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Title:
DEVICE, METHOD, AND CUTTING PLATE FOR MACHINING A ROTATING WORKPIECE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/135005
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method and a device for machining a workpiece (2) rotating about a rotational axis (1). The machining point (8) moves along the cutting edge of a cutting edge plane (3) and the surface (7, 7') to be machined in a rolling movement on an advancement plane which is not intersected by the rotational axis (1). By using a pivot drive (25, 32), a large enough pivot angle can be implemented such that a first surface (7) of the workpiece (2) can be machined by a machining point (8) moving along the first cutting edge (4) in a first machining step using a first of the two cutting edges (4), and then in a second machining step using a second of the two cutting edges (4, 4'), a second surface (7') of the workpiece can be machined, wherein the machining point (8) moves along the second cutting edge (4') and the second surface (7') to be machined. Furthermore, the cutting edge (4, 4') has a curvature radius which is smaller than the distance from the pivot axis (9) of the holder (5) to the cutting edge (4, 4'), and the holder (5) can additionally be displaced on the advancement plane with a movement component in a direction transverse to the rotational axis (1).

Inventors:
KLOSE JÜRGEN (DE)
Application Number:
PCT/EP2016/053236
Publication Date:
September 01, 2016
Filing Date:
February 16, 2016
Export Citation:
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Assignee:
VANDURIT GMBH HARTMETALL UND DIAMANTWERKZEUGE (DE)
International Classes:
B23B29/24; B23B1/00; B23B3/06; B23B5/00; B23B27/12; B23B27/16; B23Q1/62; G05B19/18
Foreign References:
FR1399654A1965-05-21
US20100124465A12010-05-20
SU1033266A11983-08-07
US4636117A1987-01-13
FR2483819A11981-12-11
DE102006011300B32007-09-27
US6457391B12002-10-01
US3128657A1964-04-14
US20090182451A12009-07-16
US4683626A1987-08-04
US20030143047A12003-07-31
US20020123823A12002-09-05
DE102006011300B32007-09-27
GB2195928A1988-04-20
US6565497B12003-05-20
US6578453B12003-06-17
DE19963897B42004-01-22
DE102004026675B32005-05-12
DE10144649A12003-03-27
DE102007033820A12009-01-22
DE102005037665B32007-01-11
DE10393255T52005-08-18
US5713253A1998-02-03
US6775586B22004-08-10
Attorney, Agent or Firm:
GRUNDMANN, Dirk et al. (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Vorrichtung zum spanenden Bearbeiten eines um eine Drehachse (1) rotierenden Werkstücks (2), wobei eine Schneidplatte (6) verwendet wird, die zumindest zwei in einer Schneidkantenebene (3) sich erstreckende

Schneidkanten (4, 4') aufweist, die in einer Spitze (16) gegebenenfalls un- ter Ausbildung einer Verrundung ineinander übergehen, wobei die an einem Halter (5) befestigte Schneidplatte (6) in Eingriff in eine zu bearbeitende Fläche (7, 7') des Werkstücks (2) bringbar ist und der Halter (5) mittels eines Vorschubantriebs (34) und eines Schwenkantriebs (25, 32) von einer Steuereinrichtung (12) während des Spanabtrags derart um eine senkrecht in der Vorschubebene stehende Schwenkachse (9) schwenkbar und mit einer Bewegungskomponente relativ gegenüber dem Werkstück (2) in Richtung der Drehachse (1) verlagerbar ist, dass die Spanabtragstelle (8) in einer abrollenden Bewegung in einer nicht von der Drehachse (1) geschnittenen Vorschubebene entlang der Schneidkante und der zu bearbeitenden Fläche (7, 7') wandert, dadurch gekennzeichnet, dass mit dem Schwenkantrieb (25, 32) ein derart großer Schwenkwinkel realisierbar ist, dass in einem ersten Bearbeitungsschritt mit einer ersten der beiden Schneidkanten (4) eine erste Fläche (7) des Werkstücks (2) mit einer entlang der ersten Schneidkante (4) wandernden Spanabtragstelle (8) bear- beitbar und danach in einem mindestens zweiten Bearbeitungsschritt mit einer mindestens zweiten der beiden Schneidkanten (4, 4') eine mindestens zweite Fläche (7') des Werkstücks bearbeitbar ist, wobei die Spanabtragstelle (8) entlang der zweiten Schneidkante (4') und der zu bearbeitenden zweiten Fläche (7') wandert.

2. Verfahren zum spanenden Bearbeiten eines um eine Drehachse (1) rotierenden Werkstücks (2), bei dem eine Schneidplatte (6) verwendet wird, die zumindest zwei in einer Schneidkantenebene (3) sich erstreckende Schneidkanten (4, 4') aufweist, die in einem Schnittpunkt (16) gegebenenfalls unter Ausbildung einer Verrundung ineinander übergehen, wobei die an einem Halter (5) befestigte Schneidplatte (6) in Eingriff in eine zu bearbeitende Fläche (7, 7') des Werkstücks (2) gebracht wird und der Halter mittels eines Vorschubantriebs (34) und eines Schwenkantriebs (25, 32) von einer Steuereinrichtung (12) während des Spanabtrags derart um eine senkrecht in der Vorschubebene stehende Schwenkachse (9) geschwenkt und mit einer Bewegungskomponente relativ gegenüber dem Werkstück (2) in Richtung der Drehachse (1) verlagert wird, dass die Spanabtragstelle (8) in einer abrollenden Bewegungskomponente in einer nicht von der Drehachse (1) geschnittenen Vorschubebene entlang der Schneidkante und der zu bearbeitenden Fläche (7, 7') wandert, dadurch gekennzeichnet, dass in einem ersten Bearbeitungsschritt mit einer ersten der beiden Schneidkanten (4) eine erste Fläche (7) des Werkstücks (2) mit einer entlang der ersten Schneidkante (4) wandernden Spanabtragstelle (8) bearbeitet wird und danach in einem mindestens zweiten Bearbeitungsschritt mit einer mindestens zweiten der beiden Schneidkanten (4, 4') eine mindestens zweite Fläche (7') des Werkstücks (2) bearbeitet wird, wobei die Spanabtragstelle (8) entlang der zweiten Schneidkante (4') und der zweiten zu bearbeitenden Fläche (7') wandert.

Vorrichtung nach Anspruch 1 oder Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehachse (1) des Werkstücks (2) in der Schneidkantenebene (3) oder in einer Parallelebene zur Schneidkantenebene (3) verläuft.

Vorrichtung oder Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste oder zweite Fläche (7, 7') eine Zylindermantelfläche, eine Planfläche, eine Kegelstumpfmantelfläche oder eine konvex bzw. konkav gewölbte Fläche ist und die beiden Flächen (7, 7') in einem Winkel von <180° zueinander stehen und unmittelbar aneinander angrenzen oder voneinander beabstandet sind.

5. Vorrichtung oder Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand der Schwenkachse (9) des Halters (5) von der Schneidkante (4, 4', 4") größer ist als der Radius (Ri, R2, R3) der Schneidkante, bevorzugt um mindestens das Doppelte größer ist, als der Radius der Schneidkante.

6. Vorrichtung oder Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Schneidkanten (4, 4') sich jeweils entlang von Kreisbogenlinien erstrecken, deren Mittelpunkte (20) virtuelle Schwenkachsen sind, um die die Schneidplatte (6) bei den beiden Bearbeitungsschritten schwenkt, wobei die virtuelle Schwenkachse (20) konturparallel zu den zu bearbeitenden Flächen (7, 7') verlagert wird. 7. Vorrichtung zum spanenden Bearbeiten eines um eine Drehachse (1) rotierenden Werkstücks (2) mit einem von einem Schwenkantrieb um eine Schwenkachse (9) schwenkbaren Halter (5), der eine Schneidplatte (6) hält, die zumindest eine in einer Schneidkantenebene (3) gekrümmte Schneidkante (4, 4') aufweist und mit einem Vorschubantrieb (34), mit dem der Schwenkantrieb (25, 32) in einer senkrecht zur Schwenkachsenerstreckung verlaufenden Vorschubebene, die nicht von der Drehachse (1) geschnitten wird, mit einer Bewegungskomponente parallel zur Drehachse (1) relativ gegenüber dem Werkstück (2) verlagerbar ist, wobei der Vorschubantrieb (34) und der Schwenkantrieb (25, 32) derart von einer Steuereinrich- tung (12) bewegungssteuerbar sind, dass eine Spanabtragstelle (8) in einer abrollenden Bewegung entlang der Schneidkante (8) und der zu bearbei- tenden Fläche (7, 7') des Werkstücks (2) wandert, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidkante (4, 4') einen Krümmungsradius aufweist, der kleiner ist, als der Abstand der Schwenkachse (9) des Halters (5) von der Schneidkante (4, 4') und der Halter (5) in der Vorschubebene zusätzlich mit einer Bewegungskomponente quer zur Drehachse (1) verlagerbar ist.

Verfahren zum spanenden Bearbeiten eines um eine Drehachse (1) rotierenden Werkstücks (2) mit einem von einem Schwenkantrieb (25) um eine Schwenkachse (9) schwenkbaren Halter (5), der eine Schneidplatte (6) hält, die zumindest eine in einer Schneidkantenebene (3) gekrümmte Schneidkante (4, 4') aufweist und mit einem Vorschubantrieb (34), mit dem der Schwenkantrieb (25, 32) in der senkrecht zur Schwenkachsenerstreckung verlaufenden Vorschubebene, die nicht von der Drehachse (1) geschnitten wird, mit einer Bewegungskomponente parallel zur Drehachse (1) relativ gegenüber dem Werkstück (2) verlagert wird, zum spanenden Bearbeiten des Werkstücks (2) derart, dass eine Spanabtragstelle (8) in einer abrollenden Bewegung entlang der Schneidkante (8) und der zu bearbeitenden Fläche (7, 7') des Werkstücks (2) wandert, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidkante (4, 4') einen Krümmungsradius aufweist, der kleiner ist, als der Abstand der Schwenkachse (9) des Halters (5) von der Schneidkante (4, 4') und der Halter (5) in der Vorschubebene zusätzlich mit einer Bewegungskomponente quer zur Drehachse (1) verlagert wird.

Verfahren oder Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die den Verlauf der beiden Schneidkanten (4, 4') definierenden Krümmungslinien sich in einem Schnittpunkt (16, 16') unter Ausbildung eines Tangentenwinkels (a) schneiden, welcher kleiner ist, als ein Tangentenwinkel (ß) im Schnittpunkt der zu bearbeitenden Flächen (7, 7') in der Schneidkantenebene. Verfahren oder Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkachse (23) von einer Stellachse (32) zum Winkelverstellen eines Fräskopfs einer Werkzeugmaschine ausgebildet ist. 11. Verfahren oder Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidplatte (6) mit einer solchen Vorschubbewegung bewegt und derart um die Schwenkachse (9) geschwenkt wird, dass die Spanabtragstelle (8) mit einer Geschwindigkeit entlang der zu bearbeitenden Fläche (7, 7') wandert, die größer oder kleiner ist, als die Geschwindigkeit, mit der die Spanabtragstelle (8) entlang der Schneidkante (4, 4') wandert.

12. Schneidplatte (6) zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche oder zur Verwendung an einer Vorrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche mit zwei sich jeweils entlang einer von zwei sich in einem Schnittpunkt (16) schneidenden Krümmungslinien sich erstreckenden, unter Ausbildung einer Kante oder einer Verrundung im Bereich des Schnittpunktes ineinander übergehenden Schneidkanten (4, 4'), dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel (ß) zweier im Schnittpunkt (16) an den Krümmungslinien anliegenden Tangen- ten (17) kleiner gleich 90°, bevorzugt kleiner 90° ist.

Schneidplatte (6) zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche oder zur Verwendung an einer Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit zwei sich jeweils entlang einer Krümmungslinie, insbesondere Kreisbogenlinie erstreckenden Schneidkanten (4, 4'), wobei sich die beiden Krümmungslinien, insbesondere Kreisbogenlinien in zwei Schnittpunkten (16, 16') schneiden.

14. Schneidplatte (6) zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche oder zur Verwendung an einer Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit mindestens drei sich jeweils entlang einer Kreisbogenlinie erstreckenden Schneidkanten (4, 4'), wobei sich die Kreisbogenlinien in mindestens drei Schnittpunkten (16, 16', 16") schneiden und eine erste Schneidkante (4) der drei Schneidkanten (4, 4', 4") unter Ausbildung einer Kante oder einer Verrundung an jeweils einer der beiden anderen Schneidkanten (4', 4") angrenzt, dadurch gekennzeichnet, dass die Schnittpunkte (16, 16', 16") der Kreisbogenlinien auf den Ecken eines unregelmäßigen Vielecks, insbesondere auf denen eines gleichschenkligen, aber nicht gleichseitigen Dreiecks liegen.

Schneidplatte (6) nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die anderen Schneidkanten (4', 4") knickstellenfrei oder unter Ausbildung von Kanten in geradlinige Spannkanten (18) übergehen.

Schneidplatte nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannkanten entlang einer Geraden oder entlang einer Bogenlinie verlaufen.

Schneidplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidplatte zumindest einen der folgenden Werkstoffe aufweist: HSS, Cermet, Keramik, Hartmetall, Pulverstahl CBN, PKD, CVD.

18. Vorrichtung, Verfahren oder Schneidplatte, gekennzeichnet durch eines oder mehrere der kennzeichnenden Merkmale eines der vorhergehenden Ansprüche.

Description:
Beschreibung

VORRICHTUNG, VERFAHREN UND SCHNEIDPLATTE ZUR SPANENDEN

BEARBEITUNG EINES ROTIERENDEN WERKSTÜCKS

Gebiet der Technik

[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum spanenden Bearbeiten eines um eine Drehachse rotierenden Werkstücks, wobei eine Schneidplatte verwendet wird, die zumindest zwei in einer Schneidkantenebene sich erstreckende Schneidkanten aufweist, die in einer Spitze gegebenenfalls unter Ausbildung einer Verrundung ineinander übergehen, wobei die an einem Halter befestigte Schneidplatte in Eingriff in eine zu bearbeitende Fläche des Werkstücks bringbar ist und der Halter mittels eines Vorschubantriebs und eines Schwenkantriebs von einer Steuereinrichtung während des Spanabtrags derart um eine senkrecht in der Vorschubebene stehende Schwenkachse schwenkbar und mit einer Bewegungskomponente relativ gegenüber dem Werkstück in Richtung der Drehachse verlagerbar ist, dass die Spanabtragstelle in einer abrollenden Bewegung in einer nicht von der Drehachse geschnittenen Vorschub- ebene entlang der Schneidkante und der zu bearbeitenden Fläche wandert.

[0002] Die Erfindung betrifft darüber hinaus ein Verfahren zum spanenden Bearbeiten eines um eine Drehachse rotierenden Werkstücks, bei dem eine Schneidplatte verwendet wird, die zumindest zwei in einer Schneidkantenebene sich erstreckende Schneidkanten aufweist, die in einer Spitze gegebenenfalls unter Ausbildung einer Verrundung ineinander übergehen, wobei die an einem Halter befestigte Schneidplatte in Eingriff in eine zu bearbeitende Fläche des Werkstücks gebracht wird und der Halter mittels eines Vorschubantriebs und eines Schwenkantriebs von einer Steuereinrichtung während des Spanabtrags derart um eine senkrecht in der Vorschubebene stehende Schwenkachse ge- schwenkt und mit einer Bewegungskomponente relativ gegenüber dem Werk- stück in Richtung der Drehachse verlagert wird, dass die Spanabtragstelle in einer abrollenden Bewegung in einer nicht von der Drehachse geschnittenen Vorschubebene entlang der Schneidkante und der zu bearbeitenden Fläche wandert. [0003] Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zum spanenden Bearbeiten eines um eine Drehachse rotierenden Werkstücks mit einem von einem Schwenkantrieb um eine Schwenkachse schwenkbaren Halter, der eine

Schneidplatte hält, die zumindest eine in einer Schneidkantenebene gekrümmte Schneidkante aufweist und mit einem Vorschubantrieb, mit dem der Schwenk- antrieb in der senkrecht zur Schwenkachsenerstreckung verlaufenden Vorschubebene, die nicht von der Drehachse geschnitten wird, mit einer Bewegungskomponente parallel zur Drehachse relativ gegenüber dem Werkstück verlagerbar ist, wobei der Vorschubantrieb und der Schwenkantrieb derart von einer Steuereinrichtung bewegungssteuerbar sind, dass eine Spanabtragstelle in einer abrollenden Bewegung entlang der Schneidkante und der zu bearbeitenden Fläche des Werkstücks wandert

[0004] Die Erfindung betrifft weiter auch ein Verfahren zum spanenden Bearbeiten eines um eine Drehachse rotierenden Werkstücks mit einem von einem Schwenkantrieb um eine Schwenkachse schwenkbaren Halter, der eine

Schneidplatte hält, die zumindest eine in einer Schneidkantenebene gekrümmte Schneidkante aufweist und mit einem Vorschubantrieb, mit dem der Schwenkantrieb in der senkrecht zur Schwenkachsenerstreckung verlaufenden Vorschubebene, die nicht von der Drehachse geschnitten wird, mit einer Bewegungskomponente parallel zur Drehachse relativ gegenüber dem Werkstück verlagert wird, zum spanenden Bearbeiten eines um eine Drehachse rotierenden Werkstücks mit einem von einem Schwenkantrieb um eine Schwenkachse schwenkbaren Halter, der eine Schneidplatte hält, die zumindest eine in einer Schneidkantenebene gekrümmte Schneidkante aufweist und mit einem Vorschubantrieb, mit dem der Schwenkantrieb in der senkrecht zur Schwenkachsenerstreckung verlaufenden Vorschubebene, die nicht von der Drehachse geschnitten wird, mit einer Bewegungskomponente parallel zur Drehachse relativ gegenüber dem Werkstück bewegungsgesteuert werden, dass eine Spanabtragstelle in einer abrollenden Bewegung entlang der Schneidkante und der zu bearbeitenden Fläche des Werkstücks wandert.

[0005] Die Erfindung darüber hinaus eine Schneidplatte zur Durchführung des Verfahrens oder zur Verwendung an der Vorrichtung mit zwei sich jeweils entlang einer von zwei sich in einem Schnittpunkt schneiden Krümmungslinien sich erstreckenden gegebenenfalls unter Ausbildung einer Verrundung im Bereich des Schnittpunktes ineinander übergehenden Schneidkanten.

Stand der Technik

[0006] Eine gattungsgemäße Vorrichtung beziehungsweise ein gattungsgemäßes Verfahren wird von der DE 10 2006 011 300 B3 beschrieben. In einer X-Z- Ebene ist ein Werkzeugträger relativ gegenüber einem Werkstückträger verlagerbar. Der Werkstückträger besitzt ein Futter, in dem ein Werkstück steckt. Das Futter ist um eine Drehachse drehantreibbar. Die Drehachse verläuft in der Vorschubebene. In der senkrecht zur X- Z- Achse verlaufenden Y-Achse verläuft eine Schwenkachse, die an einem Arm des Werkzeugträgers sitzt. Um diese Schwenkachse kann ein Halter einer Wendeschneidplatte verschwenkt werden, wozu ein Schwenkantrieb vorgesehen ist. Die Schneidplatte besitzt eine auf einer Kreisbogenlinie verlaufende Schneidkante, wobei das Zentrum der Kreisbogenlinie mit der Schwenkachse zusammenfällt. Durch eine Linearverlagerung des Werkzeugträgers gegenüber dem Werkzeugträger in Richtung der Drehachse und einer gleichzeitigen Verschwenkung der Schneidplatte kann mit der Schneidplatte ein abrollender Schnitt durchgeführt werden. [0007] Die GB 2 195 928 A beschreibt einen Halter, der um eine Schwenkachse schwenkbar ist und an seinem freien Ende eine Spankante ausbildet, so dass mit dem Halter eine Kreisbogenförmige Fläche spanend bearbeitet werden kann. [0008] Eine komplexe Werkzeugmaschine, mit der sowohl Fräs- als auch Drehbearbeitungen möglich sind, beschreibt die US 6,565,497 Bl. Auf einem Werkzeugträger, der in einer Vorschubebene verlagerbar ist, sitzt ein Fräswerkzeug, welches um eine Schwenkachse senkrecht zur Vorschubebene verläuft, verschwenkt werden kann. [0009] Aus der US 6,578,453 Bl ist ein Bearbeitungs verfahren zum Erzeugen von Innenflächen vorbekannt.

[0010] Die DE 199 63 897 B4, die DE 10 2004 026 675 B3, DE 101 44 649 oder DE 10 2007 033 820 AI beschreiben jeweils ein Verfahren zum Drehbearbeiten von rotationssymmetrischen Werkstücken und eine zugehörige Vorrichtung sowie eine zur Drehbearbeitung verwendbare Schneidplatte. Bei der Drehbearbeitung wird das Schneidwerkzeug um eine parallel zur Drehachse des Werkstücks verlaufenden Achse gedreht, so dass eine Spanabtragstelle sowohl entlang der zu bearbeitenden Fläche als auch entlang der Schneidkante wandert.

[0011] Aus der DE 10 2005 037 665 B3 ist eine Werkzeugmaschine vorbekannt, bei dem eine Schneidplatte am Ende eines bei der Drehbearbeitung um eine Schwenkachse schwenkbaren Halters befestigt ist. Die Schwenkachse verläuft hier parallel zur Drehachse des Werkstücks.

[0012] Die DE 103 93 255 T5 beschreibt eine Werkzeugmaschine zum Drehbearbeiten eines Werkstücks, bei der eine rautenförmige Schneidplatte während des Vorschubs um eine Schwenkachse geschwenkt wird, die sich quer zur Drehachse des Werkstücks erstreckt. Hierdurch soll der Spanwinkel oder der Flankenfreiwinkel während des Vorschubs geändert werden.

[0013] Die US 5,713,253 beschreibt eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Drehbearbeitung eines Werkstücks, bei dem eine sich parallel zur Drehachse erstreckende Schwenkachse zum Verschwenken eines Werkzeughalters vorgesehen ist, so dass die Schneidplatte beim Drehbearbeiten verschwenkt werden kann.

[0014] Die US 6,775,586 B2 beschreibt einen auf einem Kreuztisch verlagerba- ren Werkzeughalter, der ein Fräswerkzeug hält, dessen Achse im Raum verschwenkt werden kann.

Zusammenfassung der Erfindung

[0015] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das bekannte Verfahren, die bekannte Vorrichtung und die dazu verwendbare Schneidplatte gebrauchsvorteilhaft weiterzubilden und deren Anwendungsbereich zu erweitern. [0016] Gelöst wird die Aufgabe durch die in den Ansprüchen angegebene Erfindung, wobei die Unteransprüche nicht nur vorteilhafte Weiterbildungen der nebengeordneten Ansprüche darstellen, sondern in gleichem Maße auch eine eigenständige Bedeutung zur Lösung der Aufgabe besitzen.

[0017] Die Erfindung betrifft ein Drehbearbeitungs verfahren, bei dem ein Werkstück kontinuierlich drehangetrieben wird und eine Schneidplatte entlang der zu bearbeitenden Fläche in einen spanabtragenden Eingriff in das Werkstück gebracht wird. Die Schneidplatte wird derart gegenüber dem Maschinengestell und damit gegenüber dem Werkstück verlagert, dass eine Spanabtrag- stelle entlang der zu bearbeitenden Werkstückoberfläche wandert. Erfindungsgemäß soll die Schneidplatte entweder während des Spanabtrags oder zwischen zwei Bearbeitungsschritten um eine senkrecht in der Vorschubebene/Bewegungsebene stehende Schwenkachse geschwenkt werden. Die erfin- dungsgemäße Werkzeugmaschine ist eine Maschine zur Drehbearbeitung von Werkstücken und besitzt eine Schwenkachse, die senkrecht zur Vorschubebene steht. Besonders bevorzugt verläuft die Schwenkachse rechtwinklig zur Drehachse, wobei die Schwenkachse und die Drehachse einen variablen Achsabstand besitzen und insbesondere vorgesehen ist, dass die Schwenkachse in der Vorschubebene, also insbesondere quer und parallel zur Erstreckungsrichtung der Drehachse, verlagert werden kann. Die Werkzeugmaschine kann diesbezüglich eine Kreuztisch- Anordnung aufweisen, auf der ein drehsteifer Stellantrieb sitzt, mit dem die Schneidplatte geschwenkt werden kann. Der Stellantrieb kann einen Halter schwenken, der einen Arm aufweist, an dessen Ende die Schneidplatte befestigt ist. Wesentlich ist, dass zwischen Schneidplatte und Werkstück eine derartige Relativverlagerung verwirklichbar ist, dass sich die Schneidkante der Schneidplatte an einer zu bearbeitenden Fläche des Werkstücks abrollt. Um diese Relativbewegung zu erreichen, kann die Drehachse des Werkstücks im Räume stillstehen und sich die Schneidplatte im Räume verla- gern. Es ist auch möglich, die Schneidplatte im Räume zu fixieren und das

Werkstück relativ gegenüber der Schneidplatte in der Vorschubebene zu verlagern. Eine Kombination ist ebenfalls möglich, bei der das Werkstück in einer Raumrichtung und die Schneidplatte in einer anderen Raumrichtung verlagert werden. Es wird ferner vorgeschlagen, dass eine Schneidplatte verwendet wird, die eine Schneidkante aufweist, die in ihrer Erstreckungsrichtung abweichend von der Konturlinie der zu bearbeitenden Fläche gekrümmt ist. Bei einer geradlinigen oder hohlen, also konkaven Konturlinie der zu bearbeitenden Fläche ist die Schneidkante konvex und stärker gekrümmt als die Konturlinie. Eine zu bearbeitende ballige Fläche kann ebenfalls mit einer konvex gekrümmten Schneidkante bearbeitet werden. Die Absolutbeträge der Krümmungsradien von Konturlinie und Schneidkante kann in diesem Fall sogar gleich sein. Eine ballige, also konvexe Fläche kann aber auch mit einer konkaven Schneidkante bearbeitet werden, die schwächer gekrümmt ist. Die Schneidkante kann aber auch geradlinig verlaufen und sich auf einer balligen zu bearbeitenden Fläche abrollen. Der Verlauf der Schneidkante kann auch einer elliptischen Krümmungslinie oder einer Krümmungslinie folgen, die von mehreren aneinander- gesetzten Radien gebildet ist. Die Schneidkante erstreckt sich in einer Schneidkantenebene, in der auch die anders gekrümmte Konturlinie der zu bearbeitenden Fläche verläuft. Des Weiteren ist vorgesehen, dass die Schneidkante mit einer an der zu bearbeitenden Fläche abrollenden Vorschubbewegungskomponente bewegt wird. Eine Spanabtragstelle wandert als Folge der Abrollbewegung sowohl entlang der Schneidkante als auch entlang der Konturlinie der zu bearbeitenden Fläche. Die zu bearbeitende Fläche kann eine Zylinderfläche, eine im Querschnitt konvex oder konkav gerundete Fläche eines Rotationskör- pers oder die Fläche eines Kegelstumpfs sein. Es ist insbesondere vorgesehen, dass die Ebenen-Normale der Schneidkantenebene senkrecht zur Drehachse verläuft. Die Abrollbewegung wird dann bevorzugt durch eine Bewegung des Halters in der Schneidkantenebene erzeugt, wobei der Halter während dieser Verlagerung um die Schwenkachse geschwenkt wird, so dass der Halter auf einer Bogenbahn um eine Rollachse verlagert gedreht wird, wobei die Abrollachse während der Drehbewegung entlang der Schneidkante bzw. der Konturlinie des Werkstücks wandern kann. Die Drehachse läuft bevorzugt innerhalb der Schneidkantenkonturebene. Die erfindungsgemäße Vorrichtung besitzt eine Steuerung, die so eingerichtet ist oder so einrichtbar ist, dass die Be- wegung der Schneidplatte in der Schneidkantenebene liegt und die Schneidkante bei der Bearbeitung an der zu bearbeitenden Fläche abrollt. Bezeichnet man die Drehachse des Werkstücks als Z- Achse eines kartesischen Raumkoordinatensystems, so liegt die Schneidkantenebene bevorzugt in einer X-Z-Ebene. Die Vorrichtung kann einen Kreuzschlitten aufweisen, der in der X-Z-Ebene mittels zwei senkrecht zueinander stehenden Spindelantrieben verlagerbar ist. Der Kreuzschlitten kann einen Schwenkantrieb mit einer Schwenkachse tragen, die in der Y-Achse liegt, also senkrecht zur Bewegungsebene. Um diese

Schwenkachse kann der Halter zur Verwirklichung der Abrollbewegung geschwenkt werden. Der abrollenden Schneidplattenbewegung kann eine lineare Vorschubbewegung in Richtung der Konturlinie der zu bearbeitenden Fläche überlagert sein. Der abrollenden Bewegung kann aber auch eine x-beliebige entlang einer x-beliebigen Konturlinie verlaufende Vorschubbewegung überlagert sein, so dass mit entlang der Schneidkante wandernder Spanabtragstelle ein ziehender Schnitt durchgeführt werden kann. Dabei kann die Spanabtrag- stelle entlang der Schneidkante mit einer größeren oder einer kleineren Geschwindigkeit wandern, als sie entlang der zu bearbeitenden Fläche wandert. Dies hängt davon ab, ob die Abrollbewegung in Richtung der zusätzlichen Vorschubbewegung oder der zusätzlichen Vorschubbewegung entgegengerichtet ist. Die abrollende Schneidplattenbewegung kann aber auch eine reine Abroll- bewegung sein, bei der sich ein fester Punkt auf der Schneidkante entlang einer Zykloiden bewegt. Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Drehbearbeitung ist es aber auch möglich, eine zu bearbeitende Fläche derart spanabtragend zu bearbeiten, dass die Schneidplatte während der Bearbeitung nicht geschwenkt wird. Sie wird lediglich entlang einer Konturlinie in der Bewegungs- ebene verlagert und ist mit der Schneidkantenspitze spanabtragend im Eingriff des Werkstücks. Die Erfindung beinhaltet ein Verfahren mit zumindest zwei Bearbeitungsschritten. Nach einem ersten Bearbeitungsschritt kann die

Schneidplatte um die Schwenkachse geringfügig geschwenkt werden. Ein zweiter Bearbeitungsschritt schließt sich dem ersten Bearbeitungsschritt an, indem dieselbe oder bevorzugt eine andere Schneidkante der Schneidplatte in spanendem Eingriff zum Werkstück steht. Bei dieser Variante der Erfindung wird zunächst eine erste Fläche des Werkstücks bearbeitet und danach eine zweite Fläche des Werkstücks, die von der ersten Fläche verschieden ist. Die beiden Flächen können unmittelbar aneinander angrenzen. Es ist aber auch vorgesehen, dass die voneinander verschiedenen Flächen in Richtung der Drehachse des Werkstücks voneinander beabstandet sind. Bevorzugt wird eine erste der beiden Flächen mit einer ersten Schneidkante und eine zweite der beiden Flächen mit einer von der ersten Schneidkante verschiedenen zweiten Schneidkante bearbeitet. Grenzen die beiden Flächen aneinander, so kann es nicht erforderlich sein, die Schneidplatte beim Wechsel von der Bearbeitung der ersten Fläche zur Bearbeitung der zweiten Fläche zu verfahren. Sind die beiden zu bearbeitenden Flächen voneinander beabstandet, so muss die Schneidplatte beim Wechsel von der Bearbeitung der ersten Fläche zur Bearbeitung der zweiten Fläche mittels des Vorschubantriebs verfahren werden. Werden zwei unmittelbar aneinander angrenzende Flächen bearbeitet, so wird bevorzugt eine Schneidplatte verwendet, bei der die beiden Schneidkanten sich in einer Spitze treffen. Beim Wechseln kann eine spitzenseitige Schneidkante zum Einsatz kommen, welche gerundet sein kann. Es kann sich an eine gekrümmte Schneidkante eine sogenannte Wiperschneidkante anschließen, bei der es sich um eine geradlinig ver- laufende Kante handelt, die in Vorschubrichtung hinter der gekrümmten

Schneidkante in Spaneingriff bringbar ist, um die Werkstückoberfläche durch einen geringfügigeren Spanabtrag zu glätten. Die beiden Wiper-Schneidkanten stehen insbesondere in einem Winkel von weniger als 90° zueinander. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren auf der erfindungsgemäßen Vorrichtung lassen sich somit Flächenabschnitte eines Rotationskörpers bearbeiten, die in einem Winkel aufeinander stehen, beispielsweise sich an eine Zylindermantelfläche anschließende Konusfläche oder sich an eine Konusfläche oder Zylindermantelfläche anschließende Planfläche. Es können voneinander entfernt liegende Flächen bearbeitet werden. Auch die Erzeugung eines Freistichs ist möglich. Beim Übergang von der einen zu bearbeitenden Fläche zur anderen zu bearbeitenden Fläche wird die Schwenkachse verschwenkt. Einhergehend damit wird die Schneidplatte beziehungsweise der sie haltende Halter geringfügig verschwenkt, so dass eine einer anderen Schneidkante zugeordnete Schneidkante, bspw. eine Wiper-Schneidkante ihre die Oberfläche glättende Funktion ausü- ben kann. Die Spindelantriebe und die Drehantriebsbewegung werden von ei- ner elektronischen Steuerung gesteuert. Bei einer besonders bevorzugten Variante einer erfindungsgemäßen Vorrichtung oder eines erfindungsgemäßen Verfahrens besitzt die Schneidkante zwei jeweils entlang einer Krümmungslinie verlaufende Schneidkanten. Die Schneidkanten verlaufen auf sich im Bereich einer Spitze der Schneidplatte schneidenden Krümmungslinien. Letztere sind bevorzugt Kreisbogenlinien. Die Kreisbogenlinien definieren jeweils Mittelpunkte, die virtuelle Schwenkachsen ausbilden. Durch eine synchrone Verlagerung eines Schwenkantriebs in der Vorschubebene mit einer Verschwenkung des die Schneidplatte haltenden Halters um eine ihm zugeordnete Halter- schwenkachse wird diese Schwenkbewegung um die virtuellen Achsen erzeugt. Dabei können sich die virtuellen Achsen auch parallel entlang der zu bearbeitenden Flächen verlagern. Dies hat den Vorteil, dass mit relativ geringen Krümmungsradien der Schneidkanten gearbeitet werden kann. Bevorzugt liegen die Krümmungsradien der Schneidkanten bei mindestens 5 mm und ma- ximal 50 mm, ggf. maximal nur 40 mm, optimal maximal bei 30 mm. Die Länge des Halters, also der Abstand zwischen Schwenkachse des Halters und der Schneidkante, ist größer, bevorzugt ein Mehrfaches größer als der Schneidkantenradius. Werden in zwei aufeinanderfolgenden Bearbeitungsschritten zunächst eine erste Fläche und darauffolgend eine zweite Fläche des Werkstücks bearbeitet, so erfolgt beim Übergang zwischen den beiden Bearbeitungsschritten, bei dem die Spitze der Schneidplatte eine Übergangskante zwischen den beiden Flächen bearbeitet, ein Wechsel der virtuellen Schwenkachsen. Beim Übergang kann darüber hinaus mittels der Spitze der Schneidplatte ein Einstich gefertigt werden. Die Erfindung betrifft insbesondere eine Schneidplatte mit mindestens drei sich jeweils entlang einer Kreisbogenlinie erstreckenden Schneiden. Die Kreisbogenlinien schneiden sich in mindestens drei Schnittpunkten. Auf zumindest Teilbereichen derartiger Kreisbogenlinien verlaufen die zumindest drei Schneidkanten. Eine erste Schneidkante erstreckt sich auf einer Kreisbogenlinie von einem Schnittpunkt zum anderen Schnittpunkt und grenzt unter Ausbildung einer Kante oder einer Verrundung jeweils an eine andere Schneidkante an. Die erste Schneidkante ist länger als die beiden anderen Schneidkanten, die sich wiederum ebenfalls bis zu einem Schnittpunkt der Kreisbogenlinien, entlang derer sie verlaufen, erstrecken können. Es ist aber auch vorgesehen, dass sich diese anderen Schneidkanten nur auf Teillängen der Kreisbogenlinien erstrecken, also bspw. in gerade Kanten, insbesondere Spannkanten übergehen, die sich an einer anderen Stelle schneiden, als die den Krümmungsverlauf der Schneidkanten festlegenden Kreisbogenlinien. Die Schneidplatte kann auch einen trapezförmigen Grundriss aufweisen. Es ist insbesondere vorgesehen, dass die Schnittpunkte der Kreisbogenlinien oder der glatt verlaufenden Schneidkanten auf den Ecken eines unregelmäßigen Mehrkants, insbesondere eines gleichschenkligen, aber nicht gleichseitigen Dreiecks liegen. Die Erfindung betrifft insbesondere eine Schneidplatte mit zwei sich entlang einer Kreisbogenlinie erstreckenden Schneiden, wobei sich die beiden Kreisbogenlinien in zwei Schnittpunkten schneiden. Auch hier können sich die Schneidkanten über die gesamten Kreisbögen, also von Schnittpunkt zu

Schnittpunkt knickstellenfrei erstrecken. Es ist aber auch vorgesehen, dass sich die beiden Schneidkanten nur über Teilbereiche der Kreisbogenlinien erstrecken. Sie grenzen aber an einem der beiden Schnittpunkte aneinander an. Eine derartige Schneidplatte ist insbesondere Bestandteil eines Monoblockwerk- zeugs, bei dem die Schneidplatte mit dem Halter fest verbunden, bspw. lötverbunden ist. Ein derartiges Monoblockwerkzeug kann bspw. eine Stechplatte ausbilden. Die Schneidkanten sind dann bevorzugt Segmente der Schneidplatte. Bevorzugt wird der Halter von einem gesonderten Schwenkantrieb verschwenkt. Es ist auch vorgesehen, als Schwenkachse für den Halter der

Schneidplatte eine vorhandene Achse zum Verstellen der Winkelstellung eines Fräskopfes zu verwenden, mit der ansonsten bestimmungsgemäß ein Fräser um eine Stellachse gedreht wird. Diese Achse wird zum Verschwenken des Halters verwendet. Die erfindungsgemäße Schneidplatte ist auf den Halter aufspannbar und besitzt eine Schneidkante, die in der Breitseitenebene abweichend von der Querschnittskonturlinie der zu bearbeitenden Fläche gekrümmt ist. Bei dem Schneidwerkzeug kann es sich um eine Wendeschneidplatte mit zwei parallelen Breitseiten handeln. Eine Breitseite kann aber auch prismatisch ausgebildet sein. Die Wendeschneidplatte kann zwei Schneidkanten aufweisen, die sich in einer Spitze treffen. Diese beiden Schneidkanten bilden ein Schneidkantenpaar und dienen insbesondere zur Fertigung von winklig zueinander stehenden Flächen. Durch eine spiegelsymmetrische oder punktsymmetrische Gestaltung der Wendeschneidplatte können zwei oder vier Schneidkantenpaare verwirklicht sein. Die Schneidkanten verlaufen bevorzugt entlang einer gekrümmten Linie. Die Schneidkanten eines Schneidkantenpaares können knickstellenfrei von ei- nem ersten Schnittpunkt der beiden Schneidkanten zu einem zweiten Schnittpunkt der beiden Schneidkanten verlaufen. Die ein oder mehreren Schneidkanten der Schneidplatte können auf Kreisbogenlinien liegen. Zwei sich in zwei Punkten schneidende Kreisbogenlinien können denselben Radius haben. Die Schneidplatte kann die Form einer Vogelzunge besitzen, also zwei durch sich schneidende Kreisbogenlinien erzeugte Spitzen aufweisen. Die Schneidplatte kann aber auch nur eine Spitze aufweisen, diese wird jedoch bevorzugt von zwei sich dort schneidenden Kreisbogenlinien insbesondere mit demselben Radius erzeugt. Es kann sich um positive Schneidplatten mit einem positiven Freiwinkel handeln. Die Breitseitenfläche geht dann in einen spitzen Winkel kleiner 90° in die Schmalseitenfläche über. Es kann sich auch um eine negative Schneidplatte handeln, die einen Freiwinkel von 0° aufweist. Die Schmalseitenfläche geht in der Schneidkante in einem 90°-Winkel in die Breitseitenfläche über. Die Schneidplatte kann zwei, drei, vier oder mehr Kreisbogenlinien aufweisen. Es kann sich insbesondere um eine S-Platte oder um eine T-Platte han- dein. Die Kreisbogenlinien können gleiche oder unterschiedliche Radien besitzen. Der Radius der Kreisbogenlinien der Schneidkanten kann zwischen 4 und 50 mm liegen, aber auch zwischen 10 und 30 mm, bevorzugt zwischen 10 und 20 mm liegen. Die Schneidplatte besitzt bevorzugt zumindest zwei Schneidkanten, die auf gekrümmten Linien verlaufen. Bei den gekrümmten Linien handelt es sich bevorzugt um Kreisbogenlinien, wobei der Kreisbogen einen Radius von maximal 30 mm aufweist. Die Kreisbogenlinien schneiden sich in einem

Schnittpunkt. Dieser Schnittpunkt kann eine Spitze der Schneidplatte ausbilden. Die Schneidplatte kann an ihrer Spitze auch verrundet sein. Die Tangentenwinkel im Schnittpunkt der sich schneidenden Krümmungslinien haben be- vorzugt einen Winkel von 90° oder weniger als 90°. Bevorzugt ist der Tangentenwinkel größer als 60°. Es reicht aus, wenn der Tangentenwinkel um 1° kleiner ist, als der Winkel der zu bearbeitenden aneinander angrenzenden Flächen, also bspw. 89°. Der Tangentenwinkel liegt somit bevorzugt in einem Bereich zwischen 61 und 89°. Zufolge dieser Ausgestaltung lassen sich in zwei unmit- telbar aufeinanderfolgenden Bearbeitungsschritten jeweils in abrollender

Schneidbewegung zunächst eine Zylindermantelfläche und unmittelbar darauffolgend eine Planfläche bearbeiten. Auch die umgekehrte Bearbeitungsreihenfolge ist möglich. Dabei wird die Schneidplatte zunächst in eine derartige Schwenklage gebracht, dass ihre erste Schneidkante bei der Bearbeitung an der Zylindermantelfläche abrollt, bis die Spanabtragstelle die Spitze der Schneidplatte erreicht hat und die Spitze in der Übergangskante zwischen Zylindermantelfläche und Planfläche liegt. In dieser Position kann entweder sofort eine Bearbeitung der Planfläche mittels der anderen Schneidkante vorgenommen werden. Es ist aber auch möglich, beim Wechsel der Schneidkanten einen Ein- stich in der Kante zu fertigen. Beim Wechsel ist nur eine geringfügige Ver- schwenkung der Schneidplatte erforderlich. Die Erfindung umfasst darüber hinaus auch solche Schneidplatten, deren Tangentenwinkel der die Schneidkanten definierenden Krümmungslinien im Spitzenbereich größer ist als 90° bzw. kleiner ist als 60°. Der Winkel muss jedoch kleiner sein, als der Winkel der an- einander angrenzenden zu bearbeitenden Flächen. Mit einer derartigen

Schneidplatte kann beispielsweise eine sich an eine Zylindermantelfläche anschließende Kegelstumpfmantelfläche bearbeitet werden. Auch hier erfolgt die Bearbeitung in einem ersten Bearbeitungsschritt, bei dem die Schneidplatte um eine erste virtuelle Schwenkachse geschwenkt wird, die im Mittelpunkt der Krümmungslinie der bearbeitenden Schneidkante liegt. In einem darauffolgen- den zweiten Bearbeitungsschritt wird die Schneidplatte um eine zweite virtuelle Schwenkachse geschwenkt, die im Mittelpunkt der Krümmungslinie der zweiten Schneidkante liegt. Bei beiden Bearbeitungsschritten ist der Schwenkbewegung des Halters eine laterale Bewegung überlagert, deren Richtung durch die Kontur der zu bearbeitenden Fläche vorgegeben wird. Es ist ferner vorgesehen, dass eine Schneidplatte drei oder mehr Schneidkanten aufweist, wobei auch hier die Krümmungslinien, die den Verlauf der Schneidkanten definieren, sich in Schnittpunkten schneiden und die dortigen Tangentenwinkel kleiner als 90° sind. Zwei der Schneidkanten können in Spannkanten auslaufen, die an Gegenspannkanten des Halters anliegen können, um die Lage der

Schneidplatte gegenüber dem Halter zu fixieren. Die Spannkanten können geradlinig oder gekrümmt verlaufen. Eine derartige Schneidplatte kann drei Ecken aufweisen, wobei zwei Ecken von Spitzen aneinander angrenzender Schneidkanten gebildet sind. Diese beiden Spitzen sind durch einen ersten Ab- stand voneinander beabstandet, der größer oder kleiner ist, als ein zweiter Abstand, durch den die Schnittpunkte der beiden Spannkanten jeweils von den Spitzen beabstandet sind. Eine derartige Schneidpalte besitzt Eckpunkte, die auf den Eckpunkten eines gleichschenkligen aber nicht gleichseitigen Dreiecks liegen. Die Schneidplatte kann zur Befestigung am Halter eine Schraubensen- kung oder eine Spannmulde aufweisen. Es ist auch eine tangentiale Klemmung der Schneidplatte vorgesehen. Die Erfindung umfasst darüber hinaus auch solche dreikantige oder vierkantige Schneidplatten, bei denen drei beziehungsweise vier Schneidkanten jeweils unter Ausbildung von Schnittpunkten ineinander übergehen. Die Schneidplatte kann aber auch kreisrund sein, bspw. einen Durchmesser von 25 mm besitzen. Es können kreisrunde Schneidplatten verwendet werden, deren Durchmesser größer 20 mm ist. Die Schneidplatte kann zumindest aus einem der folgenden Werkstoffe gefertigt sein: HSS, Cermet, Keramik, Hartmetall, Pulverstahl, CBN, PKD und CVD. Das erfindungsgemäße Verfahren ist sowohl zur Hartbearbeitung als auch zur Weichbearbeitung ins- besondere metallischer Werkstücke geeignet. Es handelt sich um ein modifizier- tes Drehverfahren. Bei der Vorrichtung handelt es sich um eine modifizierte Drehbank mit einer elektrischen Steuerung, die derart ausgebildet, eingerichtet beziehungsweise programmiert ist, dass mit der Drehbank das oben beschriebene und in den Ausführungsbeispielen beschriebene Verfahren durchgeführt wird.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen

[0018] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand beigefügter Zeichnungen erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 grobschematisch den Aufbau einer Vorrichtung zur Drehbearbeitung eines Werkstücks,

Fig. 2 vergrößert eine Schneidkante 4 einer Schneidplatte 6 in einer

Spanbearbeitungsstellung an einem Werkstück 2 gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel eines Bearbeitungsverfahrens,

Fig. 3 den Schnitt gemäß der Linie III - III in Figur 2,

Fig. 4 eine Darstellung gemäß Figur 2 jedoch nach einer abrollenden

Vorschubbewegung der Schneidplatte 6,

Fig. 5 eine Darstellung gemäß Figur 4 nach einer weiteren abrollenden Vorschubbewegung,

Fig. 6 eine Darstellung gemäß Figur 5 nach einer weiteren abrollenden Vorschubbewegung, Fig. 7 eine Darstellung gemäß Figur 6 bei einem Wechsel der bearbeitenden Schneidkanten,

Fig. 8 eine Darstellung gemäß Figur 7 nach einer weiteren abrollenden Vorschubbewegung,

Fig. 9 eine Darstellung gemäß Figur 8 nach einer weiteren abrollenden Vorschubbewegung,

Fig. 10 eine Darstellung gemäß Figur 9 nach einer weiteren abrollenden Vorschubbewegung,

Fig. 11 eine Darstellung gemäß Figur 10 nach einer weiteren abrollenden Vorschubbewegung,

Fig. 12 ein zweites Ausführungsbeispiel des Bearbeitungsverfahrens, bei dem in vier aufeinanderfolgenden Phasen a, b, c, d die verschiedenen Positionen einer Schneidplatte 6 bei der spanenden Bearbeitung einer frei geformten Fläche 7 eines Werkstücks 2 dargestellt sind,

Fig. 13 eine Darstellung ähnlich der Figur 12 betreffend ein drittes

Ausführungsbeispiel des Bearbeitungsverfahrens, bei dem die Schneidplatte 6 zwischen zwei Bearbeitungsphasen a, b geschwenkt wird,

Fig. 14 ein erstes Ausführungsbeispiel einer Schneidplatte,

Fig. 15 ein zweites Ausführungsbeispiel einer Schneidplatte, Fig. 16 eine Darstellung einer Schneidplatte in Form eines Einschneiden,

Fig. 17 eine Schneidplatte in Form eines Dreischneiders,

Fig. 18 eine Schneidplatte in Form eines Vier Schneiders,

Fig. 19 ein Ausführungsbeispiel, bei dem die Schneidplatte ein Mono- blockwerkzeug ist und eine ballige Zylinderfläche gedreht wird,

Fig. 20 die Verwendung eines Dreischneiders zum Erzeugen einer Nut

Fig. 21 die Verwendung eines Dreischneiders zur Erzeugung einer breiteren Nut,

Fig. 22 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Schneidplatte in der

Draufsicht,

Fig. 23 den Schnitt gemäß der Linie XXIII-XXIII in Figur 22,

Fig. 24 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Schneidplatte in der

Draufsicht,

Fig. 25 den Schnitt gemäß der Linie XXV-XXV in Figur 24,

Fig. 26 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Schneidplatte in der

Draufsicht, Fig. 27 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Schneidplatte in der Draufsicht,

Fig. 28 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Schneidplatte in der

Draufsicht,

Fig. 29 eine Darstellung etwa gemäß Figur 1 eines weiteren Ausführungsbeispiels,

Fig. 30 eine Darstellung ähnlich Figur 1 eines weiteren Ausführungsbeispiels,

Fig. 31 eine Darstellung gemäß Figur 1 eines weiteren Ausführungsbeispiels,

Fig. 32 eine Darstellung gemäß Figur 1 eines weiteren Ausführungsbeispiels,

Fig. 33 den Eingriff einer Schneidplatte 6 im Bereich zwischen zwei zu bearbeitenden Flächen 7, 7',

Fig. 34 eine Darstellung gemäß Figur 33 eines weiteren Ausführungsbeispiels,

Fig. 35 eine Darstellung gemäß Figur 33 eines weiteren Ausführungsbeispiels,

Fig. 36 eine Darstellung gemäß Figur 33 eines weiteren Ausführungsbeispiels, Fig. 37 in einer Draufsicht auf die Schwenkachse 9 ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Beschreibung der Ausführungsformen

[0019] Die Figur 1 zeigt grobschematisch die für die Erfindung wesentlichen Elemente einer Drehmaschine, nämlich eine Werkstückspindel mit einem Fut- ter 10, welches um eine Drehachse 1 drehantreibbar ist. Das Futter 10 trägt ein rotationssymmetrisch zu bearbeitendes Werkstück 2, welches auf seiner dem Futter 10 gegenüberliegenden Seite von einer Pinole 11 zusätzlich gehalten werden kann.

[0020] Am Maschinenbett ist ein nicht dargestellter Kreuzschlitten angeordnet, der in einer Bewegungsebene verlagerbar ist. Die Bewegungsebene wird aufgespannt durch die Z-Richtung, in der die Werkstückdrehachse 1 verläuft und von einer darauf senkrecht stehenden X-Richtung. Der Kreuzschlitten kann von senkrecht zueinander stehenden Antriebsspindeln in der X-Z-Ebene verlagert werden. Er kann dabei durch einen gleichzeitigen Antrieb beider Spindeln auf einer Bogenbahn verlagert werden. Der Kreuzschlitten trägt einen Schwenkantrieb, der eine Schwenkachse 9 aufweist, die in der Y-Achse verläuft. Die Schwenkachse 9 liegt somit senkrecht zur Bewegungsebene des Kreuzschlittens. Mit dem Schwenkantrieb kann ein Halter 5 um die Schwenkachse 9 gedreht werden. Der Schwenkantrieb zur Schwenkung des Halters 5 um die Ach- se 9 und zur Verlagerung des Kreuzschlittens in den beiden Linearrichtungen X und Z wird von einer Steuereinrichtung 12 gesteuert. Die Steuereinrichtung 12 ist eine elektronische, insbesondere digitale Steuereinrichtung, die die Achsen nach einem Steuerprogramm steuert. Der Schwenkantrieb kann ein Servomotor mit einem Winkeldrehgeber sein. Die Steuereinrichtung 12 ist so eingerichtet, dass mittels des Servomotors der Halter 5 in eine vorbestimmte Schwenkstellung gebracht werden kann. Es ist insbesondere vorgesehen, dass der Halter 5 von einer ersten Schwenkstellung um einen definierten Winkel in eine zweite Schwenkstellung geschwenkt werden kann. In beiden Schwenkstellungen oder während des Schwenkens kann eine Drehbearbeitung durchgeführt werden.

[0021] Der Halter 5 trägt eine Wendeschneidplatte 6. Die Wendeschneidplat- te 6 besitzt zwei sich in einem Punkt schneidende, bogenförmig verlaufende Schneidkanten 4, 4'. Die beiden Schneidkanten 4, 4' bilden ein Schneidkantenpaar. Es sind zwei oder vier Schneidkantenpaare vorgesehen, die durch Wenden der Schneidplatte 6 in eine Bearbeitungsposition gebracht werden können. Beim Ausführungsbeispiel schneiden sich zwei jeweils bogenförmig verlaufen- de Schneidkanten 4, 4' in einem ersten und in einem zweiten Schnittpunkt, wobei die beiden Schnittpunkte Spitzen der Schneidplatte 6 ausbilden, die sich diametral gegenüberliegen.

[0022] Die Schneidkanten 4, 4' liegen in einer Ebene. Es handelt sich dabei um die Ebene, in der sich die Breitseitenfläche 13 der Schneidplatte 6 erstreckt. Die Breitseitenfläche 13 liegt in der X-Z-Ebene, also in der Bewegungsebene des Halters 5. Beim Ausführungsbeispiel liegt die Werkstückdrehachse 1 in der durch die Breitseitenfläche 13 definierten Ebene. Diese Ebene ist eine Schneidkantenebene.

[0023] Die beiden Schneidkanten 4, 4' werden von der Kante der Schneidplat- te 6 gebildet, an der sich eine Schmalseitenwand 14 und die Breitseitenfläche 13 treffen. Die Schneidplatte 6 liegt in einer ihrer Form angepasster Aufnahmenische des Halters 5 und wird von einer Spannpratze 15 in einem Klemmsitz gehalten und wird von einer Spannpratze 15, einem Spannfinger und/ oder Exzenterstift oder Schraube in einem Klemmsitz gehalten. Die Schneidplatte kann auch von einem Monoblockwerkzeug (Sonderwerkzeug), bspw. einer Stechplatte, gebildet sein. [0024] Ein erstes Ausführungsbeispiel eines Bearbeitungsverfahrens wird anhand der Figuren 2 bis 11 erläutert. Die Figur 2 zeigt ein rotationssymmetrisches Werkzeug 2, welches eine Zylindermantelfläche 7 und eine dazu senkrecht stehende Stirnfläche T aufweist. Die Stirnfläche T verläuft in der Dreh- ebene der Werkstückdrehachse 1.

[0025] Mit Hilfe der oben beschriebenen Zustelleinreichung, bestehend aus dem Kreuzschlitten und dem Schwenkantrieb wird der Halter 5 bzw. die von ihm getragene Schneidplatte 6 in die in Figur 2 dargestellte Position gebracht, in der die gekrümmte Schneidkante 4 an einer Spanabtragstelle 8 die zu bearbei- tende Fläche 7 tangiert. Durch die Drehbewegung des Werkstücks 2 um die Werkstückdrehachse 1 wird mittels der Schneidkante 4 an der Spanabtragstelle 8 ein Span von der zu bearbeitenden Fläche 7 abgetragen.

[0026] Zum Zwecke des Vorschubs bewegt sich die Schneidkante 4 in einer abrollenden Bewegung entlang der zu bearbeitenden Fläche 7, was durch eine gleichzeitige bogenförmige Verlagerung des Schwenkantriebs in der X- Y-Achse und eine Schwenkung des Halters 5 um die Schwenkachse 9 des Schwenkantriebs erreicht wird. Dabei wandert die Spanabtragstelle 8 von der in Figur 2 dargestellten Position in die in Figur 4 dargestellte Position. Über die in Figur 5 dargestellte Zwischenstellung wandert die Spanabtragstelle beim abrollenden Vorschub in die in Figur 6 dargestellte Stellung, in der der an die Übergangskante der zu bearbeitenden Fläche 7 zur zu bearbeiteten Fläche T angenähert ist.

[0027] Die Figur 7 verdeutlicht den Wechsel der in Schneideingriff stehenden Schneidkante 4 zur Schneidkante 4', um die ebene Fläche T zu bearbeiten. Die Spitze, in der sich die Schneidkanten 4, 4' treffen, bearbeitet dabei die Über- gangskante zwischen den Flächen 7, 7', die entlang einer Kreisbogenlinie um die Werkstückdrehachse 1 und in der Drehebene liegt.

[0028] Zur Bearbeitung der Fläche 7' rollt die Schneidkante 4' an der zu bearbeitenden Fläche 7' von der in Figur 7 dargestellten Position über die in den Figuren 8 bis 10 dargestellten Zwischenstellungen bis in die in Figur 11 dargestellte Endstellung von radial innen nach radial außen über die gesamte zu bearbeitende Fläche 7'.

[0029] Bei der Bearbeitung der beiden Flächen 7, 7' mit den Schneidkanten 4, 4' wandert die Spanabtragstelle 8, also der Abschnitt der Schneidkante 4, 4', der tangierend an der zu bearbeitenden Fläche 7, 7' angreift, stetig und ohne zeitliche Unterbrechung entlang der zu bearbeitenden Fläche 7, 7' und der Schneidkante 4, 4'.

[0030] Die Verwendung der gesamten Länge oder zumindest eines großen Streckenabschnitts der Schneidkanten 4, 4' zur spanabtragenden Drehbearbei- tung führt zu einer verschleißverminderten Bearbeitung. Indem die Schneidkanten 4, 4' in einer Ebene verlaufen, sind sie nachschleifbar.

[0031] Die Schneidkanten 4, 4' sind im Ausführungsbeispiel konvex gekrümmt. Sie haben eine positive Krümmung. Die Schneidkanten 4, 4' können aber auch geradlinig verlaufen, also eine Krümmung 0 aufweisen oder konkav gekrümmt sein, also eine negative Krümmung aufweisen. Die Stärke der

Krümmung hängt von der Krümmung der zu bearbeitenden Fläche 7, 7' in der Bearbeitungsebene, also in der Vorschubebene der Schneidplatte 6 bzw. der Schneidkantenebene ab. Soll beispielsweise eine ballige Oberfläche bearbeitet werden, so kann die Schneidkante durchaus eine negative Krümmung oder die Krümmung 0 besitzen. Der Krümmungswert ist in jedem Fall aber größer als der Krümmungswert der zu bearbeitenden Oberfläche in der Bearbeitungsebene. Die Krümmungslinie, die den Verlauf der Schneidkante 4, 4' definiert, kann von verschiedenen ineinander übergehenden Radien oder einer anderen glatten Konturlinie, bspw. einer elliptischen oder evolventischen Kurve, aber auch von einer Zykloiden gebildet sein. Bevorzugt wird der Verlauf der Schneidkante 4, 4' in der Schneidkantenebene aber von einer Krümmungslinie definiert, die sich entlang einer Kreisbogenlinie erstreckt.

[0032] Bei der Relativbewegung der Schneidkante 4, 4' entlang der zu bearbeitenden Fläche 7, T kann es sich um eine exakte Abrollbewegung handeln. Die erfindungs gemäße Abrollbewegung umfasst aber auch solche Relativbewegungen der Schneidkanten 4, 4' gegenüber der zu bearbeitenden Fläche 7, 7', bei denen der reinen Abrollbewegung eine Vorschubbewegung in der X-Z-Fläche überlagert ist. Die Schneidkante 4, 4' besitzt dabei eine Relativbewegung gegenüber dem Werkstück 2 entlang der Konturlinie der zu bearbeitenden Flä- che 7, 7'. Im Ausführungsbeispiel wäre das jeweils eine Linearbewegung quer und in Richtung der Werkstückdrehachse 1. Dies ist insbesondere dann vorgesehen, wenn Flächen 7, T bearbeitet werden sollen, die in Vorschubrichtung länger sind als die jeweilige Schneidkante 4, 4'.

[0033] Das erfindungsgemäße Verfahren ist nicht nur verschleißärmer. Es er- zeugt auch eine konstante Schnittkraft. Es führt damit im Vergleich zu einstechenden Verfahren, bei denen die gesamte Schneidkantenlänge auf der Konturebene im Einsatz ist, zu einer verringerten Erwärmung des Werkzeuges. Es lassen sich gegenüber ähnlichen Verfahren des Standes der Technik bei gleichbleibender Oberflächengüte größere Vorschubwerte erreichen. Das Verfahren lässt sich mit umwendbaren Schneidplatten durchführen, die nachschärfbar sind. [0034] Bei dem in der Figur 12 dargestellten zweiten Ausführungsbeispiel wird die Schneidplatte 6 während der Vorschubbewegung, die eine Komponente in X-Richtung w und eine Komponente in Z-Richtung v aufweist, kontinuierlich um die Schwenkachse 9 geschwenkt. Dieser Schwenkbewegung ist eine laterale Bewegung der Schneidplatte 6 und insbesondere der nicht dargestellten Schwenkachse 9 beziehungsweise des zugehörigen Schwenkantriebs überlagert, die sich entlang der Konturlinie der zu bearbeitenden Fläche 7 erstreckt. Bei dem in der Figur 12 dargestellten Ausführungsbeispiel wandert die Spanabtragstelle 8 auf der Schneidkante 4 von rechts nach links mit einer geringeren Geschwindigkeit, als die Spanabtragstelle 8 von links nach rechts entlang der zu bearbeitenden Fläche 7 wandert. Es ist aber auch möglich, die Schneidplatte 6 nicht von links nach rechts, sondern von rechts nach links zu verlagern, die dieser Verlagerung überlagerte Schwenkbewegung der Schneidplatte 6 aber beizubehalten. Ferner ist es möglich, die beiden Bewegungen derart zu überla- gern, dass die Spanabtragstelle 8 langsamer an der zu bearbeitenden Fläche 7 entlangwandert, als an der Schneidkante 4.

[0035] Wie bei den anderen zuvor beschriebenen Verfahrensbeispielen erfolgt hier die Drehbearbeitung mit sich kontinuierlich verschwenkendem Werkzeug 6. [0036] Bei dem in der Figur 13 dargestellten dritten Ausführungsbeispiel werden zwei zu bearbeitende Flächen 7, T eines Werkstücks 2 mit einer Schneidplatte 6 gefertigt. Die zu bearbeitende Fläche 7 kann eine Zylindermantelfläche sein. Die zu bearbeitende Fläche T kann eine Kegelstumpffläche sein. Eine der beiden Flächen kann aber auch eine Planfläche sein. [0037] Die Schneidplatte 6 besitzt eine Spitze 4", die die Hauptschneidkante ausbildet. An die verrundete Spitzenschneidkante 4" schließen sich jeweils ge- radlinig verlaufende sogenannte Wiper-Schneidkanten 4, 4' an. Die Wiper- Schneidkanten 4, 4' liegen - bezogen auf die durch die Vorschubrichtung Vi, V 2 vorgegebene Schnittrichtung - hinter den Spitzenschneidkanten 4", so dass die Haupt-Zerspanleistung von den Spitzenschneidkanten 4" erzielt wird und die Wiper-Schneidkanten 4, 4' eine im Wesentlichen ledigliche Glättfunktion besitzen. Der Winkel α zwischen den beiden Wiper-Schneidkanten 4, 4' beträgt etwa 90°-l°, also 89°.

[0038] Das Verfahren ist in zwei Drehbearbeitungsschritte a, b unterteilt. Während des ersten Drehbearbeitungsschrittes a wird die Schneidplatte 6 in Rich- tung des Vorschubes Vi ohne dass sie verschwenkt wird, entlang der zu bearbeitenden Fläche im Ausführungsbeispiel linear verlagert, so dass die Spanabtragstelle 8 ortsfest an der Schneidkante 4" verbleibt. Die plan an der soeben bearbeiteten Fläche 7 anliegende geradlinig verlaufende Schneidkante 4' hat eine glättende Funktion. [0039] Die zweite zu bearbeitende Fläche T wird in einem zweiten Drehbearbeitungsschritt b bearbeitet. Hierzu wird die Schneidplatte 6 vorher derart verschwenkt, dass die geradlinig verlaufende Schneidkante 4 (Wiper-Schneid- kante) in Linienanlage an der Fläche T anliegt. Der Vorschub erfolgt hier in Richtung V 2 , so dass die Haupt-Zerspanleistung durch die spitzenseitige, ge- krümmte Schneidkante 4" erbracht wird und die geradlinig verlaufende Spankante 4' eine ledigliche Glättfunktion ausübt.

[0040] Es wird als vorteilhaft angesehen, dass zwei einen verschiedenen Winkel zur Drehachse des Werkstücks aufweisende Flächen mit einem Werkzeug 6 gefertigt werden können, welches lediglich in verschiedene Schwenkstellungen gebracht wird. Das Verschwenken erfolgt auch hier um eine Schwenkachse, die im Wesentlichen senkrecht zur Drehachse des Werkstücks 2 verläuft. Es ist aber auch die Fertigung eines Einstichs oder eines Freistichs möglich.

[0041] Die Figur 14 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Schneidplatte 6. Es handelt sich um eine Schneidplatte in Vogelzungenform mit zwei gleichgestal- teten Schneidkanten 4, 4', die sich jeweils auf Kreisbogenlinien mit einem Radius Ri beziehungsweise R 2 erstrecken. Die Radien Ri und R 2 können gleich sein. Sie können aber auch verschieden oder sich verändernd sein. Die Schneidplatte 6 besitzt somit nur zwei Schneidkanten 4, 4', die sich in gegenüberliegenden Spitzen 16 treffen. [0042] Die Figur 15 betrifft 4 ein zweites Ausführungsbeispiel einer Schneidplatte 6. Auch hier verlaufen die Schneidkanten 4, 4' entlang von Bogenlinien, die jeweils auf Kreisbögen mit gleichen Radien Ri, R 2 verlaufen. Die Schneidkanten 4, 4' erstrecken sich allerdings nicht von Spitze zu Spitze, also von Schnittpunkt zu Schnittpunkt der beiden Kreisbogenlinien, sondern treffen sich nur in einer Spitze 16. Eine derartige Schneidplatte findet insbesondere dort Anwendung, wo enge Platzverhältnisse eine lange Schneidplatte 6, wie sie in der Figur 14 dargestellt ist, nicht zulassen.

[0043] Die Figur 14 zeigt einen Zweischneider und die Figur 15 einen Ein- schneider. Die Figur 16 zeigt ebenfalls einen Einschneider mit zwei, sich in ei- ner Spitze treffenden Schneidkanten 4, die auf einer Kreisbogenlinie mit einem Krümmungsradius von 19 mm verlaufen.

[0044] Die Figur 17 zeigt eine in der Draufsicht etwa dreieckige Schneidplatte, die insgesamt drei Schneidkanten ausbildet, wobei sich zwei benachbarte Schneidkanten jeweils in einem Punkt schneiden und sämtliche Schneidkan- ten 4 von Kreisbogenlinien ausgebildet sind mit einem Bogenradius von 19 mm. [0045] Die Figur 18 zeigt eine in der Draufsicht etwa viereckige Schneidplatte, bei der sich insgesamt vier entlang von Kreisbogenlinien verlaufende Schneidkanten 4 jeweils mit einer benachbarten Schneidkante 4 in einem Schnittpunkt schneiden. Auch hier laufen die Schneidkanten entlang von Kreisbogenlinien mit einem Bogenradius von 19 mm. Sämtliche Schneidplatten der Figuren 16 bis 18, aber auch die gemäß Figur 14, kann eine zentrale Öffnung besitzen, durch die eine Befestigungsschraube oder ein Befestigungsstift hindurchgesteckt werden kann.

[0046] Die Figur 19 zeigt zwei Schneidwerkzeuge in Form eines Sonderwerk- zeuges. Es handelt sich um ein Monoblockwerkzeuge mit spiegelbildlichen Schneidkanten 4, 4', die jeweils auf einer Kreisbogenlinie verlaufen. Während der Bearbeitung des Werkstücks 2 wird die Schneidplatte sowohl auf einer bogenförmigen Vorschubstrecke als auch um einen Schwenkwinkel geschwenkt, so dass die Schneidkante 4 in einer abrollenden Bewegung über die ballige zu fertigende Fläche 7 wandert. Mit der Bezugsziffer 4' ist die Schneidkante desselben Werkzeugs jedoch in einem anderen Schwenkwinkel bezeichnet, um eine Stirnflächenbearbeitung vorzunehmen.

[0047] Die Figur 20 zeigt die Bearbeitung eines Werkstücks 2 mit einem Dreischneider, wie er in der Figur 17 dargestellt ist. Die sich entlang einer Kreisbo- genlinie erstreckende Schneidkante 4 macht bei der Bearbeitung eine lediglich abrollende Bewegung gegenüber dem Werkstück 2. Die Breite der dabei erzeugten Nut im Werkstück 2, also die Länge der zu bearbeitenden Fläche 7 in Achsrichtung hat dieselbe Länge, wie der Bogenabstand zwischen den beiden Endkanten der Schneidkante 7. [0048] Die Figur 21 zeigt ebenfalls einen Dreischneider gemäß Figur 17 beim Einfräsen einer Umfangsnut in ein Werkstück 2. Die axiale Länge der zu bear- beitenden Fläche 7, also die Nutbreite, ist hier größer als die Länge der Schneidkante 4. Auch hier rollt die Schneidkante 4 zufolge einer Schwenkbewegung der Schneidplatte auf der zu bearbeitenden Fläche 7 ab. Zusätzlich ist dieser Schneidplattenbewegung aber eine lineare Vorschubrichtung in Achsrichtung überlagert.

[0049] Die Figuren 22 und 23 zeigen eine Wendeschneidplatte mit zwei entlang von Kreisbogenlinien sich erstreckenden Schneidkanten 4, 4'. Aus der Querschnittsdarstellung Figur 23 geht hervor, dass es sich um eine positive Wendeschneidplatte 6 handelt. Die Schneidkanten 4, 4' verlaufen auf Kreisbo- genlinien, die sich in zwei Eckpunkten 16, 16' schneiden. Im Schnittpunkt 16' ist die Schneidkante verrundet. Im Schnittpunkt 16 treffen die Schneidkanten unter Ausbildung einer Übergangskante aufeinander. Die Übergangskante bildet eine Spitze. In der Figur 22 sind zusätzlich Tangenten 17 eingezeichnet. Es handelt sich dabei um Tangenten an den, den Verlauf der Schneidkanten 4, 4' defi- nierenden Kreisbogenlinien in ihrem Schnittpunkt. Der Winkel ß der Tangenten 17, 17' ist kleiner als 90°, bspw. 89° und kleiner.

[0050] Die Figuren 24 und 25 zeigen eine negative Wendeschneidplatte 6. Auch hier haben die Schneidkanten 4, 4' beziehungsweise die sie erzeugenden Krümmungslinien in ihrem Schnittpunkt Tangenten 17, die in einem Winkel ß von <90°.

[0051] Die Figur 26 zeigt eine Wendeschneidplatte 6 mit insgesamt drei jeweils auf Bogenlinien verlaufenden Schneidkanten 4, 4'. Die Schneidkante 4 erstreckt sich zwischen zwei Eckpunkten 16, 16', an denen sich die Schneidkante 4' mit der Schneidkante 4 beziehungsweise die Schneidkante 4" mit der Schneidkante 4 treffen. Der Tangentenwinkel im Bereich der Schnittpunkte 16 ist <=90°, beträgt der Tangentenwinkel weniger als 90°. Der Verlauf der Schneidkanten 4, 4', 4" wird durch Kreisbogenlinien mit den Radien Ri, R 2/ R 3 definiert. Die Schneidkante 4' verläuft entlang einer Kreisbogenlinie, die vom Radius Ri definiert ist. Die Schneidkante 4' verläuft auf einer Kreisbogenlinie, die vom Radius R 2 definiert ist. Die Schneidkante 4" verläuft auf einer Kreisbogenlinie, die vom Radius R 3 definiert ist. Die vom Radius Ri definierte Kreisbogenlinie wird von den von den Radien R 2 und R 3 definierten Kreisbogenlinien in den Schnittpunkten 16, 16' geschnitten. Im Schnittpunkt 16 trifft die Schneidkante 4 die Schneidkante 4' und im Schnittpunkt 16' die Schneidkante 4". Die Tangenten 17, 17', 17" an den Schneidkanten 4, 4', 4" in den Schnittpunkten 16, 16' ste- hen in einem Winkel von <90° zueinander. Die Tangenten 17, 17', 17" stehen in einem Winkel von <90° zueinander. Die Schneidkanten 4' bzw. 4" gehen knick- stellenfrei in geradlinig verlaufende Spannkanten 18, 18" über, die sich in einem Schnittpunkt 35 treffen. Die Krümmungslinie mit den Radien Ri, R 2 schneiden sich hingegen in einem Schnittpunkt 16". Die Schnittpunkte 16, 16' , 16" liegen somit auf den Eckpunkten eines unregelmäßigen Mehrkants. Es handelt sich hier um ein gleichschenkeliges, aber nicht gleichseitiges Dreieck.

[0052] Die Figur 27 zeigt ebenfalls eine drei Schneidkanten 4, 4', 4" ausbildende Schneidplatte 6. Auch hier trifft die Schneidkante 4 in zwei Schnittpunkten 16, 16' jeweils eine andere Schneidkante 4', 4", wobei die Schneidkanten 4', 4" unter Ausbildung eines Eckpunktes 35 ineinander übergehen. Im Bereich des Eckpunktes 35 bilden die Kanten der Schneidplatte 6 Spannkanten 18. Die Spannkanten 18 verlaufen hier auf Bogenlinien. Die Schneidkanten 4, 4', 4" erstrecken sich bei diesem Ausführungsbeispiel nicht nur teilweise über die sie erzeugenden Krümmungslinien, sondern von Schnittpunkt 16 zu 16' bzw. 16 zu 16" und 16' zu 16" entlang der durch die Radien Ri, R 2 , R 3 bestimmten Krümmungslinien, deren Eckpunkte 16, 16' 16" auch hier auf den Eckpunkten eines unregelmäßigen Vielecks liegen. Der Eckpunkt 35 fällt hier mit dem Schnittpunkt 16" der Kreisbogenlinien, die den Verlauf der Schneidkanten 4', 4" defi- nieren, zusammen. Auch hier liegt der Winkel zwischen den Tangenten 17, 17' , 17" im Bereich der Schnittpunkte 16, 16' bei etwas weniger als 90°.

[0053] Die Figur 28 zeigt eine Schneidplatte, deren Schneidkanten 4, 4', 4" sich entlang von Kreisbogenlinien erstrecken, die die Radien Ri, R 2 , R 3 besitzen. Die Eckpunkte der Schneidkanten 4, 4', 4" liegen auf den Eckpunkten eines Trapezes. Die Schnittpunkte 16, 16', 16" der den Verlauf der Schneidkanten 4, 4', 4" der Schneidkantenebene definierenden Kreisbogenlinien liegen hingegen auf den Eckpunkten eines gleichschenkligen Dreiecks. Der Abstand zwischen den Schnittpunkten 16, 16' ist gleich dem Abstand zwischen den Schnittpunkten 16', 16", aber kürzer als der Abstand der Schnittpunkte 16, 16'. Die Schneidkanten 4' und 4" erstrecken sich jeweils von einem Schnittpunkt 16 bzw. 16' hin zu einem Knickpunkt 35. Zwischen den beiden Knickpunkten 35 verläuft der Rand der Schneidplatte 6 geradlinig etwa parallel zu einer gedachten Verbindungsgerade zwischen den Schnittpunkten 16, 16'. [0054] Die Figur 29 zeigt ein Werkstück 2, welches um eine Drehachse 1 drehangetrieben werden kann und eine Wendeschneidplatte 6, mit der eine Zylindermantelfläche 7 und eine sich unmittelbar daran anschließende Planfläche 7' abgedreht werden können. Hierzu besitzt die Wendeschneidplatte 6 zwei Schneidkanten 4, 4', die jeweils auf Bogenlinien mit einem Radius Ri, R 2 verlau- fen. Die beiden Radien Ri, R 2 können gleich groß sein. Die Radien Ri, R 2 definieren Mittelpunkte 20, 20', die virtuelle Schwenkachsen darstellen, um die die Schneidplatte 6 bei der jeweiligen Bearbeitung verschwenkt wird. Die Schneidplatte 6 ist fest mit einem Halter 5 verbunden, der um eine Schwenkachse 9 schwenkangetrieben werden kann, wobei ein hier nicht dargestellter Schwenk- antrieb der Schwenkachse 9 in der Papierebene verlagert werden kann. Die Lateralverlagerung in der Papierebene ist auf die Schwenkbewegung um die Schwenkachse 9 derart abgestimmt, dass die Wendeschneidplatte bei der Bear- beitung der Zylindermantelfläche 7 mit der Schneidkante 4 um den Mittelpunkt 20 des Radius Ri rollt und bei der Bearbeitung der Planfläche 7' mit der Schneidkante 4' um den Mittelpunkt 20' des Radius R 2 rollt, wobei der Mittelpunkt 20, 20' jeweils parallel zur Fläche 7, 7' wandert. [0055] Die Figur 30 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem der Planfläche 7 eine Planfläche 7" gegenüberliegt und der Planfläche 7" eine Planfläche 7"' . Die Planfläche 7" kann mit einer Schneidkante 4" bearbeitet werden. In einem ersten Bearbeitungsschritt wird bspw. die Planfläche 7' mit der Schneidkante 4' bearbeitet, indem die Schneidplatte um den Mittelpunkt 20 des Radius R 2 ge- schwenkt wird, wobei der Mittelpunkt parallel zur Planfläche 7' wandert. Im unmittelbaren Anschluss daran wird mit der Schneidkante 4 die Zylinderfläche 7 bearbeitet, wobei die Schneidplatte um den Mittelpunkt des Radius Ri verschwenkt wird. Letzterer bewegt sich in Achsrichtung der Drehachse 1, so dass die Schneidkante 4 auf der Zylindermantelfläche 7 abrollt. Im Anschluss daran wird mit der Schneidkante 4" die Planfläche 7" bearbeitet. Auch hier erfolgt die Bearbeitung abrollend.

[0056] Bei der Bearbeitung mehrerer zu bearbeitenden Flächen 7, 7' , 7" rollt die Schneidplatte 6 um örtlich voneinander verschiedene Rollachsen, die jeweils von den Mittelpunkten 20 der Krümmungsradien Ri, R 2 , R 3 der zugeordneten Schneidkanten 4, 4', 4" definiert sind.

[0057] Die Planfläche 7"' wird von einem gesonderten Werkzeug gefertigt, das eine Schneidplatte 6' aufweist mit einer Schneidkante 4, die um einen Mittelpunkt 20 gekrümmt ist. Auch hier kann ein Halter 5 um eine Schwenkachse 9 verschwenkt werden und in der Ebene derart verlagert werden, dass die Schneidkante 4 um eine virtuelle Rollachse 20 auf der Planfläche 7"' abrollt. [0058] Während bei den Ausführungsbeispielen der Figuren 29, 30 die Tangentenwinkel ß in den Spitzen der Schneidkanten <90° sind, sind bei dem in der Figur 31 dargestellten Ausführungsbeispiel die Tangentenwinkel in der Spitze 16 Schneidplatte 6 größer als 90°, aber kleiner, als der Winkel zwischen den beiden zu bearbeitenden Flächen 7, 7'. An eine Zylindermantelfläche 7 schließen sich gegenüberliegende Kegelstumpfmantelflächen T , 7" an, die mit Schneidkanten 4" bzw. 4' bearbeitet werden. Auch bei dieser Bearbeitung rollen die Schneidkanten 4, 4', 4" um virtuelle Rollachsen 20, 20', 20" ab.

[0059] Bei dem in der Figur 32 dargestellten Ausführungsbeispiel besitzt die Schneidplatte vier Schneidkanten, die jeweils entlang von Kreisbogenlinien verlaufen. Es kommen nur drei Schneidkanten zum Einsatz, nämlich um eine Zylindermantelfläche 7 und zwei sich daran anschließende Kegelstumpfmantelflächen 7' , 7" zu bearbeiten. Die Schnittpunkte der Kreisbogenlinien, die hier den Verlauf der Schneidkanten 4, 4', 4" definieren, liegen auf den Eckpunkten eines Quadrates. Es kann sich auch um Eckpunkte eines unregelmäßigen Vierecks handeln. Es ist ferner vorgesehen, dass eine Schneidplatte verwendet wird, bei der sich die den Verlauf der Schneidkanten definierenden Kreisbogenlinien auf den Eckpunkten eines Fünfecks oder eines Sechsecks liegen. Das Fünfeck oder das Sechseck kann regelmäßig oder unregelmäßig sein. [0060] Figur 33 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem eine Zylindermantelfläche 7 und eine sich daran anschließende Planfläche 7' bearbeitet werden. Im Übergangsbereich zwischen der Zylindermantelfläche 7 und der Planfläche 7' wird ein Freistrich 21 mit der Spitze 16 der Schneidplatte 6 gefertigt. Eingezeichnet ist hier nicht nur der Tangentenwinkel ß, sondern auch der Winkel γ, in dem die Planfläche 7' auf die Zylindermantelfläche 7 stößt. Der Tangentenwinkel ß beträgt 89° und der Winkel γ zwischen den beiden Flächen 7, 7' 90°. [0061] Das in der Figur 34 dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt eine schlanke Wendeschneidplatte 6, bei der der Tangentenwinkel kleiner als 60° ist, so dass eine Innenkonusfläche T gefertigt werden kann, an die sich eine Zylindermantelfläche 7 anschließt, wobei der Winkel zwischen Innenkonusfläche T und Zylindermantelfläche 760° beträgt.

[0062] Das in der Figur 35 dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt die Verwendung einer Schneidplatte 6, die lediglich eine Spitze 16 besitzt, wobei hier die beiden Schneidkanten 4, 4' unter Ausbildung eines Tangentenwinkels ß von 89° in der Spitze aneinanderstoßen, um zwei Flächen zu bearbeiten, die in einem Flächenwinkel γ von 90° aufeinander stehen.

[0063] Das in der Figur 36 dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt ebenfalls eine Wendeschneidplatte mit nur einer Spitze 16. Hier beträgt der Tangentenwinkel ß, mit dem die Schneidkanten 4, 4' in der Spitze zusammenstoßen, 119°, so dass mit dieser Wendeschneidplatte eine Zylindermantelfläche 7 und eine sich daran anschließende Kegelmantelstumpffläche T gefertigt werden kann, die in einem Winkel von 120° zueinander stehen.

[0064] Generell gilt, dass der Tangentenwinkel nur geringfügig, insbesondere um etwa 1° kleiner ist als der Winkel zwischen den beiden zu bearbeitenden Flächen. [0065] Bei dem in der Figur 37 dargestellten Ausführungsbeispiel wird eine Fräserspindel 32 eines Fräskopfes verwendet, um den Schwenkantrieb des Halters 5 zu realisieren. Die Wendeschneidplatte 6 kann mittels eines Vorschubantriebs 34 relativ gegenüber dem Werkstück 2 in der Papierebene lateral verlagert werden. Gleichzeitig lässt sich der Halter 5 um die Schwenkachse 9 der Fräserspindel 32 verschwenken, so dass mit der Schneidplatte 6 die Zylindermantelfläche 7 und die beiden Planflächen T , 7" bearbeitet werden können.

[0066] Die vorstehenden Ausführungen dienen der Erläuterung der von der Anmeldung insgesamt erfassten Erfindungen, die den Stand der Technik zu- mindest durch die folgenden Merkmalskombinationen jeweils auch eigenständig weiterbilden, nämlich:

[0067] Ein Verfahren, das dadurch gekennzeichnet ist, dass die Schneidplatte 6 während des Spanabtrags oder zwischen zwei Bearbeitungsschritten um eine senkrecht in der Vorschubebene stehende Schwenkachse 9 geschwenkt wird. [0068] Ein Verfahren, das dadurch gekennzeichnet ist, dass Spanabtragstelle 8 als Folge einer abrollenden Bewegungskomponente entlang der abweichend von der Konturlinie der zu bearbeitenden Fläche 7, 7' gekrümmten Schneidkante 4, 4' wandert.

[0069] Ein Verfahren, das dadurch gekennzeichnet ist, dass die Schneidplatte 6 eine erste Schneidkante 4 aufweist, die in einem ersten Bearbeitungs schritt in spanabtragendem Eingriff in eine erste Fläche 7 des Werkstücks 2 gebracht wird, und eine zweite Schneidkante 4' aufweist, die nach einer Verschwenkung der Schneidplatte 6 um die Schwenkachse 9 in einem zweiten Bearbeitungsschritt in einem spanabtragenden Eingriff in eine zweite zu bearbeitende Flä- che 7' des Werkstücks 2 gebracht wird.

[0070] Ein Verfahren, das dadurch gekennzeichnet ist, dass die Schneidkante 4, 4' in einer Schneidkantenebene 3 liegt, deren Ebenen-Normale senkrecht zur Drehachse 1 des Werkstücks 2 verläuft. [0071] Ein Verfahren, das dadurch gekennzeichnet ist, dass die Drehachse 1 des Werkstücks 2 in der Schneidkantenebene 3 oder in einer Parallelebene zur Schneidkantenebene 3 verläuft.

[0072] Ein Verfahren, das dadurch gekennzeichnet ist, dass der Halter 5 auf einer Bogenbahn um eine Rollachse geschwenkt wird.

[0073] Ein Verfahren, das dadurch gekennzeichnet ist, dass die Schneidplattenbewegung zumindest eine Schwenkbewegung um die Schwenkachse 9 aufweist, die in der Schneidkantenebene 3 bewegt wird.

[0074] Ein Verfahren, das dadurch gekennzeichnet, dass die abrollende Schneidplattenbewegung aus einer Überlagerung einer reinen Abrollbewegung und einer Längsverlagerung der Schneidplatte 6 entlang der Konturlinie der zu bearbeitenden Fläche 7, T zusammensetzt.

[0075] Ein Verfahren, das dadurch gekennzeichnet ist, dass die Schneidplatte 6 mit einer solchen Vorschubbewegung bewegt und derart um die Schwenkach- se 9 geschwenkt wird, dass die Spanabtragstelle 8 mit einer Geschwindigkeit entlang der zu bearbeitenden Fläche 7, T wandert, die größer oder kleiner ist, als die Geschwindigkeit, mit der die Spanabtragstelle 8 entlang der Schneidkante 4, 4' wandert.

[0076] Eine Vorrichtung, die gekennzeichnet ist durch einen Schwenkantrieb mit dem die Schneidplatte 6 während des Spanabtrags oder zwischen zwei Bearbeitungsschritten um eine senkrecht in der Vorschubebene stehende

Schwenkachse 9 schwenkbar ist. [0077] Eine Vorrichtung, die dadurch gekennzeichnet ist, dass ein die Vorschubantrieb und der Schwenkantrieb derart eingerichtet oder so einrichtbar ist, dass die Schneidkante 4, 4' bei der Bearbeitung der zu bearbeitenden Fläche 7, T eine Abrollbewegung durchführt, wobei die Spanabtragstelle 8 entlang der Schneidkante 4, 4' wandert.

[0078] Eine Vorrichtung, die dadurch gekennzeichnet ist, dass die Ebenen- Normale der Schneidkantenebene 3 senkrecht zur Drehachse 1 verläuft und/ oder, dass die Drehachse 1 in der Schneidkantenebene 3 oder in einer Parallelebene dazu verläuft. [0079] Eine Vorrichtung, die dadurch gekennzeichnet ist, dass der Halter 5 um die Schwenkachse 9 schwenkbar ist, welche in der Schneidkantenebene 3 orts- verlagerbar ist.

[0080] Eine Schneidplatte, die dadurch gekennzeichnet ist, dass sich die Schneidkante 4, 4' entlang einer in der Ebene der Breitseitenfläche 13 erstre- ckende Kreisbogenlinie erstreckt.

[0081] Eine Schneidplatte, die dadurch gekennzeichnet ist, dass sich zumindest zwei Schneidkanten 4, 4' entlang zweier Konturlinien erstrecken, die von sich schneidenden Kreisen mit einem Radius Ri, R 2 gebildet sind, wobei die Schneidkanten 4, 4' im Bereich zumindest eines Schnittpunkts der Konturlinien gegebenenfalls unter Ausbildung einer Verrundung ineinander übergehen.

[0082] Eine Schneidplatte, die dadurch gekennzeichnet ist, dass die Schneidplatte eine Wendeschneidplatte mit zwei Schneidkantenpaaren 4, 4' oder vier Schneidkantenpaaren 4, 4' ist. [0083] Eine Schneidplatte, die dadurch gekennzeichnet ist, dass die Schneidplatte zumindest einen der folgenden Werkstoffe aufweist: HSS, Cermet, Keramik, Hartmetall, Pulverstahl, CBN, PKD, CVD.

[0084] Eine Vorrichtung, die dadurch gekennzeichnet ist, dass mit dem

Schwenkantrieb 25, 32 ein derart großer Schwenkwinkel realisierbar ist, dass in einem ersten Bearbeitungsschritt mit einer ersten der beiden Schneidkanten 4 eine erste Fläche 7 des Werkstücks 2 mit einer entlang der ersten Schneidkante 4 wandernden Spanabtragstelle 8 bearbeitbar und danach in einem mindestens zweiten Bearbeitungsschritt mit einer mindestens zweiten der beiden Schneid- kanten 4, 4' eine mindestens zweite Fläche T des Werkstücks bearbeitbar ist, wobei die Spanabtragstelle 8 entlang der zweiten Schneidkante 4' und der zu bearbeitenden zweiten Fläche T wandert.

[0085] Ein Verfahren, das dadurch gekennzeichnet ist, dass in einem ersten Bearbeitungsschritt mit einer ersten der beiden Schneidkanten 4 eine erste Flä- che 7 des Werkstücks 2 mit einer entlang der ersten Schneidkante 4 wandernden Spanabtragstelle 8 bearbeitet wird und danach in einem mindestens zweiten Bearbeitungsschritt mit einer mindestens zweiten der beiden Schneidkanten 4, 4' eine mindestens zweite Fläche T des Werkstücks 2 bearbeitet wird, wobei die Spanabtragstelle 8 entlang der zweiten Schneidkante 4' und der zwei- ten zu bearbeitenden Fläche T wandert.

[0086] Eine Vorrichtung oder ein Verfahren, die dadurch gekennzeichnet sind, dass die Drehachse 1 des Werkstücks 2 in der Schneidkantenebene 3 oder in einer Parallelebene zur Schneidkantenebene 3 verläuft.

[0087] Eine Vorrichtung oder ein Verfahren, die dadurch gekennzeichnet sind, dass die erste oder zweite Fläche 7, T eine Zylindermantelfläche, eine Planflä- che, eine Kegelstumpfmantelfläche oder eine konvex oder konkav gewölbte Fläche ist und die beiden Flächen 7, T in einem Winkel von <180° zueinander stehen und unmittelbar aneinander angrenzen oder voneinander beabstandet sind. [0088] Eine Vorrichtung oder ein Verfahren, die dadurch gekennzeichnet sind, dass der Abstand der Schwenkachse 9 des Halters 5 von der Schneidkante 4, 4', 4" größer ist als der Radius Ri, R 2 , R3 der Schneidkante, bevorzugt um mindestens das Doppelte größer ist, als der Radius der Schneidkante.

[0089] Eine Vorrichtung oder ein Verfahren, die dadurch gekennzeichnet sind, dass die beiden Schneidkanten 4, 4' sich jeweils entlang von Kreisbogenlinien erstrecken, deren Mittelpunkte 20 virtuelle Schwenkachsen sind, um die die Schneidplatte 6 bei den beiden Bearbeitungsschritten schwenkt, wobei die virtuelle Schwenkachse 20 konturparallel zu den zu bearbeitenden Flächen 7, T verlagert wird. [0090] Eine Vorrichtung, die dadurch gekennzeichnet ist, dass die Schneidkante 4, 4' einen Krümmungsradius aufweist, der kleiner ist, als der Abstand der Schwenkachse 9 des Halters 5 von der Schneidkante 4, 4' und der Halter 5 in der Vorschubebene zusätzlich mit einer Bewegungskomponente quer zur Drehachse 1 verlagerbar ist. [0091] Ein Verfahren, das dadurch gekennzeichnet ist, dass die Schneidkante 4, 4' einen Krümmungsradius aufweist, der kleiner ist, als der Abstand der Schwenkachse 9 des Halters 5 von der Schneidkante 4, 4' und der Halter 5 in der Vorschubebene zusätzlich mit einer Bewegungskomponente quer zur Drehachse 1 verlagert wird. [0092] Ein Verfahren oder eine Vorrichtung, die dadurch gekennzeichnet sind, dass die den Verlauf der beiden Schneidkanten 4, 4' definierenden Krümmungslinien sich in einem Schnittpunkt 16, 16' unter Ausbildung eines Tangentenwinkels α schneiden, welcher kleiner ist, als ein Tangentenwinkel ß im Schnittpunkt der zu bearbeitenden Flächen 7, T in der Schneidkantenebene.

[0093] Ein Verfahren oder eine Vorrichtung, die dadurch gekennzeichnet sind, dass die Schwenkachse 23 von einer Stellachse 32 zum Winkelverstellen eines Fräskopfs einer Werkzeugmaschine ausgebildet ist.

[0094] Ein Verfahren oder eine Vorrichtung, die dadurch gekennzeichnet sind, dass die Schneidplatte 6 mit einer solchen Vorschubbewegung bewegt und derart um die Schwenkachse 9 geschwenkt wird, dass die Spanabtragstelle 8 mit einer Geschwindigkeit entlang der zu bearbeitenden Fläche 7, T wandert, die größer oder kleiner ist, als die Geschwindigkeit, mit der die Spanabtragstelle 8 entlang der Schneidkante 4, 4' wandert. [0095] Eine Schneidplatte, die dadurch gekennzeichnet ist, dass der Winkel ß zwei im Schnittpunkt 16 an den Krümmungslinien anliegenden Tangenten 17 kleiner gleich 90°, bevorzugt kleiner als 90° ist.

[0096] Eine Schneidplatte, die gekennzeichnet ist durch zwei sich jeweils entlang einer Krümmungslinie, insbesondere Kreisbogenlinie erstreckenden Schneidkanten 4, 4', wobei sich die beiden Krümmungslinien, insbesondere Kreisbogenlinien in zwei Schnittpunkten 16, 16' schneiden.

[0097] Eine Schneidplatte, die dadurch gekennzeichnet ist, dass die Schnittpunkte 16, 16', 16" der Kreisbogenlinien auf den Ecken eines unregelmäßigen Vielecks, insbesondere auf denen eines gleichschenkligen, aber nicht gleichseitigen Dreiecks liegen.

[0098] Eine Schneidplatte, die dadurch gekennzeichnet ist, dass die anderen Schneidkanten 4', 4" knickstellenfrei oder unter Ausbildung von Kanten in ge- radlinige Spannkanten 18 übergehen.

[0099] Eine Schneidplatte, die dadurch gekennzeichnet ist, dass die Spannkanten entlang einer Geraden oder entlang einer Bogenlinie verlaufen.

[00100] Eine Schneidplatte, die dadurch gekennzeichnet ist, dass die beiden Schneidkanten 4, 4' entlang von Kreisbogenlinien verlaufen, die sich in zwei Schnittpunkten schneiden, wobei die Schneidplatte 6 im Bereich beider Schnittpunkte Spitzen 16 ausbildet.

[00101] Eine Schneidplatte, die dadurch gekennzeichnet ist, dass die Schneidplatte zumindest einen der folgenden Werkstoffe aufweist: HSS, Cermet, Keramik, Hartmetall, Pulverstahl CBN, PKD, CVD. [00102] Die Erfindung betrifft darüber hinaus die Verwendung einer Schneidplatte in einer der beschriebenen Ausführungsformen zur Drehbearbeitung eines rotations symmetrischen Werkstücks mit einem Verfahren der vorbeschriebenen Art.

[00103] Alle offenbarten Merkmale sind (für sich, aber auch in Kombination untereinander) erfindungswesentlich. In die Offenbarung der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten Prioritätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender An- meidung mit aufzunehmen. Die Unteransprüche charakterisieren mit ihren Merkmalen eigenständige erfinderische Weiterbildungen des Standes der Technik, insbesondere um auf Basis dieser Ansprüche Teilanmeldungen vorzunehmen.

Liste der Bezugszeichen

1 Drehachse 18' Spannkante

2 Werkstück 19 Befestigungsöffnung, Sehr;

3 Schneidkantenebene bensenke

4 Schneidkante 20 virtuelle Schwenkach¬

4' Schneidkante se/Mittelpunkt, Rollachse

4" Schneidkante 20' Rollachse, Mittelpunkt

5 Halter 20" Rollachse

6 Wendeschneidplatte 21 Freistich

7 Zylindermantelfläche 22 Werkzeugträger

7' Stirnfläche, Plan-, Kegel32 Stellachse

stumpffläche 33 Halterträger

7" Planfläche 34 Vorschubantrieb

r /// Planfläche 35 Eckpunkt, Knickpunkt

8 Spanabtragstelle

9 Schwenkachse

10 Futter, Aufspannvorrichtung Ri Radius

11 Pinole R 2 Radius

12 Steuereinrichtung R 3 Radius

13 Breitseitenfläche Vi Vorschub

14 Schmalseitenfläche V 2 Vorschub

15 Spannpratze

16 Spitze, Eckpunkt, Schnittpunkt a Phase/ Drehbearbeitungs¬

16' Eckpunkt, Schnittpunkt schritt

16" Eckpunkt, Schnittpunkt b Phase/ Drehbearbeitungs¬

17 Tangente schritt

IT Tangente c Phase

17" Tangente d Phase

18 Spannkante V Richtung w Richtung ß Tangentenwinkel z Richtung γ Werkstückwinkel