ist, so, dass nach dem Verlagern das in der Vorschubvorrichtung angeordnete Rohr wieder passgenau an dem Biegearm festgelegt wird und in die andere Richtung gebogen wird.

[0024] Ein vorteilhaft kontinuierliches Verlagern der Vorschubvorrichtung wird durch Verlagerungsmittel erreicht, die zum Beispiel Rollen aufweisen, die auf einer Gleitschiene gleitend angeordnet sind. Um die Vorschubvorrichtung in der gewünschten Vorschubposition festzustellen sind entsprechende Feststellmittel vorgesehen. Es versteht sich, dass die Verlagerungsmittel ebenso jede andere Art von Verlagerungsmitteln wie zum Beispiel Rollen, die in einer entsprechenden Ausnehmung angeordnet sind, umfassen können. Die Verlagerungsmittel umfassen zweckmäßig einen elektrischen oder hydraulischen Antrieb.

[0025] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist die Vorschubvorrichtung quer zur Längserstreckung des Rohres bewegbar, dadurch wird sichergestellt, dass die Vorschubvorrich- tung von den einzelnen Vorschubpositionen in die andere Vorschubposition gebracht werden kann, so, dass die Vorschubvorrichtung an der Drehachse des Biegearms vorbeigeführt wird. Durch die Querrichtung der Verschiebung der Vorschubvorrichtung von einer Feststellposition in die andere wird zudem vermieden, dass die Vorschubvorrichtung beim Verschieben verkantet wird, das heißt, dass die Vorschubvorrichtung bezüglich des Biegearms die gleiche Ausrichtung aufweist. In der Ausgangslage weisen der nicht- verschwenkte Biegearm und die Vorschubvorrichtung bzw. das ungebogene Rohr zum Beispiel einen Winkel von 90° zueinander auf. Da die Vorschubvorrichtung lediglich quer von der einen in die andere Feststellposition verschoben wird, ist diese rechtwinklige Ausrichtung zwischen dem nicht- verschwenkten Biegearm und dem ungebogenen Rohr in jeder Vorschubposition der Vorschubvorrichtung gewährleistet. Dadurch ist in jeder Vorschubposition die Ausgangslage präzise gegeben und Genauigkeit beim Biegen des Rohrs ist sowohl in Rechts- als auch in Linksrichtung sichergestellt.

[0026] Um ein Biegen des Rohres sowohl in Links- als auch in Rechtsrichtung in einem weiteren Bereich zu ermöglichen, insbesondere um kleine und/oder große Biegeradien für das Rohr zu ermöglichen, weist der Biegearm einen Schwenkbereich von wenigstens 180° auf.

[0027] Beim Biegen von insbesondere großen Rohren mittels eines Biegearms und einer Vorschubvorrichtung müssen entsprechend große Biegemomente auf den erhitzten Bereich des jeweiligen Rohrs ausgeübt werden. Da durch jede Kraft eine Gegenkraft erzeugt wird, muss diese Gegenkraft kompensiert werden. Durch das auf das Rohr einwirkende Biegemoment wirkt auf das in der Vorschubvorrichtung angeordnete Rohr die entsprechende Gegenkraft ein. Dabei ist die Gegenkraft derart orientiert, dass das Rohr in der Vorschubvorrichtung in zu der Schwenkbewegung entgegen gesetzter Richtung gedrückt wird. Um diese Kräfte zu kompensieren, weist die Vorschubvorrichtung ein Abstützelement auf.

[0028] Beim Biegen des Rohres in zwei unterschiedliche Biegerichtungen greifen die durch das Biegen gegebenen Biegemomente je nach Biegerichtung unterschiedlich auf den erhitzten Bereich an. Dadurch sind jedoch auch die gegebenen Gegenkräfte in unterschiedlicher Richtung orientiert. Um nun zu erreichen, dass sowohl bei einer Biegung in Linksrichtung als auch in Rechtsrichtung die Gegenkräfte an dem Rohr entsprechend in der Vorschubvorrichtung kompensiert werden, weist die Vorschubvorrichtung vorteilhaft zwei Abstützelemente auf, wobei die beiden Abstützelemente auf gegenüber liegenden Seiten des nicht gebogenen Rohres angeordnet sind.

[0029] Die Haltevorrichtung ist erfindungsgemäß lösbar an dem Biegearm festlegbar, wobei die Haltevorrichtung für das Rohr zumindest in einer ersten und einer zweiten Feststellpositionen an dem Biegearm festlegbar ist, die auf entgegen gesetzten Seiten einer in Längsrichtung verlaufenden Mittelachse des Schwenkarms angeordnet sind.

[0030] In weiteren Ausgestaltungen der Erfindung wird vorgesehen, dass die erste und die zweite Feststellposition spiegelsymmetrisch bezüglich der Mittelachse (M) des Biegearms (7) angeordnet sind.

[0031] Beim Biegen des Rohrs ist die Heizvorrichtung auf einer Geraden mit der Drehachse des Biegearms angeordnet, so dass beim Vorschieben des Rohrs und der Schwenkbewegung des Biegarms das Biegemoment in dem erhitzten Bereich auf das Rohr wirkt. Hierzu ist die Heizvorrichtung zwischen der Vorschubvorrichtung für das Rohr und der Haltevorrichtung an dem Bie- gearm angeordnet. Um ein Biegen des Rohrs in eine erste Schwenkrichtung des Biegearms zu ermöglichen, ist die erste Feststellposition für die Haltevorrichtung auf der hinteren Seite des Biegearms, d.h. auf der abgewandten Seite einer bezüglich des ungebogenen Rohrs senkrechten Geraden, angeordnet, wobei die Heizvorrichtung mit der Drehachse auf dieser Geraden und gleichzeitig vor der Haltevorrichtung angeordnet ist. Beim Biegen des Rohrs in die andere Rich- tung wird der Biegearm in die andere Richtung verschwenkt. Um nun zu erreichen, dass die

Heizvorrichtung sowohl auf der Geraden mit der Drehachse als auch bezüglich der Vorschubvorrichtung vor der Haltevorrichtung an dem Biegearm angeordnet ist, ist die Haltevorrichtung in der zweiten Feststellposition festgelegt, wobei die zweite Festestellposition auf der anderen Seite der Geraden mit der Drehachse vorgesehen ist. Die Feststellpositionen für die Haltevorrichtung an dem Biegearm sind gegenüberliegend bezüglich einer Mittelachse des Biegearms vorgesehen, wobei die Heizvorrichtung und die Drehachse des Biegearms vorteilhaft auf der Mittelachse des Biegearms vorgesehen sind. Dadurch ist sichergestellt, dass sowohl in der ersten Feststellposition als auch in der zweiten Feststellposition die Heizvorrichtung auf einer Geraden mit der Dreh-

achse liegt, so, dass sowohl bei einer Linksbiegung als auch einer Rechtsbiegung des Rohres das Biegemoment in dem erhitzten Bereich des Rohres einwirkt und ein sicheres Biegen des Rohres ermöglicht ist.

[0032] Zweckmäßigerweise weist der Biegearm eine Führung auf, in der die Haltevorrich- tung von der ersten Feststellposition in die zweite Feststellposition geschoben wird. Dadurch wird ein Verschieben der Haltevorrichtung von der ersten in die zweite Feststellposition erleichtert und es wird sichergestellt, dass die Ausrichtung der Haltevorrichtung bezüglich des Biegearmes für jede Feststellposition zum Biegen des Rohrs gegeben ist und dass das Rohr sicher in der Haltevorrichtung in beiden Feststellposition festgelegt wird. Die Führung für die Haltevor- richtung weist zweckmäßig Rollen oder Gleitelemente oder ähnliches auf.

[0033] In einer Ausgestaltung des Biegearms wird die erste und die zweite Feststellposition spiegelsymmetrisch zu der Mittelachse (M) des Schwenkarms (37) vorgesehen.

[0034] Um zu gewährleisten, dass die Haltevorrichtung sicher an dem Biegearm festgelegt ist, wird diese vorteilhaft mittels Bolzen an dem Biegearm befestigt. Das Vorsehen von Bolzen bietet den weiteren Vorteil, dass die Haltevorrichtung einfach durch Lösen der Bolzen wieder gelöst werden kann, um in die andere Feststellposition gebracht zu werden. Es versteht sich, dass die Haltevorrichtung auch durch jedes andere lösbare Befestigungsmittel, wie zum Beispiel Schrauben oder ähnliches, an dem Biegearm angeordnet werden kann.

[0035] hi einer bevorzugten Ausgestaltung ist die Haltevorrichtung von dem Biegearm ent- fernbar, wobei die Haltevorrichtung zum Beispiel von einem Kran oder ähnlichem von dem Biegearm entfernt wird. Das bietet den Vorteil, dass die Vorschubvorrichtung und die Drehachse auf einfache Art aneinander vorbeigefuhrt werden können, da die sich nach oben von dem Biegearm erstreckende Haltevorrichtung nicht mehr im Weg zwischen der Vorschubvorrichtung und dem Biegearm angeordnet ist. Da das in der Vorschubvorrichtung angeordnete Rohr und der Schwenkarm des Biegearms in unterschiedlichen Ebenen angeordnet sind, können diese aneinander vorbeigeführt werden, ohne dass eine Höhenverstellung der Vorschubvorrichtung oder des Biegearms notwendig ist.

[0036] Die Heizanordnung weist zweckmäßigerweise einen das Rohr umgebenen Induktionsheizring auf, wodurch sicher gestellt ist, dass lediglich ein kleiner Bereich des Rohres erhitzt wird, wobei dieser kleine Bereich, der Bereich des Rohres ist, auf den das Biegemoment zum Biegen einwirkt. Der Heizvorrichtung ist zweckmäßig eine Kühleinheit nachgeordnet, so, dass das Rohr, nachdem das Biegemomente auf den erhitzten Bereich eingewirkt hat und das Rohr

gebogen worden ist, schnell wieder abgekühlt wird, um sicherzustellen, dass ein weiteres ungewünschtes Biegen in dem bereits gebogenen Bereich des Rohrs vermieden wird.

[0037] Werden die Vorschubvorrichtung und der Biegearm aneinander vorbeigeführt, um die Biegerichtung zu verändern, muss in der zweiten Vorschubposition der Vorschubvorrichtung bzw. in der zweiten Biegeposition des Biegearms die Heizvorrichtung, die Vorschubvorrichtung und der Biegearm wieder derart zueinander angeordnet werden, dass die Heizvorrichtung mit der Drehachse auf einer Geraden liegt. Ist nun die Heizvorrichtung vorteilhaft an der Vorschubvorrichtung angeordnet, wird die Anordnung der Bauteile dadurch vereinfacht, dass eine Ausrichtung der Heizvorrichtung zu der Vorschubvorrichtung entfällt und lediglich der Biegearm und die Vorschubvorrichtung derart zueinander ausgerichtet sind, dass die Heizvorrichtung auf einer Geraden mit der Drehachse liegt.

[0038] Zudem bietet eine Anordnung der Heizvorrichtung an der Vorschubvorrichtung den Vorteil, dass beim Wechsel der Biegerichtungen das Rohr nicht aus der Heizvorrichtung entfernt werden muss. Das Rohr wird dabei einfach aus der Haltevorrichtung an dem Biegearm gelöst, damit besteht keine Verbindung mehr zwischen der Vorschubvorrichtung und dem Biegearm, so, dass entweder der Biegearm in eine zweite Biegeposition oder die Vorschubvorrichtung in eine zweite Vorschubposition gebracht werden kann. Es versteht sich, dass die Heizvorrichtung auch separat vorgesehen sein kann.

[0039] Die Vorschubvorrichtung, der Biegearm und die Heizvorrichtung sind zweckmäßi- gerweise mit einer Steuereinheit gekoppelt. Mittels der Steuereinheit wird ermöglicht, dass die Bewegungen der Vorschubvorrichtung, des Biegarms und der Heizvorrichtung miteinander koordiniert bzw. aufeinander abgestimmt werden können, so, dass mittels der Steuereinheit ein vorgegebenes Biegemuster zum Biegen des Rohres erreicht ist.

[0040] Zweckmäßig ist eine Sensoreinheit zur überwachung des Biegevorgangs vorgese- hen. Die Sensoreinheit weist hierzu mehrere Sensoren auf. So sind Sensoren vorgesehen, die die Heiztemperatur der Heizvorrichtung für das Rohr überwachen. Ferner sind Weg- bzw. Längen- messsensoren zur überwachung des auf das Rohr einwirkenden Biegemomentes sowie Sensoren zur überwachung der Wanddicke des Rohres vorgesehen. Die Sensoren sind über eine Steuereinheit mit einer Verstelleinheit und der Heizvorrichtung gekoppelt, so, dass aufgrund der durch die Sensoren ermittelten Daten die Heizvorrichtung und das Rohr zueinander ausgerichtet werden. Dadurch wird sichergestellt, dass das Rohr auf die gewünschte Form gebogen wird. überdies wird gewährleistet, dass die Wanddicke des Rohrs vor und nach dem Biegen gleich ist bzw.,

dass beim übergang eines geradlinigen Bereichs des Rohrs in einen gekrümmten Bereich der

übergang stetig ist und Spannungen in der Rohrwand vorteilhaft vermieden sind. Hierzu kann zum einen die Heizvorrichtung zweckmäßig in zwei Raumdimensionen verschoben werden, wobei die Verschiebung senkrecht zur Längserstreckung des Rohrs vorgesehen ist. Zum anderen wird das Rohr mittels der Verstelleinheit auch in den zwei Raumdimensionen verschoben, so, dass eine optimale Ausrichtung von Rohr und Heizvorrichtung während des gesamten Biegevorgangs weiter sichergestellt ist.

[0041] Ein erfindungsgemäßes Verfahrens zum Biegen eines Rohrs ist dadurch gegeben, dass in einem ersten Schritt das in der Vorschubvorrichtung angeordnete Rohr durch Vorschie- ben des Rohrs und durch die, die Schwenkbewegung des Biegearms gegebene Zwangsfiihrung in einer ersten Biegerichtung gebogen wird. In einem zweiten Schritt werden die Vorschubvorrichtung und die Drehachse aneinander vorbeigeführt. In einem dritten Schritt wird das Rohr wiederum durch Vorschieben und durch die durch die Schwenkbewegung des Biegearms gegebene Zwangsführung gebogen, wodurch bezüglich der Schwenkrichtung des Biegearms eine umge- kehrte Anordnung von Vorschubvorrichtung und Drehachse gegeben ist. Durch die umgekehrte Anordnung wird eine entgegengesetzt gerichtete Schwenkbewegung für den Biegearm erreicht, so, dass für das Rohr eine umgekehrte Zwangsführung während des Vorschubs durch die Vorschubvorrichtung gegeben ist. Damit ist ein Biegen des Rohrs sowohl in Links- als auch in Rechtsrichtung ermöglicht.

[0042] In einer bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens ist vorgesehen, dass die das Rohr haltende Vorschubvorrichtung in einer ersten Vorschubposition festgelegt ist, wenn das Rohr während des ersten Schritts in eine erste Biegerichtung gebogen wird. Die Haltevorrichtung zum Festlegen des Rohrs am Biegearm ist dabei in einer ersten Feststellposition festgelegt. Die Heizvorrichtung ist zwischen der Vorschubvorrichtung der Haltevorrichtung angeordnet, wobei die Heizvorrichtung mit der Drehachse des Biegarms auf einer Geraden liegt. Hierzu ist die

Drehachse vorteilhaft auf der Mittelachse des Biegearms angeordnet. Die erste Feststellposition für die Haltevorrichtung ist zweckmäßig auf der der Vorschubvorrichtung abgewandten Seite des Biegearms vorgesehen, so, dass die Haltevorrichtung auf der der Vorschubvorrichtung abgewandten Seite der Mittelachse des Biegarms festgelegt ist und die Heizvorrichtung gleichzeitig zwischen der Vorschubvorrichtung und der Haltevorrichtung und auf der Mittelachse des Biegearms angeordnet ist.

[0043] Ist der erste Biegevorgang in die erste Biegerichtung beendet, wird das Rohr aus der Haltevorrichtung gelöst und zum Beispiel mittels der Vorschubvorrichtung von dem Biegearm

entfernt. Hierzu bewegt sich die Vorschubvorrichtung zum Beispiel nach oben, so dass das Rohr nach oben entfernt wird. Es versteht sich, dass sich auch der Biegearm nach unten bewegen kann, um die Haltevorrichtung von dem Rohr zu entfernen. Es versteht sich ferner, dass sich die Vorschubvorrichtung in Längsrichtung des Rohres bewegen kann, um das Rohr durch eine ent- sprechende Ziehbewegung aus der Haltevorrichtung zu lösen und zu entfernen. Gleichzeitig wird dabei die Heizvorrichtung, falls diese beweglich entlang des Rohres vorgesehen ist, entlang des Rohres über das Rohr entfernt. Bevorzugt ist aber, dass die Heizvorrichtung an der Vorschubvorrichtung angeordnet ist, so, dass das Rohr innerhalb der Heizvorrichtung verbleibt, wodurch vermieden wird, dass die Heizvorrichtung separat entlang des Rohres verschoben werden muss.

[0044] Danach wird die Haltevorrichtung vom Biegearm gelöst. Dies kann zum Beispiel mittels der oben erwähnten Führung vorgenommen werden. Bevorzugt ist, dass die Haltevorrichtung zum Beispiel mittels eines Krans aus der ersten Feststellposition entfernt wird, so, dass die Vorschubvorrichtung ohne eine Höhenverstellung in die zweite Vorschubposition gebracht wird. Die Vorschubvorrichtung mit dem dort angeordneten Rohr kann hierbei einfach oberhalb des Schwenkarms des Biegearms an der Drehachse vorbei geführt werden und in die zweite Vorschubposition gebracht werden.

[0045] Ist die Vorschubvorrichtung an der Drehachse vorbeigeführt, wird die Haltevorrichtung am Biegearm in die zweite Feststellposition gebracht und der Biegearm entsprechend der Vorschubvorrichtung und dem Rohr ausgerichtet, wobei ein Verschwenken des Biegearms um 180° bevorzugt ist. Danach wird das Rohr in der Haltevorrichtung festgelegt.

[0046] Es sind Haltevorrichtungen bevorzugt, in denen ein Rohr beidseitig festgelegt werden kann, so, dass für beide Biegerichtungen dieselbe Haltevorrichtung verwendet werden kann. Es versteht sich, dass auch für jede Biegerichtung eine unterschiedliche Haltevorrichtung verwendet werden kann, wodurch die Ausgestaltungen der Befestigungsmittel der Haltevorrichtung am Rohr und an dem Schwenkarm vereinfacht werden.

[0047] Da sich nun die Vorschubvorrichtung in der zweiten Vorschubposition bezüglich der Drehachse des Biegearms befindet, wird durch Vorschieben des Rohrs mittels der Vorschubvorrichtung ein Biegen des Rohres in die zweite Richtung ermöglicht.

[0048] Alternativ oder ergänzend kann auch vorgesehen sein, dass der Biegearm von einer ersten Biegeposition in eine zweite Biegeposition gebracht wird. Der Unterschied zu dem bereits beschriebenen Verfahren besteht lediglich darin, dass nun anstatt der Vorschubvorrichtung der Biegearm bzw. die Ebene, die durch die Drehachse und der Geraden aufgespannt ist, an der Vor-

Schubvorrichtung vorbei geführt werden, so, dass die Vorschubvorrichtung und die Drehachse des Biegearms aneinander vorbeigeführt werden.

[0049] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie aus der nachfolgenden Beschreibung.

[0050] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die anliegenden Figuren näher erläutert.

Fig. 1 zeigt eine Draufsicht eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Biegen von Rohren.

Fig. 2 zeigt die Vorrichtung zum Biegen von Rohren aus Fig. 1 in einer ersten Vor- Schubposition.

Fig. 3 zeigt die Vorrichtung zum Biegen von Rohren aus Fig. 1 mit einer Zwischenposition.

Fig. 4 zeigt die Vorrichtung aus Fig. 1 in einer zweiten Vorschubposition.

Fig. 5 zeigt eine Ausschnittsvergrößerung der Verlagerungsvorrichtung.

Li den Figuren 1 bis 5 ist ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 zum Biegen eines Rohres 2 gezeigt.

[0051] Die Vorrichtung 1 zum Biegen eines Rohrs 2 umfasst eine auf einer eben ausgebildeten Halteplatte 3 angeordnete Vorschubvorrichtung 4, wobei das Rohr 2 in der Vorschubvorrichtung 4 angeordnet ist. Das Rohr 2 ist mittels der Vorschubvorrichtung 3 in Längsrichtung vor- schiebbar. Das Rohr 2 erstreckt sich mit einem Ende über die Vorschubvorrichtung 4 hinaus, wobei sich das Rohr 2 durch eine Heizvorrichtung 5 erstreckt, die das Rohr 2 in einem kleinen Bereich erhitzt. In Längsrichtung des Rohrs 2 der Heizvorrichtung 5 nachfolgend ist das Rohr 2 mit dem Ende an einem Biegearm 7 in einer Haltevorrichtung 6 festgelegt, wobei der Biegearm 7 auf der ebenen Halteplatte 3 um eine Drehachse D drehbar angeordnet ist.

[0052] Die Vorschubvorrichtung 4 für das Rohr 2 umfasst ein auf der Halteplatte 3 angeordnetes Gehäuse 8, wobei das Gehäuse 9 einen U-förmigen Querschnitt aufweist. Die Basis 9 des U-förmigen Gehäuses ist parallel zu der ebenen Halteplatte 3 angeordnet und die beiden parallelen Schenkel 10a und 10b erstrecken sich senkrecht von der Basis 9 und somit senkrecht von der Halteplatte 3 nach oben.

[0053] Zwischen den beiden Schenkeln 10a und 10b des Gehäuses 8 ist das Rohr 2 vorgesehen, wobei das Rohr 2 an einem Vorschubschlitten 11 festgelegt ist. Der Vorschubschlitten 11 für das Rohr 2 ist in einer Führung 12 verschieblich angeordnet, wobei die Führung 12 durch an den beiden Schenkeln 10a und 10b vorgesehene Führungsmittel 13 und durch an der nach innen, in das U gerichteten Oberfläche der Basis 9 des Gehäuses 8 angeordneten, weiteren Führungsmittel 14 gegeben ist.

[0054] Die Führungsmittel 13 an den beiden Schenkeln 10a und 10b des Gehäuses 8 sind durch in den Schenkeln 10a und 10b ausgebildeten länglichen Vertiefungen 19 gegebenen, die sich in Längsrichtung des Gehäuses 8 erstrecken. An dem Vorschubschlitten 11 sind vier Vor- sprünge 20 angeordnet, die in den Vertiefungen 19 gleitend geführt sind. Am Vorschubschlitten 11 sind jeweils vorne und hinten zwei gegenüberliegende Vorsprünge 20 vorgesehen, so, dass der Vorschubschlitten 11 sicher in den Vertiefungen 19 geführt ist und ein Verkanten des Rohrs 2 vermieden ist.

[0055] Den Führungsmitteln 14 an der Basis 9 des Gehäuses 8 sind Vorschubmittel 15 zum Vorschieben des Vorschubschlittens 11 und damit des Rohrs 2 zugeordnet. Die Vorschubmittel 15 umfassen einen am Vorschubschlitten 11 angeordneten Zylinder 16, wobei im Zylinder 16 eine Kolbenstange 17 verschieblich angeordnet ist. Die Kolbenstange 17 ist an einer der dem Biegearm 7 abgewandten Seite des Gehäuses 8 und zwischen den beiden Schenkeln 10a und 10b vorgesehenen Halterung 18 festgelegt. Zum Vorschieben des Vorschubschlittens 11 mit dem Rohr 2 wird der Zylinder 16 mit einer Hydraulikflüssigkeit beaufschlagt und die Kolbenstange 17 wird aus dem Zylinder 16 gedrückt. Die Hydraulikflüssigkeit wird aus einem Druckspeicher zur Verfügung gestellt. Somit wird eine geradlinige Kraft erzeugt, wobei die Kolbenstange 17 und der Zylinder auseinanderstreben, so, dass der Vorschubschlitten 11 mit dem Rohr 2 in Richtung der Heizvorrichtung 5 und des Biegearms 7 vorgeschoben wird.

[0056] Es versteht sich, dass der Vorschubschlitten 11 auch durch jede andere Art von Vorschubmitteln vorgeschoben werden kann. So ist es zum Beispiel auch möglich, dass der Vorschubschlitten 11 mittels eines Kettenantriebs vorgeschoben werden kann, wobei an dem Vorschubschlitten 11 eine entsprechende Kette festgelegt ist, die mittels eines Antriebs angetrieben wird. Zudem versteht es sich, dass der Vorschubschlitten jede Art von Gleit- oder Rollenmitteln aufweisen kann, wie zum Beispiel Gleitelemente oder Rollen. Es versteht sich ferner, dass die Führung 11 für den Vorschubschlitten 11 auch direkt durch die Basis 9 und die beiden Schenkel 10a und 10b gegeben sein kann.

[0057] Die Schenkel 10a und 10b des Gehäuses 8 sind als Verstärkungselemente 21 vorgesehen. Die Verstärkungselemente 21 nehmen beim Biegen des Rohres 2 die dadurch resultierenden Gegenkräfte auf.

[0058] An der in Richtung der Halteplatte 3 gerichteten Außenwand 9a der Basis 9 des Ge- häuses 8 sind Verlagerungsmittel 22 zum Verlagern der Vorschubvorrichtung 4 auf der Halteplatte 3 angeordnet. Auf der Halteplatte 3 sind zwei parallele Gleitschienen 23 angeordnet, wobei die beiden Gleitschienen 23 senkrecht zur Längsersteckung des Gehäuses 8 bzw. des Rohrs 2 vorgesehen sind, so, dass die Vorschubvorrichtung 4 quer auf der Halteplatte 3 auf den Gleitschienen 23 verschoben wird.

[0059] An dem Gehäuse 8 sind vier Verlagerungsmittel 22 angeordnet, wobei jeweils zwei Verlagerungsmittel 22 an dem dem Biegearm 7 zugewandten vorderen Ende und zwei an dem dem Biegearm abgewandten, hinteren Ende des Gehäuses 8 vorgesehen sind. Die jeweils zwei Verlagerungsmittel 22 sind jeweils an der Basis 9 unterhalb des einen Schenkels 10a bzw. 10b angeordnet, sodass unterhalb des einen Schenkels 10a zwei Verlagerungsmittel 22, jeweils vorne und hinten an dem Gehäuse 8 und unterhalb des zweiten Schenkels 10b ebenfalls zwei Verlagerungsmittel 22, jeweils vorne und hinten an dem Gehäuse 8 vorgesehen sind. Dadurch wird das Verlagern der Vorschubvorrichtung 4 auf der Halteplatte 3 gewährleistet, sodass die Vorschubvorrichtung 4 in deren Ausrichtung zu dem Biegearm 7 und der Heizvorrichtung 5 nicht verändert wird.

[0060] Die vier Verlagerungsmittel 22 sind baugleich ausgebildet, nachfolgend wird ein Verlagerungsmittel 22 exemplarisch näher erläutert. Das Verlagerungsmittel 22 umfasst zwei hintereinander angeordnete Rollen 24, die drehbar in einer Aufhängung 25 angeordnet sind. Die Rollen 24 weisen zwei beanstandete Ränder 26 auf, zwischen denen die Gleitschiene 23 angeordnet ist. Die Aufhängung 24 ist mittels eines Befestigungselements 27 am Gehäuse 8 befestigt. Das Befestigungselement 27 weist eine im wesentlichen L-förmige Gestalt auf, wobei sich das Befestigungselement 27 mit dem ersten L-Schenkel an der Außenwand des Schenkels 10a nach oben und mit dem zweiten L-Schenkel entlang der Außenwand der Basis 9 erstreckt. Das Befestigungselement 27 ist am Gehäuse 8 angeschweißt. Es versteht sich, dass das Befestigungselement 27 auch auf jede andere Befestigungsart, wie zum Beispiel Kleben, Schrauben, Nieten oder ähnliches, an dem Gehäuse 9 befestigt sein kann.

[0061] Die beiden hintereinander angeordneten Rollen 24 sind mittels einer Kupplungseinheit 28 mit einem elektrischen Antrieb 29 gekoppelt, wobei die Kupplungseinheit zweckmäßig

eine übersetzung bereitstellt. Zum Verlagern der Vorschubvorrichtung 4 von einer ersten Vorschubposition in eine zweite Vorschubposition werden die Rollen 24 mittels des elektrischen Antriebs 29 angetrieben, wobei zwischen den Rollen 24 und den Gleitschienen 23 eine entsprechende Reibung durch das Eigengewicht der Vorschubvorrichtung 4 gegeben ist, so, dass die Rollen 24 nicht auf den Gleitschienen 22 durchdrehen. Durch die Verlagerung mittels der Verlagerungsmittel 22 werden die Vorschubvorrichtung 4 und die Drehachse D des Biegearms 7 aneinander vorbeigeführt und ein Biegen des Rohrs 2 in zwei Biegerichtung ist erreicht.

[0062] Es versteht sich, dass auch vorgesehen sein kann, dass die Gleitscheinen 22 und/oder die Rollen 24 eine Reibauflage aufweisen, womit das Durchdrehen der Rollen 24 auf den Gleit- schienen weiter vermieden ist. Eine Reibauflage ist zum Beispiel durch eine Teflonbeschichtung gegeben.

[0063] Die Verlagerungsmittel 22 weisen ferner Feststellmittel 30 auf, mittels der die Vorschubvorrichtung 3 in der ersten Vorschubposition und in der zweiten Vorschubposition feststellbar ist. Die Feststellmittel 30 umfassen zwei Klemmelemente 31, die sich jeweils auf einer Seite der Gleitschiene 23 erstrecken. Zum Feststellen der Vorschubvorrichtung 4 werden die beiden Klemmelemente 31 mittels eines Kraftmotors aufeinander zu bewegt, so, dass die Gleitschiene 23 zwischen den beiden Klemmelementen 31 eingeklemmt ist und die Vorschubvorrichtung 4 in der gewünschten Vorschubposition gehalten wird. Zum Lösen der Vorschubvorrichtung werden die beiden Klemmelemente 31 auseinander bewegt, damit die Gleitschiene 23 nicht mehr eingeklemmt ist und die Rollen 24 auf den Gleitschienen 24 gleiten können.

[0064] Es versteht sich, dass auch jede andere Art von Feststellmittel für die Vorschubvorrichtung 4 vorgesehen sein kann. So ist es auch möglich, dass anstatt der beiden Klemmelemente jeweils ein Elektromagnet vorgesehen ist, wobei auf jeder Seite der Gleitschiene ein Elektromagnet angeordnet ist. Zum Feststellen der Vorschubvorrichtung 4 werden die Elektromagneten mit Strom beschickt, sodass aufgrund der magnetischen Kraft die Vorschubvorrichtung 4 an den Gleitschienen 23 festegelegt werden kann. Hierzu sind die Gleitschienen entsprechend metallisch beziehungsweise magnetisch ausgebildet sind.

[0065] Am Vorschubschlitten 11 ist an der in Richtung der Heizvorrichtung 6 gerichteten Seite eine Sensoreinheit 32 vorgesehen. Die Sensoreinheit 32 umfasst einen ersten Sensor 33 zur Kontrolle der Wanddicke des Rohrs 2 und einen zweiten Sensor 34 zur überwachung des Biegemoments, das auf das Rohr 2 einwirkt. Die beiden Sensoren 33 und 34 sind mit einer Steuereinheit gekoppelt, während des Biegevorgangs kann so die Wanddicke und das Biegemoment

überwacht und bei Abweichungen reguliert werden. Hierzu ist die Steuereinheit mit einer Verstelleinheit 35 gekoppelt, die das Rohr 2 umgreift. Die Verstelleinheit 35 kann das Rohr 2 durch kleine Bewegungen in zwei Raumdimensionen ausrichten. Mit der Verstelleinheit 35 ist auch die Heizvorrichtung 6 derart gekoppelt, dass die ausgleichenden Bewegungen der Verstelleinheit 35 mit entsprechenden Ausgleichsbewegungen der Heizvorrichtung 6 korreliert sind, damit das Rohr 2 und die Heizvorrichtung 6 während des gesamten Biegevorgangs optimal zueinander ausgerichtet sind und das Rohr 2 in die gewünschte Form gebogen wird.

[0066] Es versteht sich, dass jede Art von Sensoren zur überwachung des Biegevorgangs verwendet werden können, wie zum Beispiel Temperatursensoren zur überwachung der Heiz- temperatur für das Rohr 2 oder Weg- und Längensensoren.

[0067] Der auf der Halteplatte 3 drehbar angeordnete Biegearm 7 umfasst einen auf einem Drehsockel 36 angeordneten Schwenkarm 37. Der Drehsockel 36 ist um eine Drehachse D drehbar an der Halteplatte 3 angeordnet, wobei hierzu eine kreisförmige öffnung 38 in der Halteplatte 3 ausgebildet ist, durch die sich der Drehsockel 36 erstreckt. Der Drehsockel 36 ist an oder auch unterhalb der öffnung 38 zum Beispiel aufgrund eines Kugellagers oder ähnlichem drehbar ausgebildet. Die Drehachse D bildet die die Schwenkachse für den Biegearm 7.

[0068] Der Schwenkarm 37 weist einen doppel-T-förmigen Querschnitt auf, wobei auf der oberen T-Fläche eine längliche Gleitschiene 40 sich entlang der länglichen Ersteckung des Schwenkarms 37 erstreckt, wobei die längliche Gleitschiene 40 auf der Mittelachse M des Schwenkarms 37 vorgesehen ist. Die Mittelachse M des Schwenkarms 37 und die Drechachse D für den Biegearm 7 schneiden sich in einem Punkt.

[0069] Auf der länglichen Gleitschiene 40 ist ein Schlitten 41 verschieblich vorgesehen, wobei der Schlitten 40 eine im wesentlichen rechteckige Ausgestaltung aufweist. Der Schlitten 41 weist an der unteren Fläche des Rechtecks eine längliche Ausnehmung 42 auf, mit der der Schlitten 40 derart auf der Gleitschiene 41 angeordnet ist, dass der Schlitten 40 die längliche Gleitschiene 41 seitlich umgreift, um sicher auf der Gleitschiene 41 verschoben zu werden. Die Seitenwände 43 des Schlittens 40 erstrecken sich an dem Schwenkarm 37 seitlich hinab, wobei an den unteren Enden der Seitenwände 43 Vorsprünge ausgebildet sind, die in die Ausnehmungen 44 des doppel-T-förmigen Schwenkarms 37 hineingreifen, wodurch die Ausnehmungen 44 des doppel-T-förmigen Schwenkarms 37 eine Führung für den Schlitten 41 bilden.

[0070] Der Schlitten 41 ist auf dem Schwenkarm 37 in Längsrichtung des Schwenkarms 37 verschieblich vorgesehen, wobei die Verschiebung zum Beispiel mittels einer entsprechenden

Hydraulikvorrichtung, die einen Hydraulikzylinder und eine Kolbenstange umfasst, realisiert ist. Es versteht sich, dass auch jede andere Art von Verschiebungsvorrichtung für den Schlitten 41 vorgesehen sein kann. Durch die Verschieblichkeit des Schlitten 41 auf dem Schwenkarm 37 ist es möglich, verschiedene Radien zum Biegen des Rohres 2 zu erhalten, insbesondere können dadurch von der Kreisform abweichende Biegungen für das Rohr 2 erreicht werden, wenn der Schlitten 41 mit der darauf angeordneten Haltevorrichtung 6 mit dem Rohr 2 während des Biegevorgangs verschoben wird.

[0071] Im Schlitten 41 ist die Haltevorrichtung 6 lösbar angeordnet, wobei der Schlitten 41 eine erste Feststellposition und eine zweite Feststellposition für die Haltevorrichtung 6 aufweist. In den beiden Feststellpositionen ist die Haltvorrichtung zum Beispiel mittels Bolzen am Schlitten 41 festgelegt. Zum Lösen der Haltvorrichtung 6 von dem Schlitten 41 werden die Bolzen entfernt.

[0072] Die beiden Feststellpositionen für die Haltevorrichtung 6 sind auf unterschiedlichen Seiten der Mittelachse M des Schwenkarms 37 des Biegearms 7 vorgesehen. Die beiden Fest- Stellpositionen für die Haltevorrichtung 6 für das Rohr 2 sind für zwei unterschiedliche Biegerichtungen für das Rohr 2 vorgesehen, wobei die Feststellposition für die Haltevorrichtung 6 jeweils auf der der Vorschubvorrichtung 4 abgewandten Seite bezüglich der Mittelachse M des Biegearms 7 derart vorgesehen ist, dass die Heizvorrichtung 6 zwischen der Haltevorrichtung 6 und der Vorschubvorrichtung 4 angeordnet ist. Die Heizvorrichtung 6 ist dabei auf der Mit- telachse M des Schwenkarms 37 derart vorgesehen, dass die Heizvorrichtung 6 mit der Drehachse D des Biegearms 7 auf einer Geraden ausgerichtet ist.

[0073] Durch die Anordnung der Haltevorrichtung 6 für das Rohr 2 in den beiden bezüglich der Mittelachse M gegenüberliegenden Feststellpositionen ist ermöglicht, dass sowohl in der ersten Feststellposition zum Biegen in die erste Richtung als auch in der zweiten Feststellpositi- on zum Biegen in die zweite Richtung die Heizvorrichtung 6 für das Rohr 2 mit der Drehachse D auf einer Geraden angeordnet ist.

[0074] Die Heizvorrichtung 6 weist einen Induktorring auf, der das Rohr 2 umfangsmäßig umschließt. Die Heizvorrichtung 6 kann bezüglich des Rohrs 2 bewegt werden, sodass der durch die Heizvorrichtung 6 erhitzte Bereich während des Biegevorgangs verändert werden kann, so- dass der erhitzte Bereich aufgrund der durch die Sensoren 33 und 34 der Sensoreinheit 32 ermittelten Daten entsprechend angepasst werden kann. Dabei kann die Heizvorrichtung 6 längs des Rohrs 2 verschoben werden und der Winkel zwischen Induktorring und Rohr 2 so variiert wer-

den, dass die Hitzeverteilung in dem Rohr 2 entsprechend angepasst wird. Zweckmäßig ist der

Heizvorrichtung 6 eine Kühleinheit zugeordnet, die den erhitzen Bereich des Rohrs 2 nach dem Biegen wieder abkühlt.

[0075] Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Biegen eines Rohres 2 in zwei unterschiedli- chen Richtungen funktioniert nun wie folgt: Zum Biegen des Rohres 2 in einer ersten Biegerichtung, zum Beispiel nach links, ist das Rohr 2 in der Vorschubvorrichtung 3 angeordnet, wobei die Vorschubvorrichtung 4 in der ersten Vorschubposition vorgesehen ist. Die erste Vorschubposition der Vorschubvorrichtung 4 ist dabei auf einer ersten Seite bezüglich einer Ebene E, die durch die Drehachse D und einer Geraden G, die parallel zu dem ungebogenen Rohr 2 verläuft und die Drehachse schneidet, gegeben ist.

[0076] Das Rohr 2 erstreckt sich durch die Heizvorrichtung 6 und ist in der Haltevorrichtung 4 an dem Biegearm 7 festgelegt. Die Haltevorrichtung 6 ist dabei in der ersten Feststellposition an dem Schwenkarm 37 des Biegearms 7 angeordnet, wobei die Feststellposition auf der der Vorschubvorrichtung 4 abgewandten Seite bezüglich der Mittelachse M des Biegearms 4 vorge- sehen ist. Die Heizvorrichtung 5 ist auf der Mittelachse M des Biegearms 7 so angeordnet, dass die Heizvorrichtung 5 mit der Drehachse D des Biegearms eine Gerade bildet.

[0077] Zum Biegen des Rohrs 2 wird nun die Vorschubvorrichtung 4 betätigt, wobei das Rohr 2 mittels des Vorschubschlittens 11 in Richtung des Biegearms 7 vorgeschoben wird. Da das Rohr 2 in der Haltevorrichtung 5 am Biegearm 4 festgelegt ist, ist eine Zwangsfuhrung auf- grund der Schwenkbewegung des Biegearms 7 um die Drehachse D gegeben. Dadurch wird beim Vorschieben des Rohrs 2 der Biegarm 7 um die Drehachse D in eine erste Richtung geschwenkt und ein Biegemoment wirkt so auf den durch die Heizvorrichtung 5 erhitzen Bereich, dass durch das Vorschieben das Rohr 2 in die erste Richtung gebogen wird.

[0078] Das Rohr 2 wird mittels der Vorschubvorrichtung 4 soweit vorgeschoben, bis die gewünschte Biegung des Rohrs 2 erreicht ist. Zum Beispiel wird das Rohr 2 soweit vorgeschoben, dass der Biegearm 4 sich um 90° um die Drehachse D in die erste Schwenkrichtung dreht und das Rohr 2 in einem Viertelkreisbogen in die erste Richtung gebogen ist. Ist der Biegevorgang in die erste Richtung abgeschlossen, wird die Vorschubvorrichtung ausgeschaltet und das Rohr 2 nicht mehr vorgeschoben.

[0079] Dann wird das Rohr 2 aus der Haltevorrichtung 4 von dem Biegearm 7 gelöst. Die Haltevorrichtung wird hierzu zum Beispiel gänzlich vom Schwenkarm 37 gelöst und mittels eines Krans über das Rohr 2 geführt und von diesem gelöst. Es versteht sich, dass das Rohr 2 und

die Haltevorrichtung 6 auf viele Arten von einander gelöst werden können. So kann die

Haltevorrichtung zum Beispiel zu den Seiten oder nach oben öffnend so vorgesehen sein, dass das Rohr 2 zum Beispiel durch eine Höhen- oder Seitenverstellbarkeit des Biegearms 7 oder der Vorschubvorrichtung 4 aus der Haltevorrichtung entfernt werden kann.

[0080] Vorteilhaft wird die Haltevorrichtung 6 jedoch so vom Schwenkarm 37 gelöst, dass nachdem die Haltevorrichtung 6 über das Rohr 2 führend von diesem gelöst worden ist, auch die Heizvorrichtung 5 auf gleiche Weise über das Rohr 2 führend entfernt werden kann.

[0081] Dann wird die Vorschubvorrichtung 3 aus der ersten Vorschubposition aufgrund der Feststellmittel 30 gelöst und mittels der Verlagerungsmittel 12 entlang der Gleitschienen 23 von der ersten Vorschubposition in die zweite Vorschubposition gebracht, wobei die Vorschubvorrichtung 4 an der Drehachse D des Biegearms 7 vorgeführt wird. Da sowohl die Haltevorrichtung 6 von dem Biegearm 7 als auch die Heizvorrichtung 5 von dem Rohr 2 entfernt worden sind, wird beim Verlagern der Vorschubvorrichtung 4 das immer noch in der Vorschubvorrichtung 4 angeordnete Rohr 2 über den Schwenkarm 37 des Beigearms 7 geführt. Es versteht sich, dass die Heizvorrichtung 5 auch am Rohr 2 und/oder der Vorschubvorrichtung 4 angeordnet verbleiben kann.

[0082] Die Vorschubvorrichtung 4 wird in der zweiten Vorschubposition mittels der Feststellmittel 30 festgelegt, wobei die zweite Vorschubposition auf der anderen Seite der Ebene E vorgesehen ist. Der Biegearm 7 wird nun weiter in die erste Biegerichtung so verschwenkt, dass der Biegearm 7 senkrecht zu dem noch ungebogenen Teil des Rohres 2 ausgerichtet ist.

[0083] Dann wird die Heizvorrichtung 5 über das Rohr 2 geführt und auf der Mittelachse M des Biegearms 7 so positioniert, dass die Heizvorrichtung 5 auf einer Graden der Drehachse D vorgesehen ist. Die Heizvorrichtung 5 ist nicht an dem Biegearm 7 angeordnet und wird beim Schwenken des Biegearms nicht verschwenkt, sondern bleibt bezüglich der Vorschubvorrichtung während des Biegevorgangs gleich ausgerichtet, so, dass das Rohr 2 durch den Induktorring der Heizvorrichtung 5 geführt wird.

[0084] Dann wird die Haltevorrichtung 6 wieder über das Rohr 2 geführt und in der zweiten Feststellposition in dem Schlitten 41 an den Biegearm 7 festgelegt, wobei die zweite Feststellposition für die Haltevorrichtung 6 nun auf der anderen Seite der Mittelachse M des Biegearms so vorgesehen ist, dass die Haltevorrichtung 6 wiederum auf der der Vorschub vorrichtung 4 ab gewandten Seite der Mittelachse M des Biegearms 7 vorgesehen ist. Die Haltevorrichtung 6 wird mittels der Bolzen an dem Schlitten 41 befestigt.

[0085] Zum Biegen des Rohres 2 in die zweite Richtung wird die Vorschubvorrichtung 4 betätigt und der Vorschubschlitten 11 schiebt das Rohr 2 in Richtung des Biegearms 7, wobei das Rohr 2 durch die Heizvorrichtung 5 geführt und in einem bestimmtem Bereich erhitzt wird.

[0086] Da das Rohr 2 in der Haltevorrichtung 6 an dem Biegearm 7 festgelegt ist, ist eine Zwangsführung aufgrund der Schwenkbewegung des Biegearms 7 um die Drehachse D gegeben, wobei die erzwungene Schwenkbewegung aufgrund der unterschiedlichen Anordnung der Vorschubvorrichtung 4 und dem Biegearm 7, nämlich, dass die Vorschubvorrichtung 4 auf der anderen Seite der Ebene E bezüglich der Drehachse D des Biegarms 7 angeordnet ist, nun in die umgekehrte Richtung gerichtet ist. Dadurch wird beim Vorschieben des Rohrs 2 der Biegearm 7 um die Drehachse D in die zweite, der ersten Richtung entgegen gesetzten, Richtung geschwenkt und ein Biegemoment wirkt auf den durch die Heizvorrichtung 5 erhitzen Bereich so ein, dass durch das Vorschieben des Rohrs 2 ein Biegen des Rohres 2 in die zweite Richtung gegeben ist.

[0087] Das Rohr 2 wird nun wiederum mittels der Vorschubvorrichtung 4 soweit vorgeschoben, bis die gewünschte Biegung des Rohrs 2 erreicht ist. Zum Beispiel wird das Rohr 2 soweit vorgeschoben, dass der Biegearm 4 sich wiederum zum Beispiel um 90° um die Drehachse D in die zweite Schwenkrichtung dreht und das Rohr 2 in einem Viertelkreisbogen in die zweite Richtung gebogen ist.

[0088] Ist der Biegevorgang auch in die zweite Richtung abgeschlossen, wird die Vorschubvorrichtung 4 ausgeschaltet und das Rohr 2 nicht mehr vorgeschoben. Das Rohr 2 weist nach den beiden Biegevorgängen einen Viertelkreisbogen in die erste Richtung und einen Vierteilkreisbogen in die zweite Richtung auf.

[0089] Es versteht sich, dass mittels des vorbeschriebenen Verfahrens jede gwünschte Kombination von Links- und Rechtsbiegungen für das Rohr 2 erreicht werden. Die Erfindung ist vorstehend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert worden, bei dem die Vorschubvor- richtung von einer ersten Vorschubposition in eine zweite Vorschubposition mittels Verlagerungsmittel gebracht wird. Es versteht sich, dass auch eine Vorrichtung vorgesehen sein kann, bei der die Verlagerungsmittel dem Biegearm so zugeordnet sind, dass der Biegearm von einer ersten Biegeposition in eine zweite Biegeposition gebracht werden kann, und dass die Drehachse D des Biegearms 7 und die Vorschubvorrichtung 4 aneinander vorbeigeführt werden.