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Patent Searching and Data


Title:
DEVICE AND METHOD FOR PRODUCING A CARRIER PART HAVING A PLURALITY OF FIBRE BUNDLES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/072641
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device (20) and to a method for producing a carrier part (21) having a plurality of fibre bundles (22). At least one fibre bundle strand (26) is removed from a supply (25) with the aid of a fibre bundle conveying unit (27), and each fibre bundle strand is conveyed into its own associated feed channel (28). A suction channel (37) is associated with each feed channel (28), and in a starting position (I) each suction channel is fluidically connected to its corresponding associated feed channels (28). An air flow (L) away from the feed channel (28) is generated in the suction channel (37) via a suction unit (40), and an end portion (26a) of the at least one fibre bundle strand (26) is conveyed into the suction channel, supported by the suction force. By moving the at least one suction channel (37) into a working position (II), at least part of the end portion (26a) of the at least one fibre bundle strand (26) is free in a working region (31) of the device (20). A needle unit (52) having at least one needle (53) can pick up the at least one end portion (26a) in the working region (31) and can pull or push it through a carrier part (21) as the needle unit moves through the carrier part (21).

Inventors:
BRUSKE JOHANNES (DE)
WINTERHOLER DANIEL (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/076810
Publication Date:
April 18, 2019
Filing Date:
October 02, 2018
Export Citation:
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Assignee:
GROZ BECKERT KG (DE)
International Classes:
B29C70/24
Domestic Patent References:
WO2016092194A12016-06-16
WO2008111997A12008-09-18
WO1992000845A11992-01-23
WO2014086786A12014-06-12
WO2016059110A12016-04-21
Foreign References:
GB2159460A1985-12-04
DE102005024408A12006-11-30
DE102005024408A12006-11-30
DE102014015976A12016-05-04
DE102006056570B32008-04-10
DE102007055684A12009-06-10
DE102009050904A12011-04-28
DE102007033869A12009-01-29
DE102013111794A12015-04-30
DE2025915A11971-12-09
DE2307490A11974-08-22
EP0736618B11999-01-27
DE102015110855A12017-01-12
Attorney, Agent or Firm:
PFEFFER, Frank (DE)
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Claims:
Patentansprüche :

1. Vorrichtung (20) zur Herstellung eines mehrere Faserbündel (22) aufweisenden Trägerteils (21), mit einer Faserbündelfördereinheit (27), die dazu ein¬ gerichtet ist, wenigstens einen Faserbündelstrang (26) aus einem Vorrat (25) zu entnehmen und in einen jeweils zugeordneten Zufuhrkanal (28) zu fördern, mit wenigstens einem Saugkanal (37), der zwischen einer Ausgangsstellung (I) und einer Arbeitsstellung (II) bewegbar ist, wobei jeder Saugkanal (37) in der Ausgangs¬ stellung (I) innerhalb eines Arbeitsbereichs (31) ange¬ ordnet und mit jeweils einem Zufuhrkanal (28) fluidver- bunden ist und in der Arbeitsstellung (II) vom Zufuhrkanal (28) entfernt und außerhalb des Arbeitsbereichs (31) angeordnet ist, mit einer Saugeinheit (40), die fluidisch mit dem we¬ nigstens einen Saugkanal (37) verbunden ist und dazu eingerichtet ist eine Luftströmung (L) in dem wenigs¬ tens einen Saugkanal (37) zu erzeugen, um in der Ausgangsstellung (I) einen Endabschnitt (26a) des wenigs¬ tens einen Faserbündelstrangs (26) aus dem zugeordneten Zufuhrkanal (28) durch die Unterstützung der Luftströ¬ mung (L) einzuführen und in der Arbeitsstellung (II) den im Saugkanal (37) vorhandenen Endabschnitt (26a) des wenigstens einen Faserbündelstrangs (26) mit einer Saugkraft zu beaufschlagen, mit wenigstens einer an einer Nadelhalteeinheit (52) angeordneten Nadel (53), die jeweils einen Nadelhaken (54) aufweist, wobei die Nadelhalteeinheit (52) dazu eingerichtet ist, die wenigstens eine Nadel (53) zwi¬ schen einer Rückzugsstellung (III) und einer Ausfahrstellung (IV) zu bewegen, um mit dem Nadelhaken (54) jeder Nadel (53) an einem jeweils zugeordneten, in der Arbeitsstellung (II) des Saugkanals (37) im Arbeitsbe¬ reich (31) frei liegenden und sich in einer Längsrichtung (R) erstreckenden wenigstens einen Faserbündelstrangs (26) anzugreifen und mittels der Nadel (53) durch das Trägerteil (21) hindurch zu bewegen.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1,

dadurch gekennzeichnet, dass eine Positioniereinheit (45) vorhanden und dazu eingerichtet ist, das Träger¬ teil (21) in einer Transportrichtung (T) zu bewegen und/oder zu positionieren.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2,

dadurch gekennzeichnet, dass die Positioniereinheit (45) zwischen dem Arbeitsbereich (31) und der Nadelhalteeinheit (52) angeordnet ist.

4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Faserbündelfördereinheit (27) dazu eingerichtet ist, in der Ausgangsstel¬ lung (I) des wenigstens einen Saugrohres (37) eine vor¬ gegebene Länge des wenigstens einen Faserbündelstrangs (26) über den zugeordneten Zuführkanal (28) in den jeweils damit fluidverbundenen Saugkanal (37) zu fördern.

5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Führungseinheit (58) vorhanden ist, die eine zur Führung des Endabschnitts (26a) des wenigstens einen Faserbündelstrangs (26) im Arbeitsbereich (31) angeordneten Führungseinrichtung

(59) aufweist, die jeweils einen separaten Führungs¬ durchgang (60) für jeden Endabschnitt (26a) des wenigs¬ tens einen Faserbündelstrangs (26) aufweist.

6. Vorrichtung nach Anspruch 6,

dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Saug¬ kanal (37) in seiner Ausgangsstellung (I) durch jeweils einen Führungsdurchgang (60) der Führungseinheit (59) hindurch verläuft.

7. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7,

dadurch gekennzeichnet, dass die Führungseinrichtung (59) zwei Führungskörper (61) aufweist, die in der Längsrichtung (R) unter Bildung eines Zwischenraums (62) mit Abstand zueinander angeordnet sind, wobei der wenigstens eine Führungsdurchgang (60) durch zwei mit¬ einander fluchtende Führungslöcher (63) gebildet ist, wobei jedes Führungsloch (63) eines gemeinsamen Führungsdurchgangs (60) in einem der beiden Führungskörper (61) angeordnet ist.

8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8,

dadurch gekennzeichnet, dass die Führungseinheit (58) dazu eingerichtet ist, den Führungsdurchgang (60) der Führungseinrichtung (59) entlang einer vorgegebenen Bahn (B) parallel zu einer Ebene zu bewegen, die recht¬ winkelig zu der Längsrichtung (R) ausgerichtet ist.

9. Vorrichtung nach Anspruch 9,

dadurch gekennzeichnet, dass die Bahn (B) eine ge- schlossene, zumindest abschnittsweise gekrümmte Bahn (B) ist.

10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Nadelhalteeinheit (52) dazu eingerichtet ist, dass die wenigstens eine Nadel (53) in ihrer Ausfahrstellung (IV) oder ihrer Rückzugsstellung (III) einen durch die Bahn (B) definierten und sich in Längsrichtung (R) erstreckenden Korridor kreuzt .

11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Stützeinheit (67) vorhanden und dazu eingerichtet ist, ein im Arbeitsbe¬ reich (31) angeordnetes Stützteil (68) zwischen einer Ruhestellung (V) und einer Stützstellung (VI) zu bewegen, wobei das Stützteil (68) für jeden Endabschnitt (26a) eines Faserbündelstrangs (26) jeweils eine Stütz¬ öffnung (69) aufweist.

12. Vorrichtung nach Anspruch 12,

dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Saug¬ kanal (37) in seiner Ausgangsstellung (I) durch jeweils eine Stützöffnung (69) hindurch verläuft.

13. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13,

dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Stütz¬ öffnung (69) des Stützteils (68) in der Stützstellung

(VI) in etwa denselben Abstand zu einer Ebene aufweist, in der die Nadelhalteeinheit (52) die jeweils zugeord¬ nete Nadel (53) bewegt, wie der jeweils zugeordnete sich in der Arbeitsstellung (II) befindende Saugkanal

(37) .

14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass benachbart zum Zufuhrkanal (28) eine erste Trenneinheit (73) vorhanden und dazu eingerichtet ist, den Endabschnitt (26a) des wenigstens einen Faserbündelstrangs (26) abzutrennen.

15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine zweite Trenneinheit (76) vorhanden und dazu eingerichtet ist, eine Schlaufe des von der wenigstens einen Nadel (53) durch das Trä¬ gerteil (21) hindurch bewegten Endabschnitts (26a) des Faserbündelstrangs (26) aufzutrennen.

16. Verfahren zur Herstellung eines mehrere Faserbündel

(22) aufweisenden Trägerteils (21) unter Verwendung einer Vorrichtung (20) aufweisend einen Vorrat (25) mit wenigstens einem Faserbündelstrang (26), eine Faserbündelfördereinheit (27) für den wenigstens einen Faser¬ bündelstrang (26), wenigstens einen Zufuhrkanal (28), wenigstens einen Saugkanal (37), eine Saugeinheit (40), die fluidisch mit dem wenigstens einen Saugkanal (37) verbunden ist und wenigstens eine an einer Nadelhal¬ teeinheit (52) angeordnete Nadel (53), die jeweils ei¬ nen Nadelhaken (54) aufweist, mit folgenden Schritten:

- Bewegen des wenigstens einen Saugkanals (37) in eine Ausgangsstellung (I) in einen Arbeitsbereich (31), wobei jeder Saugkanal (37) mit jeweils einem Zufuhrkanal (28) fluidverbunden ist,

- Erzeugen einer Luftströmung (L) in dem wenigstens einen Saugkanal (37) mittels der Saugeinheit (40), um in der Ausgangsstellung (I) einen im zugeordneten Zufuhrkanal (28) vorhandenen Endabschnitt (26a) des Faserbün¬ delstrangs (26) durch die Unterstützung der Luftströ¬ mung (L) anzusaugen,

- Fördern einer vorgegebenen Länge des wenigstens einen Endabschnitts (26a) des Faserbündelstrangs (26) über jeweils einen Zufuhrkanal (28) in den damit fluidver- bundenen Saugkanal (37) mittels der Faserbündelfördereinheit (27),

- Bewegen des wenigstens einen Saugkanals (37) aus dem Arbeitsbereich (31) heraus in eine Arbeitsstellung (II) entfernt vom Zufuhrkanal (28), wobei die Luftströmung (L) im Saugkanal (37) in der Arbeitsstellung (II) aufrechterhalten wird,

- Bewegen der wenigstens einen Nadel (53) zwischen einer Rückzugsstellung (III) und einer Ausfahrstellung

(IV), um mit dem Nadelhaken (54) jeder Nadel (53) an einem jeweils zugeordneten, in der Arbeitsstellung (II) des Saugkanals (37) im Arbeitsbereich (31) frei liegenden und sich in einer Längsrichtung (R) erstreckenden Endabschnitt (26a) des Faserbündelstrangs (26) anzu¬ greifen und mittels der Nadel (53) durch das Trägerteil

(21) hindurch zu bewegen.

Description:
Vorrichtung und Verfahren zur Herstellung eines mehrere Faserbündel aufweisenden Trägerteils

[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung sowie ein Verfahren zur Herstellung eines mehrere Faserbündel aufwei ¬ senden Trägerteils. Bei dem Trägerteil handelt es sich ins ¬ besondere um ein Leichtbauträgerteil, beispielsweise ein Trägerteil aus einem Schaumwerkstoff. Die Faserbündel kön ¬ nen mit einem Kunststoffmaterial , beispielsweise einem Harz, getränkt werden, um ein Verbundwerkstoffbauteil zu erhalten .

[0002] Ein derartiges, Faserbündel aufweisendes Träger ¬ teil ist aus DE 10 2005 024 408 AI bekannt. Zur Herstellung wird zunächst ein Loch in das Trägerteil eingebracht, um anschließend die Faserbündel durch die eingebrachten Löcher hindurchzuziehen. Dazu wird eine Nadel verwendet. Ein sol ¬ ches Verfahren ist auch aus WO 2014/086786 AI und DE 10 2014 015 976 AI bekannt.

[0003] DE 10 2006 056 570 B3 beschreibt eine Nähvorrich ¬ tung zum Einziehen solcher Faserbündel in ein Trägerteil. Die Nähvorrichtung weist insbesondere eine Nadel mit einer Öse auf, die über ein bewegbares Nadelteil an einer Stelle geöffnet bzw. geschlossen werden kann.

[0004] WO 2016/059110 AI betrifft eine Vorrichtung sowie ein Verfahren zum bereitstellen von Verstärkungsstrangschlaufen, die durch ein Trägerteil gezogen werden können. Hierzu wird ein Profilkörper mit Klemmen zum Fixieren eines Faserstrangs bereitgestellt. Der an dem Profilkörper an seinem freien Ende fixierte und ansonsten freigegebene Fa ¬ serstrang wird mittels eines Schiebers zu einer Schlaufe geformt und nach Bildung der Schlaufe in der gewünschten Länge mittels einer Trenneinrichtung abgetrennt. Die

Schlaufe kann dann mittels einer Nadel durch das Trägerteil hindurchgezogen werden.

[0005] Eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Hindurchziehen von Schlaufen durch ein Trägerteil ist in DE 10 2007 055 684 AI beschrieben. Dort wird ein Faserstrang mittels Rollen einer Aufnahmevorrichtung zugeführt. Die Aufnahme- vorrichtung wird anschließend mittels eines Schlittens li ¬ near und parallel zur Längsrichtung des Faserstrangs be ¬ wegt, bis sich ein Spalt der Aufnahmevorrichtung in der Mitte des Faserstrangabschnitts zwischen dessen freien Ende und einer Trennvorrichtung befindet. Eine Nadel wird durch das Trägerteil hindurch in den Spalt hinein bewegt, nimmt den Faserstrang auf und zieht diesen durch das Trägerteil hindurch .

[0006] Eine Vorrichtung, bei der ein Faserstrang mittels einer drehbaren Einrichtung um eine durch das Trägerteil hindurch gestochene Nadel gelegt wird, ist in DE 10 2009 050 904 AI beschrieben. Anschließend kann die Nadel zurückgezogen und unter Bildung einer Schlaufe durch das Trägerteil gezogen werden. Ähnliche Einrichtungen, um einen Faserbündelstrang in einen Nadelhaken einer Nadel einzulegen, sind beispielsweise aus DE 10 2007 033 869 AI sowie DE 10 2013 111 794 AI bekannt.

[0007] DE 2 025 915 AI beschreibt ein Verfahren zur Ver- teilung von Verstärkungsmaterial in Form von Glasfasern bei der Herstellung von Kunststoffteilen . Dabei wird ein Roving 17 in einem Luftstrom aus Druckluft mitgeführt und seine einzelnen Enden werden aufgelöst und die aufgelösten Einzelfasern auf ein Lochblech geblasen. Auf der entgegengesetzten Seite des Lochblechs wird Luft abgesaugt, um ein Anhaften der Fasern am Lochblech zu erreichen. Anschließend kann eine Kunststoffbeschichtung aufgebracht werden. Ein ähnliches Verfahren ist auch in DE 2 307 490 A beschrieben.

[0008] EP 07 36 618 Bl beschreibt das Zuführen eines Fa ¬ serbandes in die Klemmlinie von Kalanderscheiben einer fa- serbandverarbeitenden Textilmaschine. Mit Hilfe von Führungsluft wird das Faserband durch den Kalanderspalt einge ¬ fädelt und anschließend kann eine Kalanderscheibe zuge ¬ stellt werden, um das eingefädelte Faserband zu klemmen. Bei dem aus DE 10 2015 110 855 AI bekannten Verfahren werden Rovings auf einem Förderband transportiert und mittels Unterdruck am Förderband gehalten.

[0009] Ausgehend von dem beschriebenen Stand der Technik kann es als Aufgabe der Erfindung angesehen werden, eine Vorrichtung und ein Verfahren zu schaffen, um die Herstellung eines mehrere Faserbündel aufweisenden Trägerteils ef ¬ fizienter zu gestalten.

[0010] Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 sowie ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruches 17 gelöst.

[0011] Die Vorrichtung hat eine Faserbündelfördereinheit, die dazu eingerichtet ist, wenigstens einen Faserbün ¬ delstrang aus einem Vorrat zu entnehmen. Es ist wenigstens ein Zufuhrkanal vorhanden, in dem jeweils ein Faserbündel ¬ strang mittels der Faserbündelfördereinheit gefördert wer ¬ den kann. Die Vorrichtung verfügt außerdem über wenigstens einen Saugkanal, der fluidisch mit einer Saugeinheit verbunden ist. Mittels der Saugeinheit kann in dem wenigstens einen Saugkanal eine Luftströmung erzeugt werden, die ins ¬ besondere von dem der Saugeinheit entgegengesetzten Ende des Saugkanals weggerichtet ist.

[0012] Der wenigstens eine Saugkanal ist zwischen einer Ausgangsstellung und einer Arbeitsstellung bewegbar, vorzugsweise linear in einer Längsrichtung. In der Ausgangsstellung befindet sich der wenigstens eine Saugkanal in ei ¬ nem Arbeitsbereich der Vorrichtung. In der Ausgangsstellung ist jeder vorhandene Saugkanal mit jeweils einem zugeordne ¬ ten Zufuhrkanal fluidisch verbunden. Wird in der Ausgangsstellung ein Luftstrom erzeugt, entsteht im Zufuhrkanal ein Unterdruck, der einen Endabschnitt des im Zufuhrkanal vor ¬ handenen Faserbündelstrangs ansaugt. In dieser Ausgangs ¬ stellung kann über die Faserbündelfördereinheit eine vorge ¬ gebene Länge des Faserbündelstrangs gefördert werden, dass sich in den Saugkanal hinein erstreckt.

[0013] Der wenigstens eine Saugkanal kann aus dem Ar ¬ beitsbereich heraus in eine Arbeitsstellung bewegt werden. In der Arbeitsstellung ist er mit Abstand zum jeweils zuge ¬ ordneten Zufuhrkanal angeordnet. In der Arbeitsstellung wird die Luftströmung aufrechterhalten. Dadurch wird der in der Arbeitsstellung vorhandene Endabschnitt des Faserbündelstrangs mit einer Saugkraft beaufschlagt und erstreckt sich außerhalb des Saugkanals und des Zufuhrkanals zumin ¬ dest abschnittsweise frei zugänglich durch den Arbeitsab ¬ schnitt . [0014] Die Vorrichtung weist außerdem eine Nadelhalteeinheit mit wenigstens einer daran angeordneten Nadel auf. Jede Nadel hat einen Nadelhaken. Mittels der Nadelhal ¬ teeinheit kann die wenigstens eine Nadel zwischen einer Rückzugsstellung und einer Ausfahrstellung bewegt werden. Durch diese Bewegung kann jede Nadel an einem zugeordneten Faserbündelstrang im Arbeitsbereich angreifen und durch die Bewegung der Nadel den Faserbündelstrang unter Bildung einer Schlaufe durch das Trägerteil hindurch bewegen. Jede Nadel wird zwischen der Ausfahrstellung und der Rückzugsstellung entlang ihrer Längsachse bewegt. Bevorzugt sind mehrere Nadeln vorhanden und alle Längsachsen sind in derselben gemeinsamen Ebene angeordnet.

[0015] Mittels dieser Vorrichtung lässt sich mit geringem Abstand eine Vielzahl von Nadeln an der Nadelhalteeinheit anordnen. In entsprechendem Abstand können die Faserbündelstränge nebeneinander im Arbeitsbereich angeordnet werden. Das Bereitstellen und Zuführen bzw. Fördern der einzelnen Faserbündelstränge benötigt quer zur Längsrich ¬ tung der Faserbündelstränge wenig Bauraum. Abhängig von der Größe des Trägerteils und des gewünschten Abstands der in das Trägerteil einzubringenden Faserbündel lassen sich da ¬ her große Faserbündeldichten im Trägerteil sehr effizient herstellen .

[0016] Unter der Längsrichtung ist die Richtung zu verstehen, in die sich eine Gerade durch den Arbeitsbereich erstreckt, die die einander zugewandten Mündungen des wenigstens einen Zufuhrkanals und des jeweils zugeordneten Saugkanals verbindet. Der wenigstens eine Faserstrang ist im Arbeitsbereich in Längsrichtung zwischen dem wenigstens einen Zufuhrkanal und dem jeweils zugeordneten Saugkanal ausgerichtet, solange er nicht durch die eine Nadel oder eine Führungseinrichtung quer zur Längsrichtung beaufschlagt wird.

[0017] Die Vorrichtung kann eine Steuereinrichtung aufweisen, um die einzelnen Antriebe bzw. die einzelnen Einheiten der Vorrichtung anzusteuern, insbesondere die Nadeleinheit, die Saugeinheit, einen Antrieb zur Bewegung des wenigstens einen Saugkanals, die Fördereinheit und optional weitere Antriebe oder Einheiten. Die Steuereinrichtung ist insbesondere dazu ausgebildet, das beschriebene Verfahren durchzuführen .

[0018] Die Vorrichtung weist vorzugsweise eine Positio ¬ niereinheit auf. Die Positioniereinheit ist dazu eingerich ¬ tet, das Trägerteil insbesondere schrittweise in eine

Transportrichtung zu bewegen bzw. in dieser Richtung zu positionieren. Die Transportrichtung ist parallel zur Längsrichtung ausgerichtet.

[0019] Es ist dabei vorteilhaft, wenn die Positionie ¬ reinheit zwischen dem Arbeitsbereich und der Nadelhalteeinheit angeordnet ist. Die Nadelhalteeinheit kann sich daher außerhalb des Arbeitsbereichs und ausgehend von der Positi ¬ oniereinheit betrachtet auf der dem Arbeitsbereich entge ¬ gengesetzten Seite befinden. Bei dieser Ausgestaltung werden die Faserbündel mit Hilfe der jeweiligen Nadel durch das Trägerteil gezogen. Alternativ hierzu ist es auch mög ¬ lich, die Nadelhalteeinheit im Arbeitsbereich anzuordnen und das wenigstens eine Faserbündel mit Hilfe der jeweili ¬ gen Nadel durch das Trägerteil zu schieben. [0020] Bei einer bevorzugten Ausführungsform hat die Faserbündelfördereinheit eine Rollenanordnung mit beispiels ¬ weise wenigstens zwei Rollen. Durch das Antreiben einer o- der beider Rollen kann der wenigstens eine Faserbündel ¬ strang mit einer definierten Länge gefördert werden. Die Faserbündelfördereinheit kann beispielsweise die Drehstel ¬ lung einer Rolle oder eines damit drehgekoppelten Teils erfassen und daraus die jeweils geförderte Länge des Faser ¬ bündelstrangs ermitteln.

[0021] Es ist außerdem vorteilhaft, wenn eine Führungs ¬ einheit mit einer Führungseinrichtung vorhanden ist. Die Führungseinrichtung ist im Arbeitsbereich angeordnet. Die Führungseinrichtung weist für jeden vorhandenen Faserbündelstrang einen separaten Führungsdurchgang auf. Dadurch kann zur Führung jeweils ein Faserbündelstrang durch einen zugeordneten Führungsdurchgang geführt werden.

[0022] Es ist bevorzugt, wenn der wenigstens eine Saug ¬ kanal in seiner Ausgangsstellung durch jeweils einen Führungsdurchgang der Führungseinheit hindurch verläuft. Nach dem Zuführen des Endabschnitts des Faserbündelstrangs in den Saugkanal und dem Zurückbewegen des Saugkanals in seine Arbeitsstellung ist der betreffende Abschnitt des Faserbündelstrangs durch den Führungsdurchgang hindurch gefädelt. Mittels der Führungseinrichtung kann der Faserbündelstrang quer zu seiner Längsrichtung im Arbeitsbereich bewegt bzw. positioniert werden.

[0023] Es ist außerdem vorteilhaft, wenn die Führungs ¬ einrichtung zwei Führungskörper aufweist. Die beiden Führungskörper sind im Bereich des Führungsdurchgangs unter Bildung eines Zwischenraums mit Abstand zueinander angeord- net. Der Zwischenraum trennt den Führungsdurchgang in zwei miteinander fluchtende Führungslöcher. Jedes der Führungslöcher durchsetzt einen der beiden Führungskörper in der Längsrichtung. Der Zwischenraum kann dazu vorgesehen und eingerichtet sein, ein freies Ende einer zugeordneten Nadel aufzunehmen, um den betreffenden Faserbündelstrang in den Nadelhaken einzuhaken. Die Führungskörper sind beispielsweise integral ausgeführt und können durch jeweils ein plattenförmiges Bauteil gebildet sein. Der wenigstens eine Führungsdurchgang ist bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel in Umfangsrichtung stets vollständig geschlossen, wobei das Durchführen des Faserbündelstrangs durch den we ¬ nigstens einen Saugkanal erfolgt.

[0024] Es ist außerdem vorteilhaft, wenn die Führungs ¬ einheit dazu eingerichtet ist, die Führungseinrichtung ent ¬ lang einer vorgegebenen Bahn zu bewegen. Diese Bahn erstreckt sich parallel zu einer Ebene, die rechtwinklig zu der Längsrichtung ausgerichtet ist. Die Bahn ist insbesondere als geschlossene und zumindest abschnittsweise ge ¬ krümmte Bahn ausgeführt. Die Bahn kann beispielsweise eine kreisförmige und/oder elliptische und/oder andere beliebige zumindest abschnittsweise gekrümmte Gestalt aufweisen.

Durch die Bewegung der Führungseinheit entlang der Bahn wird der wenigstens eine Faserbündelstrang quer zur Längsrichtung mitbewegt und kann das Angreifen der betreffenden Nadel am Faserbündelstrang und insbesondere das Einhaken des wenigstens einen Faserbündelstrangs in den Nadelhaken der jeweils zugeordneten Nadel vereinfachen.

[0025] Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Nadel in ihrer Ausfahrstellung oder in ihrer Rückzugstellung einen sich in Längsrichtung erstrecken- den Korridor kreuzt, der durch die Bahn definiert ist, auf der sich der jeweils zugeordnete Führungsdurchgang der Führungseinrichtung bewegt. Die Nadel dringt dabei in den Kor ¬ ridor ein, dessen Querschnitt durch die Bahn angegeben ist. Innerhalb dieses Korridors kann ein sicheres Angreifen der Nadel am Faserbündelstrang erfolgen. Durch eine anschließende Relativbewegung der Führungseinrichtung entlang der Bahn relativ zur Nadel wird der Faserbündelstrang unter Bildung eines Knicks oder einer Krümmung um die Nadel bzw. dem Nadelhaken gelegt.

[0026] Die Vorrichtung weist bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel außerdem eine Stützeinheit auf. Die Stütz ¬ einheit hat ein im Arbeitsbereich angeordnetes Stützteil und ist dazu eingerichtet, das Stützteil zwischen einer Ru ¬ hestellung und einer Stützstellung zu bewegen. Das Stützteil hat wenigstens eine Stützöffnung, wobei die Anzahl der Stützöffnungen der Anzahl der Zufuhrkanäle und der Anzahl der Saugkanäle bzw. der Anzahl der Faserbündelstränge ent ¬ spricht. In der Ausgangsstellung verläuft der wenigstens eine Saugkanal vorzugsweise durch eine jeweils zugeordnete Stützöffnung hindurch. Analog zu den Führungsdurchgängen kann dadurch ein Einfädeln eines Faserbündelstrangs durch die betreffende Stützöffnung erfolgen, wenn der Saugkanal in seine Arbeitsstellung außerhalb des Arbeitsbereichs be ¬ wegt wird.

[0027] Es ist vorteilhaft, wenn die Ebene, in der sich die Längsachse der jeweils einem Faserbündelstrang zugeord ¬ nete Nadel befindet, in etwa mittig zwischen dem freien En ¬ de des sich in der Arbeitsstellung befindenden Saugkanals und der Stützöffnung des sich in der Stützstellung befindenden Stützteils angeordnet ist. Durch diese Maßnahme lässt sich eine Faserbündelschlaufe mit in etwa gleich lan ¬ gen Schenkeln erzeugen.

[0028] Es ist außerdem bevorzugt, wenn sich der Führungsdurchgang beim Hindurchbewegen der Nadel mit dem Faserbündel durch das Trägerteil an einer Stelle der Bahn be ¬ findet, in der der Führungsdurchgang in etwa in Verlängerung der Längsachse der Nadel angeordnet ist. Durch diese Ausgestaltung kann vermieden werden, dass das Faserbündel beim Hindurchbewegen durch das Trägerteil in das Material des Trägerteils einschneidet und dadurch ein Loch oder eine Öffnung durch das Trägerteil hindurch aufweitet.

[0029] Bei einem weiteren bevorzugten Ausführungsbei ¬ spiel ist benachbart zum Zufuhrkanal eine erste Trennein ¬ heit vorhanden. Mittels der ersten Trenneinheit kann der wenigstens eine Faserbündelstrang benachbart zur Mündung des Zufuhrkanals durchtrennt werden. Es ist außerdem vor ¬ teilhaft, wenn eine zweite Trenneinheit vorhanden ist. Die zweite Trenneinheit ist dazu eingerichtet, eine auf der ei ¬ nen Seite des Trägerteils gebildete Schlaufe des das Trä ¬ gerteil durchsetzenden Faserbündels zu durchtrennen.

[0030] Der Ablauf des Verfahrens zur Herstellung eines Trägerteils mit mehreren das Trägerteil durchsetzenden Fa ¬ serbündeln ist wie folgt:

[0031] Zunächst wird der wenigstens eine Saugkanal in den Arbeitsbereich bewegt und fluidisch mit jeweils einem zugeordneten Zufuhrkanal fluidverbunden . Über die Saugeinheit wird anschließend eine Luftströmung in dem wenigstens einen Saugkanal und dem damit fluidverbundenen Zufuhrkanal erzeugt. Über die Faserbündelfördereinheit wird ein Ab- schnitt des wenigstens einen Faserbündelstrangs mit defi ¬ nierter Länge aus einem Vorrat entnommen und in den jeweils einen Zufuhrkanal und weiter in den jeweils einen Saugkanal gefördert. Der wenigstens eine Faserbündelstrang wird durch die von der Faserbündelfördereinheit weg gerichtete Luft ¬ strömung mit einer Saugkraft beaufschlagt und sozusagen ge ¬ spannt .

[0032] Anschließend wird der wenigstens eine Saugkanal aus dem Arbeitsbereich heraus in die Arbeitsstellung bewegt. Der wenigstens eine Faserbündelstrang ist im Arbeits ¬ bereich dadurch zumindest teilweise zugänglich. In der Arbeitsstellung des Saugkanals bleibt die Luftströmung zur Spannung des wenigstens einen Faserbündelstrangs aufrecht ¬ erhalten .

[0033] Über die Nadelhalteeinheit wird die wenigstens eine Nadel zwischen einer Rückzugsstellung und einer Ausfahrstellung bewegt. Bei dieser Bewegung wird die Nadel zweimal durch das Trägerteil hindurchbewegt. Bei einer die ¬ ser beiden Bewegungen greift die Nadel vorher an einer Stelle des zugeordneten Faserbündelabschnitts im Arbeitsbe ¬ reich an und bewegt den Faserbündelstrang durch das Trägerteil hindurch, wobei eine Schlaufe gebildet wird. Vorzugs ¬ weise wird vor dem Hindurchbewegen des Faserbündelstrangs durch das Trägerteil ein Durchtrennen des Faserbündel ¬ strangs benachbart zum Zufuhrkanal ausgeführt.

[0034] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Vorrichtung und des Verfahrens ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsbeispiele anhand der beigefüg ¬ ten Zeichnungen im Einzelnen erläutert. Es zeigen: [0035] Figuren 1-6 jeweils ein schematisches , block ¬ schaltbildähnliches Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung in unterschiedlichen Situationen bei der Herstellung eines mehrere Faserbündel aufweisenden Trägerteils,

[0036] Figur 7 eine schematische Darstellung der Schlau ¬ fenbildung nach dem Hindurchziehen eines Faserbündels durch das Trägerteil mit der Vorrichtung gemäß der Figuren 1-6,

[0037] Figur 8 eine schematische Darstellung des Auf ¬ trennens der in Figur 7 gebildeten Schlaufe,

[0038] Figuren 9 und 10 jeweils eine beispielhafte Dar ¬ stellung einer Position einer Führungseinrichtung der Vorrichtung gemäß der Figuren 1-6 bei einer Bewegung entlang einer Bahn relativ zu der wenigstens einen Nadel der Vorrichtung,

[0039] Figur 11 eine schematische Teildarstellung eines Trägerteils mit den mehreren Faserbündeln in einer Draufsicht,

[0040] Figur 12 die Darstellung des Trägerteils aus Fi ¬ gur 11 in einer Seitenansicht gemäß Pfeil XII, und

[0041] Figur 13 eine perspektivische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer Führungseinrichtung und einer Stützeinheit einer Vorrichtung.

[0042] In den Figuren 1-6 ist schematisch nach Art eines

Blockschaltbilds ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung 20 zur Herstellung eines Trägerteils 21 mit mehreren Faser- bündeln 22 veranschaulicht. Die Faserbündel 22 können mit ihren beiden Endbereichen aus dem Trägerteil 21 vorstehen und somit über die Oberseite und die Unterseite des Träger ¬ teils 21 hinausragen. Die Richtung, in der die Faserbündel 22 durch das Trägerteil 21 hindurch verlaufen, kann rechtwinkelig und/oder unter einem Winkel geneigt zu der Oberseite und/oder Unterseite des Trägerteils ausgerichtet sein. Dabei können die Faserbündel 22 parallel ausgerichtet sein oder auch in unterschiedlichen Richtungen verlaufen. Beispielsweise können Gruppen mit jeweils mehreren Faserbündeln 22 gebildet werden, wobei die Faserbündel 22 ver ¬ schiedener Gruppen in unterschiedliche Richtungen verlaufen und die Faserbündel innerhalb derselben Gruppe parallel ausgerichtet sind.

[0043] Das Trägerteil 21 ist beim Ausführungsbeispiel durch eine Platte gebildet und schematisch in den Figuren 11 und 12 veranschaulicht. Dieses mit Faserbündeln 22 ver ¬ sehene Trägerteil 21 dient als Halbzeug bei der Herstellung eines Verbundwerkstoffbauteils . Die Faserbündel 22 sind vorzugsweise aus Abschnitten eines Rovings hergestellt. Beispielsweise können die durch das Trägerteil 21 hindurch ¬ geführten Faserbündel 22 mit einem Kunststoff oder einem Harz getränkt bzw. infiltriert werden. Auf der Oberseite und/oder der Unterseite des Trägerteils 21 können weitere Faserbündel oder Fasermatten angeordnet und mit dem Harz oder dem Kunststoff getränkt werden, um ein faserverstärktes Verbundwerkstoffbauteil zu erhalten. Wie es in den Fi ¬ guren 11 und 12 zu erkennen ist, ragen die beiden Endbereiche der durch das Trägerteil 21 hindurchgeführten Faserbündel 22 aus dem Trägerteil heraus und können daher mit Fa ¬ serbündeln oder Fasermatten stoffschlüssig verbunden werden, die auf der Oberseite bzw. der Unterseite des Träger- teils 21 angeordnet werden.

[0044] Beispielsgemäß sind die Faserbündel matrixförmig in dem Trägerteil angeordnet und haben in eine Raumrichtung einen Abstand x und rechtwinklig dazu, in einer anderen Raumrichtung einen Abstand y. Die Abstände x und y können gleich oder verschieden groß sein.

[0045] Bei dem Trägerteil 21 handelt es sich insbesonde ¬ re um eine Leichtbauplatte, beispielsweise eine Platte aus Schaumwerkstoff .

[0046] Anhand von Figur 1 werden die wesentlichen Baugruppen der Vorrichtung 20 erläutert. Die Vorrichtung 20 weist einen Vorrat 25 für wenigstens einen Faserbündel ¬ strang 26 auf. Jeder Faserbündelstrang 26 ist beispielsgemäß durch ein Roving mit einer Mehrzahl von Filamenten gebildet. Aus dem wenigstens einen Faserbündelstrang 26 werden die Faserbündel 22 mittels der Vorrichtung 20 abge ¬ trennt und durch das Trägerteil 21 hindurchgeschoben oder hindurchgezogen .

[0047] Eine Faserbündelfördereinheit 27 ist dazu einge ¬ richtet, den wenigstens einen Faserbündelstrang 26 aus dem Vorrat 25 zu entnehmen und jeden Faserbündelstrang 26 in einen separaten Zufuhrkanal 28 zu fördern. Jeder Zufuhrkanal 28 kann durch ein Rohr gebildet sein. Das erste Ende 29 des Zufuhrkanals 28 ist der Faserbündelfördereinheit 27 zu ¬ geordnet, während das entgegengesetzte zweite Ende 30 des Zufuhrkanals 28 einem Arbeitsbereich 31 der Vorrichtung 20 zugeordnet ist. Die Faserbündelfördereinheit 27 hat beim Ausführungsbeispiel einen ansteuerbaren ersten Antrieb 32. Der erste Antrieb 32 treibt eine Rollenanordnung mit we- nigstens zwei Rollen 33 an. Der wenigstens eine Faserbün ¬ delstrang 26 wird zwischen den beiden Rollen kraft- bzw. reibschlüssig gehalten und über das erste Ende 29 dem Zu ¬ fuhrkanal 28 zugeführt. Die Faserbündelfördereinheit 27 ist beim Ausführungsbeispiel dazu eingerichtet, alle vorhande ¬ nen Faserbündelstränge 26 zu fördern.

[0048] Die Vorrichtung 20 weist wenigstens einen Saugka ¬ nal 37 auf. Die Anzahl der Zufuhrkanäle 28 und die Anzahl der Saugkanäle 37 ist gleich groß und entspricht der Anzahl der zu fördernden Faserbündelstränge 26. Der wenigstens ei ¬ ne Saugkanal 37 hat ein dem zugeordneten Zufuhrkanal 28 zu ¬ geordnetes erstes Ende 38 und ein entgegengesetztes zweites Ende 39. Das zweite Ende 39 des wenigstens einen Saugkanals 37 ist jeweils mit einer Saugeinheit 40 fluidisch verbun ¬ den. Die Saugeinheit 40 ist dazu eingerichtet, eine Luft ¬ strömung L in dem wenigstens einen Saugkanal 37 zu erzeu ¬ gen, die jeweils vom ersten Ende 38 zum zweiten Ende 39 hin strömt .

[0049] Mittels eines zweiten Antriebs 41 kann der we ¬ nigstens eine Saugkanal 37 zwischen einer Ausgangsstellung I (in Figur 1 dargestellt) und einer Arbeitsstellung II (in den Figuren 2-6 dargestellt) bewegt und beispielsgemäß li ¬ near in einer Längsrichtung R verschoben werden. In der Ausgangsstellung I ist der wenigstens eine Saugkanal 37 mit dem jeweils zugeordneten Zufuhrkanal 28 derart fluidgekop- pelt, dass die Saugeinheit 40 im Zufuhrkanal 28 einen Un ¬ terdruck erzeugt. Mit anderen Worten kann in der Ausgangsstellung I eine Luftströmung L durch den wenigstens einen Zufuhrkanal 28 und den damit fluidgekoppelten wenigstens einen Saugkanal 37 erzeugt werden. Wie es in Figur 1 veranschaulicht ist, ragt der wenigstens eine Saugkanal 37 in der Ausgangsstellung I in den Arbeitsbereich 31 hinein. Das erste Ende 38 jedes Saugkanals 37 liegt dabei am zweiten Ende 30 des zugeordneten Zufuhrkanals 28 an oder mit gerin ¬ gem Abstand gegenüber.

[0050] In der Arbeitsstellung II ist der wenigstens eine

Saugkanal 37 außerhalb des Arbeitsbereichs 31 angeordnet. Das zweite Ende 30 des wenigstens einen Zufuhrkanals 28 und das jeweils zugeordnete erste Ende 38 des Saugkanals 37 liegen sich in Längsrichtung R auf entgegengesetzten Seiten des Arbeitsbereichs 31 mit Abstand gegenüber (vergleiche Figuren 2-6) . Wurde der wenigstens eine Saugkanal 37 in die Ausgangsstellung I bewegt, kann über die Faserbündelfördereinheit 27 eine definierte Länge eines Endabschnitts 26a des wenigstens einen Faserbündelstrangs 26 über den wenigs ¬ tens einen Zufuhrkanal 28 in den wenigstens einen Saugkanal 37 gefördert werden. Dieser Endabschnitt 26a ist in Figur 1 gestrichelt dargestellt. Durch die erzeugte Luftströmung L mittels der Saugeinheit 40 wird das Fördern des Endab ¬ schnitts 26a des Faserbündelstrangs 26 in den betreffenden Saugkanal 37 unterstützt. Sobald die Faserbündelförderein ¬ heit 27 die definierte Länge in den Saugkanal 37 gefördert hat, wird die Faserbündelfördereinheit 27 stillgesetzt und ein weiteres Zuführen des wenigstens einen Faserbündel ¬ strangs 26 gestoppt. Unter Aufrechterhaltung der Luftströ ¬ mung L kann der wenigstens eine Saugkanal 37 in die Ar ¬ beitsstellung II bewegt werden, so dass sich der Endabschnitt 26a des Faserbündelstrangs 26 zumindest teilweise frei zugänglich zwischen dem betreffenden Zufuhrkanal 28 und dem betreffenden Saugkanal 37 zunächst noch in Längs ¬ richtung R durch den Arbeitsbereich 31 hindurch erstreckt. Die Luftströmung L sorgt dabei für eine ausreichend gute Streckung des Endabschnitts 26a jedes Faserbündelstrangs 26. In der Arbeitsstellung II ragt ein Teil des Endabschnitts 26a in den jeweils zugeordneten Saugkanal 37 hin ¬ ein (Figur 2) . Um den Ablauf zu beschleunigen kann die Bewegung des Saugkanals 37 in die Arbeitsstellung II auch bereits eingeleitet werden während die Faserbündelfördereinheit 27 fördert. Es ist bei dieser Vorgehensweise lediglich sicherzustellen, dass sich genügend Länge des Faserbündel ¬ strangs 26 innerhalb des Saugkanals 37 befindet, so dass sichergestellt ist, dass die Luftströmung den Endabschnitt des Faserbündelstrangs 26a in gestreckter Lage transpor ¬ tiert .

[0051] Benachbart zum Arbeitsbereich 31 ist eine Positi ¬ oniereinheit 45 zum Bewegen und Positionieren des Trägerteils 21 vorhanden. Die Positioniereinheit 45 ist dazu ein ¬ gerichtet, das Trägerteil 21 in eine Transportrichtung T, die parallel zur Längsrichtung R verläuft, schrittweise zu bewegen und das Trägerteil 21 zu positionieren. Die konkre ¬ te Ausgestaltung der Positioniereinheit 45 kann variieren und hängt beispielsweise davon ab, ob es sich bei dem Trä ¬ gerteil 21 um eine biegesteife Platte oder ein flexibles, biegbares Trägerteil 21, wie etwa ein Textilflächengebilde, eine Matte oder eine Bahn handelt.

[0052] Auf der dem Arbeitsbereich 31 entgegengesetzten Seite des Trägerteils 21 ist eine Nadelhalteeinheit 52 vor ¬ handen. Die Nadelhalteeinheit 52 trägt wenigstens eine Na ¬ del 53. Die Anzahl der Nadeln 53 richtet sich nach der Anzahl der vorhandenen Faserbündelstränge 26. Jedem Faserbündelstrang 26 ist eine Nadel 53 zugeordnet. Jede Nadel 53 erstreckt sich entlang ihrer Längsachse A und hat beim Aus ¬ führungsbeispiel einen Nadelhaken 54, um an einem zugeordneten Endabschnitt 26a des betreffenden Faserbündelstrangs 26 anzugreifen und derart an der Nadel 53 zu halten, dass der Endabschnitt 26a durch das Trägerteil 21 gezogen werden kann. Die Längsachse A jeder Nadel 53 verläuft durch den Arbeitsbereich 31 und ist beispielsgemäß in einer Ebene an ¬ geordnet, die rechtwinklig zur Transportrichtung T bzw. zur Längsrichtung R ausgerichtet ist.

[0053] Mittels der Nadelhalteeinheit 52 kann die wenigs ¬ tens eine Nadel 53 entlang ihrer Längsachse A zwischen ei ¬ ner Rückzugsstellung III (Figur 1) und einer Ausfahrstellung IV (Figur 3) bewegt werden. In der Ausfahrstellung IV befindet sich der Nadelhaken 54 der Nadel 53 im Arbeitsbe ¬ reich 31. In der Rückzugsstellung III befindet sich die Nadel vollständig außerhalb des Arbeitsbereichs 31 und ragt nicht durch das Trägerteil 21 hindurch bzw. in das Trägerteil 21 hinein. Bei der Bewegung von der Rückzugsstellung III in die Ausfahrstellung IV durchsticht die Spitze der Nadel 53 das Trägerteil 21 und bewegt sich weiter, bis die Ausfahrstellung IV im Arbeitsbereich 31 erreicht ist. Bei der Bewegung aus der Ausfahrstellung IV zurück in die Rückzugsstellung III wird der Endabschnitt 26a des Faserbündel ¬ strangs 26 durch das Loch in dem Trägerteil 21 gezogen, das beim Hindurchstechen der Nadel 53 gebildet wurde.

[0054] In den Figuren 9 und 10 ist zu erkennen, dass die

Längsachse A jeder Nadel 53 mit einem Neigungswinkel ge ¬ genüber einer Querrichtung Q und innerhalb einer Ebene rechtwinklig zur Längsrichtung R geneigt ist. Der Neigungswinkel kann beispielsweise im Bereich von 15 Grad bis 90 Grad liegen. Vorzugsweise liegt der im Bereich von 30 Grad bis 60 Grad.

[0055] Die Vorrichtung 20 weist außerdem eine Führungs- einheit 58 mit einer im Arbeitsbereich 31 angeordneten Führungseinrichtung 59 auf. Die Führungseinrichtung 59 hat einen Führungsdurchgang 60, durch den der Endabschnitt 26a im Arbeitsbereich 31 hindurch verläuft. Die Führungseinrichtung 59 ist parallel zu einer Ebene, die rechtwinklig zur Längsrichtung R ausgerichtet ist, entlang einer Bahn B (Figuren 9, 10 und 13) bewegbar. Dadurch kann der Endabschnitt 26a im Arbeitsbereich 31 quer zu seiner ursprünglichen im Wesentlichen geradlinigen in Längsrichtung R verlaufenden Ausrichtung ausgelenkt werden (Figur 3) .

[0056] Die Führungseinrichtung 59 ist bei dem hier beschriebenen bevorzugten Ausführungsbeispiel durch zwei Führungskörper 61 gebildet. In Längsrichtung R haben die beiden Führungskörper 61 einen Abstand zueinander und begrenzen dadurch einen Zwischenraum 62. Der Zwischenraum 62 unterteilt den wenigstens einen Führungsdurchgang 60 in zwei Führungslöcher 63. In jedem Führungskörper 61 ist eines der beiden Führungslöcher 63 des gemeinsamen Führungsdurchgangs 60 angeordnet. Die Führungslöcher 63 eines Führungsdurchgangs 60 sind in Längsrichtung R fluchtend angeordnet. Die beiden Führungskörper 61 sind relativ zueinander unbeweglich angeordnet. Bei der Bewegung entlang der Bahn B bewegen sich die Führungskörper 61 synchron zueinander. In Figur 13 ist ein Ausführungsbeispiel für die Ausgestaltung der Führungskörper 61 einer Führungseinrichtung 59 veranschaulicht. Die Führungskörper 61 können in Längsrichtung R plattenförmig dünn sein. Beim Ausführungsbeispiel ist jeder Führungskörper 61 durch eine bügeiförmige Platte mit einem mittleren Schenkel und zwei schräg dazu verlaufenden seit ¬ lichen Schenkeln gebildet, wobei in dem mittleren Schenkel das wenigstens eine Führungsloch 63 vorhanden ist. Mittels der seitlichen Schenkel kann jeder Führungskörper 61 zur Bewegung entlang der Bahn B gelagert sein.

[0057] Die Dimension des Zwischenraums 62 in Längsrichtung R ist ausreichend groß, dass die wenigstens eine Nadel 53 in den Zwischenraum 62 eingreifen kann. Die Längsachse A jeder vorhandenen Nadel 53 erstreckt sich dabei bevorzugt in einer Ebene, die mittig durch den Zwischenraum 62 verläuft (Figuren 1-6) .

[0058] Die Vorrichtung 20 weist bei dem hier beschriebe ¬ nen bevorzugten Ausführungsbeispiel eine Stützeinheit 67 auf. Die Stützeinheit 67 hat ein im Arbeitsbereich 31 ange ¬ ordnetes Stützteil 68. Durch das Stützteil 68 hindurch ver ¬ läuft wenigstens eine Stützöffnung 69. Die Anzahl der

Stützöffnungen 69 entspricht der Anzahl der vorhandenen Faserbündelstränge 26. Die Stützeinheit 67 ist dazu einge ¬ richtet, das Stützteil 68 zwischen einer Ruhestellung V und einer Stützstellung VI zu bewegen und beispielsgemäß um eine Schwenkachse S zu schwenken. Die Schwenkachse S er ¬ streckt sich rechtwinklig zur Längsrichtung R in einer Querrichtung Q. In den Figuren 1-6 verläuft die Querrichtung Q senkrecht zur Zeichenebene. Sind mehrere Faserbündel ¬ stränge 26 und dementsprechend mehrere Zufuhrkanäle 28, Saugkanäle 37, Nadeln 53, Führungsdurchgänge 60 und Stütz ¬ öffnungen 69 vorhanden, sind diese in Querrichtung Q nebeneinander angeordnet (Figur 13) . Durch die Ausgestaltung der Vorrichtung 20 kann in Querrichtung Q ein geringer Abstand der Faserbündelstränge 26 und der Nadeln 53 erreicht wer ¬ den. Dadurch lässt sich eine hohe Dichte an Faserbündeln 22 im Trägerteil 21 erreichen. Die Querrichtung Q und die wenigstens eine Längsachse A der wenigstens einen Nadel 53 erstrecken sich in einer Ebene, parallel zu der die Führungseinrichtung 59 entlang der Bahn B bewegt wird und rechtwinkelig zur Längsrichtung R.

[0059] Das Stützteil 68 ist mittels der Stützeinheit 67 zwischen einer Ruhestellung V (Figuren 1, 6 und 13) und einer Stützstellung VI (Figuren 2-5 und 13) bewegbar. Das Stützteil 68 ist beispielsgemäß zwischen der Führungsein ¬ richtung 59 und dem wenigstens einen Zufuhrkanal 28 im Ar ¬ beitsbereich 31 angeordnet. In der Ruhestellung V befindet sich das Stützteil 68 näher am wenigstens einen Zufuhrkanal 28 als in der Stützstellung VI. In der Stützstellung VI ist die rechtwinklig zur Längsrichtung R verlaufende Ebene, in der sich die wenigstens eine Längsachse A der wenigstens einen Nadel 53 erstreckt, in etwa mittig zwischen dem

Stützteil 68 und dem wenigstens einen Saugkanal 37 angeord ¬ net. Dadurch wird eine symmetrische Schlaufenbildung beim Ergreifen des Endabschnitts 26a durch die wenigstens eine Nadel 53 verbessert, so dass die beiden durch das Träger ¬ teil 21 hindurchgezogenen Schenkel des Faserbündels 22 in etwa gleich lang sind. In der Ruhestellung V fluchtet die wenigstens eine Stützöffnung 69 mit den Mündungen des we ¬ nigstens einen zugeordneten Zufuhrkanals 28 und des wenigs ¬ tens einen zugeordneten Saugkanals 37 (Figuren 1 und 6) . Durch das Schwenken ist das Stützteil 68 in der Stützstel ¬ lung VI schräg zur Längsrichtung R ausgerichtet. Die we ¬ nigstens eine Stützöffnung 69 ist vorzugsweise derart di ¬ mensioniert, dass sich der Endabschnitt 26a des zugeordne ¬ ten Faserbündelstrangs 26 noch geradlinig vom Zufuhrkanal 28 durch die Stützöffnung 69 in den Saugkanal 37 erstrecken könnte .

[0060] Benachbart zum zweiten Ende 30 des wenigstens ei ¬ nen Zufuhrkanals 28 ist eine erste Trenneinheit 73 angeord ¬ net. Die erste Trenneinheit 73 hat wenigstens eine Schneide 74, die zum Durchtrennen des wenigstens einen Faserbündel ¬ strangs 26 rechtwinklig zur Längsrichtung R bewegbar ist. Auf der der Schneide 74 gegenüberliegenden Seite des Zufuhrkanals 28 ist ein mit der Schneide 74 zusammenwirkendes Gegenwerkzeug 75 der ersten Trenneinheit 73 angeordnet.

[0061] Außerdem verfügt die Vorrichtung 20 über eine zweite Trenneinheit 76. Die zweite Trenneinheit 76 ist im Bereich der Positioniereinheit 45 angeordnet. Sie befindet sich auf der Seite der Positioniereinrichtung 45, die dem Arbeitsbereich 31 abgewandt ist. Die zweite Trenneinheit 76 weist analog zur ersten Trenneinheit 73 eine bewegbare Schneide 74 und ein mit der bewegbaren Schneide 74 zusammenarbeitendes Gegenwerkzeug 75 auf. Die Schneide 74 der zweiten Trenneinheit 76 ist beispielsgemäß in Längsrichtung R bewegbar. Die wenigstens eine Schneide 74 und das Gegen ¬ werkzeug 75 der zweiten Trenneinheit 76 liegen sich bezüg ¬ lich der Längsachse A der zugeordneten Nadel 53 auf entge ¬ gengesetzten Seiten gegenüber.

[0062] In Figur 1 ist außerdem eine Steuereinrichtung 80 der Vorrichtung 20 veranschaulicht. Die Steuereinrichtung 80 ist dazu ausgebildet, die unterschiedlichen Einheiten und Antriebe der Vorrichtung 20 abgestimmt aufeinander anzusteuern, um die Vorrichtung 20 zur Durchführung des Verfahrens zu betreiben. Hierfür werden entsprechende Steuersignale an die Einheiten und Antriebe übermittelt. Bei ¬ spielsgemäß übermittelt die Steuereinrichtung 80 folgende Steuersignale : ein erstes Steuersignal Sl für den ersten Antrieb 32 der Faserbündelfördereinheit 27,

ein zweites Steuersignal S2 für die Saugeinheit 40, ein drittes Steuersignal S3 für den zweiten Antrieb 41 zur Bewegung des wenigstens einen Saugkanals 39, ein viertes Steuersignal S4 und/oder fünftes Steuer ¬ signal S5 zum Positionieren eines Trägerteils 21 durch die Positioniereinheit 45,

ein sechstes Steuersignal S6 für die Nadelhalteeinheit 52 zur Bewegung der wenigstens einen Nadel 53 entlang ihrer jeweiligen Längsachse A zwischen der Rückzugsstellung III und der Ausfahrstellung IV,

ein siebtes Steuersignal S7 für die Führungseinheit 58 zur Bewegung der Führungseinrichtung 59 entlang der Bahn B,

ein achtes Steuersignal S8 für die Stützeinheit 67 zur Bewegung des wenigstens einen Stützteils 68 zwischen der Ruhestellung V und der Stützstellung VI,

ein neuntes Steuersignal S9 zur Betätigung der ersten Trenneinheit 73 und

ein zehntes Steuersignal S10 zur Betätigung der zwei ¬ ten Trenneinheit 76.

[0063] Die Steuereinrichtung 80 und die jeweils ange ¬ steuerten Einheiten sind aus Gründen der Übersichtlichkeit nur in der Figur 1 veranschaulicht und in den Figuren 2-6 nicht dargestellt.

[0064] Zur Durchführung eines Verfahrens zur Herstellung einer mehrere Faserbündel 22 aufweisenden Trägerteils 21 wird die vorstehend beschriebene Vorrichtung 20 wie folgt betrieben :

[0065] Mittels der Vorschubeinrichtung 45 wird ein Trägerteil 21 in eine gewünschte Position relativ zu der we ¬ nigstens einen Nadel 53 gebracht, so dass die Nadel 53 an der gewünschten Stelle durch das Trägerteil 21 hindurchsticht. Der wenigstens eine Saugkanal 39 wird in seine Aus ¬ gangsstellung I gebracht und über die Saugeinheit 40 ein Luftstrom L erzeugt. Die Faserbündelfördereinheit 27 wird betrieben, um eine definierte Länge eines Endabschnitts 26a des wenigstens einen Faserbündelstrangs 26 über den betref ¬ fenden Zufuhrkanal 28 in den damit fluidisch verbundenen Saugkanal 37 zu fördern. Diese Förderung wird durch die Luftströmung L unterstützt, so dass sich der Endabschnitt 26a im Wesentlichen in Längsrichtung R durch den Zufuhrkanal 28 und den in der Ausgangsstellung I angeordneten Saugkanal 37 erstreckt (Figur 1) .

[0066] Anschließend wird unter Beibehaltung der Erzeu ¬ gung des Luftstroms L der wenigstens eine Saugkanal 37 aus dem Arbeitsbereich 31 heraus und von dem wenigstens einen Zufuhrkanal 28 weg bewegt, bis er seine Arbeitsstellung II erreicht hat (Figur 2) . Dadurch liegt zumindest ein Teil des Endabschnitts 26a im Arbeitsbereich 31 frei. Ein Stück des Endabschnitts 26a verläuft auch in der Arbeitsstellung II des wenigstens einen Saugrohrs 37 in dem Saugrohr 37 und die Erzeugung der Luftströmung L wird aufrechterhalten. Ein weiteres Fördern des wenigstens einen Faserbündelstrangs 26 wird durch das Stillsetzen der Faserbündelfördereinheit 27 unterbunden. Durch die Saugkraft bzw. die Luftströmung L wird das lose Ende des Endabschnitts 26a angesaugt, so dass der Endabschnitt 26a während des weiteren Verfahrens unter einer gewissen Zugspannung gehalten wird.

[0067] Die Nadelhalteeinheit 52 bewegt die wenigstens eine Nadel 53 aus der Rückzugsstellung III heraus, so dass die wenigstens eine Nadel 53 durch das Trägerteil 21 hin ¬ durchsticht und in den Arbeitsbereich 31 gelangt (Figur 2) . Nachdem oder bevor die wenigstens eine Nadel 53 entlang ihrer jeweiligen Längsachse A vollständig ausgefahren ist und mithin die Ausfahrstellung IV erreicht hat, wird die Führungseinrichtung 59 entlang der Bahn B bewegt. Die Bewegung entlang der Bahn ist schematisch in den Figuren 9 und 10 anhand eines der beiden Führungskörper 61 veranschaulicht.

[0068] Die Bahn B ist eine in sich geschlossene Bahn und kann beispielsweise elliptisch, oval, kreisförmig oder anderweitig zumindest abschnittsweise gekrümmt verlaufen. Die wenigstens eine Nadel 53 greift mit dem Nadelhaken 54 in den Zwischenraum 62 zwischen den beiden Führungskörpern 61 ein. An einer Übergabestelle U der Bahn B befindet sich der Nadelhaken 54 an einer Position innerhalb eines sich in Längsrichtung R erstreckenden Korridors, dessen Querschnitt durch die Bahn B der Führungslöcher 63 definiert ist. Der Teil des Endabschnitts 26a, der sich zwischen den Führungs ¬ löchern 63 durch den Zwischenraum 63 erstreckt, bewegt sich entlang der Bahn B und gelangt an der Übergabestelle U in Kontakt mit der zugeordneten Nadel 53. Zu diesem Zeitpunkt befindet sich der Nadelhaken 54 innerhalb des Korridors o- der an der Übergabestelle U (punktierte Darstellung Figur 9) . Ausgehend von der Übergabestelle U verläuft die Bahn B schräg bzw. quer von der Längsachse A der jeweiligen Nadel 53 weg. Dadurch wird der im Zwischenraum 62 verlaufende Teil des Endabschnitts 26a sozusagen um die Nadel 53 herum ¬ geführt und bildet zwei Schenkel 26b, die jeweils von der Nadel 53 aus zu einem der Führungslöcher verlaufen (Figuren 4 und 5) . Die Schenkel 26b sind sozusagen U-förmig oder V- förmig um die Nadel 53 angeordnet und schließen einen spit ¬ zen Winkel ein. Dadurch kann der Endabschnitt 26a durch den Nadelhaken 54 sicher erfasst bzw. gehalten werden. Die Nadelhalteeinheit 52 führt abgestimmt auf die Position der Führungseinrichtung bzw. der Führungskörper 61 entlang der Bahn B die Rückzugsbewegung aus der Ausfahrstellung IV durch (Figur 9) . Vor oder mit Beginn der Rückzugsbewegung der wenigstens einen Nadel 53 aus der Ausfahrstellung IV wird das Stützteil 68 in seine Stützposition VI bewegt (Fi ¬ gur 3) .

[0069] Die Rückzugsbewegung der wenigstens einen Nadel 53 wird fortgesetzt und gleichzeitig bewegt sich die Füh ¬ rungseinrichtung 59 weiter entlang der Bahn B. In dem Moment, indem der Nadelhaken 54 das Trägerteil 21 erreicht hat und den Endabschnitt 26a des Faserbündelstrangs 26 in das Trägerteil 21 hineinzieht, befindet sich der Führungs ¬ durchgang 60 bzw. befinden sich die Führungslöcher 63 an einer Position der Bahn B in etwa in Verlängerung der

Längsachse A, wenn man in Längsrichtung R blickt (Figur 10) . Eine Gerade, die die an den Führungslöchern 63 anlie ¬ genden Enden der Schenkel 26b verbindet, befindet sich zu dem Zeitpunkt, zu dem der Nadelhaken 54 bzw. der Endabschnitt 26a des Faserbündelstrangs 26 in das Trägerteil 21 eindringt, innerhalb eines Toleranz- oder Winkelbereichs W um eine Kreuzungsstelle K (Figur 10) . Die Kreuzungsstelle K ist die Stelle des durch die Bahn B definierten Korridors, an der die Längsachse A den Korridor schneidet, wobei vor ¬ zugsweise der vom Trägerteil 21 bzw. der Nadel 53 weiter entfernte Schnittpunkt als Kreuzungsstelle K verwendet wird. Idealerweise befindet sich der Führungsdurchgang 60 bzw. befinden sich die Führungslöcher 63 beim Eindringen des Nadelhakens 54 bzw. des Endabschnitts 26a des Faserbün ¬ delstrangs 26 in das Trägerteil 21 an der Kreuzungsstelle K. Dann erstrecken sich die beiden Schenkel 26b des Endabschnitts 26a gegenüber einer rechtwinkelig zu der Querrich ¬ tung Q orientierten Ebene in etwa parallel zur Längsachse A der Nadel 53 (Figur 10) . Dadurch wird vermieden, dass die Schenkel des Endabschnitts 26a das durch die Nadel 53 im Trägerteil 21 erzeugte Loch einschneiden und dadurch auf ¬ weiten. Solange sich der Führungsdurchgang 60 bzw. die Führungslöcher 63 im Toleranz- oder Winkelbereich W der Bahn B befinden, ist eine ausreichend geringe Abweichung der Er- streckung der Schenkel 26b des Endabschnitts 26a gegenüber der Längsachse A der Nadel 53 erreicht und das Einziehen der Schenkel des Endabschnitts 26a des Faserbündelstrangs 26 ist ermöglicht. Der Toleranz- oder Winkelbereich W kann ausgehend von der Austrittsstelle der Nadel 53 aus dem Trä ¬ gerteil 21 in einer Ebene rechtwinkelig zur Längsrichtung R einen maximalen Betrag von 10 Grad oder 15 Grad oder 20 Grad aufweisen. Dieser Toleranz- oder Winkelbereich W kann symmetrisch oder asymmetrisch zur Längsachse A um die Kreuzungsstelle K herum verlaufen.

[0070] Zu Beginn oder während der Rückzugsbewegung der wenigstens einen Nadel 53 aus der Ausfahrstellung IV in die Rückzugsstellung III wird die erste Trenneinheit 73 betä ¬ tigt und trennt den Endabschnitt 26a des Faserbündelstrangs 26 benachbart zum zweiten Ende 30 des wenigstens einen Zu ¬ fuhrkanals 28 ab. Das Abtrennen ist in Figur 5 schematisch zu einem Zeitpunkt veranschaulicht, nachdem der Nadelhaken 54 ins Trägerteil 21 eingedrungen ist. Wenn diese Position erreicht ist, kann die Rückzugsbewegung der Nadel 53 ge ¬ stoppt werden und die Nadel 53 verharrt zunächst in dieser Position, die eine Zwischenstellung darstellt. Dadurch ist gewährleistet, dass die in dieser Position insbesondere gleich langen Schenkel 26b des Faserbündelstrangs 26 im Trägerteil gehalten werden bzw. fixiert sind. Bei einem Ausführungsbeispiel erfolgt das Durchtrennen des Faserbün ¬ delstrangs 26 mittels der ersten Trenneinheit 73 erst dann, wenn die Nadel die Zwischenstellung erreicht hat. Die glei ¬ che Länge der Schenkel 26b bleibt dann bei einer fortge ¬ setzten Bewegung der Nadel 53 aus der Zwischenstellung in die Rückzugsstellung III erhalten. Das Durchtrennen kann alternativ auch zu einem früheren Zeitpunkt der Rückzugsbewegung der wenigstens einen Nadel 53 erfolgen.

[0071] Bei der Bewegung der Nadel 53 aus der Ausfahrstellung IV in die Zwischenstellung findet eine Relativbewegung des Endabschnitts 26a des Faserbündelstrangs 26 in seiner Verlaufsrichtung relativ zum Nadelhaken 54 statt. Dabei verschiebt sich die Kontaktstelle zwischen dem Endab ¬ schnitts 26a des Faserbündelstrangs 26 und dem Nadelhaken 54 entlang des Endabschnitts 26a. Diese Relativbewegung kann bei einem Ausführungsbeispiel zur Schonung des Faserbündelstrangs 26 vermieden werden. Dies kann dadurch erreicht werden, dass der erste Antrieb 32 durch das erste Steuersignal Sl derart betätigt wird, dass genau so viel an zusätzlicher Länge des Endabschnitts 26a gefördert wird, wie es für die Schlaufenbildung bei der Bewegung der Nadel 53 aus der Ausfahrstellung IV in die Zwischenstellung erforderlich ist. Die zusätzlich benötigte Länge kann dem Weg entsprechen, den der Nadelhaken 54 von der Ausfahrstellung IV in die Zwischenstellung zurücklegt.

[0072] In Figur 6 ist veranschaulicht, wie der abge ¬ trennte Endabschnitt 26a bzw. die beiden Schenkel 26b unter Bildung einer Schlaufe durch das Trägerteil 21 gezogen ist. Nach dem Bilden der Schlaufe wird die zweite Trenneinheit 76 angesteuert, um die Schlaufe zu durchtrennen und somit die beiden Schenkel 26b des durch das Trägerteil 21 hin ¬ durchgezogenen Endabschnitts 26a voneinander zu trennen, um das Faserbündel 22 zu bilden. Diese Situation ist in Figur 6 schematisch durch den Pfeil an der Schneide 74 der zweiten Trenneinheit 76 veranschaulicht.

[0073] Anhand der Figuren 7 und 8 wird ein bevorzugter Ablauf beim Durchtrennen der zwischen den Schenkeln 26b gebildeten Schlaufe durch die zweite Trenneinheit 76 geschil ¬ dert. Nachdem die Nadelhalteeinheit 52 die wenigstens eine Nadel 53 vollständig durch das Trägerteil 21 hindurchgezo ¬ gen hat, werden die Schenkel 26 b durchtrennt. Beim Betäti ¬ gen der zweiten Trenneinheit 76 drückt die Schneide 74 die beiden Schenkel 26b des Endabschnitts 26a zunächst quer auf das Gegenwerkzeug 75 zu bis die beiden Schenkel 26b zwi ¬ schen der Schneide 74 und dem Gegenwerkzeug 75 durchtrennt werden (Figur 8) .

[0074] Wie es in den Figuren 6-8 schematisch dargestellt ist, kann im Bereich der zweiten Trenneinheit 76 eine Ab ¬ saugeinrichtung 81 vorhanden sein. Die durch die zweite Trenneinheit 76 abgetrennte Schlaufe wird durch die Absau ¬ geinrichtung 81 abgesaugt.

[0075] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung 20 und ein Verfahren zur Herstellung eines mehrere Faserbündel 22 aufweisenden Trägerteils 21. Aus einem Vorrat 25 wird mit Hilfe einer Faserbündelfördereinheit 27 wenigstens ein Fa ¬ serbündelstrang 26 entnommen und in jeweils einen zugeordneten Zufuhrkanal 28 gefördert. Jedem Zufuhrkanal 28 ist ein Saugkanal 37 zugeordnet, der in einer Ausgangsstellung I fluidisch mit dem jeweils zugeordneten Zufuhrkanal 28 verbunden ist. Über eine Saugeinheit 40 wird in dem Saugka ¬ nal 37 eine Luftströmung L vom Zufuhrkanal 28 weg erzeugt und ein Endabschnitt 26a des wenigstens einen Faserbündel ¬ strangs 26 wird durch die Saugkraft unterstützt in den Saugkanal gefördert. Durch Bewegen des wenigstens einen Saugkanals 37 in eine Arbeitsstellung II liegt zumindest ein Teil des Endabschnitts 26a des wenigstens einen Faser ¬ bündelstrangs 26 in einem Arbeitsbereich 31 der Vorrichtung 20 frei. Eine Nadeleinheit 52 mit wenigstens einer Nadel 53 kann den wenigstens einen Endabschnitt 26a im Arbeitsbe ¬ reich 31 erfassen und beim Hindurchbewegen durch ein Trägerteil 21 der wenigstens einen Nadel 53 durch das Träger ¬ teil 21 ziehen oder schieben.

Bezugs zeichenliste :

20 Vorrichtung

21 Trägerteil

22 Faserbündel

25 Vorrat

26 Faserbündelstrang

26a Endabschnitt des Faserbündelstrangs

26b Schenkel des Endabschnitts des Faserbündelstrangs

27 Faserbündelfördereinheit

28 Zufuhrkanal

29 erstes Ende des Zufuhrkanals

30 zweites Ende des Zufuhrkanals

31 Arbeitsbereich

32 erster Antrieb

33 Rolle

37 Saugkanal

38 erstes Ende des Saugkanals

39 zweites Ende des Saugkanals

40 Saugeinheit

41 zweiter Antrieb

45 Positioniereinheit

52 Nadelhalteeinheit

53 Nadel

54 Nadelhaken

58 Führungseinheit

59 Führungseinrichtung 60 Führungsdurchgang

61 Führungskörper

62 Zwischenraum

63 Führungsloch

67 Stützeinheit

68 Stützteil

69 Stützöffnung

73 erste Trenneinheit

74 Schneide

75 Gegenwerkzeug

76 zweite Trenneinheit

80 Steuereinrichtung

81 Absaugeinrichtung

I Ausgangsstellung

II Arbeitsstellung

III Rückzugsstellung

IV Ausfahrstellung

V Ruhestellung

VI Stützstellung cx Neigungswinkel

A Längsachse der Nadel

B Bahn

K Kreuzungsstelle

L Luftströmung

Q Querrichtung

R Längsrichtung

S Schwenkachse Sl erstes Steuersignal

S2 zweites Steuersignal

S3 drittes Steuersignal

S4 viertes Steuersignal

S5 fünftes Steuersignal

S6 sechstes Steuersignal

S7 siebtes Steuersignal

S8 achtes Steuersignal

S9 neuntes Steuersignal

S10 zehntes Steuersignal

T Transportrichtung

U Übergabestelle

W Toleranz- oder Winkelbereich

X Abstand der Faserbündel in einer Raumrichtung

Y Abstand der Faserbündel in einer anderen Raumrichtung