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Patent Searching and Data


Title:
DEVICE AND METHOD FOR PRODUCING A DEALCOHOLIZED BEVERAGE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2015/104357
Kind Code:
A1
Abstract:
Method for producing a dealcoholized beverage (60) from its alcoholic beverage starting product (10) and plant for implementing the method, which comprises the following steps: separating the beverage starting product (10) into an alcoholic and aromatic permeate (24) and into an aromatic and almost alcohol-free retentate (22) in a permeation module (2) by non-thermal permeation (A), dealcoholizing (C) the permeate (24) in a module (4) intended for that task, and finally mixing (D) the dealcoholized permeate with the almost alcohol-free retentate (22) in a final-mixing module (5). Prior to the dealcoholizing (C), aroma compounds are removed from the aromatic and alcoholic permeate (24) by cold adsorption (B) in an aroma adsorber (3), resulting both in an aroma phase (36) and in an aroma-free but alcoholic permeate (24') which, however, has the alcohol removed from it by alcohol separation (C), resulting in an aqueous, largely dearomatized and dealcoholized permeate water phase (24"). Final mixing of aroma phase (36), permeate water phase (24") and retentate (22) takes place in the final-mixing module to give a dealcoholized beverage (60).

Inventors:
THURNHEER ALFRED (CH)
Application Number:
PCT/EP2015/050298
Publication Date:
July 16, 2015
Filing Date:
January 09, 2015
Export Citation:
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Assignee:
WIA WINE AG (CH)
International Classes:
A23L5/20; A23L2/38; B01D61/02; C12G3/08
Domestic Patent References:
WO1989001965A11989-03-09
WO2004113489A12004-12-29
Foreign References:
US20080272041A12008-11-06
US6472009B12002-10-29
US5308631A1994-05-03
DE3506820A11986-08-28
DE102010031729A12011-06-30
Other References:
BOGIANCHINI M ET AL: "Stability, antioxidant activity and phenolic composition of commercial and reverse osmosis obtained dealcoholised wines", LWT- FOOD SCIENCE AND TECHNOLOGY, ACADEMIC PRESS, UNITED KINGDOM, vol. 44, no. 6, 31 January 2011 (2011-01-31), pages 1369 - 1375, XP028369994, ISSN: 0023-6438, [retrieved on 20110209], DOI: 10.1016/J.LWT.2011.01.030
KARLSSON H: "Aroma recovering during beverage processing", JOURNAL OF FOOD ENGINEERING, BARKING, ESSEX, GB, vol. 34, no. 2, 1997, pages 159 - 178, XP002112611, ISSN: 0260-8774, DOI: 10.1016/S0260-8774(97)00081-2
Attorney, Agent or Firm:
KAMINSKI HARMANN PATENTANWÄLTE AG (LI)
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Claims:
Verfahren zur Herstellung eines entalkoholisierten Getränks (60) aus seinem alkoholhaltigen Getränke- Ausgangsprodukt (10), wobei das Verfahren folgende Schritte umfasst:

• Auftrennung des Getränke-Ausgangsprodukt (10) in ein alkoholhaltiges und aromahaltiges Permeat (24) und in ein aromahaltiges und nahezu alkoholfreies Retentat (22) mittels nicht-thermischer Permeation (A)

• Entalkoholisierung (C) des Permeats (24)

• Ausmischung (D) des entalkoholisierten Permeats mit dem nahezu alkoholfreien Retentat (22)

dadurch gekennzeichnet , daß

• dem aromahaltigen und alkoholhaltigen Permeat (24) vor der Entalkoholisierung (C) Aromastoffe in einer Kalt-Adsorption (B) entzogen werden, so dass

• einerseits aus der Kalt-Adsorption (B) die Aromastoffe in der Form einer Aromaphase (36) gewonnen werden und

• andererseits einem aus der Kalt-Adsorption (B) resultierenden, aromafreien aber alkoholhaltigen Permeat (24') anschliessend an die Kalt-Adsorption mittels einer Alkoholabscheidung der Alkohol entzogen wird (C) , so dass eine wässrige, weitgehend entaromatisierte und entalkoholisierte Permeat- Wasserphase (24'') resultiert und

• dass die Aromaphase (36), Permeat-Wasserphase (24'') und das Retentat (22) zu einem entalkoholisierten Getränk (60) ausgemischt werden (D) . Verfahren nach Anspruch 1,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Entalkoholisierung bzw. Alkoholabscheidung (C) aus dem entaromatisierten, alkoholhaltigen Permeat (24') mittels fraktionierter Destillation erfolgt.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Gewinnung der Aromastoffe in Form einer Aromaphase (36) dadurch erfolgt, dass für die Kalt-Adsorption (B) das aroma- und alkoholhaltige Permeat (24) über oder durch ein Aromen adsorbierendes Adsorptionsmittel (30), insbesondere ein Resin oder ein Gemisch aus verschiedenen Resinen, geleitet wird und die Aromastoffe aus dem Adsorptionsmittel (30) in einem Rekuperationsprozess (Β'), insbesondere einer

Dampfrekuperation, in Form der Aromaphase (36) zurückgewonnen werden.

Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche

dadurch gekennzeichnet, dass

das Adsorptionsmittel (30) bzw. seine Zusammensetzung abhängig von den zu adsorbierenden Aromen gewählt wird .

Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche

dadurch gekennzeichnet, dass

die nicht-thermische Permeation (A) mit Hilfe einer Nanofiltermembran (20) durchgeführt wird.

6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche

dadurch gekennzeichnet, dass die Nanofiltermembran (20) abhängig von der Zusammensetzung des Getränke-Ausgangsprodukts (10), das entalkoholisiert werden soll, ausgewählt wird.

Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche

dadurch gekennzeichnet, dass

die nicht-thermische Permeation (A) abhängig von der Beschaffenheit der Nanofiltermembran und der gewünschten Zusammensetzung von Permeat (24) und Retentat (22) in einem Druckbereich von lObar bis 50bar oder in einem Druckbereich von 20bar bis 40bar durchgeführt wird.

Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche

dadurch gekennzeichnet, dass

die nicht-thermische Permeation (A) bei einer Temperatur im Bereich von 0°C bis 50°C, insbesondere bei 18°C bis 29° bzw. bei 22°C bis 26°C, noch besser bei 25°C±1°C durchgeführt wird.

Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche

dadurch gekennzeichnet, dass

bei der nicht-thermischen Permeation (A) das Retentat (22) bzw. das Getränke-Ausgangsprodukt (10) mehrmals zirkulierend auf eine Nanofiltermembran (20) über ein Zuleitung (12) zugeleitet, über eine

Rezirkulationsausgang (17) davon weggeführt und wieder darauf zugeleitet wird.

Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche

dadurch gekennzeichnet, dass

die Permeat-Wasserphase (24'') als Rezepturbestandteil zur Rekonstruktion des alkoholreduzierten Getränkes (60) während der Ausmischung (D) verwendet wird, und/oder als Verdünnungsmittel in den

Permeationsprozess (A) zurückgeführt wird, und zwar insbesondere zur Verdünnung eines zirkulierenden Retentats/Getränke-Ausgangsprodukts, wenn der

Permeationsprozess (A) gemäß Anspruch 10 abläuft; und/oder im Rekuperationsprozess (Β') eingesetzt wird, insbesondere wenn für den Rekuperationsprozess (Β') lebensmittelreiner Dampf (36) benötigt wird zur Erzeugung desselben.

Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche

dadurch gekennzeichnet, dass

zur Geschmackskorrektur das alkoholreduzierte Getränk (60) während der Ausmischung (D) mit geeigneten, gestatteten Zusätzen von Fruchtsaftkonzentraten und/oder Fruchtsäuren und/oder Kohlensäure versetzt wird und/oder mit gestatteten Wein-Schönungsmitteln behandelt wird.

Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche

dadurch gekennzeichnet, dass

das Verfahren als kontinuierliches Verfahren durchgeführt wird.

Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche

dadurch gekennzeichnet, dass

das Verfahren als Batchverfahren durchgeführt wird, oder, dass bestimmte Verfahrensschritte des Verfahrens als Batchverfahren und andere Verfahrensschritte kontinuierlich durchgeführt werden. Anlage zur Herstellung eines entalkoholisierten Getränks (60) aus einem alkoholhaltigen Getränke- Ausgangsprodukts (10) mit

• einem Permeationsmodul (2) zur Trennung des alkoholhaltigen Getränke-Ausgangsprodukts (10) in ein alkohol- und aromahaltiges Permeat (24) und ein nahezu alkoholfreies und aromahaltiges Retentat (22)

• einem Modul (4) zur Entalkoholisierung (C) des alkohol- und aromahaltigen Permeats (24)

• einem Ausmischungsmodul (5) zur Mischung von Retentat (22) und entalkoholisiertem Permeat

dadurch gekennzeichnet, dass

• zur Gewinnung einer Aromaphase (36) aus dem alkoholhaltigen und aromahaltigen Permeat (24) ein Aromenadsorber (3) funktional zwischen dem Permeationsmodul (2) und dem Modul (4) zur Entalkoholisierung (C) vorgesehen ist, und dieser Aromenadsorber (3) eine weitere funktionale Verbindung zur Weiterleitung der Aromaphase (36) zum Ausmischungsmodul (5) aufweist, so dass die Aromaphase (36) dort mit einer entalkoholisierten, entaromatisierten Permeat- Wasserphase (24'') aus dem Modul (4) zur Entalkoholisierung (C) und dem Retentat (22) aus dem Permeationsmodul (2) zusammenführbar ist.

15. Anlage nach Anspruch 14

dadurch gekennzeichnet, dass

der Aromenadsorber (3) zur Adsorption der

Aromastoffe Adsorptionsmittel 30, insbesondere in durchströmbaren Kartuschen (31, 31'), aufweist und funktional mit einem Rekuperationsmodul (5') derart verbunden ist, dass die Aromastoffe aus dem Adsorptionsmittel (30) rekuperierbar sind, und zwar vorzugsweise mittels in einem Dampferzeuger (34) erzeugten Dampfs (35), und in Form der so gewonnenen

Aromaphase (36) an das Ausmischungsmodul (5) weiter¬ leitbar sind.

Entalkoholisiertes Getränk (60),

dadurch gekennzeichnet, dass

es nach dem Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 bis 13 hergestellt ist und insbesondere ein Rest, welcher während der Ausmischung (D) des entalkoholisierten Getränks (60) einer Mischung aus Aromaphase (36), Permeat-Wasserphase (24'') und Retentat (22) beigesetzt wird, weniger als 10vol. % und insbesondere weniger als 6vol. % des Getränks (60) ausmacht.

Description:
Vorrichtung und Verfahren zur Herstellung eines entalkoholisierten Getränks

Die Anmeldung bezieht sich auf eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Herstellung eines entalkoholisierten Getränks, wobei unter einer Entalkoholisierung - oder synonym auch als Dealkoholisierung bezeichnet - jede Reduzierung des Alkoholgehalts eines Getränks bis hin zu einer gänzlichen Entfernung des Alkohols verstanden wird. Unter Alkohol wird im Weiteren Ethanol verstanden.

Prinzipiell kann zwischen zwei Verfahren zur De- oder Entalkoholisierung unterschieden werden, wobei auch Kombinationen dieser beiden Verfahren bekannt sind. Bei dem einen Verfahren wird ein geringer Alkoholgehalt dadurch erreicht, dass die Gärung vorzeitig gestoppt wird, also die Alkoholentstehung verhindert oder verringert wird. Dadurch erhält das Getränk in der Regel einen süßlichen Geschmack, da viele Kohlenhydrate noch in ihrer ursprünglichen Form vorliegen. Aromen, die sich erst bei der Gärung entwickeln fehlen hingegen. Bei dem anderen Verfahren wird nach abgeschlossenem Gärprozess der Alkohol in einem nachgeschalteten physikalischen Prozess aus dem Getränk entfernt, wobei zusammen mit dem Alkohol auch viele Aromastoffe entfernt werden bzw. durch den Prozess (Wärme, LuftSauerstoff ) Aromastoffe verändert werden. Nachteilig bei beiden Verfahren ist somit die starke geschmackliche Veränderung des Getränks.

Unter dem Verfahren des zweiten Typs gibt es verschiedene technische, in der Regel thermische Verfahren, mit deren Hilfe derzeit alkoholarme (>0.5% Vol) oder sogenannte alkoholfreie Getränke (<0.5% Vol) hergestellt werden, wobei gleichzeitig das Aroma konzentriert wird. Das bekannteste dieser Verfahren zur Entfernung von Alkohol aus Getränken ist sicher die Destillation bzw. die Rektifikation. Ebenfalls bekannt sind die Extraktion mit Flüssigkeiten, mit komprimierten oder mit überkritischen Gasen sowie die Umkehrosmose und die Dialyse.

Beim geläufigsten Verfahren, der fraktionierten

Destillation, wird dem alkoholischen Getränk unter Vakuum der Alkohol in einer Destillationskolonne als Mittelfraktion entzogen. Die leichtflüchtigen Aromen werden bevorzugt in der Kopffraktion, auch Vorlauf genannt, und die schwerflüchtigen Aromen im Schlempenwasser angereichert. Der Alkohol wird mit der Mittelfraktion abgeschieden. Die Kopffraktion und das Schlempenwasser werden als Aromenbestandteile in der Ausmischung wieder dem entalkoholisierten Getränk zugegeben. Bei der Ausmischung werden in der Regel noch gewisse gestattete Zusätze und Schönungsmittel zur Geschmackskorrektur zugegeben. Dieses Verfahren hat zwei wesentliche Nachteile: Erstens ist die Aromenrückgewinnung aus physikalischen Gründen nur unvollständig (Azeotropien von Aromabestandteilen mit Alkohol, Verluste von leicht flüchtigen Kopfnoten über das Vakuumpumpensystem) . Zweitens wird das alkoholische Getränk als Ganzes einem thermischen Prozess unterworfen, was trotz der Prozess-Temperaturerniedrigung durch die Verwendung eines Vakuums zu nachteiligen Geschmacksveränderungen des Getränks führt. Eine Wiederherstellung der typischen Geschmacks- und Geruchskomponenten des alkoholischen Ausgangsprodukts ist so nicht möglich. Das Spinning-Cone Verfahren ist von seinem Prinzip her ebenfalls ein fraktioniertes Destillationsverfahren, jedoch wird bauartbedingt sowohl die thermische Belastung des alkoholischen Getränkes reduziert, als auch die Aromenrückgewinnung in den Kopfnoten verbessert. In Bezug auf die sensorische Qualität (Geschmack und Bukett) hat dieses Verfahren die entalkoholisierten Getränke gegenüber solchen gewonnen mittels herkömmlicher fraktionierter Destillation signifikant verbessert.

Unabhängig vom gewählten Verfahren muss aber dennoch festgestellt werden, dass bis heute Getränke, bei denen der Alkohol nachträglich entfernt wurde, geschmacklich nicht mit den alkoholischen Ausgangsprodukten mithalten können, da, wie oben bereits kurz angesprochen, mit der Entfernung des Alkohols auch viele Aromastoffe, vor allem leichtflüchtige Aromastoffe entfernt werden. Bei einer Entfernung des Alkohols bei erhöhten Temperaturen werden ausserdem Oxidationsprozesse und andere chemische Reaktionen in Gang gesetzt oder beschleunigt, die eine weitere Veränderung des Geschmacks mit sich bringen. Unter erhöhten Temperaturen werden hierbei Temperaturen des Getränkes von mehr als 30 °C verstanden, da sich ab diesen Temperaturen, abhängig vom Getränk, der Behandlungsdauer und den physikalischchemischen Prozessen die Zusammensetzung des Getränkes signifikant verändern kann. Auch die Haltbarkeit und die Farbe des Getränks können durch diese Verfahren beeinträchtigt werden.

Um diese Nachteile auszugleichen werden auf diese Weise gewonnene, alkoholfreie oder alkoholreduzierte Getränke- Zwischenprodukte mit Chargen des nicht-entalkoholisierten Getränke-Ausgangsprodukts verschnitten, wodurch der

Alkoholgehalt des Endproduktes wieder steigt. Oder aber es werden dem Getränke-Zwischenprodukt Zusatzstoffe zugemischt, die über die Geschmacksveränderung hinwegtäuschen sollen, was aber in der Regel nicht zu den gewünschten Resultaten führt.

Verschiedentlich sind nun Verfahren vorgeschlagen worden, die durch Reduktion des Druckes oder durch weitgehenden Ausschluss von Sauerstoff während der Dealkoholisierung diesen Effekten entgegenzuwirken versuchen. Beispiele für solche Verfahren sind z.B. in der DE 35 06 820 AI und der DE 10 2010 031 729 AI beschrieben.

DE 35 06 820 AI erläutert ein Verfahren, bei dem Schaumwein dealkoholisiert wird. Hierzu wird dem Schaumwein in einem geschlossenen System durch Versprühen bei geringen Drücken (400-500 mm Hg) zunächst die Kohlensäure entzogen, dann wird bei noch geringeren Drücken (80-120 mm Hg) und einer Temperatur von 30°C bis 45°C eine Vakuumdestillation durchgeführt und so der Alkohol entfernt, und anschliessend wird bei 3 bis 4 bar Überdruck und Temperaturen von 3°C bis 8°C die Kohlensäure wieder zugeführt. Der auf diese Weise entalkoholisierte Schaumwein soll weniger als 0.5vol% Alkohol enthalten.

Ein Beispiel für eine Dealkoholisierung mittels Gas zeigt DE 10 2010 031 729 AI. Bei dem hier dargestellten Verfahren, wird während des Prozesses Ethanol aus dem Getränk in das Gas desorbiert, welches danach abgeführt und gegebenenfalls weiteren Schritten unterzogen wird. Um die hierfür üblicherweise benötigten grossen Mengen an Gas zu reduzieren schlägt die DE 10 2010 031 729 AI vor das Verfahren bei reduziertem Umgebungsdruck durchzuführen. Als weiteren Effekt beschreibt die DE 10 2010 031 729 AI, dass unter diesen Bedingungen als Gas auch Inertgas verwendet werden kann, was die sonst auftretenden Geschmacksveränderungen aufgrund von Oxidationsprozessen verhindern soll. Die Anpassung des Umgebungsdrucks muss bei diesem Verfahren gesteuert erfolgen, wobei eine Druckreduktion während der Entalkoholisierung insbesondere in Abhängigkeit vom sich einstellenden Siedepunkt des zu entalkoholisierenden Getränks geregelt wird, d.h. der Druck wird mit fortschreitender Entalkoholisierung reduziert.

WO 2004/113489 AI stellt ein Verfahren vor, bei dem der Alkohol ebenfalls mittels eines Destillationsprozesses aus dem Getränk entfernt wird. Vor dem Schritt der Alkoholentfernung wird das Getränk aber durch einen Permeationsprozess in eine alkoholfreie Phase, die reich an Aromastoffen ist, und eine alkoholhaltige Phase getrennt. Die alkoholhaltige Phase wird mittels Destillation entalkoholisiert und anschliessend mit der alkoholfreien und aromahaltigen Phase rekombiniert.

Trotz der beschriebenen Massnahmen gehen bei den erläuterten Verfahren immer noch viele Aromastoffe, vor allem bei der Alkoholentfernung, verloren.

Die hier beschriebene Erfindung will eine verbesserte Vorrichtung und ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von entalkoholisierten Getränken, und insbesondere von entalkoholisiertem Wein zur Verfügung stellen, bei dem noch mehr der ursprünglichen Aromastoffe erhalten bleiben. Dabei wird im Folgenden von entalkoholisierten Getränken gesprochen unabhängig davon ob sie alkoholarm (>0.5% Vol) oder alkoholfrei (<0.5% Vol) sind. Wird im Folgenden von „alkoholfrei" gesprochen, so ist dies als „weitestgehend alkoholfrei" zu verstehen, das heisst es können noch Restmengen Alkohol von bis zu etwa 0.5 Volumenprozent enthalten sein.

Ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von entalkoholisierten Getränken, bei dem insbesondere mehr der ursprünglichen Aromastoffe erhalten bleiben, ist in Anspruch 1 angegeben, eine Anlage zur Durchführung eines solchen Verfahrens in Anspruch 14 und ein nach dem Verfahren hergestelltes Getränk in Anspruch 16. Fortbildungen des Verfahrens bzw. der Anlage sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben . Das Verfahren zur Herstellung von entalkoholisierten Getränken umfasst folgende Schritte: Eine Auftrennung des Getränke-Ausgangsprodukts mittels nicht-thermischer

Permeation in ein alkoholhaltiges und aromahaltiges Permeat einerseits und in ein aromahaltiges und alkoholfreies Retentat andererseits sowie eine Entalkoholisierung des Permeats, vorzugsweise mittels Destillation und ein Zusammenführen des entalkoholisierten Permeats mit dem nahezu alkoholfreien Retentat. Des Weiteren werden bei dem erfindungsgemässen Verfahren dem aroma- und alkoholhaltigen Permeat vor dem Entzug des Alkohols bzw. vor der Destillation seine Aromastoffe entzogen. Dies erfolgt vorzugsweise in einem Aromenadsorber . Durch den Entzug der Aromastoffe erhält man einerseits ein weitestgehend entaromatisiertes aber alkoholhaltiges Permeat, dem anschliessend der Alkohol entzogen wird, so dass eine entaromatisierte, entalkoholisierte Permeat-Wasserphase resultiert. Andererseits erhält man die adsorbierten Aromen in Form einer Aromaphase. Diese Aromaphase wird mit der Permeat-Wasserphase und dem Retentat zusammengeführt und zum entalkoholisierten Getränke-Endprodukt ausgemischt.

Als Ausgangsprodukt können Wein, Schaumwein, Bier oder Schnaps oder ein beliebiges anderes alkoholhaltiges Getränk verwendet werden, welches entalkoholisiert werden soll.

Hauptaufgabe der Permeation ist die Abtrennung des Alkohols. Die nicht-thermische Permeation wird mit Hilfe einer Nanofiltermembran (auch einfach nur Membran oder Nanofilter genannt) durchgeführt. Auf der Filtratseite entsteht bei Permeation das sogenannte Permeat; so wird bei der Nano-Filtration das Filtrat genannt. Dabei gehen aus physikalischen und chemischen Gründen auch Teile des im alkoholischen Getränk befindlichen Wassers, Aromen und wasserlösliche Fruchtbestandteile in das Permeat über. Die Extraktkomponente des alkoholischen Getränkes wird durch das oben genannte nicht-thermische Permeationsverfahren mit seinen wertgebenden Substanzen erhalten, und als eigene Komponente für eine Rekonstitution separiert. Diese

Extraktkomponente wird „Retentat" genannt. Die

Rekonstitution (auch Rekonstruktion genannt) erfolgt durch Ausmischung mit weiteren Komponenten in einem Ausmischungsmodul .

Die Auftrennung des alkoholischen Getränks in ein alkoholhaltiges und aromahaltiges Permeat einerseits und ein aromahaltiges und nahezu alkoholfreies Retentat andererseits erfolgt mittels der nicht-thermischen Permeation unter erhöhtem Druck, wobei der Druck beispielsweise in einem Bereich von lObar bis 50bar und insbesondere in einem Bereich von 20bar bis 40 bar liegt. Bei der nicht-thermischen Permeation wird eine Membran bzw. ein Nanofilter (auch Nanofiltermembran genannt) als Trennmittel eingesetzt, welches das Retentat zurückhält, jedoch durchlässig ist für das Permeat . Die Membran bzw. der Nanofilter wird abhängig von den Eigenschaften des alkoholhaltigen Getränke-Ausgangsprodukts und der gewünschten Zusammensetzung von Permeat und Retentat gewählt. Abhängig von den Eigenschaften der gewählten Nanofiltermembran und der gewünschten Zusammensetzung von Permeat und Retentat werden der Druck und die Temperatur gewählt, mit welchem das Getränk-Ausgangsprodukt über die Nanofiltermembran geführt wird.

Es werden laufend neue Membranen bzw. Nanofilter entwickelt, welche veränderte Eigenschaften gegenüber den heute bekannten Eigenschaften aufweisen. Entsprechend der neuen Eigenschaften dieser neu entwickelten Membranen können sich auch die anzuwendenden Drücke und Temperaturen ändern . Allgemein kann gesagt werden, dass die Nanofiltermembran grössere Moleküle wie Farbstoffe und Extraktstoffe aber auch gewisse Aromenbestandteile, welche je nach verwendetem Membranmaterial variieren, im Retentat zurückbehält. Somit setzen sich die Retentat-Aromen beispielsweise aus eher grossen Molekülen zusammen, welche entweder polar sind, oder die Membran aufgrund ihrer Grösse nicht passieren können. Dabei handelt es sich zum Beispiel um Fruchtsäuren, phenolische Bestandteile, sowie einfache und höhere Zucker, Proteine und natürliche Farbstoffe. Kleine Moleküle wie Alkohol und Wasser werden von der Nanofiltermembran ins Permeat durchgelassen. Ebenso gehen auch zum Teil Fruchtsäuren sowie teilweise wertvolle Bukett-Aromastoffe ins Permeat über. Vorzugsweise wird eine Nanofiltermembran mit einer Filterqualität gewählt, welche ein guter Kompromiss zwischen Rückhaltung der Extrakt- und Aromastoffe bei gleichzeitig guter Permeatleistung (Wasser-Alkohol mit einigen wichtigen Aromastoffen und Fruchtsäuren) sicherstellt .

Sehr vorteilhaft ist es, wenn die Permeation bei Raumtemperatur durchgeführt wird, also in einem Temperaturbereich von ca. 18°C bis ca. 29°C. Höhere Temperaturen sind möglich, können aber zur Schädigung des Extraktes, der Farbe und der Aromen führen; niedrigere Temperaturen können die Permeationsleistung vermindern. Technisch möglich ist beispielhaft ein Temperaturbereich von 0°C bis 50°C. Für die meisten Kombinationen aus Getränke-Ausgangsprodukt und Nanofiltermembran hat sich eine Temperatur von 25°C ± 1°C als bestens geeignet herausgestellt .

Besonders vorteilhaft ist es, wenn bei der nicht ¬ thermischen Permeation das Retentat bzw. das Getränke- Ausgangsprodukt mehrmals zirkulierend auf die Nanofiltermembran zu und wieder von dieser weg geleitet wird. Das Zuleiten kann beispielsweise über eine Zuleitung und das Wegführen jeweils über einen Rezirkulationsausgang erfolgen .

Dem aus der Permeation resultierenden aroma- und alkoholhaltigen Permeat werden seine Aromastoffe entzogen, ehe ihm der Alkohol zum Beispiel in einem Destillationsprozess oder einem anderen adäquaten Verfahren entzogen wird. Für den Entzug der Aromastoffe wird eine Kalt-Adsorption im Aromenadsorber durchgeführt, bei der das aroma- und alkoholhaltige Permeat über ein Aromen adsorbierendes Adsorptionsmittel oder durch ein solches Adsorptionsmittel bzw. durch ein poröses Adsorptionsmittelbett mit einem solchen Adsorptionsmittel geleitet wird.

Die entalkoholisierte Permeat-Wasserphase wird während der Ausmischung vorteilhaft als Rezepturbestandteil zur Rekonstruktion des alkoholreduzierten Getränkes verwendet und/oder es wird auch als Verdünnungsmittel in den Permeationsprozess zurückgeführt, und zwar insbesondere zur Vermeidung einer zu hohen Konzentration an ExtraktStoffen im zirkulierenden Retentat /Getränke-Ausgangsprodukt , wenn der Permeationsprozess wie oben beschrieben abläuft; und/oder es wird im Rekuperationsprozess eingesetzt, insbesondere wenn für den Rekuperationsprozess lebensmittelreiner Dampf benötigt wird (siehe weiter unten) zur Erzeugung desselben. Dies ist besonders Vorteilhaft, da auf diese Weise lebensmittelrechtlich unstatthafte Fremdwasserzugaben vermieden werden können.

Das Adsorptionsmittel des Aromenadsorbers ist abgestimmt auf die zu erwartenden Aromen. Vorteilhafter Weise handelt es sich bei dem Adsorptionsmittel um entsprechend ausgewählte Aktivkohle oder entsprechend ausgewählte Resine. Je nach den erwarteten Aromen und den Eigenschaften des Resins kann ein Resin oder eine Mischung verschiedener Resine als Adsorptionsmittel verwendet werden.

Die Aromastoffe aus dem Adsorptionsmittel werden dann in einem Rekuperationsprozess , insbesondere einer

Dampfrekuperation, in Form einer Aromaphase zurückgewonnen. Sollte trotz der hervorragenden Rückgewinnung von Aromen und des Erhalts der meisten geschmacksrelevanten Komponenten in ihrer ursprünglichen Form eine Geschmackskorrektur nötig sein, so kann das entalkoholisierte Getränk während der Ausmischung noch mit geeigneten, gestatteten Zusätzen von Fruchtsaftkonzentraten und/oder Fruchtsäuren und/oder Kohlensäure versetzt werden und/oder mit gestatteten Wein-Schönungsmitteln behandelt werden.

Besonders wirtschaftlich wird das Verfahren als kontinuierliches Verfahren durchgeführt. Aber das Verfahren ist natürlich auch als diskontinuierliches Verfahren, sogenanntes Batchverfahren durchführbar, insbesondere wenn nur geringere Mengen zu verarbeiten sind. In einem solchen Fall oder bei mittleren Mengen an zu verarbeitenden alkoholhaltigen Getränken kann es wirtschaftlich sinnvoll sein, wenn bestimmte Verfahrensschritte des Verfahrens als Batchverfahren und andere Verfahrensschritte kontinuierlich durchgeführt werden.

Eine Anlage zur Herstellung eines entalkoholisierten Getränks aus einem alkoholhaltigen Getränke-Ausgangsprodukt ist typischerweise mit einem Permeationsmodul zur Trennung des alkoholhaltigen Getränke-Ausgangsprodukts in ein alkohol- und aromahaltiges Permeat und ein nahezu alkoholfreies und aromahaltiges Retentat, einem Modul zur Entalkoholisierung des alkohol- und aromahaltiges Permeats und einem Ausmischungsmodul zur Mischung von Retentat und entalkoholisiertem Permeat versehen. Des Weiteren weist es zur Gewinnung einer Aromaphase aus dem alkoholhaltigen und aromahaltigen Permeat ein Aromenadsorber auf, der funktional zwischen dem Permeationsmodul und dem Modul zur Entalkoholisierung vorgesehen ist. Außerdem weist der Aromenadsorber eine weitere funktionale Verbindung für die Weiterleitung der Aromaphase zum Ausmischungsmodul auf, so dass die Aromaphase im Ausmischungsmodul mit einer entalkoholisierten, entaromatisierten Permeat-Wasserphase aus dem Modul zur Entalkoholisierung und dem Retentat aus dem Permeationsmodul zusammenführbar ist.

Vorteilhafterweise ist der Aromenadsorber zur Adsorption der Aromastoffe mit einem Adsorptionsmittel versehen, welches insbesondere in durchströmbaren Kartuschen angeordnet ist. Er ist in einem solchen Fall funktional mit einem Rekuperationsmodul derart verbunden, dass die Aromastoffe aus dem Adsorptionsmittel rekuperierbar sind, und zwar vorzugsweise mittels in einem Dampferzeuger erzeugten Dampfs.

Das erfindungsgemässe Verfahren und eine erfindungsgemässe Anlage zur Durchführung des Verfahrens werden nachfolgend anhand von in den Figuren dargestellten

Ausführungsbeispielen näher beschrieben. Die Erläuterungen erfolgen nur beispielhaft und haben keine beschränkende Wirkung. Gleiche Elemente sind in den Figuren mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet. Die Figuren zeigen rein schematisch :

Fig.l eine skizzenhafte Darstellung des erfindungsgemässen Verfahrens;

Fig.2 eine skizzenhafte Darstellung einer mö chen

Ausführungsform einer erfindungsgemässen läge zur Herstellung eines entalkoholisiertem Getränks nach dem erfindungsgemässen Verfahren; und

Fig. 3 eine besondere Ausführungsform eines

Aroemenadsorbers , wie er in einer erfindungsgemässen Anlage verwendbar ist.

Das Verfahren und die Anlage zur Durchführung des Verfahrens sind modular aufgebaut. Die Modul-Komponenten sind gemäss den jeweiligen technischen Bedingungen zusammenstellbar. Dabei sind die technischen Bedingungen durch das zu verarbeitende Getränke-Ausgangsprodukt bestimmt und von der Art, wie das Verfahren betrieben wird, nämlich ob es als kontinuierliches Verfahren, teilkontinuierliches Verfahren oder als Batchverfahren durchgeführt wird.

Im Folgenden werden anhand der Figuren 1 und 2 das erfindungsgemässe Verfahren, durchgeführt als

Batchverfahren, und eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Anlage zur Durchführung des Verfahrens beschrieben. Bei der Darstellung der Anlage wurde zwecks Übersichtlichkeit bewusst auf Darstellung und Beschreibung von Regelventilen, Schaugläsern, Steuerungen und anderen Elementen, deren Einsatzort und Verwendung innerhalb der Anlage dem Anlagenbauer geläufig sind, verzichtet. Ebenso sind Aufbaurahmen und die periphere Verrohrung nicht dargestellt .

In einem Vorratsbehälter 1 wird das Getränk-Ausgangsprodukt 10, in diesem Beispiel Wein, zur Verfügung gestellt und über eine Zuleitung 12 einem Permeationsmodul 2 zugeführt. Das Permeationsmodul 2 umfasst eine Nanofiltermembran 20 (beispielsweise Filmtec-NF90-400, Hersteller: Dow). Mit Hilfe einer Hochdruckpumpe (erhältlich beispielsweise von HydraCell, Schweiz (nicht dargestellt)) wird das Getränk- Ausgangsprodukt 10 unter einem erhöhten Druck von beispielsweise 30bar über die Nanofiltermembran 20 geführt. Der gewählte Druck beeinflusst die Durchflussleistung, wobei sich die Durchflussleistung auf die

Permeationsleistung und somit auf die Effizienz der Anlage auswirkt. Vorteilhafterweise wird die Permeation A bei Raumtemperatur durchgeführt, um eine gute Permeationsleist ¬ ung ohne Gefährdung der Inhaltsstoffe zu gewährleisten. Das alkoholhaltige Getränk-Ausgangsprodukt 10 hat also bei diesem Verfahrensschritt eine Temperatur von 18°C bis 29°C, vorzugsweise und in diesem Beispiel eine Temperatur von 25°C ± 1°C. Der für die Permeation A gewählte Druck beeinflusst zusammen mit der gewählten Temperatur die Zusammensetzung von Retentat und Permeat. Der Nanofilter 20 ist vorteilhafterweise spiralförmig aufgebaut. Hierfür weist der Nanofilter Filterlagen auf, welche spiralförmig angeordnet sind und von

Abstandshaltern, die beispielsweise aus Kunststoff bestehen, auseinandergehalten und fixiert werden. Die Anordnung des Nanofilters 20 ist mit Vorteil so gewählt, dass das Permeat 24 durch den Nanofilter 20 auf die Filtratseite durchtritt und unter seinem Eigendruck aus dem Permeationsmodul 2 ausgeführt wird. Das Permeationsmodul 2 weist wenigstens zwei Ausgänge bzw. Ableitungen auf, nämlich einen Permeat-Ausgang 18 und einen

Rezirkulationsausgang 17. Der letztere dient dazu, im Permeationsmodul 2 eine hohe Überströmgeschwindigkeit der Nanofilterlagen zu erreichen, und so eine Anlagerung eines Filterkuchens oder eine lokale Konzentration von rückgehaltenen Bestandteilen zu verhindern. Das alkoholhaltige Getränke-Ausgangsprodukt 10 wird also über die Zuleitung 12 dem Permeationsmodul 2 zugeführt, über dessen Nanofilter 20 geleitet, via den

Rezirkulationsausgang 17 in den Vorratsbehälter 1 rückgeführt und über die Zuleitung abermals dem Permeationsmodul 2 zugeführt und so weiter, so dass das Getränke-Ausgangsprodukt 10 über die Filterlagen des Nanofilters 20 zirkuliert. Dabei konzentrieren sich die von dem Nanofilter 20 zurückgehaltenen Stoffe im Getränk- Ausgangsprodukt 10 immer mehr auf und der Gehalt an Alkohol und an durch den Nanofilter 20 hindurchtretenden Aromen und anderen InhaltStoffen nimmt ab. Das Getränk-Ausgangsprodukt 10 verwandelt sich so unter Volumenabnahme in das Retentat 22.

Um einen effizienten Permeationsprozess zu fördern und um auch die Nanofiltermembran zu schützen, beispielsweise vor Filterkuchenbildung etc., kann oder soll dem zirkulierenden Ausgangsprodukt /Retentat „Wasser" zugemischt werden. Dieses „Wasser" (gestrichelt dargestellte Zuführung 24''/46) stammt vorzugsweise aus dem Destillationsprozess C wie dieser weiter unten beschrieben ist, und ist die sich als Schlempenwasser sammelnde aromafreie und alkoholfreie Permeat-Wasserphase 24''. Auf diese Weise kann allein mit dem im Ausgangsgetränk enthaltenen Wasser gearbeitet werden und es muss kein Frischwasser zugeführt werden. Ist der Alkoholgehalt auf den gewünschten Wert gesunken, und die zirkulierende Flüssigkeit des Getränk- Ausgangsprodukts zum Beispiel alkoholfrei (Alkoholgehalt unter 1 Volumenprozent), so wird dieser Anteil des Getränk- Ausgangsprodukts als Retentat 22 in einen Retentat- Puffertank 23 ausgeleitet. Bei Wein, wie in diesem Beispiel, ist dann das Retentat im Vergleich zum Getränke- Ausgangsprodukt etwa 75% konzentriert, das heisst die im Retentat 22 enthaltenen Stoffe liegen im Retentat 22 um das 4-Fache konzentrierter vor als im Getränke-Ausgangsprodukt 10.

Je nach Ausgangsprodukt ist der Grenzwert, bis zu dem konzentriert werden kann unterschiedlich. Zu hohe Konzentrationen bestimmter Stoffe im Retentat bzw. im zirkulierenden Getränke-Ausgangsprodukt bergen die Gefahr der Sedimentation von InhaltStoffen, namentlich der Fruchtsäuren und/oder ihrer Salze, welche zur Zerstörung der Nanofiltermembranen führen können. Neue Generationen von Nanofiltermembranen könnten hier natürlich neue Möglichkeiten schaffen.

In einem (hier nicht dargestellten) kontinuierlichen Verfahren würde das Getränke-Ausgangsprodukt kontinuierlich und nicht aus einem Vorratsbehälter zugeführt. Statt das Getränke-Ausgangsprodukt über einer Nanofiltermembran zirkulieren zu lassen bis es als Retentat mit gewünschter Konzentration vorliegt, würden viele solcher Nanofiltermembranen funktional hintereinander angeordnet werden und das Getränke-Ausgangsprodukt würde unter Beimischung der Permeat-Wasserphase 24'' über die Kaskade aus Nanofiltermembranen geleitet bis es als Retentat die gewünschte Aufkonzentration der durch die Nanofiltermembranen zurückgehaltenen Stoffe zeigt.

Wie oben angedeutet, verbleiben im resultierenden Retentat 22 die grösseren Moleküle wie Farbstoffe und ExtraktStoffe sowie grossmolekulare oder polare Aromastoffe. Das als Zwischenprodukt in diesem Verfahrensschritt anfallende Permeat 24 ist eine wasserhelle Phase und enthält abgetrenntes Wasser, Alkohol, sowie grosse Teile der flüchtigen Aromastoffe, welche je nach verwendeter Membran eher aus kleinen und/oder unpolaren Molekülen besteht.

Das Permeat 24 wird weitergeleitet zum Aromenadsorber 3, der dem Permeationsmodul 2 funktional direkt nachgeschaltet ist. Im Aromenadsorber 3 werden dem alkoholhaltigen und aromahaltigen Permeat 24 in einer besonders aromaschonenden Kalt-Adsorption B die Aromastoffe entzogen. Die Abtrennung der aromatischen Inhaltsstoffe erfolgt - getrennt von der nachfolgenden thermischen Behandlung des Alkoholentzugs durch ein nichtthermisches Absorptionsverfahren an einem speziell auf die im Permeat 24 enthaltenen Aromastoffe abgestimmten Adsorptionsmittel 30. Besonders bewährt haben sich als Adsorptionsmittel 30 Resine, welche auf die Aromastoffe des alkoholhaltigen und aromahaltigen Permeats 24 abgestimmt sind. Das zur Aroma-Adsorption benötigte Resin (in dem hier gewählten Beispiel mit Wein als Ausgangsprodukt ist das z.B. Macronet 200 - Hersteller: Purolite) ist in diesem Beispiel in Aromenadsorber- Kartuschen gefüllt vorgesehen, die in der Form oder Anordnung von durchströmbaren Adsorptionsbetten vorliegen.

Durchströmt oder überströmt das alkoholhaltige und aromahaltige Permeat 24 das Adsorptionsmittel 30, dann entziehen diese dem Permeat 24 die Aromastoffe, welche sich entsprechend im Adsorptionsmittel 30 anreichern. Der

Durchtritt des Permeats 24 beispielsweise durch eine Adsoprtionskolonne oder auch das Überströmen eines

Adsorptionsmittels erfolgt nahezu drucklos. Der Druck muss lediglich ausreichen um ein gleichmässiges , kontrolliertes Durchströmen oder Überströmen zu gewährleisten, damit sich die Aromen anlagern können. Es resultiert ein entaromatisiertes, alkoholhaltiges Permeat 24', welches im Wesentlichen nur mehr Wasser, Alkohol und Fruchtsäuren enthält. Das entaromatisierte Permeat 24' wird entweder direkt dem Destillationsmodul 4 zugeführt, oder in einem Pufferbehälter (nicht dargestellt) zwischengelagert. Den Adsorptionsmitteln 30 werden die Aromen durch ein Rekuperationsverfahren B' entzogen. In dem hier gezeigten Beispiel ist das Rekuperationsverfahren eine

Dampfrekuperation, bei der die Rekuperation B', also Rückgewinnung der abgetrennten Aromen durch die Beaufschlagung des Adsorptionsmittels mit lebensmittelreinem Dampf 35 erfolgt. Zur Dampferzeugung dient in diesem Beispiel ein elektrischer Lebensmittel- Dampferzeuger 34, dessen Kapazität angepasst an den benötigten Dampfausstoss gewählt wird und in diesem Beispiel eine Kapazität von 50 kg Dampf pro Stunde aufweist. Die Aromen werden vom Dampf 35 aufgenommen, der aromenhaltige Dampf wird kondensiert und die resultierende konzentrierte wässrige Aroma-Fraktion, die als Aromaphase 36 bezeichnet wird, beispielsweise in einem Pufferbehälter 38 zwischengespeichert. Die Aromaphase 36 fällt, bei der in diesem Beispiel beschriebenen Entalkoholisierung von Wein, in Mengen von etwa 3 bis 30% an, berechnet auf die Menge des ursprünglichen Ausgangsgetränkes und weist als wesentliche Bestandteile Wasser, aromatische Bestandteile und geringe Mengen Alkohol auf.

Zur Rekuperation B' der Aromen mittels Dampf ist anzumerken, dass erstaunlicherweise der Einsatz von Hitze bei der Behandlung der Aromen mit dem lebensmittelreinem Dampf den Aromen nach Abtrennung des sauren Extraktes nicht mehr schadet. Durch den vorgeschalteten Entzug der Aromastoffe wird die spätere Abtrennung des Alkohols aus dem alkoholhaltigen aber entaromatisierten Permeat 24' stark vereinfacht, da auf die bezüglich Wärme, Sauerstoff und Flüchtigkeit empfindlichen Aromen keine Rücksicht mehr genommen werden muss. Das entaromatisierte, jedoch noch alkoholhaltige Permeat 24' wird daher durch eine einfache fraktionierte Destillation C von seinem Alkohol getrennt. Das Destillationsmodul 4 umfasst entsprechend eine

Destillationskolonne 40 zur fraktionierten Destillation nach gängigen Prinzipien, wobei vorzugsweise energiesparend unter Vakuum gearbeitet wird.

Für ein Alkoholfreies Endprodukt wird die Destillation C vorzugsweise so betrieben, dass in der Schlempe ein Restalkoholgehalt von weniger als 0.1vol% zurückbleibt.

Die Destillationsanlage 4 ist hierfür mit einer Destillationskollonne 40 versehen, die mit Vorteil Verstärkerböden oder entsprechende Einbauten aufweist aber trotzdem im Aufbau einfach bleiben kann, da keine weiteren spezifischen Trennaufgaben gefordert werden (wie z.B. im Stand der Technik üblich die Aromatrennung vom Alkohol) . Der Alkohol wird aus der Destillationskollonne 40 abgeführt und in einem Alkoholsammelbehälter 42 aufgefangen. Er kann von dort seiner weiteren Bestimmung zugeführt werden, die von dem hier beschriebenen Verfahren und seinem Produkt unabhängig ist. Wenn keine weitere wirtschaftliche Verwertung des Alkohols vorgesehen ist, und der verdünnte Alkohol ins öffentliche Entsorgungsnetz abgeführt werden darf, ist alternativ zur Destillation die Alkoholabtrennung mittels eines Fallstromverdampfers möglich.

Das nun entaromatisierte und entalkoholisierte Permeat, das während der Destillation C primär als Schlempe anfällt, wird als Permeat-Wasserphase 24'' bezeichnet und kann noch geschmacksrelevante Bestandteile enthalten, wie zum Beispiel Fruchtsäuren . Die Permeat-Wasserphase 24'' wird entweder wie hier dargestellt in einem Auffangbehälter 44 zwischengelagert oder direkt ihrer weiteren Bestimmungen zugeführt. Im folgenden Schritt des Entalkoholisierungsverfahrens , der als Ausmischung D bezeichnet wird, wird die Permeat-Wasserphase 24'' zum Beispiel zur Rückverdünnung verwendet. Die Permeat- Wasserphase 24'' fällt im Überschuss an, d.h. nicht das gesamte anfallende Volumen der Permeat-Wasserphase 24'' wird im Verfahrensschritt „Ausmischung" D zur Rückverdünnung benötigt. Überbleibende Reste werden daher erstens zur Erzeugung von lebensmittelgeeignetem Dampf 35 im Dampferzeuger 34 verwendet (in Fig. 1 mit gestrichelter Linie dargestellte Zuführung 24''/46') und zweitens zur kontinuierlichen Rückverdünnung des im Permeationsverfahren A zirkulierenden Retentats/Getränke-Ausgangsprodukts (in Fig. 1 mit gestrichelter Linie dargestellte Zuführung 24''/46). Diese Vorgangsweise stellt sicher dass nur Wasser aus dem Ausgangsgetränk selbst zur Rückverdünnung und Prozessführung verwendet wird. Bei der Herstellung von entalkoholisiertem Wein, wie in diesem Beispiel gezeigt, beschränkt sich der Zusatz von Fremdwasser dann auf die bestimmungsgemässe Rückverdünnung des möglicherweise als Zusatz in der Endrezeptur enthaltenen Traubensaftes.

Im Ausmischmodul 5, das einen Ausmischbehälter 50 mit einer Mischvorrichtung 51 umfasst, werden das Retentat 22, die Aromaphase 36 und die Permeat-Wasserphase 24' zur Rekonstruktion, auch als Rekonstitution bezeichnet, des entalkoholisierten Getränks 60 zusammengeführt und ausgemischt. Die Ausmischung D erfolgt vorteilhafter Weise in geeigneten Edelstahlbehältern, wie in der

Getränkeindustrie üblich. Es wird ein klassisches Mischverfahren angewendet, welches einer entsprechenden Rezeptur gemäss die Ausmischung des entalkoholisierten Getränkes 60 erlaubt. Hierzu werden die oben genannten Fraktionen, Retentat 22, Aromaphase 36 und Permeat- Wasserphase 24'' aus den Teilschritten Permeation A, Adsorption B, Alkoholabscheidung/Entalkoholisierung C verwendet. Falls nötig werden zur Geschmackskorrektur weitere Rezepturbestandteile 54 zugemischt. Unter solchen weiteren Rezepturbestandteilen 54 werden solche Zuschlagstoffe und Schönungsmittel und Prozesse verstanden, die auch bei der Herstellung alkoholischer Getränke üblich und lebensmittelrechtlich erlaubt sind, wie das Zusätzen von Fruchtsaftkonzentraten, Fruchtsäuren, Kohlensäure oder von anderen gestatteten Wein-Schönungsmitteln . Um zum Beispiel schädlichen Sauerstoff auszutreiben, wird die im Ausmischbehälter zusammengeführte Flüssigkeit mit

Kohlendioxid beaufschlagt, Hierzu bedarf es nur ganz wenig Kohlendioxid, nämlich nur Mengen bis zu 6 g/Liter, wobei meist bereits lg/1 bis 2 g/1 ausreichen, sowie vorteilhaft die Installation eines C02 Schutzgaspolsters über der Flüssigkeit im Ausmischbehälter 50. Wie gesagt wird für die Ausmischung des entalkoholisierten Getränks 60 das im Prozess anfallende Eigenwasser ( Schlempe/Permeat-

Wasserphase aus der Destillation) verwendet. Der Zusatz von Fremdwasser wird höchstens, wenn Traubensaft zugesetzt wird, zur Rückverdünnung von Traubensaftkonzentrat bis zu seiner Einfachsaftkonzentration zugesetzt.

In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens bzw. der Anlage zur Ausführung des Verfahrens werden alle Verfahrensschritte automatisch überwacht und mit Hilfe einer Auswerte- und Recheneinheit mittels eines Computerprogramms gesteuert.

Dementsprechend existiert ein Computerprogrammprodukt, das auf einem maschinenlesbaren Träger gespeichert ist, oder als Computer-Datensignal, verkörpert durch eine elektromagnetische Welle, mit Programmcode, in der Lage ist die Anlage zu steuern bzw. das Verfahren durchzuführen.

Nach Fertigstellung des Getränke-Endprodukts bzw. fertig ausgemischten entalkoholisierten Getränks, wird dieses in einer Abfüllstation 6 in Flaschen oder geeignete Lagergebinde abgefüllt (Abfüllung E) und schliesslich mit entsprechenden Transportmitteln 7 ausgeliefert

(Auslieferung F) .

In Figur 3 ist eine besondere Ausführungsform eines Aromenadsorbers 3 gezeigt. Der Aromenadsorber 3 ist wiederum direkt an das Permeationsmodul 2 angeschlossen. Als Adsorptionsmaterial ist hier ein Gemisch aus verschiedenen Resinen gewählt, die in Form von kleinen Resinkügelchen (Durchmesser 0.05 mm bis 1.5 mm vorzugsweise 0.2 mm bis 0.8 mm) verteilt in zwei vertikal angeordneten Adsorptionsmittelbehältern in Form von Edelstahlrohren 31, 31' gefüllt sind. Der Durchmesser der Rohre wird entsprechend des gewünschten Durchsatzes gewählt und liegt in diesem Beispiel in einem Bereich von 100mm bis 200mm, vorzugsweise bei 150mm. Die Rohre 31, 31' sind oben und unten mit einem Edelstahlsieb ausgerüstet, welches zwar das Resin fixiert, jedoch das Permeat 24 frei durchtreten lässt. Die so ausgestalteten Rohre werden im weiteren Kartuschen 31, 31' genannt. Sie werden jeweils einzeln benutzt, aber sinnvoll parallel geschaltet, um eine ausreichende Adsorptionskapazität sicherzustellen. Für die Adsorption der Aromen werden die Kartuschen mit einem fast drucklosen Permeatstrom durchströmt. Empfehlenswert ist ein Durchstrom von maximal 5 bis 6 Bettvolumen pro Stunde und Längenmeter der Kartusche, was bei einer 3-Meter langen Kartusche 15 bis 18 Bettvolumen wären. Unter Bettvolumen wird hier das innere Volumen verstanden, welches das Adsorptionsmittel aufweist, das in dem hier vorgestellten Beispiel aus vielen kleinen Adsorptionspartikeln (vorzugsweise kleinen Kugeln) besteht - wobei klein hier eine Korngrösse bzw. einen Durchmesser von etwa 0.05mm bis 2mm bedeutet. Das gleiche bzgl. Bettvolumen gilt auch bei Adsorptionsmitteln aus einem porösen Material mit durchgehenden Poren, wie z.B. Aktivkohle. Die Entaromatisierung des Permeats 24 findet während des Durchtritts des Permeats 24 durch die Resinpackung in der Kartusche statt. Das Permeat 24 wird jeweils von unten nach oben durch die Kartuschen geführt, wobei sich das Resingemisch graduell von unten nach oben mit den Aromabestandteilen absättigt. In der gezeigten Abbildung wird jeweils die links auf Position a) befindliche Kartusche von unten nach oben vom Permeat 24 durchströmt. Das entaromatisierte, alkoholhaltige Permeat 24' wird an das Destillationsmodul 4 weitergeleitet.

Je nach Aromenbeladung des Getränke-Ausgangsproduktes 10 und dem entsprechenden Aromengehalt des Permeats 24 kann eine vollständige Sättigung des Kartuscheninhaltes erreicht werden, und es kann zu einem Aromendurchbruch kommen, das heisst ausgangsseitig der Kartusche auf Position a) kann das Permeat 24 noch Aromastoffe enthalten, was aber nicht wünschenswert ist. Um einen Aromendurchbruch rechtzeitig zu erkennen, wird der Gehalt an Aromastoffen ausgangsseitig der Kartusche auf Position a) in einer Überwachungsstation 39 überwacht. Die Überwachung and der Überwachungsstation 39 kann durch einen geschulten Operator sensorisch, also z.B. aufgrund der Farbe, des Geschmacks bzw. Geruchs des austretenden Permeats erfolgen, es kann aber zum Beispiel auch durch eine Leitfähigkeitsmessung erfolgen. Bei einem Aromendurchbruch wird auf eine frische, parallel geschaltete Kartusche umgeschaltet. Das heisst, die aromagesättigte Kartusche von Position a) wird durch eine frische, „aromafreie" Kartusche, welche sich bis dahin auf einer parallelen Position b) befunden hat, ausgetauscht.

In dem gezeigten Beispiel ist dieser Austausch von Position a) nach Position b) durch einen Drehmechanismus 33 ermöglicht. Es können aber auch laterale

Verschiebungsmechanismen vorgesehen sein oder statt einem Positionswechsel der Kartuschen können die Anschlüsse bzw. die Zu- und Ableitungen zu und von den Kartuschen getauscht werden. Während des Austausche der Kartuschen oder auch bei Zwischenfällen, wenn es beispielsweise nicht möglich ist, die aromagesättigte Kartusche rasch durch eine aromafreie Kartusche zu ersetzen, kann der Strom mit noch aromhaltigem Permeat im Anschluss an die Überwachungsstation 39 des Permeationsmoduls 2 umgeleitet und z.B. in einem Puffertank 32 gespeichert werden und gegebenenfalls später durch eine frische Kartusche geleitet werden (mit gestrichelter Linie angedeutet ) .

In dem abgebildeten Beispiel ist die Kartusche 31' aromengesättigt und eben von Position a) auf Position b) gegen eine Kartusche 31 getauscht worden, so dass nun die frische Kartusche 31 mit ihren Resinen dem Permeat 24 auf Position a) die Aromen entzieht. Die aromengesättigte Kartusche 31' auf Position b) wird gleichzeitig regeneriert, d.h. mit lebensmittelreinem Dampf 35 durchströmt, wobei das vorher adsorbierte Aroma in konzentrierter Form zurückgewonnen wird und ausgangsseitig nach Kondensation in einem Kühler 37 als Aromaphase 36 abgeführt wird.

Es hat sich als sehr vorteilhaft erwiesen, den Dampf 35 in der umgekehrten Richtung zu der Richtung, die das Permeat 24 vorher durch die Kartusche genommen hat, - nämlich von oben nach unten zu durchströmen.

Beispiel 1

Für die Verarbeitung von zum Beispiel 300-4001 Wein pro Stunde benötigt man ein Permeationsmodul mit einer Nanofiltermembran (beispielsweise Filmtec-NF90-400, von Dow, wobei es viele andere Hersteller und Produkte gibt), welche beispielsweise eine Membran-Oberfläche von 70m2 bis 120m2 aufweist sowie entsprechende dimensionierte Aufnahmeeinheiten, insbesondere Aufnahmezylinder für diese Membranen, und Pumpen, welche das Getränkeausgangsprodukt mit einem Druck von mindestens lObar, maximal 50bar und einem entsprechendem Strömungsdurchsatz auf die Nanofiltermembran zuführen. Für die angestrebte Verarbeitung würde sich beispielsweise eine Pumpe HydraCell P-35; mit einer Kapazität von 140 Liter/Minute eignen. Geringere Literdurchsätze sind ungünstig, da sie die Permeatleistung verringern. Adsorptionskartuschen wie sie beispielsweise anhand der Fig.3 beschrieben sind, eignen sich für diese Verarbeitungsvorgabe, wenn sie einen Durchmesser im Bereich von 100mm bis 200mm und eine Länge von etwa 1,5 bis 2,5 Meter haben. Als Adsorptionsmittel eignet sich wie bereits erwähnt z.B. ein Resin von Purolite, vertrieben unter dem Namen Macronet 200, wobei es hier viele verschiedene Hersteller und Produkte gibt. Zur Aromarückgewinnung aus den Adsorptionskartuschen ist ein Lebensmittel-Dampferzeuger mit einer Kapazität von 40 bis 60 kg Dampf pro Stunde geeignet. Für die Alkoholabscheidung mittels Destillation eignet sich z.B. eine Destillationskolonne aus rostfreiem Stahl mit einem Kolonnendurchmesser zwischen 200mm und 300mm und einer Packungshöhe im Bereich von 7m bis 10m in 2 Sektionen sowie mit 2 Tragrosten, einem Flüssigkeitsverteiler für einen Bereich von 20 1/h bis 80 1/h und einem entsprechenden Flüssigkeitssammler und -verteilboden für einen Bereich von 0.5 m3/h bis -1.8 m3/h. Daneben benötigt es entsprechende Regelventile, Schaugläser und Steuerungen.

Beispiel 2 :

Zusammensetzung eines nach dem erfindungsgemässen Verfahren mit einer erfindungsgemässen Anlage hergestellten alkoholfreien Rotweins, hergestellt aus einem Blauburgunder: Rotwein Retentat Blauburgunder: 280g oder 269ml; Rotwein Permeat-Wasserphase aus Destillation (Eigenwasser): 595g oder 589ml; Rotwein Aromaphase: 100g oder 99ml; Rotweinfruchtsaftkonzentrat 6fach konzentriert: 55g oder 41ml; Rest*: weitere Rezepturbestandteile und Fremdwasser. Säuregehalt: 4 g/1; C02-Gehalt: 2 g/1; Alkoholgehalt: <0.5 vol%.

*Der Rest ergibt sich als Volumendifferenz von lLiter abzüglich der genannten Bestandteile in ml.

Beispiel 3

Zusammensetzung eines nach dem erfindungsgemässen Verfahren mit einer erfindungsgemässen Anlage hergestellten alkoholfreien Weissweins, hergestellt aus einem Cuvee blanc 2009, Barrique: Weisswein Retentat Cuvee blanc: 250g oder 245ml; Weisswein Permeat-Wasserphase aus Destillation (Eigenwasser): 560g oder 559ml; Weisswein Aromaphase: 150g oder 99ml; Weissweinfruchtsaftkonzentrat 6fach konzentriert: 60g oder 45ml; Rest*: weitere

Rezepturbestandteile und Fremdwasser. Säuregehalt: 6 g/1; C02-Gehalt: 2 g/1; Alkoholgehalt: <0.5 vol%;

*Der Rest ergibt sich als Volumendifferenz von lLiter abzüglich der genannten Bestandteile in ml.

Wie aus diesen Beispielen ersichtlich, machen die mittels des Verfahrens aus dem ursprünglichen Getränke- Ausgangsprodukt (10) gewonnenen Stoffe - Aromaphase (36), Permeat-Wasserphase (24'') und Retentat (22) - den allergrössten Teil des entalkoholisierten Getränke- Endprodukts aus. In den oben genannten Beispielen liegt der aus Geschmacksgründen zugesetzte Rest, welcher während der Ausmischung (D) des entalkoholisierten Getränks (60) in Form von weiteren Rezepturbestandteilen (54) der Mischung aus Aromaphase (36), Permeat-Wasserphase (24'') und Retentat (22) beigesetzt wird, bei weniger als 5vol% des entalkoholisierten Getränks (60), nämlich einmal bei 4.3vol% und einmal bei 4.8vol%. Generell kann gesagt werden, dass bei diesem Verfahren der Rest aus weiteren Rezepturbestandteilen (54), der zur Geschmacksoptimierung zugesetzt wird, unter 10vol% und insbesondere unter 6vol% oft sogar unter 4vol% bezogen auf das entalkoholisierte Getränk (60) liegt.

Zusammenfassend kann also gesagt werden, dass die sowohl sensorisch als auch getränketypisch wertbestimmenden Bestandteile des Getränke-Ausgangsprodukts technisch als Fraktionen separiert dargestellt werden, nämlich als Retentat, Aromaphase und als Permeat-Wasserphase, um später vorteilhaft wieder neu zusammengestellt werden zu können. Die erfindungsgemässe Neuerung liegt erstens in der Gewinnung der unbeeinträchtigten sensiblen sensorischen Inhaltstoffe durch nicht-thermische Verfahrensschritte, nämlich Dealkoholisierung des alkoholischen Getränkes mittels Permeation und sofortige anschliessende Abtrennung der Aromen durch Kaltadsorption, und zweitens dadurch bedingt in einer Vereinfachung der Alkoholabscheidung, in einem unkritischen z.B. auch thermischen Prozess

(Destillation) und einer daraus resultierenden einfachen Gewinnung einer nicht sensiblen Fraktion, nämlich der Permeat-Wasserphase. Die Permeat-Wasserphase, die primär aus Wasser besteht aber auch noch für den Originalgeschmack wichtige Fruchtsäuren beinhalten kann, wird als Rezepturbestandteil zur Rekonstruktion des entalkoholisierten Getränks am Ende des Verfahrens gemäss der Ausmischungsrezeptur mit den anderen Fraktionen, nämlich dem Retentat, der Aromaphase und allenfalls weiteren Rezepturbestandteilen im Ausmischmodul 5 zusammengeführt und vermischt.

Wie oben dargestellt, ist es mit dem erfindungsgemässen Verfahren möglich ein alkoholfreies Getränk und insbesondere einen alkoholfreien Wein oder alkoholfreies Bier mit allen Attributen herzustellen, die das entsprechende normal alkoholhaltige Getränke und insbesondere ein normal gekelterter Wein aufweist. Der spezielle Anspruch des Verfahrens liegt auf der Erhaltung des typischen Geruchs (Buketts) und Geschmacks des Ausgangsproduktes, und zwar in höchster, bisher nicht erreichbarer Qualität. Ermöglicht wird dies durch die Abtrennung eines Grossteils der Aromen mittels Nanofiltration von der alkoholhaltigen Fraktion in einem Retentat und anschliessender Abtrennung der noch in der alkoholhaltigen Fraktion (Permeat genannt) vorhandenen Aromen mittels eines nicht-thermischen Aromen-

Adsorptionsverfahrens, das vorzugsweise unter Ausschluss von LuftSauerstoff durchgeführt wird; durch anschliessende Entalkoholisierung der nun weitestgehend aromenfreien alkoholhaltigen Fraktion in einem Destillationsverfahren und Rückgewinnung der Schlempe sowie eine an die nicht ¬ thermische Aromen-Adsorption anschliessende, möglichst vollständige Rückgewinnung der Aromen durch Wasserdampf- Austreibung aus dem Adsorptionsmittel und anschliessende Zusammenführung der so gewonnenen Aromen mit dem aromahaltigen Retentat und dem nun alkoholfreien Permeat. Dem Fachmann ist klar, daß und in welcher Weise sich im Rahmen des Schutzbereichs der Patentansprüche die beschriebenen Ausführungsformen bzw. die anhand der Ausführungsbeispiele beschriebenen Details sinnvoll kombinieren und zusammenstellen lassen und wie dies technisch zu realisieren ist. Aus Platzgründen ist es aber nicht möglich alle möglichen und sinnvollen Kombinationen im Detail figürlich darzustellen und/oder zu beschreiben.