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Title:
DEVICE AND METHOD FOR WOUND TREATMENT BY MEANS OF NEGATIVE PRESSURE AND DELIVERY OF A SUBSTANCE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/130466
Kind Code:
A1
Abstract:
A device is made available for negative pressure treatment of wounds on the human or animal body, in which device, on the one hand, a substance is delivered to a wound bed (W) and, on the other hand, fluids such as in particular an exudate and the delivered substance are aspirated from the wound bed (W) by means of negative pressure. The device has a suction pump housing (2) and, arranged therein, a suction pump for aspirating the fluids from the wound bed (W), and a fluid collection container (3) for collecting the aspirated fluids. Moreover, the device has a first measuring means (30; 31; 25) and a second measuring means (5; 21; 24). The first measuring means (30; 31; 25) serves to determine the quantity of the aspirated fluids, and the second measuring means (5; 21; 24) serves to determine the quantity of the substance delivered to the body.

Inventors:
WALTI MARTIN (CH)
HÄNGGI TOBIAS (CH)
Application Number:
PCT/EP2018/050275
Publication Date:
July 19, 2018
Filing Date:
January 05, 2018
Export Citation:
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Assignee:
MEDELA HOLDING AG (CH)
International Classes:
A61M1/00; A61M3/02; A61M35/00
Domestic Patent References:
WO2008043067A22008-04-10
WO2010033272A12010-03-25
WO2015094724A12015-06-25
WO2015094724A12015-06-25
WO2005105180A12005-11-10
WO2015086857A12015-06-18
WO2010033272A12010-03-25
Foreign References:
DE102013226708A12015-06-25
DE102013226708A12015-06-25
EP1977776A22008-10-08
US20130211318A12013-08-15
EP0865304B12001-07-18
US20160045648A12016-02-18
EP2480263B12016-09-14
US20100259283A12010-10-14
Other References:
ADAM ET AL.: "Negative pressure wound therapy with instillation (NPWTi): Current status, recommendations and perspectives in the context of modern wound therapy", NEGATIVE PRESSURE WOUND THERAPY JOURNAL, vol. 3, no. 1, April 2016 (2016-04-01)
SUBHAS ET AL.: "Clinical recommendations and practical guide for negative pressure wound therapy with instillation", INT WOUND J, vol. 13, no. 2, April 2016 (2016-04-01), pages 159 - 174
Attorney, Agent or Firm:
RUTZ, Andrea (CH)
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE

1. Vorrichtung zur Heilung von Wundgewebe mittels Unterdruckbehandlung von Wunden am menschlichen oder tierischen Körper, bei welcher einerseits eine Substanz einem Wundbett (W) zugeführt wird und andererseits mittels Unterdruck Fluide, wie insbesondere ein Exsudat sowie die zugeführte Substanz, aus dem Wundbett (W) abgesaugt werden, aufweisend

ein Saugpumpengehäuse (2) mit einer darin angeordneten Saugpumpe zum Absaugen der Fluide aus dem Wundbett (W); sowie

einen Fluidsammelbehälter (3) zum Sammeln der abgesaugten Fluide;

dadurch gekennzeichnet, dass

die Vorrichtung eine erste Messeinrichtung (30; 31 ; 25) zum Bestimmen der Menge der abgesaugten Fluide sowie eine zweite Messeinrichtung (5; 21 ; 24) zum Bestimmen der Menge der dem Körper zugeführten Substanz aufweist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Vorrichtung derart zur intermittierenden Absaugung der Fluide ausgebildet ist, dass die Zeitintervalle, während derer die Absaugung stattfindet, um ein Vielfaches länger sind als die Zeitintervalle, während derer keine Absaugung stattfindet.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, wobei die intermittierende Absaugung eine Periodizität aufweist, welche auf die Periodizität der ebenfalls intermittierenden Zuführung der Substanz abgestimmt ist.

4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ausserdem aufweisend eine mit der ersten Messeinrichtung (30; 31; 25) und der zweiten Messeinrichtung (5; 21 ; 24) verbindbare Kontrolleinheit, welche zur Steuerung der Saugpumpe basierend auf der von der ersten Messeinrichtung (30; 31 ; 25) bestimmten Menge der abgesaugten Fluide und/oder auf der von der zweiten Messeinrichtung (5; 21 ; 24) bestimmten Menge der zugeführten Substanz ausgebildet ist.

5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 3, ausserdem aufweisend eine mit der ersten Messeinrichtung (30; 31 ; 25) und der zweiten Messeinrichtung (5; 21 ; 24) verbindbare Kontrolleinheit, welche zur Bestimmung einer Differenz zwischen der Menge der abgesaugten Fluide und der Menge der zugeführten Substanz ausgebildet ist.

6. Vorrichtung nach Anspruch 5, wobei die Kontrolleinheit zur Steuerung der Saugpumpe basierend auf dieser bestimmten Differenz ausgebildet ist.

7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, wobei die Kontrolleinheit innerhalb oder am Saugpumpengehäuse (2) und die zweite Messeinrichtung (5) beabstandet zum Saugpumpengehäuse (2) angeordnet ist.

8. Vorrichtung nach Anspruch 7, wobei die zweite Messeinrichtung (5) mittels einer Kabel- oder Drahtlosverbindung (70; 71) mit der Kontrolleinheit verbindbar ist.

9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, wobei sowohl die Kontrolleinheit als auch die zweite Messeinrichtung (21 ; 24) innerhalb oder am Saugpumpengehäuse angeordnet ist.

10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die zweite Messeinrichtung einen Tropfenzähler (5), einen Gewichtssensor (21), einen kapazitiven Füllstandssensor oder einen Durchflussmesser (24) aufweist.

1 1. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Saugpumpengehäuse (2) eine Halterung (20) zum Halten eines Behälters (40) mit der zuzuführenden Substanz aufweist, und wobei die zweite Messeinrichtung einen am Saugpumpengehäuse (2) angebrachten Gewichtssensor (21) zur Bestimmung des auf der Halterung (20) lastenden Gewichts aufweist.

12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ausserdem aufweisend eine im oder am Saugpumpengehäuse (2) angeordnete Peristaltikpumpe (22) oder einen im oder am Fluidsammelbehälter (3) angeordneten Kopf einer Peristaltikpumpe, welche zum Zuführen der Substanz zum menschlichen oder tierischen Körper dient.

13. Vorrichtung nach Anspruch 12, wobei die zweite Messeinrichtung dazu ausgebildet ist, die Menge der zugeführten Substanz basierend auf der Leistung der Saugpumpe und/oder basierend auf der von der Peristaltikpumpe während einer gewissen Zeitdauer geleisteten Pumpenergie zu bestimmen.

14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die erste Messeinrichtung zur Bestimmung der Menge der im Fluidsammelbehälter (3) gesammelten Fluide ausgebildet ist und hierzu einen kapazitiven Füllstandsensor (30; 25) oder einen Gewichtssensor (31) aufweist.

15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Anspräche, ausserdem aufweisend eine mit der ersten Messeinrichtung (30; 31 ; 25) und der zweiten Messeinrichtung (5; 21 ; 24) verbindbare Kontrolleinheit, welche zur Steuerung der Substanzzuführung basierend auf der von der ersten Messeinrichtung (30; 31 ; 25) bestimmten Menge der abgesaugten Fluide und/oder auf der von der zweiten Messeinrichtung (5; 21 ; 24) bestimmten Menge der zugeführten Substanz ausgebildet ist.

16. Verfahren zur Heilung von Wundgewebe mittels Unterdruckbehandlung von Wunden am menschlichen oder tierischen Körper, bei welchem einerseits eine Substanz einem Wundbett (W) zugeführt wird und andererseits mittels Unterdruck Fluide, wie insbesondere ein Exsudat sowie die zugeführte Substanz, aus dem Wundbett (W) abgesaugt werden, aufweisend zumindest die folgenden Verfahrensschritte :

- Absaugen der Fluide aus dem Wundbett (W) mittels einer Saugpumpe;

- Zuführen der Substanz zum Wundbett (W);

- Bestimmen der Menge der abgesaugten Fluide;

- Bestimmen der Menge der zugeführten Substanz;

- Vergleichen, insbesondere mittels Differenzberechnung, der Menge der abgesaugten Fluide mit der Menge der zugeführten Substanz.

17. Verfahren nach Anspruch 16, wobei das Absaugen der Fluide und/oder das Zuführen der Substanz basierend auf dem Vergleich zwischen der Menge der abgesaugten Fluide und der Menge der zugeführten Substanz geregelt wird.

Description:
TITEL VORRICHTUNG SOWIE VERFAHREN ZUR WUNDBEHANDLUNG MITTELS UNTERDRUCK UND ZUFÜHRUNG EINER SUBSTANZ

TECHNISCHES GEBIET

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Unterdruckbehandlung von Wunden, bei welcher einerseits eine Substanz einem Wundbett zugeführt wird und andererseits mittels Unterdruck Fluide, wie insbesondere ein Exsudat sowie die zugeführte Substanz, aus dem Wundbett abgesaugt werden. Derartige Vorrichtungen werden im medizinischen Bereich, insbesondere in der mit Instillation oder Irrigation kombinierten Unterdruck- Wundtherapie, verwendet. Ausserdem betrifft die Erfindung ein entsprechendes Verfahren zur Unterdruckbehandlung von Wunden am menschlichen oder tierischen Körper.

STAND DER TECHNIK

Im medizinischen Bereich ist es seit langem bekannt, dass die Wundheilung insbesondere bei grossen und/oder schwer heilenden Wunden mittels Unterdruckbehandlung des Wundbetts verbessert werden kann (sog. NPWT - Negative-Pressure Wound Therapy). Dabei werden Körperfluide oder Sekrete aus dem Wundbette mittels einer Pumpe abgesaugt. Während der Unterdruckbehandlung kann die Wundheilung zusätzlich durch Zuführen einer Substanz zum Wundbett positiv beeinflusst werden. Derartige Methoden sind als Unterdruck- Wundtherapie mit kombinierter Instillation oder Irrigation bekannt. Je nach Typ und Grösse der Wunde erfolgen die Absaugung und die Zuführung dabei gleichzeitig, nacheinander und/oder abwechslungsweise intermittierend.

Bei der zuzuführenden Substanz kann es sich beispielsweise um eine physiologische oder nicht physiologische Kochsalzlösung, ein Arzneimittel oder um ein Gemisch davon handeln. Die Substanz kann zum Beispiel zur Förderung der Wundheilung, zur Verhinderung von Infektionen, zur lokalen Anästhesie oder zur Verbesserung der Blutgerinnung durch Hemmung der Fibrinolyse dienen. Das Zuführen der Substanz kann somit zur Spülung oder therapeutischen, diagnostischen und/oder präventiven Zwecken dienen.

Generelle Beschreibungen der kombinierten Unterdruck- und Instillationsbehandlung von Wunden finden sich zum Beispiel in der Veröffentlichung Bobkiewicz, Adam et al.; Negative pressure wound therapy with Instillation (NPWTi): Current Status, recommendations and perspectives in the context of modern wound therapy; Negative Pressure Wound Therapy Journal, [S.I.], v. 3, n. 1, apr. 2016; oder in der Veröffentlichung Gupta, Subhas et al.; Clinical recommendations and practical guide for negative pressure wound therapy with Instillation; Int Wound J, 2016 Apr; 13(2): 159-174.

Oft wird zum Zuführen der Substanz ähnlich wie bei der herkömmlichen Infusion ein mit der zuzuführenden Substanz gefüllter Flüssigkeitsbeutel oder eine Flasche erhöht über der zu behandelnden Körperstelle angeordnet, so dass die Substanz aufgrund des hydrostatischen Druckes durch eine Zuführleitung der zu behandelnden Stelle zugeführt wird. Separat dazu werden die Körperfluide von einer Vakuumpumpe via eine entsprechende Leitung abgesaugt.

Um eine bessere Einstellung und Regelung beim Zuführen der Substanz zu ermöglichen, und/oder um unabhängig von der Anordnung und insbesondere der Höhenlage des mit der Substanz gefüllten Flüssigkeitsbehälters zu sein, sind auch Systeme hinlänglich bekannt, bei denen die Zuführung der Substanz zum Körper mittels einer Pumpe, insbesondere einer sog. Peristaltik- oder Schlauchpumpe erfolgt.

Zur Überwachung der Therapie wird in vielen Systemen des Standes der Technik laufend oder in regelmässigen Zeitabständen der im Wundbereich herrschende Druck gemessen. Dies wird beispielsweise mittels einer Hilfsleitung erreicht, welche im Bereich des patientenseitigen Endes der Sekretleitung seitlich in diese mündet, oder welche separat zur Sekretleitung durch die Wundabdeckung geführt ist und direkt zum Wundbereich hin mündet.

Die DE 10 2013 226 708 AI offenbart ein System zur kombinierten Unterdruck- und Instillationsbehandlung von Wunden mit einer Unterdruckeinheit und einer separat dazu vorgesehenen Instillationseinheit. Mittels drahtloser Kommunikation wird sichergestellt, dass der Betrieb der Unterdruckeinheit und der Instillationseinheit aufeinander abgestimmt sind.

In der WO 2015/094724 wird eine Vorrichtung offenbart, bei welcher der im Wundbereich herrschende Druck überwacht wird, um basierend darauf die Zuführung der Instillationsflüssigkeit zu regeln.

Weitere Wundbehandlungsvorrichtungen, bei welchen Fluidabsaugung mit Instillation oder Irrigation kombiniert ist, und bei denen eine Drucküberwachung durchgeführt wird, sind in den Dokumenten WO 2005/105180 AI, EP 1 977 776 A2 und US 2013/021 1318 AI offenbart.

Die EP 0 865 304 Bl und die US 2016/0045648 AI offenbaren jeweils Vorrichtungen zur Unterdruckbehandlung von Wunden, bei denen mittels einer Druckmessung in der Ansaugleitung festgestellt wird, ob der Fluidsammelbehälter voll ist oder nicht. Bei der in der EP 2 480 263 Bl offenbarten Wundbehandlungsvorrichtung dient eine Drucküberwachung in der Ansaugleitung zur Feststellung von Abweichungen vom normalen Behandlungsverlauf, um gegebenenfalls einen Alarm auszulösen. Ferner sind nachfolgend einige Dokumente des Standes der Technik aufgeführt, welche jedoch jeweils andere medizinische Gebiete betreffen als die mit Instillation oder Irrigation kombinierte Unterdruck Wundbehandlung.

Die WO 2015/086857 AI offenbart ein System zur Spülung einer Perikardhöhle, bei welchem der Spülvorgang basierend auf den von Sensoren gemessenen Fliessraten der zugeführten und der abgeführten Flüssigkeiten in Verbindung mit dem Hämatokritwert sowie einer Druckmessung im Wundraum geregelt wird. In der US 2010/0259283 AI wird die Ermittlung des Füllstandes in einem Behälter eines implantierbaren Arzneimittelszuführgerätes mittels einer Messung des elektrischen Widerstandes vorgeschlagen. In der WO 2010/033272 AI ist eine Vorrichtung offenbart, welche bei einem medizinischen Notfall zur schnellen Absaugung von inneren Flüssigkeitsansammlungen dient. Dabei wird zur Spülung gleichzeitig eine Flüssigkeit zugeführt. Die Mengen der zugeführten und abgesaugten Flüssigkeiten werden gemessen und ausgewertet.

DARSTELLUNG DER ERFINDUNG

Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung für die mit Instillation oder Irrigation kombinierte Unterdruckbehandlung von Wunden anzugeben, mittels welcher die während der Behandlung ablaufenden Vorgänge besser überwacht und insbesondere kontrolliert werden können. Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine Vorrichtung vorgeschlagen, wie sie in Anspruch 1 angegeben ist. Ausserdem wird in Anspruch 16 ein Verfahren zur Unterdruckbehandlung von Wunden angegeben. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.

Die vorliegende Erfindung stellt also eine Vorrichtung zur Verfügung zur Heilung von Wundgewebe mittels Unterdruckbehandlung von Wunden am menschlichen oder tierischen Körper, bei welcher einerseits eine Substanz einem Wundbett zugeführt wird und andererseits mittels Unterdruck Fluide, wie insbesondere ein Exsudat sowie die zugeführte Substanz, aus dem Wundbett abgesaugt werden. Die Vorrichtung weist ein Saugpumpengehäuse auf mit einer darin angeordneten Saugpumpe zum Absaugen der Fluide aus dem Wundbett sowie einen Fluidsammelbehälter zum Sammeln der abgesaugten Fluide. Die Vorrichtung weist zudem eine erste Messeinrichtung zum Bestimmen der Menge der abgesaugten Fluide sowie eine zweite Messeinrichtung zum Bestimmen der Menge der dem Körper zugeführten Substanz auf.

Die Vorrichtung ist also zur Unterdruckbehandlung von Wunden mit kombinierter Instillation oder Irrigation ausgebildet. Während der Behandlung wird dem Wundbett somit eine Substanz zugeführt. Gleichzeitig oder zeitlich versetzt werden mittels der Saugpumpe Fluide aus dem Wundbereich abgesaugt. Bei den Fluiden, welche abgesaugt werden, kann es sich insbesondere um Körperfluide handeln, wie Exsudat, das sich im Wundbett bildet. Die Fluide können aber auch zumindest einen Teil der zum Wundbett zugeführten Substanz mitumfassen.

Mit der„Menge der abgesaugten Fluide" und der„Menge der dem Körper zugeführten Substanz" sind insbesondere die aktuellen oder über einen bestimmten Zeitraum gemittelten Volumenströme der Fluide bzw. der Substanz gemeint. Es sind aber insbesondere auch das Gewicht oder das Volumen der bis zu einem bestimmten Zeitpunkt abgesaugten Fluide bzw. der bis zu einem bestimmten Zeitpunkt zugeführten Substanz gemeint. Mittels der ersten und zweiten Messeinrichtung wird somit jeweils ein direkt mit dem Volumen oder Gewicht der abgesaugten Fluide bzw. der zugeführten Substanz in Bezug stehender physikalischer Parameter gemessen.

Während bei vielen gattungsgemässen Vorrichtungen des Standes der Technik der im Wundbereich herrschende Druck bestimmt wird, um die Unterdruckbehandlung zu überwachen und zu kontrollieren, werden zu diesem Zweck erfindungsgemäss also die abgesaugte Fluidmenge sowie die Menge der zugeführten Substanz ermittelt. Eine zusätzliche Druckmessung kann selbstverständlich insbesondere im Wundbereich durchgeführt werden, um die Überwachung und Kontrolle weiter zu optimieren. Durch die Messung der Fluid- bzw. Substanzmengen kann insbesondere die Menge der vom Körper absorbierten Substanz und/oder das im Wundbereich vom Körper ausgesonderte Exsudat genau bestimmt werden. Es kann zum Beispiel sichergestellt werden, dass die zugeführte Substanz nicht im Körper verbleibt, was insbesondere in Bezug auf Irrigation wichtig ist, wenn dem Körper über einen längeren Zeitraum eine fluide Substanz zugeführt wird. Die Bestimmung der Fluid- bzw. Substanzmengen kann aber auch lediglich dazu dienen, einen Überdruck im Wundbereich zu verhindern. Das Erkennen einer auftretenden Blutung, welche in der NPWT-Therapie ein grosses Problem darstellt, ist eine weitere sehr vorteilhafte Möglichkeit. In jedem Fall ermöglicht die Bestimmung der Fluid- bzw. Substanzmengen durch die erste und zweite Messeinrichtung einen direkten Rückschluss auf die tatsächlich für die Behandlung massgebenden Parameter, wodurch eine verbesserte Überwachung und Kontrolle des Behandlungsvorgangs ermöglicht wird.

Bei der erfmdungsgemässen Unterdruckbehandlung handelt es sich üblicherweise um einen Vorgang, der während mehrerer Stunden andauert und sogar mehrere Tage oder Woche dauern kann. In der Regel dauert die Unterdruckbehandlung so lange an, dass dem Wundgewebe zumindest die Möglichkeit zur Heilung gegeben wird, bzw. zumindest so lange bis ein durch die Behandlung bedingter Heilungsprozess festgestellt oder allenfalls ausgeschlossen werden kann. Der Heilungsprozess zeichnet sich im Allgemeinen insbesondere durch eine Veränderung des Wundgewebes aus.

Bei der zum Wundbett zugeführten Substanz kann es sich beispielsweise um eine physiologische oder nicht physiologische Kochsalzlösung, ein Arzneimittel oder um ein Gemisch davon handeln. Die Instillationssubstanz kann auch zum Spülen des Wundbetts dienen. Sie kann aber auch zum Einbringen eines Medikaments oder zur lokalen Betäubung des Wundbereichs dienen. Dabei kann die Instillationssubstanz optional zum Beispiel mit einer definierten Temperatur, UV-Strahlung und/oder einer bestimmten chemischen Zusammensetzung oder Mischung vorkonditioniert werden.

Die Vorrichtung kann insbesondere auch einen Substanzbehälter aufweisen, welcher zur Bereitstellung der zuzuführenden Substanz dient. Der Substanzbehälter kann aus einem flexiblen oder einem starren Material hergestellt sein. Vorteilhaft ist er jedoch aus einem transparenten Material hergestellt, so dass von aussen der Füllstand gut erkennbar ist.

Bei der Saugpumpe handelt es sich bevorzugt um eine Vakuumpumpe, insbesondere um eine Membranpumpe. Eine Membranpumpe weist in der Regel zumindest eine Membran sowie eine von dieser begrenzte Pumpkammer auf. Bei Verwendung einer Membranpumpe ergibt sich im Wundbereich in der Regel ein oszillierender Druckverlauf, welcher durch die periodischen Pumpbewegungen bedingt ist. Ein derartiger oszillierender Druckverlauf kann sich positiv auf die Wundheilung auswirken. Selbstverständlich können Vorkehrungen vorgesehen sein, um den im Wundbereich von den Pumpbewegungen verursachten oszillierenden Druckverlauf zu vermeiden, so dass der am Wundbett anliegende Unterdruck während eines Zyklus' der Membranpumpe jeweils im Wesentlichen ausgeglichen, d.h. gemittelt wird. Die Pumpkammer ist vorteilhaft vollständig im Inneren des Saugpumpengehäuses angeordnet.

Vorzugsweise ist die Vorrichtung zur intermittierenden Absaugung der Fluide ausgebildet, das heisst der Absaugvorgang weist Unterbrüche auf, während derer keine Fluidabsaugung stattfindet. Es hat sich gezeigt, dass sich eine intermittierende Absaugung positiv auf die Wundheilung auswirken kann. Die Zeitintervalle, während derer die Absaugung stattfindet, sind dabei bevorzugt um ein Vielfaches länger als die Zeitintervalle, während derer keine Absaugung stattfindet. In Abhängigkeit der Wundgrösse und -art dauern die Absaugintervalle vorteilhaft von einer bis zu sechs Stunden und die Intervalle, während derer keine Absaugung stattfindet, bevorzugt von einer bis 30 Minuten. Die Wahl der Intervalle in diesen Bereichen führt zu einer besonders schnellen Wundheilung. Der Absaugzyklus mit Absaugintervall und Intervall ohne Absaugung wird in der Regel mehrfach, das heisst zumindest zweifach, vorteilhaft aber zumindest dreifach, und besonders vorteilhaft zumindest fünffach wiederholt.

Bevorzugt ist die Vorrichtung, zusätzlich zur intermittierenden Absaugung oder alternativ dazu, zur intermittierenden Zuführung der Substanz zum Wundbereich ausgebildet. Besonders vorteilhaft für die Wundheilung ist eine Vorrichtung, welche sowohl zur intermittierenden Absaugung als auch zur intenriittierenden Substanzzuführung ausgebildet ist. Die intermittierende Absaugung weist dann bevorzugt eine Periodizität auf, welche auf die Periodizität der intermittierenden Zuführung der Substanz abgestimmt ist. Um eine optimale Wirkung der zugeführten Substanz auf das Wundgewebe zu ermöglichen, ist die Vonichtung bevorzugt dazu ausgebildet, die Substanz jeweils unmittelbar vor einem Unterbruch der Absaugung zuzuführen und dann während eines Zeitintervalls von vorteilhaft 1 bis 30 Minuten nicht nur die Absaugung, sondern auch die Substanzzuführung auszusetzen.

Die Vonichtung kann eine optische oder akustische Anzeige aufweisen, mittels welcher der Verlauf oder Status der Behandlung basierend auf den von der ersten Messeinrichtung bestimmten Menge der abgesaugten Fluide und/oder der von der zweiten Messeinrichtung bestimmten Menge der zugeführten Substanz angezeigt werden kann. Beispielsweise kann ein Alarm angezeigt werden, wenn der Fluidsammelbehälter voll ist, der fluidabgebende Behälter (Instillationsbehälter) leer ist oder die zugeführte und/oder die abgesaugte Menge unterhalb oder oberhalb von gewissen vordefinierten Werten liegen. Es ist auch möglich, dass ein Alarm angezeigt wird, wenn zum Beispiel eine Blutung im Wundbereich erkannt wird, was insbesondere bei Anwendungen in der Herzchirurgie von grosser Wichtigkeit sein kann. Vorzugsweise basiert der angezeigte Verlauf oder Status und insbesondere die Alarmauslösung auf einem Vergleich oder einer Berechnung im Sinne einer mathematischen Verknüpfung der jeweils von der ersten und der zweiten Messeinrichtung ermittelten Mengen. Die mathematische Verknüpfung kann insbesondere eine Differenzbildung zwischen den von der ersten und der zweiten Messeinrichtung ermittelten Mengen umfassen. Mittels Ermittlung der Differenz der zu- und abgeführten Fluidmengen kann zum Beispiel ein sogenanntes Pooling erkannt bzw. verhindert werden. Beim Pooling wird weniger Fluid abgesaugt als zugeführt, wodurch ein für den Therapieverlauf unvorteilhafter Fluidpool im Wundbereich entsteht.

In einer insbesondere bevorzugten Ausführungsform weist die Vorrichtung ausserdem eine mit der ersten Messeinrichtung und der zweiten Messeinrichtung verbindbare Kontrolleinheit zur Steuerung der Saugpumpe auf. Die Verbindung der Kontrolleinheit mit der ersten bzw. zweiten Messeinrichtung kann kabelgebunden oder drahtlos realisiert sein. Die Verbindung dient zur Herstellung einer Datenkommunikation zwischen der Kontrolleinheit und der ersten bzw. zweiten Messeinrichtung, so dass die von der ersten und der zweiten Messeinrichtung bestimmten Mengen an die Kontrolleinheit weitergeleitet werden können.

Bevorzugt ist die Kontrolleinheit zur Steuerung der Saugpumpe basierend auf der von der ersten Messeinrichtung bestimmten Menge der abgesaugten Fluide und/oder auf der von der zweiten Messeinrichtung bestimmten Menge der zugeführten Substanz ausgebildet. Die Steuerung kann durch die Kontrolleinheit zum Beispiel anhand von vordefinierten Grenzwerten für die abgesaugte Fluidmenge und/oder die zugeführte Substanzmenge vorgenommen werden, so dass die Saugpumpenleistung bei Über- oder Unterschreiten dieser Grenzwerte durch die von der ersten und der zweiten Messeinrichtung bestimmten Mengen entsprechend angepasst wird. Bevorzugt ist die Kontrolleinheit jedoch dazu ausgebildet, die Saugpumpenleistung basierend auf einem Vergleich oder einer Berechnung im Sinne einer mathematischen Verknüpfung der jeweils von der ersten und der zweiten Messeinrichtung ermittelten Mengen zu regeln. Dabei kann die Kontrolleinheit insbesondere dazu ausgebildet sein, die Differenz der bestimmten Mengen an abgesaugten Fluiden und an zugeführter Substanz zu ermitteln und die Saugpumpe basierend auf dieser ermittelten Differenz zu steuern. Auf diese Weise kann eine optimale Steuerung der Saugpumpe erreicht werden.

Die Kontrolleinheit ist dabei vorteilhaft derart zur Steuerung der Saugpumpe ausgebildet, dass sie die Saugleistung der Saugpumpe erhöht, wenn die Menge der zugeführten Substanz grösser als die Menge der abgesaugten Fluide ist. Sie ist zudem vorteilhaft dazu ausgebildet, die Saugleistung der Saugpumpe allmählich zu reduzieren, wenn die Menge der abgesaugten Fluide und insbesondere des Exsudats im Verlauf der Unterdruckbehandlung kleiner wird.

Vorteilhaft ist die Kontrolleinheit innerhalb oder am Saugpumpengehäuse angeordnet. Die zweite Messeinrichtung kann ebenfalls innerhalb oder am Saugpumpengehäuse angeordnet sein. In diesem Fall kann zum Beispiel vorgesehen sein, dass eine Zuführleitung zum Zuführen der Substanz zum Wundbereich zumindest zum Teil am oder im Saugpumpengehäuse verläuft, so dass die durch diese Zuführleitung hindurch geleitete Substanzmenge entsprechend von der zweiten Messeinrichtung bestimmbar ist. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die zweite Messeinrichtung jedoch beabstandet zum Saugpumpengehäuse angeordnet. Insbesondere bei dieser Ausführungsform ist eine Drahtlos-Verbindung zwischen der zweiten Messeinrichtung und einer im oder am Saugpumpengehäuse angeordneten Kontrolleinheit vorteilhaft. Die zweite Messeinrichtung kann im Bereich eines Instillationsbehälters, welcher die zuzuführende Substanz beinhaltet, angeordnet sein und zur Messung des Füllstandes im Instillationsbehälter ausgebildet sein. Sie kann aber auch zur Anordnung innerhalb einer Zuführleitung ausgebildet sein, welche zum Zuführen der Substanz zum menschlichen oder tierischen Körper dient. Bei einer derartigen Ausführungsform basiert die Bestimmung der zugeführten Menge durch die zweite Messeinrichtung in der Regel auf einer Bestimmung der Fliessrate.

Zur Bestimmung der Menge der zugeführten Substanz weist die zweite Messeinrichtung bevorzugt einen Tropfenzähler, einen Gewichtssensor, einen kapazitiven Füllstandssensor oder einen Durchflussmesser auf.

In einer bestimmten Ausführungsform weist das Saugpumpengehäuse eine Halterung zum Halten eines Behälters mit der zuzuführenden Substanz auf. Die zweite Messeinrichtung weist dann bevorzugt einen am Saugpumpengehäuse angebrachten Gewichtssensor zur Bestimmung des auf der Halterung lastenden Gewichts auf. Auf diese Weise kann sehr einfach die Menge der zugeführten Substanz bestimmt werden. Die zuzuführende Substanz kann in einem Flüssigkeitsbeutel oder in einer Flasche enthalten sein, welcher bzw. welche erhöht über dem Wundbereich angeordnet wird, so dass die Substanz aufgrund des hydrostatischen Druckes durch eine Zuführleitung dem Wundbereich zugeführt wird. Insbesondere bei einer derartigen Zuführung der Substanz kann die zweite Messeinrichtung einen Tropfenzähler aufweisen, der zur Anordnung innerhalb der Zuführleitung ausgebildet ist. Die Installation einer derartigen Vorrichtung gestaltet sich besonders einfach, wenn die zweite Messeinrichtung zudem eine Sendeeinheit zur drahtlosen Kommunikation mit einer im oder am Saugpumpengehäuse angeordneten Kontrolleinheit aufweist. In bestimmten Ausführungsformen kann die Vorrichtung eine im oder am Saugpumpengehäuse angeordnete Peristaltikpumpe aufweisen, welche zum Zuführen der Substanz zum menschlichen oder tierischen Körper dient. Das heisst, die Substanz wird dann mittels der Peristaltikpumpe dem Wundbett zugeführt. Die ermöglicht eine bessere Einstellung und Regelung beim Zuführen der Substanz. Ausserdem ist man dann unabhängig von der Anordnung und insbesondere der Höhenlage des mit der Substanz gefüllten Flüssigkeitsbehälters.

Insbesondere bei den Ausführungsformen mit einer im oder am Saugpumpengehäuse angeordneten Peristaltikpumpe oder mit einer im oder am Fluidsammelbehälter angeordneten Peristaltikpumpe oder mit zumindest einem im oder am Fluidsammelbehälter angeordneten Kopf einer Peristaltikpumpe, aber auch bei anderen Ausführungsformen, kann eine Kontrolleinheit vorgesehen sein, welche zur Steuerung der Zuführung der Substanz zum Wundbett ausgebildet ist basierend auf der mittels der ersten Messeinrichtung bestimmten Fluidmenge und/oder basierend auf der mittels der zweiten Messeinrichtung bestimmten Menge der zugeführten Substanz. Die Steuerung kann durch die Kontrolleinheit zum Beispiel anhand von vordefinierten Grenzwerten für die abgesaugte Fluidmenge und/oder die zugeführte Substanzmenge vorgenommen werden, so dass die Zuführung der Substanz zum Wundbett bei Über- oder Unterschreiten dieser Grenzwerte durch die von der ersten und der zweiten Messeinrichtung bestimmten Mengen entsprechend angepasst wird. Bevorzugt ist die Kontrolleinheit jedoch dazu ausgebildet, die Substanzzuführung basierend auf einem Vergleich oder einer Berechnung im Sinne einer mathematischen Verknüpfung der jeweils von der ersten und der zweiten Messeinrichtung ermittelten Mengen zu regeln. Dabei kann die Kontrolleinheit insbesondere dazu ausgebildet sein, die Differenz der bestimmten Mengen an abgesaugten Fluiden und an zugeführter Substanz zu ermitteln und die Saugpumpe basierend auf dieser ermittelten Differenz zu steuern. Auf diese Weise kann eine optimale Steuerung der Substanzzuführung erreicht werden. Insbesondere, wenn die Kontrolleinheit auch noch zur Steuerung der Fluidabsaugung basierend auf der mittels der ersten Messeinrichtung bestimmten Fluidmenge und/oder basierend auf der mittels der zweiten Messeinrichtung bestimmten Menge der zugeführten Substanz ausgebildet ist, ist eine optimale und automatisierte Regelung der Wundbehandlung möglich. Falls eine Peristaltikpumpe vorgesehen ist, die in oder am Saugpumpengehäuse oder im oder am Fluidsammelbehälter angeordnet ist, oder falls am Fluidsammelbehälter der Kopf einer Peristaltikpumpe angeordnet ist und beispielsweise von einem im Saugpumpengehäuse angeordneten Motor angetrieben wird, kann die zweite Messeinrichtung dazu ausgebildet sein, die Menge der zugeführten Substanz basierend auf der Leistung der Saugpumpe und/oder basierend auf der von der Peristaltikpumpe während einer gewissen Zeitdauer geleisteten Pumpenergie zu bestimmen.

Eine besonders einfache Ausführungsform ergibt sich, wenn die erste Messeinrichtung zur Bestimmung der Menge der im Fluidsammelbehälter gesammelten Fluide ausgebildet ist und hierzu einen kapazitiven Füllstandsensor oder einen Gewichtssensor aufweist.

Die erwähnte, mit der ersten Messeinrichtung und der zweiten Messeinrichtung verbindbare Kontrolleinheit kann zusätzlich oder alternativ zur Steuerung der Substanzzuführung basierend auf der von der ersten Messeinrichtung bestimmten Menge der abgesaugten Fluide und/oder auf der von der zweiten Messeinrichtung bestimmten Menge der zugeführten Substanz ausgebildet sein. Hierzu kann die Kontrolleinheit beispielsweise zur Regelung der Durchflussrate durch ein Quetschventil oder zur Regelung der Förderleistung einer Peristaltikpumpe ausgebildet sein. Die Kontrolleinheit kann dabei mittels einer Kabelverbindung oder einer Drahtlosverbindung mit dem Quetschventil bzw. der Peristaltikpumpe verbunden sein. Die Regelung basiert bevorzugt auf einer von der Kontrolleinheit ermittelten Differenz zwischen der Menge der abgesaugten Fluide und der Menge der zugeführten Substanz.

Die Erfindung bezieht sich ausserdem auf ein Verfahren zur Heilung von Wundgewebe mittels Unterdruckbehandlung von Wunden am menschlichen oder tierischen Körper. Bei diesem Verfahren, welches vorzugsweise aber nicht zwingend mittels der oben erwähnten Vorrichtung durchgeführt wird, werden einerseits eine Substanz einem Wundbett zugeführt und andererseits mittels Unterdruck Fluide, wie insbesondere ein Exsudat sowie die zugeführte Substanz, aus dem Wundbett abgesaugt. Das Verfahren weist zumindest die folgenden Verfahrensschritte auf:

- Absaugen der Fluide aus dem Wundbett mittels einer Saugpumpe;

- Zuführen der Substanz zum Wundbett;

- Bestimmen der Menge der abgesaugten Fluide;

- Bestimmen der Menge der zugeführten Substanz;

- Vergleichen, insbesondere mittels Differenzberechnung, der Menge der abgesaugten Fluide mit der Menge der zugeführten Substanz. Die oben erwähnten Verfahrensschritte können in beliebiger Reihenfolge durchgeführt werden.

Bevorzugt weist das Verfahren zudem den Schritt auf, dass das Absaugen der Fluide und/oder das Zuführen der Substanz basierend auf dem Vergleich, insbesondere der Differenz zwischen der Menge der abgesaugten Fluide und der Menge der zugeführten Substanz geregelt wird. KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN

Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden im Folgenden anhand der Zeichnungen beschrieben, die lediglich zur Erläuterung dienen und nicht einschränkend auszulegen sind. In den Zeichnungen zeigen:

Fig. 1 eine schematische Ansicht einer erfmdungsgemässen Vorrichtung gemäss einer ersten Ausführungsform;

Fig. 2 eine schematische Ansicht einer erfmdungsgemässen Vorrichtung gemäss einer zweiten Ausführungsform;

Fig. 3 eine schematische Ansicht einer erfmdungsgemässen Vorrichtung gemäss einer dritten Ausführungsform;

Fig. 4 eine schematische Ansicht einer erfmdungsgemässen Vorrichtung gemäss einer vierten Ausführungsform;

Fig. 5 eine schematische Ansicht einer erfmdungsgemässen Vorrichtung gemäss einer fünften Ausführungsform;

Fig. 6 eine schematische Ansicht einer erfmdungsgemässen Vorrichtung gemäss einer sechsten Ausführungsform; sowie

Fig. 7 ein typisches Beispiel der während des Betriebs einer erfmdungsgemässen

Vorrichtung vorliegenden Kurvenverläufe des Unterdrucks, der zugeführten

Menge an Instillationsflüssigkeit sowie der Menge der abgesaugten Fluide.

BESCHREIBUNG BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSFORMEN

In den Figuren 1 bis 6 sind verschiedene Ausführungsformen von erfmdungsgemässen Vorrichtungen zur Unterdruckbehandlung von Wunden am menschlichen oder tierischen Körper gezeigt.

Elemente mit einer identischen oder ähnlichen technischen Funktion und Wirkung sind in den Figuren 1 bis 6 bei den verschiedenen Ausführungsformen jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen. Die in den Figuren 1 bis 6 gezeigten Vorrichtungen weisen jeweils ein Saugpumpengehäuse 2 mit einer darin angeordneten, in den Figuren jedoch nicht dargestellten Saugpumpe zum Absaugen von Fluiden aus einem Wundbett W eines Patienten P auf. Das Wundbett W ist mittels einer Wundabdeckung 1 abgedeckt. Die Wundabdeckung 1 verschliesst dabei den Bereich des Wundbetts W möglichst luftdicht nach aussen hin.

Am Saugpumpengehäuse 2 ist bei allen in den Figuren 1 bis 6 dargestellten Ausführungsformen jeweils ein Fluidsammelbehälter 3 angebracht, welcher grundsätzlich aber auch beabstandet zum Saugpumpengehäuse 2 angeordnet und mit diesem via eine Verbindungsleitung verbunden sein könnte. Der Fluidsammelbehälter 3 dient zum Sammeln der von der Saugpumpe aus dem Wundbett W angesaugten Fluide. Die Absaugung der Fluide aus dem Wundbett W erfolgt, wie es zum Beispiel bei der in der Figur 1 gezeigten ersten Ausführungsform, erkennbar ist, durch eine Sekretleitung 61 hindurch. Die Sekretleitung 61 steht mit einem ersten, patientenseitigen Leitungsende in fluidkommunizierender Verbindung mit dem sich unterhalb der Wundabdeckung 1 befindlichen Bereich des Wundbetts W. Dazu kann die Sekretleitung 61 zum Beispiel, wie es in der Figur 1 gezeigt ist, an einem an der Wundabdeckung 1 angeordneten Drainageanschluss 10 angeschlossen sein. Der Drainageanschluss 10 stellt die Verbindung zwischen dem Wundbereich und der Sekretleitung 61 her und erleichtert das Anschliessen und Entfernen der Sekretleitung 61 an die bzw. von der Wundabdeckung 1. Mit einem zweiten, saugpumpengehäuseseitigen Leitungsende mündet die Sekretleitung 61 in das Innere des Fluidsammelbehälter s 3.

Im Betrieb wird mittels der Saugpumpe im Fluidsammelbehälter 3 ein Unterdruck, d.h. ein gegenüber Atmosphärendruck tieferer Druck, generiert, um via die Sekretleitung 61 Fluide aus dem Wundbett W anzusaugen und im Fluidsammelbehälter 3 zu sammeln. Dazu ist die Saugpumpe, bei welcher es sich insbesondere um eine Membranpumpe handeln kann, via eine in den Figuren nicht gezeichnete Leitung mit dem Inneren des Fluidsammelbehälters 3 verbindbar. Via einen in den Figuren nicht gezeigten Auslass wird die von der Saugpumpe angesaugte Luft in die Umgebung ausgestossen. Parallel zur Sekretleitung 61 führt eine Hilfsleitung 62 vom Wundbett W via den Fluidsammelbehälter 3 zum Pumpaggregatsgehäuse 2. Mittels der Hilfsleitung 62 ist es möglich, bei Bedarf die Sekretleitung 61 zu spülen und/oder den Druck in der Sekretleitung 61 zu messen. Die Hilfsleitung 61 mündet hierzu bevorzugt in der Nähe der des Wundbetts W in die Sekretleitung 61, kann aber auch, wie es in der Figur 1 gezeigt ist, via den Drainageanschluss 10 direkt in das Wundbett W münden.

Um eine Substanz, wie beispielsweise eine physiologische oder nicht physiologische Kochsalzlösung, ein Arzneimittel, ein Anästhetikum oder ein Gemisch davon, dem Wundbett W zuzuführen, ist eine Instillationsleitung 60 vorgesehen, welche mit einem ersten Ende in das Wundbett W mündet und mit einem zweiten Ende mit dem Inneren eines Instillationsbeutels 40 verbunden ist. Die Instillationsleitung 60 kann dabei, wie es in der Figur 1 gezeigt ist, an einem an der Wundabdeckung 1 angeordneten Instillationsanschluss 11 angeschlossen sein und via diesen in das Wundbett W münden. Der Instillationsanschluss 11 kann insbesondere das Anschliessen und Entfernen der Instillationsleitung 60 an die bzw. von der Wundabdeckung 1 erleichtern.

Der Instillationsbeutel 40 enthält eine Instillationsflüssigkeit, bei welcher es sich um die während der Unterdruckbehandlung dem Wundbett W zuzuführenden Substanz handelt. Mittels eines Aufhängers ist der Instillationsbeutel 40 an einem Aufhängbügel 41 aufgehängt. Zur Ausnutzung des hydrostatischen Druckes bei der Zuführung der Instillationsflüssigkeit ist der Instillationsbeutel 40 dabei bzgl. der Schwerkraftrichtung oberhalb des Wundbetts W angeordnet. Bei der in der Figur 1 gezeigten Ausführungsform ist der Aufhängbügel 41 im Saugpumpengehäuse 2 gehalten. Die Regelung der dem Wundbett W zugeführten Menge an Instillationsflüssigkeit kann zum Beispiel mittels eines einfachen Quetschventils 50 erfolgen, das innerhalb der Instillationsleitung 60 unterhalb des Instillationsbeutels 40 oder in z.B. der Tropfenzählereinheit mit dem Tropfenzähler 5, siehe Figur 2, angeordnet ist.

In der ersten Ausführungsform gemäss der Figur 1 erfolgt die Bestimmung der Menge der aus dem Wundbett abgesaugten Fluide mittels eines kapazitiven Füllstandsensors 30. Mittels des kapazitiven Füllstandsensors 30 wird der Füllstand im Fluidsammelbehälter 3 gemessen. Der kapazitive Füllstandsensor 30, welcher somit eine Messeinrichtung darstellt, ist hierzu an der Innen- oder Aussenseite des Fluidsammelbehälters 3 angebracht. Der Füllstandsensor 30 ist mit einer im Saugpumpengehäuse 2 angeordneten, in der Figur 1 nicht erkennbaren Kontrolleinheit verbunden, so dass die vom Füllstandsensor 30 gemessenen Füllstandswerte an die Kontrolleinheit übermittelbar sind bzw. von dieser abgefragt werden können.

Eine weitere Messeinrichtung in Form eines Tropfenzählers 5 ist unterhalb des Instillationsbeutels 40 innerhalb der Instillationsleitung 60 angeordnet. Der Tropfenzähler 5, dessen mögliche Ausgestaltungen dem Fachmann aus dem Stand der Technik hinlänglich bekannt sind, dient zur Messung der Durchflussrate der Instillationsflüssigkeit in der Instillationsleitung 60. Der Tropfenzähler 5 ist dabei an am Aufhängbügel 41 angebracht und via eine Kabelverbindung 70 mit der im Saugpumpengehäuse 2 angeordneten Kontrolleinheit verbunden. Durch die Kabelverbindung 70 können die vom Tropfenzähler 5 ermittelten Messwerte zur Kontrolleinheit übermittelt bzw. von dieser abgefragt werden.

Die vom Tropfenzähler 5 und dem kapazitiven Füllstandsensor 30 gemessenen Fluidmengen können nun mittels der Kontrolleinheit zum Beispiel auf einem in der Figur 1 nicht dargestellten Display angezeigt werden. Das medizinische Fachpersonal und/oder der Patient können sich dadurch jederzeit über den aktuellen Status der Unterdruckbehandlung informieren und gegebenenfalls zum Beispiel die Behandlung komplett ab- oder unterbrechen oder die Zuführung der Instillationsflüssigkeit neu einstellen und/oder die Saugleistung der Saugpumpe anpassen.

Bevorzugt werden die vom Tropfenzähler 5 und dem kapazitiven Füllstandsensor 30 gemessenen Fluidmengen aber in der Kontrolleinheit weiterverarbeitet, indem sie beispielsweise mit vorgegebenen Grenzwerten verglichen werden. Basierend auf dieser Weiterverarbeitung kann von der Kontrolleinheit zum Beispiel eine Alarmauslösung verursacht und/oder eine Regelung der Saugleistung der Saugpumpe vorgenommen werden. Bei der Weiterverarbeitung wird von der Kontrolleinheit bevorzugt eine Differenz zwischen der Menge an abgesaugten Fluiden und der Menge der zugeführten Instillationsflüssigkeit gebildet. Dadurch wird es möglich, die Menge der vom Körper des Patienten P aufgenommenen Menge an Instillationsflüssigkeit und/oder die Menge des im Wundbett W ausgesonderten Exsudats zu ermitteln oder zumindest abzuschätzen. Es ist somit eine sehr direkte und aussagekräftige Erfassung des Behandlungsverlaufs möglich. Es ist dadurch auch möglich, im Bereich der Wundabdeckung W ein allfälliges Leck oder eine allfällige Undichtheit zu erkennen (auslaufende Flüssigkeit).

Die in der Figur 2 gezeigte zweite Ausführungsform unterscheidet sich von der ersten Ausführungsform der Figur 1 dadurch, dass einerseits der Füllstand im Fluidsammelbehälter 3 mittels eines Gewichts sensors 31 ermittelt wird, und dass andererseits die Verbindung zwischen dem Tropfenzähler 5 und der im Saugpumpengehäuse 2 angeordneten Kontrolleinheit durch eine Drahtlosverbindung 71 realisiert ist. Der Gewichtssensor 31 kann am Fluidsammelbehälter 3 oder am Saugpumpengehäuse 2 angebracht sein. Die in der Figur 3 gezeigte dritte Ausführungsform unterscheidet sich von der zweiten Ausführungsform der Figur 2 dadurch, dass die Bestimmung der Menge der dem Wundbett W zugeführten Instillationsflüssigkeit mittels eines Gewichtssensors 21 erfolgt. Der Aufhängbügel 41 ist hierzu mit seinem unteren Ende in einer am Saugpumpengehäuse 2 vorgesehenen Halterung 20 gehalten. Mittels des Gewichtssensors 21 wird das auf die Halterung 20 lastende Gewicht gemessen, wodurch bei Feststellung einer Gewichtsänderung auf die Menge der dem Wundbett W zugeführten Instillationsflüssigkeit geschlossen werden kann. Vorteilhaft ist diese Ausführungsform insbesondere deshalb, weil sich die Installation der gesamten Vorrichtung vor der Behandlung für den Benutzer besonders einfach gestaltet.

Die in der Figur 4 gezeigte vierte Ausführungsform unterscheidet sich von der ersten Ausführungsform der Figur 1 dadurch, dass einerseits ein kapazitiver Füllstandsensor 25 zur Messung des Füllstandes im Fluidsammelbehälter 3 vorgesehen ist, der am Saugpumpengehäuse 2 angebracht ist, und dass der Aufhängbügel 41 einen Standfuss 42 aufweist, um eine Platzierung des Aufhängbügels 41 inkl. Instillationsbeutel 40 auch entfernt vom Saugpumpengehäuse 2 zu ermöglichen. Ausserdem erfolgt die Übertragung der vom Tropfenzähler 5 gemessenen Werte zu der im Saugpumpengehäuse 2 angeordneten Kontrolleinheit via eine Drahtlosverbindung 71. Die Anordnung des Füllstandsensors 25 am Saugpumpengehäuse 2 bringt den Vorteil mit sich, dass der Fluidsammelbehälter 3, welcher üblicherweise oft ausgewechselt und mitsamt dem Inhalt entsorgt wird, günstiger herstellbar ist. Die in der Figur 4 dargestellte Ausführungsform zeigt insbesondere, dass die erfindungsgemässe Vorrichtung sehr gut mit einer herkömmlichen Einrichtung zum Zuführen der Instillationsflüssigkeit kombinierbar ist. Es muss lediglich der Tropfenzähler 5 innerhalb der Instillationsleitung 60 angeordnet werden. Aufgrund der drahtlosen Datenübertragung via die Drahtlosverbindung 71 sind keine zusätzlichen Kabelverbindungen notwendig. Die in der Figur 5 gezeigte fünfte Ausführungsform unterscheidet sich von der ersten Ausführungsform der Figur 1 insbesondere dadurch, dass am Saugpumpengehäuse 2 eine Peristaltikpumpe 22 angeordnet ist, um die in der Instillationsleitung 60 vorhandene Instillationsflüssigkeit zum Wundbett W zu befördern. Die Instillationsleitung 60 wird hierzu an eine am Saugpumpengehäuse 2 im Bereich der Peristaltikpumpe 22 vorgesehene Schlauchführung 23 eingelegt. Der Instillationsbeutel 40 muss bei dieser Ausführungsform nicht zwingend oberhalb des Wundbetts W angeordnet sein. Ausserdem ist durch Einstellung der Pumpleistung der Peristaltikpumpe 22 eine sehr einfache und insbesondere automatisierte Regelung der Zuführung der Instillationsflüssigkeit möglich. Die Bestimmung der durch die Instillationsleitung 60 zugeführten Menge an Instillationsflüssigkeit kann einfach zum Beispiel unter Verwendung der jeweils anliegenden Pumpleistung der Peristaltikpumpe 22 erfolgen.

Die in der Figur 6 gezeigte sechste Ausführungsform unterscheidet sich von der fünften Ausführungsfonn der Figur 5 dadurch, dass der Instillationsbehälter, in welchem die zuzuführende Instillationsflüssigkeit enthalten ist, in Form eines Instillationskanisters 43 direkt und ähnlich wie der Fluidsammelbehälter 3 am Saugpumpengehäuse 2 angebracht ist. Die Bestimmung der durch die Instillationsleitung 60 zugeführten Menge der Instillationsflüssigkeit erfolgt hier mittels eines im oder am Saugpumpengehäuse 2 angeordneten Durchflussmessers 24.

In der Figur 7 sind typische Kurvenverläufe bei Anwendung einer erfmdungsgemässen Vorrichtung bzw. des erfmdungsgemässen Verfahrens für den im Wundbett W herrschenden Unterdruck (oberste Graphik), für das Volumen an zugeführter Instillationsflüssigkeit (mittlere Graphik) sowie für das Volumen der vom Wundbett W abgesaugten Fluide (unterste Graphik) dargestellt. Die tatsächlich bei einer Wundbehandlung auftretenden Kurvenverläufe hängen selbstverständlich insbesondere von der Grösse und der Art der Wunde ab.

Die in der Figur 7 dargestellten Kurvenverläufe zeigen sehr schön, wie die von der ersten und der zweiten Messeinrichtung bestimmten Flüssigkeitsmengen (untere beiden Graphiken), allenfalls in Kombination mit einer Druckmessung im Bereich des Wundbetts W zum Beispiel via die Hilfsleitung 62 (oberste Graphik), den Behandlungsverlauf und den Heilungsprozess sehr direkt und unmittelbar wiedergeben.

Wie aus der obersten Graphik der Figur 7 ersichtlich ist, dauert eine typische Behandlung mehrere Stunden, wenn nicht Tage, so dass dem Wundgewebe die Möglichkeit einer Veränderung, insbesondere Heilung gegeben wird. Die Absaugung der Fluide aus dem Wundbett W erfolgt dabei intermittierend. Nach einer Absaugung mit einer Zeitdauer von 1 bis 6 Stunden erfolgt jeweils eine Ruhephase ohne Unterdruck von einer bis 30 Minuten. Vor jeder Ruhephase gibt es jeweils eine Abklingphase, während welcher der Unterdruck stetig verringert wird. Nach jeder Ruhephase wird der Unterdruck in einer Anstiegsphase jeweils stetig von Atmosphärendruck wieder auf einen konstant anliegenden Unterdruck erhöht. Die Anstiegs- und Abklingphasen dauern jeweils um ein Vielfaches weniger lang als die jeweils dazwischenliegende Absaugphase mit konstantem Unterdruck.

Dem in der obersten Graphik der Figur 7 dargestellten Kurvenverlauf wäre eigentlich noch ein oszillierender Kurvenverlauf im negativen mmHg-Bereich mit einer verhältnismässig dazu kurzen Periodizität von wenigen Sekunden aufgrund der Pumpbewegungen der Saugpumpe (Membranpumpe) überlagert. Aus darstellerischen Gründen ist dieser schnell oszillierende Kurvenverlauf nicht gezeigt. Der dargestellte Kurvenverlauf bildet die jeweils anliegende Amplitude ab. Wie in der mittleren Graphik der Figur 7 erkennbar ist, wird die Instillationsflüssigkeit jeweils nur während gewissen Zuführphasen, welche in Bezug auf die gesamte Zeitdauer der Therapie verhältnismässig kurz sind und in regelmässigen Zeitabständen über die gesamte Behandlungsdauer verteilt sind, dem Wundbett W zugeführt. Die Zuführphasen erfolgen jeweils zusammen mit den Abklingphasen der Absaugung. Dadurch ist sichergestellt, dass während dem Zuführen der Instillationsflüssigkeit zwar eine reduzierte, aber doch weiterhin eine Absaugung erfolgt, so dass im Wundbett W kein Überdruck entstehen kann. Während er anschliessenden Ruhephase kann die dem Wundbett zugeführte Substanz jeweils optimal auf das Wundgewebe einwirken.

In der untersten Graphik der Figur 7 ist schliesslich erkennbar, dass das Volumen der vom Wundbett W abgesaugten Fluide nach jeder Ruhephase jeweils stark ansteigt. Gegen Ende der längeren Phasen mit konstantem Unterdruck geht die Menge der abgesaugten Fluide jeweils stark zurück, wobei der Rückgang aufgrund des Heilungsprozesses und der dadurch verringerten Menge an ausgesondertem Exsudat mit jedem Behandlungszyklus schneller erfolgt. Gegen Ende der Behandlung wird im Wesentlichen jeweils nur noch die zuvor zugeführte Instillationsflüssigkeit aus dem Wundbett W abgesaugt. Selbstverständlich ist die hier beschriebene Erfindung nicht auf die erwähnten Ausführungsformen beschränkt und eine Vielzahl von Abwandlungen ist möglich. So sind die jeweiligen Merkmale der in den Figuren 1 bis 6 dargestellten Ausführungsformen insbesondere beliebig kombinierbar. Die während der Behandlung auftretenden Kurven Verläufe können sich auch von denjenigen der Figur 7 unterscheiden. So kann die Zuführung der Substanz zum Beispiel auch unterbruchsfrei und konstant während der gesamten Behandlungsdauer erfolgen.

BEZUGSZEICHENLISTE

Wundabdeckung Aufhängbügel

Drainageanschluss Standfuss

Instillationsanschluss Instillationskanister

Saugpumpengehäuse 5 Tropfenzähler

Halterung 50 Quetschventil

Gewichtssensor

Peristaltikpumpe 60 Insti Üationsleitung

Schlauchführung 61 Sekretleitung

Durchflussmesser 62 Hilfsleitung

Kapazitiver Füllstandsensor

70 Kabelverbindung

Fluidsammelbehälter 71 Drahtlosverbindunj

Kapazitiver Füllstandsensor

Gewichtssensor W Wundbett

P Patient

Instillationsbeutel