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Title:
DEVICE AND METHOD FOR CONTINUOUSLY BLOW MOLDING FIBER-REINFORCED THERMOPLASTIC HOLLOW PROFILES HAVING A CONSTANT OR CHANGING CROSS-SECTION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/214951
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device and a method for semicontinuously blow molding fiber-reinforced, thermoplastic, endless, hollow-profile-shaped components having cross-sections that are constant or varying in the longitudinal direction, which device consisting of at least one consolidating tool (4), which, when closed, surrounds a preform (1, 2), which encases an elastically deformable pressure chamber (3).

Inventors:
BARFUSS DANIEL (DE)
ROHKAMM ALEXANDER (DE)
SCHWANEMANN PHILIPP (DE)
WÜRFEL VEIT (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/060556
Publication Date:
November 14, 2019
Filing Date:
April 25, 2019
Export Citation:
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Assignee:
HERONE GMBH (DE)
International Classes:
B29C70/40; B29C49/44; B29C70/46; B29C49/00; B29C49/04; B29C49/18; B29C49/64; B29C70/50; B29D23/00; B29K101/12; B29K105/08; B29K311/10; B32B5/12
Domestic Patent References:
WO1998016376A11998-04-23
Foreign References:
US20120295046A12012-11-22
DE69810487T22003-10-30
DE19803965A11999-08-05
DE102009057498A12011-06-16
DE102011056391A12013-06-20
DE102012112021A12014-06-12
EP1175295B12003-03-05
EP1368179B12005-05-18
DE102015000925A12016-08-11
Attorney, Agent or Firm:
KAILUWEIT & UHLEMANN PATENTANWÄLTE PARTNERSCHAFT MBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Vorrichtung zum semikontinuierlichen Blasformen faserverstärkter, thermoplastischer, endloser, hohlprofilförmiger Bauteile mit in Längsrichtung konstanten oder variierenden Querschnitten, bestehend aus mindestens einem Konsolidierwerkzeug (4), das im geschlossenen Zustand eine Preform (1 ) umschließt, welche eine elastisch verformbare Druckkammer (3) umhüllt, wobei

a. eine Preformingeinheit (13) und das Konsolidierwerkzeug (4) unmittelbar aufeinander folgend angeordnet sind,

b. die Preformingeinheit (13) die endlose Preform (1 ) bereitstellt,

c. die von dem Konsolidierwerkzeug umschlossene Preform (1 ) ein Preformsegment (14) ist,

d. die Mittelachsen der Preformingeinheit (13), des Konsolidierwerkzeugs (4) des Preformsegmentes (14) und der Druckkammer (3) deckungsgleich angeordnet sind,

e. das Konsolidierwerkzeug (4) mindestens zweiteilig ausgeführt ist und f. das Konsolidierwerkzeug der Kontur des Bauteiles (6) entspricht,

dadurch gekennzeichnet, dass das Konsolidierwerkzeug (4) mindestens drei voneinander unabhängig isotherm temperierte Werkzeugsegmente (4.1 , 4.2, 4.3) aufweist und die Werkzeugsegmente entlang der Mittelachse unmittelbar aufeinander folgend angeordnet sind, wobei

• die Abmessungen des Konsolidierwerkzeugs (4), der Druckkammer (3) und des zu bearbeitenden Preformsegmentes (14) entlang der Mittelachse identisch sind,

• die Vorrichtung eine Vorschubeinrichtung (7) aufweist, die geeignet ist, die Druckkammer wiederholt um die Länge eines Werkzeugsegmentes (4.1 oder 4.2 oder 4.3) in eine Bearbeitungsrichtung zu verschieben, die entlang der Mittelachse vom ersten Werkzeugsegment (4.1 ) bis zum dritten Werkzeugsegment (4.3) gerichtet ist,

• die Druckkammer (3) aus einer endlosen, verformbaren Druckmembran (9) und aus den Dichtelementen (2) gebildet wird oder die Druckmembran (9) ein verformbarer Schlauch ist, der fest mit den Dichtelementen (2) verbunden ist und

• die Druckkammer (3) mit Druck beaufschlagt werden kann.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Werkzeugsegmente (4.1 , 4.2) an der Werkzeuginnenwand aus austauschbaren Modulen (16) bestehen, die von der Endkontur des Bauteils (6) abweichen.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Werkzeugsegment (4.3) an der Werkzeuginnenwand aus mindestens einem austauschbaren Modul (15) besteht, dessen Innenkontur der Außenkontur des Bauteils (6) entspricht.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Werkzeugsegmente (4.1 , 4.2, 4.3) eine identische Länge aufweisen.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Werkzeugsegmente (4.1 , 4.2, 4.3) durch Wärmeübergangsbarrieren (10) thermisch voneinander entkoppelt sind.

6. Vorrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Druckkammer (3) aus mindestens zwei Dichtelementen (2) besteht, die einen Abstand zueinander aufweisen, die druckdicht mit einem Koppelement (8) verbunden sind und jeweils eine Dichtung (2.4) aufweisen, die unter einem Druck pi radial gegen die Druckmembran (9) wirken und so die Druckkammer (3) ausbilden.

7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Koppelelement (8) im Bereich der Preformingeinheit (13) fixiert ist und einen Luftkanal entlang seiner Längsachse aufweist, der über die gesamte Länge des Koppelelementes (8) verläuft und der im Bereich der Dichtelemente (2) radial angeordnete Luftauslässe aufweist, die der Druckbeaufschlagung mit dem Druck pi dienen.

8. Vorrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Werkstoff der Druckmembran (9) derselben Werkstoffklasse der Einbettungsmatrix der Preform (1 ) entspricht und einen höheren Polymerisationsgrad aufweist und eine Dicke zwischen 50- und 60 pm aufweist.

9. Vorrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Konsolidierungsdruck P2 in einem Bereich zwischen 4 und 10 bar, besonders bevorzugt zwischen 5 und 9 bar beträgt und dass der Dichtdruck pi größer ist als der Konsolidierungsdruck p2 und zwischen den Dichtelementen (2) auf die Druckmembran (9) einwirkt.

10. Verfahren zum semikontinuierlichen Blasformen faserverstärkter thermoplastischer Hohlprofile mit in Längsrichtung konstanten oder variierenden Querschnitten, aufweisend mindestens die Schritte:

a) Bereitstellen einer schlauchförmigen Druckmembran (9), die mit einer Preform (1 ), die thermoplastisches Matrixmaterial aufweist, beschichtet ist,

b) Bereitstellen einer Vorrichtung nach Anspruch 1 ,

c) Positionieren der schlauchförmigen Druckmembran (9) und der Preform (1 ) derart, dass sie sich über die gesamte Länge des Konsolidierwerkzeugs (4) erstreckt und die Dichtelemente (2) überdeckt,

d) Schließen des Konsolidierwerkzeugs (4),

e) Komprimierung des Preformsegmentes (14) durch Vergrößerung des Durchmessers der Druckmembran (9) mittels Druckbeaufschlagung und Anschmiegen des Preformsegmentes (14) an die Innenwand des Konsolidierwerkzeuges (4), f) Erwärmen des ersten Preformsegmentes (14- A) im ersten Werkzeugsegment (4.1 ) des Konsolidierwerkzeugs (4) auf eine Temperatur unterhalb der Schmelztemperatur des verwendeten Thermoplasts, zeitgleich Erwärmen des zweiten Preformsegmentes (14-B) im zweiten Werkzeugsegment (4.2) des Konsolidierwerkzeugs (4) auf eine Temperatur, die die Schmelztemperatur des Matrixmaterials mindestens erreicht, zeitgleich Kühlen und Formgebung des dritten Preformsegmentes (14-C) im dritten Werkzeugsegment (4.3) des Konsolidierwerkzeugs (4) auf eine Temperatur, die die Erstarrungstemperatur des Matrixmaterials unterschreitet,

g) Beenden der Druckbeaufschlagung der Druckmembran (9),

h) Öffnen des Konsolidierwerkzeugs (4) und nachfolgend Vorschub der Druckmembran um die Länge eines Werkzeugsegmentes (4.1 , 4.2, 4.3) und nachfolgend Verschließen des Konsolidierwerkzeugs (4) und

i) Wiederholung der Schritte e) bis h.

1 1. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstärkungsfilamente der Preform (1 ) Glas-, Kohlenstoff-, Basalt- und thermoplastische Filamente sind, die einen höheren Schmelzpunkt als die umgebende Einbettungsmatrix der Preform (1 ) aufweisen.

12. Verfahren nach den Ansprüchen 10 und 11 , dadurch gekennzeichnet, dass die thermoplastischen Matrixwerkstoffe der Preform (1 ) organische Polymere sind, deren Schmelztemperaturen in einem Bereich zwischen 70°C und 380°C liegen.

3. Faserverstärktes thermoplastisches Hohlprofil mit in Längsrichtung konstanten oder veränderlichen Querschnitten, hergestellt mit einer Vorrichtung nach Anspruch 1 und dem Verfahren nach Anspruch 10.

Description:
Vorrichtung und Verfahren zum kontinuierlichen Blasformen faserverstärkter thermoplastischer Hohlprofile mit einem konstanten oder sich änderndem Querschnitt

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Herstellen von endlosen faserverstärkten, thermoplastischen, hohlprofilförmigen Bauteile mit einem konstanten oder sich ändernden Querschnitt durch Blasformen, basierend auf einem Faser-thermoplastischen Kunststoff-Verbund (FKV).

Beim Blasformen wird eine strangförmige, hohle Preform, die auf einer druckdichten Membran abgelegt ist, unter Beaufschlagung von Innendruck und Temperatur in ihrer endgültigen Form semikontinuierlich konsolidiert und dabei an einem Außenwerkzeug abformt. Unter Preform wird im Sinne dieser Patentanmeldung ein Zwischenschritt bei der Herstellung von Bauteilen aus FKV verstanden, bei dem ein noch nicht konsolidierter Vorformling, der bereits die endgültige Anzahl an Verstärkungsfilamenten- und Lagen aufweist, so geformt ist, dass dieser nahezu den endgültigen Bauteilabmessungen entspricht. Gleichzeitig enthält die Preform die notwendige Menge an Matrixwerkstoff, der in der Preform fadenartig eingebunden ist. Mit Filamenten sind in dieser Anmeldung textile Fasern endloser Länge gemeint. Mit Konsolidieren ist der Bearbeitungsschritt gemeint, bei dem der Matrixwerkstoff fließfähig vorliegt und den Verstärkungsfilamentanteil derart benetzt, dass nach seiner Erstarrung keine Kapillareffekte im Bauteil mehr auftreten können. Quasi kontinuierlich bedeutet im Sinne dieser Anmeldung, dass durch eine Vielzahl von aufeinanderfolgenden Verfahrensschritten eine Vielzahl von Bauteilen entsteht.

Das Dokument DE 0000 698 104 87 T2 offenbart ein Blasverfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen von Hohlkörpern aus FKV mit thermoplastischer Matrix. Die Matrix liegt fadenförmig vor und ist im nicht konsolidierten Zustand mit dem Verstärkungsmaterial gemischt. Die im Verfahren verwendete Druckmembran weist nahezu die Innenform des Hohlkörpers auf und ist elastisch ausgebildet. Die Formgebung der auf die Druckmembran aufgebrachten Preform erfolgt durch Einbringen dieser in ein zweischaliges, schließbares und beheizbares Werkzeug, das auf Schmelztemperatur des Thermoplasts aufgewärmt ist. Nach der Haltezeit muss das Werkzeug auf Raumtemperatur abkühlen um das Bauteil anschließend entformen zu können. Alternativ kann auch die Preform aufgewärmt werden. Der Abkühlvorgang findet in dem Werkzeug mit variothermer Temperaturführung statt.

Nachteilig ist der notwendige Heiz- und Abkühlkreislauf bei geschlossener Werkzeugform, der lange Taktzeiten zur Folge hat Aus der DE 0000 198 039 65 A1 ist ein Verfahren zur Herstellung von hohlen Formkörpern, basierend auf FKV, bekannt. Die Preform wird durch eine Vielzahl an textiltechnisch verarbeiteten Hybridgarnen, die eine Mischung aus Verstärkungsfilamentanteil und Matrixfilamentanteil aufweisen, auf eine Druckblase aufgebracht. Vor dem Einbringen der Druckblase und der Preform in eine, mindestens zweischalig ausgeführte Werkzeugform erfolgt die berührende oder berührungslose Aufheizung der Preform über die Schmelztemperatur der eingesetzten thermoplastischen Kunststoffmatrix hinaus. Durch die Beaufschlagung mit Druck wird die Preform mit dem aufgeschmolzenen Kunststoff gegen die Wand des Werkzeuges gepresst. Der Abkühlvorgang setzt sofort durch Wärmeleitung zwischen aktiv gekühlter Werkzeugwand und Preform ein.

Ein signifikanter Nachteil ist, dass das notwendige Fließen der verflüssigten Matrix zwar stattfindet, nicht aber unter Temperatur bei gleichzeitiger Druckbeaufschlagung, da die aufgeschmolzene Matrix bei Berührung mit der aktiv gekühlten Werkzeugwand sofort erstarrt. Somit wird der Verstärkungsfilamentanteil über die Bauteildicke nicht konstant mit Matrixmatrixmaterial benetzt.

In der DE 1020 090 574 98 A1 ist ein Verfahren zur Herstellung von strangförmigen Hohlkörpern aus FKV beschrieben. Dabei wird ein aus Verstärkungs- und Kunststofffilamenten textiltechnisch hergestellter Schlauch auf einen Kunststoffschlauch geschoben. Beide werden dann durch aufblasen des Kunststoffschlauches gegen eine beheizte Werkzeugwand gedrückt. In einer weiteren Ausführung kann ein dritter Schlauch aus einem gleichgearteten Kunststoff außen um den Verstärkungsfilamentanteil geschoben werden. Der dreischichtige Aufbau wird dann auf gleiche Art und Weise wie der zweischichtige Aufbau konsolidiert. Der innere Kunststoffschlauch wird durch Druckluft aufgeblasen und gleichzeitig dadurch auch gekühlt, so dass nur die Seite des Schlauches aufgeschmolzen wird, die mit dem Verstärkungsfilamentanteil Kontakt hat. Der für das Verfahren benötigte Druck beträgt vorzugsweise 10 - 50 bar.

Nachteilig ist hier, dass das strangförmige Bauteil, das Hohlkörper ausgeformt ist, nur diskontinuierlich hergestellt werden kann. Gleichzeitig ist die Formgebung des strang-förmigen Profils begrenzt, da die schlauchförmige Grundstruktur des Blasschlauches erhalten bleiben muss, um die notwendige Dichtheit gegenüber dem Druckmedium zu gewährleisten.

Die DE 1020 1 10 563 91 A1 offenbart ein Verfahren zur Herstellung eines Rohres aus FKV, das geeignet ist, Flüssigkeiten mit hohem Druck zu leiten. Dazu wird ein extrudierter Kunststoffschlauch mit einem Schlauch, bestehend aus Verstärkungs-filamenten, beschichtet und vergleichbar zu der DE 1020 090 574 98 A1 konsolidiert. Alternativ kann die Verstärkungsfilamentschicht auch mit einem geeigneten Klebstoff auf den Kunststoffschlauch gefügt werden.

Dieses Dokument zeigt ein Verfahren zur Herstellung eines Schlauches zum Transport von flüssigen Medien und stellt daher ein anderes technisches Gebiet dar.

Ein weiteres Verfahren zur Herstellung von Hohlkörpern aus FKV ist in der DE 1020 121 120 21 A1 dokumentiert. Die aus endlosen Verstärkungs- und Matrixfilamenten bestehende Preform wird mittels eines Expansionsprofiles gegen eine variotherme Werkzeugwand gedrückt. Dabei schmilzt die Kunststoffmatrix auf und benetzt die Verstärkungsfilamente. Nach Verringerung des Druckes und Abkühlen des Bauteiles in der Form kann dieses entnommen werden.

Ein besonderer Nachteil ist, dass das Aufheizen und Abkühlen innerhalb des Schließtaktes des Werkzeuges stattfindet und somit die Taktzeit des Verfahrens von der Aifheiz- und Abkühlrate des metallischen Werkzeuges abhängig ist.

Eine weitere Lösung ist durch die EP 0000 01 1 752 95 B1 offenbart. Die auf einen aufblasbaren Kunststoffsack aufgebrachte Preform wird in ein mindestens zwei-schaliges Werkzeug eingebracht und mit einem Druck von mehr als 40 bar mittels Druckluft gegen die variothermen Werkzeugwände gepresst. Druck und Temperatur sind während der Fließzeit der thermo- oder duroplastischen Matrix konstant. Nach dem Erstarren oder Aushärten der Matrix durch abkühlen der Werkzeugwände kann das Bauteil entnommen werden.

Auch bei dieser Lösung ist die Taktrate von der Aufheiz- und Abkühlzeit des Werkzeuges abhängig, die somit die Taktzeit des Verfahrens vorgibt.

In der EP 0000 013 681 79 B1 ist ein Verfahren zur Herstellung von Hohlkörpern, basierend auf einem FKV mit thermoplastischer Matrix, offenbart. Durch einen Flechtprozess wird das verwendete Verstärkungsfilamentmaterial, das mit einem thermoplastischen Material durchmischt ist, auf einem extrudierten Kunststoffkörper aufgebracht. Nach Beendigung des Preformaufbaus wird diese dann einer Konsolidierungsvorrichtung, bestehend aus einer zweischaligen Werkzeugform, zugeführt. Durch die Beaufschlagung des extrudierten Kunststoffkörpers mit Druck, der die Preform an die beheizte Werkzeugwand presst, erfolgt das Aufschmelzen des Thermoplasts und in Folge dessen die Benetzung des Verstärkungsfilamentmaterials. Durch Abkühlen der Werkzeugform erstarrt das Thermoplast. Nachteilig ist, dass der Herstellungsprozess diskontinuierlich ist, da die Bauteillänge der jeweiligen Werkzeuglänge entspricht.

Ein weiteres bekanntes Fertigungsverfahren ist in der DE 10 20 150 092 50 A1 beschrieben. Das sogenannte Orbitalwickeln ermöglicht es, bandförmig angeordnete, endlose Verstärkungsfilamente - sogenannte Tapes - auf einem rotations-symmetrischen oder nicht rotationssymmetrischen Kern beliebiger Länge abzulegen. Insbesondere sollen hier Tapes verwendet werden, bei denen die Verstärkungsfasern mit einem thermoplastischen Matrixmaterial umhüllt sind. Durch lokales, berührungsloses Erwärmen über die Schmelztemperatur des Thermoplasts hinaus und durch Anpressen des Tapes auf dem Wickelgrund durch eine Anpressrolle erfolgt die Konsolidierung zum Werkstoff.

Nachteilig bei diesem Verfahren sind die hohen Investitionskosten. Sobald ein für FKV typischer Mehrlagenverbund hergestellt werden soll, müssen mehrere Orbitalwickel-köpfe, die jeweils eine kostenintensive Heizvorrichtung erfordern, hintereinander platziert werden. Weiterhin wird der Konsolidierungsprozess als nachteilig angesehen, da der Abkühlvorgang lediglich aufgrund der Wärmeleitfähigkeit des unter dem abgelegten Tape befindlichen Material basiert und damit je nach Lagenaufbau variiert. Durch die Wärmeleitung unter den abgelegten Tapes findet kein kontrollierter Abkühlvorgang des Thermoplasts statt. So ist nicht auszuschließen, dass der Werkstoff zu schnell abkühlt und der Abkühlvorgang damit einen negativen Einfluss auf die Kristallbildung im thermoplastischen Matrixanteil hat Weiterhin kann eine unregelmäßige Oberfläche des Bauteiles systembedingt nicht verhindert werden, da die Außenkontur des strangförmigen Bauteiles nicht gegen eine Werkzeugwand zur Formgebung gepresst wird. Optisch hochwertige Bauteiloberflächen können so nicht realisiert werden.

Aufgabe der Erfindung ist es ein Verfahren und eine Vorrichtung zur quasi kontinuierlichen Herstellung von strangförmigen, hohlen Bauteilen mit konstanten oder sich ändernden Profilquerschnitten aus FKV bereit zu stellen.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Hauptanspruchs 1 sowie ein Verfahren nach Anspruch 8 gelöst. Vorzugsweise Weiterbildungen des Verfahrens und der Vorrichtung sind Gegenstand der jeweils rückbezogenen Unteransprüche.

Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Dabei umschließt das mindestens zweiteilig ausgeführte und verschließbare Umformwerkzeug in seinem geschlossenen Zustand das Preformsegment, das wiederum die im Inneren befindliche Druckkammer umhüllt. Die horizontal angeordneten Mittelachsen des Umformwerkzeuges, des Preformsegmentes und der Druckkammer sind konzentrisch angeordnet.

Das Umformwerkzeug besteht erfindungsgemäß aus mindestens drei Werkzeug-segmenten, die unabhängig voneinander isotherm beheizbar und durch Wärmeübergangsbarrieren thermisch voneinander abgetrennt sind. Weiterhin weisen die Werkzeugsegmente an ihrer Innenseite schnell auswechselbare Module auf, deren Geometrie der Innenwand der Außenkontur des Preformsegmentes entspricht. In einer ersten erfindungsgemäßen Ausführung weisen die Innenwände der Module einen konstanten Querschnitt über die gesamte Länge des Umformwerkzeuges auf.

Ein weiterer Bestandteil der Vorrichtung ist eine Druckkammer, die von der Preform umschlossen ist. Dabei wird diese Druckkammer, in einer alternativen erfindungs-gemäßen Ausführungsform, aus einer endlos zugeführten schlauchförmigen Druckmembran, deren Außenseite mit der Preform beschichtet ist, und den Dichtelementen gebildet. Diese Dichtelemente sind wiederum zueinander beabstandet auf einem Koppelelement positioniert. Das Koppelelement ist im Bereich der Preformingeinheit fixiert und dessen Mittelachse ist konzentrisch zur Druckkammer angeordnet. Die radial wirksame Dichtelemente verspannen sich unter Druck-beaufschlagung mit der Druckmembran. Die zur Abdichtung benötigte Kraft wird durch die radial wirkenden Dichtungen in die Druckmembran eingeleitet, auf das Preformsegment übertragen und in die Werkzeugsegmente abgeleitet.

Der zur Aufweitung der radial wirkenden Dichtungen benötigte Innendruck pi wird durch radial angeordnete Luftaustrittsöffnungen im Bereich der Druckelemente, die wiederum mit einer im Koppelelement verlaufenden Druckleitung verbunden sind, eingeleitet.

Die Wandstärke der Druckmembran liegt zwischen 50 pm und 200 pm, bevorzugt50 pm und 100 pm und ganz besonders bevorzugt zwischen 50 pm und 60 pm.

Der zur Verdichtung der Preform notwendige Druck p2 liegt zwischen 5 bar und 9 bar. Der zur Erzeugung der Dichtwirkung benötigte Druck pi ist höher als der Druck p 2 .

In einer alternativen, gleichfalls bevorzugten Ausgestaltung besteht die Druckkammer aus einem ortsfesten und der Länge der Konsolidierungsvorrichtung entsprechenden Schlauch aus einem temperaturstabilen, dehnbaren Material und den beiden, in einem (definierten) Abstand zueinander positionierten Dichtelementen, die mit der Preform verspannt werden.

In einer alternativen, besonders bevorzugten Ausgestaltung ist das Werkzeugsegment der Konsolidierungszone derart gestaltet, dass Bauteile mit variierenden Querschnitten in axialer und radialer Richtung geformt werden.

Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird eine Konsolidierungseinheit verwendet, die es ermöglicht, mit einem modularen, mehrteiligen Umformwerkzeug und einer innenliegenden Druckkammer in einem semikontinuierlichen Prozess eine Preform, bestehend aus mineralischen endlosen Verstärkungsfilamenten und einer thermoplastischen Matrix, ein Bauteil zu konsolidieren. Dabei werden thermoplastische Werkstoffe eingesetzt, deren Schmelztemperatur bis zu 380°C beträgt.

In einem ersten Schritt erfolgt die Herstellung eines Preformsegmentes mit kontinuierlichen Durchmesser und Querschnittsprofil. Dabei beschreibt der Begriff Preformsegment, im Sinne dieser Anmeldung, ein strangförmiges Element, das über seine Länge, bezogen zur Längsachse des Umformwerkzeugs, aus einem Abschnitt der nichtkonsolidierten Preform mit vorgewärmter und aufgeschmolzenem Matrix-werkstoff, der im Bauteil verbleibenden Druckmembran und einem Abschnitt aus konsolidiertem Werkstoff besteht. Dazu wird die Preform auf einer schlauchförmigen Druckmembran, die wiederum einen formgebenden Kern umhüllt, mit Hilfe eines geeigneten textilen Fadenablegeverfahrens mehrlagig gebildet.

Solche Fadenablegeverfahren sind an sich bekannte Flecht- oder Spiralisierverfahren, die eine vorgegebene Anzahl an Hybridgarnen oder Tapes, die einen Verstärkungsfilamentanteil aufweisen, in einem vorgegebenen Winkel auf einem formgebenden Kern ablegen. Die Ablage der Tapes oder Hybridgarne erfolgt so, dass die Kernoberfläche vollständig bedeckt ist.

In einem zweiten Verfahrensschritt wird dieses Preform, zusammen mit der schlauchförmigen Druckmembran mit einer an sich bekannten Abzugsvorrichtung in das Umformwerkzeug so eingeführt, dass sich die Dichtelemente im Inneren der Druckmembran befinden. Für diesen Verfahrensschritt sind die Dichtelemente in einen drucklosen Zustand versetzt und das geteilte Umformwerkzeug so geöffnet, dass die Preform keinen Kontakt zur Innenseite hat.

Die derart positionierte Preform wird im weiteren Verlauf dieser Anmeldung als Preformsegment bezeichnet. In einem dritten Verfahrensschritt wird das Umformwerkzeug in seinen geschlossenen Zustand versetzt und die Druckkammer mit einem Druck beaufschlagt. Infolge dessen verringert sich der radiale Abstand zwischen der Druckmembran und der Innenwand des Umformwerkzeuges, wodurch eine Kompaktierung des Werkstoffes eintritt. Gleichzeitig erfolgt durch den Kontakt der Außenseite des Preformsegmentes mit den Innenwänden der Werkzeugsegmente die Temperierung des Werkstoffes entsprechend der Temperaturzonen.

Nachfolgend werden die verfahrensrelevanten Temperaturregime der einzelnen Werkzeugsegmente des Umformwerkzeuges beschrieben.

Im Bereich des ersten isotherm beheizten Werkzeugsegments erfolgt die Erwärmung des Preformsegmentes im Abschnitt 14.1 auf eine Temperatur unterhalb der Schmelztemperatur des verwendeten Thermoplasts (vgl. Fig 8).

Im Bereich des zweiten isotherm beheizten Werkzeugsegments erfolgt zeitgleich die Erwärmung des Preformsegmentes in dessen Abschnitt 14.2 auf eine Temperatur oberhalb der Schmelztemperatur des verwendeten Thermoplasts. Der schmelzflüssige thermoplastische Werkstoff beginnt in Folge dessen zu fließen und benetzt dabei die Verstärkungsfilamente (vgl. Fig 8).

Im Bereich des dritten isotherm beheizten Werkzeugsegments erfolgt zeitgleich die endgültige Konsolidierung des Preformsegmentes in dessen Abschnitt 14.3 zum Werkstoff infolge der Abkühlung des schmelzflüssigen, thermoplastischen Werkstoffes und der Verdichtung der Preform durch den Konsolidierungsdruck p2 zwischen der Druckmembran und den Werkzeugwänden, deren Innenkonturen der Außenkontur des Bauteiles entsprechen (vgl. Fig 8).

In einem vierten Verfahrensschritt wird das Umformwerkzeug geöffnet und die Druckkammer in einen drucklosen Zustand versetzt. Damit löst sich das Preformsegment von der Innenwandung des Umformwerkzeuges und kann, mittels einer an sich bekannten Abzugsvorrbhtung, um eine Teillänge s des Umformwerkzeuges verschoben werden. Dabei wird das Preformsegment so verschoben, dass der bisherige Bereich 14.1 des Preformsegmentes der neue Bereich 14.2 ist und der bisherige Bereich 14.2 des Preformsegmentes der neue Beieich 14.3 ist. Der bisherige Bereich 14.3 stellt das endgültige Bauteil dar (vgl. Fig 8). Diese vier dargestellten Verfahrensschritte werden so lange wiederholt, bis die endgültige Bauteillänge erreicht ist oder der entstehende Strang, bestehend aus einer Vielzahl an Bauteilen, seine gewünschte Länge erreicht hat.

Verfahrensbedingt entsteht bei der erstmaligen Ausführung der Taktung des Verfahrens ein Verschnitt, der aus den ersten beiden Preformsegmenten B und C besteht, da diese beiden Segmente nicht das vollständige Temperaturregime des Verfahrens durchlaufen.

Der erfindungsgemäße, quasi kontinuierliche Arbeitsprozess stellt gegenüber dem Stand der Technik einen erheblichen Vorteil dar. Gerade die isotherme Temperaturführung der einzelnen Werkzeugbereiche führt zu einer Verkürzung der Taktzeit und damit zu einem energieeffizienteren Prozess gegenüber den Verfahren und Vorrichtungen, die aus dem Stand der Technik bekannt sind, da die jeweiligen Werkzeugbereiche keiner Temperaturänderung unterliegen und somit keine taktzeit-bestimmenden Aufheiz- und Abkühlphasen der Werkzeuge zu beachten sind. Weiterhin erfolgt die Abkühlung des Werkstoffes kontrolliert. Über den einstellbaren Temperaturgradienten zwischen den einzelnen Temperaturzonen kann gegenüber den Verfahren und Vorrichtungen, die aus dem Stand der Technik bekannt sind, auf die Abkühlrate und damit auf die vollständige Kristallbildung im Thermoplast Einfluss genommen werden.

Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnungen und einem Ausführungsbeispiel näher erläutert, ohne darauf beschränkt zu sein. Der Übersichtlichkeit halber werden in den Schnittdarstellungen ausschließlich das Werkzeug (4) schraffiert dargestellt.

Dabei zeigen:

Fig. 1 Eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Konsolidierungswerkzeugs

Fig. 1 a Eine Seitenansicht deserfindungsgemäßen Konsolidierungswerkzeugs in einem ersten Verfahrensschritt, in drucklosem und geöffneten Zustand um das Preformsegment zu verschieben

Fig. 1 b Eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Konsolidierungswerkzeugs in einem zweiten Verfahrensschritt, im geschlossenen und bedruckten Zustand mit Darstellung der Temperaturzonen

Fig. 1 c Eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Konsolidierungswerkzeugs in einem dritten Verfahrensschritt, im geöffneten, drucklosen Zustand zum Vorschub des Preformsegmentes

Fig. 2a Alternative Ausführung des Konsolidierungswerkzeugs mit variablen Querschnitt des resultierenden Bauteils

Fig. 2b 3D-Darstellung eines Preformsegmentes

Fig. 3: Querschnitte zur Darstellung variabel fertigbarer Querschnittsgeometrien

Fig. 4: Detailschnittdarstellung des Werkstoffüberganges zwischen Vorheizzone und

Aufschmelzzone

Fig. 5: Detailschnittdarstellung eines Dichtelementes

Fig. 6: Detaildarstellungen eines Dichtelementes unbedruckt (links) und bedruckt

(rechts)

Fig. 7a: Eine Draufsicht einer Preformingeinheiten, basierend auf dem Flechtverfahren

Fig. 7b: Eine Seitenansicht einer Preformingeinheiten, basierend auf dem Flechtverfahren

Fig. 7c: Eine Draufsicht einer Preformingeinheiten, basierend auf dem

Spiralisierverfahren

Fig. 7d: Eine Seitenansicht einer Preformingeinheiten, basierend auf dem

Spiralisierverfahren Fig. 8 Eine schematische Darstellung der Taktung des Verfahrens

Fig.1 zeigt in einer Seitenansicht eine Konsolidierungsvorrichtung (1 1 ), mit der eine schlauchförmige Preform (1 ), die auf einer schlauchförmigen Druckmembran (9) textiltechnisch durch eine Preformingeinheit (13) aufgebracht ist, in mehreren Verfahrensschritten zu einem Bauteil (6) konsolidiert wird. Das Bauteil (6) weist in einer ersten erfindungsgemäßen Ausführungsform einen konstanten Querschnitt auf. Die Länge L entspricht, im Sinne dieser Anmeldung, dem Abstand der Dichtelemente (2) zueinander und die Teillänge s ist die Länge eines Werkzeugsegmentes (4.1 , 4.2, 4.3).

Fig. 1 a zeigt in einer Seitenansicht die erfindungsgemäße Konsolidierungsvorrichtung in einem ersten Verfahrensschritt, bei dem das Preformsegment (14) in Vorschubrichtung (7) in die Konsolidierungsvorrichtung bewegt wird. Erfindungsgemäß wird die schlauchförmige Druckmembran (9) in Vorschubrichtung (7) über die Dichtelemente (2) gezogen. Der Vorschubweg des Preformsegmentes entspricht der Teillänge s.

Um den Vorschub zu ermöglichen, wird die Druckkammer (3), gebildet durch die Druckmembran (10) und die Dichtelemente (2), drucklos (pi=p 2 =0) geöffnet und das teilbare Umformwerkzeug (4) in radialer Richtung des Preformsegmentes um den Öffnungsweg (12) auseinandergefahren. Die Größe des Öffnungswegs (12) muss so ausgewählt sein, dass das Preformsegment (14) ohne Kontakt zum Werkzeug (4) in axialer Richtung bewegbar ist.

Fig.1 b zeigt in einer Seitenansicht die erfindungsgemäße Konsolidierungsvorrichtung in einem weiteren Verfahrensschritt mit geschlossenem Werkzeug (4) sowie einer unter Druck befindlichen Druckkammer (3).

Die erfindungsgemäße Druckkammer (3) wird aus den Dichtelementen (2), die mit einem Druck Pi beaufschlagt sind und der Druckmembran (9), die mit einem Druck p2 beaufschlagt ist, gebildet. Die Länge der Druckkammer entspricht dabei dem Abstand L der Dichtelemente (2), die mit einem Koppelelement (8) druckdicht verbunden sind. Dieses erfindungsgemäße Koppelelement (8) ist mit einer, über dessen gesamten Länge verlaufenden Längsbohrung versehen und im Bereich der Dichtelemente (2) mit radial verlaufenden Bohrungen ausgestattet, die es ermöglichen, einen Druck p in den Dichtelementen (2) zu erzeugen. Auf die Wirkungsweise der Dichtelemente (2) wird in den Beschreibungen der Figuren 5 und 6 detailliert eingegangen. Das Koppelelement (8) ist im Bereich der Preformingeinheit (13) konzentrisch zur Mittelachse der Konsolidierungsvorrichtung (1 1 ) angeordnet.

Der Konsolidierungsdruck p 2 wird für die Konsolidierungszeit des Werkstoffes konstant zwischen 4 bar und 9 bar gehalten. Der Dichtdruck p ist höher als der Konsolidierungsdruck pe.

Das Werkzeugsegment der Aufheizzone (4.1 ) ist auf eine Temperatur aufgeheizt, die unterhalb der Schmelztemperatur des verwendeten Einbettungsmatrixwerkstoffes liegt (T<Ts). Das Werkzeugsegment der Aufschmelzzone (4.2) weist eine Temperatur oberhalb der Schmelztemperatur des verwendeten Einbettungsmatrixwerkstoffes auf (T>Ts). Das Werkzeugsegment der Konsolidier- und Erstarrungszone (4.3) weist eine Temperatur unterhalb der Schmelztemperatur des verwendeten Einbettungsmatrix-werkstoffes auf (T<Ts), die so ausgewählt ist, dass der Einbettungswerkstoff so erstarrt, dass das entstandene Bauteil handhabbar ist. Im Sinne dieser Anmeldung wird unter dem Begriff isotherm verstanden, dass die Werkzeuge in den jeweiligen Temperaturzonen (4.1 , 4.2 und 4.3) unabhängig vom Verfahrensschritt konstante Temperaturen aufweisen. Die Dauer der Druckbeaufschlagung entspricht der matrixspezifischen Fließzeit im schmelzflüssigen Zustand.

Die Fig. 1 c zeigt in einer Seitenansicht die erfindungsgemäße Konsolidierungs-Vorrichtung in einem weiteren Verfahrensschritt mit geöffnetem Werkzeug (4) sowie einer drucklosen Druckkammer (3). In diesem Verfahrensschritt nach dem Konsolidierungsvorgang erfährt das Preformsegment (14) einen Vorschub (7) um die Teillänge s, entsprechend der Temperaturzonenlängen, gegeben durch die Werkzeug-segmente der Temperaturzonen (4.1 , 4.2 und 4.3).

Die Fig. 2a zeigt eine alternative, besonders bevorzugte Konsolidierungsvorrichtung in einem geschlossenen Zustand mit mehreren austauschbaren Modulen (16) der Werkzeugsegmente (4.1 , 4.2, 4.3) im Werkzeug (4). Die Werkzeuginnenwände des Werkzeugsegmentes der Erstarrungszone (4.3) bestehen in diesem Ausführungs-beispiel aus drei austauschbaren Modulen (16).

Die Fig. 2b zeigt eine dreidimensionale Darstellung eines Preformsegmentes (14) in einem Teilabschnitt L der Konsolidierungsvorrichtung (1 1 ) mit einem Teil des an dem Preformsegment (14) anliegenden mehrteiligen Werkzeuges (4). Dargestellt ist dabei ein Abschnitt des Preformsegmentes (14), das im Kontakt mit der Werkzeugwand des Werkzeugs der Aufschmelzzone (4.2) und zum anderen ein Abschnitt des Preformsegmentes (14), das im Kontakt mit der Werkzeugwand des Werkzeugs der Konsolidier- und Erstarrungszone (4.3) steht. Die jeweiligen Temperaturzonen des Werkzeuges sind durch Wärmeübergangsbarrieren (10) voneinander thermisch getrennt.

Die Fig. 3 zeigt beispielhaft Querschnitte eines Preformsegmentes mit variierenden Querschnitten in axialer und radialer Richtung, die über die Länge L der Konsolidierungsvorrichtung (1 1 ) einstellbar sind. Im Bereich des Schnittes 0 ist dieser Teil des Preformsegmentes im Werkzeugsegment der Aufheizzone (4.2) positioniert und erfährt die Preform (1 ) noch keine Umformung, sondern wird durch Kontakt mit der Innenwand des Werkzeugsegmentes der Aufheizzone auf Schmelztemperatur aufgewärmt. Im angeschlossenen Teil des Preformsegmentes, gekennzeichnet durch die Schnitte A, B und C, erfolgt die Umformung des Preformsegmentes auf die verschiedenen Querschnitte des resultierenden Bauteiles (6) und die Abkühlung des Werkstoffes unterhalb der Schmelztemperatur des Matrixwerkstoffes.

Detailliert ist in der Fig. 4 der Übergang zwischen Preform (1 ) und Bauteil (6) des Preformsegmentes (14) im Bereich des Werkzeuges der Vorwärmzone (4.1 ) und Aufheizzone

(4.2) abgebildet. Beide Temperaturzonen sind voneinander durch Wärmeübergangsbarrieren (10) thermisch voneinander getrennt.

In der Fig. 5 ist eine Detaildarstellung eines Dichtelementes (2), beispielhaft im Bereich des resultierenden Bauteils (6), abgebildet. Um die Druckkammer (3) zum Aufbringen des Konsolidierungsdruckes gegenüber dem Umgebungsdruck abzugrenzen, muss in dem Zwischenraum, der durch die elastische Radialdichtung (2.3), sowie den Seitenwänden (2.1 ) und

(2.2) gebildet wird, ein Druck pi aufgebracht werden. Die Dichtwirkung des Dichtelementes (2) entsteht, sobald sich die Radialdichtung (2.3) gegenüber der Druckmembran (9), der Preform (1 ), bzw. dem Bauteil (6) und den Werkzeugwänden (4.1 und 4.3) verspannt. Dazu muss der Druck pi größer sein als der Druck p 2 . Durch einen in der Längsachse des Koppelelementes (8) und über dessen gesamte Länge verlaufenden Kanal, der mit jeweils mindestens einer Bohrung verbunden ist, die in radialer Richtung und zwischen den Seitenwänden (2.1 ) und (2.2) angeordnet ist, können die Dichtelemente (2) mit dem Druck pi beaufschlagt werden.

In der linken Darstellung der Fig. 6 ist das Detail des Dichtelementes (2) mit der Radialdichtung

(2.3) im druckbeaufschlagten Zustand dargestellt. Hier wirkt der Druck p1 in den Dichtelementen, der größer ist als der Druck p 2 und im Bereich der Dichtelemente die Druckmembran (9) gegen die Preform (1 ) drückt. Infolge dessen ist temporär die Druckkammer (3) über die Länge L der Konsolidierungsvorrichtung (1 1 ) ausgebildet und wird mit dem Druck pe beaufschlagt, der die Druckmembran (9) gegen die Preform (1 ) drückt.

In der rechten Darstellung ist das drucklose Dichtelement (2) und die drucklose Druckkammer (3) dargestellt. Dabei weist die Druckmembran (9) einen Abstand d von der Preform (1 ) auf, der größer null ist.

In den Fig 7 a - d sind bevorzugte Preformingeinheiten (13) dargestellt. Diese bevorzugt verwendeten Flecht- oder Spiralisiermaschinen sind geeignet, um endlose textile Flalbzeuge auf einem Kern abzulegen und dadurch die Preform (1 ) auszubilden.

In Fig. 8 sind schematisch die ersten drei erfindungswesentlichen Takte zum Beginn des Verfahrens dargestellt, die das Preformsegment (14) durchläuft, um durch das Umformwerkzeug (4) die Preform (1 ) in ein Bauteil (6) zu konsolidieren.

Dabei wird das Preformsegment (14) im ersten Takt so in dem Umformwerkzeug (4) positioniert, dass es von diesem vollständig umhüllt ist und in den Bereichen 14.1 , 14.2 und 14.3, durch Kontakt mit den Werkzeugsegmenten (4.1 , 4.2, 4.2), zeitgleich auf die jeweiligen Temperaturen aufgewärmt bzw. gekühlt wird.

Im zweiten Takt wird das Preformsegment im Umformwerkzeug (4) so positioniert, dass der bisherige Bereich 14.1 der neue Bereich 14.2 und der bisherige Bereich 14.2 der neue Bereich 14.3 wird.

Im dritten Takt des Verfahrens wird die Preform wiederum so positioniert, dass der bisherige Bereich 14.1 der neue Bereich 14.2 und der bisherige Bereich 14.2 der neue Bereich 14.3 wird. Während der Abfolge der Taktungen wird die Preform (1 ) endlos zur Verfügung gestellt und je Takt zum jeweils neuen Bereich 14.1 .

Das fertige Bauteil (6) entspricht jeweils dem bisherigen Bereich 14.3. Verfahrensbedingt entsteht nach der Ausführung der ersten beiden Takte zum Beginn des Verfahrens ein Verschnitt aus den Bereichen 14.2 und 14.3, auf die das vollständige Temperaturregime noch nicht eingewirkt hat. Bezugszeichen

1 Preform

2 Dichtelement

2.1 Innere Wandung Dichtelement

2.2 Äußere Wandung Dichtelement

2.3 Druckkammer in Dichtelement

2.4 Elastische Dichtung

3 Druckkammer zum Aufbringen des

Konsolidierungsdruckes

4 Teilbares Werkzeug

4.1 Teilbares Werkzeug der Vorheizzone

4.2 Teilbares Werkzeug der Aufschmelzone

4.3 Teilbares Werkzeug der Konsolidier- und

Erstarrungszone

6 Bauteil

7 Vorschub- bzw. Abzugsrichtung

8 Koppelelement Dichtelemente

9 Druckmembran

10 Wärmeübergangsbarriere

1 1 Konsolidierungsvorrichtung der Länge L

12 Verfahrweg des oberen Werkzeuges

13 Preformingeinheit

14 Preformsegment

15 Austauschbare Module der Erstarrungszone

16 Austauschbare Module der Vorwärm- und Aufheizzone