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Title:
DEVICE AND METHOD FOR DETERMINING A FORCE WHICH IS PRODUCED WHEN REMOVING A SEALING FILM FROM A PACKAGING WALL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/110762
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device (1) for determining a force which is produced when removing a sealing film (202) from a medical device packaging (200) wall (201). The device (1) comprises a retaining device (10) and a fixing device (100). The retaining device (10) is equipped to grip an edge portion (203) of the sealing film (202). The fixing device (100) is equipped to fix the packaging (200). The device further comprises a sensor device which is equipped to measure the force acting on the retaining device (10) during a movement between the retaining device and the fixing device. The fixing device (100) further comprises a recess (102) which is designed to receive a packaging (200) portion (204) protruding from the packaging wall.

Inventors:
HABERBOSCH-SINNER RUDOLF (DE)
OTTO PHILIPP (DE)
DOLD KEVIN (DE)
Application Number:
PCT/EP2013/051443
Publication Date:
August 01, 2013
Filing Date:
January 25, 2013
Export Citation:
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Assignee:
TAKEDA GMBH (DE)
HABERBOSCH-SINNER RUDOLF (DE)
OTTO PHILIPP (DE)
DOLD KEVIN (DE)
International Classes:
G01N19/04; G01N3/04
Domestic Patent References:
WO1998002302A11998-01-22
Foreign References:
DE19548475A11997-06-26
GB2310502A1997-08-27
Other References:
MARK FRIDMAN: "180 Degree peel testing - Determining the seal strength in packaging", QUALITY MAGAZINE, 31 October 2010 (2010-10-31), pages 51, XP055063643, Retrieved from the Internet [retrieved on 20130522]
ANONYMOUS: "TG 5093 Peel fixture for heat sealed plastic film covers on food container", 31 August 2002 (2002-08-31), XP055063594, Retrieved from the Internet [retrieved on 20130522]
Attorney, Agent or Firm:
WILD, Robert et al. (DE)
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Claims:
PATENTANS PRÜCHE

1. Vorrichtung (1) zum Bestimmen einer beim Abziehen einer Verschlussfolie (202) von einer Verpackungswand (201) einer Verpackung (200) für ein medizinisches Erzeugnis auftretenden Kraft (F) , wobei die Vorrichtung (1) umfasst: eine Halteeinrichtung (10), die eingerichtet ist, um ei¬ nen Randabschnitt (203) der Verschlussfolie (202) zu ergrei¬ fen, eine Fixiereinrichtung (100) zum Fixieren der Verpackung (200) ,

eine Antriebseinrichtung (20) zum Hervorrufen einer Bewegung der Halteeinrichtung (10) relativ zu der Fixiereinrichtung (100) entlang einer Richtung (A) , und eine Sensoreinrichtung (30), die eingerichtet ist, um bei der Bewegung die auf die Halteeinrichtung (10) wirkende Kraft (F) zu messen, wobei die Fixiereinrichtung (100) eingerichtet ist, um die Verpackung (200) derart zu fixieren, dass sich die Verpa¬ ckungswand (201) entlang der Richtung (A) erstreckt, und

wobei die Fixiereinrichtung (100) eine Aussparung (102) aufweist, die eingerichtet ist, um einen von der Verpackungs¬ wand (201) abstehenden Abschnitt (204) der Verpackung (200) aufzunehmen .

2. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1, wobei die Aussparung (102) an einer Seite durch eine sich quer zu der Richtung (A) erstreckende Wand (103) zum Abstützen des abstehenden Ab¬ schnitts (204) begrenzt wird.

3. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Fixiereinrichtung (100) eine sich entlang der Richtung (A) erstreckende Seitenfläche (107) mit einer Öffnung der Aussparung (102) aufweist, wobei die Seitenfläche (107) einen die Öff¬ nung umgebenden zurückgesetzten Abschnitt (101) zum Aufnehmen der Verpackungswand (201) aufweist.

4. Vorrichtung (1) nach Anspruch 3, wobei die Aussparung (102) eine Tiefe (d2) aufweist, welche größer als eine Tiefe (dl) des zurückgesetzten Abschnitts (101) ist.

5. Vorrichtung (1) nach einem der voranstehenden Ansprüche, wobei die Aussparung (102) laterale Abmessungen aufweist, die auf die lateralen Abmessungen des abstehenden Abschnitts (204) der Verpackung (200) abgestimmt sind, um den abstehenden Abschnitt (204) formschlüssig aufzunehmen.

6. Vorrichtung (1) nach einem der voranstehenden Ansprüche, wobei die Fixiereinrichtung (100) weiterhin einen Dichtring (121) umfasst, welcher die Aussparung (102) umgibt und eingerichtet ist, um in Kontakt mit der Verpackungswand (201) die Aussparung (102) dichtend abzuschließen.

7. Vorrichtung (1) nach einem der voranstehenden Ansprüche, weiterhin umfassend eine mit der Aussparung (102) verbundene Pumpe (120) zum Erzeugen eines Unterdrucks in der Aussparung (102) .

8. Vorrichtung (1) nach Anspruch 7, wobei die Fixiereinrichtung (100) einen mit der Pumpe (120) verbundenen An- schluss (123) aufweist, und wobei die Aussparung (102) einen Fluidkanal (122) in Verbindung mit dem Anschluss (123) um¬ fasst .

9. Vorrichtung (1) nach einem der voranstehenden Ansprüche, wobei die Halteeinrichtung (10) angeordnet ist, um von der Antriebseinrichtung (20) entlang einer sich parallel zu der Richtung (A) erstreckenden Seitenfläche (107) der Fixiereinrichtung (100) vorbeigeführt zu werden.

10. Vorrichtung (1) nach Anspruch 9, wobei die Antriebseinrichtung (20) eingerichtet ist, um die Halteeinrichtung (10) entlang der Richtung (A) über einen Rand der Seitenfläche (107) hinaus zu bewegen.

11. Vorrichtung (1) nach einem der voranstehenden Ansprüche, wobei wenigstens eine von der Halteeinrichtung (10) und der Fixiereinrichtung (100) in einer weiteren Richtung quer zu der Richtung (A) verstellbar ist, und wobei die Vorrichtung (1) einen Arretiermechanismus (15a, 110a) zum Arretieren der wenigstens einen von der Halteeinrichtung (10) und der Fixiereinrichtung (100) aufweist.

12. Verfahren zum Bestimmen einer beim Abziehen einer Verschlussfolie (202) von einer Verpackungswand (201) einer Ver¬ packung (200) für ein medizinisches Erzeugnis auftretenden Kraft (F) , wobei das Verfahren umfasst:

- Befestigen eines Randabschnitts (203) der Verschluss¬ folie (202) an einer Halteeinrichtung (10),

- Anordnen eines von der Verpackungswand (201) abstehen¬ den Abschnitts (204) der Verpackung (200) in einer Aussparung (102) einer Fixiereinrichtung (100),

- Fixieren der Verpackung (200) durch die Fixiereinrichtung (100),

- Erzeugen einer Relativbewegung zwischen der Halteeinrichtung (10) und der Fixiereinrichtung (100) entlang einer Richtung (A) zum Abziehen der Verschlussfolie (202) von der Verpackungswand (201), und

- Messen der auf die Halteeinrichtung (10) wirkenden Kraft (F) , während die Relativbewegung erzeugt wird.

13. Verfahren nach Anspruch 12, weiterhin umfassend:

- Abschneiden eines Abschnitts der Verpackung (200), um eine Schnittkante der Verpackung (200) zu erhalten,

- Abziehen der Verschlussfolie (202) um eine bestimmte Länge von der Schnittkante, um den Randabschnitt (203) zu er¬ halten .

14. Verfahren nach Anspruch 13, wobei die Relativbewegung so erzeugt wird, dass die Verschlussfolie (202) von der Schnitt¬ kante der Verpackung (200) hin zu einer der Schnittkante ge¬ genüberliegenden Kante der Verpackung (200) und darüber hinaus entlang der Richtung (A) bewegt wird.

15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 - 14, wobei das Fixieren umfasst:

- Erzeugen von Unterdruck in der Aussparung (102) .

16. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 - 15, wobei das Anordnen umfasst:

- Bewegen der Halteeinrichtung (10) entlang der Richtung (A) und / oder der Fixiervorrichtung senkrecht zu der Richtung (A) und/oder der Halteeinrichtung (10) senkrecht zu der Richtung (A) .

Description:
Vorrichtung und Verfahren zum Bestimmen einer beim Abziehen einer Verschlussfolie von einer Verpackungswand einer Verpa ¬ ckung auftretenden Kraft

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bestimmen einer beim Abziehen einer Verschlussfolie von einer Verpackungswand einer Verpackung für ein medizinisches Erzeugnis auftretenden Kraft. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum Bestimmen einer derartigen Kraft.

Zur Auslieferung von medizinischen Erzeugnissen, wie z. B. Medikamenten in Tablettenform oder Vorrichtungen zur Abgabe von vorgegebenen Dosen einer Flüssigkeit wie beispielsweise Sprays, insbesondere Dosiersprays, oder Spritzen wird häufig eine nicht wiederverwendbare, arzneimittel- bzw. medizinpro- dukte-konforme Sichtverpackung, auch als "Blister" bzw. "Blisterverpackung" bezeichnet, verwendet. Solche Verpackungen erlauben es, den Inhalt der Verpackung z. B. mittels einer durchsichtigen Verpackungswand sichtbar in der Verpackung anzuordnen. Um das in der Verpackung enthaltene medizinische Erzeugnis aus der Verpackung zu entnehmen, ist es insbesonde ¬ re bei größeren Erzeugnissen typischerweise notwendig, eine Verschlussfolie von einer Verpackungswand der Verpackung ab ¬ zuziehen .

Im Bereich der Verpackungstechnik für medizinische Erzeugnisse wird eine Verschlussfolie häufig auch als Deckelfolie be ¬ zeichnet, welche auf einer Verpackungswand, auch als Siegel ¬ wand bezeichnet, abziehbar befestigt ist. Die Qualitätsanforderungen für eine solche Verpackung können unter anderem hohe Voraussetzungen hinsichtlich der Dichtigkeit bzw. Festigkeit der Verpackung beinhalten. Ebenfalls wichtig ist jedoch auch eine anwenderfreundliche Zugänglich ¬ keit zum medizinischen Erzeugnis. Neben einer visuellen Prüfung auf Dichtigkeit, z. B. gemäß der Industrienorm ASTM F1886, kann auch eine Prüfung der korrekten Versiegelung, d.h. der Festigkeit der Verbindung zwischen den Verpackungsbestandteilen erstrebenswert sein. Z.B. kann eine Siegelnaht ¬ festigkeit von den eingesetzten Verpackungsmaterialien wie auch den Parametern des Versiegelungsprozesses abhängen. Sol ¬ che Parameter beinhalten die Siegeltemperatur und die Siegelzeit. Ein Test der Versiegelung kann dazu dienen, diese Parameter zu optimieren bzw. zu validieren.

Typischerweise kann die Prüfung der Siegelnahtfestigkeit durch die Bestimmung der Kraft erfolgen, welche auftritt bzw. notwendig ist, um die Verschlussfolie von der Verpackungswand abzutrennen. Gemäß der Industrienorm ASTM F88/F88M kann dazu die Verschlussfolie an einem Teil eines Zugprüfgeräts einges ¬ pannt werden, und die Verpackungswand kann an einem weiteren Teil des Zugprüfgeräts eingespannt werden. Das Zugprüfgerät kann eingerichtet sein, eine Relativbewegung der beiden Teile hervorzurufen. Die beim Abziehen der Verschlussfolie von der Verpackungswand senkrecht zu der Verpackungswand orientierten Kräfte können derart minimiert werden, wodurch ein reprodu ¬ zierbares Testszenario definiert wird.

Neuerdings werden aber auch Verpackungen verwendet, die neue Herausforderungen an die reproduzierbare Messung von Abziehkräften stellen. Solche Verpackungen können z. B. einen abstehenden Abschnitt umfassen, welcher geeignet ist, um ein relativ großes medizinisches Erzeugnis, wie z. B. ein Nasen- spray, aufzunehmen. Alternativ oder zusätzlich können solche Verpackungen aus Sicherheitsgründen so ausgestaltet sein, dass die Verschlussfolie nicht unmittelbar abziehbar ist. Z.B. können es solche Verpackungen erfordern, dass zunächst ein Teil der Verpackung abgeschnitten wird, um einen Randabschnitt zu erzeugen, von welchem ausgehend die Verschlussfo ¬ lie abziehbar ist. Solche Techniken dienen beispielsweise zur kindersicheren Ausgestaltung der Verpackung.

Dementsprechend besteht ein Bedarf, eine verbesserte Vorrich ¬ tung und ein verbessertes Verfahren zum Bestimmen der beim Abziehen der Verschlussfolie von der Verpackungswand der Ver ¬ packung für ein medizinisches Erzeugnis auftretenden Kraft bereitzustellen. Insbesondere besteht ein Bedarf an einer Vorrichtung und einem Verfahren mit erhöhter Flexibilität, welche es erlauben, auch kindersichere Verpackungen für größere medizinische Erzeugnisse, wie z. B. Nasensprays, einem Test der Siegelnahtfestigkeit zu unterziehen.

Es wird eine Vorrichtung und ein Verfahren mit den in den unabhängigen Ansprüchen definierten Merkmalen angegeben. Die abhängigen Ansprüche definieren Ausführungsformen.

Gemäß einem Aspekt wird eine Vorrichtung zum Bestimmen einer beim Abziehen einer Verschlussfolie von einer Verpackungswand einer Verpackung für ein medizinisches Erzeugnis auftretenden Kraft bereitgestellt. Die Vorrichtung umfasst eine Halteein ¬ richtung, welche eingerichtet ist, um einen Randabschnitt der Verschlussfolie zu ergreifen. Die Vorrichtung umfasst weiterhin eine Fixiereinrichtung zum Fixieren der Verpackung und eine Antriebseinrichtung zum Hervorrufen einer Bewegung der Halteeinrichtung relativ zu der Fixiereinrichtung entlang einer Richtung. Die Vorrichtung umfasst weiterhin eine Sensoreinrichtung, welche eingerichtet ist, um bei der Bewegung die auf die Halteeinrichtung wirkende Kraft zu messen. Hierbei ist die Fixiereinrichtung eingerichtet, um die Verpackung derart zu fixieren, dass sich die Verpackungswand entlang der Richtung erstreckt. Weiterhin weist die Fixiereinrichtung eine Aussparung auf, welche eingerichtet ist, um einen von der Verpackungswand abstehenden Abschnitt der Verpackung aufzu ¬ nehmen .

Verpackungen für größere medizinische Erzeugnisse, wie z. B. Nasensprays, weisen typischerweise einen quer von der Verpa ¬ ckungswand abstehenden Abschnitt auf, in dem das medizinische Erzeugnis angeordnet werden kann. Da die Fixiereinrichtung eine entsprechend ausgestaltete Aussparung aufweist, welche eingerichtet ist, um diesen abstehenden Abschnitt aufzunehmen, wird die Durchführung einer Messung der Siegelnahtfestigkeit auch für derartige Verpackungen, die größere medizinische Erzeugnisse aufnehmen, erleichtert. Z.B. kann hierzu die Halteeinrichtung hierzu relativ zu der Fixiereinrichtung bewegt werden, wobei die Fixiereinrichtung ortsfest verbleibt .

Die Halteeinrichtung kann eingerichtet sein, um den Randabschnitt der Verschlussfolie zwischen zwei Backen einzuklemmen. Die Backen können mittels Schrauben gegeneinander gedrückt werden. Alternativ kann auch eine Klemmeinrichtung vorhanden sein, welche mittels eines elastischen Mittels, z. B. einer Feder, den Randabschnitt einklemmt. Der Randab ¬ schnitt der Verschlussfolie kann z. B. ein durch Schnitt er ¬ haltener Randabschnitt sein. Dadurch kann die Messung der Abziehkraft auch für Verpackungen für medizinische Erzeugnisse durchgeführt werden, die in einer kindersicheren Form ausgestaltet sind, welche es erfordert, dass der Benutzer zum Ent ¬ nehmen des medizinischen Erzeugnisses zunächst einen Teil der Verpackungswand abschneidet und darauffolgend die Verschluss ¬ folie ausgehend von diesem Randabschnitt abzieht.

Die Sensoreinrichtung kann einen Kraftsensor umfassen, welcher eingerichtet ist, die wirkende Kraft zu messen. Der Sen ¬ sor kann mit einem Prozessor mit Speicher gekoppelt sein, welcher die gemessenen Kraftwerte speichern und verarbeiten kann. Die Verarbeitung kann benutzerdefiniert, automatisch oder teilautomatisiert erfolgen. Weiterhin kann die Sensoreinrichtung einen Positionssensor umfassen, welcher geeignet ist, z. B. die Position der Halteeinrichtung bzw. der Fixiereinrichtung entlang der Richtung bei der Bewegung zu bestimmen. Die bestimmte Position kann dann von dem Prozessor der Sensoreinrichtung verwendet werden, um zusammen mit der gemessenen Kraft z.B. ein Kraft-Weg-Diagramm zu erzeugen. Die beim Abziehen der Verschlussfolie von der Verpackungswand auftretende Kraft kann dann z.B. für verschiedene Längen der bereits abgezogenen Folie oder für verschiedene Entfernungen der Halteeinrichtung zur Fixiereinrichtung ortsaufgelöst dargestellt werden. Der Prozessor kann auch eine mittlere Kraft über dem Weg bzw. eine maximale oder minimale Kraft bestim ¬ men. Beispielsweise kann die Sensoreinrichtung eingerichtet sein, in festen Zeitintervallen, etwa mehrmals pro Sekunde, einen Kraftwert zu messen. Die Bewegung kann mit gleichblei ¬ bender Geschwindigkeit erfolgen, sodass feste Zeitintervalle jeweils gleichen durch die Bewegung zurückgelegten Wegstrecken entsprechen. Die Sensoreinrichtung kann auch eingerichtet sein, für bestimmte Fortschritte der Bewegung der Halte ¬ einrichtung relativ zur Fixiereinrichtung, z.B. in festen Wegintervallen, einen Kraftwert zu messen.

Der Randabschnitt der Verschlussfolie, an dem die Verschluss ¬ folie von der Halteeinrichtung ergriffen wird, kann im We- sentlichen senkrecht zu der Richtung der Bewegung zwischen Fixier- und Halteeinrichtung stehen. Dadurch kann die von der Halteeinrichtung aufgebrachte Kraft zum Abziehen der Verschlussfolie über die Länge des Randabschnitts angreifen. Wenn die Halteeinrichtung den Randabschnitt im Wesentlichen entlang seiner gesamten Länge ergreift, kann das Risiko schwer kontrollierbarer und schwer reproduzierbarer Messbedingungen, beispielsweise durch ein schräges Abziehen der Verschlussfolie von der Verpackungswand, verringert werden.

Die Aussparung kann an einer Seite durch eine sich quer zu der Richtung erstreckenden Wand zum Abstützen des abstehenden Abschnitts begrenzt werden. Dadurch kann die Verpackungswand mit dem abstehenden Abschnitt während des Abziehvorgangs bzw. während der Abzieh- bzw. Schälprüfung formschlüssig gehalten und so sicher fixiert werden.

Es ist auch möglich, dass die Fixiereinrichtung eine sich entlang der Richtung erstreckende Seitenfläche mit einer Öff ¬ nung der Aussparung aufweist. Die Seitenfläche kann dabei ei ¬ nen die Öffnung umgebenden zurückgesetzten Abschnitt zum Aufnehmen der Verpackungswand aufweisen. Es ist auch möglich, dass die Fixiereinrichtung eine sich entlang der Richtung erstreckende Seitenfläche mit einer Öffnung der Aussparung aufweist, wobei die Seitenfläche einen die Öffnung umgebenden zurückgesetzten Abschnitt zum Aufnehmen der Verpackungswand aufweist. Der zurückgesetzte Abschnitt kann eine Tiefe auf ¬ weisen, welche im Wesentlichen gleich der Dicke der Verpackungswand ist. Dies erlaubt, die Fixiereinrichtung derart anzuordnen, dass bei Fixierung der Verpackung die durch die Verpackungswand definierte Ebene keinen oder nur einen gerin ¬ gen Versatz gegenüber der entlang der Richtung ausgerichteten Bewegungsachse aufweist. Mit anderen Worten kann der die Zug- richtung definierende Vektor einen 90°-Winkel mit der Ebenennormalen der Verschlussfolie bzw. der Verpackungswand ein ¬ schließen und gleichzeitig in der Ebene der Verpackungswand liegen. Die Verschlussfolie und die Verpackungswand werden also mit der Bewegungsachse ausgerichtet. Insbesondere für Verpackungen mit einer geringen oder sehr geringen Dicke der Verpackungswand bzw. Verpackungsfolie kann auch eine Fixier ¬ einrichtung zum Einsatz gelangen, bei welcher der zurückgesetzte Abschnitt keinen Tiefenunterschied gegenüber der Sei ¬ tenfläche aufweisen kann bzw. muss. Bei einer derartig aus ¬ gestalteten Fixiereinrichtung kann für Verpackungen mit derart dünner Verpackungsfolie und/oder Verpackungswand der die Zugrichtung definierende Vektor einen 90°-Winkel mit der Ebe ¬ nennormalen der Verschlussfolie bzw. der Verpackungswand ein ¬ schließen und dennoch weiterhin gleichzeitig in der Ebene der Verpackungswand liegen.

Es ist auch möglich, dass die Aussparung eine Tiefe aufweist, welche größer als eine Tiefe des zurückgesetzten Abschnitts ist. Die Tiefe kann hierbei jeweils relativ zu einer Ebene einer Seitenfläche der Halteeinrichtung gemessen werden. In anderen Worten kann die Tiefe einen Abstand zwischen der Verpackungswand und den begrenzenden Oberflächen senkrecht zu der durch die Verpackungswand definierten Ebene bezeichnen. Insbesondere kann die Tiefe dann die Entfernung zwischen den jeweils den zurückgesetzten Abschnitt bzw. die Aussparung begrenzenden Oberflächen und einer sich parallel zu der Richtung erstreckenden Seitenfläche der Fixiereinrichtung sein, an der während der hervorgerufenen Bewegung die Halteeinrichtung vorbeigeführt wird. Eine solche Ausgestaltung kann z. B. dann erstrebenswert sein, wenn die Verpackungswand eine ge ¬ ringere Dicke aufweist als der von der Verpackungswand abste ¬ hende Abschnitt der Verpackung. Typischerweise kann die Ver- packungswand eine geringe Dicke von wenigen Zehntel- Millimetern aufweisen, während der von der Verpackungswand abstehende Abschnitt der Verpackung eine wesentliche größere Dicke aufweisen kann, da dieser das medizinische Erzeugnis aufzunehmen vermag. Die Dicke des abstehenden Abschnitts der Verpackung kann z. B. um einen Faktor 10 oder mehr größer als die Dicke der Verpackungswand sein. Entsprechend den Abmes ¬ sungen des medizinischen Erzeugnisses können die Tiefen der Aussparung und des zurückgesetzten Abschnitts ausgestaltet sein .

Es ist auch möglich, dass die Aussparung laterale Abmessungen aufweist, die auf die lateralen Abmessungen des abstehenden Abschnitts der Verpackung abgestimmt sind, um den abstehenden Abschnitt formschlüssig aufzunehmen. Laterale Abmessungen können hierbei die Abmessungen in einer Ebene bezeichnen, welche parallel zu einer bei Fixierung der Verpackung durch die Verpackungswand definierten Ebene angeordnet sind. Da ¬ durch kann eine besonders sichere Fixierung erreicht werden, um eine besonders genaue Bestimmung der Kraft zu ermöglichen.

Die Fixiereinrichtung kann weiterhin einen Dichtring umfassen, welcher die Aussparung umgibt und eingerichtet ist, um in Kontakt mit der Verpackungswand die Aussparung dichtend abzuschließen. Z. B. kann der Dichtring am äußeren oder inneren Rand des zurückgesetzten Abschnitts angeordnet sein, so ¬ dass bei einer Fixierung der Verpackung der Dichtring z.B. am äußeren Rand der Verpackungswand angeordnet ist. Dann kann ein dichtender Abschluss zwischen der Verpackungswand und der Fixiereinrichtung im Wesentlichen über die gesamte Fläche der Verpackungswand hergestellt werden. Der Dichtring kann sich in einer Ebene erstrecken, die parallel zu der Richtung der Relativbewegung zwischen Halteeinrichtung und Fixiereinrichtung ist.

Auch kann die Vorrichtung eine mit der Aussparung verbundene Pumpe zum Erzeugen eines Unterdrucks in der Aussparung umfas ¬ sen. Je nach Anordnung des Dichtrings kann auch ein Unterduck in dem zurückgesetzten Abschnitt, der die Verpackungswand aufnimmt, erzeugt werden.

Die Fixiereinrichtung kann auch einen mit der Pumpe verbundenen Anschluss aufweisen, und die Aussparung kann einen Fluid- kanal in Verbindung mit dem Anschluss umfassen. Dadurch kann ein Unterdruck in der Aussparung derart erzeugt werden, dass mittels des Unterdrucks die Verpackung in der Fixiereinrichtung fixiert wird. Dadurch kann eine besonders feste Fixie ¬ rung der Verpackung in der Fixiervorrichtung erreicht werden. Ein unbeabsichtigtes Herausklappen der Verpackung aus der Aussparung während des Abziehvorgangs kann unterdrückt wer ¬ den. Auch besonders große Kräfte können zuverlässig gemessen werden. Anstatt einer Pumpe kann auch eine andere, dem Fachmann zur Erzeugung eines Unterdrucks geeignete und bekannte Vorrichtung verwendet werden.

Die Halteeinrichtung kann weiterhin angeordnet sein, um von der Antriebseinrichtung entlang einer sich parallel zu der Richtung erstreckenden Seitenfläche der Fixiereinrichtung vorbeigeführt zu werden. Dadurch wird das Abziehen der Verschlussfolie parallel zu der durch die Verpackungswand und Verschlussfolie definierten Ebene realisiert.

Insbesondere kann die Antriebseinrichtung eingerichtet sein, um die Halteeinrichtung entlang der Richtung über einen Rand der Seitenfläche hinaus zu bewegen. Dies kann es erlauben, die gesamte Verschlussfolie von der Verpackungswand abzuzie- hen. Es kann nämlich möglich sein, dass die Fixiereinrichtung bei der Bewegung entlang der Richtung ortsfest verbleibt und sich lediglich die Halteeinrichtung entlang der Richtung bewegt. Um die gesamte Verschlussfolie von der Verpackungswand abzuziehen und eine entsprechende Kraftmessung über den gesamten Abziehvorgang durchzuführen, kann es notwendig sein, dass sich die Halteeinrichtung um eine Länge bewegt, welche mindestens doppelt so lang ist wie die laterale Abmessung der Verpackungswand bzw. der Verschlussfolie entlang der Rich ¬ tung .

Wenigstens eine der Halteeinrichtung und der Fixiereinrichtung kann in einer weiteren Richtung quer zu der Richtung verstellbar sein. Die Vorrichtung kann weiterhin einen Arretiermechanismus zum Arretieren der wenigstens einen von der Halteeinrichtung und der Fixiereinrichtung aufweisen. Dadurch kann eine genaue Positionierung der Halteeinrichtung relativ zu der Fixiereinrichtung erfolgen, insbesondere quer zu der Richtung, sodass der die Zugrichtung definierende Vektor in der durch die Verpackungswand definierten Ebene liegt. Die Halteeinrichtung kann dann sehr nahe an der Fixiereinrichtung vorbei geführt werden. Die Verstellbarkeit quer zu der Rich ¬ tung kann durch eine spezielle Vorrichtung, beispielsweise einen xy-Tisch, oder durch eine gewisse Elastizität z.B. der Halteeinrichtung erreicht werden.

Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bestimmen einer beim Abziehen einer Verschlussfolie von einer Verpackungswand einer Verpackung für ein medizinisches Er ¬ zeugnis auftretenden Kraft. Das Verfahren umfasst das Befes ¬ tigen eines Randabschnitts der Verschlussfolie an einer Hal ¬ teeinrichtung und das Anordnen eines von der Verpackungswand abstehenden Abschnitts der Verpackung in einer Aussparung ei- ner Fixiereinrichtung. Das Verfahren umfasst weiterhin das Fixieren der Verpackung durch die Fixiereinrichtung und das Erzeugen einer Relativbewegung zwischen der Halteeinrichtung und der Fixiereinrichtung entlang einer Richtung zum Abziehen der Verschlussfolie von der Verpackungswand und gleichzeiti ¬ ges Messen der auf die Halteeinrichtung wirkenden Kraft.

Die auf die Halteeinrichtung wirkende gemessene Kraft kann gleich der beim Abziehen der Verpackungswand auftretenden Kraft sein oder um einen bestimmten Betrag davon abweichend sein. Beispielsweise kann die beim Abziehen auftretende Kraft durch das Bestimmen einer Referenzkraft und Subtrahieren der Referenzkraft von der gemessenen, auf die Halteeinrichtung wirkenden Kraft erhalten werden. Die Referenzkraft kann z. B. die Gewichtskraft der Verpackung und von Teilen der Halteeinrichtung beinhalten.

Das Verfahren kann weiterhin das Abschneiden eines Randes der Verpackung umfassen, um eine Schnittkante der Verpackung zu erhalten. Das Verfahren kann weiterhin das Abziehen der Verschlussfolie um eine bestimmte Länge von der Schnittkante um ¬ fassen, um den Randabschnitt zu erhalten, welcher an der Halteeinrichtung befestigt wird. Diese Verfahrensschritte können notwendig sein, wenn es sich bei der Verpackung um eine kindersichere Verpackung handelt, bei der, um ein Abziehen der Verschlussfolie von der Verpackungswand durchführen zu kön ¬ nen, vorher ein Randabschnitt durch Abschneiden eines Teils der Verpackung erzeugt werden muss.

Die Bewegung der Halteeinrichtung kann weg von der Schnittkante der Verpackung hin zu einer der Schnittkante gegenüberliegenden oberen Kante der Verpackung und darüber hinaus entlang der Richtung erfolgen. In einem solchen Fall kann das Abziehen der Verschlussfolie von der Verpackungswand unter einem 180°-Winkel erfolgen, was eine klar definierte und rep ¬ roduzierte Siegelnahtfestigkeitsprüfung erlauben kann. Weiterhin kann z.B. die gesamte Verschlussfolie von der Verpa ¬ ckungswand abgezogen werden.

Das Fixieren kann weiterhin das Anwenden von Unterdruck in der Aussparung mittels einer Pumpe umfassen. Dadurch kann die Verpackung gleichförmig und einheitlich fixiert werden, und ein unbeabsichtigtes Herausklappen der Verpackung aus der Fixiereinrichtung kann unterbunden werden.

Das Anordnen des von der Verpackungswand abstehenden Abschnitts der Verpackung in der Aussparung der Fixiereinrichtung kann weiterhin das Bewegen der Halteeinrichtung entlang der Richtung und/oder der Fixiervorrichtung senkrecht zu der Richtung und/oder der Halteeinrichtung senkrecht zu der Richtung umfassen. Wenn die Halteeinrichtung flexibel oder teilweise flexibel ausgestaltet ist, kann durch Verbiegen der Halteeinrichtung der von der Verpackungswand abstehende Ab ¬ schnitt zunächst in die Aussparung eingeführt werden. Es ist auch möglich, eine spezielle Vorrichtung für eine senkrecht zu der Richtung stehende Bewegung der Halteeinrichtung vorzusehen, z.B. in Form eines möglicherweise arretierbaren Scharniers der Halteeinrichtung. Alternativ oder zusätzlich kann die Fixiervorrichtung senkrecht zu der Richtung bewegbar sein. Mittels eines xy-Verstelltisches kann eine gezielte Po ¬ sitionierung der Fixiervorrichtung in Bezug auf die Halteeinrichtung zum Anordnen der Verpackung erfolgen.

Das Verfahren kann mit einer Vorrichtung nach einem Aspekt oder Ausführungsbeispiel durchgeführt werden.

Die Merkmale der vorab beschriebenen Ausführungsformen und Aspekte der Erfindung können miteinander kombiniert werden. Insbesondere können die Merkmale nicht nur in den beschriebe ¬ nen Kombinationen, sondern auch in anderen Kombinationen oder für sich genommen verwendet werden, ohne das Gebiet der Erfindung zu verlassen.

Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder ähnliche Elemente.

FIG. 1 ist eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zum Bestimmen einer Kraft gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.

FIG. 2 ist eine Aufsicht auf eine Halteeinrichtung gemäß ei ¬ ner Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.

FIG. 3 ist eine Seitenansicht der Halteeinrichtung aus FIG. 2.

FIG. 4 ist eine Querschnittsansicht der Halteeinrichtung ent ¬ lang der in FIG. 2 mit IV-IV bezeichneten Linie.

FIG. 5 ist eine Querschnittsansicht der Halteeinrichtung ent ¬ lang der in FIG. 2 mit V-V bezeichneten Linie.

FIG. 6 ist eine Aufsicht auf eine Fixiereinrichtung gemäß ei ¬ ner Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.

FIG. 7 ist eine Seitenansicht der Fixiereinrichtung aus FIG. 6.

FIG. 8 ist eine Querschnittsansicht der Fixiereinrichtung entlang der in FIG. 6 mit VIII-VIII' bezeichneten Linie. FIG. 9 ist ein Flussdiagramm, welches ein Verfahren zum Bestimmen einer auftretenden Kraft gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung darstellt.

FIG. 10 illustriert eine mit einer Vorrichtung oder einem Verfahren der vorliegenden Erfindung gemessene auftretende Kraft .

FIG. 11 ist eine Aufsicht auf eine Verpackung für ein medizi ¬ nisches Erzeugnis, für welche mit einer Vorrichtung oder ei ¬ nem Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung eine auftretende Kraft zum Abziehen einer Verschlussfolie von einer Verpackungswand der Verpackung gemessen werden kann.

FIG. 12 ist eine Seitenansicht der Verpackung für das medizi ¬ nische Erzeugnis aus FIG. 11.

FIG. 13 ist eine Seitenansicht der Verpackung aus FIG. 11, wobei ein Randabschnitt durch Abschneiden eines Teils der Verpackung erzeugt wurde und die Verschlussfolie teilweise abgezogen ist.

FIG. 14 ist die Verpackung aus FIG. 13, wobei die Verschluss ¬ folie weiter abgezogen wurde.

FIG. 15 ist eine Vorrichtung gemäß einer Ausführungsform, wobei ein Randabschnitt einer Verpackung von der Halteeinrichtung ergriffen ist und die Verpackung von der Fixiereinrichtung fixiert ist.

Mit der vorliegenden Erfindung soll es ermöglicht werden, eine beim Abziehen einer Verschlussfolie von einer Verpackungs ¬ wand einer Verpackung für ein medizinisches Erzeugnis auftre ¬ tende Kraft zu bestimmen. Gemäß einem Aspekt wird eine dazu eingerichtete Vorrichtung bereitgestellt. Eine Ausführungs- form dieser Vorrichtung 1 ist in FIG. 1 schematisch dargestellt und umfasst eine Halteeinrichtung 10 und eine Fixier ¬ einrichtung 100. Die Vorrichtung 1 ist so ausgestaltet, dass eine Relativbewegung zwischen der Halteeinrichtung 10 und der Fixiereinrichtung 100 entlang einer Richtung A hervorgerufen werden kann. Beispielsweise kann die Halteeinrichtung 10 entlang der Richtung A beweglich gelagert sein. Die Bewegung entlang der Richtung A kann mit einer konstanten Geschwindigkeit erfolgen. Im Falle der FIG. 1 ist an der Halteeinrichtung 10 eine Antriebseinrichtung 20 vorgesehen, welche es ermöglicht, die Halteeinrichtung 10 entlang der Richtung A gegenüber der ortsfest verbleibenden Fixiervorrichtung 100 zu bewegen. Die Antriebseinrichtung kann auch so vorgesehen sein, dass sie die Fixiereinrichtung 100 zusätzlich oder alleine entlang der Richtung A bewegt, um die Relativbewegung hervorzurufen .

Die Halteeinrichtung 10 ist eingerichtet, um einen Randab ¬ schnitt einer Verschlussfolie einer Verpackung für ein medi ¬ zinisches Erzeugnis zu ergreifen. Die Fixiereinrichtung wie ¬ derum ist eingerichtet, um die Verpackung zu fixieren. Wenn die Antriebseinrichtung 20 eine Bewegung der Halteeinrichtung 10 relativ zu der Fixiereinrichtung 100 entlang der Richtung A hervorruft und wenn die Verschlussfolie ergriffen ist und die Verpackung fixiert ist, so bewirkt dies ein Ab ¬ trennen bzw. Abziehen der Verschlussfolie von der Verpackungswand .

Typischerweise kann die Verschlussfolie durch Versiegelung an der Verpackungswand befestigt sein. Sowohl das gewählte Mate ¬ rial der Verschlussfolie bzw. der Verpackungswand als auch verschiedene Versiegelungsparameter, wie etwa die Versiege ¬ lungstemperatur oder die Versiegelungszeit, bewirken eine un- terschiedliche Festigkeit bzw. Stärke der Versiegelung. De ¬ mentsprechend kann die Kraft, die auftritt, wenn die Ver ¬ schlussfolie von der Verpackungswand getrennt wird, in Abhän ¬ gigkeit von diesen und weiteren Parametern variieren.

Diese auftretende Kraft kann mittels einer Sensoreinrich ¬ tung 30 gemessen werden. Die Sensoreinrichtung 30 umfasst einen Kraftsensor 31, welcher eingerichtet ist, um bei der Bewegung entlang der Richtung A die auf die Halteeinrichtung 10 wirkende Kraft zu messen. Diese wirkende Kraft setzt sich z. B. zusammen aus der beim Abziehen der Verschlussfolie von der Verpackungswand auftretenden Kraft und einer bestimmten zusätzlichen Kraft, die nicht oder nur sehr gering von dem Abziehen der Verschlussfolie abhängt. Diese zusätzliche Kraft kann z. B. mittels einer Referenzmessung, z. B. bei angehaltener Bewegung der Halteeinrichtung 10 in Bezug auf die Fixiereinrichtung 100, bestimmt werden. Ist diese zusätzliche Kraft bestimmt, so kann sie z. B. mittels Subtraktion von der wirkenden Kraft abgezogen werden, um die beim Abziehen der Verschlussfolie auftretende Kraft zu bestimmen.

Zum Erfassen der gemessenen Werte für die auftretende Kraft, zum Speichern dieser Werte und zum Verarbeiten dieser Werte, wie oben dargelegt, weist die Sensoreinrichtung 30 weiterhin einen Prozessor 33 auf. Z.B. kann der Kraftsensor 31 an den Prozessor 33 in voreingestellten Zeitintervallen oder in voreingestellten Wegintervallen bei Bewegung entlang der Richtung A Messwerte der Kraft bereitstellen. Der Prozessor 33 kann mit einem Positionssensor 32 gekoppelt sein, welcher beispielsweise durch Auslesen eines Zustandsparameters der Antriebseinrichtung 20 oder durch eigene Messung bestimmen kann, wie groß der relative Abstand der Halteeinrichtung 10 zu der Fixiereinrichtung 100 ist, d. h. wie weit die Bewegung entlang der Richtung A fortgeschritten ist. Diese Information kann der Positionssensor 32 dem Prozessor 33 zur Verfügung stellen, sodass dieser zusammen mit der von dem Kraftsensor 31 gemessenen Kraft z. B. ein Kraft-Weg-Diagramm der auftretenden Kraft einem Benutzer bereitstellen kann. Weiterhin ist es möglich, dass der Prozessor 33 einen Mittelwert oder ein Maximum bzw. Minimum der diskutierten Kräfte ermittelt und bereitstellt .

Eine Pumpe 120 kann mit der Fixiereinrichtung 100 verbunden sein. Die Pumpe 120 kann eingerichtet sein, einen Unterdruck zu erzeugen, welcher einen Unterdruck in einem mit der Verpackung in Berührung stehenden Bereich der Fixiereinrichtung 100 erzeugt, sodass die Verpackung fixiert wird. Jedoch können auch andere Techniken zur Fixierung der Verpackung an der Fixiereinrichtung 100 verwendet werden. Solche Techniken umfassen, sind aber nicht begrenzt auf: Kleben, Klemmen, Ver- schrauben, Einspannen.

Weiterhin umfasst die Fixiereinrichtung 100 eine VerStelleinrichtung 110, welche es ermöglicht, eine Bewegung senkrecht zu der Richtung A der Fixiereinrichtung 100 hervorzurufen. Die VerStelleinrichtung 110 kann z.B. ein xy-Tisch sein. Insbesondere kann die Vorrichtung 1 so ausgestaltet sein, dass mittels der Versteileinrichtung 110 die Fixiereinrichtung 100 derart in Bezug auf die von der Halteeinrichtung 100 durchge ¬ führte Bewegungstraj ektorie eingestellt wird, dass eine wohl ¬ definierte und reproduzierbare Anordnung der Verschlussfolie zu der Verpackungswand während des Abziehens möglich ist.

Während in dem in Bezug auf die FIG. 1 diskutierten Ausführungsbeispiel die verschiedenen Komponenten der Vorrichtung 1 als getrennte Einheiten dargestellt und diskutiert wurden, ist es auch möglich, dass bestimmte Komponenten in einer Ein- heit zusammengefasst werden. Einzelne Komponenten, wie z. B. die verschiedenen Komponenten der Sensoreinrichtung 30, können z. B. als Hardware oder Software oder als eine Kombinati ¬ on daraus implementiert werden und in einem oder mehreren Bauteilen zusammen oder getrennt ausgeführt werden. Bei Bewegung der Fixiereinrichtung 100 gegenüber der Halteeinrichtung 10 kann z.B. auch die Antriebseinrichtung 20 und die Versteileinrichtung 110 in einer Einheit kombiniert werden, z.B. als xyz-Verstelleinrichtung . Die Antriebseinrichtung 20 ist in FIG. 1 als Teil der Halteeinrichtung 10 dargestellt, kann aber auch als eigene Einheit, die mit der Halteeinrichtung 10 gekoppelt ist, oder als Teil der Fixiereinrichtung 100 ausge ¬ führt werden.

In den nachfolgenden FIGS. 2-8 werden bevorzugte Ausführungs ¬ formen der Halteeinrichtung 10 und der Fixiereinrichtung 100 separat dargestellt. Diese Zeichnungen sollen als schemati ¬ sche Illustrationen ausgelegt werden und zeigen die Elemente der Vorrichtung nicht notwendigerweise maßstabsgetreu. Viel ¬ mehr werden die verschiedenen Elemente derart dargestellt, dass ihre Funktionsweise und ihr allgemeiner Zweck für einen Fachmann ersichtlich werden.

FIG. 2 zeigt die Halteeinrichtung 10. Die Halteeinrichtung 10 besteht aus einem gestreckten Körper 13 und einem Rumpf 14. Der Rumpf 14 ist mit Körper 13 mittels eines Scharniers 15 verbunden. Das Scharnier 15 kann mittels eines Arretiermecha ¬ nismus 15a selektiv arretiert werden. Dies erlaubt ein Ver ¬ kippen des Körpers 13 gegenüber dem Scharnier 15. An einem dem Rumpf 14 gegenüberliegenden Ende des Körpers 13 sind Backen 11, 12 angebracht, welche jeweils mit Bohrlöchern 16 versehen sind. Die Bohrlöcher 16 können Innengewinde aufwei ¬ sen. Zwischen den Backen 11, 12 kann ein Randabschnitt der Verschlussfolie der Verpackung eingeklemmt werden, z. B. durch Anziehen von Schrauben in den Gewindebohrungen.

In FIG. 3 ist eine Seitenansicht der Halteeinrichtung 10 dar ¬ gestellt. Die Backen 11, 12 sind in einem verkippten Zustand, der geeignet ist, den Randabschnitt der Verschlussfolie auf ¬ zunehmen, dargestellt. Wie aus FIG. 3 ersichtlich ist, hat der Körper 13 eine geringere Dicke als der Rumpf 14. Z.B. kann die Halteeinrichtung 10 im Wesentlichen aus Metall, z. B. aus Aluminium gefertigt sein. Die Dicke des Körpers 13 kann geeignet sein, dass Körper 13 eine gewisse Biegsamkeit aufweist. Z.B. kann es möglich sein, den Körper 13 in der in FIG. 3 horizontalen Richtung, senkrecht zu der Richtung A, zu verbiegen. Eine solche Verbiegung kann notwendig sein, um eine Positionierung der Verpackung, nach Einklemmen der Verschlussfolie zwischen den Backen 11, 12, in der Fixiereinrichtung 100 vorzunehmen. Ist jedoch keine Biegsamkeit vorhanden, z.B. wenn Körper 13 aus einem steifen Plastik gefertigt ist, so kann mittels des Scharniers 15 eine Verkippung des Körpers 13 erfolgen. Dies ist in FIG. 3 graphisch darges ¬ tellt .

Eine solche Ausführungsform der Halteeinrichtung 10 ist geeignet, die Verschlussfolie durch Bewegung der Halteeinrichtung 10 entlang der Richtung A abzuziehen (in FIGS. 2 und 3 die vertikale Richtung) . Diese Richtung A ist die Richtung, in der die Halteeinrichtung 10 mittels der Antriebseinrichtung 20 (in FIG. 2 und 3 nicht gezeigt) relativ zu der Fi ¬ xiereinrichtung 100 beweglich gelagert ist. Insbesondere kann die Halteeinrichtung 10 gegenüber der Fixiereinrichtung 100 bewegt werden, sodass die Verschlussfolie, welche zwischen den Backen 11, 12 der Halteeinrichtung 10 eingeklemmt ist, von der Verpackungswand getrennt werden kann. Die Verpa- ckungswand der Verpackung ist an der Fixiereinrichtung 100 fixiert und verbleibt ortsfest.

In den FIG. 2 und 3 ist die Sensoreinrichtung 30 nicht dargestellt. Z.B. kann ein Kraftsensor 31 an dem Rumpf 14 befestigt werden. Der Prozessor 33 kann dann als separate Einheit ausgeführt und entfernt von den restlichen Bestandteilen der Halteeinrichtung 10 angeordnet sein.

In FIG. 4 ist eine Querschnittsansicht der Halteeinrich ¬ tung 10 entlang der in FIG. 2 mit IV-IV bezeichneten Linie dargestellt. Wie aus FIG. 4 ersichtlich ist, kann der Kör ¬ per 13 der Halteeinrichtung 10 einen im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt aufweisen. Ein solcher Querschnitt erlaubt es, eine gewisse Flexibilität, wie obenstehend in Bezug auf die FIG. 3 erläutert, zu erreichen. In FIG. 5 ist ein Querschnitt entlang der in FIG. 2 mit V-V bezeichneten Linie durch den Rumpf 14 der Halteeinrichtung 10 dargestellt. Wie aus der FIG. 5 ersichtlich ist, weist der Rumpf 14 der Halteeinrichtung 10 einen kreisförmigen Querschnitt auf. Ein solcher kreisförmiger Querschnitt des Rumpfes 14 ist geeignet, um eine große Festigkeit des Rumpfes 14 zu ermöglichen. Eine solche Festigkeit kann notwendig sein, um eine belastbare und widerstandsfähige Halteeinrichtung 10, welche auch größere Krafteinwirkungen beim Abziehen der Verschlussfolie von der Verpackungswand aushält, zu erreichen. Es sind auch andere Querschnittsformen möglich.

Nachfolgend wird in Bezug auf die FIGS. 6-8 eine Ausführungs ¬ form der Fixiereinrichtung 100 näher diskutiert. In FIG. 6 ist eine Aufsicht auf die Fixiereinrichtung 100 dargestellt. Die Fixiereinrichtung 100 weist einen Körper 105 auf. Der Körper 105 kann z. B. aus Metall, wie etwa Aluminium, oder aus einem Plastikmaterial bestehen. Der Körper 105 weist wei- terhin eine Nut 106 auf, welche eingerichtet ist, einen Dichtring oder O-Ring (in FIG. 6 nicht gezeigt) aufzunehmen. Die Nut 106 umgibt eine Aussparung 102. Die Aussparung 102 ist quer zur Richtung A durch eine Wand 103 begrenzt und pa ¬ rallel zur Richtung A durch eine Wand 104 begrenzt. Die Ab ¬ messungen der Aussparung 102 jeweils senkrecht zu diesen Wänden werden als laterale Abmessungen bezeichnet. Die Ausspa ¬ rung 102 hat solche laterale Abmessungen (d.h. in der Zeichenebene der Fig. 6), dass sie eingerichtet ist, einen von der Verpackungswand der Verpackung quer zur Ebene der Verpa ¬ ckungswand abstehenden Abschnitt aufzunehmen. Innerhalb der Aussparung 102 ist ein Fluidkanal 122 angeordnet. In dem Be ¬ reich zwischen der Aussparung 102 und der Nut 106 befindet sich ein zurückgesetzter Abschnitt 101. Der zurückgesetzte Abschnitt 101 weist gegenüber einer den Körper 105 begrenzenden Seitenfläche 107 eine zurückgesetzte Oberfläche auf.

Dies wird besser ersichtlich aus der FIG. 7, welche eine Sei ¬ tenansicht der Fixiereinrichtung 100 aus FIG. 6 ist. Wie aus FIG. 7 ersichtlich ist, ist die Oberfläche des zurückgesetz ¬ ten Abschnitts 101 gegenüber einer Ebene der Seitenfläche 107 des Körpers 105 um eine bestimmte Tiefe dl zurückgesetzt. Diese bestimmte Tiefe dl kann z. B. im Wesentlichen gleich der Dicke der Verpackungswand der Verpackung sein. Dies erlaubt, dass die Verpackung derart in der Fixiereinrichtung 100 angeordnet werden kann, dass eine vordere Oberfläche der Verpackung bzw. die Verschlussfolie bündig mit der Seitenflä ¬ che 107 abschließt. Die Halteeinrichtung 100 (in FIG. 7 nicht gezeigt) kann bei der Bewegung entlang der Richtung A an der Seitenfläche 107 vorbeigeführt werden. Weiterhin ist aus FIG. 7 ersichtlich, dass die Aussparung 102 eine bestimmte Tiefe d2 zwischen der Seitenfläche 107 und einer hinteren Oberfläche 108 aufweist. Diese Tiefe d2 der Aussparung 102 kann grö- ßer sein als die Dicke des abstehenden Abschnitts der Verpa ¬ ckung. Mittels einer an den Fluidkanal 122 über einen An- schluss 123 angeschlossenen Pumpe kann ein Unterdruck innerhalb der Aussparung 102 erzeugt werden. Der abstehende Abschnitt berührt die Oberfläche 108 nicht und wird durch den Unterdruck in Richtung der Oberfläche 108 gesogen. Dadurch kann die Verpackung in der Fixiereinrichtung 100 fixiert werden .

Eine weitere Fixierung der Verpackung in der Fixiereinrichtung 100 kann durch die Wand 103, welche sich quer zu der Richtung A erstreckt, erreicht werden. Diese Wand 103 kann geeignet sein, den quer zur Verpackungswand abstehenden Ab ¬ schnitt der Verpackung zu berühren und dadurch abzustützen. Bei einer Bewegung der Halteeinrichtung 10 entlang der Richtung A und daraus resultierendem Abziehen der Verschlussfolie von der Verpackungswand, kann eine Kraftwirkung auf die Ver ¬ packung und damit auf den sich in Aussparung 102 befindlichen abstehenden Abschnitt der Verpackung resultieren. Diese Kraftwirkung kann dann den abstehenden Abschnitt der Verpackung gegen die Wand 103 drücken. Die Wand 103, welche eine gewisse Festigkeit aufweist, ist somit geeignet, den abste ¬ henden Abschnitt und die damit verbundene Verpackung entlang der Richtung A formschlüssig zu halten und so zu fixieren.

In FIG. 8 ist eine Querschnittsansicht entlang der in FIG. 6 mit VIII-VIII' bezeichneten Linie gezeigt. In FIG. 8 ist der Fluidkanal 122, welcher über Anschluss 123 mit einer Pumpe zum Erzeugen eines Unterdrucks in der Aussparung 102 verbunden werden kann, sichtbar. Zur effizienten Erzeugung des Unterdrucks in der Aussparung 102 ist ein Dichtring 121 in der Nut 106 angeordnet. Der Dichtring 121 ist eingerichtet, die Aussparung 102 in Kontakt mit der Verpackungswand der Verpa ¬ ckung dichtend abzuschließen.

Eine alternative Ausführungsform zu der wie in Fig. 6-8 dargestellten, kann sich darin unterscheiden, dass der sich im Bereich zwischen der Aussparung 102 und der Nut 106 befindliche zurückgesetzte Abschnitt 101 keine, gegenüber einer den Körper 105 begrenzenden Seitenfläche 107 zurückgesetzten Oberfläche, d.h. keine Tiefe dl aufweist. Insbesondere bei Verpackungen mit einer geringen oder sehr geringen Dicke der Verpackungswand bzw. Verpackungsfolie kann ein in der Nut 106 angeordneter Dichtring ausreichend sein, um einerseits die Aussparung 102 dichtend in Kontakt mit der Verpackungswand abzuschließen und andererseits dennoch die vordere Oberfläche der Verpackung bzw. die Verschlussfolie nicht oder nur sehr geringfügig von der Seitenfläche 107 absteht. Die Halteein ¬ richtung 100 kann somit immer noch bei der Bewegung entlang der Richtung A an der Seitenfläche 107 vorbeigeführt werden.

In FIG. 9 ist ein Flussdiagramm dargestellt, welches ein Ver ¬ fahren gemäß einer Ausführungsform der Erfindung illustriert. Das Verfahren beginnt in Schritt Sl. Zunächst erfolgt in Schritt S2 das Abschneiden eines Verpackungsrandes der Verpa ¬ ckung, um eine Schnittkante zu erhalten. Das Abschneiden des Verpackungsrandes kann notwendig sein, um in Schritt S3 das begrenzte Abziehen der Verschlussfolie von der Verpackungs ¬ wand an der Schnittkante zu ermöglichen, um den Randabschnitt zu erhalten. Z.B. kann in Schritt S3 die Verschlussfolie um eine Entfernung abgezogen werden, die es ermöglicht den Randabschnitt in den Backen 11, 12 der Halteeinrichtung 10 einzuklemmen. Eine beispielhafte Entfernung für das Abziehen in Schritt S3 beträgt 2-5 mm. In Schritt S4 erfolgt das Befestigen des Randabschnittes, wie er aus Schritt S3 erhalten wurde, an der Halteeinrichtung 10. Z.B. kann das Befestigen mittels Einklemmen in den Backen 11, 12, Ankleben, durch pneumatische Methoden oder mit entsprechenden Mitteln erfolgen.

Nachdem in Schritt S4 der Randabschnitt und damit die Ver ¬ schlussfolie bzw. mittelbar die Verpackung an der Halteeinrichtung 10 befestigt wurden, erfolgt in Schritt S5 ein Anordnen der Verpackung derart, dass der abstehende Abschnitt der Verpackung in der Aussparung 102 der Fixiereinrichtung 100 angeordnet ist. Dies kann es notwendig machen, dass die mit der Verpackung verbundene Halteeinrichtung 10 und/oder die Fixiereinrichtung 100 zueinander z.B. quer zu der Richtung A bewegt werden. Eine Bewegung der Halteeinrichtung 10 quer zu der Richtung A wird z.B. durch eine Elastizität des Körpers 13 oder durch das Scharnier 15 ermöglicht. Eine Bewe ¬ gung der Fixiereinrichtung 100 quer zu der Richtung A ist z.B. mittels der Versteileinrichtung 110 möglich.

In Schritt S6 erfolgt das Fixieren der Verpackung innerhalb der Fixiereinrichtung 100. Dies kann z. B. durch Erzeugen eines Unterdrucks mittels der Pumpe 120 innerhalb der Ausspa ¬ rung 102 erfolgen. Äquivalente Techniken zur Fixierung der Verpackung innerhalb der Fixiereinrichtung sind z. B. Ankleben, Einklemmen etc.

Schritt S6o ist ein optionaler Schritt. Hier erfolgt eine In ¬ itialisierung der in Schritten S7 und S8 nachfolgenden Kraftmessung. Zum Beispiel kann Schritt S6o ein Auffinden des Starpunkts der Messung erfolgen. Wird zu Beginn der Messung keine oder nur eine geringe Kraft gemessen, kann mittels ei ¬ nes Schwellenwertvergleichs eine Festlegung hinsichtlich des Startpunkts der Trennung von Verschlussfolie und Verpackungs- wand vorgenommen werden. Z.B. kann dies der Fall sein, wenn die Halteeinrichtung 10 vor der Messung relativ zu der Fixiereinrichtung 100 so positioniert ist, dass die Verschluss ¬ folie noch nicht vollständig gespannt ist. Dann bewirkt Bewe ¬ gen z.B. der Halteeinrichtung 10 gegenüber der Fixiereinrichtung 100 zunächst ein Spannen der Verschlussfolie, jedoch zu ¬ nächst ohne Abziehen der Verschlussfolie von der Verpackungs ¬ wand. Der Punkt, an dem das Abziehen der Verschlussfolie ein ¬ setzt, kann den Startpunkt der Messung definieren. Es ist auch möglich, dieses Auffinden des Startpunkts der Messung in einem Nachbearbeitungsschritt, z.B. im Rahmen des nachfolgend erläuterten Schritts S10, durchzuführen.

Anschließend werden die Schritte S7 und S8 gleichzeitig aus ¬ geführt. In Schritt S7 wird die auftretende Kraft gemessen. Z.B. kann die Kraft mittels des Kraftsensors 31 der Sensor ¬ einrichtung 30 gemessen werden. In Schritt S8 wird die Halteeinrichtung 10 bewegt. Die Bewegung der Halteeinrichtung 10 kann mittels der Antriebseinrichtung 20 erfolgen. Mit der Antriebseinrichtung 20 kann der Positionssensor 32 verbunden sein, welcher den Fortschritt der Bewegung entlang der Richtung A bzw. die Position der Halteeinrichtung 10 in Bezug auf die Fixiereinrichtung 100 misst. In Schritt S9 wird über ¬ prüft, ob die Verschlussfolie bereits von der Verpackungswand getrennt ist. Z.B. kann diese Überprüfung anhand eines Schwellenwertvergleichs der gemessenen Kraft erfolgen. Ist die Verschlussfolie von der Verpackungswand gänzlich ge ¬ trennt, so nimmt die auftretende Kraft signifikant ab. Andere Möglichkeiten zur Überprüfung, ob die Verschlussfolie von der Verpackungswand getrennt wurde, umfassen z. B. die automati ¬ sche Bestimmung des zurückgelegten Weges entlang der Richtung A oder manuelles Bestimmen. Ist nämlich z. B. die Länge der Verpackungswand bzw. der Verschlussfolie bekannt, so kann mittels Überprüfung des zurückgelegten Weges entlang der Richtung A bestimmt werden, ob bereits die gesamte Ver ¬ schlussfolie von der Verpackungswand abgetrennt wurde.

Wird in Schritt S9 bestimmt, dass noch nicht die gesamte Ver ¬ schlussfolie von der Verpackungswand getrennt wurde, so wer ¬ den Schritte S7 und S8 wieder durchgeführt. Wird jedoch in Schritt S9 bestimmt, dass die Verschlussfolie gänzlich von der Verpackungswand getrennt ist, so können in Schritt S10 eine Nachbearbeitung und eine Ausgabe der nachbearbeiteten Messwerte erfolgen. Eine Nachbearbeitung der Messwerte kann z. B. das Bestimmen eines Startpunkts der Messung und das Be ¬ stimmen der durch das Abtrennen der Verschlussfolie von der Verpackungswand auftretenden Kraft basierend auf der gemesse ¬ nen Kraft, welche zusätzliche Einflüsse beinhalten kann, um ¬ fassen. Weiterhin kann die Nachbearbeitung das Aufbereiten der Messergebnisse in Form z. B. eines Kraft-Weg-Diagramms umfassen oder das Berechnen einer mittleren oder maximalen oder minimalen Kraft umfassen. Das Verfahren endet in Schritt Sil .

Abwandlungen des Verfahrens sind bei weiteren Ausführungsbei ¬ spielen möglich. Beispielsweise ist es nicht erforderlich, den zurückgelegten Weg bei S8 separat zu bestimmen. Bei Ausführungsbeispielen kann die Halteeinrichtung und/oder Fixiereinrichtung mit einer konstanten Geschwindigkeit bewegt werden. Die Kraft kann als Funktion der Zeit erfasst werden.

In FIG. 10 ist beispielhaft eine Abhängigkeit der durch Kraftsensor 31 gemessenen Kraft F von der Position der Halteeinrichtung 10 entlang der Richtung A dargestellt. Z.B. kann die Bewegung entlang der Richtung A der Halteeinrichtung mit einer konstanten Geschwindigkeit erfolgen. Ist dann die Sensoreinrichtung 30 ausgestaltet, mit einer fixen Taktrate den Kraftsensor 31 auszulesen, d. h. in bestimmten festen Zeitintervallen Messwerte für die wirkende Kraft aufzunehmen, so kann jeder Messwert einer bestimmten Position entlang der Richtung A zugeordnet werden.

An der linken Seite des Kraft-Weg-Diagramms in FIG. 10, d. h. bei kleinen Werten des zurückgelegten Wegs, ist eine Situation dargestellt, bei der die Halteeinrichtung 10 so angeordnet ist, dass die Verschlussfolie bis auf z. B. eine bestimmte zum Einspannen in die Halteeinrichtung 10 notwendige Entfernung, noch gänzlich an der Verpackungswand befindlich ist. Zu größeren Werten von A, d. h. in FIG. 10 auf der Achse weiter rechts, sind Positionen aufgetragen, bei denen die Verschlussfolie zunehmend von der Verpackungswand getrennt wird. Aus der Geometrie der Vorrichtung 1, wie sie voranstehend in Bezug auf die FIGS. 2-8 diskutiert wurde, ergibt sich, dass für eine bestimmte zurückgelegte Weglänge der Halteeinrich ¬ tung 10 in Bezug auf die Fixiereinrichtung 100, die Verschlussfolie nur um die Hälfte der bestimmten zurückgelegten Weglänge von der Verpackungswand abgetrennt wird. Um die Ver ¬ schlussfolie gänzlich von der Verpackungswand zu trennen, kann es daher notwendig sein, dass die Haltevorrichtung 10 entlang der Richtung A gegenüber der Fixiervorrichtung 100 um eine Weglänge bewegt wird, welche größer als die Abmessung der Verpackung selbst bzw. größer als die Abmessung z. B. der Aussparung 102 entlang der Richtung A ist. In FIG. 10 sind zwei beispielhafte Messkurven für die Kraft F in Abhängigkeit von der Position entlang der Richtung A mit einer durchgezogenen und einer gestrichelten Linie dargestellt.

Ein bestimmter Anteil der gemessenen Kraft kann z.B. aufgrund der Gewichtskraft von Teilen der Halteeinrichtung 10 und/oder durch andere gleichbleibende Einflüsse, wie einen systemati- sehen Versatz der von Sensor 31 gemessenen Messwerte, hervorgerufen werden. Dieser bestimmte Anteil zeigt typischerweise keine oder nur eine geringe Abhängigkeit von der Position entlang der Richtung A und kann daher mittels einer Referenzmessung berücksichtigt werden. Das starke Abnehmen der gemes ¬ senen Kraft F bei großen zurückgelegten Weglängen entlang der Richtung A an der rechten Flanke der Messkurven in FIG. 10 wird durch ein vollständiges Abtrennen der Verschlussfolie von der Verpackungswand bewirkt. Der Anstieg der beim Abtren ¬ nen der Verschlussfolie von der Verpackungswand auftretenden Kraft F bei bestimmten Positionen entlang der Richtung A kann z. B. auf eine Änderung der lateralen Abmessungen des von der Verpackung abstehenden Abschnitts quer zu der Richtung A auftreten. Dies kann einhergehen mit einer Änderung der Abmessungen des Bereichs, an dem eine Versiegelung stattgefunden hat, sodass sich die Kraft F ändert.

Dies wird auch aus den nachfolgenden FIG. 11-14 ersichtlich, in denen die Verpackung 200 dargestellt ist. In FIG. 11 ist eine Aufsicht auf die Verpackung 200 dargestellt. Die Verpa ¬ ckung 200 umfasst den quer zur Ebene der Verpackungswand ab ¬ stehenden Abschnitt 204 und die Verpackungswand 201. Die Ver ¬ packung 200 umfasst weiterhin eine Schnittkante 205, welche zunächst abgeschnitten werden muss, um es zu ermöglichen, die Verschlussfolie (in FIG. 11 nicht gezeigt) von der Verpa ¬ ckungswand 201 abzutrennen. Insbesondere ist aus FIG. 11 er ¬ sichtlich, dass der abstehende Abschnitt 204 laterale Abmes ¬ sungen, d.h. Abmessungen in der Zeichenebene der FIG. 11, aufweist, welche auf die lateralen Abmessungen der Aussparung 102 der Fixiereinrichtung 100 abgestimmt sind. Deshalb ist es möglich, die Verpackung 200 in Bezug auf die Fixiereinrichtung 100 derart zu positionieren, dass der abstehende Ab ¬ schnitt 204 in der Aussparung 102 formschlüssig aufgenommen und beispielsweise mittels eines Unterdrucks fixiert werden kann .

FIG. 12 ist eine Seitenansicht der Verpackung 200. In der Seitenansicht der FIG. 12 ist auch die Verschlussfolie 202 sichtbar. Die Verschlussfolie 202 ist an der Verpackungswand 201 kraftschlüssig angebracht. Die Dicke D2 des abstehenden Abschnitts 204 ist größer als die Dicke Dl der Verpackungs ¬ wand 201. Die Fixiereinrichtung kann eine korrespondierende Ausgestaltung aufweisen. Insbesondere kann die (in FIG. 7 dargestellte) Tiefe dl des zurückgesetzten Abschnitts 101 der Fixiereinrichtung 100 in etwa gleich der Dicke Dl sein, und die Dicke D2 kann gleich der oder kleiner als die (in FIG. 7 dargestellte) Tiefe d2 der Aussparung 102 der Fixiereinrichtung 100. Im Gebrauch der Verpackung 200 ist zwischen Verpackungswand 201 und dem abstehenden Abschnitt 204 ein medizinisches Erzeugnis angeordnet. Das medizinische Erzeugnis kann beispielsweise ein Erzeugnis mit einem Flüssigkeitsreservoir und einer Pumpe zur Abgabe einer Flüssigkeitsdosis sein.

In den FIGS. 13 und 14 ist die Verpackung 200 in einem Zustand gezeigt, in dem ein Teil der Verpackung 200 durch Abschneiden entlang der Schnittkante 200 entfernt wurde. D.h. die Verpackungswand 201 wurde teilweise abgeschnitten. In FIG. 13 ist ersichtlich, dass die Verschlussfolie 202 um eine bestimmte Länge von der Verpackungswand 201 abgezogen ist. Daraus resultiert ein Randabschnitt 203, welcher geeignet ist, von den Backen 11, 12 der Halteeinrichtung 10, wie sie in Bezug auf die FIG. 2 voranstehend diskutiert wurden, er ¬ griffen bzw. eingeklemmt zu werden. In FIG. 14 ist ein Zustand dargestellt, in dem die Verschlussfolie 202 um eine längere Wegstrecke entlang der Richtung A von der Verpackungswand 201 abgezogen wurde. Insbesondere kann die Ver- schlussfolie 202 eine sehr geringe Dicke, z.B. im Vergleich zu der Verpackungswand 201, und damit eine hohe Flexibilität aufweisen .

In Fig. 15 ist die Vorrichtung 1 zusammen mit der Verpackung 200 in einem Zustand gezeigt, in dem die Halteeinrichtung 10 den Randabschnitt 203 der Verpackung 200 ergriffen hat. Die Verpackung 200 ist gleichzeitig durch die Fixiereinrichtung 100 fixiert, indem der abstehende Abschnitt 204 in der Aus ¬ sparung 102 angeordnet ist. In der Aussparung 102 wird ein Unterdruck erzeugt, sodass der Unterdruck die Verpackung 200 fixiert. Eine der Oberfläche 108 zugewandte Oberfläche des abstehenden Abschnitts 204 berührt die Oberfläche 108 nicht, da die Dicke D2 kleiner als die Tiefe d2 ist (siehe FIGS. 7 und 12) . Zum Positionieren des abstehenden Abschnitts 204 in der Aussparung 102 kann eine Bewegung der Fixiervorrichtung 100 und/oder der Halteeinrichtung 10 senkrecht zu der Richtung A notwendig sein. Die Bewegung senkrecht zu der Richtung A der Fixiereinrichtung 10 kann durch die Versteileinrichtung 110 erreicht werden. Alternativ oder zusätzlich kann, wie in Bezug auf die FIGS. 2 und 3 diskutiert wurde, der Körper 13 der Halteeinrichtung 10 entweder über ein Scharnier 15 senkrecht zu der Richtung A beweglich gelagert sein (in FIG. 15 nicht gezeigt) oder elastisch ausgestaltet sein, sodass die Verpackung 200 in die Aussparung 102 hineingeklappt werden kann .

Die Antriebseinrichtung 20 ist in FIG. 15 schematisch illustriert. Die Antriebseinrichtung 20 kann die Halteeinrichtung 10 entlang der Richtung A bewegen. Die Versteileinrichtung 110, z.B. in Form eines xy-Positioniertisches , erlaubt eine Positionierung der Fixiereinrichtung 100 senkrecht zu der Richtung A. Die Versteileinrichtung 110 kann mittels eines geeigneten Arretiermechanismus 110a arretiert werden, sodass keine Bewegung senkrecht zu der Richtung A mehr möglich ist. Eine solche Positionierung erlaubt es, den Versatz zwischen dem Körper 13 und der Seitenfläche 107 gering zu machen. Dadurch kann ein Abziehen der Verschlussfolie 202 von der Verpackungswand 201 unter 180°-Winkel erreicht werden. Die Ant ¬ riebseinrichtung 20 kann dann die Halteeinrichtung 10 entlang der sich parallel zu der Richtung A erstreckenden Seitenfläche 107 an der Fixiereinrichtung 100 vorbeiführen. Während der Bewegung kann der Kraftsensor 31 die auftretende Kraft messen, wie unter Bezug auf FIG. 9 und FIG. 10 beschrieben wurde .

Während die Erfindung detailliert durch die bevorzugten Aus ¬ führungsbeispiele näher illustriert und beschrieben wurde, ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen .