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Patent Searching and Data


Title:
DEVICE AND METHOD FOR DRIVING A VACUUM PUMP
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/211735
Kind Code:
A1
Abstract:
A vacuum pump drive having an electric motor (12) and having a frequency inverter (16) electrically connected to the electric motor (12) and arranged remote from the motor, wherein a transformer (20) is arranged in the electrical feed line (18) from the frequency inverter (16) to the electric motor (12), which transformer serves for the transmission of energy and has a core composed of ferrite or sintered material. The transformer is arranged closer to the motor than to the frequency inverter.

Inventors:
LIESSMANN MARKUS (DE)
WALZEL SEBASTIAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/063528
Publication Date:
December 14, 2017
Filing Date:
June 02, 2017
Export Citation:
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Assignee:
LEYBOLD GMBH (DE)
International Classes:
H01B7/00; F04D13/06; H02P27/04
Foreign References:
JP2001231268A2001-08-24
DE69505546T21999-08-19
DE19522873A11997-01-02
CN101950981A2011-01-19
EP0597365A11994-05-18
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
DOMPATENT VON KREISLER SELTING WERNER - PARTNERSCHAFT VON PATENTANWÄLTEN UND RECHTSANWÄLTEN MBB et al. (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Vakuumpumpenantrieb mit einem Elektromotor (12) und einem elektrisch mit dem Elektromotor (12) verbundenen und entfernt von dem Motor angeordneten Frequenzumrichter (16), d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass in der elektrischen Zuleitung (18) vom Frequenzumrichter (16) zum Elektromotor (12) ein Transformator (20) in Form eines Übertragers aus Ferrit oder Sintermaterial angeordnet ist.

2. Vakuumpumpenantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein erster Abschnitt (18a) der elektrischen Zuleitung (18) zwischen Frequenzumrichter (16) und Transformator (20) deutlich länger ausgebildet ist als ein zweiter Abschnitt (18b) der elektrischen Zuleitung (18) zwischen dem Transformator (20) und dem Elektromotor (12).

3. Vakuumpumpenantrieb nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Abschnitt mindestens zweimal so lang und vorzugsweise etwa mindestens zehnmal so lang wie ein zweiter Abschnitt (18b) der elektrischen Zuleitung (18) zwischen dem Transformator (20) und dem Elektromotor (12) ist.

4. Vakuumpumpenantrieb nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Frequenzumrichter (16) und der Transformator (20) zur Übertragung einer ersten Spannung über den ersten Zuleitungsabschnitt (18a) ausgebildet sind, die größer ist als die über den zweiten Zuleitungsabschnitt (18b) zwischen Transformator (20) und Elektromotor (12) übertragene Spannung.

5. Vakuumpumpe nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Spannung mindestens doppelt so groß und bevorzugt mindestens achtmal so groß ist wie die über den zweiten Zuleitungsabschnitt (18b) zwischen Transformator (20) und Elektromotor (12) übertragene Spannung.

6. Vakuumpumpenantrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Frequenzumrichter (16) mindestens 100 m und vorzugsweise mindestens 500 m von dem Elektromotor (12) entfernt angeordnet ist.

7. Vakuumpumpenantrieb nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Transformator (20) näher zu dem Elektromotor (12) als zu dem Frequenzumrichter (16) angeordnet ist.

8. Vakuumpumpenantrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stromkabel des ersten Zuleitungsabschnitts zwischen Frequenzumrichter (16) und Transformator (20) einen dünnen Querschnitt von maximal 1,5mm2 aufweisen.

9. Vakuumpumpenantrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kabel des ersten Zuleitungsabschnitts zwischen Frequenzumrichter (16) und Transformator (20) eine Kapazität von weniger als etwa 100pF/m aufweisen.

10. Vakuumpumpenantrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kabel des ersten Zuleitungsabschnitts zwischen Frequenzumrichter (16) und Transformator (20) dünner und mit geringerer Kapazität ausgebildet sind als die Kabel des zweiten Zuleitungsabschnitts zwischen Transformator (20) und Elektromotor (12).

11. Verfahren zum Antreiben einer Vakuumpumpe mit einem Vakuumpumpenantrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass über den ersten Zuleitungsabschnitt zwischen Frequenzumrichter (16) und Transformator (20) eine höhere Spannung und ein geringerer Strom übertragen werden als über den zweiten Zuleitungsabschnitt zwischen Transformator (20) und Elektromotor (12).

12. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannung des ersten Zuleitungsabschnitts mindestens fünfmal und vorzugsweise mindestens achtmal so groß ist wie die Spannung des zweiten Zuleitungsabschnitts.

Description:
Vorrichtung und Verfahren zum Antreiben einer Vakuumpumpe

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Antreiben einer Vakuumpumpe.

Es ist bekannt, Vakuumpumpen mit einem Elektromotor anzutreiben, der über eine elektrische Zuleitung von einem Frequenzumrichter mit einer Wechselspannung versorgt wird. Der Frequenzumrichter erzeugt eine Spannung variabler Frequenz und/oder Amplitude, um den Elektromotor frequenz- und/oder amplitudenabhängig zu betreiben.

Ein solcher Frequenzumrichter - auch Antriebsumrichter genannt - erzeugt eine in Spannung und Frequenz variable ein- oder mehrphasige Spannung. Üblicherweise werden derartige Umrichter entweder von einem Spannungsversorgungsnetz mit einer Wechselspannung von beispielsweise 230V oder 400V oder mit einer Gleichspannung von beispielsweise 24V oder 48V versorgt. Im Falle der Versorgung mit einer Wechselspannung wird diese gleichgerichtet und einem Gleichspannungszwischenkreis des Antriebsumrichters zugeführt. Im Falle der Versorgung mit einer Gleichspannung wird der Zwischenkreis direkt mit der Gleichspannung versorgt. Die im Zwischenkreis anliegende Gleichspannung wird dann in eine synthetische ein- oder mehrphasige Wechselspannung mit variabler Spannungsamplitude und/oder Frequenz umgewandelt und zur Versorgung des Elektromotors verwendet, der die Vakuumpumpe antreibt. Dabei stehen die Zwischenkreisspannung und die Nennspannung des Elektromotors üblicherweise in einem Verhältnis von etwa 1,5 zu 1.

Einige Vakuumpumpen, zum Beispiel in radioaktiver Umgebung, hohen Temperaturen, explosiven Umgebungen oder auch bei großen Beschleunigeranlagen, müssen über große Entfernungen, z.B. 1000 m, von dem Antriebsumrichter abgesetzt werden, da der Antriebsumrichter nicht zum Betrieb in beispielsweise radioaktiver, heißer oder explosiver Umgebung geeignet ist.

Gleichzeitig müssen die Pumpen aus Gründen der Isolationsfestigkeit (Paschen Gesetz), des Explosionsschutzes oder aus Gründen der Sicherheit mit einer geringen Spannung versorgt werden. Beispielsweise werden Turbomolekularpumpen (TMP) mit 24V oder 48V versorgt.

Diese geringen Versorgungsspannungen bedingen relativ hohe Ströme, welche wiederum bei langen Zuleitungen zu erhöhten Verlusten führen, welche kompensiert werden müssen. Weiterhin haben die Zuleitungen für hohe Ströme auch eine große Eigenkapazität, welche bei Betrieb des Motors fortwährend umgeladen werden muss. Das erhöht den Wert der Ströme über die lange Zuleitung weiter. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Leitungsverluste bei einem Vakuumpumpenantrieb mit entfernt von einem Elektromotor angeordnetem Frequenzumrichter zu reduzieren.

Der erfindungsgemäße Vakuumpumpenantrieb ist definiert durch die Merkmale von Patentanspruch 1. Das erfindungsgemäße Verfahren ist definiert durch die Merkmale von Patentanspruch 9.

Die Erfindung basiert auf dem Grundgedanken, in der elektrischen Zuleitung vom Frequenzumrichter zum Elektromotor des Vakuumpumpenantriebs einen Transformator in Form eines Übertragers aus Ferrit oder Sintermaterial vorzusehen, um die vom Antriebsumrichter gelieferte Spannung zur Versorgung des Motors auf ein anderes Spannungsniveau zu transformieren, zum Beispiel von 400V auf 48V.

Diese Verschaltung ermöglicht es, zur Versorgung des Antriebsmotors einer Vakuumpumpe einen Antriebsumrichter einzusetzen, welcher eine im Verhältnis zu Motorspannung deutlich höhere Zwischenkreisspannung und damit auch Motorausgangsspannung besitzt (z. B. von etwa 200V oder 400V).

Auch eine umgekehrte Transformation und damit der Einsatz eines Antriebsumrichters mit deutlich kleinerer Zwischenkreisspannung im Verhältnis zur Motornennspannung sind möglich . Damit könnten beispielsweise hohe Drehfeldfrequenzen bei verhältnismäßig hohen Motornennspannungen erzeugt werden.

Bei dem Transformator kann es sich um einen einphasigen oder um einen mehrphasigen Transformator handeln, wobei bei mehrphasigen Systemen auch mehrere einphasige Transformatoren eingesetzt werden. Auch die Verschaltung mehrerer Transformatoren hintereinander zur stufenweisen Anpassung ist möglich.

In der Erfindung wird vorgeschlagen zur Versorgung der Vakuumpumpe einen Umrichter einzusetzen, welcher eine deutlich höhere Ausgangsspannung als die Motorspannung besitzt, beispielsweise einen Standard-Umrichter mit 230V oder 400V Netz-Versorgung.

In unmittelbarer Nähe der anzutreibenden Pumpe wäre dann ein Transformator zwischen dem Umrichter und der Vakuumpumpe installiert. Dieser Transformator transformiert die Spannung von beispielsweise 230V oder 400V auf das für den Motor notwendige Niveau, z. B. 48V. Auf dem überwiegenden Teil der Motorleitung wären dann eine höhere Spannung und ein geringerer Strom vorhanden, welches wiederum zu geringen Verlusten auf der Zuleitung führt. Gleichzeitig kann die zu dem Transformator führende Zuleitung dünner und damit kapazitätsärmer ausgeführt werden als zuvor.

Der Transformator kann vollständig gekapselt oder vergossen sein, so dass keine Gefahr der Verunreinigung oder eines Spannungsüberschlages besteht. Zudem sind Transformatoren unempfindlich gegenüber Temperaturen oder radioaktiver Bestrahlung.

Im Folgenden werden anhand der Figuren Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert. Die Figuren zeigen :

Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel,

Fig. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel und

Fig. 3 ein drittes Ausführungsbeispiel. Bei allen der drei dargestellten Ausführungsbeispiele ist ein Elektromotor 12 zum Antrieb einer Vakuumpumpe 14 vorgesehen. Der Elektromotor 12 wird von einem Frequenzumrichter 16 über eine elektrische Zuleitung 18 mit einer elektrischen Spannung variabler Frequenz und Amplitude versorgt. Das Drehmoment des Elektromotors 12 wird amplituden- und frequenzabhängig über den Frequenzumrichter 16 erzeugt.

Der Frequenzumrichter 16 ist aufgrund von Sicherheitsanforderungen in einem Abstand von mindestens 800m und vorzugsweise etwa 1km von dem Antriebselektromotor 12 und der Vakuumpumpe 14 angeordnet. Um die elektrischen Verluste bei der Übertragung der Antriebsspannung über die lange elektrische Zuleitung 18 zu reduzieren, ist in der Zuleitung 18 ein elektrischer Transformator 20 in Form eines Übertragers aus Ferrit oder Sintermaterial vorgesehen. Ein erster Abschnitt 18a der elektrischen Zuleitung 18 ist der Zuleitungsabschnitt zwischen dem Frequenzumrichter 16 und dem Transformator 20. Ein zweiter Zuleitungsabschnitt 18b der elektrischen Zuleitung 18 ist der Zuleitungsabschnitt zwischen dem Transformator 20 und dem Elektromotor 12. Allen drei Ausführungsbeispielen ist gemein, dass der erste Zuleitungsabschnitt 18a erheblich länger ist als der Zuleitungsabschnitt 18b. Während der Zuleitungsabschnitt 18b nur eine Länge von wenigen Metern aufweist, ist der Zuleitungsabschnitt 18a mehrere hundert Meter lang.

Frequenzumrichter 16 und Transformator 20 sind dazu ausgebildet, über den ersten Zuleitungsabschnitt 18a eine Spannung von mehreren hundert Volt, zum Beispiel 400V, zu übertragen, während über den Zuleitungsabschnitt 18b nur eine Spannung von wenigen zehn Volt, zum Beispiel 48V, übertragen wird. Mit Hilfe der 48V-Wechselspannung des zweiten Zuleitungsabschnitts 18b werden die Sicherheitsanforderungen, die zum Beispiel in radioaktiver Umgebung, bei hohen Temperaturen, in explosiven Umgebungen oder auch bei großen Beschleunigeranlagen bestehen, eingehalten, während die Leitungsverluste der Übertragung vom Frequenzumrichter zum Elektromotor 12 dadurch reduziert werden, dass der möglichst lange erste Zuleitungsabschnitt 18a eine sehr viel höhere Wechselspannung mit dadurch deutlich geringeren Verlusten überträgt.

Der Querschnitt der für die erste Zuleitung 18a verwendeten Leitungen ist geringer als der Querschnitt der für die zweite Zuleitung 18b verwendeten Leitungen und beträgt maximal 1,5mm 2 Die Kapazität der für den ersten Zuleitungsabschnitt 18a verwendeten Leitungen ist ebenfalls geringer als die Kapazität der für den zweiten Zuleitungsabschnitt 18b verwendeten Leitungen und beträgt weniger als etwa 100pF/m .

Während also über den ersten Zuleitungsabschnitt 18a über eine lange Leitung eine hohe Spannung und ein geringer Strom durch ein dünnes Kabel mit geringer Kapazität und geringen Verlusten übertragen werden, wird über einen kurzen Zuleitungsabschnitt 18b ein hoher Strom und eine geringe Spannung übertragen.

Der wesentliche Vorteil der Erfindung besteht darin, dass je nach Position des Transformators 20 innerhalb der Zuleitung 18 die Strombelastung eines großen Teils der Motorzuleitung 18 erheblich reduziert wird. Damit werden die Leitungsverluste deutlich minimiert. Zugleich kann der elektrisch leitfähige Querschnitt der Zuleitung 18 deutlich verringert werden. Das spart Kosten, verringert zugleich auch die elektrische Kapazität der Zuleitung und damit die Umladungsströme oder Blindströme im Antriebsumrichter 16.

Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 wird ein dreiphasiger Transformator innerhalb einer dreiphasigen Zuleitung 18 betrieben.

Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 wird ein zweiphasiger Transformator in einer zweiphasigen Zuleitung 18 betrieben.

Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 werden zwei parallel geschaltete zweiphasige Transformatoren 20 in einer dreiphasigen Zuleitung 18 betrieben.