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Title:
DEVICE AND METHOD FOR TRANSPORTING STRIP MATERIAL, IN PARTICULAR A HOT STRIP
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/169278
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device for producing strip material, in particular a hot strip, comprising: lateral guide elements (5) which are arranged on both sides of the strip material (4), in particular along a roller conveyor (1) having multiple rollers (2), and at least one rotating wear body (6) on every lateral guide element (5). In order to further minimise the wear of guide elements when transporting hot strips over the roller conveyor, the invention proposes a rotational speed control device (7) for adjusting a rotational speed of the at least one wear body, a position control device (9) for adjusting an extended position of the at least one wear body, and a positioning drive (13) for extending the at least one wear body into an extended position.

Inventors:
HOLZHAUER THOMAS (DE)
CRAMER ULRICH (DE)
KASTNER ANDREAS (DE)
TREUDE MAGNUS (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/050970
Publication Date:
August 27, 2020
Filing Date:
January 16, 2020
Export Citation:
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Assignee:
SMS GROUP GMBH (DE)
International Classes:
B21B39/14
Domestic Patent References:
WO2015043926A12015-04-02
WO2018219946A12018-12-06
WO2019197085A12019-10-17
WO2018219946A12018-12-06
WO2015043926A12015-04-02
WO2018219946A12018-12-06
Foreign References:
JPS5350039A1978-05-08
DE202014011026U12017-06-08
DE202014011026U12017-06-08
JPS60196106A1985-10-04
JPH05161917A1993-06-29
KR20130040291A2013-04-24
KR20130040291A2013-04-24
Other References:
ANONYMOUS: "Eco Slide Disc Operation time extended by a factor of ten", SIEMENS VAI, 1 March 2014 (2014-03-01), XP055478703
PRIMETALS TECHNOLOGIES: "Eco Slide Disc - a revolutionary side guide system for rolling mills", YOUTUBE, 15 September 2016 (2016-09-15), XP055875723, Retrieved from the Internet
PRIMETALS TECHNOLOGIES: "Eco Slide Disc senkt Wartungsaufwand im Haspeleinlauf deutlich", YOUTUBE, 9 April 2019 (2019-04-09), XP055875724, Retrieved from the Internet
Attorney, Agent or Firm:
KLÜPPEL, Walter (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Vorrichtung zum Transportieren von Bandmaterial, insbesondere Warmband, umfassend:

- eine Transportvorrichtung (1 ) zum Transportieren des Bandmaterials in einer vorbestimmten Transportrichtung über eine vorbestimmte Strecke,

- Seitenführungselemente (5), die an mindestens einer Seite der

Transportvorrichtung (1 ) angeordnet sind,

- zumindest einen rotierenden Verschleißkörper (6) an jedem

Seitenführungselement (5), wobei der Verschleißkörper (6) um eine quer zur Transportrichtung stehende Achse drehbar gelagert ist, und

- einen Rotationsantrieb (13) zum Drehen des zumindest einen

Verschleißkörpers um die Achse,

- gekennzeichnet durch

- eine Drehzahlreglereinrichtung (7) zum Regeln der Drehzahl des wenigstens einen Verschleißkörpers auf eine vorbestimmte Solldrehzahl.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1 , die einen Sensor für die

Vortriebsgeschwindigkeit des Bandmaterials auf dem Rollgang, hilfsweise für die dazu proportionale Rollendrehgeschwindigkeit umfasst und bei der die Führungsgröße der Drehzahlreglereinrichtung die Vortriebsgeschwindigkeit oder die Rollendrehgeschwindigkeit ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 , bei der die Führungsgröße der

Drehzahlreglereinrichtung (7) eine Kontaktzeit je Fläche mit dem

Bandmaterial ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1 , bei der die Führungsgröße der

Drehzahlreglereinrichtung (7) ein Rückzug in dem Bandmaterial ist.

5. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei der die Umfangsgeschwindigkeit des wenigstens einen Verschleißkörpers (6) kleiner oder gleich der Vortriebsgeschwindigkeit des Bandmaterials auf der Transportvorrichtung (1 ) ist

6. Vorrichtung nach Anspruch 5, bei der die Winkelgeschwindigkeit der Verschleißkörper (6) in der Größenordnung von 0,5 bis 10 Umdrehungen pro Minute liegt, vorzugsweise in der Größenordnung von 0,5 bis 5 Umdrehungen pro Minute.

7. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche mit

- einer Positionsreglereinrichtung (9) zum Regeln der Ausfahrposition des wenigstens einen Verschleißkörpers (6) auf eine vorbestimmte Sollposition und

- einem Positionierungsantrieb (14) zum Ausfahren des wenigstens einen Verschleißkörpers quer zu der Transportrichtung in die Sollposition.

8. Vorrichtung nach Anspruch 7, bei der die Führungsgröße der Positionsreglereinrichtung eine Kraft ist, mit der der wenigstens eine Verschleißkörper (6) gegen das Bandmaterial auf der Transportvorrichtung (1 ) gedrückt wird.

9. Vorrichtung nach Anspruch 7, die einen Sensor für eine laterale Position des Bandmaterials (10) umfasst und bei der die Führungsgröße der Positionsreglereinrichtung eine Sollposition für das Bandmaterial auf der Transportvorrichtung ist.

10. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei der der Rotationsantrieb für den wenigstens einen Verschleißkörper ein Elektromotor ist.

11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, bei der der Positionierungsantrieb ein hydraulischer Antrieb ist.

12. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei der eine Wartungsprognoseeinrichtung in Abhängigkeit von einem vorherigen

Wartungstermin und von Ereignissen seit dem vorherigen Wartungstermin einen voraussichtlichen nächsten Wartungstermin anzeigt.

13. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei der die Transportvorrichtung für das Bandmaterial (4) einen Rollgang (1 ) mit Rollen (2) umfasst.

14. Verfahren zum Transportieren von Bandmaterial, umfassend die Schritte:

Transportieren des Bandmaterials über eine Transportvorrichtung (1 ) mit Seitenführungselementen (5) an wenigstens einer Seite der Transportvorrichtung über eine vorbestimmte Strecke,

Drehen von wenigstens einem Verschleißkörper (6) an jedem Seitenführungselement (5) um eine quer zur Transportrichtung stehende Achse mit einem Rotationsantrieb (13),

Berechnen einer Solldrehzahl oder einer Drehzahländerung auf eine bestimmte Solldrehzahl des wenigstens einen Verschleißkörpers (6) durch eine Drehzahlreglereinrichtung (7),

Einstellen der berechneten Solldrehzahl oder deren Änderung bei dem Rotationsantrieb (13).

15. Verfahren nach Anspruch 14, bei dem eine Führungsgröße der Drehzahlreglereinrichtung die Vortriebsgeschwindigkeit des Bandmaterials oder die Rollendrehgeschwindigkeit des Rollgangs ist.

16. Verfahren nach Anspruch 14, bei dem die Führungsgröße der

Drehzahlreglereinrichtung (7) eine Kontaktzeit je Fläche mit dem Bandmaterial ist. 17. Verfahren nach Anspruch 14, bei der die Führungsgröße der

Drehzahlreglereinrichtung (7) ein Rückzug in dem Bandmaterial ist.

18. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 17, bei dem die Umfangsgeschwindigkeit des wenigstens einen Verschleißkörpers (6) kleiner oder gleich der Vortriebsgeschwindigkeit des Bandmaterials auf der

Transportvorrichtung (1 ) ist

19. Verfahren nach Anspruch 18, bei dem die Winkelgeschwindigkeit der Verschleißkörper (6) in der Größenordnung von 0,5 bis 10 Umdrehungen pro Minute liegt, vorzugsweise in der Größenordnung von 0,5 bis 5

Umdrehungen pro Minute.

20. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 19 mit den Schritten

Regeln der Ausfahrposition des wenigstens einen Verschleißkörpers (6) auf eine vorbestimmte Sollposition durch eine

Positionsreglereinrichtung (9) und

Ausfahren des wenigstens einen Verschleißkörpers quer zu der Transportrichtung in die Sollposition durch einen Positionierungsantrieb (14).

21. Verfahren nach Anspruch 20, bei dem die Führungsgröße der

Positionsreglereinrichtung eine Kraft ist, mit der der wenigstens eine Verschleißkörper (6) gegen das Bandmaterial auf der Transportvorrichtung (1 ) gedrückt wird.

22. Verfahren nach Anspruch 20, bei dem eine laterale Position des Bandmaterials (10) durch einen Sensor erfasst wird und die Führungsgröße der Positionsreglereinrichtung eine Sollposition für das Bandmaterial auf der Transportvorrichtung ist.

23. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 22, bei dem eine Wartungsprognoseeinrichtung in Abhängigkeit von einem vorherigen Wartungstermin und von Ereignissen seit dem vorherigen Wartungstermin einen voraussichtlichen nächsten Wartungstermin anzeigt.

Description:
Vorrichtung und Verfahren zum Transportieren von Bandmaterial, insbesondere Warmband

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Transportieren von Bandmaterial, insbesondere Warmband, nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.

Die Herstellung von Metallbändern und ihr Transport durch Transportvorrichtungen in einer vorbestimmten Transportrichtung über eine vorbestimmte Strecke sind bekannt. Die Rollgänge bringen die Metallbänder zu Bearbeitungsmaschinen für die Nachbearbeitung oder zu Haspelvorrichtungen zum Zwischenlagern. Damit die Bänder nicht seitlich von den Rollgängen rutschen, sind an den Rollgängen seitliche Führungen vorgesehen, die die Metallbänder auf den Rollgängen halten. Insbesondere beim Aufwickeln ist es erforderlich, die Metallbänder genau auszurichten, auch seitlich, um den Versatz der einzelnen Windungen des Metallbandes auf der Haspel so gering wie möglich zu halten und eine gleichmäßige Seitenfläche zu erreichen. Damit müssen die seitlichen Führungen die Metallbänder relativ eng führen. Vorrichtungen zur seitlichen Führung von Metallbändern auf Rollgängen sind in der Regel halbhohe Seitenwände, die auch als Seitenführungslineale bezeichnet werden. Diese Seitenführungslineale sind mit feststehenden Verschleißplatten versehen. Die Verschleißplatten sind hohem Verschleiß ausgesetzt, da die Kanten der laufenden Metallbänder auf den Rollgängen mehr oder weniger tiefe Riefen in die Verschleißplatten graben. Dabei tritt der Verschleiß bei den feststehenden Verschleißplatten im Wesentlichen immer an derselben Stelle auf, und die Verschleißplatten müssen daher abhängig vom Nutzungsgrad wiederholt erneuert werden. Ein Austausch der Führungen ist jedoch nur in einem Anlagenstillstand möglich, und der Wartungsaufwand ist entsprechend groß. Als Weiterentwicklung wurde daher in der DE 20 2014 011 026 U1 vorgeschlagen, bei einer Vorrichtung zur seitlichen Führung eines über eine Metallband- Fördervorrichtung laufenden Metallbandes zumindest einen kontrolliert in mehrere definierte Drehpositionen drehbaren Schleißkörper mit Schleißfläche vorzusehen, wobei die Schleißfläche im Wesentlichen plan und in allen definierten Drehpositionen parallel zu einer Führungsebene ist.

Jedoch wird unabhängig davon, wann die Drehung des Schleißteils erfolgt, der Verschleiß der Komponenten auch durch Drehen der Schleißteile nicht vollständig eliminiert, die Schleißteile werden letztendlich ungleichmäßig belastet. Außerdem hat diese Einrichtung den Nachteil, dass eine Drehung der Schleißteile nur dann möglich ist, wenn kein Band gegen das Schleißteil drückt: die Drehung kann also entweder nur zwischen zwei aufeinander folgenden Bändern oder bei Stillstand der Anlage erfolgen.

Aus WO 2015 / 043 926 A1 ist eine Scheibenseitenführung bekannt, bei der Verschleißscheiben ebenfalls schrittweise gedreht werden. Die Drehung der Verschleißscheiben erfolgt ausschließlich in den Walzpausen. Die JPH05161917 schlägt vor, zur Vermeidung von Beschädigung des Metallbandes schirmförmige Rollen zur Führung an einem Seitenlineal zu verwenden, die durch einen Flüssigkeitsstrom in einer ständigen Drehbewegung gehalten werden. Bei Kontakt mit dem Walzgut werden diese Führungen durch Reibkraft unmittelbar die Walzgutgeschwindigkeit annehmen.

JPS60195106 zeigt kontinuierlich mitlaufende Scheiben, welche mit Walzgutgeschwindigkeit angetrieben werden, wobei die Umfangsgeschwindigkeit an der Kontaktfläche gleich der Transportgeschwindigkeit des Walzgutes ist. Bei allen diesen bekannten Lösungen aus dem Stand der Technik verschleißen die feststehenden verstellbaren Verschleißkörper ausschließlich in dem begrenzten Kontaktbereich zwischen Walzgut und Führung. Dieser ungleichmäßige Verschleiß der Führungsfläche führt zu einer Funktionsbeeinträchtigung. Ein Austausch der Verschleißkörper ist in kurzen Intervallen notwendig. Die Anlagenverfügbarkeit sinkt durch die Wechselzeiten. Scheibenseitenführungen, welche in der Produktionspause mechanisch oder mit Schrittmotor verstellt werden, verschleißen punktuell in dem gleichen Bereich bis zur nächsten Verstellung. Bei den bekannten Lösungen mit kontinuierlich drehenden Scheiben nehmen diese spätestens mit Kontakt zum Walzgut durch Reibung die Transportgeschwindigkeit des Walzgutes an. Zwar wird dadurch der Verschleiß verringert, jedoch leidet die Qualität der Führung des Bandes darunter, weil die Reibkraft zwischen Walzgut und der zugaufbauenden Maschine, nämlich des Treibers oder der Haspel fehlt. Dieser Zustand tritt in Warmwalzwerken immer beim Verlassen des Bandendes aus dem letzten Fertiggerüst auf. Hierdurch wird die Wickelqualität des Bundes negativ beeinflusst wegen erhöhter Teleskopizität und verlaufender Wicklungen.

Ausgehend von dem genannten Stand der Technik stellt sich die Erfindung die Aufgabe, den Verschleiß von Führungselementen beim Transport von Warmbändern weiter zu minimieren und dadurch die Wartungsintervalle zu vergrößern.

Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung zum Transportieren von Bandmaterial nach Anspruch 1 sowie ein Verfahren zum Transportieren von Bandmaterial nach Anspruch 14. Bevorzugte Ausführungsformen sind Gegenstand der jeweiligen Unteransprüche.

Transportvorrichtungen umfassen beispielsweise Überleitbleche oder Rollgänge, um mit ihrer Hilfe die Metallbänder über eine bestimmte Strecke zu transportieren. In gleicher Weise werden Metallbleche über eine bestimmte Strecke transportiert. Die Erfindung betrifft in gleicher Weise auch den Transport von Blechen, wobei aus Gründen der Einfachheit im Folgenden ausschließlich der Begriff des Bandmaterials verwendet wird, ohne einschränkend zu wirken.

Die Erfindung beruht auf der Überlegung, dass die Seitenführungselemente mit rotierenden Verschleißkörpern versehen werden. Die Verschleißkörper werden kontinuierlich gedreht, während die Bänder zum Haspel geführt werden. Hierdurch wird ein geringerer und gleichmäßiger Verschleiß an den Kontaktflächen erzeugt. Gleichzeitig wird die nutzbare Verschleißfläche an den Kontaktstellen zwischen Walzgut und Führung im Vergleich zu Verschleißkörpern, welche nicht verstellbar bzw. drehbar sind, vergrößert. Durch die Drehung der Verschleißkörper entsteht an der Kontaktfläche eine Reibkraft, welche der Transportrichtung des Bandes entgegenwirkt. Die Drehgeschwindigkeit der Verschleißkörper ist regelbar. Insbesondere wird die Rotationsgeschwindigkeit der rotierenden Verschleißkörper in Abhängigkeit von der Walzgeschwindigkeit geregelt, jedoch immer so, dass die Umfangsgeschwindigkeit der Verschleißkörper kleiner ist als die Transportgeschwindigkeit des Walzguts. Insbesondere liegt die Winkelgeschwindigkeit der Verschleißkörperscheiben dabei in der Größenordnung von 0,5 bis 10 Umdrehungen pro Minute, bevorzugt 0,5 bis 5 Umdrehungen pro Minute.

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird die Winkelgeschwindigkeit der Verschleißkörper nach der Bandzugspannung geregelt. Insbesondere wenn ein Schwellenwert der Bandzugspannung z.B. nach Verlassen des Bandes aus dem Walzspalt unterschritten wird, kann die Winkelgeschwindigkeit in besonderer Weise eingestellt werden, so dass sich über die Reibung eine verbesserte Führung und ein geringerer Mittenverlauf des Bandes ergibt. Die Umfangsgeschwindigkeit liegt dann bei einem niedrigeren Wert als im normalen Betrieb. Die Kontaktzeit je Fläche kann über die regelbare Drehgeschwindigkeit in Abhängigkeit von der Walzgutgeschwindigkeit beeinflusst werden. Mit der Rotation der Verschleißkörper ändert sich die Kontaktfläche kontinuierlich und damit auch der Verschleißbereich, so dass die Verschleißkörper über die Führungszeit effizienter genutzt werden. Die Verschleißkörper sind lateral, d.h. in und entgegen der Richtung ihrer Rotationsachse ausfahrbar, so dass das Führen des Walzgutes über Positions und Kraftregelung der Ausfahreinrichtung beeinflusst werden kann.

Unter dem Begriff „ausfahrbar“ wird die laterale Positionierung insgesamt verstanden. Dabei sind die individuelle Positionierung von mindestens einem Verschleißkörper sowie die Positionierung von mindestens einem Verschleißkörper in Wirkverbindung gemeinsam mit dem Seitenführungselement gleichermaßen mit umfasst. Verglichen mit dem Stand der Technik kann bei der erfindungsgemäßen Lösung ein kontinuierlicher und geringerer Verschleiß erwartet werden ohne die nachteiligen Führungseigenschaften aufgrund von fehlender Rückzugskraft, wie es bei den bekannten kontinuierlich mit Walzgutgeschwindigkeit drehenden Einrichtungen im Stand der Technik der Fall ist.

Die Größe der Verschleißkörper ist insbesondere von den Platzverhältnissen zwischen der Transportvorrichtung, insbesondere dem Rollgang, und Seitenführungselementen abhängig. Weiterentwicklungen der Erfindung bestehen u.a. in einer Kühlung der Lineale durch eine Linealkühlung, einer Benetzung der sich drehenden Verschleißkörperscheiben mit Emulsion, einer zusätzlichen Kraftmessung direkt am Lineal und einer intelligenten Software für die Vorhersage des nächsten Wechsels der Verschleißkörperscheiben durch Analyse des bisherigen Verlaufs des aktuellen Walzprogramms. Die Erfindung hat u.a. den Vorteil, dass sich durch die Wahl der Winkelgeschwindigkeit der Verschleißkörperscheiben die Kontaktzeit von Verschleißkörperscheibe und Band auf einen gewünschten Wert einstellen lässt. Zudem ist die Relativgeschwindigkeit zwischen Verschleißkörper und Walzgut bei der vorgeschlagenen Lösung niedriger als im Stand der Technik, was sich positiv auf den Verschleiß auswirkt.

Weitere Vorteile der Erfindung können darin gesehen werden, dass sich die Einsatzzeit der Führungen und somit Anlagenverfügbarkeit erhöht, auch weil aufgrund von gleichmäßigerem Verschleiß der Verschleißkörper weniger Reparaturarbeiten für den Einbau von Ersatzteilen anfallen. Ferner wird die Wickelqualität durch Rückzugskraft speziell am Bandende verbessert. Damit hängt auch die Reduzierung von Bandkantenbeschädigungen zusammen. Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung von bevorzugten Ausführungsformen, bei der Bezug genommen wird auf die beigefügte Zeichnung.

Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung zum Herstellen und insbesondere Transportieren von Bandmaterial gemäß einer Ausführungsform der Erfindung in Draufsicht.

Fig. 2 zeigt das Blockschaltbild einer Regelung der Drehzahl der Verschleißkörper gemäß einer Ausführungsform der Erfindung. Fig. 3 zeigt die Ausführungsform nach Fig. 1 in perspektivischer Ansicht.

Fig. 4 zeigt das Blockschaltbild einer Regelung der Druckerzeugung zum Ausfahren der Verschleißkörper gemäß einer Ausführungsform der Erfindung. Die Zeichnung ist nicht maßstäblich und in einigen Bereichen werden Elemente hervorgehoben, um Funktionen zu betonen. Für gleiche oder gleich wirkende Elemente werden dieselben Bezugszeichnungen verwendet, soweit nichts anderes gesagt ist.

Fig. 1 zeigt einen Rollgang 1 mit Rollen 2, über die ein Bandmaterial 4 transportiert wird. Die Rollen 2 werden durch Motoren 3 angetrieben, so dass das Bandmaterial in der Darstellung von links nach rechts gebracht wird. Dem Fachmann ist klar, dass die Erfindung nicht auf einen Rollgang als Transportvorrichtung beschränkt ist, sondern statt eines Rollganges auch z. B. Überleitbleche als Transportvorrichtung eingesetzt werden können. Im Folgenden wird jedoch ohne Beschränkung der Allgemeinheit vorwiegend auf einen Rollgang Bezug genommen.

Um ein seitliches Fierabfallen des Bandmaterials 4 von dem Rollgang 1 zu verhindern, ist der Rollgang mit Seitenführungselementen 5 versehen, die vorzugsweise beidseitig des Bandmaterials 4 insbesondere in Flöhe des Rollgangs 1 mit seinen mehreren Rollen 2 angeordnet sind. Wie in der Einleitung beschrieben, sind diese Seitenführungselemente 5 jedoch einem erhöhten Verschleiß unterworfen. Um den Verschleiß durch das Bandmaterial 4 auf eine größere Fläche zu verteilen, sind an den Seitenführungselementen 5 auf beiden Seiten des Rollgangs 1 mehrere rotierende Verschleißkörper 6 angeordnet. Jeder der Verschleißkörper 6 ist um seine parallel zu den Rollen des Rollgangs liegende Symmetrieachse drehbar gelagert und wird durch einen Rotationsantrieb 13 in eine Drehbewegung um seine Symmetrieachse versetzt. Dabei kann jeder Verschleißkörper einen eigenen Rotationsantrieb aufweisen, oder ein Rotationsantrieb treibt mehrere oder alle Verschleißkörper an.

Die Drehgeschwindigkeit des Verschleißkörpers 6 wird erfindungsgemäß abhängig von der Vortriebsgeschwindigkeit des Bandmaterials 4 auf dem Rollgang 1 auf eine vorbestimmte Solldrehzahl geregelt. Dazu umfasst die Vorrichtung einen Sensor 8 für die Rollendrehgeschwindigkeit. Dessen Ausgangssignal , welches die Rollendrehgeschwindigkeit repräsentiert, dient als Führungsgröße einer Drehzahlreglereinrichtung 7 für den Verschleißkörper.

Alternativ wird die Drehgeschwindigkeit des Verschleißkörpers 6 abhängig von einer Kontaktzeit je Fläche mit dem Bandmaterial auf eine vorbestimmte Solldrehzahl geregelt. In diesem Fall umfasst die Vorrichtung einen nicht dargestellten Sensor für die Kontaktzeit zwischen Verschleißkörper und Bandmaterial. In Abhängigkeit von dieser Kontaktzeit wird die Geschwindigkeit des Verschleißkörpers gewählt, d.h. die Kontaktzeit wird als Führungsgröße der Drehzahlreglereinrichtung verwendet.

In beiden Fällen wird die Drehgeschwindigkeit des Verschleißkörpers jedoch so geregelt, dass die Umfanggeschwindigkeit des Verschleißkörpers kleiner oder gleich der Vortriebsgeschwindigkeit des Bandmaterials auf dem Rollgang ist. Insbesondere hat sich eine Winkelgeschwindigkeit der Verschleißkörper in der Größenordnung von 0,5 bis 10 Umdrehungen pro Minute, bevorzugt 0,5 bis 5 Umdrehungen pro Minute als optimal herausgestellt.

Die Regelung der Drehgeschwindigkeit der Verschleißkörper ist in Fig. 2 zusammengefasst. Der Regler 7 liest als Führungsgröße das Ausgangssignal eines Sensors 8 für die Rollengeschwindigkeit des Rollgangs 1. Der Regler 7 gibt in Abhängigkeit von der Rollengeschwindigkeit ein Stellgrößesignal an eine Stromversorgung 11 für den Rotationsantrieb des Verschleißkörpers. Je nach Störgröße bzw. tatsächlicher Rollengeschwindigkeit des Rollgangs 1 resultiert eine Drehzahländerung für den Antrieb der Verschleißkörper, so dass die Drehzahl des Verschleißkörpers immer an die Rollengeschwindigkeit des Rollgangs angepasst wird. Vorzugsweise ist der Rotationsantrieb für den wenigstens einen Verschleißkörper ein Elektromotor. In einer weiteren Ausführungsform wird die Drehgeschwindigkeit der Verschleißkörper 6 abhängig von einem gemessenen Bandzug auf eine vorbestimmte, bevorzugt reduzierte Solldrehzahl geregelt. Bei Unterschreiten eines definierten Schwellenwertes des Bandzuges, z.B. wenn das Band das letzte Walzgerüst verlässt, wird die Solldrehzahl so gesenkt, dass sich durch die Reibung eine Erhöhung des Bandzuges ergibt.

Diese Regelung kann mit einer oder beiden vorgenannten Regelungen verknüpft oder überlagert werden.

Über die regelbare Einstellung der Drehgeschwindigkeit der Verschleißkörper 4 hinaus wird auch die laterale Position des Bandmaterials 4 auf dem Rollgang 1 auf eine vorbestimmte Sollposition geregelt. Dazu umfasst die Vorrichtung eine Positionsreglereinrichtung 9 zum Regeln einer Ausfahrposition des wenigstens einen Verschleißkörpers. Fig. 3 zeigt eine Ausführungsform eines Rollgangs 1 mit einer Regelung für die Zentrierung des Bandmaterials 4 auf dem Rollgang 1. Die Zentrierung des Bandmaterials 4 erfolgt durch die Verschleißkörper 6, die lateral, d.h. quer zur Transportrichtung des Bandmaterials 4 ausfahrbar sind. Da das Bandmaterial 4 lose auf den Rollen 2 aufliegt, lässt sich das Bandmaterial durch das Ausfahren der Verschleißkörper ohne weiteres lateral verschieben und insbesondere auf dem Rollgang 1 zentrieren. Hierzu weist die Vorrichtung einen Positionierungsantrieb 14 zum Ausfahren des wenigstens einen Verschleißkörpers bis zu einer Ausfahrposition auf. In einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist die Führungsgröße eine Kraft, mit der der Verschleißkörper 6 gegen das Bandmaterial 4 auf dem Rollgang 1 gedrückt wird. Indem die Kraft erfasst wird, kann das Bandmaterial 4 in einer einmal vorgegebenen Position auf dem Rollgang 1 gehalten werden.

In einer bevorzugten, besonders praxistauglichen Ausführungsform wird der mindestens eine Verschleißkörper in Wirkverbindung gemeinsam mit den Seitenführungselementen in die Ausfahrposition verfahren. Alternativ kann die Positionierungsreglereinrichtung 9 als Führungsgröße die Vorgabe einer lateralen Position einiesen. Dazu umfasst die Vorrichtung einen Sensor 10 für eine laterale Position des Bandmaterials auf dem Rollgang. Als Positionierungsantrieb wird vorzugsweise ein hydraulischer Antrieb eingesetzt.

Die Regelung der lateralen Position des Bandmaterials 4 auf dem Rollgang 1 ist in Fig. 4 zusammengefasst. Der Regler 9 bestimmt den Flydraulikdruck eines Druckgebers 12 für den Hydraulikantrieb. Der Druckgeber 12 stellt damit das Stellglied bzw. die Regelstrecke des Regelkreises für die Regelung der Position de rotierenden Verschleißkörpers 6 quer zur Transportrichtung des Bandmaterials auf der Transportvorrichtung dar. Die tatsächliche laterale Position des Bandes auf dem Rollgang wird von dem Druckgeber 12 berücksichtigt. Je nach dieser Bandposition gibt der Druckgeber 12 ein Korrektursignal zur Druckänderung aus.

Die Regelungen der Vorrichtung werden vorzugsweise um eine nicht dargestellte Wartungsprognoseeinrichtung erweitert, die in Abhängigkeit von einem vorherigen Wartungstermin und von Ereignissen seit dem vorherigen Wartungstermin einen voraussichtlichen nächsten Wartungstermin anzeigt.

Das erfindungsgemäße Verfahren zum Transportieren von Bandmaterial wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren näher beschrieben:

Das Verfahren sieht zunächst den Transport des Bandmaterials über die Transportvorrichtung 1 mit Seitenführungselementen 5 an den Seiten der Transportvorrichtung vor. Vorzugsweise sind die Seitenführungselemente an beiden Seiten der Transportvorrichtung angeordnet, wenigstens aber an einer Seite der Transportvorrichtung. Auf der Transportvorrichtung wird das Bandmaterial über eine vorbestimmte Strecke z.B. zum Haspel transportiert. Um den Verschleiß an den Seitenführungselementen durch die Reibung des Bandmaterials zu verringern, sind Verschleißkörper 6 an jedem Seitenführungselement 5 vorgesehen, die um eine quer zur Transportrichtung stehende Achse gedreht werden. Dazu sind die Verschleißkörper an dem Seitenführungselement jeweils mit einem Rotationsantrieb 13 ausgestattet. Die Solldrehzahl des Rotationsantriebs 13 ist regelbar und wird durch die Drehzahlreglereinrichtung 7 vorgegeben. Statt direkt die Solldrehzahl vorzugeben kann die Drehzahlreglereinrichtung 7 auch die Drehzahländerung ermitteln, die erforderlich ist, um auf die Solldrehzahl zu kommen. Die berechnete Solldrehzahl bzw. die Änderung der momentanen Drehzahl wird bei dem Rotationsantrieb 13 eingestellt.

Die Solldrehzahl der Verschließkörper hängt von der Vortriebsgeschwindigkeit des Bandmaterials auf der Transportvorrichtung ab. Bei der Einstellung der Solldrehzahl des Rotationsantriebs 13 durch die Drehzahlreglereinrichtung 7 kann als Führungsgröße der Drehzahlreglereinrichtung die Vortriebsgeschwindigkeit des Bandmaterials oder die Rollendrehgeschwindigkeit des Rollgangs dienen. Alternativ kann als Führungsgröße der Drehzahlreglereinrichtung 7 die Kontaktzeit je Fläche mit dem Bandmaterial dienen. Damit wird sichergestellt, dass die Verschleißkörper 6 nicht zu sehr durch das Bandmaterial aufgeheizt werden. Als weitere Alternative kann als Führungsgröße der Drehzahlreglereinrichtung 7 auch der Rückzug in dem Bandmaterial dienen. Damit lässt sich insbesondere die Wickelqualität am Bandende auf dem Flaspel überwachen. Mit der Regelung der Solldrehzahl der Verschleißkörper lassen sich auch Bandkantenbeschädigungen beim Transport des Bandmaterials minimieren. Dazu wird die Umfangsgeschwindigkeit des Verschleißkörpers bzw. der Verschleißkörper 6 in Abhängigkeit von der Vortriebsgeschwindigkeit des Bandmaterials auf der Transportvorrichtung 1 derart eingeregelt, dass die Umfangsgeschwindigkeit dabei kleiner oder gleich der Vortriebsgeschwindigkeit des Bandmaterials auf der Transportvorrichtung 1 ist. Mit der von der Vortriebsgeschwindigkeit des Bandmaterials abhängigen Umfangsgeschwindigkeit der Verschleißkörper ergibt sich als Winkelgeschwindigkeit der Verschleißkörper eine Drehzahl in der Größenordnung von 0,5 bis 10 Umdrehungen pro Minute. Vorzugsweise wird die Drehzahl auf 0,5 bis 5 Umdrehungen pro Minute eingeregelt.

Da die Verschleißkörper 6 erfindungsgemäß in und entgegen der Richtung ihrer Rotationsachse ausfahrbar sind, kann ihre Ausfahrposition durch eine Positionsreglereinrichtung 9 auf eine vorbestimmte Sollposition eingeregelt werden. Das Ausfahren des Verschleißkörpers quer zu der Transportrichtung in die Sollposition erfolgt dabei durch den Positionierungsantrieb 14 des Verschleißkörpers 6. Bei der Regelung der Sollposition des Verschleißkörpers wird als Führungsgröße der Positionsreglereinrichtung die Kraft erfasst, mit der der wenigstens eine Verschleißkörper 6 gegen das Bandmaterial auf der Transportvorrichtung 1 gedrückt wird. Alternativ kann die laterale Position des Bandmaterials 10 durch einen Sensor erfasst werden, so dass als Führungsgröße der Positionsreglereinrichtung eine Sollposition für das Bandmaterial auf der Transportvorrichtung dient.

Bezugszeichen

1 Rollgang

2 Rolle

3 Rollenantrieb

4 Bandmaterial

5 Seitenführungselement

6 rotierender Verschleißkörper

7 Drehzahlregler Verschleißkörper

8 Sensor Rollengeschwindigkeit

9 Positionsregler Verschleißkörper

10 Sensor Sollposition von Bandmaterial 11 Stromversorgung Rollenantrieb

12 Druckgeber Hydraulikantrieb

13 Rotationsantrieb

14 Positionierungsantrieb