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Title:
DEVICE AND METHOD FOR PROCESSING OR TREATING SURFACES BY MEANS OF A DRY ICE GRANULATE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2008/122625
Kind Code:
A3
Abstract:
The invention relates to a device for processing or treating surfaces by means of a dry ice granulate. Said device comprises a storage container for holding a dry ice medium, especially dry ice pellets, an inlet for supplying a propellant medium, an outlet for supplying a mixture of the propellant medium and the dry ice granulate to a blast gun and an intermediary discharge compartment. A mill work is arranged in the path between the storage container and the discharge compartment and is configured to reduce the dry ice medium to a dry ice granulate having a particle size in a defined range. A transport roller (4) is interposed between the mill work (3) and the discharge compartment (59), the transport roller (4) being operable with varying speed to vary the amount of particles of the dry ice granulate per time unit. The invention also relates to a corresponding method and to the use of said method.

Inventors:
RAEDER NIELS (DE)
ROTSTEIN ROSA (DE)
Application Number:
PCT/EP2008/054151
Publication Date:
December 18, 2008
Filing Date:
April 07, 2008
Export Citation:
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Assignee:
BERGER OLIVER (DE)
DIERCKS JAN (DE)
STETTER JANA (DE)
CHRIST FRANK (DE)
MESSER GERALD (DE)
LANGBEIN CHRISTIAN (DE)
RAEDER NIELS (DE)
ROTSTEIN ROSA (DE)
International Classes:
B24C1/00
Foreign References:
FR2576821A11986-08-08
DE102004057665A12006-06-01
EP1852221A12007-11-07
Attorney, Agent or Firm:
FARAGO, Peter (München, DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Vorrichtung zur Oberflächenbearbeitung bzw. Oberflächenbehandlung mittels Trockeneisgranulat mit einem Vorratsbehälter (1) zur Aufnahme eines Trockeneis-Mediums, insbesondere von Trockeneis-Pellets, einem Einlass (6) für die Zuführung eines Treibmediums, einem Auslass (22) zur Zuleitung eines Gemisches aus Treibmedium und Trockeneisgranulat an eine Strahlpistole (9) und einer dazwischenliegenden Ausströmkammer (59), worin im Pfad zwischen dem Vorratsbehälter (1) und der Ausströmkammer (59) ein Mahlwerk (3) angeordnet ist, das ausgebildet ist, um das Trockeneis-Medium zum Trockeneisgranulat mit einer Partikel-Größe in einem vorgegebenen Bereich zu zerkleinern, das Mahlwerk (3) eine Brechwalze umfasst, die ausgebildet ist, um die Form der Partikel des Trockeneisgranulats scharfkantig zu gestalten, das Mahlwerk (3) ausgebildet ist die Größe der Partikel des Trockeneisgranulats in einem Bereich von etwa 2 mm bis etwa 0,5 μ variabel einzustellen, und eine Transportwalze (4) zwischen dem Mahlwerk (3) und der Ausströmkammer (59) angeordnet ist, wobei die Transportwalze (4) mit einer veränderlichen Drehzahl betreibbar ist, um die Menge der Partikel des Trockeneisgranulats pro Zeiteinheit zu variieren.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, worin die Brechwalze mit einer veränderlichen Drehzahl betreibbar ist, um die Menge der Partikel des Trockeneisgranulats pro Zeiteinheit zu variieren.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, worin die Transportwalze (4) ausgebildet ist, um die Form der Partikel des Trockeneisgranulats scharfkantig zu

gestalten.

4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, die weiterhin eine Dosiereinrichtung (20) umfasst, die zwischen der Transportwalze (4) und der Ausströmkammer (59) angeordnet ist, und die ausgebildet ist, um die Menge der Partikel des Trockeneisgranulats pro Zeiteinheit zu variieren, wobei vorzugsweise die Dosiereinrichtung (20) ausgebildet ist, ein Zusatzmedium aufzunehmen, das den Partikeln des Trockeneisgranulats beigemischt werden kann.

5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, worin das Mahlwerk (3) mindestens ein Walzenpaar umfasst, wobei die Walzen eines jeden Paares gegenläufig angetrieben werden.

6. Vorrichtung nach Anspruch 5, worin das Walzenpaar aus einer kegelstumpfförmigen Brechwalze (3.32) und einer kegelstumpfförmigen Stellwalze (334) besteht.

7. Vorrichtung nach Anspruch 6, worin die kegelstumpfförmige Stellwalze (334) über ein Stellrad (333), welches manuell als auch elektrisch, vorzugsweise über einen Schrittmotor gegen die Wirkung einer Feder (335) axial verstellbar ist, um den Abstand zwischen der Brech- und Stellwalze zu verändern.

8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, worin das Trockeneis-Medium bzw. die Partikel des Trockeneisgranulats sterilisiert sind.

9. Verfahren zur Oberflächenbearbeitung bzw. Oberflächenbehandlung mittels Trockeneisgranulat mit einer Vorrichtung gemäß einem oder mehreren vorangehenden Ansprüche 1-8.

10. Verfahren zur Behandlung und Abrasion tieferliegender Gewebe mittels Trockeneisgranulat mit einer Vorrichtung gemäß einem oder mehreren vorangehenden Ansprüche 1-8.

11. Verfahren zur Oberflächenbearbeitung bzw. Oberflächenbehandlung und zur Einbringung in vitale Zellen und biologisches Gewebe durch ein Gemisch aus einer gasförmigen Phase, insbesondere Druckluft, Stickstoff, CO 2 , und/oder einer flüssigen Phase, insbesondere CO 2 , und/oder einer festen Phase, insbesondere CO 2 , und Trockeneisgranulat mit einer Vorrichtung gemäß einem oder mehreren vorangehenden Ansprüche 1-8.

12. Verwendung des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche 9 bis 11 für die kosmetische Behandlung bzw. Reinigung von Haut und/oder Haaren.

13. Verwendung des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche 9 bis 11 zur Abrasion an biologischen Geweben.

14. Verwendung des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche 9 bis 11 für die Behandlung der Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes sowie des Gefaßbettes und anderer biologischer Gewebe, die von Außen zugänglich sind oder durch operative Eingriffe oder mittels endoskopischer Techniken offen gelegt werden können.

15. Verwendung des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche 9 bis 11 für die selektive Abrasion von Zellen und Gewebsverbänden und zur Behandlung der unversehrten Hautoberfläche mittels dynamischer Kälteeinwirkung mit taktgesteuerter Intensität über Zeit sowie von gutartigen und bösartigen Neubildungen, akuten und chronischen entzündlichen Erkrankungen

mit und ohne infektiösen Agenzien und chronisch proliferativen Erkrankungen sowie auch der gesunden Gewebe (Antiaging), wobei die Erkrankungen aus der Gruppe ausgewählt werden, bestehend aus: gutartige Keratosen, Epitheliome, Dermatofibroma(eruptive), pyogenes Granuloma, Granuloma faciale, Granuloma anulare, Morbus Boeck, Dellwarze, juvenile Flachwarze, gewöhnliche/vulgäre Warzen, Warzen (an den Füßen), Papillomatis cutis, Genitalwarzen, Feigwarzen, Keloide, hypertrophe Narben, Akne vulgaris, Hyperkeratose, entzündete Läsionen und Narben, Gürtelrose, LE(Lupus erythemtodes), Leishmaniose, Hämangiome, Angiome (eruptive), Venous lake, Syringom, Gefaßnävi, Kaposi Sarkom (akut), Basalzellkarzinom (oberfachlich), Strahlenkeratosen (solar), Bowen-Karzinom, oberflächliche Karzinome, Linderungstheraphie von Haut- oder anderen Tumormetastasen, Besenreiservarizen, Lymphangiome, Hämangiome, Teleangiektasien, Intraorale Leukoplakia und bei rheumatologischen Erkrankungsformen und Osteosenbehandlung mittels Kälteanwendung.

16. Verwendung des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche 9 bis 11 für die Tattooentfernung, Narbenentfernung, Skin Resurfacing, "Infraorbital hollow", Fältchenbehandlung im Augen-und Mundbereich, Haarentfernung, Striae Distensae, Zellulite.

17. Verwendung des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche 9 bis 11 für die Einbringung von Agenzien in das behandelte Gewebe, wobei die Agenzien aus einer Gruppe bestehend aus Nukleinsäuren wie Ribonukleinsäure (RNA) oder doppel einzelsträngige Desoxyribonukleinsäuren (DNA) und deren Derivaten sowie künstlich hergestellte Konstrukte, biologische Agenzien, Pharmazeutika und chemische Stoffe in gasformiger, flüssiger und fester Phase wie zum Beispiel Vitamine oder Materialien, die von Feststoffen kommen, ausgewählt werden.

Description:

Vorrichtung und Verfahren zur Oberflächenbearbeitung bzw. Oberflächenbehandlung mittels Trockeneisgranulat

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Oberflächenbearbeitung bzw. Oberflächenbehandlung mittels Trockeneisgranulat und darüber hinaus eine Verwendung des Verfahren zur Behandlung von Oberflächen und von biologischem Gewebe.

Stand der Technik

Trockeneis bzw. Trockeneisgranulat besteht, wie dem Fachmann wohl bekannt, aus Kohlendioxid (handelsüblich auch Kohlensäure genannt) in festem Zustand, das üblicherweise in Form von Pellets in einer Größe von etwa 3 mm erhältlich ist.

Aus der DE 10 2004 045 770 B3 ist, wie in Fig. 1 schematisch dargestellt, eine Vorrichtung zum bestrahlen einer Fläche mit einem Gemisch aus Treibgas (Transportluft) und Trockeneisgranulat bekannt, die nach dem Druckstrahlprinzip bzw. Einschlauchprinzip arbeitet und die durch die Bezugnahme vollinhaltlich in die gegenwärtige Anmeldung eingeschlossen wird.

Die bekannte Vorrichtung umfasst einen Einlass 6 für die Treibgasversorgung, der mit einem Auslass 22 in Verbindung steht, an den ein Transportschlauch 8 zum Ausgeben des Gemisches aus Treibgas und Trockeneisgranulat über eine Strahlpistole 9 mit einer Lavaldüse 10 anschließbar ist.

Darüber hinaus umfasst die bekannte Vorrichtung eine Dosiereinrichtung 20 zum

Einbringen des Trockeneisgranulats in den Strömungsweg des Treibgases, wobei die Dosiereinrichtung 20 eine motorisch um eine Mittelachse drehbare Dosierscheibe 30 umfasst, die zwischen einem plattenförmigen Einströmteil 32 und einem plattenförmigen Ausströmteil 34 angeordnet ist und eine Vielzahl von Aufnahmekammern 44 aufweist, die in einer ersten Drehstellung der Dosierscheibe 30 fluchtend zu einer Zufuhrkammer 57 des Ausströmteiles 34 und in einer zweiten Drehstellung der Dosierscheibe 30 zwischen einer Einströmkammer 71 des Einströmteiles 32 und einer Ausströmkammer 59 des Ausströmteiles 34 um eine Antriebsachse 41 positionierbar sind. Zur Drehung der Dosierscheibe 30 wird ein herkömmlicher Motor 36 mit einer Drehzahlregelung 39 vorgesehen.

Die Zufuhrkammer 57 ist mit einem trichterförmigen Vorratsbehälter 1 zum Einbringen von Trockeneisgranulat in die Zufuhrkammer 57 verbunden, wobei der Vorratsbehälter mit herkömmlichen Trockeneis-Pellets 2 ausgefüllt ist, die unter Einwirkung der Schwerkraft und mit Unterstützung eines Rüttlers 86 in die Zufuhrkammer 57 gelangen können. Von der Zufuhrkammer 57 gelangen die Pellets 2 unter Einwirkung der Schwerkraft in eine der Aufnahmekammern 44 in der ersten Drehstellung und werden sodann durch die Drehung der Dosierscheibe 30 in die zweite Drehstellung befördert, so dass sie in die Durchströmungsrichtung 93 in Richtung des Auslasses 22 und zur Strahlpistole 9 hin befördert werden, um anschließend druckbeaufschlagt auf die zu reinigende bzw. zu behandelnde Fläche 28 aufzutreffen.

Die Vorrichtung der DE 10 2004 045 770 B3 ist jedoch insofern nachteilig, da ihre Reinigungsleistung relativ begrenzt ist und der Trockeneisverbrauch relativ hoch ist. Eine Erhöhung der Reinigungsleistung der Vorrichtung gemäß DE 10 2004 045 770 B3 wäre zwar durch die Steigerung der Menge an Treibgas möglich, was allerdings eine entsprechende Ausgestaltung und Dimensionierung der Druckluftquelle mit nachteiligen Auswirkungen für die Handhabbarkeit der

Vorrichtung erfordern würde. Darüber hinaus ist die Vorrichtung gemäß der DE 10 2004 045 770 B3 nicht für topische und schonende Anwendungen wie z. B. der kosmetischen Behandlung bzw. Reinigung der Haut geeignet.

US-2006/0178092 Al beschreibt ein Reinigungsgerät mit einem Partikelstrahl mit einem Druckbehälter, worin der Druck für gewöhnlich verwendet wird, um die Eis-Pellets zu fordern, wie u. a. in der Zusammenfassung von US-2006/0178092 Al erläutert. Die Verwendung von Druck als Födermittel ist insofern nachteilig, da das Gerät entsprechende Mittel zur Druckerzeugung und Druckerhaltung erfordert. Darüber hinaus ist in der US-2006/0178092 Al ein Mahlwerk zur Verkleinerung von Eis-Pellets auf eine feste Größe beschrieben, was sich aber für zahlreiche Anwendungen des Geräts in der Praxis als unzureichend erwiesen hat.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Oberflächenbearbeitung bzw. Oberflächenbehandlung mittels Trockeneisgranulat zu schaffen, die bzw. das die oben angeführten Probleme des Standes der Technik vermeidet.

Im Rahmen dieser Aufgabe besteht eine besondere Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Oberflächenbearbeitung bzw. Oberflächenbehandlung mittels Trockeneisgranulat zur Verfügung zu stellen, die die Reinigungsleistung (Aggressivität) erhöht und gleichzeitig den Verbrauch an Trockeneisgranulat und/oder die Menge des Treibgases (Transportluft) senkt.

Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Oberflächenbearbeitung bzw. Oberflächenbehandlung mittels Trockeneisgranulat zu schaffen, die für topische und schonende Anwendungen wie z. B. der kosmetischen Behandlung bzw. Reinigung der Haut geeignet ist.

Des Weiteren besteht eine besondere Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin,

eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Oberflächenbearbeitung bzw. Oberflächenbehandlung mittels Trockeneisgranulat zu realisieren, die bzw. das leicht und kostengünstig herstellbar ist.

Die obigen Aufgaben und weitere der nachfolgenden Beschreibung zu entnehmenden Aufgaben werden durch eine Vorrichtung und ein Verfahren gemäß den anliegenden Hauptansprüchen gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der gegenwärtigen Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

Kurzbeschreibung der Figuren

Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung sowie die Wirkungsweise der exemplarischen Ausfuhrungsform der vorliegenden Erfindung werden unten mit Bezug auf die begleitenden Zeichnungen beschrieben. Die begleitenden Zeichnungen veranschaulichen die vorliegende Erfindung und dienen zusammen mit der Beschreibung weiterhin dazu, die Grundsätze der Erfindung zu erklären und es einem Fachmann auf dem betreffenden Gebiet zu ermöglichen, die Erfindung herzustellen und zu verwenden.

Dabei zeigen:

Fig. 1 eine schematische Darstellung einer bekannten Vorrichtung gemäß der DE 10 2004 045 770 B3;

Fig. 2 eine schematische Darstellung einer ersten Ausfuhrungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Oberflächenbearbeitung bzw. Oberflächenbehandlung mittels Trockeneisgranulat;

Fig. 3 eine schematische Darstellung einer zweiten Ausfuhrungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Oberflächenbearbeitung bzw. Oberflächenbehandlung mittels Trockeneisgranulat;

Fig. 4 eine schematische perspektivische Darstellung einer dritten Ausfuhrungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur

Oberflächenbearbeitung bzw. Oberflächenbehandlung mittels Trockeneisgranulat; und

Fig. 5 eine perspektivische schematische Darstellung eines Mahlwerks, das in Verbindung mit der ersten bis dritten Ausfuhrungsform der Erfindung zum Einsatz gebracht werden kann.

Beschreibung der bevorzugten Ausfuhrungsformen der Erfindung

Unter Bezugnahme auf Fig. 2 wird eine schematische Darstellung einer ersten Ausfuhrungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Oberflächenbearbeitung bzw. Oberflächenbehandlung mittels Trockeneisgranulat erläutert, wobei gemeinsame Bestandteile zur Fig. 1 mit gleichen Bezugszeichen versehen werden.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung umfasst einen im Wesentlichen trichterförmigen Vorratsbehälter 1 der mit Trockeneis-Pellets 2 (nachstehend zur Vereinfachung auch Pellets genannt) aufgefüllt ist. Die Pellets 2 haben, wie handelsüblich erhältlich, eine Größe von etwa 3 mm. Der Vorratsbehälter 1 kann entweder in der Vorrichtung integriert sein, wie in Fig. 1 gezeigt, oder extern an die Vorrichtung angekoppelt werden. Die Pellets 2 können an Ort und Stelle mit einer (nicht gezeigten) integrierten Vorrichtung zur Produktion von Trockeneisgranulat hergestellt werden oder an einer externen Stelle hergestellt werden. Es ist jedoch für den Fachmann denkbar, die Vorrichtung mit weiteren Trockeneis-Medien zu betreiben, solange die Trockeneis-Medien auf einen einstellbaren Zerkleinerungsbereich, wie unten angebeben, zerkleinernt werden können.

Erfindungsgemäß mündet der Vorratsbehälter 1 in ein radial ausgebildetes einstellbares Mahlwerk .3, welches die durch Schwerkraft aufliegenden 3 mm Pellets 2 in kleine Partikel zerkleinert, die in einem einstellbaren Bereich von etwa

0,5 μ bis etwa 2 mm liegen. Abhängig von der Anwendung kann der Zerkleinerungsbereich der Pellets 2 auch in einer Größenordnung von etwa 100 μ bis etwa 1 mm oder in einer Größenordnung etwa 200 μ bis etwa 400 μ liegen und bevorzugt 300 μ.

Vorteilhaft ist das radiale Mahlwerk 3 ausgebildet, um scharfkantige zerkleinerte Partikel zu erzeugen. Die Scharfkantigkeit der zerkleinerten Partikel, die sich unterstützend auf die Reinigungsleistung auswirkt, kann durch eine angepasste Oberflächengeometrie der Brechwalze des Mahlwerks 3 erzielt werden. Besonders vorteilhaft sind die scharfkantigen zerkleinerten Partikel oktaederförmig ausgebildet.

Das radiale Mahlwerk 3 wird von einem nicht gezeigten Motor drehend angetrieben, wobei vorteilhaft die Menge der zerkleinerten Partikel pro Zeiteinheit durch die Regelung der Drehzahl des Motors bzw. der Drehzahl der Brechwalze des Mahlwerks 3 variierbar ist.

Die zerkleinerten Partikel aus dem Mahlwerk 3 treffen unter Einwirkung der Schwerkraft auf eine Transport- und Dosierwalze 4 (nachstehend vereinfacht auch als Transportwalze bezeichnet), die vorzugsweise radial ausgebildet ist und mit axial verlaufenden Einkerbungen 4' versehen ist. Vorzugsweise erstrecken sich die Einkerbungen 4' über die gesamte axiale Länge der Transportwalze 4. Darüber hinaus ist es erfindungsgemäß denkbar, senkrecht zu den axialen Einkerbungen 4' kreisförmig verlaufende (nicht gezeigte) Einkerbungen zu realisieren. Alternativ dazu kann die Transportwalze auch mit spiral verlaufenden Einkerbungen 4' realisiert werden. Alle Arten von Einkerbungen können als einzelne Fächer (Kammern) oder als ein kontinuierliches Gebilde realisiert werden.

Die Transportwalze 4 ist vorzugsweise ebenfalls motorisiert, um ihre Drehzahl zu regeln, damit die Menge der zerkleinerten Partikel pro Zeiteinheit variiert wird.

Durch die Bereitstellung der erfindungsgemäßen Transportwalze 4, die in allen hierin beschriebenen Ausführungsformen vorhanden ist, wird der im Stand der Technik der US-2006/0178092 Al erforderliche Druckbehälter zur Förderung der zerkleinerten Partikel in allen Ausfuhrungsformen der Erfindung entbehrlich. Wie in Fig. 2 gezeigt, werden die in die Einkerbungen aufgenommenen zerkleinerten Partikel zwischen die Transportwalze 4 und die senkrechte Wand 5 der Zufuhrkammer 57 gezwungen. Dementsprechend ist es erfindungsgemäß denkbar, die Form bzw. Scharfkantigkeit der zerkleinerten Partikel durch den Abstand zwischen der senkrechten Wand 5 und der Transportwalze 5 zu beeinflussen. Dies kann durch eine (nicht gezeigte) tulpen- bzw. trichterförmige Ausgestaltung der Wand 5 und durch eine relative senkrechte Verschiebung der Wand 5 und/oder der Transportwalze 4 bewerkstelligt werden, um somit den Abstand dazwischen zu variieren.

Durch die Rotationsbewegung der Transportwalze 4 fallen die zerkleinerten Partikel in einen um 90° versetzten Strömungskanal 7 der erfindungsgemäßen Vorrichtung, der in einer herkömmlichen Weise, wie z. B. in der DE 10 2004 045 770 B3 beschrieben, am Einlass 6 von einer Druckluftquelle 18 mit Druckluft beaufschlagt wird. Durch die Einwirkung von Druckluft gelangen die zerkleinerten Partikel in den Transportschlauch 8 und von dort aus in die Strahlpistole 9 bzw. in die Lavaldüse 10 der Strahlpistole 9. Anstatt von Druckluft können die zerkleinerten Partikel auch durch ein Gemisch aus einer gasförmigen Phase (z. B. Druckluft, Stickstoff, CO 2 ) und/oder einer flüssigen Phase (z. B. CO 2 ) in die Strahlpistole befördert werden und/oder einer festen Phase (z. B. CO 2 ). Daher versteht es sich für den Fachmann, dass die Erfindung jegliche Treibmedien (Treibgase, Treibflüssigkeiten oder treibende feste Phasen) umfasst, die geeignet sind, die zerkleinerten Partikel in die Strahlpistole zu befördern.

Unter Bezugnahme auf die Fig. 3 wird eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur

Oberflächenbearbeitung bzw. Oberflächenbehandlung mittels Trockeneisgranulat erläutert, wobei gemeinsame Bestandteile zu den Figuren 1 und 2 mit gleichen Bezugszeichen versehen werden.

Die zweite Ausführungsform setzt den Vorratsbehälter 1, das Mahlwerk 3 und die Transportwalze 4 der ersten Ausfuhrungsform in einer Vorrichtung 1 ein, die in Verbindung mit einer Dosiereinrichtung 20 der DE 10 2004 045 770 B3 zum Einsatz kommt. Durch letztere Kombination kann besonders vorteilhaft eine zusätzliche Einstellung der Menge der zerkleinerten Partikel pro Zeiteinheit durch die Regelung der Drehzahl der Dosierscheibe 30 erzielt werden. Darüber hinaus kann die Dosiereinrichtung 20 ausgebildet sein, um auch ein Zusatzmedium aufzunehmen (z. B. Vitamine oder entzündungshemmende Mittel in medizinischen Anwendungen), wobei das Zusatzmedium dem Partikelstrahl beigemischt werden kann.

Sowohl in der ersten als auch in der zweiten Ausfuhrungsform der vorliegenden Erfindung kann die Einstellung der Menge der zerkleinerten Partikel pro Zeiteinheit am Mahlwerk und/oder der Transportwalze und/oder der Dosiereinrichtung durch einen oder mehrere (nicht gezeigte) Regler an der Strahlpistole durchgeführt werden.

Unter Bezugnahme auf die Fig. 4 wird eine schematische Darstellung einer dritten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Oberflächenbearbeitung bzw. Oberflächenbehandlung mittels Trockeneisgranulat erläutert, wobei gemeinsame Bestandteile zu den Figuren 1 bis 3 mit gleichen Bezugszeichen versehen werden.

Abweichend von der ersten und von der zweiten Ausführungsform befindet sich stromabwärts von dem trichterförmigen Vorratsbehälter 1 eine Förderspirale 21 mit sich in Längsrichtung erstreckenden spiralförmigen Kanälen, um die

unzerkleinerten Pellets 2 dem nachgeschalteten Mahlwerk 31 zuzuführen. Die Föderspirale 21 wird in bekannter Weise durch einen Motor 210 angetrieben. Das Mahlwerk 31 wird durch einen weiteren, mit dem Bezugszeichen 310 gekennzeichneten Motor angetrieben.

Das Mahlwerk 31 ist mit Walzenpaaren ausgebildet, so dass abweichend vom radialen Mahlwerk 3 der ersten und zweiten Ausfuhrungsform, worin das radiale Mahlwerk 3 die Pellets gegen die Wandung der Vorrichtung zerkleinert, die Zerkleinerung zwischen den gegenläufig angetriebenen Walzen eines jeweiligen Walzenpaars erfolgt. Obgleich in der dritten Ausfuhrungsform die Anzahl der Walzenpaare zwei beträgt, kann sie nach Bedarf verändert werden. Die Walzenpaare können aus zylindrischen oder kegelstumpfformigen Walzen gebildet werden und der veränderliche Abstand der Walzen eines jeden Walzenpaars bestimmt die Zerkleinerungsgröße der Pellets 2. Eine besonders vorteilhafte Ausbildung eines Mahlwerks 31 mit kegelstumpfformigen Walzen wird mit Bezug auf die Fig. 5 nachstehend erläutert.

Stromabwärts des Mahlwerks 31 wird, analog zur ersten und zweiten Ausführungsform der Erfindung, die Transport- und Dosierwalze 4 bereitgestellt, aus der die zerkleinerten Pellets 2 durch die Druckluftquelle 18 in den Transportschlauch 8 und die Strahlpistole 9 transportiert werden.

Unter Bezugnahme auf die Fig. 5 wird ein vorteilhaftes Walzenpaar eines Mahlwerks dargestellt, das in allen vorstehend geschilderten Ausführungsformen der Erfindung zum Einsatz gebracht werden kann. Das Walzenpaar besteht aus einer kegelstumpfformigen Brechwalze 332 und einer kegelstumpfformigen Stellwalze 334, die über ein Stellrad 333 gegen die Wirkung einer Feder 335 axial verstellbar ist, um den Abstand zwischen der Brech- und Stellwalze zu verändern. Der gegenläufige Antrieb der Walzen erfolgt über einen an die Welle 336 angeschlossenen (nicht gezeigten) Motor und über den Eingriff der Zahnräder

337. Die Anordnung der Fig. 5 gestattet besonders vorteilhaft eine einfache Einstellung des Abstands der Brech- und Stellwalzen, da der Eingriff der Zahräder 337, trotz axialer Verstellung der Stellwalze 334, über eine gewisse axiale Länge aufrechterhalten wird.

Die vorstehend beschriebenen Ausfuhrungsformen der Erfindung erfüllen vollumfänglich die gestellten Aufgaben, indem eine Vorrichtung zur Oberflächenbearbeitung bzw. Oberflächenbehandlung mittels Trockeneisgranulat bereitgestellt wird, die durch die Zerkleinerung der 3 mm Pellets das Transportluftvolumen um 50% verringert, in Bezug auf das Transportluftvolumen, das erforderlich wäre, um herkömmliche Pellets mit der gleichen Austrittsgeschwindigkeit, die typischerweise in einem Bereich von ca. 200 m/s - 300 m/s liegt, zu beschleunigen. Darüber hinaus erhöht sich durch die erfindungsgemäße Zerkleinerung die effektive Menge an granuliertem Trockeneis, die um das 200-fache auf die zu behandelnde bzw. zu verarbeitende Fläche auftrifft und somit kann in Bezug auf herkömmliche Vorrichtungen die Flächenleistung drastisch erhöht werden.

Erfmdungsgemäß wird auch ein Verfahren zur Oberflächenbearbeitung bzw. Oberflächenbehandlung mittels Trockeneisgranulat zur Verfügung gestellt, das die Zerkleinerung der herkömmlichen 3 mm Pellets auf die vorstehend genannten Größen vor der Bestrahlung der zu behandelnden bzw. zu verarbeitenden Fläche vorsieht. Im Rahmen des Verfahrens kann das Trockeneisgranulat mit Druckluft und/oder durch ein Gemisch aus einer gasförmigen Phase (z. B. Druckluft, Stickstoff, CO 2 ) und/oder einer flüssigen Phase (z. B. CO 2 ) in die Strahlpistole befördert werden.

Darüber hinaus sieht das erfindungsgemäße Verfahren vorteilhaft Schritte vor, um die Menge der zerkleinerten Partikel pro Zeiteinheit am Mahlwerk und/oder der Transportwalze und/oder der Dosiereinrichtung einzustellen. Dieses kann, wie

vorstehend erwähnt, durch einen oder mehrere (nicht gezeigte) Regler an der Strahlpistole erfolgen.

Ein weiteres Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die Bereitstellung von Schritten zur Einstellung der Form bzw. der Scharfkantigkeit der zerkleinerten Partikel, die wie vorstehend erwähnt an der Brechwalze des Mahlwerks und/oder an der Transportwalze erfolgen können.

Das erfindungsgemäße Verfahren erfüllt ebenfalls die gestellten Aufgaben und weist dieselben Vorteile, die in Verbindung mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung erläutert wurden, auf.

Zusätzlich wurde überraschend vom gegenwärtigen Erfinder in Erfahrung gebracht, dass das Verfahren unter Anwendung der zerkleinerten Partikel sehr wirksam bei der kosmetischen Behandlung bzw. Reinigung von Haut oder Dermabrasion ist, wie z. B. bei der Entfernung von Tattoos, Narben, beim Facelifting, Peeling, Resurfacing, partieller Gewebeerneuerung und dergleichen.

Auch wurde überraschend vom gegenwärtigen Erfinder in Erfahrung gebracht, dass das Verfahren unter Anwendung der zerkleinerten Partikel sehr wirksam bei der Behandlung der Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes sowie des Gefaßbettes und anderer biologischer Gewebe ist, die von Außen zugänglich sind oder solche, die durch operative Eingriffe oder mittels endoskopischer Technik offen gelegt werden können.

Insbesondere hat sich das erfindungsgemäße Verfahren wirksam gezeigt zur selektiven Abrasion von z. B. Zellen und Gewebsverbänden und zur Behandlung der unversehrten Hautoberfläche mittels dynamischer Kälteeinwirkung (Taktgesteuerte Intensität über Zeit) sowie von gutartigen und bösartigen Neubildungen, akuten und chronischen entzündlichen Erkrankungen mit und ohne

infektiösen Agenzien und chronisch proliferativen Erkrankungen sowie auch der gesunden Gewebe (Antiaging), wobei die Erkrankungen aus der folgenden Gruppe ausgewählt werden bestehend aus: gutartige Keratosen, Epitheliome, Dermatofibroma(eruptive), pyogenes Granuloma, Granuloma faciale, Granuloma anulare, Morbus Boeck, Dellwarze, juvenile Flachwarze, gewöhnliche/vulgäre Warzen, Warzen (an den Füßen), Papillomatis cutis, Genitalwarzen, Feigwarzen, Keloide, hypertrophe Narben, Akne vulgaris, Hyperkeratose, entzündete Läsionen und Narben, Gürtelrose, LE(Lupus erythemtodes), Leishmaniose, Hämangiome, Angiome (eruptive), Venous lake, Syringom, Gefaßnävi, Kaposi Sarkom (akut), Basalzellkarzinom (oberfächlich), Strahlenkeratosen (solar), Bowen-Karzinom, oberflächliche Karzinome, Linderungstheraphie von Haut- oder anderen Tumormetastasen, Besenreiservarizen, Lymphangiome, Hämangiome, Teleangiektasien, Intraorale Leukoplakia und bei rheumatologischen Erkrankungsformen und Osteosenbehandlung mittels Kälteanwendung.

Bei den vorstehend geschilderten medizinischen und kosmetischen Anwendungen der Erfindung ist es besonders vorteilhaft, wenn die zugefuhrten Trockeneis- Pellets (bzw. das Trockeneis-Medium) sterilisiert ist oder in der Vorrichtung durch entsprechend ausgebildete Mittel sterilisiert werden. Alternativ oder zusätzlich dazu können auch die zerkleinerten Partikel des Trockeneisgranulats durch in der Vorrichtung integrierte, entsprechend ausgebildete Mittel sterilisiert werden.

Wenn in irgendeinem der Ansprüche erwähnte technische Merkmale mit einem Bezugszeichen versehen sind, wurden diese Bezugszeichen lediglich eingeschlossen, um die Verständlichkeit der Ansprüche zu erhöhen. Entsprechend haben diese Bezugszeichen keine einschränkende Auswirkung auf den Schutzumfang eines jeden Elements, das exemplarisch durch solche Bezugszeichen bezeichnet wird.