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Patent Searching and Data


Title:
DEVICE AND METHOD FOR MAKING AVAILABLE TREATMENT PARAMETERS FOR THE TREATMENT OF A PATIENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2014/184087
Kind Code:
A1
Abstract:
A method is disclosed for making available treatment parameters for a dialysis treatment. The method comprises the following steps: making available a predefined machine-related data record of machine-related treatment parameters, which are predefined independently of the treatment of a specific patient (208, 301), making available a patient-related data record of patient-related treatment parameters of a patient (209, 302) to be treated, independently of a dialysis machine provided for the treatment or of an appliance type, selecting a machine-related data record for a particular dialysis treatment of a patient (214, 303), and using the machine-related data record and the patient-related data record to generate a treatment data record for establishing treatment parameters for the dialysis treatment (204, 304) to be performed.

Inventors:
EIFLER PETER (DE)
GRÄFE MARCO (DE)
STEIL HELMUT (DE)
Application Number:
PCT/EP2014/059448
Publication Date:
November 20, 2014
Filing Date:
May 08, 2014
Export Citation:
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Assignee:
FRESENIUS MEDICAL CARE DE GMBH (DE)
International Classes:
A61M1/14; G16H20/40
Foreign References:
DE102005025516A12006-12-07
DE102004011264A12004-09-23
US20100010425A12010-01-14
EP1195708A12002-04-10
US7072769B22006-07-04
US20050086072A12005-04-21
Attorney, Agent or Firm:
ZIERMANN, Oliver (DE)
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Claims:
Patentansprüche:

1 . Verfahren zum Bereitstellen von Behandlungsparametern für eine Dialysebehandlung umfassend die folgenden Schritte:

Bereitstellen eines vorgegebenen maschinenbezogenen Datensatzes von maschinenbezogenen Behandlungsparametern, die unabhängig von der Behandlung eines bestimmten Patienten (208, 301 ) vorgegeben werden,

Breitstellen eines patientenbezogenen Datensatzes von patientenbezogenen Behandlungsparametern eines zu behandelnden Patienten (209, 302), unabhängig von einer für die Behandlung vorgesehenen Dialysemaschine oder eines Gerätetyps vorgegeben werden, Auswahl eines maschinenbezogenen Datensatzes für eine bestimmte Dialysebehandlung eines Patienten (214, 303), und Verwenden des maschinenbezogenen Datensatzes und des patientenbezogenen Datensatzes zum Erzeugen eines Behandlungsdatensatzes zum Festlegen von Behandlungsparametern für die durchzuführende Dialysebehandlung (204, 304).

2. Verfahren nach Anspruch 1 , umfassend: Bereitstellen einer Vielzahl von maschinenbezogenen Datensätzen in Abhängigkeit von einem jeweiligen Maschinentyp für eine Vielzahl von Typen von Dialysemaschinen, Bestimmen des Maschinentyps einer für eine bestimmte Behandlung vorgesehene Dialysemaschine, Auswahl des maschinenbezogenen Datensatzes in Abhängigkeit von dem bestimmten Maschinentyp. 3. Verfahren nach Anspruch 2, wobei der Schritt des Bereitstellens einer Vielzahl von maschinenbezogenen Datensätzen in Abhängigkeit von dem jeweiligen Maschinentyp in einem Monitoringsystem zur Überwachung einer Vielzahl von Dialysemaschinen erfolgt. 4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die maschinenbezogenen Behandlungsparameter ausgewählt sind aus einer Gruppe von:

einer Grundform eines Behandlungsprofils einschließlich einer Grundform eines Ultrafiltrationsprofils oder eines Konzentrationsprofils für die Dialysierflüssigkeit, der Patientendatensatz einen Behandlungsparameter einschließlich einer Ultrafiltrationsmenge, oder einer Gesamtkonzentration umfasst, und wobei Behandlungsdatensatz ein während der Behandlung zu verwendendes Behandlungsprofil umfasst, und wobei das zu verwendende Behandlungsprofil aus der Grundform des Behandlungsprofils und dem Behandlungsparameter gebildet wird.

Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die maschinenbezogenen Behandlungsparameter ausgewählt sind aus einer Gruppe von: Vorgaben für während der Blutbehandlung vorzunehmende Messungen des Blutvolumens, der Bluttemperatur, oder der Rezirkulation, eine Vorgabe für den Behandlungstyp eines Online- Hämodiafiltrationsverfahrens.

Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die patiententenbezogenen Behandlungsparameter ausgewählt sind aus einer Gruppe von:

einer Art des durchzuführenden Behandlungsverfahrens,

einer Vorgabe zum Gewichtsmanagement des zu behandelnden Patienten einschließlich eines Trockengewichts oder eines Zielgewichts des zu behandelnden Patienten,

einer Vorgabe zum Flüssigkeitsmanagement einschließlich einer während der durchzuführenden Behandlung vorgesehenen Flüssigkeitsaufnahme, einer Vorgabe für eine während der Behandlung vorgesehene Medikamentengabe, einer Vorgabe für eine während der Blutbehandlung vorzunehmende Antikoagulationsbehandlung,

einer Vorgabe für ein während der Dialysebehandlung zu verwendendes Verbrauchsmittel einschließlich eines Typs einer während der Dialysebehandlung zu verwendenden Nadel, eines Typs des während der Dialysebehandlung zu verwendenden Dialysators oder Schlauchsystems oder eines während der Dialysebehandlung zu verwendenden Dialysekonzentrats, eine Vorgabe für den während einer Hämodialysebehandlung einzustellenden Blutfluss,

eine für die Dialysebehandlung vorgesehene Behandlungszeit.

7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die patientenbezogenen Behandlungsparameter ein Teil einer ärztlichen Verschreibung für einen Dialysepatienten sind. 8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Schritt des Bereitstellens der patientenbezogenen Behandlungsparameter eine Eingabe in einem Clinical Management System zur Handhabung von patientenbezogener Information umfasst. 9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Behandlungsdatensatz einen Steuerungsdatensatz zum Steuern einer Dialysemaschine während der Dialysebehandlung umfasst.

10. Verfahren nach Anspruch 3, Anspruch 8, sowie Anspruch 9, enthaltend die folgenden in dem Monitoringsystem durchgeführten Schritte:

Empfangen der patientenbezogenen Behandlungsparameter von dem Clinical Management System,

Empfangen einer Identifikation eines Typs einer für die Dialysebehandlung vorgesehenen Dialysemaschine, Auswahl des maschinenbezogenen Datensatzes anhand der empfangenen Identifikation des Typs der

Dialysemaschine, Absenden des Steuerungsdatensatzes zum Steuern der Dialysemaschine während der Dialysebehandlung an die für die Dialysebehandlung vorgesehene Dialysemaschine. 1 1 . Verfahren nach Anspruch 10, wobei der Steuerungsdatensatz zur Übertragung an die Dialysemaschine in mehrere Übertragungspakete aufgeteilt wird.

12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 1 1 , wobei der Steuerungsdatensatz durch einen Authentifizierungsmechanismus vor Manipulation geschützt wird.

13. Verfahren zum Steuern einer Dialysemaschine während einer Dialysebehandlung enthaltend: Bereitstellen eines Steuerungsdatensatzes zum Steuern einer Dialysemaschine nach einem Verfahren nach einem der Ansprüche 9 - 1 1 und Verwenden des Steuerungsdatensatzes zum Steuern der Dialysemaschine während der Dialysebehandlung.

14. System aus einem klinischen Informationssystem zur Handhabung patientenbezogener Information und einem Monitoringsystem zur Überwachung einer Vielzahl von Dialysemaschinen und zum Verwalten einer Vielzahl von maschinenbezogenen Datensätzen in Abhängigkeit von dem jeweiligen Maschinentyp,

wobei das klinische Informationssystem Speichermittel zum Breitstellen eines patientenbezogenen Datensatzes von patientenbezogenen Behandlungsdaten eines zu behandelnden Patienten, unabhängig von einer für die Behandlung vorgesehenen Dialysemaschine umfasst und das Monitoringsystem Speichermittel zum Bereitstellen eines Datensatzes von maschinenbezogenen Behandlungsparametern, die unabhängig von der Behandlung eines bestimmten Patienten vorgegeben sind, umfasst sowie eine Berechnungseinheit und Auswahlmittel zur Auswahl eines maschinenbezogenen Datensatzes für eine bestimmte Dialysebehandlung eines Patienten, umfasst sowie Mittel zum Verwenden des maschinenbezogenen Datensatzes und des patientenbezogenen Datensatzes zum Erzeugen eines Behandlungsdatensatzes zum Festlegen von Behandlungsparametern für die durchzuführende Dialysebehandlung.

15. System nach Anspruch 14 angepasst zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 2 - 13.

Description:
VORRICHTUNG UND VERFAHREN ZUR BEREITSTELLUNG VON

BEHANDLUNGSPARAMETERN FÜR DIE BEHANDLUNG EINES PATIENTEN

Technisches Gebiet

Die Erfindung betrifft die Bereitstellung von Behandlungsparametern für die Behandlung eines Patienten, insbesondere von Behandlungsparametern für eine Dialysebehandlung eines Dialysepatienten.

Hintergrund

Im klinischen Alltag werden verstärkt Klinikdatenmanagementsysteme eingesetzt. Diese dienen der Verwaltung, Bereitstellung und Verarbeitung von Patientendaten, Behandlungsdaten, Diagnosedaten und anderen Daten, die bei der Behandlung von Patienten anfallen oder benötigt werden. Ein Beispiel für den Einsatz von Klinikdatenmanagementsystemen sind Dialysekliniken zur Versorgung chronisch niereninsuffizienter Patienten.

Die Hämodialyse ist ein extrakorporales Verfahren zur Blutreinigung bei chronisch niereninsuffizienten Patienten.

Bei der Hämodialyse wird Blut in einem extrakorporalen Kreislauf kontinuierlich einem Patienten entnommen, durch einen Hämodialysator geleitet und dem Patienten wieder reinfundiert. Dabei wird ein Stoffaustausch durchgeführt, der dem der Nieren ähnlich ist. Der Hämodialysator besteht aus zwei durch eine semipermeable Membran getrennten Kammern, von denen die eine vom Blut und die andere von einer Reinigungsflüssigkeit - der Dialysierflüssigkeit - durchflössen wird. Die handelsüblichen Hämodialysatoren weisen hierfür meist Tausende von Hohlfasern auf, deren Wände semipermeabel für die auszutauschenden Substanzen sind. Das Blut wird durch den Innenraum der Hohlfasern geleitet, während die Dialysierflüssigkeit in meist gegenläufiger Richtung in den Faserzwischenraum eingespeist und abgeführt wird. Die Dialysierflüssigkeit weist Konzentrationen von Blutinhaltsstoffen wie Elektrolyten auf, die in etwa denen eines Gesunden entsprechen, damit die entsprechenden Konzentrationen im Blut auf einem normalen Niveau gehalten werden können. Für die Konzentration eines oder mehrer Elektrolyten in der Dialysierflüssigkeit über den Verlauf der Behandlung kann ein zeitabhängiges Konzentrationsprofil vorgegeben werden, das für eine bestimmte Behandlung anzuwenden ist. So wird typischerweise ein Konzentrationsprofil für die Natriumionenkonzentration vorgegeben, das als Natriumprofil bezeichnet wird.

Aus dem Blut zu entfernende Stoffe wie zum Beispiel Kreatinin oder beta2- Mikroglobulin sind in der Dialysierflüssigkeit nicht enthalten, wodurch diese allein wegen des Konzentrationsgradienten an der Membran durch Diffusion aus dem Blut entfernt werden. Mit Hilfe eines Druckgradienten wird dem Blut überschüssiges Wasser durch Konvektion beziehungsweise Ultrafiltration entzogen. Für die Ultrafiltrationsrate über den Verlauf der Behandlung kann ein zeitabhängiges Ultrafiltrationsprofil vorgegeben werden, das für eine bestimmte Behandlung anzuwenden ist. Heutige Datenmanagementsysteme im Bereich der Dialyse sind modular aufgebaut und nutzen aufeinander abgestimmte Systemkomponenten, um die individuellen Anforderungen und Arbeitsaufgaben der Anwender abdecken zu können. Sie bestehen aus einem an die Dialysemaschinen angebundenen System (Monitoringsystem) sowie einem System zur Verwaltung von patientenbezogenen Datensätzen (Clinical Management System). Die Behandlungsverschreibungen für die Therapie der Patienten werden hierbei im Clinical Management System durchgeführt und danach über das Monitoringsystem zur automatisierten Voreinstellung der Dialysegeräte mit Patienten- und Behandlungsspezifischen Daten genutzt. In diesem Prozess müssen die Datenformate einer bestimmten für die Dialysebehandlung vorgesehenen Dialysemaschine in dem Clinical Management System bekannt sein. So müssen die für eine Dialysebehandlung vorgesehen Behandlungsparameter auf den für die Behandlung vorgesehenen Maschinentyp abgestimmt sein. Ändert sich etwa aus organisatorischen Gründen der für eine Behandlung eines bestimmten Patienten vorgesehene Maschinentyp, so muss eine Neukonfiguration der Behandlungsparameter vorgenommen werden.

Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren sowie ein System bereitzustellen, das eine flexible Konfiguration von Behandlungsparametern ermöglicht.

Zusammenfassung Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zum Bereitstellen von Behandlungsparametern zum Kontrollieren oder Steuern einer Dialysemaschine nach Anspruch 1 sowie durch ein System nach Anspruch 14. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben. Kurzbeschreibung der Zeichnungen

Figur 1 zeigt ein Blockschaltbild eines Datenmanagementsystems im Einklang mit der offenbarungsgemäßen Lehre. Figur 2 zeigt ein Flussdiagramm eines Verfahrens in einem Datenmanagementsystem im Einklang mit der offenbarungsgemäßen Lehre.

Figur 3 zeigt ein Flussdiagramm eines weiteren Verfahrens in einem Datenmanagementsystem im Einklang mit der offenbarungsgemäßen Lehre.

Detaillierte Beschreibung der Zeichnungen

Figur 1 zeigt ein Datenmanagementsystem für den Einsatz im Bereich der Dialyse. Ein Datenmanagementsystem im Bereich der Dialyse ist typischerweise mit einem Krankenhausinformationssystem 101 verbunden, zur Handhabung allgemeiner Patientendaten der Dialysepatienten, etwa Abrechnungsdaten, oder Behandlungsoder diagnostischer Daten des Patienten, die keinen unmittelbaren Bezug zu seiner Dialysebehandlung haben. Das Krankenhausinformationssystem 101 ist zum bidirektionalen Datenaustausch mit einem Clinical Managementsystem 102, zur Handhabung von Patientendatensätzen, die unmittelbaren Bezug zur Dialysebehandlung haben, etwa Trenddaten, wie Trends der Daten zum Fluidmanagement, etwa Trockengewicht, Überwässerung, Eisenhaushalt usw. Diese können beispielsweise der Langzeitdokumentation dienen. Das Clinical Managementsystem 101 dient dem Arzt oder sonstigem Behandler als Schnittstelle für die Eingabe von Behandlungsverschreibungen, etwa in Bezug auf das Fluidmanagement eines Patienten, wie Ultrafiltrationsprofile oder Gewichtsabnahmeprofile oder die über den Behandlungsverlauf zu verwendenden Konzentrationsprofile der Dialysierflüssigkeit, wie etwa das Natriumprofil, das den zeitlichen Verlauf der Natriumkonzentration über die Behandlung oder zu anderen Elektrolytprofilen. Der Begriff des Behandlungsprofils soll im Folgenden auf das Fluidmanagement bezogene Profile wie Ultrafiltrationsprofile oder Gewichtsabnahmeprofile als auch Konzentrationsprofile wie etwa Elektrolytprofile umfassen. Das Clinical Management System 102 ist zur bidirektionalen Datenkommunikation mit einem Monitoringsystem 103 verbunden, von dem die Dialysemaschinen 104 überwacht und gesteuert werden. Das Monitoringsystem 103 ist wiederum mit periphären Geräten 105 wie Waagen oder Bioimpedanzmessgeräten verbunden, die über diese Verbindung Untersuchungsdaten an das Monitoringsystem 103 senden. Von dem Monitoringsystem 103 werden die Dialysemaschinen 104 angesteuert, wobei die von den periphären Geräten ermittelten Behandlungsdaten verwendet werden können.

Fig 2 ist ein Flussdiagramm für einen Nachrichtenfluss sowie eine Abfolge von Verarbeitungsschritten im Zusammenhang mit dem in Figur 1 dargestellten Datenmanagementsystem. Die Elemente des Datenmanagementsystems sind mit gleichen Bezugsziffern wiedergegeben.

Der Behandlung geht ein Eingabeschritt 208 voraus zur Eingabe von maschinenbezogenen Behandlungsparametern, die unabhängig von der Behandlung eines bestimmten Patienten sind.

Der Behandlung geht außerdem ein Eingabeschritt 209 voraus, zur Eingabe eines patientenbezogenen Datensatzes von patientenbezogenen Behandlungsparametern eines zu behandelnden Patienten, oder mit anderen Worten: der Verschreibung für den zu behandelnden Patienten. Für die Verschreibung wird ein patientenbezogener Datensatz oder mit anderen Worten ein Verschreibungsdatensatz angelegt. Der Verschreibungsdatensatz enthält Vorgaben für die durchzuführende Dialysebehandlung in einer von der Dialysemaschine oder deren Maschinentyp unabhängigen Form. So können für die Ultrafiltration Behandlungsparameter für die gesamte Behandlung vorgegeben werden wie etwa die Ultrafiltrationsrate zu Beginn der Behandlung, die Ultrafiltrationsrate zum Ende der Behandlung, die insgesamt zu entziehende Ultrafiltrationsmenge die maximale Ultrafiltrationsrate, die minimale Ultrafiltrationsrate oder die durchschnittliche Ultrafiltrationsrate, In ähnlicher Weise kann für eine Elektrolytkonzentration, etwa eine Natriumkonzentration ein Behandlungsparameter für die gesamte Behandlung vorgegeben werden, etwa eine Natriumkonzentration zu Beginn der Behandlung, eine Natriumkonzentration zum Ende der Behandlung, eine maximale, eine minimale oder eine durchschnittliche Natriumkonzentration oder ein über die Behandlungsdauer integrierter oder aufsummierter Wert der Natriumkonzentration oder eine Gesamtmenge.

In einer Ausführungsform kann darüber hinaus der Grundtyp eines Behandlungsprofils vorgegeben werden etwa konstantes Profil, ansteigendes Profil, abnehmendes Profil, Stufenprofil, Rampenprofil, Kammprofil, bei dem zwischen zwei verschiedenen Werten umgeschaltet wird. Auf diese Weise kann eine bestimmte Eigenschaft eines Behandlungsprofils vorgegeben werden, ohne dass bereits eine Auswahl des für die Dialysebehandlung anzuwendenden Behandlungsprofils vorgenommen wurde. So kann etwa vorgegeben werden, dass ein ansteigendes Profil verwendet werden soll, wobei offengelassen wird, ob es als mit konstanter Steigung ansteigendes Profil oder ein Stufenprofil realisiert werden soll oder in welcher zeitlichen Abfolge Stufen vorzusehen sind.

Für einen bestimmten Typ von Dialysemaschinen ist typischerweise eine bestimmte Anzahl von Grundtypen von Behandlungsprofilen oder Grundprofilen möglich. Darüber hinaus können mehrere Grundtypen von Behandlungsprofilen vorgegeben werden, wobei eine Abfolge unterschiedlicher Priorität für die verschiedenen Grundtypen angegeben wird, etwa mit erster Priorität ein mit konstanter Rate ansteigendes Profil, mit zweiter Priorität ein ansteigendes Stufenprofil usw. Die patientenbezogenen Behandlungsdaten werden von dem Clinical Management System 102 in der Nachricht 201 an das Monitoringsystem 103 übertragen.

In einem Auswahlschritt erfolgt die Auswahl der für die Dialysebehandlung vorgesehenen Dialysemaschine 104, etwa in dem eine Pflegekraft den Patienten an der vorgesehenen Dialysemaschine anmeldet. In der Nachricht 203 übermittelt die Dialysemaschine 104 an das Monitoringsystem 103 eine Identifikation, die es erlaubt, den Typ der für die Dialysebehandlung des Patienten vorgesehenen Dialysemaschine 104 zu bestimmen.

Anhand der Identifikation der Dialysemaschine erfolgt die Auswahl eines maschinenbezogenen Datensatzes für eine bestimmte Dialysebehandlung des Patienten in einem Verarbeitungsschritt 214. In einem Verarbeitungsschritt 204 erfolgt die Zusammenstellung eines Behandlungsdatensatzes zum Festlegen von Behandlungsparametern für die durchzuführende Dialysebehandlung, unter Verwendung des maschinenbezogenen Datensatzes sowie des patientenbezogenen Datensatzes. So kann anhand des für die Behandlung vorgesehenen Maschinentyps, des Grundtyps des Behandlungsprofils und des Behandlungsparameters das während der Behandlung zu verwendende Behandlungsprofil bestimmt werden.

Dazu kann etwa anhand des Grundtyps des Behandlungsprofils und des Maschinentyps zunächst ein Grundprofil etwa ein dimensionsloses oder normiertes Profil gebildet werden, zum Beispiel anhand eines ansteigenden Profils, ein Stufenprofil mit einer bestimmten Anzahl von Stufen, entsprechend dem Maschinentyp. Sodann kann das für die Behandlung anzuwendende Behandlungsprofil aus dem Grundprofil und dem Behandlungsparameter gebildet werden, z.B. durch Multiplikation eines Durchschnittswertes mit einem dimensionslosen oder genormten Grundprofil. Das für die Behandlung anzuwendende Behandlungsprofil wird in einen Behandlungsdatensatz eingebunden, der Behandlungsparameter für die durchzuführende Dialysebehandlung festlegt. Der Behandlungsdatensatz wird in einer Nachricht 205 an die Dialysemaschine versandt, die in einem Behandlungsschritt 206 eine Dialysebehandlung unter Verwendung der Behandlungsparameter, insbesondere der anzuwendenden Behandlungsprofile durchführt.

Figur 3 ist ein weiteres Flussdiagramm für einen Nachrichtenfluss zusammen mit Verarbeitungsschritten im Zusammenhang mit dem in Figur 1 dargestellten Datenmanagementsystem und mit einer Dialysebehandlung.

Der Dialysebehandlung geht ein Vorbereitungsschritt 301 zur Vorbereitung einer Dialysebehandlung voraus. In diesem Schritt wird in dem Monitoringsystem 103 ein vorgegebener Datensatz von maschinenbezogenen Behandlungsparametern bereitgestellt, unabhängig von der Behandlung eines bestimmten Patienten. Dabei werden mehrere Datensätze von maschinenabhängigen Parametern zur Verfügung gestellt, jeweils für einen bestimmten Typ einer Dialysemaschine, die in Abhängigkeit von einer Identifizierung des Typs der Dialysemaschine abgelegt und anhand des Typs der Dialysemaschine zugreifbar sind.

Der Dialysebehandlung geht außerdem ein weiterer Vorbereitungsschritt 302 voraus, in dem ein patientenbezogener Datensatzes von patientenbezogenen Behandlungsparametern eines zu behandelnden Patienten, unabhängig von einer für die Behandlung vorgesehenen Dialysemaschine, oder von einem bestimmten Gerätetyp einer Dialysemaschine, in dem Clinical Management System 102 angelegt wird.

Vorzugsweise sind die patientenbezogenen Behandlungsparameter ein Teil einer ärztlichen Verschreibung für den Dialysepatienten.

Der patientenbezogene Datensatz umfasst vorzugsweise eines oder mehrere der folgenden Elemente: der Art des durchzuführenden Blutbehandlungsverfahrens, einschließlich Hämodialyse, Hämofiltration, Hämodiafiltation, oder Online -Hämodiafiltration, eine Vorgabe zum Gewichtsmanagement des zu behandelnden Patienten einschließlich eines Trockengewichts oder eines Zielgewichts des zu behandelnden Patienten, sowie eines Schätzwerts für das Kleidungsgewicht,

eine Vorgabe zum Flüssigkeitsmanagement einschließlich einer während der durchzuführenden Behandlung vorgesehenen Flüssigkeitsaufnahme, eine Vorgabe für eines oder mehrere während der Behandlung zu verabreichende Medikamente, eine Vorgabe für eine während der Blutbehandlung vorzunehmendes Antikoagulationsmanagement,

eine Vorgabe für ein während der Dialysebehandlung zu verwendendes Verbrauchsmittel einschließlich eines Typs einer während der Dialysebehandlung zu verwendenden Nadel, einschließlich einer arteriellen Nadel, einer venösen Nadel, eines Typs des während der Dialysebehandlung zu verwendenden Dialysators oder Schlauchsystems einschließlich eins venösen oder arteriellen Blutschlauchsystems, ein während der Dialysebehandlung zu verwendenden Dialysekonzentrat, eine Vorgabe ob die Behandlung als Einnadelbehandlung (Single Needle) oder Mehrnadelbehandlung (Double Needle) durchzuführen ist, eine Vorgabe für den während einer Hämodialysebehandlung einzustellenden Blutfluss, sowie

eine für die Dialysebehandlung vorgesehene Behandlungszeit.

Die patientenbezogenen Behandlungsparameter werden in einem Übertragungsschritt 306 von dem Clinical Management System an das Monitoringsystem übertragen und dort empfangen.

Parallel dazu erfolgt in einem Auswahlschritt 31 2 die Auswahl der für die Dialysebehandlung vorgesehenen Dialysemaschine 1 04, etwa indem eine Pflegekraft den Patienten an der vorgesehenen Dialysemaschine anmeldet und dazu vorzugsweise eine Identifizierung oder Authentifizierung des Patienten an der Dialysemaschine durchführt.

Dem Auswahlschritt 31 2 schließt sich die Übermittlung der Nachricht 305 an, mit der die Dialysemaschine 1 04 an das Monitoringsystem 1 03 eine Identifikation sendet, die es erlaubt, den Typ der für die Dialysebehandlung des Patienten vorgesehenen Dialysemaschine 104 zu bestimmen wie z.B. eine Seriennummer der Dialysemaschine 104. Diese Nachricht enthält außerdem vorzugsweise eine zuvor bestimmte Patientenidentifikation.

Das Monitoringsystem bestimmt anhand der in der Nachricht 305 enthaltenen Information den Typ der für die Behandlung vorgesehenen Dialysemaschine.

Anhand der Identifikation der Dialysemaschine erfolgt die Auswahl eines maschinenbezogenen Datensatzes von maschinenbezogenen Behandlungsparametern für eine bestimmte Dialysebehandlung des Patienten in einem Verarbeitungsschritt 303.

Der maschinenbezogene Datensatz enthält eines oder mehrere der folgenden Elemente:

Vorgaben für während der Blutbehandlung vorzunehmende Messungen des Blutvolumens oder einer Steuerung des Blutvolumens, Vorgaben von Parametern welche in Abhängigkeit von dem Typ der Dialysemaschine unterschiedlich sein können, z.B. eines Ultrafiltrationsprofils, Moduleinstellungen, Vorgaben für die Messung der Rezirkulation oder der Bluttemperatur, einschließlich einer Häufigkeit von Rezirkulationsmessungen oder, Bluttemperaturmessungen, Vorgaben für die Art des Online-Hämodiafltrationsverfahrens (d.h. ob die Zugabe des Substituats blutseitig stromauf des Dialysators erfolgen soll (Pre-dilution), ob die Zugabe stromab des Dialysators erfolgen soll, (Post-dilution), oder ob sie sowohl stromauf als auch stromab des Dialysators erfolgen soll, (Mixed dilution).

In dem Monitoringsystem 103 werden die patientenbezogenen Behandlungsparameter sowie die maschinenbezogenen Behandlungsparameter verwendet, um in einem Verarbeitungsschritt 304 einen Behandlungsdatensatz zu erzeugen, zum Festlegen von Behandlungsparametern für die individuell durchzuführende Behandlung des Patienten. In dem Monitoringsystem 103 werden außerdem Messdaten von peripheren Geräten 313 wie Waagen oder Blutgasanalysegeräten empfangen (Schritt 314).

Diese Messdaten werden vorzugsweise bei der Erzeugung des Behandlungsdatensatzes berücksichtigt. So kann bei der Festlegung der während einer bestimmten Behandlung zu entziehenden Flüssigkeitsmenge als einer der Behandlungsparameter das Trockengewicht sowie das mit der Waage bestimmte Tagesgewicht eingehen. Vorzugsweise umfasst der Behandlungsdatensatz einen Steuerungsdatensatz zum Steuern einer Dialysemaschine während der Dialysebehandlung. Das Datenformat des Steuerungsdatensatzes entspricht den Erfordernissen der für die Behandlung vorgesehenen Dialysemaschine. Der Behandlungsdatensatz wird vorzugsweise an das Clinical Managementsystem versendet (Schritt 316), um eine Dokumentation der vorgenommenen Behandlung zu dokumentieren.

Der Behandlungsdatensatz oder Steuerungsdatensatz wird in einem Übertragungsschritt 307 an die ausgewählte Dialysemaschine geschickt und dort empfangen. Die Übertragung des Steuerungsdatensatzes ist vorzugsweise über einen Authentifizierungsmechanismus oder Sicherheitsmechanismus vor Manipulation oder Verfälschung der Daten geschützt. In einer Ausführungsform wird der Steuerungsdatensatz zur Übertragung an die Dialysemaschine 31 1 in mehrere Übertragungspakete aufgeteilt.

Anschließend wird der Patient an der Dialysemaschine 104 behandelt (Schritt 31 1 ), wobei zur Voreinstellung oder zum Steuern der Dialysemaschine 104 während der Dialysebehandlung der Behandlungsdatensatz oder Steuerungsdatensatz verwendet wird.