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Patent Searching and Data


Title:
DEVICE AND METHOD FOR MONITORING THE VENOUS VASCULAR ACCESS IN AN EXTRACORPOREAL BLOOD TREATMENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2015/086384
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device for monitoring the venous vascular access in an extracorporeal blood treatment with an extracorporeal blood treatment apparatus and to an extracorporeal blood treatment apparatus with such a device. In addition, the invention relates to a method for monitoring the venous vascular access in an extracorporeal blood treatment. The device according to the invention has means 20 for measuring the pressure in the venous blood line 8 and a computing and evaluating unit 21, which evaluates the measuring signal of the means for measuring the pressure and is configured in such a way that the venous pressure pven is compared with a limit value LIMIT(Qb) dependent on the blood flow rate Qb, wherein defective vascular access is deduced if the venous pressure pven is less than the predetermined limit value LIMIT(Qb). The invention is based on the fact that the limit value LIMIT(Qb) for the venous pressure pven is determined in dependence on the level of the blood flow rate on the basis of a specifically predetermined relationship between the amount of the limit value and the level of the blood flow rate. In this case, the specifically predetermined relationship between the amount of the limit value and the level of the blood flow rate provides an increase in the limit value for the venous pressure when there is an increasing blood flow rate.

Inventors:
BREDE JOHANN (DE)
KOPPERSCHMIDT PASCAL (DE)
Application Number:
PCT/EP2014/076309
Publication Date:
June 18, 2015
Filing Date:
December 02, 2014
Export Citation:
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Assignee:
FRESENIUS MEDICAL CARE DE GMBH (DE)
International Classes:
A61M1/36
Foreign References:
US20030152482A12003-08-14
EP1110566A22001-06-27
US20130012861A12013-01-10
EP0995451B12005-12-07
EP1399204B12007-02-28
EP1815878B12010-10-13
EP1829570B12013-09-11
Attorney, Agent or Firm:
OPPERMANN, FRANK (DE)
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Claims:
Patentansprüche :

1. Vorrichtung zur Überwachung des venösen Gefäßzugangs bei einer

extrakorporalen Blutbehandlung mit einer extrakorporalen

B lutbehandlung svorrichtung , wobei die extrakorporale Blutbehandlungsvorrichtung aufweist: eine Blutbehandlungseinheit, die von einer semipermeable Membran in eine erste und eine zweite Kammer getrennt ist, eine zu der ersten Kammer führende arterielle Blutleitung mit einem arteriellen Patientenanschluss, und eine von der ersten Kammer abgehende venöse Blutleitung mit einem venösen Patientenanschluss, und eine Blutpumpe zum Fördern des Bluts in der arteriellen und venösen Blutleitung mit einer vorgegebenen Blutflussrate, wobei die Vorrichtung zur Überwachung des venösen Gefäßzugangs aufweist:

Mittel (20) zur Messung des Drucks pven in der venösen Blutleitung (8) und eine das Messsignal der Mittel (20) zur Messung des Drucks auswertende Rechen- und Auswerteinheit (21), die derart konfiguriert ist, dass der venöse Druck pven mit einem bestimmten Grenzwert LIMIT für den venösen Druck verglichen wird, wobei auf einen fehlerhaften Gefäßzugang geschlossen wird, wenn der venöse Druck kleiner als der vorgegebene Grenzwert ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung zur Überwachung des venösen Gefäßzugangs Mittel (17) zum Erfassen der Blutflussrate (Qb) aufweist und die Rechen- und Auswerteinheit (21) derart konfiguriert ist, dass zur Bestimmung des Grenzwerts LIMIT(Qb) für den venösen Druck pven die Blutflussrate Qb ausgewertet wird und der Grenzwert LIMIT(Qb) für den venösen Druck (pven) in Abhängigkeit von der Höhe der Blutflussrate nach einem fest vorgegebenen Zusammenhang zwischen dem Betrag des Grenzwertes und der Höhe der Blutflussrate bestimmt wird, wobei der fest vorgegebene Zusammenhang zwischen dem Betrag des Grenzwertes und der Höhe der Blutflussrate mit zunehmender Blutflussrate eine Erhöhung des Grenzwertes für den venösen Druck vorsieht.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rechen- und Auswerteinheit (21) derart konfiguriert ist, dass der Zusammenhang zwischen dem Betrag des Grenzwertes und der Höhe der Blutflussrate von einer mathematischen Funktion beschrieben wird, nach der für die jeweilige Blutflussrate Qb der

Grenzwert LIMIT(Qb) berechnet wird.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der

Zusammenhang zwischen dem Betrag des Grenzwertes LIMIT(Qb) und der Höhe der Blutflussrate Qb eine lineare Funktion ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der

Zusammenhang zwischen dem Betrag des Grenzwertes LIMIT(Qb) und der Höhe der Blutflussrate Qb eine nicht-lineare Funktion ist.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung zur Überwachung des venösen Gefäßzugangs eine Signaleinheit (23) aufweist, die ein Steuersignal erzeugt, wenn der venöse Druck pven den Grenzwert LIMIT(Qb) unterschreitet.

6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Signaleinheit (23) einen Signalgeber (23 A) aufweist, der einen akustischen und/oder optischen und/oder taktilen Alarm erzeugt.

7. Extrakorporale Blutbehandlungsvorrichtung mit einer Blutbehandlungseinheit (3), die von einer semipermeable Membran (4) in eine erste und eine zweite Kammer (5, 6) getrennt ist, einer zu der ersten Kammer (5) führenden arteriellen Blutleitung (7), die einen arteriellen Patientenanschluss (9) aufweist, und einer von der ersten Kammer (5) abgehenden venösen Blutleitung (8), die einen venösen Patientenanschluss (10) aufweist, und einer Blutpumpe (11) zum Fördern des Bluts in der arteriellen und venösen Blutleitung (7, 8) mit einer vorgegebenen Blutflussrate Qb, dadurch gekennzeichnet, dass die extrakorporale Blutbehandlungsvorrichtung (1) eine Vorrichtung (2) zur Überwachung des venösen Gefäßzugangs nach einem der Ansprüche 1 bis 6 aufweist.

8. Verfahren zur Überwachung des venösen Gefäßzugangs bei einer extrakorporalen Blutbehandlung mit einer extrakorporalen Blutbehandlungsvorrichtung, bei der in einem extrakorporalen Blutkreislauf Blut über eine arterielle Blutleitung, die einen arteriellen Patientenanschluss aufweist, einer ersten Kammer einer von einer semipermeablen Membran in die erste und eine zweite Kammer getrennten Blutbehandlungseinheit zugeführt wird und über eine venöse Blutleitung, die einen venösen Patientenanschluss aufweist, zurück zum Patienten geführt wird, wobei bei dem Verfahren zur Überwachung des venösen Gefäßzugangs der Druck pven in der venösen Blutleitung gemessen und mit einem bestimmten Grenzwert LIMIT für den venösen Druck verglichen wird und auf einen fehlerhaften Gefäßzugang geschlossen wird, wenn der venöse Druck kleiner als der vorgegebene Grenzwert ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Blutflussarte Qb erfasst wird und der Grenzwert LIMIT(Qb) für den venösen Druck pven in Abhängigkeit von der Höhe der Blutflussrate Qb nach einem fest vorgegebenen Zusammenhang zwischen dem Betrag des Grenzwertes und der Höhe der Blutflussrate bestimmt wird, wobei der fest vorgegebene Zusammenhang zwischen dem Betrag des Grenzwertes und der Höhe der Blutflussrate mit zunehmender Blutflussrate eine Erhöhung des Grenzwertes für den venösen Druck vorsieht.

9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Zusammenhang zwischen dem Betrag des Grenzwertes LIMIT(Qb) und der Höhe der Blutflussrate Qb von einer mathematischen Funktion beschrieben wird, nach der für die jeweilige Blutflussrate der Grenzwert berechnet wird.

10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass der

Zusammenhang zwischen dem Betrag des Grenzwertes LIMIT(Qb) und der Höhe der Blutflussrate Qb eine lineare Funktion ist.

11. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass der

Zusammenhang zwischen dem Betrag des Grenzwertes LIMIT(Qb) und der Höhe der Blutflussrate Qb eine nicht-lineare Funktion ist.

12. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass ein Steuersignal für einen Eingriff in die Maschinensteuerung der extrakorporalen Blutbehandlungsvorrichtung erzeugt wird, wenn der venöse Druck den Grenzwert unterschreitet.

13. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Flüssigkeitsströmung in der venösen Blutleitung unterbrochen wird, wenn der venöse Druck den Grenzwert unterschreitet.

14. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass ein akustischer und/oder optischer und/oder taktiler Alarm erzeugt, wenn der venöse Druck den Grenzwert unterschreitet.

Description:
Vorrichtung und Verfahren zur Überwachung

des venösen Gefäßzugangs bei einer

extrakorporalen Blutbehandlung

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Überwachung des venösen Gefäßzugangs bei einer extrakorporalen Blutbehandlung mit einer extrakorporalen

Blutbehandlungsvorrichtung und eine extrakorporale Blutbehandlungsvorrichtung mit einer Vorrichtung zur Überwachung des venösen Gefäßzugangs. Darüber hinaus betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Überwachung des venösen Gefäßzugangs bei einer extrakorporalen Blutbehandlung.

Bei den bekannten Methoden der Blutreinigungstheraphie wie Hämodialyse,

Hämofütration und Hämodiafiltration strömt das Blut des Patienten in einem

extrakorporalen Blutkreislauf. Der Zugang zum Gefäßsystem des Patienten wird mit einer arteriellen und venösen Kanüle oder Nadel hergestellt, mit denen der Patient punktiert wird. Das Blut des Patienten strömt von der arteriellen Punktionsstelle über eine arterielle Blutleitung in die Blutkammer eines Dialysators oder Filters und von der Blutkammer über eine venöse Blutleitung zurück zu der venösen Punktionsstelle des Patienten. Der

Dialysator ist von einer semipermeablen Membran in die Blutkammer und

Dialysierflüssigkeitskammer getrennt.

Für den Fall, dass sich während der Blutbehandlung die venöse Kanüle an der venösen Punktionsstelle lösen oder eine Ruptur der venösen Blutleitung auftreten sollte, kann ein Verbluten des Patienten nur verhindert werden, wenn der Blutfluss sofort gestoppt wird.

Zur Erkennung des Herausrutschens der arteriellen und/oder venösen Kanüle sind unterschiedliche Verfahren und Vorrichtungen bekannt, die auf einer Überwachung des arteriellen und/oder venösen Drucks in den Blutleitungen beruhen. Wenn sich die arterielle Kanüle an der arteriellen Punktionsstelle lösen sollte, spricht das druckbasierende

Schutzsystem schnell an, da mit dem Lösen der arteriellen Kanüle Luft aus der Umgebung angesaugt und von dem standardmäßig vorhandenen Luftdetektor erkannt wird. Wenn sich hingegen die venöse Kanüle löst, ist das Ansprechen eines auf einer venösen Drucküberwachung basierenden Schutzsystems nicht immer gewährleistet. Denn an der venösen Punktionsstelle wird das Blut dem Patienten mit Überdruck zugeführt, wobei der venöse Druck proportional zur Förderrate der Blutpumpe ist, mit der das Blut in der venösen Blutleitung gefördert wird. Folglich kann mit der venösen Kanüle nicht Luft angesaugt werden, so dass der Strömungswiderstand nur um den Betrag des Drucks im Gefäßzugang sinkt. Diese Druckänderung ist aber verhältnismäßig gering, so dass sich die Einstellung eines unteren Grenzwertes für die Überwachung des venösen Drucks in der Praxis als kritisch erweist.

Die aktuelle Norm IEC 60601-2-16 Ed. 4„Parti cular requirements for the basic saftey and essential Performance of haemodialysis, haemofiltration and haemofiltration equipment" schreibt vor, dass die Hämodialysevorrichtung mit einem Schutzsystem ausgestattet sein soll, um den Patienten vor einem Blutverlust zu schützen. Wenn das Schutzsystem auf der Überwachung des venösen Druck in der venösen Blutleitung beruht, schreibt die Norm vor, dass für das medizinische Personal die Möglichkeit bestehen sollte, die untere Alarmgrenze für den venösen Druck zumindest manuell so eng wie möglich an den momentan gemessenen Druckwert einzustellen.

Die EP 0 995 451 B 1 beschreibt eine Vorrichtung zur Überwachung des venösen und arteriellen Gefäßzugangs, bei der für den Zustand des venösen und arteriellen

Gefäßzugangs charakteristische Werte aus der Summe und der Differenz des in aufeinanderfolgenden Messungen gemessenen arteriellen und venösen Drucks berechnet werden. Folglich basiert die Überwachung des venösen Gefäßzugangs nicht allein auf der Auswertung des venösen Drucks in der venösen Blutleitung.

Die EP 1 399 204 Bl beschreibt ein Verfahren zur Erkennung des Herausrutschens der venösen Nadel, das ebenfalls auf der Überwachung des arteriellen und venösen Drucks beruht. Darüber hinaus wird der Blutfluss erfasst, um zu ermitteln, ob der Blutfluss in dem Zeitintervall konstant ist, in dem eine Abnahme des arteriellen und venösen Drucks stattgefunden hat. Das aus der EP 1 815 878 Bl bekannte Verfahren beruht auf der Überwachung des venösen Drucks, der mit einem vorgegebenen Grenzwert verglichen wird. Es wird vorgeschlagen, den Grenzwert nach Ablauf eines bestimmten Zeitintervalls zu

aktualisieren, wobei ein kürzeres Zeitintervall festgelegt wird, wenn die Druckänderung gering ist.

Neben der Überwachung von Änderungen des arteriellen und venösen Drucks auf das Unterschreiten von Grenzwerten sind auch Vorrichtungen bekannt, die ein Herausrutschen der Kanülen auf der Grundlage der Überwachung der Ausbreitung von Druckpulsen im extrakorporalen Blutkreislauf beruhen.

Die EP 1 829 570 Bl beschreibt eine Vorrichtung, bei der zur Erkennung einer Stenose im extrakorporalen Blutkreislauf die Amplitude von Druckpulsen überwacht wird.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, die bei einem verhältnismäßig einfachen Aufbau die Überwachung des venösen Gefäßzugangs mit einer höheren Sicherheit als die bekannten Schutzsysteme erlaubt, bei denen nach

Unterschreiten eines Grenzwertes auf das Herausrutschen der venösen Kanüle geschlossen wird. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist, eine extrakorporale

Blutbehandlungsvorrichtung mit einer derartigen Vorrichtung zu schaffen.

Darüber hinaus liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur

Überwachung des venösen Gefäßzugangs mit erhöhter Sicherheit anzugeben, das sich mit verhältnismäßig geringem Aufwand bei einer extrakorporalen Blutbehandlung

implementieren lässt.

Die Lösung dieser Aufgaben erfolgt erfindungsgemäß mit den Merkmalen der

unabhängigen Patentansprüche. Die Gegenstände der Unteransprüche betreffen vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung.

In der Praxis hat sich gezeigt, dass die Überwachung des Unterschreitens eines absoluten Grenzwertes für die Erkennung eines fehlerhaften Gefäßzugangs mit hoher Sicherheit nicht ausreichend ist, da ein absoluter Druckwert nur einen Kompromiss darstellen kann. Es hat sich gezeigt, dass der patientenseitige Staudruck im extrakorporalen

Schlauchleitungssystem von den Theologischen Zuständen im System abhängig ist und vor allem die Blutflussrate eine besonders wichtige rheologische Größe ist, die bei der Festlegung des kritischen Grenzwertes zu berücksichtigen ist.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung und das erfindungsgemäße Verfahren zur

Überwachung des venösen Gefäßzugangs bei einer extrakorporalen Blutbehandlung mit einer extrakorporalen Blutbehandlungsvorrichtung beruhen darauf, dass die Blutflussrate erfasst wird und der Grenzwert für den venösen Druck allein in Abhängigkeit von der Höhe der Blutflussrate nach einem fest vorgegebenen Zusammenhang zwischen dem Betrag des Grenzwertes und der Höhe der Blutflussrate bestimmt wird. Dabei sieht der fest vorgegebene Zusammenhang zwischen dem Betrag des Grenzwertes und der Höhe der Blutflussrate mit zunehmender Blutflussrate eine Erhöhung des Grenzwertes für den venösen Druck vor.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung verfügt über Mittel zur Messung des Drucks in der venösen Blutleitung und eine das Messsignal des venösen Drucksensors auswertende Rechen- und Auswerteinheit, die derart konfiguriert ist, dass der venöse Druck mit dem von der Blutflussrate abhängigen Grenzwert verglichen wird, wobei auf einen fehlerhaften Gefäßzugang geschlossen wird, wenn der venöse Druck kleiner als der vorgegebene Grenzwert ist.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform wird der Zusammenhang zwischen dem Betrag des Grenzwertes und der Höhe der Blutflussrate von einer mathematischen Funktion beschrieben, nach der für die jeweilige Blutflussrate der Grenzwert berechnet wird. Der Zusammenhang zwischen dem Betrag des Grenzwertes und der Höhe der Blutflussrate kann eine lineare oder nicht-lineare Funktion sein. Die Abhängigkeit kann beispielsweise durch eine nicht-kontinuierliche, stufenförmige Funktion beschrieben werden.

Nach der Feststellung eines fehlerhaften venösen Gefäßzugangs, d. h. des Herausrutschens der venösen Kanüle, wird vorzugsweise ein Steuer- oder Alarmsignal erzeugt, so dass ein Eingriff in die Maschinensteuerung der Blutbehandlungsvorrichtung vorgenommen oder ein akustischer und/oder optischer und/oder taktiler Alarm gegeben werden kann. Als Eingriff in die Maschinensteuerung kann ein an der venösen Blutleitung vorgesehenes Absperrorgan geschlossen und/oder die Blutpumpe gestoppt werden.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Überwachung des venösen Gefäßzugangs kann eine separate Baugruppe bilden oder Bestandteil einer extrakorporalen

Blutbehandlungsvorrichtung sein. Wenn die erfindungsgemäße Vorrichtung Bestandteil der Blutbehandlungsvorrichtung ist, dann kann die Vorrichtung von Komponenten Gebrauch machen, die in der Blutbehandlungsvorrichtung ohnehin vorhanden sind. Die Rechen- und Auswerteinheit der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann beispielsweise Teil der zentralen Steuer- und Recheneinheit der erfindungsgemäßen Vorrichtung sein.

Die erfindungsgemäße extrakorporale Blutbehandlungsvorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass sie über die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Überwachung des venösen Gefäßzugangs verfügt.

Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen

Blutbehandlungsvorrichtung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert.

Es zeigen

Fig. 1 eine Dialysevorrichtung mit einer Einrichtung zur Überwachung des

venösen Gefäßzugangs in vereinfachter schematischer Darstellung,

Fig. 2A der Grenzwert für die venöse Drucküberwachung als Funktion der

Blutflussrate, wobei der Zusammenhang zwischen dem Grenzwert und der Blutflussrate ein linearer Zusammenhang ist und

Fig. 2B der Grenzwert für die venöse Drucküberwachung als Funktion der

Blutflussrate, wobei der Zusammenhang zwischen dem Grenzwert und der Blutflussrate ein nicht-linearer Zusammenhang ist. Fig. 1 zeigt eine vereinfachte schematische Darstellung einer Dialysevorrichtung 1 mit einer Vorrichtung 2 zur Überwachung des venösen Gefäßzugangs. Die Dialysevorrichtung weist als Blutbehandlungseinheit einen Dialysator 3 auf, der durch eine semipermeable Membran 4 in eine Blutkammer 5 und eine Dialysierflüssigkeitskammer 6 getrennt ist. An dem Einlass der Blutkammer 5 ist eine arterielle Blutleitung 7 und an dem Auslass der Blutkammer ist eine venöse Blutleitung 8 angeschlossen. An dem Ende der arteriellen Blutleitung ist eine arterielle Kanüle 9 und an dem Ende der venösen Blutleitung 8 ist eine venöse Kanüle 10 vorgesehen, mit denen der Patient punktiert wird, um einen arteriellen und venösen Patientenzugang zu schaffen, so dass das Blut des Patienten in dem extrakorporalen Blutkreislauf strömen kann. Die Blutleitungen 7, 8 sind Bestandteil eines Disposables, das in die Blutbehandlungsvorrichtung eingelegt wird. Eine Blutpumpe 11, die an der arteriellen Blutleitung 7 vorgesehen ist, fördert das Blut mit einer vorgegebenen Blutflussrate Q t ,. Zur Unterbrechung des Blutflusses ist an der venösen Blutleitung 8 ein venöses Absperrorgan 16 vorgesehen, das eine elektromagnetisch betätigbare

Schlauchklemme sein kann.

In einer Dialysierflüssigkeitsquelle 12 wird frische Dialysierflüssigkeit bereitgestellt. Von der Dialysierflüssigkeitsquelle 12 führt eine Dialysierflüssigkeitszuführleitung 13 zu dem Eingang der Dialysierflüssigkeitskammer 6 des Dialysators 3, während eine

Dialysierflüssigkeitsabführleitung 14 von dem Ausgang der Dialysierfüssigkeitskammer 3 zu einem Abfluss 15 führt.

Die Dialysevorrichtung 1 verfügt über eine zentrale Steuer- und Recheneinheit 17, die über eine Steuerleitung 18 mit der Blutpumpe 11 und eine Steuerleitung 19 mit dem

Absperrorgan 16 verbunden ist, um die Blutpumpe 11 und das Absperrorgan 16 ansteuern zu können. Die Dialysevorrichtung kann noch über weitere Komponenten verfügen, die aber der besseren Übersichtlichkeit halber nicht dargestellt sind.

Die Vorrichtung zur Überwachung 2 des venösen Gefäßzugangs weist einen Drucksensor 20 auf, der den venösen Druck p ven in der venösen Blutleitung 8 misst. Darüber hinaus weist die Überwachungsvorrichtung eine Rechen- und Auswerteinheit 21 auf, die über eine Datenleitung 26 mit der zentralen Steuer- und Recheneinheit 17 der Blutbehandlungsvorrichtung verbunden ist. Sie kann aber auch Bestandteil der zentralen Steuer- und Recheneinheit 17 sein kann.

Die Rechen- und Auswerteinheit 21 der Überwachungsvorrichtung empfängt dass

Messsignal des venösen Drucksensors 20 über eine Datenleitung 22. Des Weiteren ist eine Signaleinheit 23 vorgesehen, die über eine Datenleitung 24 mit der Rechen- und

Auswerteinheit 21 verbunden ist. Die Signaleinheit 23, die wiederum über eine

Datenleitung 25 mit der zentralen Steuer- und Recheneinheit 17 der

Blutbehandlungsvorrichtung verbunden ist, weist einen Signalgeber 23A auf, um ein optisches und/oder akustisches und/oder taktiles Alarmsignal zu geben. Die Signaleinheit 23 erzeugt neben dem Alarmsignal auch ein Steuersignal, das die zentrale Steuer- und Recheneinheit 17 über die Datenleitung 25 empfängt, wonach die Steuer- und

Recheneinheit 17 das venöse Absperrorgan 16 schließt und die Blutpumpe 11 stoppt.

Die Rechen- und Auswerteinheit 21, die eine Datenverarbeitungseinheit (Mikroprozessor) aufweist, auf der ein Datenverarbeitungsprogramm läuft, ist derart konfiguriert, dass die nachfolgend beschriebenen Verfahrensschritte durchgeführt werden.

Die Rechen- und Auswerteinheit 21 empfängt das Messsignal des venösen Drucksensors 20. Weiterhin wird von der Rechen- und Auswerteinheit 21 die aktuelle Blutflussrate Qb erfasst. Die Blutflussrate Qb, die auf einer nicht dargestellten Bedieneinheit der

Dialysevorrichtung eingestellt werden kann, kann aus der zentralen Steuer- und

Recheneinheit 17 der Dialysevorrichtung über die Datenleitung 26 ausgelesen werden. Es ist auch möglich, zur Erfassung der Blutflussrate ein der Flussrate proportionales Signal, beispielsweise ein zu der Drehzahl der Blutpumpe proportionales Signal auszuwerten. Die Blutflussrate kann aber auch mit einem Sensor gemessen werden.

Die Rechen- und Auswerteinheit 21 berechnet mit einer vorgegebenen Funktion aus der aktuelle Blutflussrate Qb den Grenzwert LIMIT für die Überwachung des venösen Drucks.

Fig. 2A zeigt als Beispiel eine lineare Funktion zur Berechnung des Grenzwertes LIMIT: LIMIT (Q b ) = m Q b + n für n=0

Die Koeffizienten m und n (n=0 oder n > 0) der Gleichung sind in einem Speicher 21 A der Rechen- und Auswerteinheit 21 gespeichert. Die Rechen- und Auswerteinheit 21 weist einen Komparator 21B auf, mit dem der Druck p ven in der venösen Blutleitung 8, der mit dem venösen Drucksensor 20 gemessen wird, mit dem Grenzwert LIMIT (Q b ) verglichen wird. Wenn die Differenz Δ zwischen dem venösen Druck p ven und dem Grenzwert LIMIT (Q b ) größer Null ist, wird auf einen ordnungsgemäßen venösen Gefäßzugang geschlossen. Ist die Differenz Δ hingegen gleich oder kleiner Null, d. h. der venöse Druck p ven ist unter den Grenzwert LIMIT (Q b ) gefallen, erzeugt die Signaleinheit 23 ein Steuersignal, das die zentrale Steuer- und Recheneinheit 17 empfängt. Daraufhin wird ein Eingriff in die Maschinensteuerung vorgenommen, wodurch die venöse Schlauchklemme 16 geschlossen und die Blutpumpe 1 1 gestoppt wird. Darüber hinaus wird ein Alarmsignal erzeugt, so dass Alarm gegeben wird.

Wenn sich die Blutflussrate Q b ändert, verändert sich der Grenzwert LIMIT (Q b ), wobei bei steigender Blutflussrate Q b LIMIT (Q b ) zunimmt, so dass der mit Q b steigende Staudruck als die für die Überwachung des venösen Gefäßzugangs entscheidende rheologische Größe berücksichtigt wird.

Fig. 2B zeigt eine alternative Ausführungsform, bei der die den Zusammenhang zwischen dem Grenzwert LIMIT (Q b ) und der Blutflussrate Q b beschreibende Funktion eine nichtlineare Funktion ist. Bei diesem Ausführungsbeispiel werden einzelnen Wertebereichen für die Blutflussrate Q b bestimmte Grenzwerte LIMIT (Q b ) zugeordnet. Die einzelnen Grenzwerte LIMIT (Q b ) brauchen nicht nach einer Funktion berechnet zu werden, sondern können auch in dem Speicher 21 A der Rechen- und Auswerteinheit 21 in Form einer Tabelle gespeichert sein.

In Versuchen hat sich gezeigt, dass bei einer Blutflussrate Q b [ml/min] 0 < Q b < 100 der Grenzwert LIMIT (Q b ) vorzugsweise zwischen 22,5 und 27,5 mmHg, insbesondere 25 mmHg liegt, bei einer Blutflussrate Q b [ml/min] 100 < Q b < 200 der Grenzwert LIMIT (Qb) vorzugsweise zwischen 27,5 und 32,5 mmHg, insbesondere 30 mmHg liegt, bei einer Blutflussrate Qb [ml/min] 200 < Qb < 300 der Grenzwert LIMIT (Qb) vorzugsweise zwischen 32,5 und 37,5 mmHg, insbesondere 35 mmHg liegt, bei einer Blutflussrate Qb [ml/min] 300 < Qb < 400 der Grenzwert LIMIT (Qb) vorzugsweise zwischen 37,5 und 42,5 mmHg, insbesondere 40 mmHg liegt, bei einer Blutflussrate Qb [ml/min] 400 < Qb < 500 der Grenzwert LIMIT (Qb) vorzugsweise zwischen 42,5 und 47,5 mmHg, insbesondere 45 mmHg liegt und bei einer Blutflussrate Qb [ml/min] 500 < Qb < 600 der Grenzwert LIMIT (Qb) vorzugsweise zwischen 47,5 und 52,5 mmHg, insbesondere 50 mmHg liegt. Die Grenzwerte LIMIT (Qb) können auch eine nicht lineare Abhängigkeit von der Blutflussrate Qb aufweisen. Während der Behandlung können die Grenzwerte LIMIT (Qb) in

Abhängigkeit von dem Blutfluss Qb auch an den spezifischen Verlauf der Behandlung angepasst werden.