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Title:
DEVICE AND METHOD FOR HANDLING FLAT AND/OR FILM MATERIAL ROLLED UP ON ROLLERS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/066695
Kind Code:
A1
Abstract:
A device is disclosed for handing flat and/or film material rolled up on rollers. The device (1) comprises an installation position for accommodating rollers with flat and/or film material by rotation. The device additionally comprises coupling means, by means whereof free end regions of flat and/or film material of different rollers can be connected to flat and/or film material which is guided in the device. Furthermore, at least one suction instrument (7) is provided for gripping the free end region of the flat and/or film material by means of negative pressure.

Inventors:
WIMMER THOMAS (DE)
SPINDLER HERBERT (DE)
WERNER JÜRGEN (DE)
Application Number:
PCT/EP2015/075003
Publication Date:
May 06, 2016
Filing Date:
October 28, 2015
Export Citation:
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Assignee:
KRONES AG (DE)
International Classes:
B65H19/18; B65B41/12
Foreign References:
DE102004026312A12005-12-15
JPH07101602A1995-04-18
EP0318427A11989-05-31
DE4040545A11991-06-20
DE102004026312A12005-12-15
DE102013110944A12015-04-02
Attorney, Agent or Firm:
BENNINGER, JOHANNES (DE)
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Claims:
Ansprüche

Vorrichtung (12) zum Umgang mit auf Rollen (14, 15) aufgewickeltem Flach- und/oder Folienmaterial (26), umfassend

- wenigstens eine Einbauposition (EB1 ; EB2), die zur drehenden Aufnahme von Rollen (14, 15) mit Flach- und/oder Folienmaterial (26) vorgesehen ist,

- mindestens ein Koppelungsmittel zur Verbindung freier Endbereiche (50) von

Flach- und/oder Folienmaterial der Rollen (14, 15) in der wenigstens einen Einbauposition (EB1 , EB2) mit Flach- und/oder Folienmaterial (26), das innerhalb der Vorrichtung (12) zu Verpackungszwecken geführt ist,

- mindestens ein Sauginstrument (55) mit mindestens einem Aufsatz, über welchen zum Greifen des freien Endbereichs (50) von Flach- und/oder Folienmaterial (26) ein Unterdruck an das Flach- und/oder Folienmaterial (26) anlegbar ist.

Vorrichtung nach Anspruch 1 , bei der das Sauginstrument (55) eine innerhalb der Verpackungsmaschine (10) gesteuert verstellbare und/oder um ihre Längsachse drehbare Greif- und/oder Handhabungseinrichtung (52) zur Erfassung der von einer neu eingesetzten Rolle (14) bereitgestellten Materialbahn (26) mittels pneumatischen Saugdrucks bildet.

Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, bei der das Sauginstrument (55) durch einen innerhalb der Verpackungsmaschine (10) gesteuert verstellbaren und/oder um seine Längsachse drehbaren Saugstab (56) zur Erfassung der von der neuen Rolle (14) bereitgestellten Materialbahn (26) mittels pneumatischen Saugdrucks gebildet ist oder einen solchen Saugstab (56) aufweist.

Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei der das Sauginstrument (55) eine Mehrzahl bzw. Vielzahl von über das Sauginstrument (55) bzw. über den Saugstab (56) verteilten Saugpartien (72) aufweist ist, die jeweils mit Unterdruck beaufschlagbar sind.

Vorrichtung nach Anspruch 4, bei der mindestens einer Saugpartie (72) ein

Funktionsaufsatz (70) zugeordnet ist, der mit der jeweiligen Saugpartie (72) in

Wirkverbindung steht und vom Sauginstrument (55) abgenommen werden kann, wobei der durch die jeweilige Saugpartie (72) freigebbare Unterdruck mittels des zugeordneten Funktionsaufsatzes (70) hinsichtlich Größe und/oder Orientierung beeinflussbar ist.

6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, bei der wenigstens ein Funktionsaufsatz (70) eine Kontaktfläche für das Flach- und/oder Folienmaterial (26) bereitstellt und zumindest anteilig flexibel und vorzugsweise aus Kunststoff, insbesondere als flexibler Balg ausgebildet ist.

7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, bei welcher das Sauginstrument (55) im Bereich einer oder mehrerer jeweiliger Saugpartien (72) jeweils eine Tasche (78) bereitstellt, in welcher der jeweilige Funktionsaufsatz (70) aufgenommen ist.

8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, bei welcher der jeweilige

Funktionsaufsatz (70) über Schraub- und/oder Steckverbindungen abnehmbar am Sauginstrument (55) gehalten ist.

9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei der das mindestens eine

Sauginstrument (55) zur gemeinsamen Übertragung eines Unterdrucks ein

Leitungssystem (82) bereitstellt, an welches die mehreren Saugpartien (72) in Serie gekoppelt sind.

10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 9, bei der einer oder mehreren der

Saugpartien (72) jeweils ein Ventil und/oder eine Drossel zugeordnet ist, wobei der Funktionsaufsatz (70) mit dem Ventil bzw. der Drossel in Wirkverbindung steht, so dass das jeweilige Ventil zur Freigabe eines Unterdrucks geöffnet ist und/oder die Drossel zur variablen Beaufschlagung mit Unterdruck gesteuert wird, wenn der jeweilige Funktionsaufsatz (70) mit dem Sauginstrument (55) in Verbindung steht, und wobei bei abgenommenem Funktionsaufsatz (70) das jeweilige Ventil geschlossen und die jeweilige Saugpartie (72) deaktiviert wird bzw. die Drossel zur Reduzierung des Unterdrucks angesteuert wird.

1 1 . Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 10, bei welcher das Sauginstrument (55) im Bereich einer oder mehrerer jeweiliger Saugpartien (72) eine jeweilige Tasche (78) bereitstellt, in welcher der jeweilige Funktionsaufsatz (70) aufgenommen ist. 12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 1 1 , bei welcher der jeweilige

Funktionsaufsatz (70) über Schraub- und/oder Steckverbindungen abnehmbar am Sauginstrument (55) gehalten ist.

13. Vorrichtung (12) zur Handhabung von auf Rollen (14, 15) gewickeltem und als

Verpackungsmaterial zur Verpackung von Stückgütern, Gebinden oder dergleichen Artikelzusammenstellungen dienendem Flach- und/oder Folienmaterial (26) innerhalb einer Verpackungsmaschine (10), die wenigstens eine Einbauposition (EB1 ; EB2) zur jeweiligen drehbaren Aufnahme von Rollen (14, 15) mit Flach- und/oder Folienmaterial (26) sowie Fixierungs- und/oder Schweißeinrichtungen (32) zum Ausrichten und/oder Verbinden freier Endbereiche (50) von Flach- und/oder Folienmaterial (26) der in der wenigstens einen Einbauposition (EB1 oder EB2) jeweils eingesetzten neuen Rolle (14) mit einer bereits in der Verpackungsmaschine (10) geführten Materialbahn (26) aufweist, wobei die Vorrichtung (12) wenigstens eine durch das Sauginstrument (55) gebildete steuerbare Greif- und/oder Handhabungseinrichtung (52) zur gesteuerten Handhabung und Bewegung der äußeren Lage der Materialbahn (26) der neuen Rolle (14) zur Fixierungs- und/oder Schweißeinrichtung (32) aufweist, und wobei die durch das Sauginstrument (55) gebildete steuerbare Greif- und/oder

Handhabungseinrichtung (52) einen Teil einer automatisierbaren Rollenwechseleinheit der Vorrichtung (12) bildet.

14. Verfahren zur Handhabung von auf Rollen (14, 15) gewickeltem und als

Verpackungsmaterial zur Verpackung von Stückgütern, Gebinden oder dergleichen Artikelzusammenstellungen dienendem Flach- und/oder Folienmaterial (26), bei dem eine zumindest teilweise abgewickelte und/oder aufgebrauchte Rolle (15) zur

Aufrechterhaltung eines Verpackungsbetriebes aus wenigstens einer Einbauposition (EB1 ; EB2) einer Verpackungsmaschine (10) entnommen und jeweils gegen eine neue Rolle (14) mit Flach- und/oder Folienmaterial (26) ausgetauscht wird, indem nach jeweiliger Positionierung einer neuen Rolle (14) deren au ßen liegende Lage (36) an Flach- und/oder Folienmaterial (26) in Nähe oder im Bereich ihres freien Endes (50) mittels einer durch ein Sauginstrument (55) gebildeten beweglichen Greif- und/oder Handhabungseinrichtung (52) abgezogen und zur Bildung einer

ununterbrochenen Materialbahn (26) mit einem Abschnitt einer in eine

Verpackungsstraße geführten Materialbahn (26) haftend verbunden wird, wobei die von der jeweils neuen Rolle (14) abgezogene Materialbahn (26) mittels der durch das Sauginstrument (55) gebildeten steuerbaren Greif- und/oder Handhabungseinrichtung (52) erfasst und in Richtung zur bereits in die Verpackungsstraße führenden

Materialbahn (26) und/oder zu einer Fixierungs- und/oder Schweißeinrichtung (32) bewegt wird.

15. Verfahren nach Anspruch 14, bei dem die von der neuen Rolle (14) bereitgestellte Materialbahn (26) mittels der automatisiert bewegten und in ihren Halte- und/oder Haftaktivitäten gesteuerten Greif- und/oder Handhabungseinrichtung (52) bzw. mittels des Sauginstruments (55) von der jeweils neuen Rolle (14) abgezogen und jeweils an ihre vorgesehene Position zur haftenden Verbindung mit der bereits in die

Verpackungsstraße führenden Materialbahn (26) und/oder zur Fixierungs- und/oder Schweißeinrichtung (32) bewegt wird.

16. Verfahren nach Anspruch 14 oder 15, bei dem der freie Endbereich (50) von Flach- und/oder Folienmaterial (26) der jeweiligen neuen Rolle (14) mittels einer Vielzahl von über das Sauginstrument (55) verteilten Saugpartien (72) erfasst und abgezogen wird, wobei die Saugpartien (72) jeweils mit Unterdruck beaufschlagt werden.

17. Verfahren nach Anspruch 16, bei dem einer oder mehreren der Saugpartien (72) jeweils ein Ventil und/oder eine Drossel zugeordnet ist, wobei der Funktionsaufsatz (70) mit dem Ventil bzw. der Drossel in Wirkverbindung steht, so dass das jeweilige Ventil zur Freigabe eines Unterdrucks geöffnet ist und/oder die Drossel zur variablen Beaufschlagung mit Unterdruck gesteuert wird, wenn der jeweilige Funktionsaufsatz (70) mit dem Sauginstrument (55) in Verbindung steht und bei abgenommenem Funktionsaufsatz (70) das jeweilige Ventil geschlossen und die jeweilige Saugpartie (72) deaktiviert wird bzw. die Drossel zur Reduzierung des Unterdrucks angesteuert wird.

Description:
Vorrichtung u nd Verfah ren zu m U mgang mit auf Rollen aufgewickeltem Flach- u nd/oder Folienmaterial

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Umgang mit auf Rollen aufgewickeltem Flach- und/oder Folienmaterial mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1 . Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Handhabung von auf Rollen gewickeltem und als Verpackungsmaterial zur Verpackung von Stückgütern, Gebinden oder dergleichen Artikelzusammenstellungen dienendem Flach- und/oder Folienmaterial mit den Merkmalen des unabhängigen Verfahrensanspruchs 14. Bei einer Gruppierung und Zusammenstellung von Artikeln zu Gebinden, bspw. von Getränkebehältern o. dgl., werden diese in der Praxis häufig durch Schrumpffolie zusammengehalten, um ein Verrutschen oder ein Lösen aus der Zusammenstellung während der weiteren Handhabung bzw. beim Transport zu verhindern. Bekannt sind aus dem Stand der Technik bspw. Gebinde, welche vier, sechs oder mehr Behälter umfassen. Derartige Gebinde stellen eine sehr gebräuchliche Variante von Verkaufseinheiten für Getränkebehälter oder Flaschen aus PET- Kunststoff dar. Um beim Verpacken und/oder bei einer nachfolgenden Palettierung einen hohen Durchsatz zu erreichen, ist eine möglichst rasche Zusammenstellung derartiger Gebinde ohne Unterbrechung einzelner Prozessschritte wünschenswert. Um das Verpackungsmaterial bzw. die Schrumpffolie zur teilweisen oder vollständigen Umhüllung Gebinde zur Verfügung zu stellen, sind bereits Vorrichtungen sowie Verfahren bekannt, welche das Material von einer Rolle oder von mehreren Rollen abwickeln, innerhalb einer Verpackungsmaschine befördern und damit die einzelnen Gebinde bzw. die jeweiligen Artikel, welche das jeweilige Gebinde bilden sollen, mit dem Verpackungsmaterial umhüllen. Das Abwickeln des Verpackungsmaterials von der Rolle erfolgt hierbei üblicherweise maschinell und in kontinuierlichem Prozess. Es sind

Vorrichtungen bekannt, in denen das Verpackungsmaterial über Walzen von der dabei rotierenden Rolle abgezogen wird. Ist eine Rolle abgewickelt und der Vorrat an

Verpackungsmaterial der Rolle erschöpft, so muss ein Austausch der jeweiligen Rolle bzw. ein Ersatz durch eine neue Rolle erfolgen. Allerdings ist mit einem solchen

Rollenwechsel eine unerwünschte Unterbrechung des Prozesses der Zusammenstellung und Verpackung von Gebinden verbunden. Ein Verfahren und eine Vorrichtung, mittels welchen neue Rollen zugestellt sowie verbrauchte Rollen innerhalb einer Verpackungsmaschine gewechselt werden können, sind beispielsweise aus der DE 40 40 545 A1 bekannt. Diese bekannte Vorrichtung weist mehrere Vorratsrollen mit Streifenmaterial auf, die nebeneinander angeordnet sind. Der Kern der Rollen ist jeweils auf einen gemeinsamen Zapfen aufgesetzt. Ein Anfang des Streifenmaterials wird vorhergehend mit einer Walze in Verbindung gesetzt, welche das Streifenmaterial von der jeweiligen Rolle abzieht und in Richtung nach unten von der Vorrichtung weg führt. Um diese bekannte Vorrichtung betreiben zu können und das Material von der Rolle abzuwickeln, muss die Rolle mit ihrem Kern drehrichtungskonform auf den Zapfen aufgesetzt werden. Das Streifenmaterial bzw. die erste Lage des

Streifenmaterials muss von oben kommend in Richtung der Walzen abtauchen. Wäre die Rolle mit gegensinniger Drehrichtung auf den Zapfen aufgesetzt, so könnte das

Streifenmaterial nicht oder nur schwer von der Rolle abgezogen werden, woraus

Komplikationen bei der Abwicklung entstünden. Je nach Drehrichtung der aufgesetzten neuen Rollen ist bei diesen bekannten Vorrichtungen ein manuelles Umsetzen und drehrichtungskonformes erneutes Aufsetzen unverzichtbar, um einen störungsfreien Betrieb gewährleisten zu können.

Eine solche Vorrichtung mit einer Folienspleißstation, bei der die Folienbahn einer neu in eine Verpackungsmaschine eingesetzten Rolle mit Unterstützung einer

Halteeinrichtung einer Schweißeinrichtung zugeführt wird, ist aus der DE 10 2004 026 312 A1 bekannt. Die Halteeinrichtung kann insbesondere als manuell handhabbare

Klemmleiste ausgebildet sein, mit deren Hilfe ein Folienanfang von einer neuen Rolle abgezogen und einer Transfereinrichtung zur Verfügung gestellt wird, die für eine

Zuführung des Folienanfangs zu einer Schweißeinrichtung sorgen kann, mittels derer der Folienanfang mit einer bereits in der Verpackungsmaschine befindlichen Folienbahn verschweißt wird. Die Klemmleiste wird dort als manuell leicht handhabbares Hilfsmittel bezeichnet, mit der die Folienbahn in eine passende Position gebracht werden kann. Allerdings ist die Klemmleiste lose, d.h. nicht mit der Maschine oder der

Schweißeinrichtung verbunden. Ein zumindest teilautomatisierbares Verfahren zum Rollenwechsel und eine entsprechende Vorrichtung ist aus der DE 10 2013 1 10 944 A1 bekannt. Dort sind die neu einer Verpackungsmaschine zuzuführenden Folienrollen jeweils auf unterschiedlich konfigurierten Wechselträgereinheiten montiert, die abwechselnd in unterschiedlichen Einbaupositionen in die Verpackungsmaschine eingesetzt werden können. Eine manuelle Zuführung eines freien Folienendes der neuen Rollen erübrigt sich hierbei, da die Wechselträgereinheiten in einer Weise konfiguriert sind, dass die Folienabschnitte in der Maschine automatisiert miteinander verbunden werden können.

Sofern keine solchen Wechselträgereinheiten zur Verfügung stehen oder verwendet werden sollen, bleibt es beim Erfordernis der manuellen Handhabung der Folienenden nach dem Austausch verbrauchter Folienrollen gegen neue Rollen. So bleibt es weiterhin nahezu unverzichtbar, den Anfang einer Materialbahn einer neu eingesetzten Rolle manuell abzuziehen und in die weiteren Förder- und Umlenkelemente der

Verpackungsmaschine einzufädeln, was bei jedem Rollenwechsel einen zumindest kurzzeitigen Maschinenstopp und ein manuelles Handhaben und Unterstützen der ununterbrochenen Materialförderung für das Verpackungsmaterial erfordert.

Ein vorrangiges Ziel der Erfindung wird daher darin gesehen, eine Vorrichtung und ein Verfahren zur teil- oder vollautomatisierbaren Handhabung von auf Rollen

aufgewickeltem Flach- und/oder Folienmaterial zur Verfügung zu stellen, wodurch die Störungsanfälligkeit einer Verpackungsmaschine reduziert werden kann. Zudem sollen die erfindungsgemäße Vorrichtung und das erfindungsgemäße Verfahren die

Handhabung von Flach- und/oder Folienmaterial vereinfachen und einen weitgehend ununterbrochenen Betrieb einer Verpackungsmaschine auch über einen Rollenwechsel hinweg ermöglichen können.

Diese Ziele der Erfindung werden mit den Gegenständen der unabhängigen Ansprüche erreicht. Merkmale vorteilhafter Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.

Zur Erreichung des genannten Ziels schlägt die Erfindung eine Vorrichtung zum Umgang mit auf Rollen aufgewickeltem Flach- und/oder Folienmaterial vor, wobei die Vorrichtung wenigstens eine Einbauposition aufweist, die zur drehenden Aufnahme von Rollen mit Flach- und/oder Folienmaterial vorgesehen ist. Zudem weist die Vorrichtung mindestens ein Koppelungsmittel auf zur Verbindung freier Endbereiche von Flach- und/oder Folienmaterial der Rollen in der wenigstens einen Einbauposition mit Flach- und/oder Folienmaterial, das innerhalb der Vorrichtung zu Verpackungszwecken geführt ist. Außerdem ist mindestens ein Sauginstrument mit mindestens einem Aufsatz vorgesehen, über welchen zum Greifen eines freien Endbereichs von Flach- und/oder Folienmaterial ein Unterdruck an das Flach- und/oder Folienmaterial anlegbar ist. Es sei jedoch an dieser Stelle betont, dass auf diesen Aufsatz wahlweise auch verzichtet werden kann, bzw. dass dieser Aufsatz integrierter bzw. baulich integrierter Bestandteil einer das Sauginstrument bildenden Greif- und/oder Handhabungseinrichtung sein kann. So sieht eine Variante der Vorrichtung vor, dass das Sauginstrument eine innerhalb der

Verpackungsmaschine gesteuert verstellbare und/oder um ihre Längsachse drehbare Greif- und/oder Handhabungseinrichtung zur Erfassung der von einer neu eingesetzten Rolle bereitgestellten Materialbahn mittels pneumatischen Saugdrucks bildet.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann insbesondere für die Handhabung von auf Rollen gewickeltem und als Verpackungsmaterial zur Verpackung von Stückgütern, Gebinden oder dergleichen Artikelzusammenstellungen dienendem Flach- und/oder Folienmaterial innerhalb einer Verpackungsmaschine vorgesehen sein, die wenigstens eine Einbauposition für eine Rolle, wahlweise auch zwei unterschiedliche

Einbaupositionen zur jeweiligen drehbaren Aufnahme von Rollen mit Flach- und/oder Folienmaterial sowie Fixierungs- und/oder Schweißeinrichtungen zum Ausrichten und/oder Verbinden freier Endbereiche von Flach- und/oder Folienmaterial der in den wenigstens zwei Einbaupositionen jeweils eingesetzten neuen Rollen mit einer bereits in der Verpackungsmaschine geführten Materialbahn aufweist. Die Vorrichtung kann gemäß einer optionalen Ausstattungsvariante zudem wenigstens eine Erfassungseinrichtung zur vorzugsweise optischen Detektion einer Drehrichtung und/oder Positionierung eines freien Endes einer außen liegenden Lage der Materialbahn jeder neuen Rolle sowie wenigstens eine steuerbare Greif- und/oder Handhabungseinrichtung zur Handhabung und

Bewegung der äußeren Lage der Materialbahn der neuen Rolle zur

Koppelungseinrichtung bzw. zur Fixierungs- und/oder Schweißeinrichtung aufweisen. Die automatisiert und/oder in zumindest partieller Abhängigkeit von den Signalen der

Erfassungseinrichtung steuerbare Greif- und/oder Handhabungseinrichtung bildet gemäß dieser Ausstattungsoption einen Teil einer automatisierbaren Rollenwechseleinheit der Vorrichtung.

Die Greif- und/oder Handhabungseinrichtung ist durch wenigstens ein dem Maschinenabschnitt einer Verpackungsstraße zugeordnetes, in seinen Bewegungen und seinen die Materialbahn erfassenden, greifenden und/oder innerhalb der

Verpackungsstraße bewegenden Handhabungsschritten steuerbares Greif- und

Führungselement gebildet. Die optional zu verstehende Erfassungseinrichtung kann wenigstens ein im Bereich der wenigstens zwei Einbaupositionen feststehendes optisches Detektionssystem umfassen, mittels welchem die Drehrichtung und/oder

drehrichtungskonforme Orientierung der in der wenigstens einen Einbauposition eingesetzten Rolle bzw. der jeweiligen in den wenigstens zwei Einbaupositionen eingesetzten neuen Rollen feststellbar und/oder überprüfbar ist. Au ßerdem ist damit der Materialbahnanfang der äußeren Lage erkennbar, der mit der Greif- und/oder

Handhabungseinrichtung erfasst werden soll. Die Erfassungseinrichtung kann auch einen optischen Detektor besitzen, welcher über die Handhabungseinrichtung in den Bereich der jeweiligen neuen Rolle bewegt wird und dort zum Überprüfen und/oder Feststellen der Drehrichtung und/oder drehrichtungskonformen Positionierung der neuen Rolle und/oder zur Erkennung der Position des Materialbahnanfangs der äu ßeren Lage ihre jeweilige optische Kennzeichnung erkennt.

Die erwähnte Greif- und/oder Handhabungseinrichtung kann insbesondere durch mindestens ein innerhalb der Verpackungsmaschine gesteuert verstellbares und/oder um seine Längsachse drehbares Sauginstrument, insbesondere durch mindestens einen gesteuert verstellbaren und/oder um seine Längsachse drehbaren Saugstab zur

Erfassung der von der neuen Rolle bereitgestellten Materialbahn mittels pneumatischen Saugdrucks gebildet sein oder einen solchen Saugstab aufweisen. Wahlweise kann die Greif- und/oder Handhabungseinrichtung auch durch wenigstens eine Leiste mit steuerbaren Saugnäpfen o. dgl. gebildet sein oder eine solche Leiste aufweisen. Dieses Saugrohr muss in der Lage sein, einen Materialbahnanfang einer äußersten Lage einer neuen Rolle zu erfassen und zur Fixierungs-, Verbindungs- und/oder Schweißeinrichtung zu fördern, wo die dauerhafte Verbindung zur noch in der Maschine befindlichen

Materialbahn hergestellt werden kann, so dass die Materialbahnzufuhr in den

Verpackungsbereich, wo die Artikel, Stückgüter oder Gebinde mit der Materialbahn oder Folie umhüllt oder teilumhüllt werden, fortgesetzt bzw. aufrechterhalten werden kann.

Das die Greif- und/oder Handhabungseinrichtung der erfindungsgemäßen

Vorrichtung bildende Sauginstrument ist mit einer Vielzahl von über das Sauginstrument verteilten Saugpartien ausgestattet, die zum Greifen eines freien Endbereichs von Flach- und/oder Folienmaterial jeweils mit einem Unterdruck beaufschlagbar sind. Die

Saugpartien können gleichmäßig verteilt entlang des Sauginstruments vorgesehen sein bzw. gleichmäßig oder äquidistant verteilt in das Sauginstrument eingebracht sein.

Insbesondere kann das Sauginstrument wenigstens fünf solcher Saugpartien umfassen. Die Saugpartien können miteinander eine lineare Anordnung im Sauginstrument ausbilden bzw. linear in das Sauginstrument eingebracht sein, d.h. in linear fluchtender Anordnung zueinander. Denkbar ist bspw., dass das Sauginstrument um seine

Längsachse gedreht werden kann.

Es kann zudem von Vorteil sein, das mindestens eine Sauginstrument zum Abziehen von Flach- und/oder Folienmaterial der jeweiligen Rolle versetzbar auszugestalten bzw. versetzbar aufzuhängen bzw. zu lagern. Insbesondere ist denkbar, dass das Sauginstrument zum Abziehen von Flach- und/oder Folienmaterial in Richtung weg der jeweiligen Einbauposition bzw. in Richtung weg der jeweiligen Rolle bewegt wird. Das Sauginstrument kann hierzu mit der zuvor bereits erwähnten Steuerungseinrichtung gekoppelt sein, welche den jeweiligen Versatz des Sauginstrumentes zum Abziehen des Flach- und/oder Folienmaterials vorgibt. Um das Sauginstrument zu versetzen, kann das Sauginstrument mit einer Linearführung in Verbindung stehen bzw. an einen Schlitten einer Linearführung gekoppelt sein. Auch andere Führungsbahnen sind denkbar, bspw. bogen- oder S-förmige o. dgl., die dazu dienen, die Materialbahn in gewünschter Weise zur Verbindungseinrichtung, bspw. zur Schweißeinrichtung zu bringen.

Weiterhin kann vorgesehen sein, dass mindestens einer Saugpartie ein

Funktionsaufsatz zugeordnet ist, der mit der jeweiligen Saugpartie in Wirkverbindung steht und vom Sauginstrument abgenommen werden kann. Der Funktionsaufsatz kann dazu dienen, das Greifen der jeweiligen Materialbahn via Unterdruck zu verbessern. Insbesondere kann hierbei vorgesehen sein, dass der durch die jeweilige Saugpartie freigebbare Unterdruck mittels des zugeordneten Funktionsaufsatzes hinsichtlich Größe und/oder Orientierung beeinflussbar ist. Auch kann es sein, dass wenigstens ein

Funktionsaufsatz und vorzugsweise sämtliche Funktionsaufsätze eine Kontaktfläche für das Flach- und/oder Folienmaterial bereitstellen und zumindest anteilig flexibel und vorzugsweise aus Kunststoff ausgebildet sind. Weiter kann der wenigstens eine

Funktionsaufsatz bzw. können die Funktionsaufsätze jeweils als flexibler Balg oder als flexible Saugglocke o. dgl. ausgebildet sein.

Auch kann es sein, dass eine jeweilige Saugpartie über ihren zugeordneten Funktionsaufsatz au ßer Kraft bzw. wahlweise gedrosselt gesetzt werden kann. Bei Materialbahnen mit unterschiedlicher Quererstreckung bzw. mit unterschiedlicher Bahnbreite kann dies von Vorteil sein, wenn die jeweilige Saugpartie aufgrund ihrer Position im Sauginstrument den Endbereich des Flach- und/oder Folienmaterials einer Rolle nicht mittels Unterdruck greifen kann. Durch eine Deaktivierung der entsprechenden Saugpartie oder durch deren Drosselung kann einerseits Energie gespart werden. Zudem wird ggf. ein Abfallen des Unterdrucks an weiteren Saugpartien vermieden, wenn die mindestens eine Saugpartie au ßer Funktion gesetzt wird. Sofern hierauf folgend Flach- und/oder Folienmaterial einer weiteren Rolle mit größerer Tiefe bzw. Quererstreckung gegriffen werden soll, kann die jeweilige Saugpartie das Flach- und/oder Folienmaterial ggf. via Unterdruck greifen. Die jeweilige Saugpartie kann hierzu aktiviert werden, indem ein Funktionsaufsatz an das Sauginstrument gekoppelt und mit der jeweiligen Saugpartie in Wirkverbindung gesetzt wird, so dass ggf. zum Greifen des freien Endbereiches ein Unterdruck über die Saugpartie freigegeben werden kann. Durch derartige

Weiterbildungen einer Vorrichtung lassen sich demnach Flach- und/oder Folienmaterialien von Rollen mit unterschiedlichen Geometrien bzw. Tiefen problemlos greifen, so dass die Vorrichtung eine hohe Flexibilität besitzt.

Für besonders bevorzugte Ausführungsformen kann vorgesehen sein, dass das Sauginstrument bei Versatz zwischen den wenigstens zwei unterschiedlichen

Einbaupositionen alternierend hin und her bewegbar ist. Somit kann genau ein

Sauginstrument bzw. Saugstab ausreichen, um Flach- und/oder Folienmaterial von Rollen der wenigstens zwei unterschiedlichen Einbaupositionen abwechselnd abzuziehen. In weiteren denkbaren Ausführungsformen kann jeder Einbauposition ein eigenes

Sauginstrument bzw. ein eigener Saugstab zugeordnet sein, um Flach- und/oder

Folienmaterial einer Rolle der jeweiligen Einbauposition abzuziehen.

Zudem kann es sein, dass das mindestens eine Sauginstrument zur gemeinsamen Übertragung eines Unterdrucks ein Leitungssystem bereitstellt, an welches die Vielzahl an Saugpartien in Serie gekoppelt sind. Das Leitungssystem kann hierbei eine

Unterdruckleitung mit mehreren einzelnen Zweigen besitzen, wobei jeder Saugpartie ein eigener Zweig zugeordnet ist, um Unterdruck an die jeweilige Saugpartie weiterzuführen. Das Leitungssystem bzw. die Unterdruckleitung können an eine

Unterdruckerzeugungseinrichtung gekoppelt sein.

Weiter kann es sein, dass einer oder mehreren der Saugpartien jeweils ein Ventil zugeordnet ist, wobei der Funktionsaufsatz mit dem Ventil in Wirkverbindung steht, wobei der Funktionsaufsatz mit dem Ventil in Wirkverbindung steht, so dass das jeweilige Ventil zur Freigabe eines Unterdrucks geöffnet ist, wenn der jeweilige Funktionsaufsatz mit dem Sauginstrument in Verbindung steht und bei abgenommenem Funktionsaufsatz das jeweilige Ventil geschlossen und die jeweilige Saugpartie au ßer Funktion gesetzt ist bzw. keinen Unterdruck freigeben kann. Werden bspw. für eine Produktumstellung Flach- und/oder Folienbahnen reduzierter Breite eingesetzt, kann es sinnvoll sein, die jeweils nicht benötigten Saugpartien dauerhaft zu deaktivieren bzw. mittels der Ventile abzuschalten, um den an den benötigten Saugpartien anliegenden Unterdruck präzise steuern zu können und um die Adhäsion der Flach- und/oder Folienbahnen jederzeit gewährleisten zu können. Ggf. kann es in diesem Zusammenhang ausreichen, alle Saugpartien jeweils mit Drosseln auszustatten, damit der Saugdruck an nicht benötigten Saugpartien ausreichend reduziert wird, um ein Zusammenbrechen des Unterdrucks an den aktiven Saugpartien oder eine zu starke Reduzierung des Unterdrucks an diesen aktiven Saugpartien zu verhindern.

Die Saugpartie kann eine Tasche bzw. einen Sitz zur Aufnahme des jeweiligen Funktionsaufsatzes bereitstellen. Die Tasche bzw. der Sitz kann in das Sauginstrument eingefräst sein. Der Funktionsaufsatzkann einen Kanal besitzen, mittels welches Kanals Unterdruck zum Greifen von Folien- und/oder Bandmaterial freigegeben werden kann. Der Kanal kann mit dem vorherig bereits beschriebenem Leitungssystem ggf. fluidisch in Verbindung stehen.

Zudem kann vorgesehen sein, dass der jeweilige Funktionsaufsatz über Schraub- und/oder Steckverbindungen abnehmbar am Sauginstrument gehalten ist. Beispielsweise kann der Funktionsaufsatzselbst ein Gewinde besitzen, mittels welches Gewindes der Funktionsaufsatz auf ein entsprechendes Gegengewinde des Sauginstrumentes aufgeschraubt werden kann. Darüber hinaus eignen sich weitere Verbindungen, wie beispielsweise Rast- und/oder Schnapp- und/oder Klemmverbindungen, um den jeweiligen Funktionsaufsatz mit dem Sauginstrument zu verbinden, bzw. um den jeweiligen Funktionsaufsatz mit dem jeweiligen Ventil in Wirkverbindung zu setzen und das Ventil ggf. entsprechend zu öffnen.

Auch kann es sein, dass einer oder mehreren der Saugpartien ein Ventil und eine Steuernadel zugeordnet sind, wobei das Ventil über die Steuernadel bei Kontakt der Steuernadel mit einem freien Endbereich von Flach- und/oder Folienmaterial zur Freigabe eines Unterdrucks geöffnet werden kann und bei nicht ausgebildetem Kontakt das Ventil über die Steuernadel geschlossen ist. Die Steuernadeln können sich zumindest näherungsweise um den gleichen Betrag in Richtung des Sauginstrumentes erstrecken, so dass die den Steuernadeln zugeordneten Ventile zum Greifen des Flach- und/oder Folienmaterials zumindest näherungsweise zeitgleich öffnen. Tritt eine Steuernadel nicht mit dem Flach- und/oder Folienmaterial in Kontakt, so bleibt das Ventil geschlossen und es wird über dieses Ventil bzw. über diese Saugpartie kein Unterdruck freigegeben.

Vorstellbar ist zudem, dass das Sauginstrument als Saugrohr mit rundem und/oder eckigem Querschnitt ausgebildet ist. Beispielsweise kann das Sauginstrument bzw. das Saugrohr im dreidimensionalen Druckverfahren hergestellt sein. Denkbar ist auch, dass das Sauginstrument bzw. das Saugrohr aus Aluminium oder weiteren Materialien gebildet ist. In weiteren Ausführungsformen ist zudem vorstellbar, dass mehreren Saugpartien jeweils ein Ventil zur Freigabe eines Unterdrucks zugeordnet ist. Weiter kann eine Steuerungseinrichtung vorgesehen sein, welche die Ventile selektiv und unabhängig voneinander zur Freigabe eines Unterdrucks für eine oder mehrere Saugpartien ansteuern kann.

Auch ist denkbar, dass das Sauginstrument für eine oder mehrere Saugpartien einen als Drossel ausgebildeten Bereich mit Querschnittsverminderung besitzt. Der Bereich mit Querschnittsverminderung kann Bestandteil eines jeweiligen vorherig bereits beschriebenen Funktionsaufsatzes sein. Verliert eine Saugpartie ihren Kontakt zum Flach- und/oder Folienmaterial ungewollt, so besteht bei derartigen Ausführungsformen vorteilhafterweise die Möglichkeit, den Unterdruck an den weiteren Saugpartien aufrecht zu erhalten.

Zudem kann das Sauginstrument bei denkbaren Ausführungsformen keinen Funktionsaufsatz besitzen. Der Unterdruck kann hierbei direkt über die jeweilige

Saugpartie freigegeben werden .

Die Greif- und/oder Handhabungseinrichtung bzw. das Saugrohr kann unter Auswertung der Positionen der optischen Markierungen mit Hilfe der

Erfassungseinrichtung nach exakter Ausrichtung der Rolle langsam an die Rolle herangefahren werden, bis ein leicht erhöhter Widerstand signalisiert, dass das Saugrohr bzw. die Greif- und/oder Handhabungseinrichtung die Rolle kontaktiert hat. In dieser Position kann das Saugrohr unter Ausbildung oder Verstärkung eines Saugdrucks die Materialkante der äu ßeren Materialbahn erfassen und diese von der Rolle abziehen, insbesondere unter Überwindung der Haftkräfte der Klebeetiketten. Wahlweise wird hierbei die äu ßere Materialbahn durch Drehung des Saugrohrs auf diesem aufgewickelt und gleichzeitig von der Rolle abgezogen, ggf. unterstützt durch eine motorische Drehung des Haltedorns, auf dem die Rolle drehbar gelagert ist.

Die außen an den neu eingesetzten Rollen angebrachten optischen Markierungen oder Klebeetiketten können eine Markierungsfunktion erfüllen, die es ermöglichen, mit Hilfe der Erfassungseinrichtung die exakte Drehposition der Rolle so einzustellen, dass die die Rolle kontaktierende Greif- und/oder Handhabungseinrichtung die Materialkante der äu ßeren Materialbahn erfassen und die äu ßere Bahn unter Überwindung der Haftkräfte der Klebeetiketten oder Markierungen von der Rolle abziehen kann.

Insbesondere bei der Verwendung eines mit pneumatischem Saugdruck arbeitenden Saugrohrs als Greif- und/oder Handhabungseinrichtung ist es erforderlich, dass die Haftkräfte der Klebeetiketten das Abziehen der äußeren Materialbahn von der Rolle ermöglichen und dass sich die Ablösevorgänge exakt reproduzieren lassen.

Wahlweise kann die Greif- und/oder Handhabungseinrichtung der

erfindungsgemäßen Vorrichtung auch durch wenigstens eine Klemmleiste zur mechanisch klemmenden Erfassung der von der neuen Rolle bereitgestellten

Materialbahn gebildet sein bzw. eine solche Klemmleiste aufweisen. Hierbei kann die Greif- und/oder Handhabungseinrichtung durch wenigstens eine Klemmleiste oder Klemmrohr gebildet sein, das in derselben Weise wie die oben beschriebene Saugleiste innerhalb der Maschine bewegbar und in ihrer Klemmwirkung steuerbar sein muss. Gemäß einer weiteren alternativen Ausgestaltung kann die Greif- und/oder

Handhabungseinrichtung durch wenigstens ein elektrostatisch arbeitendes Element zur Erfassung der von der neuen Rolle bereitgestellten Materialbahn mittels elektrostatisch unterstützter Anhaftung gebildet sein, wobei dieses Element die Materialbahn oder Folie durch eine steuerbare und abschaltbare elektrostatische Aufladung erfasst und die Haftwirkung zur Folie oder Materialbahn erzeugt.

Darüber hinaus kann die Greif- und/oder Handhabungseinrichtung auch durch einen einfachen Stab zur Handhabung der Folienbahnen oder Materialbahnen gebildet sein, der mechanisch adhäsiv arbeitet und das Abgreifen des Materialbahnendes durch Anhaftung ermöglicht, indem zuvor die Folien- oder Materialbahnrolle mit doppelseitigem Klebe- oder Haftband ausgestattet wurde, so dass eine Seite dieses Klebe- oder Haftbandes an dem beweglichen Stab haftet, während die andere Seite des Klebe- oder Haftbandes vorzugsweise eine etwas geringere Adhesivkraft aufweist und somit problemlos von der darunter liegenden Materialbahn oder Folienbahn abgezogen werden kann.

Die Greif- und/oder Handhabungseinrichtung kann wahlweise integraler

Bestandteil der Vorrichtung bzw. der Verpackungsmaschine sein. Ebenso möglich ist jedoch eine frei bewegliche Greif- und/oder Handhabungseinrichtung, die bspw. an einem Auslegerarm eines neben der Maschine stehenden Mehrachsroboters angeordnet sein kann. Beide Varianten erfüllen ihren vorgesehen Zweck, sofern sie zwischen den jeweils für ihre Funktion erforderlichen Endlagen in gewünschter Weise beweglich sind und sofern ihre Klemm- und Haltewirkung in der erforderlichen Weise steuerbar ist. Die Greif- und/oder Handhabungseinrichtung kann wahlweise auch an einem geeigneten

Portalroboter angeordnet sein. Diese genannten Roboter können bspw. einen auswechselbaren Werkzeugkopf aufweisen oder als jeweils separate Geräte ausgebildet sein.

Vorzugsweise ist die Greif- und/oder Handhabungseinrichtung mit der

Erfassungseinrichtung sowie mit der Fixierungs- und/oder Schweißeinrichtung in automatisierbarer und aufeinander abgestimmter Aktivierungs- und/oder

Bewegungssteuerung zur Bildung der automatisiert bzw. automatisierbar arbeitenden und funktionierenden Rollenwechseleinheit gekoppelt. Die Bewegungen der Greif- und/oder Handhabungseinrichtung sind bei der Erfassung und Positionierung der von der neuen Rolle abgezogenen Materialbahn innerhalb der Verpackungsmaschine in Abhängigkeit von den auf der neuen Rolle befindlichen Markierungen steuerbar; in Abhängigkeit von deren Position ist zudem eine jeweilige Drehposition der Rolle steuerbar. Vorzugsweise kann sowohl das Abgreifen der Materialbahn automatisiert werden, indem eine

Steuerschaltung die Signale einer Erfassungseinrichtung verarbeitet, die wiederum Markierungen am Außenumfang der Rolle erkennt. Diese Markierungen können Aufkleber o. dgl. sein; die Markierungen können auch durch Bedruckungen der Materialbahn bzw. der Folie gebildet sein, so bspw. als Barcodes o. dgl. Die Vollautomatisierung ist dann gegeben, wenn bspw. erst eine neue Rolle eingelegt wird, und zwar in richtiger

Abrollrichtung, danach die automatisierte Bewegungssteuerung der Saugleiste und dann das automatisierte Verschweißen erfolgt, wonach ein automatisierter Weiterbetrieb erfolgen kann.

Wahlweise können Sensoreinrichtungen zur Druckmarkenerkennung an der Materialbahn einer neuen Rolle vorgesehen sein, mit deren Hilfe die Folienanschlüsse in Längs- bzw. Förderrichtung exakt eingehalten werden können. Da die Materialbahnen normalerweise eine Bedruckung aufweisen, bspw. in Form von Grafiken und/oder Beschriftungen, ist es für ihre weitere Verarbeitung als Verpackungsmaterial erforderlich, dass sie in Längsrichtung positionsgetreu befördert und verarbeitet werden können. Um daher beim Rollenwechsel die gewünschten exakten Folienanschlüsse gewährleisten zu können, ist es sinnvoll, die Materialbahnen an geeigneten Stellen mit Druckmarken oder anderen Markierungen auszustatten, die von einer geeigneten Sensorik zur

Druckmarkenerkennung erfasst werden können, so dass auf Basis der erkannten

Druckmarken die exakte Vorschubsteuerung der Materialbahnen erfolgen kann. Zur Längenanpassung und exakten Positionierung der äußeren Materialbahn einer neuen Rolle kann bspw. das Saugrohr oder die Greif- und/oder Handhabungseinrichtung nicht nur in seinen Abständen zur Rolle verstellt, sondern auch gedreht werden, wodurch sich die Materialbahn der neuen Rolle vor dem Verschweißen bzw. während des

Verschwei ßens mittels der Schweißeinheit in Längsrichtung sehr exakt positionieren lässt.

Einer Handhabungseinrichtung zum Rollenaustausch und/oder -Wechsel kann wahlweise eine zum Transport von neuen Rollen ausgebildete Horizontalfördereinrichtung vorgeordnet sein, die sich in einen Arbeitsbereich der Handhabungseinrichtung erstreckt.

Zur Erreichung des oben genannten Ziels schlägt die Erfindung weiterhin ein Verfahren zur Handhabung von auf Rollen gewickeltem und als Verpackungsmaterial zur Verpackung von Stückgütern, Gebinden oder dergleichen Artikelzusammenstellungen dienendem Flach- und/oder Folienmaterial mit den Merkmalen des unabhängigen

Verfahrensanspruchs vor. Bei diesem erfindungsgemäßen Verfahren wird eine zumindest teilweise abgewickelte und/oder aufgebrauchte Rolle, die sich in einer

Verpackungsmaschine befindet und dort unter rotierender Bewegung eine Materialbahn mit Flach- und/oder Folienmaterial für die Verpackung von Stückgütern, Gebinden etc. zur Verfügung stellt, zur Aufrechterhaltung eines Verpackungsbetriebes durch eine neue oder frische Rolle, insbesondere eine gleichartige Rolle mit Flach- und/oder Folienmaterial ersetzt. Der Verpackungsbetrieb kann während des Rollenwechsels entweder

kontinuierlich und weitgehend verzögerungsfrei aufrechterhalten werden, was

insbesondere dadurch unterstützt werden kann, dass wenigstens zwei Einbaupositionen für Rollen in der Verpackungsmaschine vorgesehen sind, von denen abwechselnd das Flach- und/oder Folienmaterial abgezogen wird, während die jeweils andere, verbrauchte Rolle gewechselt und gegen eine neue Rolle ausgetauscht werden kann. Ein

kontinuierlicher Verpackungsbetrieb kann jedoch auch durch Unterstützung eines

Speichers aufrechterhalten werden, in den eine definierte Länge an Flach- und/oder Folienmaterial hineinbefördert werden kann, die für den späteren Zeitraum eines

Rollenwechsels zur Verfügung steht und hierzu wieder aus dem Speicher gefördert werden kann. Allerdings verlangt das erfindungsgemäße Verfahren nicht zwingend einen solchen kontinuierlichen Verpackungsbetrieb, sondern bezieht sich gleichermaßen auf einen diskontinuierlichen Betrieb, der während eines Rollenwechsels kurzzeitig

unterbrochen werden kann. Verbrauchte Rollen werden zur Aufrechterhaltung des Verpackungsbetriebes aus mindestens einer Einbau- oder Montageposition in der Verpackungsmaschine

entnommen und durch eine neue Rolle ersetzt. Die verbrauchten Rollen können zur Aufrechterhaltung eines weitgehend kontinuierlichen Verpackungsbetriebes wahlweise auch abwechselnd aus wenigstens zwei unterschiedlichen Einbau- bzw. Montagepositionen der Verpackungsmaschine entnommen und jeweils wechselweise gegen neue Rollen mit Flach- und/oder Folienmaterial ausgetauscht werden. In diesem Zusammenhang wird nach jeweiliger Positionierung einer neuen Rolle deren außen liegende Lage in Nähe oder im Bereich ihres freien Endes abgezogen und zur Bildung einer ununterbrochenen Materialbahn mit einem Abschnitt einer in eine

Verpackungsstraße geführten Materialbahn oder eines Materialbahnabschnittes verbunden, insbesondere verschweißt oder verklebt, ggf. auch anderweitig verbunden. Diese Verbindung, Verschweißung oder Verklebung der Materialbahnen kann bspw. entlang einer durchgängigen oder unterbrochenen, quer, diagonal oder mäandrierend zur Materialabrollrichtung verlaufenden Verbindungskante oder mehrerer solcher

Verbindungskanten hergestellt werden. Das Zusammenfügen der Materialbahnen wird durchgeführt, indem die von der jeweils neuen Rolle abgezogene Materialbahn mittels einer steuerbaren Greif- und/oder Handhabungseinrichtung erfasst und in Richtung zur bereits in die Verpackungsstraße führenden Materialbahn und/oder zu einer Fixierungs- und/oder Schweißeinrichtung bewegt wird, wo die Materialbahnen zusammengefügt werden, so dass die Förderung in die Maschine weiterlaufen kann.

Das erwähnte Folien- oder Flachmaterial, das auf den jeweils austauschbaren Rollen aufgewickelt ist und das innerhalb der Verpackungsmaschine von den Rollen abgewickelt wird, dient normalerweise als Verpackungsmaterial, das innerhalb der Verpackungsmaschine verarbeitet wird, bspw. zur Verpackung von Gebinden mit

Stückgütern wie Getränkebehältern oder auch zur Verpackung von größeren Einheiten wie kompletten palettierfähigen Lagen solcher Stückgutzusammenstellungen oder auch von Paletten mit gestapelten Stückgut- oder Gebindelagen. Das Verpackungsmaterial kann insbesondere eine unter Wärmeeinwirkung schrumpfbare Folie sein, mit der die Artikelzusammenstellungen oder Gebinde fest zusammengehalten werden. Jeder Rolle ist eine geeignete Halte- und Abrollvorrichtung zugeordnet, die jeweils einen Teil einer Verpackungsmaschine bildet. Da die Rollen im laufenden Betrieb in regelmäßigen Abständen gewechselt werden müssen, sich jedoch in einem relativ schwer zugänglichen Bereich der Verpackungsmaschine befinden, ist es wichtig, sowohl die Rollenführung als auch die Zugänglichkeit zu gewährleisten, um einen automatisierbaren Rollenwechsel zu ermöglichen, wie dies im vorliegenden Zusammenhang näher erläutert wird.

Bei einer bevorzugten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens kann die von der neuen Rolle bereitgestellte Materialbahn mittels der mit pneumatischem Saugdruck arbeitenden Greif- und/oder Handhabungseinrichtung von der Rolle abgezogen werden. Diese Variante ermöglicht einen automatisierten Rollen- und Materialbahnwechsel unter Aufrechterhaltung eines weitgehend ununterbrochenen Verpackungsbetriebes, ggf. auch unter Aufrechterhaltung eines kurzzeitig unterbrochenen Verpackungsbetriebes, ohne dass hierzu unterstützend manuell eingegriffen werden muss, insbesondere beim

Zuführen des Materialbahnanfangs einer neuen Rolle zu einer Schweißeinheit, wo sie mit der noch in der Maschine befindlichen Materialbahn verbunden bzw. verschweißt wird.

Das Verfahren kann vorsehen, dass die von der neuen Rolle bereitgestellte Materialbahn mittels der automatisiert bewegten und in ihren Halte- und/oder

Haftaktivitäten gesteuerten Greif- und/oder Handhabungseinrichtung von der jeweils neuen Rolle abgezogen und jeweils an ihre vorgesehene Position zur haftenden

Verbindung mit der bereits in die Verpackungsstraße führenden Materialbahn und/oder zur Fixierungs- und/oder Schweißeinrichtung bewegt wird. Die erwähnte, automatisiert Steuer- und bewegbare Greif- und/oder Handhabungseinrichtung kann insbesondere durch ein innerhalb der Verpackungsmaschine gesteuert verstellbares und/oder um seine Längsachse drehbares Sauginstrument oder Saugrohr gebildet sein, das an die neu eingesetzte Rolle herangeführt wird, so dass unter Herstellung eines Saugdrucks der Materialbahnanfang bzw. der Folienanfang erfasst, gegriffen und zu einem

Schweißbalken o. dgl. gefördert werden kann. Wahlweise kann die Greif- und/oder Handhabungseinrichtung auch durch wenigstens eine Klemmleiste oder ein Klemmrohr o. dgl. gebildet sein. Zudem kann in einer alternativen Variante des Verfahrens die Greif- und/oder Handhabungseinrichtung durch wenigstens ein statisch aufladbares Element gebildet sein, mit dem die Folie oder Materialbahn gehandhabt, erfasst und geführt werden kann. Zudem kann in einer weiteren alternativen Variante des Verfahrens die Greif- und/oder Handhabungseinrichtung durch wenigstens ein einfaches Rohr- oder Stabelement gebildet sein, mit dem die mit doppelseitigem Haft- oder Klebeband ausgestattete Folie oder Materialbahn gehandhabt, erfasst und geführt werden kann, wie dies oben bereits erläutert wurde.

Bei einer Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Verfahrens kann somit die von der neuen Rolle bereitgestellte Materialbahn mittels der automatisiert bewegten und in ihren Halteaktivitäten gesteuerten Greif- und/oder Handhabungseinrichtung von der Rolle abgezogen und jeweils an ihre vorgesehene Position zur haftenden Verbindung mit der bereits in die Verpackungsstraße führenden Materialbahn und/oder zur Fixierungsund/oder Schweißeinrichtung bewegt werden. Auf diese Weise wird ein automatisierbares Verfahren zur Handhabung der Materialbahnen und zu wiederholten Rollenwechseln unter Aufrechterhaltung eines kontinuierlichen oder quasikontinuierlichen Materialtransports des Flach- oder Folienmaterials in der Verpackungsmaschine zur Verfügung gestellt.

Wie erwähnt, ist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren vorgesehen, dass die steuerbare Greif- und/oder Handhabungseinrichtung durch mindestens ein innerhalb der Verpackungsmaschine gesteuert verstellbares und/oder um seine Längsachse drehbares Sauginstrument, insbesondere durch mindestens einen gesteuert verstellbaren und/oder um seine Längsachse drehbaren Saugstab gebildet wird. Auf diese Weise ermöglicht es das Verfahren, den jeweiligen freien Endbereich des Flach- und/oder Folienmaterials der jeweiligen neuen Rolle mittels einer Vielzahl von über das Sauginstrument bzw. über den Saugstab verteilten Saugpartien zu erfassen und abzuziehen, indem die jeweils mit

Unterdruck beaufschlagten Saugpartien die Folie oder Materialbahn ansaugen, anhaften lassen und damit ihre Erfassung und Handhabung ermöglichen. Zudem kann vorgesehen sein, dass einer oder mehreren der Saugpartien jeweils ein Ventil und/oder eine Drossel zugeordnet ist, wobei eine als Funktionsaufsatz bezeichenbare Saugpartie mit dem Ventil bzw. der Drossel in Wirkverbindung steht, so dass das jeweilige Ventil zur Freigabe eines Unterdrucks geöffnet ist und/oder die Drossel zur variablen Beaufschlagung mit

Unterdruck gesteuert wird, wenn der jeweilige Funktionsaufsatz bzw. die Saugpartie mit dem Sauginstrument in Verbindung steht. Da die Funktionsaufsätze bzw. die Saugpartien wahlweise demontierbar bzw. abnehmbar sein können, ist es weiterhin sinnvoll, bei abgenommenem Funktionsaufsatz das jeweilige Ventil zu schließen und die jeweilige Saugpartie zu deaktivieren, bzw. die Drossel zur Reduzierung des Unterdrucks anzusteuern.

Bei dem Verfahren kann wahlweise vorgesehen sein, dass die steuerbare Greif- und/oder Handhabungseinrichtung mit einer Erfassungseinrichtung zur Erfassung des freien Endes der au ßen liegenden Lage an Flach- und/oder Folienmaterial der jeweiligen neuen Rolle und/oder zur Erfassung von an der neuen Rolle angebrachten und/oder aufgebrachten Markierungen zusammenwirkt und/oder in Abhängigkeit von deren Sensorsignalen gesteuert wird. Diese Erfassungseinrichtung kann bspw. einen optischen Sensor oder mehrere optischen Sensoren oder elektromagnetische Sensoren, induktive Sensoren oder ähnlich oder anders arbeitende Sensoren umfassen, so dass die

Erfassungseinrichtung in die Lage versetzt ist, an der neuen Rolle angebrachte und/oder aufgebrachte Markierungen zu erfassen und deren Position, Ausrichtung und/oder Winkellage in Bezug auf einen Gesamtumfang der neuen Rolle zu erkennen und zu verarbeiten. Vorzugsweise werden bei einer weiteren Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens mittels der erwähnten Erfassungseinrichtung die an der neuen Rolle angebrachten oder aufgebrachten Markierungen erfasst und deren Position, Ausrichtung und/oder Winkellage in Bezug auf einen Gesamtumfang der neuen Rolle erkannt und/oder verarbeitet, so dass die Rolle für das Erfassen des Materialbahn- oder

Folienanfangs beim Abziehen der äußersten Lage mittels der steuerbaren Greif- und/oder Handhabungseinrichtung bzw. des steuerbaren Saugrohrbalkens in die richtige Lage gedreht werden kann. Da die Rolle hierdurch für das Abziehen der äu ßeren Folien- oder Materialbahn zumindest geringfügig rotiert werden muss, ist ein elektromotorischer Antrieb des Foliendorns der Maschine, auf dem der hohle Kern der Rolle drehbar aufsitzt, sinnvoll. Die Markierungen, die bei der Konfektionierung der Rollen aufgebracht oder nachträglich angebracht worden sein können, zeigen zumindest die Position und/oder Ausrichtung des mittels der steuerbaren Greifeinrichtung zu erfassenden freien Endes deren äu ßerer Lage der Materialbahn an oder definieren diesen. Die Markierungen können bspw. auch in einer Bedruckung der Materialbahn bestehen oder in eine solche Bedruckung eingearbeitet sein. Die Erfassungseinrichtung überprüft die jeweilige

Drehposition der Rolle anhand der Markierungen an der Rolle und/oder der Materialbahn und/oder anhand einer Ausrichtung einer äußeren Lage der Materialbahn mit deren freiem Ende und dreht die Rolle vorzugsweise in die jeweils benötigte Winkellage, so dass der Saugbalken den Folien- oder Materialbahnanfang erfassen und abziehen sowie zu einem Schweißbalken oder einer Verbindungseinheit zum Fixieren der neuen Materialbahn an der noch in der Maschine befindlichen Materialbahn befördern kann. Somit ermöglicht das Verfahren, bei dem auf eine Partie der neuen Rollen im Bereich ihrer freien Enden jeweils mindestens eine optische Kennzeichnung und insbesondere mindestens eine

reflektierende Markierung aufgebracht wurden, die Erkennung mittels der

Erfassungseinrichtung, welche die Drehrichtung und/oder drehrichtungskonforme

Orientierung der neuen Rolle feststellt und/oder überprüft.

Weiterhin sieht eine Variante des Verfahrens vor, dass die Bewegungen der Greif- und/oder Handhabungseinrichtung bei der Erfassung und Positionierung der von der neuen Rolle abgezogenen Materialbahn innerhalb der Verpackungsmaschine in

Abhängigkeit von den auf der neuen Rolle befindlichen Markierungen und in Abhängigkeit von deren Position eine jeweilige Drehposition der Rolle gesteuert werden, was ein automatisiertes Abgreifen und Bewegen der Materialbahn innerhalb der Maschine ermöglicht. Vorzugsweise verarbeitet eine entsprechend konfigurierte Steuerschaltung die Signale einer Erfassungseinrichtung, die wiederum für die Erkennung der Markierungen am Außenumfang der Rolle vorbereitet ist. Diese Markierungen können Aufkleber o. dgl. sein. Die Markierungen kann auch eine Bedruckung der Materialbahn/Folie sein, z.B. ein Barcode o. dgl. Das Verfahren ermöglicht in ihrer weitest gehenden Ausbaustufe eine Vollautomatisierung, bei der erst automatisch oder ggf. auch manuell unterstützt eine neue Rolle eingelegt wird, und zwar in richtiger Abrollrichtung, danach die automatisierte Bewegungssteuerung der Saugleiste bzw. der Greif- und/oder Handhabungseinrichtung, und anschließend das automatisierte Verschweißen der Materialbahnen, dem der automatisierte Weiterbetrieb der gesamten Verpackungsanlage folgen kann.

Um die oben beschriebene Materialbahnförderung zu gewährleisten, kann vorgesehen sein, dass die Rolle mit Flach- und/oder Folienmaterial in einem auf dem drehbaren Dorn fixierten und/oder geklemmten Zustand durch eine geeignete

Axialführungseinrichtung zentriert ist. Der drehbare Dorn zur Aufnahme einer Rolle, die Axialführungseinrichtung sowie die auf dem Dorn fixierte und/oder geklemmte Rolle mit Flach- und/oder Folienmaterial können vorzugsweise gemeinsam im Betrieb in

Längserstreckungsrichtung des Dorns verstellbar und/oder zentrierbar sein. In diesem Fall ist die Dornführung mit der Axialführungseinrichtung gekoppelt, d.h., der Dorn bewegt sich in seiner Axialrichtung mitsamt der Axialführungseinrichtung. Alternativ hierzu kann vorgesehen sein, dass der Dorn seine Position während des Betriebs beibehält, während nur die Axialführungseinrichtung parallel zur Achsrichtung des Dorns bewegbar ist. Au ßerdem ist vorzugsweise auch die erwähnte Schweißeinheit zur automatischen und/oder teilautomatischen Verbindung eines Folien- oder Flachmaterialendes mit einem Materialanfang einer neu eingelegten Rolle vorbereitet und gemeinsam mit dem

Rotationsantrieb der Materialbahnrollen sowie des Bewegungsantriebs der Greif- und/oder Handhabungseinheit steuerbar, um den automatisierten Rollenwechsel zu ermöglichen.

Weiterhin kann vorgesehen sein, dass die Erfassungs- oder Sensoreinrichtung einen optischen Sensor wie bspw. eine Lichtschranke, eine Kamera mit nachgeschalteter Bildauswertung o.ä. umfasst, der Signal- und/oder regelungstechnisch zumindest mit dem motorischen Antrieb für die Greif- und/oder Handhabungseinrichtung sowie für deren Greifmechanismus gekoppelt ist.

Im Folgenden sollen Ausführungsbeispiele die Erfindung und ihre Vorteile anhand der beigefügten Figuren näher erläutern. Die Größenverhältnisse der einzelnen Elemente zueinander in den Figuren entsprechen nicht immer den realen Größenverhältnissen, da einige Formen vereinfacht und andere Formen zur besseren Veranschaulichung vergrößert im Verhältnis zu anderen Elementen dargestellt sind.

Fig. 1 zeigt eine schematische Perspektivansicht einer ersten Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen Vorrichtung bzw. Verpackungsmaschine. Fig. 2 zeigt eine schematische Perspektivansicht eines Teils der

Verpackungsmaschine gemäß Fig. 1 .

Fig. 3 zeigt eine schematische Perspektivansicht zweier Einbaupositionen für Rollen mit Verpackungsmaterial, wie sie für eine Vorrichtung gemäß den

Ausführungsbeispielen aus den Figuren 1 und 2 vorgesehen sein können. Fig. 4 zeigt die Einbaupositionen der Fig. 3 mit eingesetzter neuer Rolle für die zweite Einbauposition.

Fig. 5 zeigt eine perspektivische Ansicht einer neuen Rolle mit daran

angebrachten Markierungen.

Fig. 6 zeigt eine schematische Perspektivansicht der beiden Einbaupositionen für die Rollen sowie ein Ausführungsbeispiel für eine Greif- und/oder

Handhabungseinrichtung zur Erfassung einer Materialbahn.

Fig. 7 zeigt eine schematische Seitenansicht der in Fig. 6 gezeigten Komponenten.

Fig. 8 zeigt in insgesamt fünfzehn schematischen Ansichten (Fig. 8A bis Fig. 80) aufeinander folgende Prozessphasen beim Rollenwechsel innerhalb einer

Verpackungsmaschine.

Fig. 9 zeigt eine perspektivische Teildarstellung einer alternativen Variante einer beweglich angeordneten Greif- und/oder Handhabungseinrichtung zur Erfassung und Führung einer Materialbahn.

Fig. 10 zeigt eine perspektivische Teildarstellung der alternativen Variante der beweglich angeordneten Greif- und/oder Handhabungseinrichtung gemäß Fig. 9 zur Erfassung und Führung einer Materialbahn.

Fig. 1 1 zeigt eine schematische Perspektivansicht einer Ausführungsvariante einer Greif- und/oder Handhabungseinrichtung mit einem beweglichen Saugstab. Fig. 12 zeigt eine Detailansicht des Saugstabs gemäß Fig. 1 1 .

Fig. 13 zeigt einen schematischen Längsschnitt des Saugstabs gemäß Fig. 1 1 und

Fig. 12.

Fig. 14 zeigt eine weitere Detailansicht des Saugstabs. Fig. 15 zeigt einen weiteren Längsschnitt durch den Saugstab gemäß Fig. 14.

Für gleiche oder gleich wirkende Elemente der Erfindung werden in den Figuren 1 bis 15 identische Bezugszeichen verwendet. Ferner werden der Übersicht halber nur Bezugszeichen in den einzelnen Figuren dargestellt, die für die Beschreibung der jeweiligen Figur erforderlich sind. Die dargestellten Ausführungsformen stellen lediglich Beispiele dar, wie die erfindungsgemäße Vorrichtung oder das erfindungsgemäße Verfahren ausgestaltet sein können und stellen keine abschließende Begrenzung dar.

Die schematische Perspektivansicht der Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt einer Ausführungsvariante einer Verpackungsmaschine 10, wie sie zum Verpacken von Stückgütern, Gebinden oder dergleichen Artikelzusammenstellungen mit als Verpackung dienendem Folien- und/oder Flachmaterial eingesetzt werden kann. Gezeigt ist ein Teil einer Vorrichtung 12, die der Handhabung von auf Rollen 14 gewickeltem Flach- und/oder Folienmaterial und deren Verarbeitung durch Umhüllung oder teilweise Umhüllung von hier nicht dargestellten Stückgütern, Gebinden oder Artikelzusammenstellungen dient. Das Flach- und/oder Folienmaterial, das auf den Rollen 14 für die Verpackungsmaschine 10 bereitgestellt wird, kann bspw. durch Schrumpffolie oder ein anderes geeignetes Flachmaterial gebildet sein. Gemäß dem in Fig. 1 angedeuteten Ausführungsbeispiel können die Rollen 14 bspw. stehend auf Paletten 16 herantransportiert und bereitgestellt werden, so dass sie in die Reichweite einer Handhabungs- und/oder

Zuführungseinrichtung 18 gelangen, die bspw. durch einen mehrachsig beweglichen, stationären oder auf einer Ebene beweglichen Knickarmroboter 20 gebildet sein kann. Diese Handhabungs- und/oder Zuführungseinrichtung 18 bzw. der Knickarmroboter 20 weist einen geeigneten Rollengreifer 22 an seinem freien Ende auf, mit dem er einzelne Rollen 14 von den Paletten 16 aufnehmen und in eine vorgesehene Einbauposition EB1 und/oder EB2 in der Verpackungsmaschine 10 einsetzen kann. Neben dem

Knickarmroboter 20 bzw. in dessen Reichweite kann ein Aufnahmebehälter 24 für verbrauchte Rollen oder Rollenkerne (nicht dargestellt) stehen, der bei Bedarf

abtransportiert werden kann. Wie es die perspektivischen Detailansichten der Fig. 2 erkennen lassen, sind innerhalb der Verpackungsmaschine 10 wenigstens zwei separate Einbaupositionen EB1 und EB2 für jeweils eine Rolle 14 oder 15 mit darauf gewickeltem Flach- und/oder Folienmaterial 26 vorgesehen. Jede neue Rolle 14 wird mittels des am Knickarmroboter 20 (vgl. Fig. 1 ) beweglich angeordneten Rollengreifers 22 (vgl. Fig. 1 ) in die jeweilige Einbauposition EB1 bzw. EB2 eingesetzt, wobei jeweils darauf zu achten ist, dass die Rollen 14 in richtiger Abrollrichtung eingesetzt werden. Verbrauchte Rollen 15 werden jeweils aus der Einbauposition EB1 oder EB2 entnommen und durch neue Rollen 14 ersetzt. Es sei jedoch an dieser Stelle betont, dass die Verpackungsmaschine 10 abweichend von der Darstellung in den Figuren 2 bis 8 wahlweise auch nur eine solche Einbauposition EB1 oder EB2 aufweisen kann, ggf. in Kombination mit einem hier nicht gezeigten Folienspeicher o. dgl., sofern die Aufrechterhaltung eines kontinuierlichen Verpackungsbetriebes während eines Rollenwechsels gewünscht ist.

Die schematische Ansicht der Fig. 2 lässt einen Betriebszustand erkennen, bei dem die in der ersten Einbauposition EB1 befindliche Rolle 15 nahezu verbraucht ist, während in der zweiten Einbauposition EB2 noch keine neue Rolle 14 eingesetzt wurde. Die schematische Ansicht der Fig. 3 lässt einen Betriebszustand erkennen, bei dem die in der ersten Einbauposition EB1 befindliche Rolle 15 nahezu verbraucht ist, während in der zweiten Einbauposition EB2 bereits eine neue Rolle 14 eingesetzt wurde. Zur Aufnahme der Rollen 14, 15 ist an den Einbaupositionen EB1 und EB2 jeweils ein horizontaler Haltedorn 28 vorgesehen, der zur rotierenden und/oder rotierend angetriebenen und/oder gebremsten Aufnahme und Lagerung der Rollen 14, 15 dient. Auf die Haltedorne 28 können die Rollen 14, 15 jeweils mit ihren hohlzylindrischen Kernen aufgeschoben und verspannt bzw. fixiert werden, so dass das darauf befindliche Flach- bzw. Folienmaterial 26 in der in den Figuren 2 und 3 gezeigten Förderrichtung 30 in der Verpackungsmaschine 10 transportiert und kontinuierlich einem hier nicht gezeigten Verpackungsbereich zugeführt werden kann.

Die Bezugsziffer 32 bezeichnet in den Figuren 2 und 3 eine Fixierungs- und/oder Schweißeinrichtung, die einen vertikal beweglichen Schweißbalken 34 umfasst, mit der die Materialbahnen 26 jeweils unterschiedlicher Rollen 14 und 15 an einer Verbindungsoder Fügestelle miteinander verbunden, insbesondere unter Wärmeinwirkung verschweißt werden können, so dass ein Endlosbetrieb für die endlos zugeführten Materialbahnen 26 ermöglicht ist. Wie es die Figuren 2 und 3 andeuten, durchlaufen die Materialbahnen 26 die Fixierungs- und/oder Schweißeinrichtung 32 während des gesamten Förderbetriebs, was in Zusammenwirkung mit dem vertikal beweglichen und bei Bedarf aktivierbaren Schweißbalken 34 den angestrebten Endlosbetrieb erlaubt.

Die in der schematischen Perspektivansicht der Fig. 3 erkennbare neue Rolle 14 weist an ihrer äußere Materialbahnlage 36 eine im vorliegenden Zusammenhang optional zu verstehende optische Markierung 38 auf, die mit einer ebenfalls als Ausstattungsoption zu verstehenden Erfassungseinrichtung 40 erkannt werden kann, die im

Ausführungsbeispiel (Figuren 2 und 3) durch zwei Kameras 42 mit nachgeschalteter Bildauswertung 44 gebildet ist, die mit einer hier nur angedeuteten Steuerschaltung 46 zusammenwirken, welche die Rotationsbewegungen der Haltedorne 28 beeinflusst, entweder durch elektromotorischen Antrieb oder durch motorisch und/oder durch

Bremsen unterstützte Verzögerung einer Rotationsbewegung. Entsprechende Antriebe und/oder Bremsen für die drehbar gelagerten Haltedorne 28 können sich in deren Stützabschnitten 48 oder auch neben diesen (nicht dargestellt) befinden.

Die Steuerschaltung 46 kann auf Grundlage der von den Kameras 42 und der Bildauswertung 44 gelieferten Positionsdaten für die optische Markierung 38 die exakte Drehposition einer neu eingelegten und auf dem Haltedorn 28 - in Fig. 3 die rechts angeordnete zweite Einbauposition EB2 betreffend - bestimmen und durch gezielten Antrieb des Haltedorns 28 die Rolle 14 so positionieren, dass die äußere

Materialbahnlage 36 an der Materialkante 50 ihres freien Endes mittels einer in Fig. 4 schematisch angedeuteten und in den folgenden Figuren detaillierter beschriebenen steuerbaren Greif- und/oder Handhabungseinrichtung 52 erfasst werden kann. Diese Greif- und/oder Handhabungseinrichtung 52 dient der Handhabung und Bewegung der äußeren Lage 36 der Materialbahn 26 der neuen Rolle 14 zur Fixierungs- und/oder Schweißeinrichtung 32, wo sie dann mit der in die Maschine 10 führenden Materialbahn 26, die noch von der nahezu verbrauchten Rolle 15 abgewickelt wurde, verbunden und die auf dieser Rolle 15 verbliebene Restbahn von der in die Maschine 10 führenden Materialbahn 26 getrennt wird.

Die schematische Perspektivansicht der Fig. 4 verdeutlicht im Wesentlichen eine Prozessphase, bei der die Materialkante 50 der äu ßeren Lage 36 der in der zweiten Einbauposition EB2 platzierten neuen Rolle 14 nach links abgezogen wurde. Ein beweglich steuerbarer Arm der Greif- und/oder Handhabungseinrichtung 52 hat die äußere Materialbahnlage 36 nach links abgezogen und unter den Schweißbalken 34 der Schweißeinrichtung 32 bewegt, welcher anschließend abgesenkt und in

Zusammenwirkung mit der Schweißeinrichtung 32 aktiviert werden kann, um eine linienförmige Verschweißung mit der von der alten Rolle 15, die in der ersten

Einbauposition EB1 positioniert ist, abgezogenen und in die Verpackungsmaschine 10 (vgl. Fig. 1 ) beförderten Materialbahn 26 (Förderrichtung 30 nach rechts vgl. Fig. 2) durchzuführen. Gleichzeitig wird bei dieser Verschweißung die nach rechts in die

Maschine 10 führende Materialbahn 26 von der nahezu verbrauchten Rolle 15 getrennt, so dass diese anschließend durch Abziehen vom Dorn 28 aus der Vorrichtung 12 entnommen werden kann.

Wahlweise kann mit den Kameras 42 auch die richtige Positionierung einer neuen Rolle 14 auf der jeweiligen Einbauposition EB1 und/oder EB2 erfasst werden. So lässt die Fig. 4 erkennen, dass jede Rolle 14, 15 nur genau eine Abrollrichtung aufweisen kann, da die Materialbahn 26 von der linken Rolle 15 (Einbauposition EB1 ) an ihrer Unterseite abgezogen wird, indem die Rolle 15 in Linksdrehung rotiert, während die Materialbahn 26 von der rechten Rolle 14 (Einbauposition EB2) an deren Oberseite abgezogen wird, indem diese neue Rolle 14 ebenfalls in Linksdrehung rotiert; siehe hierzu die

Drehrichtungspfeile in Fig. 4.

Mit Hilfe eines Rollentausches, der in der beschriebenen Weise durchgeführt werden kann, lässt sich die Vorrichtung 12 kontinuierlich betreiben, ohne den - hier nicht näher dargestellten - Verpackungsprozess und den Förderungsprozess der Materialbahn 26 für das Auswechseln einer neuen Rolle 14 und/oder für die Entnahme einer aufgebrauchten Rolle 15 unterbrechen zu müssen. Dies gilt insbesondere für die gezeigte Ausführungsvariante mit zwei oder mehr Einbaupositionen EB1 und EB2 innerhalb der Verpackungsmaschine 10. Sofern nur eine solche Einbauposition vorgesehen ist, bleibt der Verbindungsprozess der Materialbahn 26 der neuen Rolle 14 mit der in der Maschine 10 befindlichen Materialbahn 26 weitgehend unverändert (vgl. etwa die Figuren 3 und 4), doch ist mit einer solchen Konfiguration kaum ein kontinuierlicher Verpackungsbetrieb aufrecht zu erhalten, sofern kein zusätzlicher Folien- oder Materialbahnspeicher eingesetzt wird, aus dem während des Rollentausches ein definierter Abschnitt der Materialbahn 26 entnommen werden kann.

Die schematische Perspektivansicht der Fig. 5 verdeutlicht eine neue Rolle 14 mit darauf gewickeltem Flach- und/oder Folienmaterial 26 (vgl. Fig. 5) sowie eine sinnvolle Variante zur Anordnung der optischen Markierungen 38 im Bereich der Materialkante 50 der äu ßeren Materialbahnlage 36 (vgl. Fig. 4). Die optischen Markierungen 38 können bspw. durch reflektierende und/oder mit optisch dekodierbaren Informationen

ausgestatteten Klebeetiketten 54 gebildet sein, die wahlweise bei der Konfektionierung und/oder Herstellung der Rollen 14 aufgebracht werden oder nachträglich bei der Vorbereitung für die Bestückung der erfindungsgemäßen Vorrichtung 12 durch

Bedienungspersonal aufgeklebt werden. Die optischen Markierungen 38 bzw.

Klebeetiketten 54 erfüllen au ßerdem eine Markierungsfunktion, da sie es ermöglichen, mit Hilfe der Kameras 42 der Erfassungseinrichtung 40 die exakte Drehposition der Rolle 14 so einzustellen, dass das an die Rolle 14 in Verstellrichtung 58 heranfahrende Saugrohr 56 (vgl. Fig. 7) die Materialkante 50 der äu ßeren Materialbahn 36 erfassen und die äußere Bahn 36 unter Überwindung der Haftkräfte der Klebeetiketten 54 von der Rolle 14 abziehen kann. Es sei an dieser Stelle jedoch betont, dass anstelle solcher optischen

Markierungen 38 bzw. Klebeetiketten 54 auch eine alleinige optischer Erkennung der Materialkante 50 an der neuen Rolle 14 ausreichen kann, die mit entsprechend leistungsfähigen Erfassungseinrichtungen 40 bzw. Kameras 42 erfasst werden kann, um die Greif- und/oder Handhabungseinrichtung 52 sowie die rotierenden Haltedorne 28 zu steuern bzw. zu positionieren.

Insbesondere bei der Verwendung eines mit pneumatischem Saugdruck arbeitenden Saugrohrs 56 als Greif- und/oder Handhabungseinrichtung 52 (vgl. hierzu die Figuren 1 1 bis 15) ist es wichtig, dass die Klebeetiketten 54 keine zu starken Haftkräfte aufbauen, da ansonsten die Gefahr besteht, dass sich die äu ßere Materialbahn 36 an der Materialkante 50 nicht in gewünschter Weise von der Rolle 14 ablösen lässt oder dass sich die Ablösevorgänge nicht exakt reproduzieren lassen. Grundsätzlich genügt es, wenn die von den Klebeetiketten 54 erzeugten Haftkräfte gerade so groß sind, dass sich die äußere Materialbahn 36 beim Handhaben der Rollen 14 oder bei ihrem Einsetzen in die Vorrichtung 12 nicht selbst ablösen, insbesondere durch ihre Gewichtskraft. Eine wesentlich höhere Haftkraft ist im Interesse einer leichten Handhabung der Rollen 14 nicht wünschenswert.

Die schematische Perspektivansicht der Fig. 6 und die schematische

Seitenansicht der Fig. 7 zeigen in weiteren Darstellungen eine Phase des

Rollenwechsels, bei der die in der ersten Einbauposition EB1 befindliche linke Rolle 15 nahezu abgewickelt und ihr zuvor darauf gewickeltes Flachmaterial 26 noch in

Förderrichtung 30 in die Verpackungsmaschine 10 (vgl. Fig. 1 ) geführt ist, um dort zur Umhüllung von Stückgütern, Gebinden o. dgl. Artikelzusammenstellungen verwendet zu werden. Die in der zweiten Einbauposition EB2 befindliche neue Rolle 14 wird bereits für einen Materialbahnwechsel vorbereitet, indem ihre äußere Materialbahnlage 36 durch Erfassung der Materialkante 50 mittels der Greif- und/oder Handhabungseinrichtung 52 erfasst und ein Stück weit von der Rolle 14 abgezogen und unterhalb des

Schweißbalkens 34 der Fixierungs- und/oder Schweißeinrichtung 32 (vgl. Fig. 4) nach links, d.h. in Richtung zur beinahe verbrauchten Rolle 15 bewegt wurde. Die Greif- und/oder Handhabungseinrichtung 52 ist in diesem Ausführungsbeispiel durch ein Saugrohr 56 gebildet, das in der Lage ist, die von der neuen Rolle 14 bereitgestellte Materialbahn 26 mittels pneumatischen Saugdrucks zu erfassen und abzuziehen. Der an zahlreichen Öffnungen, die über die Länge des Saugrohrs 56 und über seinen Umfang verteilt sind, anliegende Saugdruck muss hierbei stark genug sein, um die Materialbahn 26 in Nähe der Materialkante 50 nicht nur erfassen, sondern auch abziehen und dabei die Rolle 14 auf dem Haltedorn 28 drehen zu können. Um den Saugdruck in effektiver Weise an der Materialbahn 26 anliegen zu lassen, kann das Saugrohr 56 bspw. in der in den Figuren 1 1 bis 15 gezeigten Weise ausgestaltet sein. Um das Abziehen zu erleichtern, kann es allerdings darüber hinaus sinnvoll sein, die Rolle 14 durch motorischen Antrieb des Haltedorns 28 entsprechend der ungefähr horizontalen Abziehbewegung des Saugrohrs 56 in Richtung zur jeweils anderen Rolle 15 zu drehen und damit die Abziehbewegung zu erleichtern bzw. zu unterstützen.

Wahlweise kann die im gezeigten Ausführungsbeispiel als Saugrohr 56

ausgebildete Greif- und/oder Handhabungseinrichtung 52 auch durch geeignete

Klemmelemente o. dgl. gebildet sein, mit denen sich die äußere Lage 36 der neuen Rolle 14 (in Fig. 6 und Fig. 7 jeweils in Einbauposition EB2) erfassen und von der Rolle 14 abziehen lässt, wobei dieser Abziehvorgang vorzugsweise durch aktives Drehen des motorisch betriebenen Haltedorns 28 unterstützt wird.

Die Fig. 7 lässt nicht nur die ungefähr horizontal verlaufenden Stellrichtungen 58 des Saugrohrs 56 der Greif- und/oder Handhabungseinrichtung 52 erkennen, sondern auch die vom Saugrohr 56 je nach Bedarf ausführbaren Rotationsbewegungen 60 um seine Längsachse. Die Bewegungsführung des Saugrohrs 56 ist in den Figuren 4, 6 und 7 nicht näher dargestellt; das Saugrohr 56 kann bspw. an einer Schlittenführung o. dgl. aufgehängt sein, welche die horizontalen Bewegungen 58 im Bereich zwischen den beiden Haltedornen 28 der linken und rechten Einbaupositionen EB1 und EB2 für die beiden Rollen 14 und 15 sowie auch die Drehbewegungen 60 ermöglicht. Denkbar als Antriebe für eine solche Schlittenführung sind bspw. elektromotorisch angetriebene Ketten- oder Riemenübertragungen, hydraulische oder pneumatische Linearführungen o. dgl. mehr. Das Saugrohr 56 kann unter Auswertung der Positionen der optischen

Markierungen 38 bzw. Klebeetiketten 54 mit Hilfe der Kameras 42 der

Erfassungseinrichtung 40 nach exakter Ausrichtung der Rolle 14 langsam in

Verstellrichtung 58 an die Rolle 14 herangefahren werden, bis ein leicht erhöhter Widerstand signalisiert, dass das Saugrohr 56 die Rolle 14 kontaktiert hat. In dieser

Position kann das Saugrohr 56 unter Ausbildung oder Verstärkung eines Saugdrucks die Materialkante 50 der äußeren Materialbahn 36 erfassen und die äu ßere Bahn 36 unter Überwindung der Haftkräfte der Klebeetiketten 54 von der Rolle 14 abziehen.

Vorzugsweise wird hierbei die äu ßere Materialbahn 36 durch Drehung des Saugrohrs 56 in Drehrichtung 60 auf diesem aufgewickelt und gleichzeitig durch eine Abziehbewegung in Verstellrichtung 60 von der Rolle 14 abgezogen, vorzugsweise unterstützt durch eine motorische Drehung des Haltedorns 28, auf dem die Rolle 14 aufgespannt ist.

Weiterhin lassen die Figuren 6 und 7 die vertikal und quer zur Förderrichtung 30 verlaufende Aufnahmenut 62 an der Oberseite der Fixierungs- und/oder

Schweißeinrichtung 32 erkennen, in die der Schweißbalken 34 zum Verbinden der

Materialbahnen 26 und zum gleichzeitigen Abtrennen der von der nahezu verbrauchten linken Rolle 15 vertikal eintauchen kann. Es muss an dieser Stelle nicht erwähnt werden, dass der Schweißvorgang normalerweise durch Temperierung des Schwei ßbalkens 34 und/oder geeigneter Schweißelemente und/oder Schweißleisten o. dgl. im Bereich der Aufnahmenut 62 erfolgt, wodurch die Materialbahnen 26 über ihre

Erweichungstemperatur erhitzt wird, so dass ein Fließen des Materials und damit ein stoffschlüssiges Verbinden der zu verbindenden Materialbahnabschnitte erfolgen kann.

Nicht gezeigt sind in den Figuren 6 und 7 Sensoreinrichtungen zur

Druckmarkenerkennung an der Materialbahn 26 der neuen Rolle, mit deren Hilfe die Folienanschlüsse in Längs- bzw. Förderrichtung 30 exakt eingehalten werden können. Da die Materialbahnen 26 normalerweise eine Bedruckung aufweisen, bspw. in Form von Grafiken und/oder Beschriftungen, ist es für ihre weitere Verarbeitung als

Verpackungsmaterial erforderlich, dass sie in Längsrichtung positionsgetreu befördert und verarbeitet werden können. Um nun beim Rollenwechsel die gewünschten exakten Folienanschlüsse gewährleisten zu können, ist es sinnvoll, die Materialbahnen 26 an geeigneten Stellen mit Druckmarken oder anderen Markierungen auszustatten, die von der hier nicht gezeigten Sensorik zur Druckmarkenerkennung erfasst werden können, so dass auf Basis der erkannten Druckmarken die exakte Vorschubsteuerung der

Materialbahnen erfolgen kann. Zur Längenanpassung und exakten Positionierung der äußeren Materialbahn 36 einer neuen Rolle 14 kann bspw. das Saugrohr 56 nicht nur in Längsrichtung 58 verstellt, sondern auch in Drehrichtung 60 rotiert werden (vgl. Fig. 7), wodurch sich die Materialbahn 36 der neuen Rolle 14 vor dem Verschweißen bzw.

während des Verschweißens mittels der Schweißeinheit 32 in Längsrichtung sehr exakt positionieren lässt. Die schematischen Darstellungen der Fig. 8 zeigen in insgesamt fünfzehn Bildern

(Fig. 8A bis Fig. 80) aufeinander folgende Verfahrensschritte des Rollenwechsels innerhalb der erfindungsgemäßen Vorrichtung 12 (vgl. Fig. 1 ). Im Unterschied zu den vorherigen Zeichnungen erfolgt hierbei das Abziehen der Materialbahn 26 bei beiden Rollen 14 und 15 jeweils von oben, so dass die linke Rolle 14 bzw. 15 (EB1 ) in

Rechtsdrehung abgewickelt wird, während die rechte Rolle 15 bzw. 14 (EB2) in

Linksdrehung abgewickelt wird.

Die Fig. 8A verdeutlicht die Zuführung der Materialbahn 26 in Förderrichtung 30 über die in rechter Einbauposition EB2 befindliche Rolle 15, die in Linksdrehung abgewickelt wird. Die Materialbahn 26 wird über eine untere Umlenkrolle 64 geführt. Das Saugrohr 56 sowie der Schweißbalken 34 sind jeweils inaktiv. Die in linker Einbauposition EB1 verfügbar gehaltene neue Rolle 14 ist noch nicht aktiviert, d.h. noch nicht mit der in die Verpackungsmaschine geführten Materialbahn 26 verbunden.

Um die linke Rolle 14 bei der zunehmend abgewickelten und nahezu

aufgebrauchten rechten Rolle 15 zu aktivieren, erfasst das nach links bewegte Saugrohr 56 die äußere Materialbahnlage 36 (Fig. 8B), zieht diese unter Mitdrehung der Rolle 14 in Rechtsdrehung unter dem Schweißbalken 34 hindurch in Richtung zur rechten Rolle 15 (Fig. 8C), wonach der Schweißbalken 34 abgesenkt wird, um die Materialbahnen 26 zu verschweißen und damit zu verbinden (Fig. 8D). Gleichzeitig mit diesem Verschweißen oder auch anschließend, d.h. nach Anheben des Schweißbalkens 34 (Fig. 8E) kann die Materialbahn 26 der rechten verbrauchten Rolle 15 von der in die Maschine geführten Materialbahn 26 abgetrennt werden. Diese Abtrennung kann bspw. mit einer in Fig. 8E schematisch angedeuteten Schneide- oder Trenneinrichtung 66 erfolgen. Wahlweise kann diese Trenneinrichtung 66 darüber hinaus dafür sorgen, dass der zur rechten Rolle 15 führende lose Materialbahnabschnitt 68 entweder von der Rolle 15 abgetrennt oder durch Rückdrehung wieder auf dieser Rolle 15 aufgewickelt wird (Fig. 8F), um beim Abnehmen der verbrauchten Rolle 15 vom Haltedorn 28 der zweiten Einbauposition EB2 keine Störungen zu verursachen, bspw. durch Verheddern in Maschinenteilen. Im weiteren Zeitablauf ist die linke Rolle 14 die aktive Rolle, von der die als Verpackungsmaterial für die Maschine dienende Materialbahn 26 abgewickelt wird (Fig. 8G), so dass die verbrauchte Rolle 15 in der zweiten Einbauposition EB2 durch eine neue Rolle 14 ersetzt werden kann (Fig. 8H). Da nun die linke Rolle in der ersten

Einbauposition EB1 allmählich abgewickelt wird, wird diese Rolle im Folgenden als verbrauchte Rolle 15 bezeichnet (Fig. 81), während die rechte Rolle in der zweiten Einbauposition EB2 als neue Rolle 14 bezeichnet wird, an die analog zur Situation gemäß Fig. 8B wieder das Saugrohr 56 angesetzt wird (Fig. 81), so dass ihre äu ßere

Materialbahnlage 36 nach links unter dem Schweißbalken 34 hindurch in Richtung zur linken Rolle 15 gezogen werden kann (Fig. 8J). Der Schweißbalken 34 kann wiederum abgesenkt werden (Fig. 8K), wodurch die Verbindung der Materialbahn 26 der rechten Rolle 14 mit der in die Maschine führenden Materialbahn 26 hergestellt wird (Fig. 8L), während gleichzeitig die Trenneinrichtung 66 die Materialbahn 26 der linken Rolle 15 abtrennen (Fig. 8L) und das Saugrohr 56 den Materialbahnrest 68 aufnehmen und die Rückwicklung der linken Rolle 15 unterstützen kann (Fig. 8M).

Nun wird wieder die rechte Rolle 14 in der rechten Einbauposition EB2

abgewickelt, während die verbrauchte linke Rolle 15 (Fig. 8N) von der linken

Einbauposition EB1 abgezogen und durch eine neue Rolle 14 ersetzt werden kann (Fig. 80). Dadurch ist wiederum der ursprüngliche Zustand erreicht, der sich bereits in Fig. 8A abgebildet findet, wodurch ein kompletter Wechselzyklus durchlaufen ist.

Die beiden schematischen Perspektivansichten der Figuren 9 und 10 zeigen eine alternative Ausführungsvariante des beweglich aufgehängten Saugrohrs 56 der Greif- und/oder Handhabungseinrichtung 52, das/die dem Abziehen der äu ßeren

Materialbahnlage 36 im Bereich der Materialkante 50 der neuen Rolle 14 dient. Anstelle einer maschinenfesten Aufhängung des Saugrohrs 56 befindet sich dieses bei dieser Variante am beweglichen Arm eines Knickarmroboters 20, der wahlweise derselbe Knickarmroboter 20 sein kann, der bereits in der Fig. 1 gezeigt ist. In diesem Fall ist eine geeignete Wechseleinrichtung erforderlich, um den in Fig. 1 gezeigten Rollengreifer 22 bei Bedarf gegen das in Fig. 9 und in Fig. 10 gezeigte Saugrohr 56 auswechseln zu können.

Alternativ hierzu kann der in den Figuren 9 und 10 gezeigte Knickarmroboters 20 auch ein separater Roboter sein, der zusätzlich aufgestellt ist, wobei darauf zu achten ist, dass er nicht mit einer ggf. vorhandenen Handhabungs- bzw. Zuführungseinrichtung 18 für neue Rollen 14 und zur Entnahme verbrauchter Rollen 15 entsprechend Fig. 1 kollidieren kann. Wie es die Fig. 10 erkennen lässt, ist das Saugrohr 56 durch die

Bewegungsmöglichkeiten des Knickarmroboters 20 sowohl in horizontaler oder leicht schräger Richtung beweglich, um die Materialbahn 26 von der Rolle 14 abziehen zu können. Zudem kann das Saugrohr 56 bei Bedarf gedreht werden, was durch die

Bezugsziffer 60 angedeutet ist. Die in den Figuren 9 und 10 gezeigte Variante

unterscheidet sich hinsichtlich ihrer Funktion und des Bewegungsablaufs beim

Rollenwechsel im Übrigen nicht von den bereits gezeigten Varianten gemäß Figuren 1 bis 8.

Es sei an dieser Stelle betont, dass die in den Figuren 1 1 bis 15 gezeigten Ausführungsvarianten des Saugrohrs 56 ebenfalls an einer Stelleinrichtung 58

entsprechend den Figuren 2 bis 7 oder an einem Knickarm- bzw. Handhabungsroboter 20 gemäß Fig. 9 und Fig. 10 angeordnet sein kann.

Die nachfolgend in den Figuren 1 1 bis 15 auch als Sauginstrument 55 bezeichnete Greif- und/oder Handhabungseinrichtung 52 ist in den Figuren 1 1 bis 15 am Beispiel des mit mehreren Funktionsaufsätzen 70 ausgestatteten Saugstabes 56 dargestellt. Wie oben gezeigt, ist das Sauginstrument 55 bzw. der Saugstab 56 ist zwischen den beiden Einbaupositionen EB1 und EB2 hin und her bewegbar und zieht abwechselnd freie Endbereiche 50 von neuen Rollen 14 in den ersten oder zweiten Einbaupositionen EB1 bzw. EB2 ab. Je nach Breite des Flach- und/oder Folienmaterials 26 besitzen die Rollen 14 eine bestimmte Tiefe T (vgl. hierzu Fig. 3). In der Praxis können für Vorrichtungen 12 gemäß Figuren 2 bis 9 Rollen 14 bzw. 15 mit unterschiedlichen Tiefen T Verwendung finden, da das Sauginstrument 55 bzw. der Saugstab 56 an die jeweilige Tiefe T angepasst werden kann.

Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind die Rollen 14 und 15 sowie die Haltedorne 28 der beiden Einbaupositionen EB1 und EB2 in Fig. 1 1 nicht dargestellt. Das

Sauginstrument 55 bzw. der Saugstab 56 besitzt eine Vielzahl an Saugpartien 72, über welche zum Greifen eines freien Endbereichs 50 (vgl. Fig. 3 und Fig. 4) von Flach- und/oder Folienmaterial 26 jeweils ein Unterdruck freigegeben werden kann. Das

Sauginstrument 55 bzw. der Saugstab 56 aus dem Ausführungsbeispiels gemäß Fig. 1 1 besitzt einen eckigen Querschnitt. Zudem sind den Saugpartien 72 jeweils ein

Funktionsaufsatz 70 und ein Ventil zugeordnet, das jedoch in den Figuren nicht zu erkennen ist. Jeder Funktionsaufsatz 70 steht hierbei mit einem Ventil derart in

Wirkverbindung, dass bei einer mechanischen Verbindung des Funktionsaufsatzes 70 mit dem Sauginstrument 55 bzw. dem Saugstab 56 das Ventil zur Freigabe eines Unterdrucks geöffnet ist. Besitzt eine Rolle 14 bzw. 15 eine geringe Tiefe T (vgl. Fig. 3), so werden einzelne Saugpartien 72 nicht benötigt, um einen freien Endbereich 50 von Flach- und/oder Folienmaterial 26 mit Unterdruck zu erfassen. Ist dies der Fall, so kann der Funktionsaufsatz 70 der jeweiligen Saugpartie 72 vom Sauginstrument 55 bzw.

Saugstab 56 abgenommen oder wahlweise auch nur deaktiviert werden. Die

Wirkverbindung zwischen dem jeweiligen Funktionsaufsatz 70 und dem jeweiligen Ventil ist hierbei derart, dass das Ventil bei abgenommenem Funktionsaufsatz 70 schließt und kein Unterdruck über die jeweilige Saugpartie 72 freigegeben werden kann. Die

Saugpartie 72 bleibt funktionslos, bis ggf. der jeweilige Funktionsaufsatz 70 erneut mit dem Sauginstrument 55 bzw. dem Saugstab 56 verbunden wird. Das Sauginstrument 55 bzw. der Saugstab 56 kann daher an Rollen 14, 15 mit verschiedenen Tiefen T (vgl. Fig. 3) jeweils angepasst werden.

Um zwischen den beiden Einbaupositionen EB1 und EB2 zu wechseln bzw. um das Sauginstrument 55 zwischen den beiden Einbaupositionen EB1 und EB2 alternierend zu verfahren, ist das Sauginstrument 55 an einen Schlitten 74 gekoppelt, der mit einer Linearführung 76 in Verbindung steht bzw. dort geführt ist. Das horizontale und vertikale Verschieben des Sauginstrumentes 55 wird aktorisch, bspw. elektromotorisch oder hydraulisch bewirkt.

Für weitere Ausführungsformen ist darüber hinaus denkbar, dass das

Sauginstrument 55 die zuvor erwähnten Ventile nicht besitzt, so dass jeweils ein

Unterdruck über die Saugpartien 72 freigegeben wird, wenn die Funktionsaufsätze 70 nicht mit dem Sauginstrument 55 in Verbindung stehen. Der jeweilige Funktionsaufsatz 70 kann sodann mit dem Sauginstrument 55 verbunden und einer jeweiligen Saugpartie 72 zugeordnet werden. Steht der Funktionsaufsatz 70 mit dem Sauginstrument 55 in Verbindung, kann ein Unterdruck, welcher über die jeweilige Saugpartie 72 freigegeben wird, über den Funktionsaufsatz 70 reduziert bzw. angepasst und/oder in eine bestimmte Richtung gelenkt werden, um das Flach- und/oder Folienmaterial 26 einer jeweiligen Rolle 14 bzw. 15 gezielt zu erfassen. Die Praxis hat gezeigt, dass bei derartigen

Ausführungsformen das Risiko eines unbeabsichtigten Lösens des Flach- und/oder Folienmaterials 26 vom Sauginstrument 55 nahezu vollständig ausgeschlossen werden kann.

In besonders bevorzugten Ausführungsformen kann der Funktionsaufsatz 70, wie auch in Figuren 12 und 13 gezeigt, als flexibler Balg ausgebildet sein, der mit dem Flach- und/oder Folienmaterial 26 bei Fixierung bzw. Greifen via Unterdruck in Anlage steht. Auch derartige Ausführungsformen unterstützen ein gezieltes Greifen des Flach- und/oder Folienmaterials 26, wobei das Risiko eines unbeabsichtigten Lösens des Flach- und/oder Folienmaterials vom Sauginstrument 55 weiterhin gering ausgebildet ist.

Die perspektivische Detailansicht der Fig. 12 zeigt eine Ausgestaltung des

Sauginstrumentes 55, wie es für diverse Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 einsetzbar ist. Die Ausgestaltung des Sauginstrumentes 55 bzw.

Saugstabes 56 entspricht dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 1 . Die Fig. 12 lässt darüber hinaus erkennen, dass das Sauginstrument 55 für jede der Saugpartien 72 eine Tasche 78 ausbildet, in welche die Funktionsaufsätze 70 eingesetzt werden können. Die Taschen 78 sind in das Sauginstrument 55 bzw. den Saugstab 56 eingefräst. Stirnseitig bildet das Sauginstrument 55 zudem einen Flanschabschnitt 80 aus, über den eine Lagerung und Befestigung am Schlitten 74 (vgl. Fig. 1 1 ) ermöglicht ist.

Die Fig. 13 zeigt einen perspektivischen Längsschnitt durch das Sauginstrument 55 gemäß Fig. 12. Im Längsschnitt der Fig. 13 ist nun das Leitungssystem 82 zu erkennen, das die Unterdruckversorgung für die Saugpartien 72 liefert. Die einzelnen Funktionsaufsätze 70 bilden einen eigenen Kanal aus, um zum Greifen flächigen Folien- und/oder Bandmaterials 26 Unterdruck freizugeben. Über das Leitungssystem 82 sind die Saugpartien 72 in Serie miteinander fluidisch verknüpft und können somit zumindest näherungsweise zeitgleich mit jeweils gleichem Unterdruck versorgt werden. Die Fig. 14 zeigt eine schematische Perspektivansicht einer weiteren

Ausführungsvariante des Sauginstrumentes 55, wie es für diverse Ausführungsformen einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 vorgesehen sein kann. Auch das

Sauginstrument 55 des Ausführungsbeispiels gemäß Fig. 14 ist als Saugstab 56 ausgebildet und besitzt eine Vielzahl an Saugpartien 72, mittels derer jeweils ein

Unterdruck freigegeben werden kann. Die Funktionsaufsätze 70 entsprechend dem

Sauginstrument 55 aus dem Ausführungsbeispiel der Figuren 1 1 bis 13 sind auch für das Sauginstrument 55 gemäß Fig. 14 vorgesehen. Die Funktionsaufsätze 70 stehen mit jeweils einem Ventil in Wirkverbindung, so dass bei einer mechanischen Verbindung der jeweiligen Funktionsaufsätze 70 mit dem Sauginstrument 55 ein Unterdruck über das entsprechende Ventil freigegeben werden kann. Wird ein Funktionsaufsatz 70 vom Sauginstrument 55 abgenommen, so schließt das zugeordnete Ventil. Ein Unterdruck kann über die jeweilige Saugpartie 72 sodann nicht mehr freigegeben werden, bis der entsprechende Funktionsaufsatz 70 wieder mit dem Sauginstrument 55 verbunden wird. Auch ein Flanschabschnitt 80 ist gezeigt. Über diesen Flanschabschnitt 80 kann das Sauginstrument 55 bzw. der Saugstab 56 mit dem Schlitten 74 (vgl. Fig. 1 1 ) verbunden werden. Das Sauginstrument 55 bzw. der Saugstab 56 des

Ausführungsbeispiels aus Fig. 14 besitzt einen kreisrunden Querschnitt. Die Fig. 15 zeigt schließlich einen Längsschnitt durch das Sauginstrument 55 gemäß Fig. 14. Das Sauginstrument 55 bzw. der Saugstab 56 besitzt ein Leitungssystem 82, mit welchem die Saugpartien 72 in Serie verbunden sind. Die Funktionsaufsätze 70 schließen jeweils bündig oder zumindest näherungsweise bündig mit einer

Außenmantelfläche des Sauginstrumentes 55 bzw. Saugstabes 56 ab. Das

Leitungssystem 82 ist an seinem freien Ende geschlossen, um keinen Unterdruck entweichen zu lassen.

Es sei ergänzend betont, dass anstelle der erwähnten Ventile auch Drosseln verwendet werden können, die bei abgenommenen Funktionsaufsätzen zwar den Unterdruck normalerweise nicht vollständig absperren, doch für eine Reduzierung des Unterdrucks sorgen, so dass dort nur wenig Luft angesaugt wird.

Die Erfindung wurde unter Bezugnahme auf eine bevorzugte Ausführungsform beschrieben. Es ist jedoch für einen Fachmann vorstellbar, dass Abwandlungen oder Änderungen der Erfindung gemacht werden können, ohne dabei den Schutzbereich der nachstehenden Ansprüche zu verlassen.

Bezuqszeichenliste

10 Verpackungsmaschine, Maschine

12 Vorrichtung, Vorrichtung zur Handhabung von auf Rollen gewickeltem Flach- und/oder Folienmaterial

14 Rolle, neue Rolle

15 Rolle, verbrauchte Rolle, abgewickelte Rolle

16 Palette

18 Handhabungseinrichtung, Zuführungseinrichtung

20 Knickarmroboter, Handhabungsroboter

22 Rollengreifer

24 Aufnahmebehälter

26 Materialbahn, Flach- und/oder Folienmaterialbahn, Flach- und/oder Folienmaterial

28 Haltedorn, rotierender Haltedorn

30 Förderrichtung

32 Fixierungseinrichtung, Schweißeinrichtung

34 Schweißbalken

36 äu ßere Lage, äu ßere Materialbahn, äußere Materialbahnlage, außen liegende Lage

38 optische Markierung

40 Erfassungseinrichtung

42 Kamera

44 Bildauswertung

46 Steuereinrichtung, Steuerschaltung

48 Stützabschnitt, Aufhängung

50 Materialkante, Bahnkante, freies Ende, freier Endbereich

52 Greifeinrichtung, Handhabungseinrichtung

54 Klebeetikett, Etikett

55 Sauginstrument

56 Saugrohr, Saugstab

58 Stellrichtung

60 Drehbewegung, Rotationsbewegung, Drehrichtung

62 Aufnahmenut

64 untere Umlenkrolle

66 Trenneinrichtung, Schneideeinrichtung

68 loser Materialbahnabschnitt, Materialbahnrest

70 Funktionsaufsatz 72 Saugpartie

74 Schlitten

76 Linearführung

78 Tasche

80 Flanschabschnitt

82 Leitungssystem

EB1 erste Einbauposition, linke Einbauposition, erste Montageposition

EB2 zweite Einbauposition, rechte Einbauposition, zweite Montageposition

T Rollentiefe