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Title:
DEVICE AND METHOD FOR USING AUDIO PLUG-INS IN A MIXING CONSOLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2008/122351
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a device for using audio plug-ins in a mixing console. Said device comprises a mixing console and a computer. The mixing console is equipped with a control panel and signal-processing electronics while the computer is equipped with an audio interface. Audio plug-ins can be installed on the computer, an audio plug-in host for receiving plug-ins being installed on the computer. The mixing console is provided with a plug-in control system. The computer and the mixing console are interconnected by means of audio tie lines and at least one control wire. Everything, including the audio plug-ins, can be controlled from the mixing console. The invention further relates to a method for using audio plug-ins in a mixing console. In said method, a control system of the mixing console automatically looks for audio plug-ins to be used in a file folder that contains plug-ins and is installed on the computer, and the audio plug-ins are each allocated to an effect slot (FX-Slot). The audio tie lines required for the effect slot are assigned such that the audio plug-in is available for use in the mixing console.

Inventors:
MUSSEL JAN CHRISTOPHER (DE)
Application Number:
PCT/EP2008/002227
Publication Date:
October 16, 2008
Filing Date:
March 20, 2008
Export Citation:
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Assignee:
LAWO AG (DE)
MUSSEL JAN CHRISTOPHER (DE)
International Classes:
H04H60/04; H04H7/00
Domestic Patent References:
WO2003087980A22003-10-23
WO2004079486A22004-09-16
Foreign References:
EP1507359A12005-02-16
EP1580910A22005-09-28
Other References:
ANONYMOUS: "AWS 900+ Owner's Manual" INTERNET ARTICLE, [Online] XP002503503 June 2006 Gefunden im Internet: URL:http://www.solidstatelogic.com/docs/AWS900+_Owners_Manual.pdf>
Attorney, Agent or Firm:
LEMPERT, Jost, LL.M. et al. (Karlsruhe, DE)
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Claims:

Patentansprüche

1. Vorrichtung zur Nutzung von Audio-Plugins in einem Mischpult, mit einem Mischpult und einem Rechner, wobei das Mischpult ein Bedienpaneel und eine Signal verar- beitende Elektronik und der Rechner eine Audio- Schnittstelle aufweist und auf ihm Audio-Plugins installierbar sind,

dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Rechner (1) ein Audio-Plugin-Host (1.2) zur Aufnahme von Plugins

(1.2.1) installiert ist, dass das Mischpult ein Plugin- Steuersystem aufweist, dass Rechner (1) und Mischpult (2) durch Audio-Verbindungen (Audio-Tielines 3.1) und mindestens eine Steuerleitung (3.2) miteinander verbun- den sind und dass die gesamte Steuerung, einschließlich die der Audio-Plugins vom Mischpult (2) vornehmbar ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuersystem (2.2) Effekt-Slots (FX-Slots) (2.2.2) aufweist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Mischpult (2) mit einer grafischen Nutzeroberfläche (GUI 2.3) versehen ist.

4. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rechner (1) einen RDP-

Server und das Mischpult (2) einen RDP-Client aufweist und der Rechner (1) derart vom Mischpult (2) mittels des RDP-Protokolls bedienbar ist.

5. Verfahren zur Nutzung von Audio-Plugins in einem Mischpult, insbesondere mittels einer Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass einzusetzende Audio- Plugins von einem Steuersystem des Mischpults automatisch in einem auf einem Rechner installierten Plugins enthaltenen Ordner gesucht werden und dass die Audio- Plugins jeweils einem Effekt-Slot (FX-Slot) zugewiesen werden, wobei die für diesen notwendigen Audio- Linienverbindungen (Audio-Tielines) belegt werden, wodurch das Audio-Plugin zur Nutzung im Mischpult zur Verfügung steht.

6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass bei Zuweisung eines Plugins zu einem Effekt-Slot für diesen automatisch freie Audio-Verbindungen belegt und wieder freigegeben werden, wenn der jeweilige Effekt- Slot deaktiviert wird.

7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass bei Zuweisung eines Audio-Plugins zu einem Effekt-Slot ein Datenstamm mit Name und allen Parametern des Audio-Plugins aufgebaut und ausschließlich vom Steuersystem des Mischpults verwaltet wird, wodurch durch das Mischpult alle Parameter des Audio-Plugins auf dem Rechner steuerbar sind.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuweisung der Audio-Plugins zu einem jeweiligen FX-Slot sowie die Audio-

Linienverbindungen in der obersten Ablageinstanz des Steuersystems des Mischpults durchgeführt werden.

9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeich- net, dass der Datenstamm des Audio-Plugins vollständig im Snapshot oder im Pass der dynamischen Automation des Steuersystems des Mischpults abgespeichert wird und beim Wiedergeben des Snapshots oder des Automationspasses die Audio-Plugins auf dem Rechner automatisch mit den Daten des jeweiligen Datenstamms aus dem Steuersystem parametrisiert werden.

10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die gespeicherten Daten vom Steuersystem eines Misch- pults auf das Steuersystem eines anderen Mischpults portierbar sind.

11. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass, wenn beim Laden eine Audio- Produktion und/oder des Datenstammes ein Audio-Plugin nicht auf dem Rechner auffindbar ist, die das Audio- Plugin betreffenden Daten ignoriert, Produktions-, Snapshot- und Automationsdaten aber geladen werden.

12. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass Fenster der grafischen Nutzeroberfläche der Audio-Plugins vollständig mittels eines auf dem Mischpult installierten RDP-Clients auf einen Bildschirm des Mischpults portiert werden.

13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass beim Zugriff des RDP-Clients des Mischpults auf den Rechner ein dort aktuell angemeldeter Benutzer automatisch abgemeldet und ein Benutzerzugriff aus- schließlich für das Steuersystem des Mischpults aufge-

baut wird .

14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass Fenster des Audio-Plugins auf dem Rech- ner automatisch auf Vollbild geschaltet und derart auf dem Bildschirm sonstige Menü- und Taskleisten ausgeblendet werden, so dass nur die Fenster des Audio- Plugins auf dem Bildschirm angezeigt werden und ein direkter Eingriff auf den Rechner derart gesperrt ist.

Description:

Vorrichtung und Verfahren zur Nutzung von Audio-Plugins in einem Mischpult

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Nutzung von Audio-Plugins in einem Mischpult, mit einem Mischpult und einem Rechner, wobei das Mischpult ein Bedienpaneel und eine Signal verarbeitende Elektronik und der Rechner eine Audio- Schnittstelle aufweist und auf ihm Audio-Plugins installierbar sind sowie ein Verfahren zur Nutzung von Audio- Plugins in einem Mischpult.

Audio-Plugins sind softwarebasierte Implementationen zur

Klangveränderung oder Klangerzeugung. Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf Audio-Plugins der virtuellen Studiotechnologie (VST) . Hierbei handelt es sich um eine Schnittstelle für Software im Audiobereich, die den Dialog zwi- sehen einem sogenannten VST-Host, wie einer Audio- Arbeitsstation und virtuellen Instrumenten bzw. Effekten ermöglicht, die sich dadurch innerhalb einer Audio- Arbeitsstation als Plugins betreiben lassen. Diese VST- Schnittstelle ist die am weitesten verbreitete, so dass die Erfindung sich insbesondere auf diese bezieht.

Audio-Plugins werden bisher insbesondere in sogenannten digitalen Audio-Arbeitsstationen (digital Audio Workstation DAW) verwendet. Dabei wird in einem Signalweg der Audio- Arbeitsstation ein Plugin eingesetzt, so dass die Klangbe-

arbeitung innerhalb eines einzelnen Kanals zur Verfügung steht. Durch Plugins sind so unterschiedlichste Klangveränderungen möglich, wie einfaches Verändern der Klangfarbe (Equalizer) , Halleffekte, aber auch Rauschentfernung und Knackentfernung, beispielsweise bei alten Schallplatten etc. Nachdem derartige Plugins für unterschiedliche Einsatzzwecke und Effekte bei digitalen Audio- Arbeitsstationen (Audio-Workstations) zur Verfügung stehen, werden die hierdurch gegebenen Klangveränderungsmöglichkei- ten in verstärktem Maße auch bei professionellen und insbesondere auch bei Veranstaltungen, wie Konzertveranstaltungen unmittelbar einsetzbaren Mischpulten verlangt (wo solche Audio-Arbeitsstationen selbstverständlich nicht eingesetzt werden können) . Um für Audio-Arbeitsstationen entwi- ekelte Audio-Plugins in digitalen Mischpulten einsetzen zu können, müssen diese Plugins angepasst werden. Wenn ein Mischpulthersteller derartige Audio-Plugins zum Einsatz für seine Mischpulte und zum direkten Einsatz bei diesen selbst entwickeln wollte, so würde dies eine Verdopplung der Ar- beit bedeuten. Auch schaffen solche Audio-Plugins oft eine "persönliche" Klangfarbe des Entwicklers, die gewünscht werden kann.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, unter Ver- meidung der vorgenannten Nachteile eine Vorrichtung und ein Verfahren zu schaffen, mittels derer herkömmliche Audio- Plugins, wie sie bei digitalen Audio-Arbeitsstationen eingesetzt werden auch zum Einsatz bei Mischpulten nutzbar zu machen, um dem Anwender von Mischpulten das gleiche Resul- tat in der Bedienung und Anwendung zur Verfügung zu stellen, wie es bei digitalen Audio-Arbeitsstationen gegeben ist.

Zur Lösung der genannten Aufgabe sieht die Erfindung eine Vorrichtung der eingangs genannten Art vor, welche dadurch

gekennzeichnet ist, dass auf dem Rechner ein Audio-Plugin- Host zur Aufnahme von Plugins installiert ist, dass das Mischpult ein Plugin-Steuersystem aufweist, dass Rechner und Mischpult durch Audio-Verbindungen und mindestens eine Steuerleitung miteinander verbunden sind und dass die gesamte Steuerung, einschließlich die der Audio-Plugins vom Mischpult vornehmbar ist.

Weiterhin sieht die Erfindung zur Lösung der genannten Auf- gäbe bei einem Verfahren der oben genannten Art vor, dass einzusetzende Audio-Plugins von einem Steuersystem des Mischpults automatisch in einem auf einem Rechner installierten Plugins enthaltenen Ordner gesucht werden und dass die Audio-Plugins jeweils einem Effekt-Slot (FX-Slot) zuge- wiesen werden, wobei die für diesen notwendigen Audio- Verbindungen (Audio-Tielines) belegt werden, wodurch das Audio-Plugin zur Nutzung im Mischpult zur Verfügung steht.

Erfindungsgemäß ist also ein Audio-Mischpult, regelmäßig ein digitales Audio-Mischpult, direkt mit einem Rechner verbunden, wobei es sich um einen hochleistungsfähigen PC mit einem üblichen auf solchen Rechnern laufenden Betriebssystem handeln kann. Der Rechner weist eine Audio- Schnittstelle auf, wobei diese beliebiger Art sein kann, beispielsweise eine AES-Schnittstelle (AES-Stereo IN/OUT) oder eine AES-10-Schnittstelle. Die Steuerverbindung ist vorzugsweise eine Ethernet-basierte TCP/IP-Verbindung. Der Audio-Plugin-Host empfängt und überträgt über die Schnittstelle Wertänderungen an ein Audio-Plugin, wobei er die Wertänderungen nicht selbst verwaltet, sondern sie an das Steuersystem des Mischpults sendet, das diese verwaltet, ändert und speichert.

Für den Kern des Mischpultsteuersystems besteht kein Unter- schied zwischen eigenen DSP-Parametern und Plugin-

Parametern. Nur die Kommunikation mit der Audio- Verarbeitung, im einen Fall mittels ATM zur DSP-Karte, ins ¬ besondere einer proprietären DSP-Karte im anderen Fall mittels TCP/IP zum Plugin-Host und dann zum Plugin, unter- scheidet sich. Alle Operationen, die auf Mischpult- Parameter angewendet werden können, ergeben sich auch für Plugin-Parameter .

Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist weiterhin in bevorzug- ter Weise dadurch ausgebildet, dass das Steuersystem Effekt-Slots (FX-Slots) aufweist und/oder dass das Mischpult mit einer grafischen Nutzeroberfläche (GUI) versehen ist. Ein Plugin- oder Effekt-Slot ist ein virtueller freier Platz für eine Plugin-Instanz.

Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sehen vor, dass bei Zuweisung eines Plugins bei einem Effekt-Slot für diesen automatisch freie Audio-Verbindungen belegt und wieder freigegeben werden, wenn der jeweilige Effekt-Slot de- aktiviert wird, wobei insbesondere bei Zuweisung eines Audio-Plugins zu einem Effekt-Slot ein Datenstamm mit Name und allen Parametern des Audio-Plugins aufgebaut und ausschließlich vom Steuersystem des Mischpults verwaltet wird, wodurch durch das Mischpult alle Parameter des Audio- Plugins auf dem Rechner steuerbar sind.

Zur Weiterverarbeitung sieht die Erfindung in bevorzugter Ausgestaltung weiterhin vor, dass die Zuweisung der Audio- Plugins zu einem jeweiligen FX-Slot sowie die Audio- Verbindungen in der obersten Ablageinstanz des Steuersystems des Mischpults durchgeführt werden und/oder dass der Datenstamm des Audio-Plugins vollständig im Snapshot oder im Pass der dynamischen Automation des Steuersystems des Mischpults abgespeichert wird und beim Wiedergeben des Snapshots oder des Automationspasses die Audio-Plugins auf

dem Rechner automatisch mit den Daten des jeweiligen Datenstamms aus dem Steuersystem parametrisiert werden, wobei im letzteren Falle insbesondere die gespeicherten Daten vom Steuersystem eines Mischpults auf das Steuersystem eines anderen Mischpults portierbar sind.

Darüber hinaus kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass, wenn beim Laden eine Audio-Produktion und/oder des Datenstammes ein Audio-Plugin nicht auf dem Rechner auffindbar ist, die das Audio-Plugin betreffenden Daten ignoriert,

Produktions-, Snapshot- und Automationsdaten aber geladen werden.

Gemäß einer äußerst bevorzugten Ausgestaltung der erfin- dungsgemäßen Vorrichtung ist vorgesehen, dass der Rechner einen RDP-Server und das Mischpult einen RDP-Client aufweist und der Rechner derart vom Mischpult mittels des RDP- Protokolls bedienbar ist. Demgemäß sieht das erfindungsgemäße Verfahren in Weiterbildung vor, dass Fenster der gra- fischen Nutzeroberfläche der Audio-Plugins vollständig mittels eines auf dem Mischpult installierten RDP-Clients auf einen Bildschirm des Mischpults portiert werden, wobei insbesondere beim Zugriff des RDP-Clients des Mischpults auf den Rechner ein dort aktuell angemeldeter Benutzer automa- tisch abgemeldet und ein Benutzerzugriff ausschließlich für das Steuersystem des Mischpults aufgebaut wird und/oder Fenster des Audio-Plugins auf dem Rechner automatisch auf Vollbild geschaltet und derart auf dem Bildschirm sonstige Menü- und Taskleisten ausgeblendet werden, so dass nur die Fenster des Audio-Plugins auf dem Bildschirm angezeigt werden und ein direkter Eingriff auf den Rechner derart gesperrt ist.

Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und aus der nachfolgenden Beschreibung,

in der ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung unter Bezugnahme auf die Zeichnung im Einzelnen erläutert ist. Dabei zeigt:

Fig. 1 die Systemstruktur einer erfindungsgemäßen

Vorrichtung;

Fig. 2 den Ablauf bei einer Parameter-änderung durch einen Benutzer; und

Fig. 3 das Laden abgespeicherter Werte.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist einen herkömmlichen Rechner 1, wie einen leistungsfähigen PC mit einem üblichen Betriebssystem auf. Weiterhin beinhaltet die erfindungsgemäße Vorrichtung ein digitales Mischpult 2.

Der Rechner 1 weist insbesondere eine Audio-IN/OUT- Schnittstelle 1.1 auf. Weiterhin ist auf ihm ein Plugin- Host oder -Server 1.2 installiert und es sind auf ihm Plugins 1.2.1, 1.2.2 gespeichert, die je nach Anforderung des Mischpults 2 bzw. eines Steuersystems 2.2 zur Steuerung der Plugins verarbeitet werden können. Die Kommunikation der Audio-Plugis mit dem Plugin-Host erfolgt über einen VST- Callback 1.3.

Das Mischpult 2 weist weiterhin eine Signal verarbeitende Elektronik 2.1 auf, die intern mit dem Plugin-Steuersystem 2.2 und weiter mit dem Rechner 1 bzw. dessen Audio-IN/OUT- Schnittstelle über Audio-Verbindungen 2.3 (Tielines) verbunden ist.

Weiter ist das Steuersystem 2.2 mit dem Plugin-Server 1.2 des Rechners 1 über eine TCP/IP-Schnittstelle 2.4 und einer Steuerleitung 3.2 verbunden. Die Bedienung der Plugins er-

folgt mittels einer Bedieneinheit 2.5 des Mischpults über das RDP-Protokoll, wozu auf dem Rechner ein RDP-Host (nicht dargestellt) und auf dem Mischpult ein RDP-Client (ebenfalls nicht dargestellt) mit einer grafischen Nutzer- Oberfläche 2.7 (GUI) vorhanden ist.

Der Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens ist folgendermaßen:

Das Steuersystem 2.2 des Mischpults 2 durchsucht automatisch den oder die Ordner der installierten Audio-Plugins 1.2.1, 1.2.2 auf dem Rechner 1 und erkennt gegebenenfalls die ihm bekannten Plugins.

Ein solches Audio-Plugin wird einem logischen Effekt-Slot

(FX-Slot) zugewiesen. Dieser belegt automatisch die für das entsprechende Audio-Plugin benötigten Audio-Verbindungen (Audio-Tielines) . Dabei werden beispielsweise für ein Stereo-Plugin einem Effekt-Slot zwei Linienverbindungen und einem Surround-5.1-Plugin sechs Linienverbindungen zugewiesen. Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung stehen beispielsweise 256 logische Effekt-Slots zur Verfügung. Die maximale Zahl der Effekt-Slots kann beliebig erweitert werden. Der Zugriff auf die Linienverbindungen erfolgt dyna- misch. Dabei werden freie Linienverbindungen automatisch den Effekt-Slots zugewiesen und wieder freigegeben, wenn ein solcher Effekt-Slot deaktiviert wird.

Ein Plugin- oder Effekt-Slot kann vom Benutzer willkürlich gewählt werden. Die einzelnen Instanzen der Plugins werden anhand des ihnen zugewiesenen Slots identifiziert. Ein Benutzer hat z.B. zwei Plugins, einmal einen Raumsimulations- Plugin und einmal einen "Röhrenverzerrer" auf seinem Server installiert. Diese stehen ihm nur mehrfach für Instanzie- rungen zur Verfügung, begrenzt nur durch die Rechenleistung

des VST-Servers. Er wählt einen Hall in einem ersten Slot, einen weiteren in einem zweiten Slot und eine Verzerrung in einem dritten Slot. Die Zuweisung zu Slots ermöglicht es ihm nun den Instanzen unterschiedliche Parametersätze zuzu- ordnen und diese auch in Snapshots zu speichern. Auch die entstandenen Audio-Ressourcen (Ein- und Ausgänge der Plugins) sind anhand des Slots in der Kreuzschiene greifbar.

Bei der Zuweisung eines Audio-Plugins zu einem Effekt-Slot wird ein Datenstamm aufgebaut, der insbesondere Name und alle Parameter des Audio-Plugins beinhaltet. Der Datenstamm wird durch das Steuersystem 2.2 des Mischpults 2 verwaltet, wodurch letzteres alle Parameter des Audio-Plugins auf dem Rechner 1 steuern kann. Es werden dabei keinerlei Daten- stamm-Daten auf dem Rechner 1 gespeichert. Dieser dient lediglich als Audio-Plugin-Host oder -Server 1.2 sowie als Verbindung/Kanal zum Steuersystem 2.2 des Mischpults 2.

Die Zuweisung eines Audio-Plugins auf einen Effekt-Slot so- wie die Menge der verwendeten Audio-Verbindung erfolgt vorzugsweise in der obersten Ablageinstanz des Steuersystems 2.2 des Mischpults, der sogenannten Produktion. Beim Laden einer Produktion erfolgt die Plugin-Suche und Bearbeitung in der vorstehend beschriebenen Weise.

Darüber hinaus kann der Datenstamm eines Audio-Plugins vollständig im Snapshot oder im Pass der dynamischen Automation des Steuersystems 2.2 des Mischpults 2 abgespeichert werden. Mischpult-Automation bezeichnet hierbei die Auf- Zeichnung, Speicherung und Reproduzierung von Steuerzuständen bestimmter Mischpultparameter. Beim Wiedergeben solcher Snapshots oder eines Automations-Passes werden die Audio- Plugins auf dem Rechner 1 automatisch mit den Daten des Datenstamms aus dem Steuersystem 2.2 parametrisiert .

Die Fig. 2 stellt in einem Diagramm die Abläufe bei änderungen von Plugin-Parametern durch einen Benutzer dar. Der Benutzer verändert den Parameter am Mischpult RemoteDesktop mittels der PluginGUI . Dies wird dem Plugin mitgeteilt, welches die änderung über ein VST-Callback-Mechanismus an den Plugin-Host des Rechners übermittelt, der wiederum die Parameteränderungen über TCP/IP an das Steuersystem des Mischpults meldet, welches den neuen Wert im Datenstamm speichert. Darüber hinaus wird der neue Wert für die Audio- Verarbeitung in der PluginGUI angezeigt.

Das Diagramm 3 stellt den Ablauf, die Interaktion oder Sequenzen beim Laden gespeicherter Parameterwerte dar. Hier- bei beauftragt der Benutzer das Steuersystem des Mischpults die Parameter aus dem Datenstamm zu laden, welches nach Laden der Parameterwerte diese über TCP/IP an den Plugin-Host sendet. Dieser stellt die Parameterwerte des Plugins ein, die dann wiederum auf dem PluginGUI angezeigt werden, wo- durch eine virsuelle Rückmeldung an den Benutzer über RemoteDesktop erfolgt.

Die derart gespeicherten Daten können vollständig von einem Steuersystem 2.2 eines Mischpults auf ein anderes Steuer- System portiert werden, selbst wenn die an das andere Steuersystem angeschlossene Bedien- und Audiohardware andersartig aufgebaut ist.

Wenn beim Laden der Produktion oder des Datenstammes ein Plugin auf dem Rechner 1 nicht auffindbar, weil dort nicht installiert ist, werden die dieses betreffenden Daten ignoriert, dennoch aber das Laden von Produktions-Snapshot und Automationsdaten vorgenommen .

Zur Bedienung und Visualisierung von Audio-Plugins werden die Fenster eines Audio-Plugins auf die grafische Benutzeroberfläche 2.7 des Mischpultes vollständig exportiert und zwar gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel mittels eines RDP-Clients, der auf dem Steuersystem 2.2 installiert ist. Dies kann ein RDP-Client 2.6 eines üblichen Betriebssystems (Linux, Windows) sein. Der RDP-Client 2.6 greift auf den auf dem Rechner 1 installierten RDP-Host oder - Server (da das RDP-Protokoll ein von Microsoft geschaffenes Protokoll ist, ein Windows-Server) . Um Störungen und Fehler bei der Audioverarbeitung mittels auf dem Rechner installierter Audio-Plugins 1.2.1, 1.2.2 sicher auszuschließen, kann beim Zugriff des RDP-Clients 2.6 auf den Rechner der dort gemeldete aktuelle Benutzer abgemeldet werden und vor- gesehen werden, dass ein Benutzerzugriff ausschließlich für das Steuersystem 2.2 des Mischpultes 2 vorgenommen werden kann. Weiterhin werden die Fenster des Audio-Plugin-Hosts auf dem Rechner automatisch auf Vollbild geschaltet, was beinhaltet, dass Menü- und Taskleisten des Betriebssystems bzw. dessen grafischer Benutzungsoberfläche ausgeblendet werden, so dass nur die Fenster des Audio-Plugin-Hosts zur grafischen Benutzeroberfläche exportiert werden und damit ein Eingriff auf den Rechner direkt an diesem gesperrt ist.

Bezugszeichenliste

1 Rechner

1.1 Schnittstelle

1.2 Plugin-Host oder -Server

1.2.1 Plugins

1.2.2 Plugins

1.3 VST-Callback

2 Mischpult

2.1 Elektronik

2.2 Steuersystem

2.3 Audio-Verbindung

2.4 TCP-IP-Schnittsteile

2.5 Bedieneinheit

2.6 RDP-Client

2.7 Nutzeroberfläche

3.2 Steuerleitung

3.3 Steuerleitung