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Title:
DEVICE AND METHOD FOR MATERIALS PROCESSING USING LASER RADIATION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2007/042190
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a device for materials processing using laser radiation, the device comprising a laser beam source (S), which emits pulsed laser radiation (3) that interacts with the material (5), a lens (6), which focuses the pulsed laser radiation (3) in the material (5) on a centre of interaction (7), the laser pulses interacting with the material (5) in the associated zones (8) surrounding the centres of interaction (7) so that material (5) is separated in the interaction zones (8), a scanning device (10), which adjusts the position of the centre of interaction in the material (5), and a control device (17), which controls the scanning device (10) and the laser beam source (S) such that a sectioned area (9) is formed in the material (5) by lining up the interaction zones (8), and the control device (17) controlling the laser beam source (S) and the scanning device (10) in such a way that adjacent centres of interaction (7) lie at a distance of a ≤ 10 µm in relation to one another.

Inventors:
BISCHOFF MARK (DE)
MUEHLHOFF DIRK (DE)
STOBRAWA GREGOR (DE)
Application Number:
PCT/EP2006/009600
Publication Date:
April 19, 2007
Filing Date:
October 04, 2006
Export Citation:
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Assignee:
ZEISS CARL MEDITEC AG (DE)
BISCHOFF MARK (DE)
MUEHLHOFF DIRK (DE)
STOBRAWA GREGOR (DE)
International Classes:
A61F9/011
Domestic Patent References:
WO2004105661A12004-12-09
WO2005011546A12005-02-10
Foreign References:
US5984916A1999-11-16
US20030212387A12003-11-13
US20050165387A12005-07-28
US20030212387A12003-11-13
Other References:
A. HEISTERKAMP ET AL., DER OPHTHALMOLOGE, vol. 98, 2001, pages 623 - 628
MAATZ G. ET AL., JOURNAL OF OPTICS A, vol. 2, no. 1, January 2000 (2000-01-01), pages 59 - 64
Attorney, Agent or Firm:
GEYER, FEHNERS & PARTNER (München, DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Vorrichtung zur Materialbearbeitung mittels Laserstrahlung, mit einer Laserstrahlungsquelle (S) 1 die gepulste Laserstrahlung (3) zur Wechselwirkung mit dem Material (5) abgibt, einer die gepulste Bearbeitungs-Laserstrahlung (3) in das Material (5) auf ein Wechselwirkungszentrum (7) fokussierenden Optik (6), einer die Lage des Wechselwirkungszentrums im Material (5) verstellenden Scaneinrichtung (10), wobei jeder Bearbeitungs-Laserpuls in einer das ihm zugeordnete Wechselwirkungszentrum (7) umgebenden Zone (8) mit dem Material (5) wechselwirkt, so daß in den Wechselwirkungszonen (8) Material (5) getrennt wird, und einer Steuereinrichtung (17), welche die Scaneinrichtung (10) und die Laserstrahlungsquelle (S) so ansteuert, daß im Material (5) durch Aneinanderreihen von Wechselwirkungszonen (8) eine Schnittfläche (9) entsteht, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinrichtung (17) die Laserstrahlquelle (S) und die Scaneinrichtung (10) so ansteuert, daß benachbarte Wechselwirkungszentren (7) in einem örtlichen Abstand a < 10 μm zueinander liegen.

2. Vorrichtung zur Materialbearbeitung mittels Laserstrahlung, mit einer Laserstrahlungsquelle (S), die gepulste Laserstrahlung (3) zur Wechselwirkung mit dem

Material (5) abgibt, einer die gepulste Bearbeitungs-Laserstrahlung (3) in das Material (5) auf ein Wechselwirkungszentrum (7) fokussierenden Optik (6), einer die Lage des

Wechselwirkungszentrums im Material (5) verstellenden Scaneinrichtung (10), wobei jeder

Bearbeitungs-Laserpuls in einer das ihm zugeordnete Wechselwirkungszentrum (7) umgebenden Zone (8) mit dem Material (5) wechselwirkt, so daß in den Wechselwirkungszonen

(8) Material (5) getrennt wird, und einer Steuereinrichtung (17), welche die Scaneinrichtung (10) und die Laserstrahlquelle (S) so ansteuert, daß im Material (5) durch Aneinanderreihen von

Wechselwirkungszonen (8) eine Schnittfläche (9) entsteht, dadurch gekennzeichnet, daß für jedes Wechselwirkungszentrum (7) die Bearbeitungs-Laserpuls-Fluence F unter 5 J/cm 2 liegt.

3. Vorrichtung nach einem der obigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Fluence jedes Bearbeitungs-Laserpulses über einem Schwellwert M liegt, der durch

M = 3,3 J/cm 2 - (2,4 J/cm 2 ) / (1 + (a/r 2 ) 2 ) gegeben ist, wobei a der Abstand zwischen zwei benachbarten Wechselwirkungszentren (7) und r ein Parameter mit 3 μm < r < 10 μm ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Fluence F jedes Bearbeitungs-Laserpulses um maximal 3 J/cm 2 über dem Schwellwert M liegt.

5. Vorrichtung nach einem der obigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinrichtung (17) die Laserstrahlquelle (S) und die Scaneinrichtung (10) so ansteuert, daß die Schnittfläche (9) aus mindestens einer ersten und einer zweiten Teilschnittfläche (F1 , F2; L1 , L2) aufgebaut ist, wobei die erste Teilschnittfläche (F1 ; L1 ) mit einer Ansteuerung der Laserstrahlquelle (S) und der Scaneinrichtung (10) nach einem der obigen Ansprüche und die zweite Teilschnittfläche (F2; L2) mit einer Ansteuerung der Laserstrahlquelle (S) erfolgt, die eine Bearbeitungs-Laserpuls-Fluence F > 3 J/cm 2 ' vorzugsweise F > 5 J/cm 2 , bewirkt.

6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinrichtung (17) die Laserstrahlquelle (S) und die Scaneinrichtung (10) so ansteuert, daß die erste Teilfläche (F2; L2) die zweite Teilfläche (F1 ; L1 ) umgibt.

7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der örtliche Abstand a der Wechselwirkungszentren (7) zweier aufeinanderfolgender Bearbeitungs- Laserpulse kleiner ist als eine Größe d des Fokus, so daß aufeinanderfolgend erzeugte Wechselwirkungszonen (20-24) sich im Material (5) gegenseitig überlappen.

8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Fluence F jedes Bearbeitungs-Laserpulses unter einem Schwellwert M liegt, oberhalb dem ein optischer Durchbruch (8) im Material (5) entsteht.

9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Fluence jedes Bearbeitungs-Laserpulses unter dem Schwellwert M des Anspruchs 3 liegt.

10. Vorrichtung zur Materialbearbeitung mittels Laserstrahlung, mit einer Laserstrahlungsquelle (S), die gepulste Laserstrahlung (3) zur Wechselwirkung mit dem

Material (5) abgibt, einer die gepulste Bearbeitungs-Laserstrahlung (3) entlang einer optischen Achse (H) in das Material (5) auf ein Wechselwirkungszentrum (7) fokussierenden Optik (6), einer die Lage des Wechselwirkungszentrums im Material (5) verstellenden Scaneinrichtung

(10), wobei jeder Bearbeitungs-Laserpuls in einer das ihm zugeordnete Wechselwirkungszentrum (7) umgebenden Zone (8) mit dem Material (5) wechselwirkt, so daß in den Wechselwirkungszonen (8) Material (5) getrennt wird, und einer Steuereinrichtung (17), welche die Scaneinrichtung (10) und die Laserstrahlquelle (S) so ansteuert, daß im Material (5) durch Aneinanderreihen von Wechselwirkungszonen (8) eine Schnittfläche (9) entsteht, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinrichtung (17) die Laserstrahlquelle (S) und die Scaneinrichtung (10) so ansteuert, daß die Schnittfläche (9) zwei entlang der optischen Achse (H) benachbarte Abschnitte (F, L) aufweist und diese zumindest teilweise in einem zeitlichen Abstands t < 5 s mit gepulster Bearbeitungs-Laserstrahlung (3) beaufschlagt.

11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinrichtung (17) die entlang der optischen Achse (H) benachbarten Abschnitte (L, F) jeweils in Teilschnittflächen (F1 , F2; L1, L2) aufteilt und die Laserstrahlquelle (S) und die Scaneinrichtung (10) so ansteuert, daß entlang der optischen Achse (H) benachbarte Teilschnittflächen (F1 , F2; L1, L2) unmittelbar zeitlich aufeinanderfolgend durch das Aneinanderreihen der Wechselwirkungszentren (7) mit Bearbeitungs-Lasterstrahlung (3) beaufschlagt sind.

12. Verfahren zur Materialbearbeitung mittels Laserstrahlung, bei dem gepulste Laserstrahlung (3) erzeugt, zur Wechselwirkung ins Material (5) auf Wechselwirkungszentren (7) fokussiert wird und die Lage der Wechselwirkungszentren (7) im Material (5) verstellt wird, wobei jeder Bearbeitungs-Laserpuls in einer das ihm zugeordnete Wechselwirkungszentrum (7) umgebenden Zone (8) mit dem Material (5) wechselwirkt, so daß in den Wechselwirkungszonen (8) Material (5) getrennt wird, und eine Schnittfläche (9) im Material (5) durch Aneinanderreihen von Wechselwirkungszonen (8) erzeugt wird, dadurch gekennzeichnet, daß benachbarte Wechselwirkungszentren (7) in einem örtlichen Abstand a < 10 μm liegen.

13. Verfahren zur Materialbearbeitung mittels Laserstrahlung, bei dem gepulste Laserstrahlung (3) erzeugt, zur Wechselwirkung ins Material (5) auf Wechselwirkungszentren

(7) fokussiert wird und die Lage der Wechselwirkungszentren (7) im Material (5) verstellt wird, wobei jeder Bearbeitungs-Laserpuls in einer das ihm zugeordnete Wechselwirkungszentrum (7) umgebenden Zone (8) mit dem Material (5) wechselwirkt, so daß in den Wechselwirkungszonen

(8) Material (5) getrennt wird, und eine Schnittfläche (9) im Material (5) durch Aneinanderreihen von Wechselwirkungszonen (8) erzeugt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Wechselwirkungszonen (8) mit Pulsen beleuchtet werden, deren Fluence F jeweils unter 5 J/cm 2 liegt.

14. Verfahren nach einem der obigen Verfahrensansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Fluence jedes Bearbeitungs-Laserpulses über einem Schwellwert M liegt, der durch

M = 3,3 J/cm 2 - (2,4 J/cm 2 ) / (1 + (a/r 2 ) 2 ) gegeben ist, wobei s der örtliche Abstand der Wechselwirkungszentren (7) und r ein Parameter mit 3 μm < r < 10 μm ist.

15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Fluence F jedes Bearbeitungs-Laserpulses um maximal 3 J/cm 2 über dem Schwellwert M liegt.

16. Verfahren nach einem der obigen Verfahrensansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schnittfläche (9) aus mindestens einer ersten und einer zweiten Teilschnittfläche (F1, L1; F2, L2) aufgebaut wird, wobei die erste Teilschnittfläche (F1 , L1 ) mit einem Verfahren der obigen Verfahrensansprüche und die zweite Teilschnittfläche (F2, L2) mit einer Bearbeitungs- Laserpuls-Fluence F > 3 J/cm 2- vorzugsweise F > 5 J/cm 2 , erzeugt wird.

17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Teilschnittfläche (F2, L2) die erste Teilschnittfläche (F1 , L1 ) umgibt.

18. Verfahren zur Materialbearbeitung mittels Laserstrahlung, bei dem gepulste Laserstrahlung (3) erzeugt, zur Wechselwirkung ins Material (5) auf Wechselwirkungszentren

(7) fokussiert wird, und die Lage der Wechselwirkungszentren (7) im Material (5) verstellt wird, wobei jeder Bearbeitungs-Laserpuls in einer das ihm zugeordnete Wechselwirkungszentrum (7) umgebenden Zone (8) mit dem Material (5) wechselwirkt, so daß in den Wechselwirkungszonen

(8) Material (5) getrennt wird, und eine Schnittfläche (9) im Material (5) durch Aneinanderreihen von Wechselwirkungszonen (8) erzeugt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der örtliche Abstand a der Wechselwirkungszentren (7) zweier aufeinanderfolgender Bearbeitungs- Laserpulse kleiner ist, als die Fokusgröße d, so daß aufeinanderfolgend erzeugte Wechselwirkungszonen (20-24) sich im Material (5) gegenseitig überdecken.

19. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Fluence jedes Bearbeitungs-Laserpulses unter einem Schwellwert M liegt, oberhalb dem ein optischer Durchbruch (8) im Material (5) bewirkt wird.

20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Fluence F unter dem Schwellwert M des Anspruchs 14 liegt.

21. Verfahren zur Materialbearbeitung mittels Laserstrahlung, bei dem gepulste Laserstrahlung (3) erzeugt, zur Wechselwirkung ins Material (5) längs einer optischen Achse (H) auf Wechselwirkungszentren (7) fokussiert wird, und die Lage der Wechselwirkungszentren (7) im Material (5) verstellt wird, wobei jeder Bearbeitungs-Laserpuls in einer das ihm

zugeordnete Wechselwirkungszentrum (7) umgebenden Zone (8) mit dem Material (5) wechselwirkt, so daß in den Wechselwirkungszonen (8) Material (5) getrennt wird, und eine Schnittfläche (9) im Material (5) durch Aneinanderreihen von Wechselwirkungszonen (8) erzeugt wird, dadurch gekennzeichnet, daß für die Schnittfläche (9) zwei entlang der optischen Achse (H) benachbarte Abschnitte (F, L) vorgesehen werden, die zumindest teilweise in einem zeitlichen Abstand t < 5 s mit Bearbeitungs-Laserpulsen beaufschlagt werden.

22. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die entlang der optischen Achse (H) benachbarten Abschnitte (F, L) jeweils in Teilschnittflächen (F1 , F2, L1 , L2) aufgeteilt und entlang der optischen Achse (H) benachbarte Teilschnittflächen (F1 , L1 ; F2, L2), die unmittelbar zeitlich aufeinanderfolgend durch das Aneinanderreihen der optischen Durchbrüche (8) erzeugt werden.

Description:

Vorrichtung und Verfahren zur Materialbearbeitung mittels Laserstrahlunq

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Materialbearbeitung mittels Laserstrahlung, mit einer Laserstrahlungsquelle, die gepulste Laserstrahlung zur Wechselwirkung mit dem Material abgibt, einer die gepulste Bearbeitungs-Laserstrahlung in das Material auf ein

Wechselwirkungszentrum fokussierenden Optik, einer die Lage des Wechselwirkungszentrums im Material verstellenden Scaneinrichtung, wobei jeder Bearbeitungs-Laserpuls in einer das ihm zugeordnete Wechselwirkungszentrum umgebenden Zone mit dem Material wechselwirkt, so daß in den Wechselwirkungszonen Material getrennt wird, und einer Steuereinrichtung, welche die Scaneinrichtung und die Laserstrahlquelle so ansteuert, daß im Material durch

Aneinanderreihen von Wechselwirkungszonen eine Schnittfläche entsteht.

Die Erfindung bezieht sich ferner auf ein Verfahren zur Materialbearbeitung mittels Laserstrahlung, bei dem gepulste Bearbeitungs-Laserstrahlung erzeugt, zur Wechselwirkung ins Material auf Wechselwirkungszentren fokussiert wird, und die Lage der Wechselwirkungszentren im Material verstellt wird, wobei jeder Bearbeitungs-Laserpuls in einer Zone um das ihm zugeordnete Wechselwirkungszentrum mit dem Material wechselwirkt und in den Wechselwirkungszonen Material getrennt wird und eine Schnittfläche im Material durch Aneinanderreihen von Wechselwirkungszonen erzeugt wird.

Die Erfindung bezieht sich weiter auf eine Vorrichtung zur Materialbearbeitung mittels Laserstrahlung, mit einer Laserstrahlungsquelle, die gepulste Laserstrahlung zur Wechselwirkung mit dem Material abgibt, einer die gepulste Bearbeitungs-Laserstrahlung entlang einer optischen Achse in das Material auf ein Wechselwirkungszentrum fokussierenden Optik, einer die Lage des Wechselwirkungszentrums im Material verstellenden Scaneinrichtung, wobei jeder Bearbeitungs-Laserpuls in einer das ihm zugeordnete Wechselwirkungszentrum umgebenden Zone mit dem Material wechselwirkt, so daß in den Wechselwirkungszonen Material getrennt wird, und einer Steuereinrichtung, welche die Scaneinrichtung und die Laserstrahlquelle so ansteuert, daß im Material durch Aneinanderreihen von Wechselwirkungszonen eine Schnittfläche entsteht.

Die Erfindung bezieht sich noch auf ein Verfahren zur Materialbearbeitung mittels Laserstrahlung, bei dem gepulste Laserstrahlung erzeugt und zur Wechselwirkung ins Material längs einer optischen Achse auf Wechselwirkungszentren fokussiert wird, und die Lage der Wechselwirkungszentren im Material verstellt wird, wobei jeder Bearbeitungs-Laserpuls in einer Zone um das ihm zugeordnete Wechselwirkungszentrum mit dem Material wechselwirkt und in den Wechselwirkungszonen Material getrennt wird und eine Schnittfläche im Material durch Aneinanderreihen von Wechselwirkungszonen erzeugt wird.

Diese Vorrichtungen sowie entsprechende Verfahrenen zur Materialbearbeitung eignen sich besonders, um gekrümmte Schnittflächen innerhalb eines transparenten Materials auszubilden.

Gekrümmte Schnittflächen innerhalb eines transparenten Materials werden beispielsweise bei laserchirurgischen Verfahren und dort insbesondere bei augenchirurgischen Eingriffen erzeugt.

Dabei wird Behandlungs-Laserstrahlung in das Gewebe, d.h. unterhalb der Gewebeoberfläche auf ein Wechselwirkungszentrum fokussiert. In einer darum liegenden Wechselwirkungszone werden dadurch Materialschichten getrennt. Die Zone entspricht in der Regel dem Fokusspot.

üblicherweise wird die Laserpulsenergie so gewählt, daß in der Wechselwirkungszone ein optischer Durchbruch im Gewebe entsteht.

Im Gewebe laufen nach einen optischen Durchbruch zeitlich hintereinander mehrere Prozesse ab, die durch den Laserstrahlungspuls initiiert werden. Der optische Durchbruch erzeugt zuerst im Material eine Plasmablase. Diese Plasmablase wächst nach Entstehen durch sich ausdehnendes Gas. Anschließend wird das in der Plasmablase erzeugte Gas vom umliegenden Material aufgenommen und die Blase verschwindet wieder. Dieser Vorgang dauert allerdings sehr viel länger, als die Entstehung der Blase selbst. Wird ein Plasma an einer Materialgrenzfläche erzeugt, die durchaus auch innerhalb einer Materialstruktur liegen kann, so erfolgt ein Materialabtrag von der Grenzfläche. Man spricht dann von Photoablation. Bei einer Plasmablase, die vorher verbundene Materialschichten trennt, ist üblicherweise von Photodisruption die Rede. Der Einfachheit halber werden all solche Prozesse hier unter dem Begriff Wechselwirkung zusammengefaßt, d.h. dieser Begriff schließt nicht nur den optischen Durchbruch sondern auch die anderweitigen materialtrennenden Wirkungen ein.

Für eine hohe Genauigkeit eines laserchirurgischen Verfahrens ist es unumgänglich, eine hohe Lokalisierung der Wirkung der Laserstrahlen zu gewährleisten und Kolateralschäden in benachbartem Gewebe möglichst zu vermeiden. Es ist deshalb im Stand der Technik üblich, die Laserstrahlung gepulst anzuwenden, so daß der zur Auslösung eines optischen Durchbruchs nötige Schwellwert für die Energiedichte nur in den einzelnen Pulsen überschritten wird. Die US 5.984.916 zeigt diesbezüglich deutlich, daß die räumliche Ausdehnung der

Wechselwirkungszone nur dann wesentlich von der Pulsdauer abhängt, solange eine Pulslänge von 2 ps überschritten ist. Bei Werten von wenigen 100 fs ist die Wechselwirkungszonengröße nahezu pulsdauerunabhängig. Eine hohe Fokussierung des Laserstrahls in Kombination mit sehr kurzen Pulsen, d.h. unter 1 ps, erlaubt es damit, die Wechselwirkungszone punktgenau in einem Material einzusetzen.

Der Einsatz von solcher gepulster Laserstrahlung hat sich in der letzten Zeit besonders zur laserchirurgischen Fehlsichtigkeitskorrektur in der Ophthalmologie durchgesetzt. Fehlsichtigkeiten des Auges rühren oftmals daher, daß die Brechungseigenschaften von Hornhaut und Linse keine optimale Fokussierung auf der Netzhaut bewirken. Diese Art der Pulsung ist auch Gegenstand der hier geschilderten Erfindung.

Die erwähnte US 5.984.916 beschreibt ein Verfahren zur Schnitterzeugung mittels geeigneter Erzeugung optischer Durchbrüche, so daß im Endeffekt die Brechungseigenschaften der Hornhaut gezielt beeinflußt werden. Eine Vielzahl von optischen Durchbrüchen wird so aneinandergesetzt, daß die Schnittfläche innerhalb der Hornhaut des Auges ein linsenförmiges Teilvolumen isoliert. Das vom übrigen Hornhautgewebe getrennte linsenförmige Teilvolumen wird dann über einen seitlich öffnenden Schnitt aus der Hornhaut herausgenommen. Die Gestalt des Teilvolumens ist so gewählt, daß nach Entnahme die Form und damit die Brechungseigenschaften der Hornhaut so geändert sind, daß die erwünschte Fehlsichtigkeitskorrektur bewirkt ist. Die dabei geforderte Schnittfläche ist gekrümmt und umschreibt das Teilvolumen, was eine dreidimensionale Verstellung des Fokus nötig macht. Es wird deshalb eine zweidimensionale Ablenkung der Laserstrahlung mit gleichzeitiger Fokusverstellung in einer dritten Raumrichtung kombiniert. Dies wird hier unter dem Begriff "scannen", "verstellen" oder „ablenken" subsumiert.

Beim Aufbau der Schnittfläche durch Aneinanderreihen optischer Durchbrüche im Material verläuft die Erzeugung eines optischen Durchbruches um ein Vielfaches schneller, als es dauert, bis ein davon erzeugtes Plasma wieder im Gewebe absorbiert wird. Aus der Veröffentlichung A. Heisterkamp et al., Der Ophthalmologe, 2001 , 98:623-628, ist es bekannt, daß nach Erzeugen eines optischen Durchbruches in der Augenhornhaut am Fokuspunkt, an dem der optische Durchbruch erzeugt wurde, eine Plasmablase entsteht, die mit Nachbarblasen zu Makroblasen zusammenwachsen kann. Die Veröffentlichung führt aus, daß das Zusammenschließen noch anwachsender Plasmablasen die Schnittqualität mindert. Es wird deshalb dort ein gattungsgemäßes Verfahren vorgeschlagen, bei dem einzelne Plasmablasen nicht direkt nebeneinander erzeugt werden. Stattdessen wird in einer spiralförmigen Bahn zwischen aufeinanderfolgend erzeugten optischen Durchbrüchen eine Lücke gelassen, die in einem zweiten Durchlauf durch die Spirale mit optischen Durchbrüchen

und daraus resultierenden Plasmablasen gefüllt wird. Damit soll ein Zusammenschluß benachbarter Plasmablasen während des Anwachsens verhindert und die Schnittqualität verbessert werden.

Um eine gute Schnittqualität zu erreichen, verwendet der Stand der Technik also bestimmte Abfolgen, in denen die optischen Durchbrüche erzeugt werden. So soll ein Zusammenschließen anwachsender Plasmablasen verhindert werden. Da natürlich ein Schnitt angestrebt ist, bei dem möglichst wenig Brücken das Material bzw. Gewebe verbinden, müssen letztlich die erzeugten Plasmablasen auf jeden Fall zu einer Schnittfläche zusammenwachsen. Ansonsten blieben Materialverbindungen und der Schnitt wäre unvollständig.

Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, die Schnitte guter Qualität im Material zu erzeugen, ohne auf bestimmte Abfolgen der Laserpulseinbringung festgelegt zu sein.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß in einer ersten Variante mit einer Vorrichtung der zuerst genannten erfindungsgemäßen Art gelöst, wobei die Steuereinrichtung die Laserstrahlquelle und die Scaneinrichtung so ansteuert, daß benachbarte Wechselwirkungszentren in einem örtlichen Abstand a < 10 μm zueinander liegen. Die Aufgabe wird in der ersten Variante weiter gelöst durch ein Verfahren der zuerst genannten gattungsgemäßen Art, bei dem benachbarte Wechselwirkungszentren in einem örtlichen Abstand a < 10 μm liegen.

Die Aufgabe wird in einer zweiten Erfindungs-Variante gelöst durch eine Vorrichtung der zuerst genannten gattungsgemäßen Art, bei der die Fluence F der Pulse für jedes Wechselwirkungszentrum jeweils unter 5 J/cm 2 liegt. Die Aufgabe wird in der zweiten Variante ebenfalls gelöst durch ein Verfahren der zuerst genannten gattungsgemäßen Art, bei dem die Wechselwirkungszonen mit Pulsen beaufschlagt werden, deren Fluence F jeweils unter 5 J/cm 2 liegt.

In einer dritten Variante der Erfindung wird die Aufgabe gelöst durch eine Vorrichtung der als zweites genannten Gattung, bei der die Steuereinrichtung die Laserstrahlquelle und die

Scaneinrichtung so ansteuert, daß die Schnittfläche zwei entlang der optischen Achse benachbarte Abschnitte aufweist und diese zumindest teilweise in einem zeitlichen Abstand t <

5 s mit Laserpulsen beleuchtet. Auch wird in der dritten Variante die Aufgabe gelöst durch ein

Verfahren der als zweites genannten Gattung, bei dem die Schnittfläche zwei entlang der optischen Achse benachbarte Abschnitte aufweist und diese zumindest teilweise in einem zeitlichen Abstand t < 5 s mit Laserpulsen beaufschlagt werden.

Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß sich Wechselwirkungszonen im Material gegenseitig beeinflussen. Die Wirkung eines Laserstrahlpulses hängt also davon ab, inwieweit in der Umgebung des Wechselwirkungszentrums bereits vorangegangene Lasereinwirkungen stattfanden. Daraus folgerten die Erfinder, daß die zur Erzeugung eines optischen Durchbruchs bzw. zur Bewirkung einer Materialtrennung erforderliche Pulsenergie vom Abstand zum nächstgelegenen Wechselwirkungszentrum abhängt. Die erfindungsgemäßen Varianten nutzen sämtlich diese Erkenntnis.

Die erfindungsgemäße Minimierung des Abstandes von Wechselwirkungszentren, z. B. des Abstandes der Fokuslage benachbarter optischer Durchbrüche, gemäß Variante 1 ermöglicht eine Absenkung der Bearbeitungs-Pulsenergie. Der die Pulsenergie beschreibende Parameter ist die Fluence, also die Energie pro Fläche bzw. Energieflächendichte. Die erfindungsgemäße Variante 1 mit einem Abstand unter 10 μm spricht also einen Aspekt der den Erfindern erstmals zuzuschreibenden Erkenntnis an.

Ein anderer Aspekt liegt darin, daß nun die Fluence der Bearbeitungs-Laserpulse deutlich gesenkt wird. Variante 2 widmet sich also dem gleichen Aspekt wie Variante 1 , schreibt aber nun keine Obergrenze für den Abstand, sondern für die Fluence vor.

Die Erfindung stellt also in allen Varianten Rahmenbedingungen für die Erzeugung eines Schnittes durch Einbringung gepulster Laserstrahlung auf, wobei die Rahmenbedingungen die Auswirkungen des unmittelbar benachbarten eingebrachten Pulses berücksichtigen. Für die Pulslänge wird hier die Lehre der US 5.984.916 angewendet, also Pulse unter 1 ps, vorzugsweise wenige 100 fs, z. B. 300 - 500 fs. Soweit die Erfindung eine Obergrenze des Abstandes definiert, ist der Abstand zum örtlich nächst gelegenen Wechselwirkungszentrum gemeint. Da eine Schnittfläche in der Regel durch eine Vielzahl von aneinandergereihten Wechselwirkungszentren erzeugt wird, kann unter dem Abstand zur Vereinfachung auch der Mittelwert des Abstandes von Laserfoki für die einzelnen Laserpulse im Material verstanden werden. Wenn das entlang einer Schnittfläche im wesentlichen zweidimensionale Gitter aus Wechselwirkungszentren nicht symmetrisch ist, kann mit dem Abstand auch der charakteristische mittlere Abstand gemeint sein. Im Stand der Technik ist es bekannt, eine gepulste Laserstrahlungsquelle zu verwenden und einen Teil der davon abgegebenen Laserstrahlungsquelle so zu verändern, daß sie keinen Bearbeitungseffekt im Material auslösen. Nur ein Teil der Laserstrahlungspulse dient dann zur Bearbeitung. Soweit für die hier vorliegende Beschreibung des Begriffs "Laserstrahlungspuls", "Laserpuls" oder "Puls" verwendet wird, ist immer ein Bearbeitungs-Laserpuls gemeint, also ein Laserstrahlungspuls der zur Wechselwirkung mit dem Material vorgesehen bzw. ausgebildet bzw. geeignet ist.

Der apparative Aufwand sinkt durch die Erfindung, weil die Pulsspitzenleistung abnimmt. Durch den reduzierten Abstand der Wechselwirkungszentren steigt die Pulsfolgefrequenz, wenn die Bearbeitungsdauer konstant gehalten wird. Weiter werden im Falle optischer Durchbrüche kleinere Plasmablasen erzeugt, wodurch der Schnitt feiner wird. Im Stand der Technik wurde hingegen immer mit vergleichsweise größeren Abständen der Wechselwirkungszentren gearbeitet und die Fluence der Pulse entsprechend hoch gewählt, um gesichert optische Durchbrüche und entsprechend an die Abstände angepaßte, große Plasmablasen zu erhalten.

Eine niedrigere Fluence reduziert zugleich auch die Personengefährdung bei der Materialbearbeitung. Bei augenchirurgischen Verfahren ist dies von wesentlicher Bedeutung.

Als besonderer Vorteil stellt sich dabei heraus, daß nunmehr mit Lasern der Gefährdungsklasse

1M gearbeitet werden kann, wohingegen im Stand der Technik die Laserklasse 3 nötig war.

Diese Klasse verlangte, daß Bedienpersonal, beispielsweise ein Arzt oder eine

Krankenschwester, Schutzbrillen tragen, was von Patienten naturgemäß als beunruhigend empfunden wird. Solche Schutzmaßnahmen sind mit den erfindungsgemäß nun möglichen

Laser der Klasse 1 M nicht mehr nötig.

Es ist deshalb erfindungsgemäß als Weiterbildung oder eigenständige ebenfalls vorgesehen eine Vorrichtung zur Materialbearbeitung mittels Laserstrahlung, mit einer abgebenden Laserstrahlquelle, die gepulste Laserstrahlung zur Wechselwirkung mit dem Material abgibt, einer die gepulste Laserstrahlung in das Material auf ein Wechselwirkungszentrum fokussierenden Optik, einer die Lage des Wechselwirkungszentrums im Material verstellenden Scaneinrichtung, wobei jeder Bearbeitungs-Laserpuls in einer das ihm zugeordnete Wechselwirkungszentrum umgebenden Zone mit dem Material wechselwirkt, so daß in den Wechselwirkungszonen Material getrennt wird, mit und einer Steuereinrichtung, welche die Scaneinrichtung und die Laserstrahlquelle so ansteuert, daß im Material durch Aneinanderreihen von Wechselwirkungszonen eine Schnittfläche entsteht, wobei ein Laser einer Gefährdungsklasse unter 3, vorzugsweise ein Laser der Gefährdungsklasse 1M, zum Einsatz kommt. Die Angabe der Gefährdungsklasse bezieht sich auf die internationale Norm IEC 60825-1 in der am 13. Oktober 2005 geltenden Fassung. Analog ist (eigenständig oder als Weiterbildung) vorgesehen eine Vorrichtung zur Materialbearbeitung mittels Laserstrahlung, mit einer Laserstrahlquelle, die gepulste Laserstrahlung zur Wechselwirkung mit dem Material abgibt, einer die gepulste Laserstrahlung entlang einer optischen Achse in das Material auf ein Wechselwirkungszentrum fokussierenden Optik, einer die Lage des Wechselwirkungszentrums im Material verstellenden Scaneinrichtung wobei jeder Laserpuls in einer das zugeordnete Wechselwirkungszentren umgebenden Zone mit dem Material wechselwirkt und in den Wechselwirkungszonen Material getrennt wird, und mit einer Steuereinrichtung, welche die Scaneinrichtung und die Laserstrahlquelle so ansteuert, daß im Material durch

Aneinanderreihen von Wechselwirkungszonen eine Schnittfläche entsteht, wobei ein Laser einer Gefährdungsklasse unter 3, vorzugsweise ein Laser der Gefährdungsklasse 1M, verwendet wird. Dies bietet sich auch als Weiterbildung für jede der genannten Vorrichtungen bzw. für jedes der genannten Verfahren an. Soweit nicht explizit ausgeführt, gilt dies nachfolgend für jede geschilderte vorteilhafte Ausgestaltung, Weiterbildung oder Ausführung.

Von den Erfindern durchgeführte Untersuchungen zeigten, daß ein optischer Durchbruch erst oberhalb eines bestimmten Schwellwertes M einsetzt, der vom Abstand a benachbarter Wechselwirkungszentren gemäß der Gleichung M = 3,3 J/cm 2 - (2,4 J/cm 2 ) / (1 + (a/r 2 ) 2 ) abhängt. Erst bei einer Puls-Fluence über dem Schwellwert M ist ein optischer Durchbruch durch jeden einzelnen Laserpuls gesichert. Der in der Gleichung auftretende Parameter r stellt dabei eine experimentell erkannte mittlere Reichweite der Beeinflussung benachbarter Wechselwirkungszonen dar. Applikationsabhängig können hier Schwankungen vorliegen, so daß eine Variation des Wertes zwischen 3 und 10 μm möglich ist, vorzugsweise gilt r = 5 μm.

Die für Variante 2 der Erfindung erwähnte Obergrenze der Puls-Fluence wird in einer Weiterbildung der Erfindung auch auf die genannte Abhängigkeit des Schwellwertes vom Abstand benachbarter Wechselwirkungszentren bezogen werden. Es ist deshalb eine Weiterbildung bevorzugt, bei der die Fluence um eine überschußenergie von maximal 3 J/cm 2 über dem Schwellwert M liegt. Der dadurch definierte Bereich liefert eine besonders gute Schnittqualität, gleichzeitig ist die Einleitung eines optischen Durchbruches sichergestellt. Würde man die überschußenergie weiter vergrößern, würden unnötig große Plasmablasen erzeugt und die Schnittqualität verschlechterte sich.

Es muß zur Schnitterzeugung nun aber nicht mehr zwingend mit optischen Durchbrüchen gearbeitet werden. Auch mit Energie der gepulsten Laserstrahlung, die unter einem Schwellwert zur Einleitung eines optischen Durchbruches liegt, kaum nach Erkenntnis der Erfinder eine Materialtrennung und damit eine Schnittflächenbildung erfolgen, wenn sich Wechselwirkungszonen überlappen. Es ist deshalb eine Weiterbildung vorgesehen, bei der der örtliche Abstand a der Wechselwirkungszentren zweier aufeinanderfolgender Pulse kleiner ist als die Fokusgröße d, so daß aufeinanderfolgend mit Laserstrahlung beaufschlagte Volumina des Materials, also Wechselwirkungszonen, sich gegenseitig überlappen. Durch diese Ausgestaltung erfolgt Materialtrennung ohne Plasmablasenbildung, was zu einem besonders glatten Schnitt führt.

Vorteilhafterweise kann dann die Fluence des Laserpulses auch unter den bereits erläuterten Schwellwert abgesenkt werden, da durch überlagerung von Wechselwirkungszonen insgesamt dennoch ein gewebetrennender Effekt erreicht wird. Der einzelne Laserpuls erzeugt dann nicht

mehr sicher einen optischen Durchbruch; erst die überlagerung von Wechselwirkungszonen bewirkt die Gewebetrennung. Dies erlaubt Puls-Energien, die um Größenordnungen unter den bislang üblichen liegen, zugleich wird die Schnittqualität nochmals gesteigert, da sich zeitlich aufeinanderfolgend erzeugte Wechselwirkungszonen überdecken. Der Abstand der Wechselwirkungszentren reicht also von Null bis zum Durchmesser des Fokus, welcher beispielsweise zwischen 1 und 5 μm liegt, wenn man den 1/e 2 -Durchmesser (e = Eulersche Zahl) betrachtet.

Die erfindungsgemäße Schnitterzeugung bewirkt einen sehr feinen Schnitt, da aufgrund des reduzierten Abstandes bzw. der reduzierten Pulsenergie mit entsprechend kleinen oder sogar ganz ohne Plasmablasen gearbeitet wird bzw. gearbeitet werden kann. Eine feine Schnittfläche kann aber auch nachteilig sein, beispielsweise wenn ein Bediener die Schnittfläche zumindest teilweise optisch erkennen muß. Dies ist beispielsweise bei der Laserchirurgie nach dem fs- LASIK-Verfahren der Fall. Das dort durch die Einwirkung der Laserstrahlung isolierte Teilvolumen, das durch einen seitlichen Schnitt aus dem Gewebe entnommen werden soll, wird üblicherweise durch einen Operateur zuerst mittels eines Spatels von etwaigen Restbrücken zum umgebenden Material befreit. Dazu schiebt der Operateur den Spatel in die durch den seitlich öffnenden Schnitt erzeugte Tasche und fährt das Teilvolumen mit dem Spatel ab. Bei einer sehr feinen, also glatten Schnittfläche kann es vorkommen, daß der Operateur den Verlauf der Schnittfläche im Material nicht mehr von außen sehen kann. Er weiß deshalb nicht, wo der Rand des Teilvolumens liegt, und kann den Spatel nicht sicher führen. Zur Lösung dieser Problematik ist ein Verfahren der eingangs genannten Art vorgesehen, bei dem die Schnittfläche in mindestens zwei Teilflächen aufgeteilt wird und eine Teilfläche mit Betriebsparametern erzeugt wird, die eine gröbere also rauhere Schnittfläche erzeugen. Bei einer gattungsgemäßen Vorrichtung führt die Steuereinrichtung die entsprechende Ansteuerung von Laserquelle und Scaneinrichtung aus. Vorzugsweise wird man diese gröbere Schnittfläche an den Rand legen, der dadurch für den Benutzer einfach erkennbar ist und für die Qualität der Schnittfläche, z. B. bei der Augenchirurgie, keine Rolle spielt. Die beiden Teilflächen unterscheiden sich also hinsichtlich mindestens eines die Feinheit der Schnittfläche beeinflussenden Parameters. Ein möglicher Parameter ist beispielsweise die Fluence der verwendeten Laserpulse oder der örtliche Abstand der Wechselwirkungszentren.

Kombiniert man diesen Ansatz, der prinzipiell auf verschiedene Art und Weisen ausgeführt werden kann und nicht auf die hier geschilderte Erfindung beschränkt ist, mit einer der genannten Erfindungsvarianten, ist es zweckmäßig, daß die Steuereinrichtung die Laserstrahlquelle und die Scaneinrichtung so ansteuert, daß die Schnittfläche aus mindestens einer ersten und einer zweiten Teilschnittfläche aufgebaut ist, wobei die erste Teilschnittfläche mit einer Ansteuerung der Laserstrahlquelle und der Scaneinrichtung nach einem der

vorgenannten erfindungsgemäßen Konzepte und die zweite Teilschnittfläche mit einer Ansteuerung der Laserstrahlquelle erfolgt, die eine Puls-Fluence über 3 J/cm 2 vorzugsweise über 5 J/cm 2 bewirkt. Dabei kann natürlich auch a > 10 μm eingestellt werden, da die Plasmablasen dann groß sind. Letztere Teilfläche weist dann automatisch die erwünschte gröbere Struktur auf und erleichtert dem Bediener bzw. Operateur das Erkennen der Schnittfläche. Das analoge Verfahren sieht entsprechend vor, daß die zweite Teilschnittfläche mit einem der erfindungsgemäßen Verfahren mit einer Puls-Fluence über 3 J/cm 2 , vorzugsweise über 5 J/cm 2 , erzeugt wird.

Zweckmäßigerweise wird man die gröbere Teilfläche so wählen, daß sie die feinere Teilfläche umgibt, so daß der Operateur den Rand der Schnittfläche gut erkennen kann und keine Nachteile für die optische Abbildung (im Falle der Augenchirurgie) am behandelten Auge entstehen.

Die der Erfindung zugrunde liegende Erkenntnis zeigt weiter, daß mit einem abnehmenden Abstand der Wechselwirkungszentren der Schwellwert, der zur gesicherten Erreichung eines optischen Durchbruchs nötig ist, abfällt.

Die von den Erfindern durchgeführte Analyse zeigte weiter, daß die Gestalt der erzeugten Plasmablasen, welche als Ergebnis der Wechselwirkung der Laserpulse mit dem Material bzw. Gewebe entstehen, einer zeitlichen änderung unterliegen kann, wie es auch die Veröffentlichung von Heisterkamp et al. andeutete. Während diese Veröffentlichung sich aber darauf konzentriert, zu verhindern, daß ein Wechselwirkungszentrum nahe einer gerade anwachsenden Plasmablase liegt, hebt die Erfindung in Variante 3 nun darauf ab, daß sich die Deformation einer Makroblase nicht auf die Schnittqualität auswirkt. Würde in ein deformiertes Material oder Gewebe an eine bestimmte Position ein weiterer optischer Durchbruch gesetzt, so verschöbe sich die Lage des Wechselwirkungszentrums im Material oder Gewebe, sobald die Deformation durch Relaxation zurückgeht. Es ist deshalb in der dritten Variante vorgesehen, die Zeit zwischen der Applikation der Laserenergie in zwei sich potentiell beeinflussenden Gebieten des Materials bzw. Gewebes so gering zu halten, daß sie kleiner ist, als eine charakteristische Zeit für die Bildung von Makroblasen. Diese liegt bei etwa 5 s. Dieses Vorgehen ist natürlich nur dann erforderlich, wenn zwei entlang der optischen Achse benachbarte Abschnitte der Schnittfläche vorhanden sind, da nur dann eine Deformation, die durch Erzeugung eines Schnittflächen-Abschnittes erzeugt wurde, sich auf die Ausbildung des anderen, entlang der optischen Achse benachbarten Schnittflächen-Abschnittes auswirken kann.

Besonders bedeutsam ist dieses Vorgehen bei der Erzeugung eines Teilvolumens beim fs- LASIK-Verfahren. Dieses auch als Lentikel bezeichnete Teilvolumen wird durch einen

posterioren und einen anterioren Abschnitt der Schnittfläche erzeugt, so daß die Schnittfläche insgesamt das Lentikel umschreibt. Posterioren und anterioren Abschnitt zusammen innerhalb der charakteristischen Zeit zur Bildung der Makroblasen zu erzeugen, kann jedoch relativ hohe Anforderungen an die Ablenkgeschwindigkeit der Scaneinrichtung mit sich bringen oder erzwingt bestimmte Scanbahnen. Die kann vorzugsweise vermieden werden, wenn man den posterioren und den anterioren Abschnitt in Teilflächen aufteilt und die Bearbeitungsabfolge dieser Teilflächen geschickt wählt.

In einer Ausgestaltung werden die beiden Flächen in ringförmige Teilflächen unterteilt. Da bei einem Lentikel die zentrale Teilfläche die optische Qualität sehr viel stärker beeinflußt die Randgebiete, wird zuerst der Schnitt entsprechend der zentralen Teilfläche des posterioren Abschnittes und dann der des anterioren Abschnittes erzeugt, so daß die Teilflächen zeitlich unmittelbar benachbart gebildet werden. Dann wird die ringförmige Teilfläche des posterioren Abschnittes und anschließend des anterioren Abschnittes geschnitten. Dieses Prinzip kann auch mit beliebig vielen Teilflächen ausgeführt werden. Die praktischen Grenzen ergeben sich dadurch, daß zum Wechsel zwischen anteriorem und posteriorem Abschnitt immer der Laserfokus entlang der optischen Achse verändert werden muß, was aus technischen Gründen die meiste Zeit bei der Ablenkung in Anspruch nimmt.

Bei diesem Vorgehen ist es wichtig zu beachten, daß der Durchmesser einer jeden ring- bzw. kreisförmigen posterioren Teilfläche etwas größer sein muß, als der Durchmesser der anschließend erzeugten jeweiligen anterioren Teilfläche. Das stellt sicher, daß der als nächstes zu erzeugende, posteriore Teilschnitt nicht nur anterior liegende, als Streuzentren wirkende Disruptionsblasen unmöglich gemacht wird. Das Mindestmaß, um welches der posteriore Teilschnitt größer sein muß, als der zugeordnete anteriore Teilschnitt, ergibt sich aus der numerischen Apertur der fokussierenden Optik.

Eine weitere Möglichkeit, den zeitlichen Abstand unter die charakteristische Zeit zu drücken, besteht darin, den posterioren Abschnitt mit einer von außen nach innen verlaufenden Spirale der Wechselwirkungszentren zu erzeugen, und den anterioren Abschnitt mit einer von innen nach außen verlaufenden Spirale. Damit ist sichergestellt, daß entlang der optischen Achse benachbarte Abschnitte zumindest im zentralen Bereich innerhalb des zeitlichen Abstandes von 5 s gebildet werden. Dieses Verfahren läßt sich natürlich auf die bereits erwähnten Teilflächenaufteilungen anwenden.

Es ist deshalb bevorzugt, daß die Steuereinrichtung die Laserstrahlquelle sowie die Scaneinrichtung so ansteuert, daß die der optischen Achse benachbarten Abschnitte zumindest

teilweise unmittelbar zeitlich aufeinanderfolgend durch das Aneinanderreihen der Wechselwirkungszentren beleuchtet.

Analoges gilt für die Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahren.

Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beispielhalber noch näher erläutert. In den Zeichnungen zeigt:

Fig. 1 ein laserchirurgisches Instrument zur Augenbehandlung, Fig. 2 eine Schemazeichnung der Wirkung der Laserstrahlung auf die

Augenhornhaut beim Instrument der Fig. 1 , Fig. 3 eine Schemadarstellung zur Veranschaulichung der Erzeugung und

Isolierung eines Teilvolumens mit dem Instrument der Fig. 1 , Fig. 4 eine Ablenkvorrichtung des Instruments der Fig. 1 , Fig. 5 ein Blockdiagramm des Aufbaus des Instruments der Fig. 1 ,

Fig. 6 einen Zusammenhang zwischen Abstand der Zentren der optischen

Durchbrüche, die vom Instrument der Fig. 1 erzeugt werden, und der

Pulsenergie, wobei mögliche Betriebsbereiche für das Instrument der Fig. 1 eingezeichnet sind, Fig. 7 eine Darstellung ähnlich der Fig. 6,

Fig. 8 eine schematische Draufsicht auf die Augenhornhaut zur Verdeutlichung der

Lage der erzeugten Plasmablasen bzw. der dadurch bewirkten

Schnittfläche,

Fig. 9 eine Schnittdarstellung durch die Darstellung der Fig. 8 gemäß der Linie A1- A1 ,

Fig. 10 eine Schemadarstellung zur Anordnung mehrerer Wechselwirkungszonen bei der Erzeugung der Schnittfläche mit einem Instrument gemäß Fig. 1 und Fig. 11 und 12 Darstellungen ähnlich der Fig. 10 für abgewandelte Betriebsmodi.

In Fig. 1 ist ein laserchirurgisches Instrument zur Behandlung eines Auges 1 eines Patienten gezeigt, wobei das laserchirurgische Instrument 2 zur Ausführung einer refraktiven Korrektur dient. Das Instrument 2 gibt dazu einen Behandlungs-Laserstrahl 3 auf das Auge des Patienten 1 ab, dessen Kopf in einem Kopfhalter 4 fixiert ist. Das laserchirurgische Instrument 2 ist in der Lage, einen gepulsten Laserstrahl 3 zu erzeugen, so daß das in US 5.984.916 beschriebene Verfahren ausgeführt werden kann. Der Behandlungs-Laserstrahl 3 besteht z. B. aus fs- Laserpulsen mit einer Pulswiederholfrequenz zwischen 10 und 500 kHz. Die Baugruppen des Instrumentes 2 werden im Ausführungsbeispiel von einer integrierten Steuereinheit gesteuert.

Das laserchirurgische Instrument 2 weist, wie in Fig. 2 schematisch dargestellt ist, eine Strahlquelle S auf, deren Strahlung in die Hornhaut 5 des Auges 1 fokussiert wird. Mittels des laserchirurgischen Instrumentes 2 wird eine Fehlsichtigkeit des Auges 1 des Patienten dadurch behoben, daß aus der Hornhaut 5 Material so entfernt wird, daß sich die Brechungseigenschaften der Hornhaut um ein gewünschtes Maß ändern. Das Material wird dabei dem Stroma der Hornhaut entnommen, das unterhalb von Epithel und Bowmanscher Membran und oberhalb von Decemetscher Membran und Endothel liegt.

Die Materialentfernung erfolgt, indem durch Fokussierung des hochenergetischen gepulsten Laserstrahls 3 mittels eines verstellbaren Teleskopes 6 in einem in der Hornhaut 5 liegenden

Fokus 7 in der Hornhaut Gewebeschichten getrennt werden. Jeder Puls der gepulsten

Laserstrahlung 3 erzeugt dabei einen optischen Durchbruch im Gewebe, welcher wiederum eine Plasmablase 8 initiiert. Dadurch umfaßt die Gewebeschichttrennung ein größeres Gebiet, als der Fokus 7 der Laserstrahlung 3, obwohl die Bedingungen zur Erzielung des Durchbruches nur im Fokus 7 erreicht werden. Durch geeignete Ablenkung des Laserstrahls 3 werden nun während der Behandlung viele Plasmablasen 8 erzeugt. Dies ist schematisch in Fig. 3 dargestellt. Die Plasmablasen bilden dann eine Schnittfläche 9, die ein Teilvolumen T des

Stromas, nämlich das zu entfernende Material der Hornhaut 5 umschreiben. Durch

Aneinanderreihung der Plasmablasen 8 in Folge stetiger Verschiebung des Fokus 7 des gepulsten fokussierten Laserstrahls 3 wird die Schnittfläche 9 gebildet.

Das laserchirurgische Instrument 2 wirkt durch die Laserstrahlung 3 wie ein chirurgisches Messer, das, ohne die Oberfläche der Hornhaut 5 zu verletzen, direkt Materialschichten im Inneren der Hornhaut 5 trennt. Führt man einen Schnitt 16 durch weitere Erzeugung von Plasmablasen 8 bis an die Oberfläche der Hornhaut, kann ein durch die Schnittfläche 9 isoliertes Material der Hornhaut 5 seitlich in Richtung des Pfeiles 17 herausgezogen und somit entfernt werden.

Die Fokusverschiebung erfolgt dabei zum einen in einer Ausführungsform mittels der in Fig. 4 schematisch dargestellten Ablenkeinheit 10, die den auf einer optischen Achse H auf das Auge 1 einfallenden Laserstrahl 3 um zwei senkrecht zueinander liegenden Achsen ablenkt. Die Ablenkeinheit 10 verwendet dafür einen Zeilenspiegel 11 sowie einen Bildspiegel 12, was zu zwei hintereinander liegenden räumlichen Ablenkachsen führt. Der Kreuzungspunkt der optischen Achse H mit der Ablenkachse ist dann der jeweilige Ablenkpunkt. Zur Fokusverschiebung wird zum anderen das Teleskop 6 geeignet verstellt. Dadurch kann der Fokus 7 in dem in Fig. 4 schematisch dargestelltem x/y/z-Koordinatensystem entlang dreier orthogonaler Achsen verstellt werden. Die Ablenkeinheit 10 verstellt den Fokus in der x/y- Ebene, wobei der Zeilenspiegel den Fokus in der x-Richtung und der Bildspiegel in der y-

Richtung zu verstellen erlaubt. Das Teleskop 6 wirkt dagegen auf die z-Koordinate des Fokus 7. Somit ist insgesamt eine dreidimensionale Ablenkung des Fokus 7 erreicht.

Aufgrund der Cornea-Krümmung, die zwischen 7 und 10 mm beträgt, muß das Teilvolumen T auch entsprechend gekrümmt sein. Die Cornea-Krümmung erfordert somit eine der Schnittebene. Diese wird durch geeignete Ansteuerung der Ablenkeinheit 10 und des Teleskopes 6 bewirkt.

Die Fig. 5 zeigt ein vereinfachtes Blockschaltbild des laserchirurgischen Instrumentes 2 für die refraktive Chirurgie am menschlichen Auge 1. Dargestellt sind nur die wichtigsten Baugruppen: ein als Strahlquelle S dienender fs-Laser, welcher aus einem fs-Oszillator V, sowie einer oder mehreren Verstärkerstufen 13 besteht und dem hier noch ein Kompressor bzw. Pre-

Kompressor 14 nachgeordnet ist; ein Laserpulsmodulator 15, der mit der Laserstrahlung aus dem Laser S beaufschlagt wird; die Ablenkeinheit 10, hier als Scanner realisiert; ein das Teleskop 6 verwirklichendes Objektiv zur Fokussierung in das zu bearbeitende Gewebe, und die Steuereinheit 17.

Der Laser S erzeugt Laserpulse mit einer Dauer im fs-Bereich. Die Laserpulse gelangen zunächst in den Laserpulsmodulator 15, der (auf noch zu beschreibende Art) die Laserpulse gemäß einem Steuersignal der Steuereinheit 17 beeinflußt. Anschließend gelangen zumindest die Behandlungs-Laserpulse zum Scanner 10 und durch das Objektiv 6 in das Patientenauge 1. Sie werden dort fokussiert und erzeugen im Fokus 7 optische Durchbrüche. Der Modulator stellt die Energie der Laserpulse, d. h. die Fluence der einzelnen Laserpulse ein. Als Modulator kann ein AOM oder auch ein elektrooptischer Modulator (EOM), eine Pockelszelle, ein Flüßigkristallelement (LC-Element), ein faseroptisches Schaltelement oder ein variables Abschwächelement, beispielsweise Graufilter, verwendet werden.

Das laserchirurgische Instrument 1 kann nun in verschiedenen Betriebsarten arbeiten, die jeweils für sich eigenständig oder in Kombination realisiert sein können und die die Energie bzw. Fluence F jedes Laserpulses bzw. den örtlichen Abstand, mit dem die Laserpulse zur Erzeugung der Schnittfläche 9 aneinandergereiht werden, betreffen.

In Fig. 6 ist ein Schwellwert M als Kurve aufgetragen, der als Zusammenhang zwischen einem Abstand a, in dem die Wechselwirkungszentren der einzelnen Laserpulse in der Augenhornhaut 5 aneinandergereiht werden, und der Fluence F jedes Laserpulses wiedergibt. Nur bei einer Fluence über dem Schwellwert entsteht ein optischer Durchbruch mit anschließender Plasmablase.

Die an der Kurve gezeichneten kreisförmigen Eintragungen stammen aus experimentellen Vermessungen und stellen Meßpunkte dar. Die Vermessungen erfolgte mit einer Pulslänge von 300 fs und einem Spotdurchmesser des Fokus 7 von 3 μm.

Das Instrument 1 kann in einem Betriebsgebiet 18 gemäß Fig. 6 betrieben werden, das durch verschiedene Randbedingungen definiert werden kann. Die unterschiedlichen Definitionen entsprechen unterschiedlichen Varianten der Erfindung. Alle Varianten nutzen den Verlauf des Schwellwertes M für die Fluence F als Funktion des Abstandes a aus. Diese Abhängigkeit ist nährungsweise durch folgende Formel gegeben: M = 3,3 J/cm 2 - (2,4 J/cm 2 ) / (1 + (a/r 2 ) 2 ), wobei r ein Parameter ist, der die mittlere Reichweite der Beeinflussung wiedergibt und zwischen 3 und 10 μm, vorzugsweise 5 μm liegt.

In einer ersten Variante arbeitet das Instrument 1 mit einem Abstand a der Laserfoki 7, d. h. der Wechselwirkungszentren, der unter einem Maximalwert amax = 10μm liegt. Ab diesem Wert fällt die Kurve für den Schwellwert M zu niedrigeren Abständen a hin deutlich ab, so daß es möglich ist, mit einer deutlich reduzierten Fluence F zu arbeiten.

In einer zweiten Variante wird mit einer Obergrenze Fmax für die Fluence F gearbeitet. Der Wert hierfür ist 5 J/cm 2 .

In einer Kombination der ersten und der zweiten Variante gilt sowohl a < amax als auch F < Fmax. Die Abstände der Wechselwirkungszentren sowie die Fluence der Laserpulse befinden sich also innerhalb des aus noch zu erläuternden Teilflächen 18.1 und 18.2 aufgebauten Gebietes. Da das laserchirurgische Instrument 1 in beiden Varianten für sich wie auch in der Kombination dieser beiden Varianten jeweils optische Durchbrüche im Material, beispielsweise der Hornhaut 5, erzeugt, liegt die Fluence F natürlich immer über dem Schwellwert M, da erst oberhalb dieses Schwellwertes jeder Laserpuls gesichert einen optischen Durchbruch 8 erzeugt.

Eine dritte Variante wandelt die zweite Variante nun dahingehend ab, daß die Fluence F jedes Laserpulses den Schwellwert M nur maximal um eine überschußenergie überschreitet, die zwischen 3 und 3,5 J/cm 2 liegt. Die Fluence F wird dann unter der gepunkteten Linie der Fig. 6 gehalten, die die Bereiche 18.1 und 18.2 voneinander trennt. Natürlich kann auch die dritte Variante mit der ersten Variante kombiniert werden, wodurch Fluence F und Abstand a im schraffierten Gebiet 18.2 liegen.

In einer anderen Ausgestaltung arbeitet das laserchirurgische Instrument 1 mit Laserpulsen, die nicht jeder gesichert einen optischen Durchbruch 8 erzeugen. Um dennoch eine

Materialtrennung zu erreichen, sind die Wechselwirkungszentren in einem Abstand a aneinanderangereiht, der geringer ist, als der Durchmesser d des Laserfokus, also geringer als die Größe der Wechselwirkungszonen. Diese Arbeitsweise ist in den Fig. 10 - 12 näher gezeigt.

Fig. 10 zeigt in einem eindimensionalen Beispiel die Anordnung der Wechselwirkungszentren Z, die der Lage des (theoretischen) Fokuspunkts entsprechen. Jede Wechselwirkung wird durch einen Laserpuls erzeugt, wobei der Fokus 7 z. B. beugungsbegrenzt ist und den Durchmesser d hat, beispielsweise 3 μm, wie es in Fig. 7 angenommen ist. Die Wechselwirkungszentren, d. h. das Zentrum der fokussierten Laserstrahlung wird nun so verschoben, daß benachbart abgedeckte Wechselwirkungszonen 20, 21 , 23 und 24 jeweils mit ihren unmittelbaren Nachbarn überlappen. Es gibt somit überdeckungsbereiche 25, 26, 27, die jeweils von zwei Wechselwirkungszonen abgedeckt sind. Die in eine Wechselwirkungszone eingebrachte Energie liegt unter dem Schwellwert M, so daß jede der Wechselwirkungszonen 20 - 24 für sich nicht gesichert einen optischen Durchbruch bewirkt. Aufgrund der überdeckung wird aber dennoch eine materialtrennende Wirkung erreicht. Wesentlich für diese Arbeitsweise ist also, daß der Abstand zwischen den Koordinaten der Wechselwirkungszentren geringer ist, als die Ausdehnung d der Wechselwirkungszonen. In Fig. 10 ist deutlich zu sehen, daß der Abstand zwischen den einzelnen Koordinaten X1, X2, X3 und X4 etwa dem halben Durchmesser d der Wechselwirkungszonen 20 - 24 entspricht, wodurch eine einfache überdeckung gegeben ist.

Fig. 11 zeigt eine engere Staffelung der Wechselwirkungszonen, so daß im Endeffekt eine vierfache überdeckung der Wechselwirkungszonen gegeben ist. Dies erlaubt eine weitere Absenkung der Fluence F.

Fig. 12 veranschaulicht, daß die Darstellung der Figuren 10 und 11 lediglich der Einfachheit halber nur eindimensional, d. h. nur unter Berücksichtigung der x-Koordinate dargestellt sind. Eine Verschiebung der sich gegenseitig in x-Richtung überlagernden Wechselwirkungszonen in y-Richtung erreicht weitere überdeckungen, so daß trotz der an und für sich nur einfachen überdeckung in x-Richtung je nach Beabstandung in y-Richtung eine drei- oder fünffache überdeckung von Wechselwirkungszonen erreicht wird. Die Wahl der Abstände in x-Richtung bzw. y-Richtung erlaubt hier beliebige überdeckungsfaktoren (2, 3, 4, 5, 6, 7, ...).

Im Ergebnis arbeitet das Instrument 1 im Betriebsbereich 19, der dadurch gekennzeichnet ist, daß der Abstand zwischen zwei aufeinanderfolgenden Wechselwirkungszentren geringer ist, als die Ausdehnung der Wechselwirkungszonen bzw. die Fokusspotgröße und daß die Fluence F unter dem zur Erzeugung optischer Durchbrüche erforderlichen Schwellwert M liegt.

Praktisch hat sich ein Abstand der Laserfoki bzw. Wechselwirkungszentren von ca. 3 - 5 μm als

gut geeignet erwiesen, um mit möglichst geringer Pulsenergie und begrenztem Zeitaufwand Schnitte hoher Qualität zu erzeugen.

Bei einem laserchirurgischen Instrument 1 , das sehr feine Schnitte erzeugt, beispielsweise wenn die eben geschilderten niedrigen Fluence-Werte für die Laserpulse verwendet werden, ist der Schnitt auch direkt nach der Erzeugung nicht sichtbar, entweder, weil Plasma- bzw.

Gasblasen auftreten, die kleiner und kurzlebiger sind, als beim Betrieb außerhalb des Bereichs

18, oder weil überhaupt keine Blasen entstehen (bei Betrieb im Bereich 19). Die Präparation des isolierten Schnittes, beispielsweise mittels eines Spatels kann dann erschwert sein. Eine für viele Anwendungen verwendete manuelle Prozedur, bei der mit einem Spatel bzw. anderen

Werkzeugen Restbrücken, die in der Schnittfläche noch nicht vollständig getrennt wurden, durchstoßen werden, kann bei einem glatten Schnitt sehr schwierig werden.

Um dies zu vermeiden, führt das Steuergerät 17 des laserchirurgischen Instrumentes 1 beispielsweise die in den Fig. 8 und 9 dargestellte Schnittzerlegung aus. Die Schnittfläche wird in Teilschnittflächen unterschiedlicher Feinheit zerlegt. Diese Teilschnittflächen werden unterschiedlich glatt geschnitten, so daß Bereiche bestehen, in denen die Schnittfläche optisch besser sichtbar ist, als in anderen.

Fig. 8 zeigt eine Draufsicht auf die Augenhornhaut 5 des Patientenauges 1 und Fig. 9 eine Schnittdarstellung entlang der Linie A1-A1 der Fig. 8. Wie zu sehen ist, ist die Schnittfläche 9 so gelegt, daß sie das Teilvolumen T isoliert, wie schon in Fig. 3 schematisch angedeutet war. Die Schnittfläche 9 besteht nun aus einem anterioren Abschnitt F und einem posterioren Abschnitt L. Der anteriore Abschnitt F wird über einen seitlich öffnenden Schnitt 16 zu einer Randöffnung S geführt, der zur Hornhautoberfläche führt. Das linsenförmige Teilvolumen T liegt also nach Ausführung der Schnittfläche 9 mit den Abschnitten F, L, 16 und S in einer durch die Randöffnung S gebildeten Tasche.

Damit ein Operateur diese Tasche mit einem Spatel oder einem anderen chirurgischen Instrument abfühlen kann, um eventuelle Gewebsbrücken zwischen dem linsenförmigen Teilvolumen T und dem Rest der Hornhaut 5 zu durchtrennen, ist der anteriore Abschnitt F wie auch der posteriore Abschnitt L jeweils in zwei Teilbereiche zerlegt. Ein Kernbereich F1 bzw. L1, der im wesentlichen kreisförmig ist, wird jeweils von einem ringförmigen Randbereich F2 bzw. L2 umgeben. Im Kernbereich, der nahe der optischen Sehachse liegt, wird mit geringer Plasmablasengröße, d. h. mit einer feinen Schnittführung gearbeitet. Dies kann beispielsweise durch Betrieb in den Bereichen 18 bzw. 19 der Fig. 6 und 7 erfolgen. In den (ringförmigen) Randbereichen L2 und F2 wird dagegen ein vergleichsweise gröberer Schnitt erzeugt, beispielsweise indem bewußt außerhalb der Bereiche 18 oder 19 gearbeitet wird, so daß relativ

große Plasmablasen entstehen. Die Schnittfläche ist somit in diesen Randbereichen sehr viel rauher und für den Operateur einfach zu erkennen.

Vorzugsweise sind die Durchmesser der zentralen Bereiche F1 und L1 größer als der Pupillendurchmesser P des behandelten Auges. Dadurch liegen die mit einer rauheren

Schnittführung bearbeiteten Randbereiche F2 und L1 außerhalb des für die optische

Wahrnehmung benutzten Bereiches der Hornhaut 5 und wirken sich nicht störend aus. Der

Zweck der Zerlegung der Abschnitte L und F besteht darin, durch unterschiedliche Bearbeitung zugleich den Aspekt maximaler Schnittgenauigkeit als auch guter Handhabbarkeit durch Sichtbarkeit des Schnitte im Randbereich zu erreichen.

Arbeitet man zur Materialtrennung mit Plasmablasen, liegt die Energie der Laserpulse oberhalb des Schwellwertes M. Die Gestalt der Blasen, die das Ergebnis der Absorption der Laserenergie im Gewebe sind, unterliegt einer zeitlichen änderung, wie bereits erwähnt. An eine erste Phase der Einzelblasenentstehung schließt sich eine Phase der Blasenagglomeration zusammen, in der sich mehrere Einzelblasen zu größeren Makroblasen zusammenschließen. Als letzte Phase ist schließlich die Dissipation zu verzeichnen, bei welcher der Gasgehalt der Makroblasen vom umliegenden Gewebe aufgenommen wird, bis die Blasen schließlich wieder vollends verschwunden sind. Makroblasen haben nun die störende Eigenschaft, das umliegende Gewebe zu deformieren. Wird in das deformierte Gewebe an eine bestimmte Position ein weiteres Wechselwirkungszentrum als Beginn einer Plasmablase gelegt, so verändert sich die Lage des Wechselwirkungszentrums und mithin die Lage der dadurch bewirkten Gewebetrennung, sobald die Dissipationsphase einsetzt, in der die Blasen verschwinden und sich das deformierte Gewebe (zumindest teilweise) relaxiert. Da sich die Makroblasen erst nach einer charakteristischen Zeit bilden und nicht schon direkt nach Einbringung der Laserpulsenergie vorhanden sind, ist für eine Variante des laserchirurgischen Instrumentes 1 vorgesehen, daß die Zeit zwischen der Applikation der Laserenergie in zwei sich potentiell beeinflussenden Gebieten des Gewebes so gering gehalten wird, daß sie kleiner ist, als eine charakteristische Zeitdauer, welche für die Bildung von Makroblasen erforderlich ist.

Bei der Isolierung des linsenförmigen Teilvolumens T sind einander störend beeinflussende Gebiete der posteriore und der anteriore Abschnitte der Schnittfläche 9 im Bereich der optischen Sehachse. Erzeugt man den Schnitt im anterioren Abschnitt F der Schnittfläche 9 erst zu einem Zeitpunkt, zu dem der zuvor bearbeitete posteriore Abschnitt L bereits Makroblasen aufweist, liegt die Schnittfläche des anterioren Abschnittes F in deformiertem Gewebe. Das Ergebnis wäre nach Relaxation des Gewebes eine unerwünschte Welligkeit der Schnittfläche 9 im anterioren Abschnitt F. Das laserchirurgische Instrument 1 erzeugt deshalb die Schnittfläche im anterioren Abschnitt F und im posterioren Abschnitt L in einem zeitlichen Abstand, der

geringer ist, als die charakteristische Zeitdauer, in der Makroblasen entstehen. Diese Zeitdauer liegt typisch bei etwa 5 s.

Eine Möglichkeit dies zu bewerkstelligen liegt darin, den anterioren sowie den posterioren Abschnitt in entsprechende Teilflächen aufzuteilen und bei der Schnittflächenerzeugung zwischen den Teilflächen des posterioren bzw. anterioren Abschnittes zu wechseln, so daß zumindest im zentralen Bereich die charakteristische Zeitdauer bei der Erzeugung der Teilflächen, posterior und anterior, nicht überschritten wird. Eine andere Möglichkeit liegt in einer geeigneten Aneinanderreihung der Wechselwirkungszentren. So kann beispielsweise zuerst der posteriore Abschnitt L mit einer von außen nach innen zur optischen Sehachse führenden Spirale und direkt anschließend der anteriore Abschnitt F mit einer von der Sehachse nach außen laufenden Spirale geschnitten werden. Dann liegen zumindest in einem Kernbereich rund um die Sehachse die erzeugten Wechselwirkungen innerhalb des durch die charakteristischen Zeitdauer vorgegebenen Zeitfensters, so daß keine Makroblasen- Beeinflussung bei der Bearbeitung des anterioren Abschnittes gegeben ist.

Bei der Aufteilung der Teilflächen, die das laserchirurgische Instrument 1 gesteuert durch die Steuereinrichtung 17 vornimmt, ist dafür Sorge getroffen, daß ein zu bearbeitender posteriorer Bereich nicht von einer als Streuzentrum wirkenden, bereits bearbeiteten anterioren Fläche oder Wechselwirkungszone gestört wird.

Die geschilderten Schnittformen, Flächenaufteilungen, etc. werden vom laserchirurgischen Instrument unter Steuerung der Steuereinrichtung 17 vorgenommen. Die Steuereinrichtung 17 bewirkt den Betrieb des laserchirurgischen Instrumentes 1 mit den hier beschriebenen Verfahrensmerkmalen.

Soweit vorangehend Ausgestaltungen des laserchirurgischen Instrumentes geschildert sind, können diese allein wie auch in Kombination realisiert sein, je nach konkreter Realisierung des laserchirurgischen Instrumentes 1. Auch kann das Instrument 1 anstelle eines Einsatzes in der Laserchirurgie auch für die nicht chirurgische Materialbearbeitung verwendet, beispielsweise bei der Erzeugung von Wellenleitern oder der Bearbeitung flexibler Materialien.