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Patent Searching and Data


Title:
DEVICE AND METHOD FOR DRIVING A DOOR
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/139860
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an electrical drive system for a door (1) and to a method for operating an electrically driven door (1). In order to improve the energy efficiency of electrical drive systems for doors, the electric motor is actuated position-dependently, the electrically driven door (1) is disconnected from the supply network in a resting position, a change of position of the door (1) performed in the state of being disconnected from the grid is detected by a position encoder unit (4) that is independently supplied with power by an energy store (6), and the change of position is used for position-dependently actuating the electric motor (3) after the supply voltage has been reapplied.

Inventors:
LUDWIG HEINZ (DE)
NOLTE UWE (DE)
SONNTAG GUIDO (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/054871
Publication Date:
October 18, 2012
Filing Date:
March 20, 2012
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
LUDWIG HEINZ (DE)
NOLTE UWE (DE)
SONNTAG GUIDO (DE)
International Classes:
G01D5/244; E05F15/10
Domestic Patent References:
WO2010108585A12010-09-30
Foreign References:
DE102008049831A12010-06-02
US20080315865A12008-12-25
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Elektrisches Antriebssystem für eine Tür (1) mit

einem Netzteil (2) zur Stromversorgung des Antriebssystem aus einem Versorgungsnetz,

einem Elektromotor (3) zum Antrieb der Tür (1) zwischen einer ersten und einer zweiten Endposition,

einer Lagegebereinheit (4) zur Bestimmung einer aktuellen Position der Tür (1),

- einem Steuergerät (5) zur positionsabhängigen Ansteuerung des Elektromotors (3) und

einem Energiespeicher (6) zur autarken Stromversorgung der Lagegebereinheit (4), wobei der Energiespeicher (6) derart bemessen ist, dass Positionsänderungen der Tür (1) während einer Trennung des Antriebssystems vom Versorgungsnetz mit der Lagegebereinheit (4) erfasst werden können.

2. Elektrisches Antriebssystem nach Anspruch 1, wobei die Lagegebereinheit (4) einen Encoder (10) zur Ermittlung einer die Winkellage des Rotors der elektrischen Maschine (3) rep¬ räsentierenden elektrischen Messgröße umfasst.

3. Elektrisches Antriebssystem nach Anspruch 2, wobei die Lagegebereinheit (4) eine Verarbeitungseinheit (9) zur seriel- len Auswertung der elektrischen Messgröße und zur Bestimmung der aktuellen Position der Tür (1) umfasst.

4. Elektrisches Antriebssystem nach Anspruch 2 oder 3, wobei das elektrische Antriebssystem Mittel zur Bestimmung einer Abtastfrequenz in Abhängigkeit einer aktuellen Rotorwinkelgeschwindigkeit umfasst, wobei besagte Abtastfrequenz sicher¬ stellt, dass innerhalb einer vollständigen Rotorumdrehung mindestens zwei Winkellagemessungen des Rotors durchgeführt werden und wobei die so bestimmte Abtastfrequenz mit steigen- der Rotorwinkelgeschwindigkeit zunimmt.

5. Elektrisches Antriebssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit Mitteln zur Erfassung der im Energiespeicher (6) vorhanden Energiemenge und Mitteln zum automatischen Aufschalten des Versorgungsnetzes auf das Antriebssystem im Fal¬ le einer für die Positionsbestimmung unzureichenden Energiemenge .

6. Tür mit einem elektrischen Antriebssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5.

7. Verfahren zum Betrieb einer elektrisch angetriebenen Tür (1), bei dem die Tür (1) mittels eines Elektromotors (3) zwi¬ schen einer ersten und einer zweiten Endposition bewegt wird, wobei der Elektromotor positionsabhängig angesteuert wird, wobei die elektrisch angetriebene Tür (1) in einer Ruhepo¬ sition vom Versorgungsnetz getrennt wird,

- wobei eine im vom Netz getrennten Zustand durchgeführte Positionsänderung der Tür (1) von einer Lagegebereinheit (4), die von einem Energiespeicher (6) autark mit Strom versorgt wird, erfasst wird und

wobei die Positionsänderung nach einem erneuten Anlegen der Netzspannung für die positionsabhängige Ansteuerung des Elektromotors (3) verwendet wird.

8. Verfahren nach Anspruch 7, wobei mit einem Encoder (10) eine die Winkellage des Rotors der elektrischen Maschine (3) repräsentierenden elektrischen Messgröße ermittelt wird.

9. Verfahren nach Anspruch 8, wobei eine Abtastfrequenz in Abhängigkeit einer aktuellen Rotorwinkelgeschwindigkeit be¬ stimmt wird, wobei besagte Abtastfrequenz sicherstellt, dass innerhalb einer vollständigen Rotorumdrehung mindestens zwei Winkellagemessungen des Rotors durchgeführt werden und wobei die so bestimmte Abtastfrequenz mit steigender Rotorwinkelge¬ schwindigkeit zunimmt. 10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Versorgungsnetzes bei Vorliegen eines Kommandos zum Öff¬ nen oder Schließen der Tür (1) automatisch auf das Antriebssystem aufgeschaltet wird und das Antriebssystem automatisch vom Versorgungsnetz getrennt wird, sobald das Öffnen oder Schließen der Tür (1) beendet ist.

Description:
Beschreibung

Vorrichtung und Verfahren zum Antrieb einer Tür

Die Erfindung betrifft ein elektrisches Antriebssystem für eine Tür sowie ein Verfahren zum Betrieb einer elektrisch getriebenen Tür.

Elektromotorisch angetriebene Türsysteme sind aus dem Stand der Technik hinlänglich bekannt. Derartige Türsysteme werden in der Regel von einem rotatorisch arbeitenden Elektromotor angetrieben, der mittels eines Steuergerätes derart bestromt wird, dass die Tür in ihre gewünschte Position (AUF/ZU) be ¬ wegt wird. Zur Stromversorgung eines solchen Antriebssystems ist ein Netzteil vorgesehen, mit dem die netzseitige Versor ¬ gungsspannung in eine für das Türsteuergerät geeignete Span ¬ nung gewandelt wird.

Es ist ferner bekannt, dem Antriebssystem die Endpositionen der Tür, d.h. vollständig offen bzw. vollständig geschlossen, mit Hilfe geeignet positionierter Endschalter zur Kenntnis zu bringen. Alternativ ist es jedoch auch möglich und bekannt, den Elektromotor mit einem Geber zur Ermittlung der Rotorlage und der Drehzahl auszurüsten. Durch eine geeignete Auswertung der Rotorlage kann unter Berücksichtigung des im Antriebssystem verwirklichten Übersetzungsverhältnisses auf die Position der Tür rückgeschlossen werden. Hierbei können magnetische oder optische Gebersysteme eingesetzt werden.

Prinzipiell unterscheidet man zwischen Absolut- und Inkremen- talgebern. Zur Bestimmung der Winkellage des Rotors der elektrischen Maschine bzw. der Rotorwelle, werden häufig so ¬ genannte SINUS-COSIUS-Geber eingesetzt. Diese sind in der La ¬ ge, anhand zweier um 90° phasenverschobener Sinusschwingungen die Lage des Rotors im Bereich zwischen 0° und 360° absolut zu bestimmen. Bei so genannten Single-turn-Gebern ist die absolute Positionsbestimmung für genau eine Umdrehung möglich. Um eine mit einem Elektromotor durchgeführte Positionsände- rung einer Tür verfolgen zu können, ist daher eine entspre- chende Inkrementierung notwendig, da diese in der Regel zahl- reiche Rotorwellenumdrehungen erfordert .

Um mit Hilfe derartiger Inkrementalgebersysteme die Absolut ¬ position der Tür bestimmen zu können, muss zunächst eine Initialisierung durchgeführt werden. Dazu wird die Tür zunächst in eine bekannte Position gefahren, beispielsweise in eine der Endpositionen. Ausgehend von dieser Position kann dann jede weitere Position der Tür dadurch bestimmt werden, dass die Rotorwinkellage und die bereits durchgeführten vollstän ¬ digen Rotorumdrehungen bestimmt werden.

Bei einer Trennung des Antriebssystems vom Versorgungsnetz geht eine so bestimmte Information über die Absolutposition der Tür jedoch verloren. Um nach dem erneuten Anlegen der Netzspannung wieder eine Positionsbestimmung mit Hilfe des Drehgebersystems durchführen zu können, muss die Tür zunächst wieder in die Initialisierungsposition zurückgefahren werden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Energieeffi ¬ zienz elektrischer Antriebssysteme für Türen zu verbessern.

Die Lösung dieser Aufgabe gelingt durch ein elektrisches An ¬ triebssystem für eine Tür mit den Merkmalen gemäß Patentanspruch 1 sowie durch ein Verfahren zum Betrieb einer elektrisch angetriebenen Tür mit den Merkmalen gemäß Patentanspruch 6.

Vorteilhafte Aus führungs formen der Erfindung sind den abhängigen Patentansprüchen zu entnehmen.

Das erfindungsgemäße elektrische Antriebssystem umfasst

ein Netzteil zur Stromversorgung des Antriebssystem aus einem Versorgungsnetz,

einen Elektromotor zum Antrieb der Tür zwischen einer ersten und einer zweiten Endposition, eine Lagegebereinheit zur Bestimmung einer aktuellen Position der Tür,

ein Steuergerät zur positionsabhängigen Ansteuerung des Elektromotors und

einen Energiespeicher zur autarken Stromversorgung der Lagegebereinheit, wobei der Energiespeicher derart bemessen ist, dass Positionsänderungen der Tür während einer Trennung des Antriebssystems vom Versorgungsnetz mit der Lage ¬ gebereinheit erfasst werden können.

Das erfindungsgemäße elektrische Antriebssystem ermöglicht mit einer überraschend einfachen Maßnahme, nämlich dem Energiespeicher zur autarken Stromversorgung der Lagegebereinheit, eine erhebliche Energieeinsparung bei elektrisch gesteuerten Türen. Denn erst die vom Versorgungsnetz unabhängige Stromversorgung der Lagegebereinheit ermöglicht es, signi ¬ fikant Energie dadurch zu sparen, dass elektrische Türsysteme beispielsweise in der Endstellung "ZU" solange vom Versorgungsnetz getrennt werden, bis eine erneute Anforderung zum Öffnen der Tür vorliegt.

Durch die Trennung des Antriebssystems vom Versorgungsnetz kann zunächst mal nicht unerheblich Stand-by-Leistung eingespart werden. Diese Tatsache ist von einer Vielzahl elektrischer Geräte hinlänglich bekannt. Würde man diese Maßnahmen jedoch bei einem herkömmlichen Türantriebssystem mit einem Encoder zur Positionsbestimmung in Erwägung ziehen, würde ein Großteil der eingesparten Energie wieder dadurch zunichte gemacht, dass eine langwierige Initialisierungsfahrt nach Anle ¬ gen der Netzspannung notwendig ist, um die Absolutpositions ¬ bestimmung zu ermöglichen. Dies hätte nicht nur zusätzlichen Energieaufwand zur Folge, sondern würde auch zu einem nicht akzeptablen Verhalten der Tür aus Sicht des Betreibers führen .

Dadurch, dass der Energiespeicher derart bemessen ist, dass Positionsänderungen der Tür während eines Netzausfalls mit der Lagegebereinheit erfasst werden können, ist es nicht nur möglich, die zuletzt unter Netzbetrieb angefahrene Position der Tür weiter zu speichern sondern zusätzlich auch manuell eingeleitete Positionsverschiebungen zu registrieren, die beispielsweise manuell durchgeführt werden, während das An- triebssystem nicht aus dem Versorgungsnetz versorgt wird.

Vorzugsweise umfasst die Lagegebereinheit einen Encoder zur Ermittlung einer die Winkellage des Rotors der elektrischen Maschine repräsentierenden elektrischen Messgröße. Ein sol- eher Encoder kann auf optischen oder vorzugsweise auf magnetischen Messprinzipien beruhen. Vorzugsweise wird ein SINUS- COSIUS-Geber als Encoder eingesetzt, mit dem innerhalb einer vollständigen Rotorumdrehung die Absolutposition, d.h. der Winkel des Rotors zwischen 0° und 360°, erfassbar ist. Um ei- nen möglichst gering dimensionierten und damit kostengünsti ¬ gen Energiespeicher zur autarken Stromversorgungen verwenden zu können, wird vorteilhafter Weise ein Encoder mit einem sehr geringen Stand-by-Verbrauch eingesetzt. Dieser wird zur weiteren Energieverbrauchsminimierung in vorteilhafter Aus- gestaltung der Erfindung in definierbaren Zeitabständen kurz für eine Messung aktiviert und anschließend wieder in den Ru ¬ hezustand versetzt.

In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Lagegebereinheit eine Verarbeitungseinheit zur seriellen Auswertung der elektrischen Messgröße und zur Bestimmung der aktuellen Position der Tür. Für die Verarbeitungseinheit kann beispielsweise ein Mikrocontroller oder Mikroprozessor eingesetzt werden, der speziell auf Energieeffizienz getrimmt ist. Als Beispiel sei hier der Mikrocontroller vom Typ MSP430 genannt. Sobald das Antriebssystem nach einer Versorgungsunterbrechung wieder mit dem Versorgungsnetz verbunden wird, werden die Daten seriell vom Mikrocontroller bzw. Mikroprozessor zum Steuergerät des Elektromotors übertragen.

In besonders vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung kann der Stromverbrauch des Antriebssystems durch ein intelligentes Abtastmanagement weiter verringert werden. Hierbei um- fasst das elektrische Antriebssystem Mittel zur Bestimmung einer Abtastfrequenz in Abhängigkeit einer aktuellen Rotorwinkelgeschwindigkeit, wobei besagte Abtastfrequenz sicher ¬ stellt, dass innerhalb einer vollständigen Rotorumdrehung mindestens zwei Winkellagemessungen des Rotors durchgeführt werden und wobei die so bestimmte Abtastfrequenz mit steigender Rotorwinkelgeschwindigkeit zunimmt. Bei einem Gebersys ¬ tem, bei welchen sich die Rotorlage absolut innerhalb des Winkelbereiches von 0° bis 360° bestimmen lässt, müssen min- destens zwei Winkelbestimmungen pro Umdrehung des Rotors durchgeführt werden, um eine Absolutpositionsbestimmung der Tür auch noch nach mehreren Rotorumdrehungen durchführen zu können. Bei einer niedrigen Türgeschwindigkeit, die auch mit einer niedrigen Rotorwinkelgeschwindigkeit zwangsläufig ver- bunden ist, kann die Ermittlung dieser zwei Messwerte naturgemäß mit einer geringeren Abtastrate sichergestellt werden als bei hohen Tür- bzw. Rotorwinkelgeschwindigkeiten. Entsprechend ist es zweckmäßig und Grundgedanke der hier ange ¬ sprochenen vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung, die Ab- tastfrequenz geschwindigkeitsabhängig zu variieren. Auf diese Art und Weise kann insbesondere im Stillstand viel Energie gespart werden. Die Abtastfrequenz für den Stillstand muss so gewählt werden, dass sichergestellt ist, dass die ersten bei ¬ den Messwerte beim Anfahren des Elektromotors noch während der ersten Umdrehung der Rotorwelle ermittelt werden. Mit zunehmender Rotordrehzahl wird die Abtastfrequenz anschließend erhöht .

In einer vorteilhaften Ausgestaltung des elektrischen An- triebssystems umfasst dieses Mittel zur Erfassung der im

Energiespeicher vorhandenen Energiemenge und Mittel zum automatischen Aufschalten des Versorgungsnetzes auf das Antriebs ¬ system im Falle einer für die Positionsbestimmung unzureichenden Energiemenge. Hierdurch kann sichergestellt werden, dass stets genügend Energie zur Lagebestimmung im Energie ¬ speicher vorhanden ist. Die Aufgabe wird ferner durch ein Verfahren zum Betrieb einer elektrisch angetriebenen Tür gelöst,

wobei der Elektromotor positionsabhängig angesteuert wird, wobei die elektrisch angetriebene Tür in einer Ruhepositi ¬ on vom Versorgungsnetz getrennt wird,

wobei eine im vom Netz getrennten Zustand durchgeführte Positionsänderung der Tür von einer Lagegebereinheit, die von einem Energiespeicher autark mit Strom versorgt wird, erfasst wird und

wobei die Positionsänderung nach einem erneuten Anlegen der Netzspannung für die positionsabhängige Ansteuerung des Elektromotors verwendet wird.

Bei diesem Verfahren wird die elektrisch angetriebene Tür so betrieben, dass ein Maximum an Energie eingespart werden kann. Sobald die Tür eine Endposition erreicht hat, vorzugs ¬ weise die geschlossene Position, wird die Antriebseinheit vom Versorgungsnetz getrennt, um Stand-by-Energie zu sparen. Wird jedoch die Tür, beispielsweise händisch verschoben, während das Antriebssystem vom Netz getrennt ist, kann die dadurch hervorgerufene Positionsänderung trotzdem mit der Lagegebereinheit aufgrund des Energiespeichers erfasst werden. So ¬ bald anschließend die Netzspannung wieder an das Antriebssys ¬ tem angelegt wird, wird die aktuelle Position der Tür dem Türsteuergerät zur Verfügung gestellt, so dass eine erneute Initialisierung überflüssig wird.

Als Energiespeicher kann eine Batterie, ein Akku oder auch ein Doppelschichtkondensator ausreichender Größe verwendet werden. Auch kann die Versorgung z.B. über zwei elektrische Energiespeicher erfolgen, von denen immer einer Entladen und der andere Geladen wird. Der Energiespeicher sollte so dimensioniert werden, dass ein Datenerhalt von mindestens 72 Stun ¬ den möglich ist, damit ein Abschalten der Netzversorgung auch über ein Wochenende hinweg noch nicht zu einer neuen Initia ¬ lisierungsfahrt führt. Um möglichst viel Energie im Stand-by-Betriebszustand einspa ¬ ren zu können, wird das Versorgungsnetzes bei Vorliegen eines Kommandos zum Öffnen oder Schließen der Tür vorteilhafterweise automatisch auf das Antriebssystem aufgeschaltet und das Antriebssystem vorteilhafterweise automatisch vom Versorgungsnetz getrennt, sobald das Öffnen oder Schließen der Tür beendet ist.

Im Folgenden wird die Erfindung anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher beschrieben und erläutert. Es zeigen:

FIG 1 eine Tür mit einem elektrischen Antriebssystem gemäß einer Aus führungs form der Erfindung und

FIG 2 einen Elektromotor mit integrierter Lagegebereinheit nach einer Aus führungs form der Erfindung.

FIG 1 zeigt eine Tür 1 mit einem elektrischen Antriebssystem gemäß einer Aus führungs form der Erfindung. Die Tür 1 ist als Schiebetür ausgeführt und kann über einen Elektromotor 3 in x-Richtung zum Öffnen und Schließen bewegt werden. Wie hier schematisch dargestellt treibt der Elektromotor 3 einen über eine Umlenkrolle 11 gespannten Riemen an, der mit der Tür 1 verbunden ist. Auf diese Art und Weise wird die rotatorische Bewegung des Elektromotors 3 in eine translatorische Bewegung der Tür 1 umgesetzt.

Es sei an dieser Stelle erwähnt, dass die Erfindung selbst ¬ verständlich nicht nur im Zusammenhang mit Schiebetüren und damit verbundenen translatorischen Bewegungen zum Einsatz kommen kann, sondern ebenfalls bei Schwenk- oder Drehtüren eingesetzt werden kann, bei denen die Tür beim Öffnen und Schließen eine Kreisbogenbahn durchläuft.

Als Elektromotor 3 kann jede Art von elektrischen Maschinen eingesetzt werden. Bevorzugt wird ein Gleichstrommotor oder ein EC-Motor eingesetzt. Es kommen jedoch nicht nur rotatorisch angetriebene Maschinen in Frage. Vielmehr ist es auch denkbar und von der Erfindung umfasst, den Elektromotor als Linearmotor auszuführen und somit die in FIG 1 dargestellte Einheit aus Umlenkrolle 11 und Riemen, die der Umwandlung der rotatorischen Bewegung des Motors in eine translatorische Be- wegung der Tür dient, entbehrlich zu machen.

Die in dem Beispiel dargestellte rotatorisch arbeitende elektrische Maschine 3 wird durch ein Steuergerät 5 zum Öff ¬ nen und Schließen der Tür angesteuert. Das Steuergerät 5 weist hierfür beispielsweise zwei oder drei Halbbrücken auf, die einen einem Drehmomentsollwert entsprechenden Maschinenstrom 13 in die elektrische Maschine 3 einprägen.

Die Stromversorgung des Antriebssystems geschieht über ein Netzteil 2, mit welchem die netzseitige Wechselspannung in eine Gleichspannung geeigneten Niveaus umgewandelt wird. Bei ¬ spielsweise wird eine Wechselspannung von 230 Volt in eine Gleichspannung von 40 Volt zur Versorgung des Steuergerätes 5 umgewandelt .

Der Elektromotor 3 umfasst eine in FIG 1 nicht dargestellte Lagegebereinheit. Diese Lagegebereinheit, auf die im Zusam ¬ menhang mit der Beschreibung von FIG 2 noch näher eingegangen wird, meldet dem Steuergerät 5 ein elektrisches Signal 12. Dieses elektrische Signal 12 stellt die Position xi der Tür 1 bezüglich der Endpositionen ("AUF", "ZU") dar. Das Signal 12 kann beispielsweise direkt die Position xi wiedergeben. Hierzu wird in der Lagegebereinheit aus dem vom Lagegeber ermit ¬ telten Signal direkt die Position xi ermittelt. Der Lagege- ber, der mit der Rotorwelle der elektrischen Maschine 3 verknüpft ist, meldet zunächst Informationen, die den von der Rotorwelle zurückgelegten Weg ausgehend von einer Referenzpo ¬ sition darstellen. Dieser Weg der Rotorwelle ist über einen dem System inhärentes Übersetzungsverhältnis mit einer Weg- strecke x der Tür 1 verbunden. Entsprechend kann die Positi ¬ onsinformation x sowohl bereits in der Lagegebereinheit be ¬ rechnet werden als auch erst vom Steuergerät 5. Das Steuergerät 5 erhält vom Benutzer in irgendeiner Weise ein Sollpositionssignal x * für die Tür. In der Regel erzeugt der Benutzer mit einem Pushbutton o.Ä. den Befehl "Tür auf" oder "Tür zu". Der Befehl "Tür auf" erzeugt ein Sollpositi- onssignal x * für die Tür, welches der vollständig geöffneten Tür entspricht. Aus der Abweichung des Sollwertes x* und der aktuellen Position xi der Tür 1 kann das Steuergerät 5 einen in den Elektromotor 3 einzuprägenden Strom 13 bestimmen und so die Tür einem gewünschten Bewegungsprofil entsprechend in die geöffnete Stellung fahren.

Die Besonderheit des hier dargestellten elektrischen Antriebssystems besteht nun darin, dass die Ermittlung der ak ¬ tuellen Position x der Tür 1 auch dann möglich ist, wenn das Antriebssystem über den dargestellten Schalter 14 vom Netz zur Reduktion der Stand-by-Leistung getrennt ist. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn die elektrisch angetrie ¬ bene Tür 1 verhältnismäßig selten geöffnet bzw. geschlossen wird. Beispielsweise ist der Schalter 14 mit einem Betäti ¬ gungselement verknüpft, über das der Benutzer den Befehl zum Öffnen oder zum Schließen der Tür 1 gibt. Nur wenn eine solche Befehlsmeldung vorliegt, wird das Antriebssystem an das Versorgungsnetz angekoppelt. Auf diese Art und Weise lässt sich erheblich Energie einsparen.

Bei einem herkömmlichen Antriebssystem hätte diese Maßnahme jedoch zur Folge, dass zunächst eine Initialisierungsfahrt der Tür 1 durchgeführt werden muss, um die Positionsinforma ¬ tionen 12 wieder an das Steuergerät 5 melden zu können. Dies gilt insbesondere dann, wenn während der Netztrennung die Po ¬ sition der Tür 1 verändert wurde.

Um dies zu verhindern, wird die Lagegebereinheit der elektri ¬ schen Maschine 3 von einem Energiespeicher beispielsweise in Form eines Akkumulators gespeist. Entsprechend können auch

Positionsänderungen der Tür 1, die bei geöffnetem Schalter 14 beispielsweise per Hand von einem Benutzer durchgeführt wer- den, erfasst werden, und stehen nach erneutem Aufschalten des Versorgungsnetzes unmittelbar zur Verfügung.

Die beschriebene Lageerkennung während einer Trennung der An- triebseinheit vom Netz setzt voraus, dass der Energiespeicher genügend Reserven besitzt. Als Energiespeicher kann ferner auch ein Kondensator, insbesondere ein Doppelschichtkondensa ¬ tor, Super-Cap, Ultra-Cap, Gold-Cap etc. eingesetzt werden. Unabhängig vom Typ des Kondensators ist es vorteilhaft, wenn der Schalter 14 automatisch geschlossen wird, wenn der eingesetzte Energiespeicher nicht mehr genügend Reserven hat, um eine Lagererfassung im vom Netz getrennten Betrieb zu ermöglichen .

FIG 2 zeigt einen Elektromotor 3 mit integrierter Lagegebereinheit 4 nach einer Aus führungs form der Erfindung. Bei dem Elektromotor 3 handelt es sich um einen sinuskommutierten EC-Motor. Auf einer Welle 15 des Elektromotors 3 ist ein Ro- torblechpaket 16 aufgeschrumpft, auf dem zur Erzeugung eines Erregerfeldes Permanentmagnete aufgebracht sind. Ein Ständer ¬ blechpaket 18 enthält eine Ankerwicklung 17, die mit dem Ma ¬ schinenstrom gespeist wird, um die vom Benutzer vorgegebenen Sollpositionen der Tür 1 anzufahren. Der Elektromotor 3 wird über einen Klemmkasten 8 mit einer Gleichspannung versorgt, die von dem in FIG 1 dargestellten Netzgerät 2 zur Verfügung gestellt wird.

Der Rotor der elektrischen Maschine befindet sich zusammen mit einer Lagegebereinheit 4 in einem Maschinengehäuse 19. Die Lagegebereinheit 4 umfasst einen Sinus-Cosius-Geber 10, der mit der Rotorwelle 15 verbunden ist. Die Rotorwelle 15, die über Kugellager 20 und Lagerschilde 7 innerhalb des Ge ¬ häuses 19 gelagert ist, treibt somit ein rotierendes Element des Encoders mit der Rotorwinkelgeschwindigkeit an.

Innerhalb der Lagegebereinheit 4 befindet sich ein seriell arbeitender MikroController vom Typ MSP430, der die Daten des magnetisch arbeitenden Encoders seriell auswertet. Bei diesem Controller handelt es sich um eine besonders stromsparende Variante .

Die Lagegebereinheit 4 umfasst ferner einen Energiespeicher 6 in Form eines Akkumulators. Mit diesem werden die Elemente der Lagegebereinheit 4, d.h. der Encoder 10 und der Mikro- controller 9 mit Strom versorgt und zwar unabhängig von der Versorgungsnetzspannung. Um auf diese Weise auch im vom Netz getrennten Zustand möglichst lange die Lagegebereinheit 4 mit Energie versorgen zu können, ist die Verarbeitungseinheit 9 besonders stromsparend ausgeführt.

Ferner wird die maximale netzunabhängige Versorgungsdauer der Lagegebereinheit 4 durch ein intelligentes Abtastmanagement erheblich erhöht. Der Encoder 10 ist in der Lage, die Lage der Rotorwelle 15 im Bereich von 0° und 360° zu jedem Abtastzeitpunkt auszugeben. Um Rückschlüsse auf die absolute Posi ¬ tion der Tür 1 geben zu können, muss jedoch auch die Anzahl der vollständigen Wellenumdrehungen mitgezählt werden. Um dies gewährleisten zu können, sind mindestens zwei Abtast ¬ zeitpunkte des Encoders bei einer vollen Umdrehung der Rotorwelle 15 notwendig. Bezüglich der Abtastfrequenz heißt das, dass die Abtastfrequenz mit steigender Maschinendrehzahl zunehmen muss, wenn man stets bemüht ist, mit möglichst wenigen AbtastZeitpunkten auszukommen. Bei niedriger Maschinendrehzahl können die AbtastZeitpunkte zeitlich gesehen weiter auseinander liegen als bei einer hohen Maschinendrehzahl. Ein entsprechendes Management wird mit Hilfe des MikroControllers innerhalb der Lagegebereinheit 4 verwirklicht. Zwischen den AbtastZeitpunkten wird die Lagegebereinheit 4 in einen Ruhe ¬ zustand versetzt. Durch Auswahl einer Encoderplatine mit be ¬ sonders geringem Stand-by-Verbrauch kann hierdurch ein erheblicher Energieanteil eingespart werden.

Erst die hier dargestellte vom Netz unabhängige Stromversor ¬ gung des Encoders ermöglicht es, elektrische Türsysteme wäh ¬ rend der Benutzungspausen vom Netz zu trennen und somit in einem nennenswerten Maße Energie einzusparen. Erst dadurch, dass die Erfindung erneute Initialisierungsfahrten nach Beaufschlagung der Netzversorgung überflüssig macht, kann auch eine Kundenakzeptanz bei einem solchen System erzielt werden. Vorteilhafterweise könnte hierbei der in FIG 1 dargestellte Schalter 14 derart vom Steuergerät 5 angesteuert werden, dass er bei einem Fahrkommando automatisch schließt und am Fahrende automatisch wieder öffnet, um das Antriebssystem vom Netz zu trennen. Hierdurch lässt sich ein Maximum an Stand-by- Energie einsparen, wobei Initialisierungsfahrten beim Wiedereinschalten dennoch entbehrlich sind.