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Title:
DEVICE AND METHOD FOR MAINTENANCE OPERATION, IN PARTICULAR OF A CABLELESS LIFT SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/213881
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a device and a method for maintaining a multiplicity of regionally or globally arranged lift systems (185-205, 305-305''), in particular a multiplicity of such cableless lift systems, wherein each of the lift systems has a local data processing unit (210-220, 240, 245), a local data memory (225-235, 250, 255), a local sensor system (330) and a local communication unit (360), and wherein a globally or nationally acting central maintenance control device (160, 300) is provided, in particular, and has a central data processing unit (165), a central data memory (175) and a central communication unit (370) and communicates with each of the lift systems (185-205, 305-305'') via a data connection (125, 352), and wherein the local data processing units (210-220, 240, 245) of each of the lift systems (185-205, 305-305'') are configured to locally carry out fault detection and/or state detection on technical components of the particular lift system, on the basis of sensory data or signals captured by means of the sensor system (330), in order to be able to carry out maintenance work required on the particular lift system even if the communication connection (125, 352) to the central maintenance control device (160, 300) is interrupted.

Inventors:
BAUER DANIEL (DE)
GLÜCK MATTHIAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2021/059757
Publication Date:
October 28, 2021
Filing Date:
April 15, 2021
Export Citation:
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Assignee:
TK ELEVATOR INNOVATION & OPERATIONS GMBH (DE)
International Classes:
B66B5/00
Domestic Patent References:
WO2020010343A12020-01-09
Foreign References:
CN109704167A2019-05-03
DE112016006980T52019-05-23
CN108147242A2018-06-12
Attorney, Agent or Firm:
JACOBI, Nicolas (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Einrichtung zur Wartung einer Vielzahl von regional bzw. global angeordneten Auf zugsanlagen (185 - 205, 305 - 305“), insbesondere einer Vielzahl solcher seillosen Aufzugsanlagen, wobei jede der Aufzugsanlagen eine lokale Datenverarbeitungsein heit (210 - 220, 240, 245), einen lokalen Datenspeicher (225 - 235, 250, 255), eine lo kale Sensorik (330) und eine lokale Kommunikationseinheit (360) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass eine global oder überregional agierende, zentrale Wartungs kontrolleinrichtung (160, 300) vorgesehen ist, welche eine zentrale Datenverarbei tungseinheit (165), einen zentralen Datenspeicher (175) und eine zentrale Kommuni kationseinheit (370) aufweist und welche mit jeder der Aufzugsanlagen (185 - 205, 305 - 305“) über eine Datenverbindung (125, 352) kommuniziert, und dass die loka len Datenverarbeitungseinheiten (210 - 220, 240, 245) jeder der Aufzugsanlagen (185 - 205, 305 - 305“) eingerichtet sind, lokal auf der Grundlage von mittels der Sen sorik (330) erfassten sensorischen Daten bzw. Signalen eine Fehlererkennung und/oder Zustandserkennung an technischen Komponenten der jeweiligen Aufzugs anlage durchzuführen, um auch bei einer Unterbrechung der Kommunikationsverbin dung (125, 352) mit der zentralen Wartungskontrolleinrichtung (160, 300) an der je weiligen Aufzugsanlage erforderliche Wartungsarbeiten durchführen zu können.

2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zentrale Wartungs kontrolleinrichtung (160, 300) und jede der Aufzugsanlagen (185 - 205, 305 - 305“) ein künstliches neuronales Netz („KNN“ 325) aufweisen, wobei die bei den Aufzugs anlagen (185 - 205, 305 - 305“) angeordneten KNNs (325) die bei der Fehlererken nung bzw. Zustandserkennung auf der Grundlage eines Erkennungsalgorithmus' er mittelten Parameter bzw. Gewichtungsfaktoren jeweils in ihrem lokalen Datenspei cher (315) abgelegt werden.

3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zentrale War tungskontrolleinrichtung (160, 300) und jede der Aufzugsanlagen (185 - 205, 305 - 305“) eine Datenbank (315, 380) aufweisen, in denen Signale und Daten, welche für eine zuverlässige Fehlererkennung bzw. Zustandserkennung der jeweiligen Aufzugs anlage notwendig sind, systematisch abgelegt sind.

4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die in der zentralen Wartungskontrolleinrichtung (160, 300) vorliegende Datenbank alle für die Fehler- und Zustandserkennung notwendigen Signale und Daten, und zwar die entsprechen den Daten sämtlicher der Aufzugsanlagen, beinhaltet.

5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das bei einer Aufzugsanlage vorgesehene KNN (325) aus sensorisch erfassten Daten bzw. Signalen (320, 335) für die jeweilige Aufzugsanlage Fehlerbilder bzw. Fehler muster (340) ermittelt, anhand derer eine Vorhersage zu entsprechenden Ausfällen der jeweils betroffenen Aufzugskomponenten getroffen (345) werden kann.

6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die bei der Fehlererkennung bzw. Zustandserkennung ermittelten Daten und Parameter bzw. Gewichtungsfaktoren an die zentrale Wartungskontrolleinrichtung (160, 300) übermit teltwerden, um anhand dieser Daten mittels einer zentralen Datenverarbeitungsein heit (385) typische Ausfallmuster wenigstens einer Funktionskomponente einer jewei ligen Aufzugsanlage (185 - 205, 305 - 305“) zu ermitteln und die sich dabei ergeben den Ausfallmuster an die lokalen Datenverarbeitungseinheiten (210 - 220, 240, 245) der Aufzugsanlagen (185 - 205, 305 - 305“) zu übermitteln.

7. Verfahren zum Betreiben einer Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü che, dadurch gekennzeichnet, dass jede der Aufzugsanlagen (185 - 205, 305 - 305“) wenigstens zeitweilig eine zumindest teilweise Kopie der in dem jeweiligen lokalen Datenspeicher (225 - 235, 250, 255, 315) abgelegten Daten über eine gesicherte Kommunikationsverbindung (125, 352) an den bei der zentralen Wartungskontrollein richtung vorliegenden, zentralen Datenspeicher (175, 380) übermittelt.

Description:
Beschreibung

Einrichtung und Verfahren zum Wartungsbetrieb insbesondere einer seillosen Aufzugsanlage

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung und ein Verfahren zum Wartungsbetrieb insbesondere einer seillosen Aufzugsanlage gemäß den Oberbegriffen der jeweiligen unabhängigen An sprüche.

Von der Anmelderin entwickelte, seillos angetriebene Aufzugsysteme bzw. Aufzugsanlagen können gegenüber konventionellen Aufzugsanlagen die jeweiligen Aufzugskabinen nicht nur vertikal, sondern auch horizontal verfahren, wobei die Aufzugskabinen auch Haltestellen in horizontaler Richtung anfahren können.

Mit zunehmender Elektrifizierung und Digitalisierung insbesondere genannter seilloser Auf zugsanlagen steigt auch die Menge und Komplexität von für einen Wartungsbetrieb verfüg baren Daten. Darüber hinaus stellt auch die ständig steigende Komplexität z.B. des Elektro nikanteils solcher Anlagen ein Problem für die Wartung und das dort arbeitende Personal dar. Andererseits bietet diese Menge an Daten, wenn Sie zweckmäßig sortiert, verarbeitet und dargestellt wird eine enorme Hilfe bei der Bewältigung dieser Komplexität im Zusam menhang mit Wartungsarbeiten.

Ein bekannter Ansatz zur Verarbeitung sehr großer Datenmengen sind sogenannte „Cloud Computing“ basierte Rechnersysteme. Für Büroanwendungen, bei welchen es auf eine Ver zögerung bei einer kurzen Störung des Internets nicht ankommt, können rechenintensive Be rechnungen problemlos über eine solche Cloud durchgeführt werden, jedoch kann gegen über dem Betreiber einer Aufzugsanlage bei notwendigen Wartungsarbeiten nicht erklärt werden, dass eine Fehlererkennung und Wartung derzeit nicht durchführbar ist, wenn die Kommunikations- bzw. Internetverbindung mit der Cloud vorübergehend gestört ist. Eine sol che Störung kann z.B. ein vollständiger Verbindungsabbruch oder aber nur reduzierte Daten übertragungsraten bzw. eine verringerte Verfügbarkeit der Internetverbindung sein. Vielmehr müssen alle entsprechenden Funktionen auch ohne eine Anbindung an die „Cloud“ möglich sein.

Der vorliegenden Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, aus den genannten Gründen einen global bzw. überregional agierenden Wartungsdienst zu schaffen, wobei die einzelnen Auf- zugsanlagen lokale Instanzen mit einer lokalen Intelligenz aufweisen. Dadurch können lokal durchzuführende Fehlererkennungsprozesse und entsprechende Wartungsarbeiten auch dann weiterhin erfolgen, wenn eine genannte Kommunikationsverbindung zumindest vor übergehend gestört bzw. unterbrochen ist. Die Erfindung ermöglicht somit einen überregional oder sogar global agierenden bzw. koordinierbaren Wartungsdienst, wodurch insbesondere die genannten Kommunikationsprobleme wirksam verhindert werden können.

Gemäß einem ersten Aspekt der erfindungsgemäßen Einrichtung bzw. des Verfahrens wird ein global oder überregional agierendes bzw. operierendes Wartungskontrollzentrum („Main- tenance Control Center“) vorgeschlagen, welches in Verbindung mit an den jeweiligen Auf zugsanlagen lokal vorliegenden Instanzen agiert bzw. operiert. Jede installierte Aufzugsanla ge weltweit beinhaltet dabei immer mindestens eine lokale Kl-Einrichtung (Kl = Künstliche Intelligenz) sowie eine lokale Datenbank. Jede dieser lokalen Datenbanken erhält bzw. ent hält somit alle Signale und Daten bzw. Informationen, welche für eine zuverlässige Fehler und Zustandserkennung der jeweiligen Aufzugsanlage notwendig sind. Auf diesen lokalen Kl-Einrichtungen läuft fortwährend ein Algorithmus ab, welcher eine Fehler- und Zustandser kennung anhand von in der lokalen Datenbank gespeicherten Daten durchführt. Alle erkann ten Fehler und Vorhersagen werden somit jeweils lokal bzw. dezentral organisiert.

Darüber hinaus wird wenigstens zeitweilig, und zwar wenn eine stabile Internetanbindung der lokalen Aufzugsanlage besteht, kontinuierlich eine zumindest auszugsweise bzw. teilwei se Kopie der lokalen Datenbank über eine gesicherte Kommunikationsverbindung (sog. „mul- tiTunnelNetwork“) an eine globale, bei dem globalen Wartungskontrollzentrum vorliegende gesamtheitliche Datenbank gesendet. Diese globale Datenbank vereint somit alle für die Fehler- und Zustandserkennung notwendigen Daten, und zwar die entsprechenden Daten sämtlicher weltweit existierenden Aufzugsanlagen bzw. -Installationen.

Hierbei ist anzumerken, dass als nicht „stabile“ Internetanbindung entweder ein vollständiger Verbindungsabbruch oder aber nur reduzierte Datenübertragungsraten bzw. eine verringerte Verfügbarkeit der Internetverbindung verstanden wird.

Dieser dezentrale Ansatz hat somit den Vorteil, dass die auf den lokalen Kl-Einrichtungen ablaufenden Algorithmen mit einer viel größeren Datenbasis entwickelt und trainiert werden können, als es mit den nur lokal erzeugten Daten möglich wäre. Ein weiterer Vorteil ist, dass erkannte Fehlerbilder und Muster aus der einen Anlage direkt auf allen anderen Anlagen weltweit übertragen und die jeweils lokale Fehler- und Zustand serkennung weltweit auf der Grundlage dieser Bilder bzw. Muster durchgeführt werden kann.

Die Erfindung kann sowohl in seillosen Aufzugsanlagen zur Anwendung kommen sowie prin zipiell auch in seilgebundenen Aufzugsanlagen entsprechend zur Anwendung kommen.

Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und den beiliegenden Zeichnungen. In den Zeichnungen sind identische oder funktional gleich wirkende Elemente bzw. Merkmale mit übereinstimmenden Bezugszeichen versehen.

Es versteht sich, dass die voranstehend genannten und die nachstehend noch zu erläutern den Merkmale nicht nur in der jeweiligen angegebenen Kombination, sondern auch in ande ren Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegen den Erfindung zu verlassen.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen

Figur 1 zeigt ein kombiniertes Block-/Ablaufdiagramm der erfindungsgemäßen Ein richtung gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel, anhand dessen auch das erfindungsgemäße Verfahren beschrieben wird.

Figur 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäß Kl-basierten Verfah rens zur überregionalen bzw. weltweiten Koordinierung des Wartungsbe triebs einer hier betroffenen Aufzugsanlage, anhand eines Ablaufdia gramms.

Figur 3 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Einrichtung bzw. des erfindungsgemäßen Verfahrens, wiederum anhand eines kombi nierten Block-/Ablaufdiagramms.

Beschreibung von Ausführungsbeispielen

Die Fig. 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Einrichtung bzw. des Verfahrens, bei dem die Einrichtung am Beispiel von fünf Ländern 100 - 120 bzw. Regionen beschrieben wird. Die in diesen Ländern angeordneten zentralen und dezentralen Einrich tungsteile kommunizieren dabei über ein gesichertes Netzwerk 125, vorliegend ein söge- nanntes „multiTunnelNetwork“, und zwar im Wesentlichen über eine sternförmige Kommuni kationsstruktur miteinander. Diese Sternkommunikation über das Netzwerk 125 erfolgt dabei über Kommunikationslinien 130 - 155.

Die Einrichtung umfasst in diesem Beispielszenario ein global agierendes bzw. operierendes Wartungszentrum 160, welches mit einer eigenen Kl-Einrichtung 165 über eine Kommunika tionslinie 170 sowie mit einer eigenen zentralen Datenbank 175 über eine Kommunikationsli nie 180 datentechnisch in Verbindung steht.

In drei Ländern 100 - 110 sind jeweils eine Aufzugsanlage 185 - 195 installiert bzw. angeord net und in dem Land 115 zwei solcher Anlagen 200, 205. Die drei Aufzugsanlagen 185 - 195 sind ebenfalls jeweils mit einer lokalen Kl-Einrichtung bzw. Kl-Instanz 210 - 220 sowie mit einer lokalen Datenbank 225 - 235 datentechnisch verbunden. Auch die beiden in dem ein zelnen Land 115 installierten bzw. angeordneten Aufzugsanlagen 200, 205 sind jeweils mit einer lokalen Kl-Einrichtung 240, 245 sowie mit einer lokalen Datenbank 250 - 255 daten technisch verbunden.

Die in Fig. 1 gezeigte Einrichtung umfasst somit sowohl eine übergeordnete Kl-Einrichtung 165 sowie lokale Kl-Einrichtungen 210 - 220, 240, 245. Die zentrale Datenbank 175 dient dabei sozusagen als weltweite Sammelstelle für wartungsrelevante Signale und Daten bzw. Informationen und stellt dadurch eine weltweite Datenbasis zur Optimierung von Wartungsar beiten an sämtlichen umfassten Aufzugsanlagen 185 - 205 bereit.

In dem einzelnen Land 115 ist zusätzlich ein lokaler Servicetechniker 260 vorgesehen, der im Gegensatz zu der sternförmigen Kommunikationsstruktur 130 - 155 mit dem globalen Wartungszentrum 160 in einer direkten Kommunikationsverbindung 265 steht.

Somit beinhaltet jede weltweit vorliegende Aufzugsanlage, d.h. vorliegend der Anlagen 185 - 205, jeweils mindestens eine lokale Kl-Einrichtung 210 - 220, 240, 245 sowie eine lokale Da tenbank 225 - 235, 250, 255. Jede dieser lokalen Datenbanken 225 - 235, 250, 255 erhält alle Signale und Daten bzw. Informationen, die für eine Fehler- und Zustandserkennung not wendig sind. Diese Signale und Daten stammen dabei aus der jeweils zugehörigen Aufzugs anlage bzw. -Installation. Auf jeder der lokalen Kl-Einrichtungen 210 - 220, 240, 245 läuft ein Kl-basiertes Prüfprogramm ab, welches die Fehler- und Zustandserkennung anhand der in der jeweiligen Datenbank 225 - 235, 250, 255 gespeicherten Daten durchführt. Alle lokal er kannten Fehler und Vorhersagen werden dabei zunächst lokal verarbeitet und der jeweiligen lokalen Datenbank 225 - 235, 250, 255 gespeichert. Besteht nun eine zumindest zeitweilig möglichst stabile Internetverbindung einer lokalen Da tenbank 225 - 235, 250, 255 über das Netzwerk 125 mit dem globalen Wartungszentrum 160, dann wird kontinuierlich eine Kopie bzw. eine auszugsweise bzw. teilweise Kopie der jeweils betroffenen lokalen Datenbank an die zentrale Datenbank 175 geschickt, welche im Ergebnis gesamtheitlich die Signale und Daten bzw. Informationen jeder der weltweiten Auf zugsanlagen bzw. -Installationen 185 - 205 enthält. Daher können erkannte Fehlerbilder und Muster aus der einen Anlage direkt auf allen anderen Anlagen weltweit übertragen und dort entsprechend geprüft werden. Wird dabei z.B. erkannt, dass eine bestimmte Signalabfolge einen Fehler verursacht, können alle weiteren Anlagen auf das Vorliegen diese Signalfolge hin geprüft werden.

Alle Kl-basierten Erkennungsalgorithmen werden im globalen Wartungszentrum 160 entwi ckelt und getestet und anschließend an die lokalen Kl-Instanzen 210 - 220, 240, 245 verteilt, welche somit nicht mehr abhängig von einer funktionierenden Netzanbindung über das Netz werk 125 sind.

Ist nun an einer lokalen Aufzugsanlage 185 - 205 ein Fehler aufgetreten, welcher nicht durch ein lokales Wartungsteam behoben werden kann, ist es nun möglich, entsprechende War tungstätigkeiten vom dem globalen Wartungszentrum 160 anzufordern. Das Wartungszen trum 160 kann dann über das „multiTunnelNetwork“ eine Fernverbindung hersteilen und das lokale Team bei den Wartungsarbeiten unterstützen.

Der Vorteil dieses durch das zentrale und global agierende Wartungszentrum 160 koordinier ten bzw. unterstützen Wartungsansatzes liegt zudem auch darin, dass nur das globale War tungszentrum 160 mit Spezialisten besetzt werden muss, welche speziell geschult sind und insbesondere bei komplexen Wartungsaufgaben weitere Unterstützung an das lokal tätige Wartungspersonal geben können.

Eine solche Fernunterstützung eines lokalen Wartungsteams durch das globale Wartungs zentrum 160 über eine Fernkommunikationsverbindung kann zusätzlich mittels an sich be kannter, lokal eingerichteter Virtual Reality (VR) Technologie, z.B. an sich bekannte VR-Bril- lentechnologie oder ähnliche Systeme, z.B. sogenannte „Mixed Reality“ oder „Augmented Reality“ VR-Systeme, ergänzt bzw. unterstützt werden. Durch eine entsprechende interaktive Verbindung zwischen dem jeweiligen lokalen Team und einem weltweit operierenden bzw. agierenden Spezialisten-Team können einzelne, insbesondere komplexere Wartungsschritte schneller und zuverlässiger koordiniert bzw. durchführt werden. Es ist hervorzuheben, dass aufgrund der lokal bei jeder Aufzugsanlage vorliegenden Kopie der aktuellen Kl-Algorithmen sowie der ebenfalls lokal vorliegenden aktuellen Kopie der ge nannten Datenbank, die beschriebene Einrichtung und das Verfahren auch bei einer mögli chen, im vorbeschriebenen Sinne schlechten Kommunikationsverbindung mit dem War tungszentrum dennoch in der Lage ist, einwandfrei zu funktionieren.

In der Fig. 2 sind die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ablaufenden Prozessschritte anhand eines Ausführungsbeispiels in größerem Detail gezeigt. Die in dem links gestrichelt dargestellten Rechteck 300 enthaltenen Teilschritte des gesamten Prozesses laufen in dem beschriebenen Wartungszentrum ab, wohingegen die in den rechts gestrichelt dargestellten Rechtecken 305, 305‘, 305“ (usw.) jeweils enthaltenen Teilschritte bei den lokalen, wie durch die Punkte 310 angedeutet ggf. in einer Vielzahl verschiedener, weltweit angeordneter Auf zugsanlagen ablaufen.

Bei jeder der Vielzahl von Aufzugsanlagen ist eine genannte, lokale Datenbank 315 vorgese hen. Dort gespeicherte Daten werden über eine Leitung 320 einer ebenfalls bei jeder der Aufzugsanlagen lokal vorgesehenen Kl-Einrichtung 325 eingangsmäßig zugeführt. Der Kl- Einrichtung zusätzlich eingangsmäßig zugeführt werden entsprechende, von einer bei der jeweiligen Aufzugsanlage vorgesehenen Sensorik 330 über eine Leitung 335 übermittelte Daten. Die Kl-Einrichtung 325 ermittelt aus diesen Eingangsdaten 320, 335 für die hier be troffenen Aufzugsanlagen am Ausgang der Kl-Einrichtung 325 vorliegende, erkannte (typi sche) Fehlerbilder bzw. -muster 340, anhand der mittels einer nachgeschalteten lokalen Da tenverarbeitungseinheit 345 eine Vorhersage zu entsprechenden Ausfällen der jeweils be troffenen Aufzugskomponenten getroffen werden kann.

Die so verarbeiteten Daten werden über eine Leitung 350 der lokalen Datenbank 315 erneut zugeführt, um ggf. bereits vorliegende Fehlerbilder bzw. -muster 340 durch aktuellere und/oder verbesserte Daten zu ersetzen. Zusätzlich werden Parameter der von der Kl-Ein- richtung 325 angewendeten Algorithmen bzw. an den Knoten 327 des zugrundeliegenden Kl-Netzwerks erzeugte Gewichtungsfaktoren entsprechend der lokalen Datenbank 315 zuge führt.

Die in der lokalen Datenbank 315 gespeicherten Daten und ggf. Signale werden, wie anhand von Fig. 1 beschrieben, zeitweilig an das Wartungszentrum 300 übertragen. In dem vorlie genden Ausführungsbeispiel geschieht dies mittels einer Internet-Verbindung 352, und zwar insbesondere bei Vorliegen einer möglichst stabilen Verbindung (siehe die entsprechenden Anmerkungen hierzu oben), z.B. im Nachtbetrieb. Hierzu werden die Daten über eine Leitung 355 einer lokalen Kommunikationseinheit 360 zugeführt, z.B. einem mit dem Internet draht los kommunizierenden WLAN-Router oder einer mit dem Internet drahtgebunden kommuni zierenden Einheit.

Über eine entsprechende Internetverbindung 365 werden diese Daten einer entsprechenden, bei dem Wartungszentrum 300 vorgesehenen, zentralen Kommunikationseinheit 370 zuge führt. Diese Daten werden mittels einer (zentralen) ersten Datenverarbeitungseinheit 375 in ein geeignetes Format gebracht, um in einer zentralen Datenbank 380 systematisch abge legt werden zu können. So werden von der Datenverarbeitungseinheit 375 die von einer ein zelnen Aufzugsanlagen 305, 305‘, 305“ übermittelten Daten, Signale und die genannten Kl- Gewichtungsfaktoren bzw. entsprechenden Prüfalgorithmen so vorverarbeitet, dass sie sämtlichen jeweils anderen Aufzugsanlagen zu Zwecken der Optimierung zugeführt werden können.

Die in der zentralen Datenbank 380 gespeicherten, in der genannten Weise vorverarbeiteten Daten werden einer (zentralen) zweiten Datenverarbeitungseinheit 385 zugeführt, welche die sich aus den Daten ergebenden Erkennungsalgorithmen (zur Erkennung eines Fehlers bzw. einer Fehlfunktion sowie eines entsprechenden Wartungserfordernisses) testet. Dieser Test beruht in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel auf einer Modellsimulation einer hier betrof fenen Aufzugsanlage, anhand der insbesondere typische Ausfallmuster bzw. Ausfallsympto me bei einem bevorstehenden Ausfall einer Funktionskomponente einer hier betroffenen Aufzugsanlage simuliert werden. Die Ergebnisse dieser Tests werden anschließend aufbe reitet 387, d.h. in ein geeignetes Format für die Übertragung an die verschiedenen Aufzugs anlagen 305, 305‘, 305“ gebracht und sowohl in die zentrale Datenbank 380 eingespielt 390 sowie der zentralen Kommunikationseinheit 370 zugeführt 395, um von dieser an die einzel nen Aufzugsanlagen 305, 305‘, 305“ über die Internetverbindung 352 übertragen 400 zu werden.

In den einzelnen Aufzugsanlagen 305, 305‘, 305“, hier am Beispiel der Aufzugsanlage 305, werden die übertragenen 400 Ergebnisdaten der genannten, lokalen Kommunikationseinheit 360 zugeführt und danach so aufbereitet 405, dass sie in der lokalen Datenbank 315 syste matisch abgelegt werden können.

Ist nun an einer in Fig. 2 gezeigten lokalen Aufzugsanlage 305, 305‘, 305“ ein Fehler aufge treten, welcher nicht durch das in Fig. 1 gezeigte, lokale Wartungsteam bzw. einen entspre chenden Wartungstechniker 260 behoben werden kann, kann somit technische Unterstüt- zung aus dem Wartungszentrum 160, 300 angefordert werden. Ein solches Szenario ist in dem in der Fig. 3 gezeigten zweiten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Einrich tung bzw. des Verfahrens dargestellt. In diesem Szenario stellt das hier gezeigte Wartungszentrum 500 ein global agierendes War tungsteam bereit, welches speziell geschultes Personal umfasst und in dem vorliegenden Beispiel aus einem Servicetechniker 505, einem Ingenieur 510 sowie einem Mitarbeiter 515 der technischen Betreuung zusammengesetzt ist. Dieses Wartungspersonal 505 - 515 ist über eine, über das genannte „multiTunnelNetwork“ 125 bereitgestellte, globale Tunnelver- bindung 520, 525 (in dem vorliegenden Beispiel) mit der Aufzugsanlage 205 verbunden. Das Wartungszentrum 500 kann somit eine kommunikative Fernverbindung hersteilen und das lokale Wartungsteam, bzw. den gezeigten lokalen Servicetechniker 530, bei den Wartungs arbeiten unterstützen. Über eine entsprechende lokale Tunnelverbindung 535 kann der loka le Servicetechniker 530 mit der Aufzugsanlage 205 entsprechend interagieren.