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Title:
DEVICE AND METHOD FOR DEGASSING PLASTICS, ESPECIALLY POLYCARBONATE SOLUTIONS OF HIGH MOLECULAR WEIGHT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2000/058072
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device for degassing plastics, especially for degassing polycarbonate solutions of high molecular weight. Said device is provided with a twin-screw extruder that has co-rotating, intermeshing screws. The device is characterized in that the extruder has a length/diameter ratio of smaller/equal 40 and that the screws are double-lead in the degassing zone of the extruder and triple-lead in its pressure build-up zone. The inventive device facilitates the economical production of a polycarbonate with an especially high transmission degree. The invention also relates to a corresponding method.

Inventors:
ELSNER THOMAS (DE)
HEUSER JUERGEN (DE)
KORDS CHRISTIAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2000/002240
Publication Date:
October 05, 2000
Filing Date:
March 14, 2000
Export Citation:
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Assignee:
BAYER AG (DE)
ELSNER THOMAS (DE)
HEUSER JUERGEN (DE)
KORDS CHRISTIAN (DE)
International Classes:
B29B7/48; B29B7/46; B29B7/60; B29B7/84; B29B7/88; B29C48/76; B29C48/03; B29K69/00; C08G64/40; (IPC1-7): B29C47/76; B29B7/46; B29B7/84; B29B7/88; B29C47/40
Foreign References:
US5728337A1998-03-17
EP0665095A11995-08-02
Other References:
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN
Attorney, Agent or Firm:
BAYER AKTIENGESELLSCHAFT (Leverkusen, DE)
BAYER AKTIENGESELLSCHAFT (Leverkusen, DE)
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Claims:
Patentanspriiche
1. Vorrichtung zum Entgasen von Kunststoffen, insbesondere von hochmoleku laren Polycarbonatlösungen, mit einem Doppelwellenextruder, der gleich sinnig drehende, miteinander kämmende Wellen aufweist, dadurch gekenn zeichnet, dass der Extruder ein Längen/Durchmesserverhältnis kleiner/gleich 40 aufweist, wobei die Wellen in der Entgasungszone des Extruders zwei gängig und in dessen Druckaufbauzone dreigängig ausgeführt sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Längen/ Durchmesserverhältnis im Bereich von 35 bis 40 liegt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Ex truder desweiteren eine eine Kühlzone definierende Kühleinrichtung aufweist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Wellen in der Kühlzone dreigängig ausgeführt sind.
5. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich net, dass unmittelbar hinter der Einzugsöffnung (2) des Extruders zwischen den Förderelementen der Wellen Knetelemente angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich net, dass der Extruder in Förderrichtung mehrere Entgasungszonen aufweist, an denen jeweils eine Absaugeinrichtung angeschlossen ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich net, dass die Wellen im Bereich zwischen zwei Entgasungszonen ein drei gängiges Profil haben.
8. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich net, dass der Extruder einen zwischen zwei Entgasungszonen angeordneten Schleppmitteleintrag (11) aufweist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Extruder in Förderrichtung drei Entgasungszonen aufweist, wobei der Schleppmittelein trag (11) zwischen der zweiten und der dritten Entgasungszone angeordnet ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich net, dass vor der Einzugsöfmung (2) des Extruders eine einer Rückwärts entgasung dienende Entgasungsöffnung (3) angeordnet ist.
11. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich net, dass hinter der in Förderrichtung letzten Entgasungszone eine Eintrags einrichtung (15) zur Zumischung von Additiven angeordnet ist.
12. Verfahren zum Entgasen von Kunststoffen, insbesondere von hochmolekula ren Polycarbonatlösungen, mittels eines Doppelwellenextruders, der gleich sinnig drehende, miteinander kämmende Wellen aufweist, dadurch gekenn zeichnet, dass die Wellen in der Entgasungszone des Extruders zweigängig und in dessen Druckaufbauzone dreigängig ausgeführt sind und der Extruder ein Längen/Durchmesserverhältnis kleiner/gleich 40 aufweist.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Längen/ Durchmesserverhältnis im Bereich von 35 bis 40 liegt.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Kunststoff gekühlt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Wellen im Bereich der Kühlzone dreigängig ausgeführt sind.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Entgasung des Kunststoffs als Vorwärtsentgasung oder kombiniert als Vorwärtsund Rückwärtsentgasung durchgeführt wird, wobei die Vorwärts entgasung mehrstufig erfolgt und flüchtige Bestandteile des Kunststoffs in jeder Entgasungsstufe mittels einer Absaugeinrichtung entfernt werden.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass der Extruder in Förderrichtung drei Entgasungszonen aufweist, wobei an der der ersten Entgasungszone zugeordneten Entgasungsöffnung (5) ein Absolut druck im Bereich von 0,5 bis 1,5 bar, an der der zweiten Entgasungszone zugeordneten Entgasungsöfmung (9) ein Absolutdruck im Bereich von 0,03 bis 1,9 bar und an der der dritten Entgasungszone zugeordneten Entga sungsöfmung (10) ein Absolutdruck im Bereich von 0,001 bis 0,03 bar erzeugt wird.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass dem Kunststoff ein Schleppmittel zugemischt wird.
19. Verfahren nach den Ansprüchen 18 und 19, dadurch gekennzeichnet, dass das Schleppmittel in Förderrichtung zwischen der zweiten und der dritten Entga sungszone zugemischt wird.
20. Verfahren nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, dass als Schleppmittel Stickstoff verwendet wird.
21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass der Extruder mit einer Drehzahl kleiner/gleich 390 U/min betrieben wird und der zugeführte Stickstoffvolumenstrom 2 bis 10 Nm3/h beträgt.
22. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass sich an die in Förderrichtung letzte Entgasungszone eine Druckaufbauzone anschließt.
Description:
Vorrichtung und Verfahren zum Entgasen von Kunststoffen, insbesondere von hochmolekularen Polvcarbonatlösungen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Entgasen von Kunst- stoffen, insbesondere von hochmolekularen Polycarbonatlösungen, mit einem Dop- pelwellenextruder, der gleichsinnig drehende, miteinander kämmende Wellen auf- weist.

Infolge des gestiegenen Umweltbewußtseins werden in der Kunststoffverarbeitung steigende Anforderungen bezüglich der Entfernung flüchtiger Komponenten aus Kunststoffen gestellt. Dies gilt insbesondere hinsichtlich des Einsatzes von Kunst- stoffen im Lebensmittelbereich. Die flüchtigen Komponenten dürfen im extrudierten Kunststoff meist nicht über 0,2 Gew.-% liegen und müssen zur Verbesserung der Produktqualität, insbesondere der optischen Eigenschaften, entzogen werden. Dies gilt insbesondere für Produkte aus hochmolekularen Polycarbonatlösungen mit Chlorbenzol und Methylenchlorid als flüchtigen Komponenten. Das Entfemen flüchtiger Komponenten aus Polymeren wird in der Kunststofftechnik als Entgasung bezeichnet. Zum Entgasen werden unterschiedliche Vorrichtungen verwendet, insbe- sondere Ein-und Zweischneckenextruder.

Bei der Entgasung mittels Ein-und Zweischneckenextrudern wird die Vorwärts-und Rückwärtsentgasung sowie die ein-und mehrfache Entgasung unterschieden. Bei der Vorwärtsentgasung ist die Entgasungsöffnung des Extruders in Förderrichtung der Schnecke hinter dem Einzug des Extruders angeordnet, während sie bei der Rück- wärtsentgasung in Förderrichtung der Schnecke vor dem Einzug angeordnet ist. Auch werden Entgasungsextruder verwendet, bei denen sowohl eine Vorwärts-als auch eine Rückwärtsentgasung erfolgt. Je nach angestrebtem Restgehalt an flüchtigen Komponenten wird eine einstufige oder mehrstufige Entgasung durchgeführt. Die Anzahl der Entgasungsstufen kann allerdings nicht beliebig erhöht werden, da hierdurch die Kosten der Produktherstellung steigen und häufig auch die Produkt- qualität abnimmt. Die Produktqualität hängt dabei insbesondere von der Prozess-

temperatur bzw. dem Temperaturanstieg sowie der Verweilzeit des zu entgasenden Kunststoffs innerhalb des Extruders ab.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung und ein Verfahren der eingangs ge- nannten Art bereitzustellen, die zu einer wirtschaftlichen Verbesserung der Produkt- qualität führen, und zwar insbesondere die Herstellung von Polycarbonat mit beson- ders hoher Transmission ermöglichen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Wellen des Extruders in der Entgasungszone zweigängig und in dessen Druckaufbauzone dreigängig aus- geführt sind und der Extruder ein L/D-Verhältnis kleiner/gleich 40 aufweist, wobei L für die jeweilige Schneckenlänge und D für den jeweiligen Schneckendurchmesser steht.

Herkömmliche Entgasungsextruder ermöglichen zum Beispiel bei hochmolekularen Polycarbonat-Typen Transmissionen von 87 bis 88. Demgegenüber lassen sich mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung bzw. dem entsprechenden Verfahren für diese Polycarbonat-Typen überraschenderweise Transmissionen von 88,5 bis 89,5 erzielen.

Darüber hinaus können die Kosten der Produktherstellung reduziert werden, da der Extruder der erfindungsgemäßen Vorrichtung relativ kurz ausgeführt ist und sich damit der Platzbedarf und die Kosten der Vorrichtung entsprechend verringern.

Besonders hohe Trasmissionwerte wurden erzielt mit einem Doppelschnecken- extruder, dessen L/D-Verhältnis im Bereich von 35 bis 40 liegt.

Zur Vermeidung temperaturbedingter Qualitätseinbußen ist es vorteilhaft, wenn der Extruder desweiteren eine eine Kühlzone definierende Kühleinrichtung aufweist. Auf diese Weise kann die Produktqualität positiv beeinflusst werden. Die Wellen des Extruders sind in der Kühlzone vorzugsweise dreigängig ausgeführt.

Nach einer anderen bevorzugten Ausgestaltung sind unmittelbar hinter der Einzugs- öfmung des Extruders zwischen den Förderelementen der Wellen Knetelemente angeordnet. Die Knetelemente dienen dem Energieeintrag und insbesondere der Ver- größerung der Entgasungsoberfläche.

Eine hohe Entgasung lässt sich insbesondere erzielen, wenn gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Extruder in Förderrichtung mehrere Entgasungszonen aufweist, an denen jeweils eine Absaugeinrichtung angeschlossen ist. Sehr gute Ergebnisse wurden mit einem Extruder erzielt, der hinter seiner Einzugsöffnung in Förder- richtung drei Entgasungszonen aufweist, wobei an der der ersten Entgasungszone zugeordneten Entgasungsöfmung ein Absolutdruck im Bereich von 0,5 bis 1,5 bar, an der der zweiten Entgasungszone zugeordneten Entgasungsöfmung ein Absolut- druck im Bereich von 0,03 bis 1,9 bar und an der der dritten Entgasungszone zuge- ordneten Entgasungsöfmung ein Absolutdruck im Bereich von 0,001 bis 0,03 bar erzeugt wurde.

Die Entgasung kann ferner mit einem die Entgasungsoberfläche vergrößernden Schleppmittel positiv beeinflusst werden. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird das Schleppmittel vorzugsweise in Förderrichtung zwischen einer zweiten und dritten Entgasungszone zugemischt. Als Schleppmittel kann vorzugsweise Stickstoff verwendet werden. Der zugefdhrte Stickstoffvolumenstrom sollte bei einer Wellen- drehzahl kleiner/gleich 390 U/min vorzugsweise 2 bis 10 Nm3/h betragen.

Weitere bevorzugte und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert. Die einzige Figur zeigt eine schematische Längsschnitt- darstellung eines Doppelwellenextruders einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.

Der Doppelwellenextruder weist ein aus insgesamt acht Teilen zusammengesetztes Gehäuse auf, in welchem zwei gleichsinnig drehende, miteinander kämmende

Wellen (nicht gezeigt) angeordnet sind. Der zu entgasende Kunststoff wird dem Ex- truder über die im ersten Gehäuseteil 1 ausgebildete Einzugsöffnung 2 zugefiihrt. In Förderrichtung vor der Einzugsöfmung 2 ist eine Entgasungsöffnung 3 (Rückwärts- entgasung) angeordnet. Die Antriebsenden der Wellen sind über eine Gleitringdich- tung (nicht gezeigt) an der in der Figur linken Seite des ersten Gehäuseteils 2 nach außengeführt An das erste Gehäuseteil I schließt sich in Förderrichtung ein etwa gleichlanges zweites Gehäuseteil 4 an, das eine weitere Entgasungsöffnung 5 aufweist. Es folgt ein drittes, längeres Gehäuseteil 6, an das sich über ein viertes, relatives kurzes Ge- häuseteil 7 ein fünftes Gehäuseteil 8 anschließt, dessen Länge derjenigen des dritten Gehäuseteils 6 entspricht. Das dritte und fünfte Gehäuseteil 6,8 weisen jeweils gleichgroße Entgasungsöfmungen 9,10 auf, die mehr als doppelt so lang wie die Entgasungsöfmung 5 des zweiten Gehäuseteils 4 sind. Die Entgasungsöfmungen 5,9 und 10 sind an einer Absaugeinrichtung (nicht gezeigt) angeschlossen.

Das vierte Gehäuseteil 7 ist mit einem Anschluss 11 versehen, über den ein Schlepp- mittel, vorzugsweise Stickstoff, zugemischt werden kann.

Hinter dem fünften Gehäuseteil 8 folgen drei etwa gleichgroße Gehäuseteile 12,13, 14, die eine Druckaufbauzone bilden, an deren Ende das entgaste Produkt aus dem Extruder austritt. Es ist zu erkennen, dass an dem sechsten Gehäuseteil 12 eine Anschlussöfmung 15 ausgebildet ist. Hieran kann ein Seitenextruder angeschlossen werden, über den dem entgasten Produkt Additive zugemischt werden können.

Im Bereich dieser Druckaufbauzone weisen die Wellen ein dreigängiges Profil auf.

Unmittelbar hinter der Einzugsöfmung 2 sind zwischen den Förderelementen der Wellen Knetelemente angeordnet. Im Bereich der Gehäuseteile l, 4,6,7 und 8 sind die Wellen zweigängig ausgebildet. Die zweigängigen und dreigängigen Wellen- profile weisen dabei vorzugsweise unterschiedliche Steigungswinkel bzw. Steigungs- richtungen auf.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung wird derart betrieben, dass an der ersten Ent- gasungsöffnung 3 ein Absolutdruck von l bis 2 bar, an der zweiten Entgasungs- öffnung 5 ein Absolutdruck von 2,5 bis 1,5 bar, an der dritten Entgasungsöffnung 9 ein Absolutdruck von 0,03 bis 0,9 bar und an der vierten Entgasungsöfmung 10 ein Absolutdruck von 0,001 bis 0,03 bar herrscht.

Der Doppelwellenextruder arbeitet vorzugsweise mit einer Drehzahl kleiner/gleich 390 U/min. Der zugeftShrte Stickstoffvolumenstrom beträgt vorzugsweise 2 bis 10 Nm3/h.

Um temperaturbedingte Qualitätseinbußen zu verhindern, ist der Extruder mit einer Kühleinrichtung (nicht gezeigt) versehen. Die Kühleinrichtung ist vorzugsweise im Bereich der Gehäuseteile 12,13,14 ausgebildet.

Es hat sich gezeigt, dass mit einer derart konfigurierten Vorrichtung ein Polycarbonat mit besonders hoher Transmission herstellbar ist, nämlich Transmissionen von 88,5 bis 89,5 bei hochmolekularen (V-Zahl 1,33) Polycarbonat-Typen.