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Title:
DEVICE AND METHOD FOR PRODUCING AN EDGE STRIP FOR A SEAT COVER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/149934
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device (V) for producing an edge strip (1), comprising - a supply unit (10) comprising at least two openings (D1, D2) for separately supplying an edge strip core (1.1) and a material strip (3) of a casing (1.2) for the edge strip core (1.1), said material strip being provided with a decorative element (D), - an adapter unit (A) arranged downstream of the supply unit (10), and - a processing unit (VE) arranged downstream of the adapter unit (A). The supply unit (10) is designed to arrange the edge strip core (1.1) on a surface side (3.2) of the material strip (3) which forms the inner face (1.2.5) of the casing (1.2), and the adapter unit (A) is designed to fold the material strip (3) around the edge strip core (1.1), wherein free ends of the casing (1.2) protrude from the edge strip core (1.1) and lie one over the other, and the processing unit (VE) connects the free ends lying one over the other together. The invention additionally relates to a method for producing an edge strip (1) using such a device (V) and to a seat cover comprising an edge strip (1).

Inventors:
HERING MICHELLE (DE)
SCHMITZ ANDREAS (DE)
HENNIG LARS (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/052644
Publication Date:
August 08, 2019
Filing Date:
February 04, 2019
Export Citation:
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Assignee:
ADIENT ENG & IP GMBH (DE)
International Classes:
B68G7/10; B68G15/00
Foreign References:
US20150375654A12015-12-31
US2028494A1936-01-21
Other References:
NÄHTECHNIK & PRODUKTIONSZUBEHÖR ZIEGER: "Keder nähen", YOUTUBE, 26 May 2015 (2015-05-26), pages 1 - 2, XP054979154, Retrieved from the Internet [retrieved on 20190221]
Attorney, Agent or Firm:
FINGER, Catrin (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Vorrichtung (V) zur Herstellung eines Keders (1 ), umfassend:

eine Zuführungseinheit (10) mit zumindest zwei

Durchgängen (D1 , D2) zur getrennten Zuführung einer Kederseele (1.1 ) und eines mit einem Dekorationselement (D) versehenen Materialstreifens (3) einer Ummantelung (1.2) für die Kederseele (1.1 ),

eine der Zuführungseinheit (10) nachgeordnete

Adaptereinheit (A) und

eine der Adaptereinheit (A) nachgeordnete

Verarbeitungseinheit (VE),

wobei die Zuführungseinheit (10) eingerichtet ist, die

Kederseele (1.1 ) auf einer die Innenseite (1.2.5) der

Ummantelung (1.2) bildenden Oberflächenseite (3.2) des

Materialstreifens (3) anzuordnen, und

die Adaptereinheit (A) eingerichtet ist, den Materialstreifen (3) um die Kederseele (1.1 ) zu falten, wobei freie Enden der Ummantelung (1.2) von der Kederseele (1.1 ) abstehen und übereinander liegen, wobei die Verarbeitungseinheit (VE) die übereinander liegenden freien Enden miteinander verbindet. 2. Vorrichtung (V) nach Anspruch 1 , wobei einer der Durchgänge (D1 ) als Öffnung (10.1.1 ) ausgebildet und vorgesehen ist, die

Kederseele (1.1 ) separat von der Ummantelung (1.2) in die

Adaptereinheit (A) zu führen. 3. Vorrichtung (V) nach Anspruch 1 oder 2, wobei einer der

Durchgänge (D2) als Schlitz (10.1.2) ausgebildet und vorgesehen ist, die Ummantelung (1.2) separat von der Kederseele (1.1 ) in die Adaptereinheit (A) zu führen.

4. Vorrichtung (V) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Adaptereinheit (A) mit der Zuführungseinheit (10) Stoff-, kraft- und/oder formschlüssig verbunden ist.

5. Vorrichtung (V) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Adaptereinheit (A) als eine Falteinheit (12) ausgebildet und eingerichtet ist, die freien Enden der Ummantelung (1.2)

übereinander zu legen.

6. Vorrichtung (V) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Adaptereinheit (A) im Bereich des Durchgangs (D1 ) der

Zuführungseinheit (10) zumindest eine obere Führung (12.1 ) umfasst.

7. Vorrichtung (V) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Adaptereinheit (A) im Bereich des Durchgangs (D2) zumindest eine untere Führung (12.2) umfasst.

8. Vorrichtung (V) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Verarbeitungseinheit (VE) als eine Nähmaschine (5) ausgebildet und eingerichtet ist, die freien Enden der Ummantelung (1.1 ) miteinander zu vernähen.

9. Verfahren zur Herstellung eines Keders (1 ) mittels einer

Vorrichtung (V) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 8, umfassend folgende Schritte: Aufbringen oder Einbringen eines Dekorationselements (D) auf bzw. in einen Materialstreifen (3) einer Ummantelung (1.2) für eine Kederseele (1.1 );

getrennte Zuführung der Kederseele (1.1 ) und des mit dem Dekorationselement versehenen Materialstreifens (3) mittels einer Zuführungseinheit (10) in eine Adaptereinheit (A) mittels welcher die die Kederseele (1.1 ) auf einer die Innenseite (1.2.5) der Ummantelung (1.2) bildenden Oberflächenseite (3.2) des Materialstreifens (3) angeordnet und der Materialstreifen (3) um die Kederseele (1.1 ) gefaltet wird, wobei freie Enden der

Ummantelung (1.2) von der Kederseele (1.1 ) abstehen und übereinander gelegt werden, und

Verbinden der freien Enden entlang der Ausdehnung des Keders (1 ) mittels einer der Adaptereinheit (A) nachgeordneten Verarbeitungseinheit (VE).

10. Sitzbezug mit einem mittels eines Verfahrens nach Anspruch 9 hergestellten Keder (1 ).

Description:
Vorrichtung und Verfahren zur Herstellung eines Keders für einen

Sitzbezug

Beschreibung

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung eines Keders, insbesondere für einen Sitzbezug, ein Verfahren zur Herstellung des Keders mittels der Vorrichtung sowie einen Sitzbezug für einen Sitz, insbesondere einen Fahrzeugsitz.

Üblicherweise ist ein Sitz, wie beispielsweise ein Fahrzeugsitz, mit einem Sitzbezug versehen. Darüber hinaus ist es bekannt, den Sitzbezug mit einer Dekorations- oder Ziernaht oder einem Keder zu versehen. Unter einem Keder wird insbesondere eine Kantenverstärkung zwischen zwei

Bezugsteilen, beispielsweise für einen Sitz, eine Kopfstütze, eine Fußmatte, einen Fahrzeughimmel, einen Holmen, eine Sonnenblende, ein

Handschuhfach oder dergleichen, verstanden. Der Keder dient dabei sowohl einer Kantenverstärkung als auch als Dekorationselement.

Beispielsweise dient der Keder zur Hervorhebung von Konturen oder als Gestaltungselement.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine neuartige Vorrichtung und ein neuartiges Verfahren zur Herstellung eines Keders, insbesondere für einen Sitzbezug, anzugeben. Des Weiteren ist es Aufgabe der Erfindung, einen verbesserten Sitzbezug mit einem mittels der Vorrichtung und des Verfahrens hergestellten Keder anzugeben. Insbesondere ist mittels der erfindungsgemäßen Vorrichtung ein Keder in einfacher Weise herstellbar. Hinsichtlich der Vorrichtung zur Herstellung eines Keders wird die Aufgabe erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Hinsichtlich des Verfahrens zur Herstellung des Keders wird die Aufgabe erfindungsgemäß durch die im Anspruch 9 angegebenen Merkmale gelöst. Hinsichtlich des Sitzbezugs mit einem solchen Keder wird die Aufgabe erfindungsgemäß durch die im Anspruch 10 angegebenen Merkmale gelöst.

Der Keder ist insbesondere für einen Sitzbezug zur optischen Aufwertung vorgesehen. Der Keder umfasst eine Kederseele, die von einer

Ummantelung umgeben ist, und eine Kederfahne, wobei freie Enden der Ummantelung die Kederfahne bilden und wobei die Ummantelung außenseitig mit einem Dekorationselement versehen ist. Die Kederseele ist in der Ummantelung angeordnet, wobei die freien Enden entlang der Ausdehnung des Keders miteinander verbunden, insbesondere vernäht, sind.

Dabei kann die Kederseele als eine Schnur oder ein längliches Hohl- oder Profilteil gebildet sein. Beispielsweise kann die Kederseele lose in der Ummantelung angeordnet sein. Auch kann die Ummantelung in einer alternativen Ausführungsform„seelenlos“ (ohne Formteil oder Schnur oder Schlauch) ausgebildet sein, wobei die Ummantelung derart gefaltet wird, dass ein Hohlraum sich entlang der Längsausdehnung bildet, der einen hohlen Kederkern bildet.

Die mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass ein dadurch ausgebildeter Keder mit einer

Kederseele oder einem hohlen Kederkern einfach herstellbar ist, wobei der Keder eine Verstärkung der Nahtstelle von zwei Bezugsteilen bewirkt, wobei durch das Gestaltungs- oder Dekorationselement eine zusätzliche optische Wirkung ermöglicht ist. Dabei dient die Ummantelung des Keders einer Befestigung des Keders beispielsweise an einem Sitzteil, einem Polsterteil, einer Sonnenblende oder einem anderem ähnlichen Teil. Die Kederseele (auch Wulst, Kern oder Seele genannt) wird von der

Ummantelung umhüllt oder eingefasst. Dabei kann die Kederseele lose in der Ummantelung angeordnet sein. Optional kann die Kederseele an der Ummantelung, insbesondere deren Materialstreifen mittels Stoffschluss befestigt werden. Beispielsweise kann der Materialstreifen zusätzlich auf der Innenseite selbstklebend ausgebildet sein. Insbesondere kann eine Haftklebstoffbeschichtung auf einer der Kederseele zugewandten

Innenseite der Ummantelung oder dessen Materialstreifens aufgebracht sein.

In einer möglichen Ausführungsform bilden freie Enden der Ummantelung die Kederfahne, die miteinander verbunden, wie beispielsweise verklebt und/oder vernäht, sind. Mit anderen Worten: Der Materialstreifen ummantelt die Kederseele und wird an seinen freien Enden und damit den freien

Enden der Ummantelung unter Ausbildung einer Kederfahne vernäht. Dabei werden und sind die freien Enden im Bereich, der an die Kederseele angrenzt, miteinander verbunden. Hierdurch ist die Kederseele in der Ummantelung einfach fixiert und gehalten.

Der Keder wird anschließend beispielsweise zwischen zwei zu verbindende Bezugsteile, beispielsweise für einen Sitzbezug oder Kopfstützen bezug, genäht. Beispielsweise weisen die freien Enden jeweils gleiche Längen auf. Zum Beispiel ist die Kederfahne durch zwei symmetrisch ausgebildete Enden gebildet. Dabei ist eine Fixierungsstabilität, insbesondere Festigkeit, der Kederfahne durch zwei gleichlange freie Enden erhöht. Die freien Enden sind gleichmäßig, insbesondere gleichmäßig tief, zwischen zwei Bezugsteilen anordenbar. Insbesondere ist eine weitestgehend präzise und feste Fixierung des Keders vereinfacht und ein ungewolltes Verrutschen des Keders zwischen den Bezugsteilen vermieden. Des Weiteren besteht ein Vorteil darin, dass ein im Wesentlichen mittiges Aufbringen und sauberes Einnähen des Dekorationselements an der Ummantelung ermöglicht ist. Alternativ sind zwei unterschiedlich lange freie Enden vorgesehen. In einer möglichen Ausführungsform ist die Kederseele aus einem elastischen Material, insbesondere aus Kunststoff oder Gummi gebildet. Dies ermöglicht einen angenehmen Sitzkomfort für eine auf dem Sitzbezug sitzende Person. Des Weiteren ist das Ummantelungs- oder

Bezugsmaterial aus Kunststoff, zum Beispiel aus Polypropylen oder Vinyl, oder einem Naturmaterial, gebildet. Das Ummantelungsmaterial ist insbesondere fester als das Material der Kederseele ausgebildet. Zum Beispiel ist die Ummantelung mit einer Kaschierung versehen.

Beispielsweise ist die Ummantelung auf einer nicht sichtbaren, der

Kederseele zugewandten Seite mit einer Kaschierung versehen.

Insbesondere wird die Kaschierung als zusätzliche Materialschicht nach Herstellung der Ummantelung an dieser angeordnet und bildet gemeinsam mit der Ummantelung ein zu verbindendes, insbesondere zu vernähendes, Obermaterial. Die Kaschierung ist beispielsweise aus Kunststoff, wie Vinyl, oder einem Naturmaterial gebildet. Die Kaschierung umfasst beispielsweise Unterware, beispielsweise in Form von Gittergewebe. Zum Beispiel ist auf einer der Kederseele zugewandten Seite der Kaschierung Unterware und/oder Gittergewebe angeordnet. Beispielsweise ist die Kaschierung eine Schaumkaschierung, welche ein Obermaterial unterstützt und

beispielsweise auf einer Innenseite der Ummantelung angeordnet, insbesondere aufgetragen ist. Die Kaschierung dient der Stützung der Ummantelung und der Festigkeit des Keders. Insbesondere ist der Keder gegenüber mechanischer Beanspruchung verstärkt. In einer Weiterbildung umfasst die Kaschierung zumindest ein freies Ende, beispielsweise in Form einer Zunge oder einer Lasche. Das zumindest eine freie Ende der

Kaschierung ist beispielsweise zwischen den freien Enden der

Ummantelung angeordnet. Insbesondere weist das freie Ende der Kaschierung eine mit der Länge des jeweiligen freien Endes der

Ummantelung korrespondierende Länge auf. Das freie Ende der

Kaschierung ist gemeinsam mit den freien Enden zusammengeführt, wobei die jeweiligen freien Enden der Kaschierung sowie der Ummantelung über die Verbindungsnaht verbunden sind. Insbesondere sind die jeweiligen freien Enden zur Ausbildung der Kederfahne zusammengeführt.

Die Kederseele ist beispielsweise aus einem Formteil, insbesondere einer Kunststoff-, Schaumstoff- oder Gummischnur, gebildet. Die Ummantelung ist beispielsweise aus einem Bezugsmaterial, insbesondere aus Kunststoff, Leder, einem Textil oder einem Gewebe, gebildet.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist das Dekorationselement als eine Ziernaht ausgebildet, die sich entlang der Längsausdehnung des Keders auf dessen Außenseite erstreckt. Dabei kann die Ziernaht als eine Kreuz-, Rhomben-, Diamant- oder Quadratnaht, gefärbt und/oder in unterschiedlicher Dicke ausgebildet sein. Zum Beispiel ist das

Dekorationselement durch einen optisch ansprechenden Faden, wie beispielsweise einen aus Kunststoff oder aus Naturmaterial gebildeten Faden, ausgebildet. Hierdurch wird der Keder optisch aufgewertet und verziert.

Alternativ oder zusätzlich kann das Dekorationselement als eine Perforation ausgebildet sein, die entlang der Längsausdehnung des Keders in die Ummantelung eingebracht ist. Dabei ist in die Ummantelung als Perforation eine Durchlochung mit einer Vielzahl von Durchgangslöchern in den Materialstreifen eingebracht. Die Durchlochung kann musterförmig, wirr oder in vorgegebenen Abständen und/oder Formen und/oder Größen in den Materialstreifen eingebracht sein. Dabei kann die Kederseele als ein Leuchtelement, insbesondere ein Lichtwellenleiter, eine Leuchtschnur, ein Leuchtstabelement, ausgebildet sein. Hierdurch dient der Keder zusätzlich als Leuchtelement oder Hinweiselement.

In einer weiteren Ausführungsform kann das Dekorationselement als ein Verschlussband, beispielsweise ein Klett- oder Heftband, ausgebildet sein, das entlang der Längsausdehnung des Keders auf die Ummantelung aufgebracht ist. Hierdurch kann der Keder zusätzlich als

Befestigungselement dienen. Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines Keders umfasst folgende Schritte:

Aufbringen oder Einbringen eines Dekorationselements auf bzw. in einen Materialstreifen einer Ummantelung für eine Kederseele;

getrennte Zuführung der Kederseele und des mit dem Dekorationselement versehenen Materialstreifens mittels einer Zuführungseinheit in eine

Adaptereinheit mittels welcher die Kederseele auf einer die Innenseite der Ummantelung bildenden Oberflächenseite des Materialstreifens angeordnet und der Materialstreifen um die Kederseele gefaltet wird, wobei freie Enden der Ummantelung von der Kederseele abstehen und übereinander gelegt werden, und

Verbinden der freien Enden entlang der Ausdehnung des Keders mittels einer der Adaptereinheit nachgeordneten Verarbeitungseinheit..

Insbesondere werden die Kederseele und der mit dem Dekorationselement versehene Materialstreifen separat voneinander in die Zuführungseinheit geführt. Anschließend wird der Materialstreifen mittels der Adaptereinheit um die Kederseele gefaltet. Der um die Kederseele vorgefaltete

Materialstreifen und die Kederseele werden dann in die

Verarbeitungseinheit geführt, wobei die freien und übereinander

vorgefalteten Enden des Materialstreifens bzw. der Ummantelung miteinander verbunden werden. Dabei ist die Zuführungseinheit beispielsweise derart eingerichtet, dass die Kederseele relativ zum Materialstreifen selbstzentrierend, insbesondere mittig, ausgerichtet wird beim Zuführen und Falten der Ummantelung um die Kederseele.

Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich durch Toleranzfreiheit aus. Aufgrund der oben beschriebenen, insbesondere selbstzentrierenden Zuführung von Kederseele und Materialstreifen zueinander sind keine weiteren Optimierungen und/oder Ausrichtungen erforderlich. Dabei kann die Zuführung von Kederseele und Materialstreifen aufgrund der

selbstzentrierenden Zuführungseinheit unabhängig voneinander erfolgen.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Herstellung des zuvor

beschriebenen Keders umfasst eine Zuführungseinheit mit zumindest zwei Durchgängen zur getrennten Zuführung der Kederseele und eines mit einem Dekorationselement versehenen Materialstreifens einer

Ummantelung für die Kederseele in eine der Zuführungseinheit

nachgeordneten Adaptereinheit und von dieser in eine der Adaptereinheit nachgeordneten Verarbeitungseinheit, wobei die Zuführungseinheit eingerichtet ist, die Kederseele auf einer die Innenseite der Ummantelung bildenden Oberflächenseite des Materialstreifens anzuordnen, und die Adaptereinheit eingerichtet ist, den Materialstreifen um die Kederseele zu falten, wobei freie Enden der Ummantelung von der Kederseele abstehen und übereinander liegen, und wobei die Verarbeitungseinheit die

übereinander liegenden freien Enden miteinander vernäht. Insbesondere ist die Zuführungseinheit ausgebildet, die Kederseele und den mit dem

Dekorationselement versehenen Materialstreifen getrennt voneinander, aber zeitgleich in die Adaptereinheit und von dieser in die

Verarbeitungseinheit zuzuführen. Gemäß einer Weiterbildung ist einer der Durchgänge als ein Schlitz ausgebildet. Der Schlitz ist vorgesehen, die Ummantelung separat von der Kederseele in die Adaptereinheit zu führen. Des Weiteren ist einer der Durchgänge als Öffnung ausgebildet. Die Öffnung ist vorgesehen, die Kederseele separat von der Ummantelung in die Adaptereinheit zu führen. Insbesondere ist die Öffnung kreisförmig ausgebildet und weist einen Durchmesser auf, der mit einem Durchmesser der Kederseele

korrespondiert. Der als Schlitz ausgebildete Durchgang ist beispielsweise bogenförmig ausgebildet. Beispielsweise ist der Schlitz in Richtung der Öffnung gebogen. Die Öffnung ist zum Schlitz beabstandet und zentriert angeordnet. Dadurch kann die Ummantelung bzw. der Materialstreifen im Wesentlichen gleichmäßig um die Kederseele gelegt, insbesondere gefaltet, werden. In einer weiteren Ausgestaltung ist die Adaptereinheit mit der

Zuführungseinheit Stoff-, kraft- und/oder formschlüssig verbunden. In einer optionalen Ausbildung sind die Adaptereinheit und die Zuführungseinheit als ein Teil, beispielsweise in Form eines Spritzgussteils, ausgebildet. In einer möglichen weiteren Ausführungsform ist die Adaptereinheit als eine Falteinheit ausgebildet und eingerichtet, die freien Enden der Ummantelung übereinander zu legen. Insbesondere umfasst die Adaptereinheit im

Bereich eines der Durchgänge zumindest eine obere Führung. Die obere Führung ist beispielsweise im Bereich des als Öffnung ausgebildeten Durchgangs angeordnet. Des Weiteren umfasst die Adaptereinheit im

Bereich eines der Durchgänge zumindest eine untere Führung. Die untere Führung ist beispielsweise im Bereich des als Schlitz ausgebildeten Durchgangs angeordnet. Die obere Führung ist rohrförmig ausgebildet. Die untere Führung ist wannenförmig oder bahnenförmig ausgebildet.

Beispielsweise ist die untere Führung in Richtung der oberen Führung hin gebogen. Zum Beispiel ist die untere Führung in Form einer zur oberen Führung hin gebogenen Klappe oder einer Lasche ausgebildet.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die Verarbeitungseinheit als eine Nähmaschine ausgebildet und eingerichtet, die freien Enden der Ummantelung miteinander zu vernähen. Alternativ ist die

Verarbeitungseinheit eine andere Verbindungsmaschine, beispielsweise zur Verklebung oder Vernietung der freien Enden. Die Zuführungseinheit kann dabei integraler Teil eines Nähmaschinenfußes sein oder als eine separate, am Nähmaschinenfuß aufsetzbare,

insbesondere befestigbare, Einheit ausgebildet sein. Die Zuführungseinheit ist insbesondere am Nähmaschinenfuß auf dessen Zuführungsseite angeordnet. Die Zuführungseinheit dient dabei dem selbstzentrierenden Zuführen von Kederseele und ungefalteten Ummantelungsmaterial zum Vernähen dieser in der Nähmaschine.

Zusätzlich ist ein Adapter vorgesehen, der integraler Teil eines

Nähmaschinenfußes und/oder der Zuführungseinheit sein kann oder am Nähmaschinenfuß bzw. an der Zuführungseinheit aufsetzbar, insbesondere befestigbar, ist. Der Adapter ist insbesondere als eine Falteinheit, beispielsweise ein Falttrichter, ausgebildet. Der Adapter, insbesondere dessen Form, Größe und/oder Struktur, sind ausgebildet, den ungefalteten Materialstreifen mit dem Dekorationselement um die Kederseele beim Zuführen beider in Richtung der Nähmaschine vorher zu falten und diese im gefalteten Zustand der Nähmaschine, insbesondere dem Nähmaschinenfuß zu zuführen, so dass die freien Enden des Materialstreifens die Kederfahne bilden, welche mittels der Nadel miteinander vernäht werden. Ein erfindungsgemäßer Sitzbezug für einen Sitz umfasst eine Mehrzahl von Bezugsteilen, wobei im Bereich von mindestens zwei miteinander verbundenen Bezugsteilen wenigstens ein mittels der Vorrichtung und des Verfahrens hergestellter Keder vorgesehen ist.

Mittels Einbringen des Keders mit ein- oder aufgebrachtem

Dekorationselement wird ein optisch anmutender, insbesondere glatter oder faltenfreier, Sitzbezug, ermöglicht, welcher auf einfache Art und Weise hergestellt ist.

Durch die Wahl eines bestimmten Sitzbezuges, insbesondere dessen Material und/oder Keders, kann hierbei ein individueller Sitz geschaffen werden. Insbesondere können hierdurch unterschiedlich dekorative Sitze oder Sitz mit unterschiedlichen Eigenschaften mit Sitzheizung und/oder Sitzlüftung und/oder Raumklimazonen geschaffen werden. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand von Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen:

Figur 1 schematisch in perspektivischer Darstellung einen Keder mit hohlem Kederkern und Dekorationselement,

Figur 2A schematisch in perspektivischer Darstellung einen Keder mit

Kederseele und Dekorationselement,

Figur 2B schematisch in perspektivischer Darstellung eine weitere

Ausführungsform eines Keders,

Figur 3A bis 3H schematisch in Draufsicht eine Außenseite eines

Materialstreifens für eine Ummantelung mit verschiedenen Dekorationselementen, Figur 4 schematisch in perspektivischer Ansicht eine

Zuführungseinheit zum Zuführen eines Materialstreifens und einer Kederseele für eine weitere Verarbeitungseinheit, wie eine Falteinheit und/oder eine Nähmaschine,

Figur 5 schematisch in perspektivischer Ansicht von vorne

(Zuführungs-/Eingangsseite) die Zuführungseinheit gemäß Figur 4 mit eingeführtem Materialstreifen und Kederseele, Figur 6 schematisch in perspektivischer Ansicht von hinten

(Ausgangsseite) eine Zuführungseinheit mit eingeführtem Materialstreifen und Kederseele,

Figur 7 schematisch in perspektivischer Ansicht in Seitenansicht die

Zuführungseinheit mit eingeführtem Materialstreifen und Kederseele, wobei der Materialstreifen um die Kederseele gefaltet ist,

Figuren 8A bis 8E in verschiedenen Ansichten die Zuführungseinheit gemäß Figur 4 und einer Falteinheit mit eingeführtem

Materialstreifen und Kederseele,

Figur 9 schematisch in vergrößerter Darstellung ein

Ausführungsbeispiel eines Nähmaschinenfußes für eine Nähmaschine,

Figur 10 schematisch in vergrößerter Darstellung ein

Ausführungsbeispiel eines Nähmaschinenfußes für eine Nähmaschine mit eingeführtem Materialstreifen und

Kederseele, und Figur 11 schematisch ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zur Herstellung des Keders.

Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.

Figur 1 zeigt schematisch in perspektivischer Darstellung ein

Ausführungsbeispiel für einen Keder 1. Keder 1 werden im Automobilbereich eingesetzt. Der Keder 1 dient im

Allgemeinen zur Abdeckung von beispielsweise sichtbaren Fugen zwischen zwei Teilen, wie zum Beispiel zwischen zwei Sitzbezugsteilen oder Teilen eines Verkleidungsteils. Auch wird der Keder 1 im Übergangsbereich von Teilen eingesetzt, um beispielsweise einen fließenden Übergang ohne den störenden Eindruck von Fugen zu ermöglichen.

Mittels des Keders 1 wird somit das ästhetische Erscheinungsbild einer Komponente, wie die eines Sitzes oder Sitzbezuges verschönert. Der Keder 1 umfasst einen Kederkern 1.0 und eine diesen umgebende Ummantelung 1.2, insbesondere ein Bezugsmaterial. Der Kederkern 1.0 ist als ein Hohlraum ausgebildet, der durch Faltung der Ummantelung 1.2 gebildet ist. Die Ummantelung 1.2 umgibt den Kederkern 1.0 weitgehend vollständig. Freie Enden der Ummantelung stehen in Form einer Kederfahne 1.2.1 ab. Am sichtbaren Außenumfang 1.2.2 der Ummantelung 1.2 ist ein

Dekorationselement D vorgesehen. Optional kann die Ummantelung 1.2 innenseitig mit einer Kaschierung 1.2.3 versehen sein. Diese dient der Stützung der Ummantelung 1.2 und der Festigkeit des Keders 1 mit hohlem Kederkern 1.0. Je nach Materialart der Ummantelung 1.2 kann die Kaschierung 1.2.3 entfallen, wie in Figur 2B gezeigt, oder im Hohlraum eine Kederseele 1.1 angeordnet sein, wie in Figur 2A beispielhaft gezeigt.

Figur 2A zeigt ein Beispiel für einen Keder 1 mit einer Kederseele 1.1 und eine diese umgebende Ummantelung 1.2, insbesondere ein

Bezugsmaterial. Die Ummantelung 1.2 umgibt die Kederseele 1.1 weitgehend vollständig. Freie Enden der Ummantelung 1.2 stehen in Form einer Kederfahne 1.2.1 ab.

Am Außenumfang 1.2.2 der Ummantelung 1.2 und somit auf deren

Außenseite 1.2.4 ist ein Dekorationselement D vorgesehen.

Die Ummantelung 1.2 ummantelt oder umschlingt im gezeigten

Ausführungsbeispiel die Kederseele 1.1. Die Kederseele 1.1 (auch Wulst, Kern oder Seele genannt) wird in anderen Worten von der

Ummantelung 1.2 umhüllt oder eingefasst.

Die freien Enden der Ummantelung 1.2 stehen von der umschlungenen Kederseele 1.1 in Form der Kederfahne 1.2.1 ab. Die freien Enden der Kederfahne 1.2.1 sind mittels einer Naht 1.4 miteinander vernäht. Mit anderen Worten: Die Ummantelung 1.2 hüllt die Kederseele 1.1 ein, wobei deren freien Enden der Kederfahne 1.2.1 miteinander vernäht sind, wodurch die Kederseele 1.1 innerhalb der Ummantelung 1.2 angeordnet und gehalten ist. In einer Weiterbildung sind die freien Enden der

Kederfahne 1.2.1 mittels eines anderen Verbindungsverfahrens miteinander verbunden. Beispielsweise können die freien Enden miteinander verklebt und/oder vernietet werden. Der Keder 1 kann anschließend beispielsweise zwischen zwei zu verbindende Bezugsteile für einen Sitzbezug oder Kopfstützen bezug genäht werden.

Die Kederseele 1.1 und die Ummantelung 1.2 sind separat gefertigt, insbesondere vorgefertigt.

Dabei wird die Ummantelung 1.2 in einem Vorfertigungsprozess mit dem Dekorationselement D versehen.

Die Kederseele 1.1 ist beispielsweise aus einem elastischen Material, beispielsweise aus Kunststoff oder Kautschuk gebildet. Die

Ummantelung 1.2 und die Kederfahne 1.2.1 sind einteilig ausgebildet. Insbesondere sind die Ummantelung 1.2 und die Kederfahne 1.2.1 aus einem Materialstreifen, beispielsweise einem Bezugsmaterial, insbesondere aus einem Kunststoffmaterial oder einem Naturmaterial, wie beispielsweise aus Polypropylen, Kunststoff- oder Echtleder oder einem anderen Textil oder Gewebe, gebildet.

Optional kann die Ummantelung 1.2 auf deren Innenseite 1.2.5 mit einer Kaschierung 1.2.3 versehen sein.

In einer möglichen Ausführungsform kann die Kederseele 1.1 lose in der Ummantelung 1.2 liegen. Zum Halten und Fixieren der Kederseele 1.1 in der Ummantelung 1.2 werden die freien Enden der Ummantelung entlang der Längsausdehnung der Ummantelung 1.2 miteinander mittels der Naht 1.4 vernäht. Dabei wird die Naht 1.4 im Bereich des Endes der freien Enden, der an die Kederseele 1.1 angrenzt, miteinander vernäht, wie in Figuren 2A und 2B gezeigt ist. Die Kederseele 1.1 ist beispielsweise aus einem Formteil, insbesondere einer Kunststoff-, Schaumstoff- oder Gummischnur, gebildet. Die

Kederseele 1.1 wird insbesondere als eine Endlosschnur bereitgestellt.

Die Ummantelung 1.2 ist beispielsweise aus einem Bezugsmaterial gebildet, insbesondere aus Kunststoff, Leder oder einem Gewebe. Das Bezugsmaterial wird insbesondere als Materialstreifen 3, insbesondere einem Endlosstreifen bereitgestellt.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform erstreckt sich das

Dekorationselement D entlang der Längsausdehnung des Keders 1 auf dessen sichtbarer Außenseite 1.2.4, insbesondere mittig zentriert, wie in Figuren 2A und 2B gezeigt. Hierdurch wird der Keder 1 optisch aufgewertet und verziert. Figur 2B zeigt schematisch eine weitere Ausführungsform des Keders 1 , umfassend die Kederseele 1.1 und die die Kederseele 1.1 umgebende Ummantelung 1.2 ohne Kaschierung.

Die Ummantelung 1.2 umgibt die Kederseele 1.1 vollständig. Die freien Enden der Ummantelung 1.2 stehen in Form einer Kederfahne 1.2.1 ab.

Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind die freien Enden der

Ummantelung 1.2 gleichlang ausgebildet. Insbesondere sind die freien Enden der Ummantelung 1.2 zur Bildung der Kederfahne 1.2.1 parallel zueinander angeordnet. Eine solche Kederfahne 1.2.1 weist eine hohe Stabilität und Festigkeit auf, wobei die Kederfahne 1.2.1 zur Anordnung zwischen zwei Bezugs- und/oder Kissenelementen angeordnet wird. In einer Weiterbildung können die freien Enden der Ummantelung 1.2 unterschiedliche Längen aufweisen. In einem nicht die Kederseele 1.1 umwickelnden Zustand ist das

Dekorationselement D im Wesentlichen mittig auf einer

Oberflächenseite 3.1 des Materialstreifens 3 zur Bildung der

Ummantelung 1.2, wie in den Figuren 3A bis 3H gezeigt, aufgetragen. Figuren 3A bis 3H zeigen schematisch in Draufsicht jeweils eine

Oberflächenseite 3.1 des Materialstreifens 3, welche eine sichtbare Außenseite 1.2.4 für die Ummantelung 1.2 mit verschiedenen

Ausführungsbeispielen für das nach außen sichtbare, insbesondere mittig zentrierte Dekorationselement D des Keders 1 bildet.

Figur 3A zeigt eine Ziernaht 1.3 in Form einer Kreuznaht als

Dekorationselement D. Die Ziernaht 1.3 ist auf die Außenseite 1.2.4 des Materialstreifens 3 zentriert eingebracht, insbesondere genäht.

Insbesondere ist das Dekorationselement D und damit beispielsweise die Ziernaht 1.3 in jenem Bereich auf den Materialstreifen 3 aufgebracht, der die Kederseele 1.1 ummantelt. Der Bereich des Materialstreifens 3, der die Kederfahne 1.2.1 und damit die freien Enden der Ummantelung 1.2 bildet, ist frei vom Dekorationselement D ausgebildet, wie in Figuren 2A, 2B, 3A bis 3G gezeigt.

Figur 3B zeigt beispielhaft als Dekorationselement D eine Rhombennaht, die die Ziernaht 1.3 bildet.

Figur 3C zeigt als Ziernaht 1.3 beispielsweise eine Diamantnaht.

Figur 3D zeigt als Ziernaht 1.3 eine Doppelkreuznaht. Figur 3E zeigt eine Quadrahtnaht als Ziernaht 1.3, die in die

Ummantelung 1.2 auf deren Außenseite 1.2.4 eingebracht ist. Zusätzlich kann die Ziernaht 1.3 gefärbt und/oder in unterschiedlicher Dicke ausgebildet sein. Durch die jeweilige Ausbildung der Ziernaht 1.3 wird der Keder 1 optisch aufgewertet und verziert.

Figur 3F zeigt eine weitere beispielhaft Ausführungsform für einen Keder 1 mit dem Dekorationselement D, das als eine Perforation 1.5 ausgebildet ist, die entlang der Längsausdehnung des Keders 1 in die Ummantelung 1.2 eingebracht ist. Dabei ist in die Ummantelung 1.2 als Perforation 1.5 eine Durchlochung mit einer Vielzahl von Durchgangslöchern in den

Materialstreifen 3 eingebracht. Die Durchlochung kann musterförmig, wirr oder in vorgegebenen Abständen und/oder Formen und/oder Größen in den Materialstreifen 3 eingebracht sein. In diesem Ausführungsbeispiel kann die Kederseele 1.1 als ein Leuchtelement, insbesondere ein Lichtwellenleiter, eine Leuchtschnur, ein Leuchtstabelement, ausgebildet sein, das von der Ummantelung 1.2 mit Durchlochung umgeben ist. Dies dient der Keder 1 in einfacher Art und Weise als Leuchtelement, wobei Licht der als

Leuchtschnur oder Leuchtstab ausgebildeten Kederseele 1.1 durch die Perforation 1.5 und damit durch die Durchlochung nach außen vom Keder 1 abgestrahlt wird. Figur 3G zeigt eine weitere Ausführungsform, in welcher das

Dekorationselement D als eine Perforation 1.5 vollflächig in die

Ummantelung 1.2 eingebracht ist.

Figur 3H zeigt eine weitere Ausführungsform, in welcher das

Dekorationselement D als ein Verschlussband 1.6, beispielsweise ein Klett- oder Heftband, ausgebildet ist. Das Verschlussband 1.6 ist vollflächig auf der Außenseite 1.2.4 der Ummantelung 1.2 ausgebildet. Hierdurch kann der Keder 1 zusätzlich als Befestigungselement dienen.

Figur 4 zeigt schematisch in perspektivischer Ansicht eine

Zuführungseinheit 10 zum Zuführen des Materialstreifens 3 und der

Kederseele 1.1 unabhängig voneinander für eine nachfolgende

Adaptereinheit A, wie beispielsweise eine Falteinheit 12 (in Figuren 5, 6 und 11 gezeigt) und/oder eine Verarbeitungseinheit VE, wie beispielsweise eine Nähmaschine 5 (beispielsweise in Figuren 9, 10 und 11 gezeigt). In einer Weiterbildung kann die Verarbeitungseinheit VE eine andere

Verbindungsmaschine, beispielsweise zur Stoff-, kraft- und/oder

formschlüssigen Verbindung der freien Enden der Ummantelung 1.2, sein.

Die Zuführungseinheit 10 umfasst ein Basiselement 10.1. Des Weiteren umfasst die Zuführungseinheit 10 zumindest zwei in das Basiselement 10.1 eingebrachte Durchgänge D1 , D2.

Einer der Durchgänge D1 ist in Form einer Öffnung 10.1.1 für die

Kederseele 1.1 ausgebildet. Der andere Durchgang D2 ist in Form eines Schlitzes 10.1.2 für den Materialstreifen 3 zur Bildung der Ummantelung 1.2 ausgebildet. Der kreisförmige Durchgang D1 ist über dem schlitzförmigen Durchgang D2 angeordnet und relativ zum schlitzförmigen Durchgang D2 mittig zentriert in das Basiselement 10.1 eingebracht. Durch eine solche Anordnung und Ausgestaltung der Durchgänge D1 und D2 werden die Kederseele 1.1 und der Materialstreifen 3 der Ummantelung 1.2 und damit die Ummantelung 1.2 unabhängig voneinander, aber relativ zueinander ausgerichtet und zentriert der nachfolgenden Adaptereinheit A und/oder der Verarbeitungseinheit VE zugeführt. Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Verarbeitung in einer als Falteinheit 12 ausgebildeten Adaptereinheit A und der als Nähmaschine 5 ausgebildeten Verarbeitungseinheit VE näher beschrieben. Die Zuführungseinheit 10 umfasst das Basiselement 10.1 , insbesondere eine Platte. In das Basiselement 10.1 ist die Öffnung 10.1.1 eingebracht, insbesondere eine runde Durchgangsöffnung. Die Öffnung 10.1.1 dient der Zuführung der Kederseele 1.1. Die Größe und/oder Form der

Öffnung 10.1.1 entspricht dabei im Wesentlichen der Außenform und/oder Außenabmessung der Kederseele 1.1 , so dass diese durch die

Öffnung 10.1.1 geführt werden kann.

Unterhalb der Öffnung 10.1.1 ist der Schlitz 10.1.2, insbesondere ein bogenförmiger Schlitz, eingebracht. Der Schlitz 10.1.2 dient der Zuführung des Materialstreifens 3 der Ummantelung 1.2 in die Falteinheit 12. Die Größe und/oder Form des Schlitzes 10.1.2 entspricht dabei im

Wesentlichen der Außenform und/oder Außenabmessung des

Materialstreifens 3, so dass dieser durch den Schlitz 10.1.2 geführt werden kann.

Das Dekorationselement D ist vorab auf den Materialstreifen 3 aufgebracht.

Die Öffnung 10.1.1 ist über dem Schlitz 10.1.2 und mittig zentriert relativ zum Schlitz 10.1.2 in das Basiselement 10.1 eingebracht. Durch eine solche Anordnung und Ausgestaltung von Schlitz 10.1.2 und Öffnung 10.1.1 werden die Kederseele 1.1 und der Materialstreifen 3 der Ummantelung 1.2 und damit die Ummantelung 1.2 unabhängig voneinander, aber relativ zueinander ausgerichtet und zentriert, der nachfolgenden Falteinheit 12 und/oder der Nähmaschine 5 zugeführt. Figuren 5 und 6 zeigen schematisch in perspektivischer Ansicht die Zuführungseinheit 10 mit eingeführtem Materialstreifen 3 und

Kederseele 1.1. Die Zuführungseinheit 10 ist selbstzentrierend ausgebildet. Dabei richtet die Zuführungseinheit 10 die Kederseele 1.1 relativ zum Materialstreifen 3 selbstzentrierend, insbesondere mittig, aus.

Die Bogenform des Schlitzes 10.1.2 kann dabei so geformt sein, dass der Materialstreifen 3 sich ausgangsseitig der Zuführungseinheit 10.1 um die synchron zugeführte Kederseele 1.1 faltet (wie in Figur 7 gezeigt).

Alternativ oder zusätzlich kann ausgangsseitig der Zuführungseinheit 10 die Falteinheit 12 angeordnet, beispielsweise gesteckt oder befestigt sein.

Die Falteinheit 12 ist beispielsweise als ein Falttrichter ausgebildet, dessen große Öffnung an der Zuführungseinheit 10 angeordnet ist, befestigt ist. Die kleine Öffnung ist ausgangsseitig von der Zuführungseinheit 10 weg weisend ausgerichtet und angeordnet.

Zur Fierstellung des Keders 1 werden dabei die Kederseele 1.1 und der ungefaltete Materialstreifen 3 für die Ummantelung 1.2 der Kederseele 1.1 in die Zuführungseinheit 10 derart geführt, dass die Kederseele 1.1 auf der die Innenseite 1.2.5 der Ummantelung 1.2 bildenden Oberflächenseite 3.2 des Materialstreifens 3 der Falteinheit 12 und/oder der Nähmaschine 5, zugeführt werden.

Die Bogenform des Schlitzes 10.1.3 und/oder die Form der Falteinheit 12 faltet dann den Materialstreifen 3 um die Kederseele 1.1 , wobei die längeren freien Enden der Ummantelung 1.2 als Kederfahne 1.2.1 übereinander liegen. Mit anderen Worten: Durch Anordnung von Schlitz 10.1.2 und Öffnung 10.1.1 der Zuführungseinheit 10 und die Trichterform der Falteinheit 12 und/oder Bogenform des Schlitzes 10.1.2 wird der zugeführte

Materialstreifen 3 beim Zuführen mittig um die ebenfalls zugeführte

Kederseele 1.1 gefaltet. Dabei werden die freien Enden als

Kederfahne 1.2.1 am von der Zuführungseinheit 10 abgewandten Ende, insbesondere einem schmalen, beispielsweise schlitzförmigen Ende des Trichters der Falteinheit 12 aus dieser herausgeführt und der Nadel der Nähmaschine 5 zugeführt, welche die freien Enden der Kederfahne 1.2.1 miteinander vernäht.

Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich durch Toleranzfreiheit aus. Aufgrund der oben beschriebenen, insbesondere selbstzentrierenden Zuführung von Kederseele 1.1 und Materialstreifen 3 zueinander sind keine weiteren Optimierungen und/oder Ausrichtungen erforderlich.

Die freien Enden der Kederfahne 1.2.1 werden anschließend mittels der Nähmaschine 5 anhand der Naht 1.4 miteinander vernäht (wie in Figuren 9 und 10 gezeigt).

In den Figuren 8A bis 8E sind in verschiedenen Ansichten die

Zuführungseinheit 10 gemäß Figur 4 und ein mögliches

Ausführungsbeispiel einer Falteinheit 12 mit eingeführtem Materialstreifen 3 und Kederseele 1.1 dargestellt.

Die Falteinheit 12 umfasst eine obere, trichterförmige Führung 12.1 zur Führung der Kederseele 1.1 und ein untere, trichterförmige Führung 12.2 zur Führung und Umformung des Materialstreifens 3 in eine gewünschte, im Wesentlichen runde Form vor einem Vernähen der Kederfahnen 1.2.1. Die untere trichterförmige Führung 12.2 umgibt die obere, trichterförmige

Führung 12.1 an deren Unterseite zumindest abschnittsweise konzentrisch. Dabei führt die obere, trichterförmige Führung 12.1 die Kederseele 1.1 der Öffnung 10.1.1 der Zuführungseinheit 10 und die untere, trichterförmige Führung 12.2 den Materialstreifen 3 der Ummantelung 1.2 und damit die Ummantelung 1.2 unabhängig voneinander, aber relativ zueinander ausgerichtet und zentriert der Öffnung 10.1.1 und den Schlitz 10.1.2 der Zuführungseinheit 10 zu.

Figur 9 zeigt schematisch in perspektivischer Ansicht die Nähmaschine 5 im Bereich eines Nähmaschinenfußes 5.1.

In nicht näher dargestellter Art und Weise ist eingangsseitig des

Nähmaschinenfußes 5.1 die Zuführungseinheit 10 und/oder die

Falteinheit 12 angeordnet. Insbesondere können diese in Form einer integrierten Baueinheit an der Nähmaschine 5 befestigbar, insbesondere steckbar oder schraubbar, sein. Flierzu weist beispielsweise die

Zuführungseinheit 10 Befestigungsöffnungen 11 auf.

Der Nähmaschinenfuß 5.1 ist eingerichtet, den um die Kederseele 1.1 gefalteten Materialstreifen 3 zu führen und dessen Kederfahne 1.2.1 miteinander zu vernähen. Hierzu weist der Nähmaschinenfuß 5.1 einen abgewandelten Schlitten 5.2 auf, der nur eine Kufe 5.2.1 aufweist.

Auf der Seite der entfallenen Kufe weist der Nähmaschinenfuß 5.1 einen Schlitz 5.3 auf, der eine Innenwölbung 5.3.1 aufweist, die korrespondierend zur Kontur der Kederseele 1.1 ausgebildet ist. Ebenso weist ein

feststehendes Basisteil eine Innenwölbung 5.4 auf, die ebenfalls

korrespondierend zur Kontur der Kederseele 1.1 ausgebildet ist. Figur 10 zeigt schematisch in vergrößerter Darstellung ein

Ausführungsbeispiel für den Nähmaschinenfuß 5.1 der Nähmaschine 5 mit eingeführtem und um die Kederseele 1.1 gefaltetem Materialstreifen 3 zum Einbringen der Naht 1.4 in die Kederfahne 1.2.1.

Zusammenfassend umfasst die zuvor beschriebene, in Figur 11 gezeigte Vorrichtung V zur Herstellung des oben beschriebenen Keders 1 die Zuführungseinheit 10 zur Zuführung der Kederseele 1.1 und eines ungefalteten Materialstreifens 3 für die Ummantelung 1.2 der

Kederseele 1.1 , optional über die Falteinheit 12 und somit indirekt, oder direkt in die Nähmaschine 5. Dabei ist die Zuführungseinheit 10

eingerichtet, die Kederseele 1.1 auf einer die Innenseite 1.2.5 der

Ummantelung 1.2 bildenden Oberflächenseite 3.2 des Materialstreifens 3 der Falteinheit 12 und/oder der Nähmaschine 5, zuzuführen. Dabei faltet die Zuführungseinheit 10 und/oder die Falteinheit 12 den Materialstreifen 3 um die Kederseele 1.1. Anschließend vernäht die Nähmaschine 5 die freien Enden der Ummantelung 1.2 und somit die Kederfahne 1.2.1 miteinander.

Die Zuführungseinheit 10 und/oder die Falteinheit 12 kann/können dabei integraler Teil der Nähmaschine 5 sein oder als eine separate, am

Nähmaschinenfuß 5.1 aufsetzbare, insbesondere befestigbare, Einheit ausgebildet sein. Die Zuführungseinheit 10 ist insbesondere am

Nähmaschinenfuß 5.1 auf dessen Zuführungsseite angeordnet. Die

Zuführungseinheit 10 dient dabei dem selbstzentrierenden Zuführen von Kederseele 1.1 und ungefalteten Ummantelungsmaterial zum Vernähen dieser in der Nähmaschine 5.

Mittels Einbringen des Keders 1.1 wird ein optisch anmutender,

insbesondere glatter oder faltenfreier, Sitzbezug ermöglicht, welcher auf einfache Art und Weise hergestellt ist. Figur 11 zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung V zur Herstellung des Keders 1. Die Vorrichtung V umfasst die Zuführungseinheit 10 mit zumindest zwei Durchgängen D1 , D2 zur getrennten Zuführung der Kederseele 1.1 und des mit dem Dekorationselement D versehenen Materialstreifens 3 der

Ummantelung 1.2 für die Kederseele 1.1. Weiterhin umfasst die

Vorrichtung V die der Zuführungseinheit 10 nachgeordnete

Adaptereinheit A und die der Adaptereinheit A nachgeordnete

Verarbeitungseinheit VE. Die Zuführungseinheit 10 ist eingerichtet, die Kederseele 1.1 auf einer die Innenseite 1.2.5 der Ummantelung 1.2 bildenden Oberflächenseite 3.2 des Materialstreifens 3 anzuordnen.

Die Adaptereinheit A ist eingerichtet, den Materialstreifen 3 um die

Kederseele 1.1 zu falten, wobei freie Enden der Ummantelung 1.2 von der Kederseele 1.1 abstehen und übereinander liegen, wobei die

Verarbeitungseinheit VE die übereinander liegenden freien Enden miteinander verbindet.

Bezugszeichenliste

1 Keder

1 .0 Kederkern

1.1 Kederseele

1 .2 Ummantelung 1 .2.1 Kederfahnen 1 .2.2 Außenumfang

1.2.3 Kaschierung 1.2.4 Außenseite

1.2.5 Innenseite

1.3 Ziernaht

1.4 Naht

1.5 Perforation 1.6 Verschlussband

3 Materialstreifen

3.1 , 3.2 Oberflächenseite 5 Nähmaschine

5.1 Nähmaschinenfuß

5.2 Schlitten

5.2.1 Kufe

5.3 Schlitz

5.3.1 Innenwölbung

5.4 Innenwölbung

10 Zuführungseinheit

10.1 Basiselement 10.1.1 Öffnung

10.1 .2 Schlitz 1 1 Befestigungsöffnungen

12 Falteinheit

12.1 obere Führung

12.2 untere Führung

A Adaptereinheit

D Dekorationselement D1 , D2 Durchgang

V Vorrichtung

VE Verarbeitungseinheit