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Title:
DEVICE FOR MONITORING A CONVEYOR SYSTEM FOR THE PURPOSE OF DETECTING DAMAGE TO A CONVEYOR BELT BY MEANS OF SEQUENTIAL CONDUCTOR LOOPS AND A SEQUENTIAL SLIT PROTECTION SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/010733
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device for continuously and non-destructively monitoring a conveyor system (1) having the following components: a continuous conveyor belt (2) with a cover plate (3) on the carrying side and a cover plate (4) on the backing side, each made of a polymeric material with elastic properties, and with an embedded tension member; drums (5, 6), carrying rollers and carrying frames, wherein the above-mentioned components form, in conjunction with the conveyor belt (2), a material-conveying top strand (A) with a supply location (7) and a discharge location for the conveyed material and a material-conveying or material-free bottom strand (B); a conductor loop packet (8) with continuous conductor loops (9, 10) which is embedded in the conveyor belt (2); and an electronic slit protection system for contactlessly detecting damage to the conveyor belt (2), wherein the slit protection system is an electrical device system which comprises at least one enquiry station (11) and at least one slit monitoring station (12) and is connected in this case to a central controller (13) which controls the entire conveyor system (1). The device according to the invention is equipped, as part of a conductor loop packet (8), with sequential conductor loops (9, 10) and a sequential slit protection system, wherein the relevant functional logic is described in detail.

Inventors:
MINKIN ANDREY (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/061412
Publication Date:
January 24, 2013
Filing Date:
June 15, 2012
Export Citation:
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Assignee:
CONTITECH TRANSPORTBANDSYSTEME (DE)
MINKIN ANDREY (DE)
International Classes:
B65G43/02
Domestic Patent References:
WO2010033526A12010-03-25
Foreign References:
US3651506A1972-03-21
DE19831854A12000-01-27
Attorney, Agent or Firm:
FINGER, KARSTEN (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Einrichtung zur kontinuierlichen und zerstörungsfreien Überwachung einer

Förderanlage (1) mit folgenden Bauteilen:

- einem endlos geschlossenen Fördergurt (2) mit einer tragseitigen Deckplatte (3) und laufseitigen Deckplatte (4) aus jeweils einem polymeren Werkstoff mit elastischen Eigenschaften sowie mit einem eingebetteten Zugträger;

- Trommeln (5, 6), Tragrollen und Traggerüste, wobei die vorgenannten Bauteile in Verbindung mit dem Fördergurt (2) ein materialförderndes Obertrum (A) mit einer Aufgabestelle (7) und Abgabestelle für das Fördermaterial und ein

materialförderndes oder materialfreies Untertrum (B) bilden;

- einem Leiterschleifen-Paket (8, 14) mit endlos geschlossenen Leiterschleifen

(9, 10, 15, 16, 17), das im Fördergurt (2) eingebettet ist; sowie

- einem elektronischen Schlitzschutzsystem zur berührungslosen Erfassung von Schäden des Fördergurtes (2), wobei das Schlitzschutzsystem ein elektrisches Gerätesystem ist, das wenigstens eine Abfragestation (11) sowie wenigstens eine Schlitzüberwachungsstation (12) umfasst und dabei an eine Zentralsteuerung (13) angeschlossen ist, die die gesamte Förderanlage (1) steuert; dadurch gekennzeichnet, dass das Leiterschleifen-Paket (8, 14) wenigstens zwei sequentielle Leiterschleifen (9, 10, 15, 16, 17) aufweist, die in Längsrichtung des Fördergurtes in einem Abstand (X) nacheinander angeordnet sind, wobei die

Schlitzüberwachungsstation (12) eines sequentiellen Schlitzschutzsystems als Signal eine Kombination aus einem ersten Signal für eine intakte Leiterschleife und einem zweiten Signal für eine zerstörte oder beschädigte Leiterschleife liefert, wobei das sequentielle Schlitzschutzsystem derart arbeitet, dass bei einer Zerstörung oder Beschädigung einer Leiterschleife bei wenigstens einer intakten Leiterschleife innerhalb des Leiterschleifen-Pakets ein Warnsignal geliefert wird, verbunden mit Maßnahmen bei der nächsten Reparatur- und Inspektionsarbeit, während bei der Zerstörung oder Beschädigung sämtlicher Leiterschleifen des Leiterschleifen-Pakets der Fördergurt (2) angehalten wird.

2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei Vorhandensein von wenigstens drei sequentiellen Leiterschleifen (15, 16, 17) innerhalb des

Leiterschleifen-Pakets (14) der Abstand (X) zwischen zwei Leiterschleifen jeweils gleich ist.

3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand zwischen zwei sequentiellen Leiterschleifen (9, 10, 15, 16, 17) größer ist als die maximale Korngröße (dKmax) des Fördermaterials. 4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das

Leiterschleifen-Paket (8, 14) mit den sequentiellen Leiterschleifen (9, 10, 15, 16, 17) in der tragseitigen Deckplatte (3) und/oder laufseitigen Deckplatte (4) eingebettet ist.

5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Leiterschleifen-Paket (8, 14) mit den sequentiellen Leiterschleifen (9, 10, 15, 16, 17) mit einer Querarmierung verstärkt ist.

6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Querarmierung aus einem textilen Werkstoff besteht.

7. Einrichtung nach 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Querarmierung ein textiles Flächengebilde ist.

8. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das textile

Flächengebilde ein Gewebe, Gewirke, Gestrick oder ein Vlies ist.

9. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das textile

Flächengebilde ein Gewebe ist.

10. Einrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewebe ein

Polyamid-Polyester-Gewebe ist.

11. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass diese mit wenigstens einem Näherungsinitiator und/oder wenigstens einem Transponder ausgestattet ist.

Description:
Beschreibung

Einrichtung zur Überwachung einer Förderanlage zur Erfassung von Schäden eines Fördergurtes mittels sequentieller Leiterschleifen und eines sequentiellen

Schlitzschutzsystems

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur kontinuierlichen und zerstörungsfreien

Überwachung einer Förderanlage mit folgenden Bauteilen:

- einem endlos geschlossenen Fördergurt mit einer tragseitigen und laufseitigen

Deckplatte aus jeweils einem polymeren Werkstoff mit elastischen Eigenschaften sowie mit einem eingebetteten Zugträger;

- Trommeln, Tragrollen und Traggerüste, wobei die vorgenannten Bauteile in

Verbindung mit dem Fördergurt ein materialförderndes Obertrum mit einer

Aufgabestelle und Abgabestelle für das Fördermaterial und ein materialförderndes oder materialfreies Untertrum bilden;

- einem Leiterschleifen-Paket mit endlos geschlossenen Leiterschleifen, das im

Fördergurt eingebettet ist; sowie

- einem elektronischen Schlitzschutzsystem zur berührungslosen Erfassung von Schäden des Fördergurtes, wobei das Schlitzschutzsystem ein elektrisches Gerätesystem ist, das wenigstens eine Abfragestation sowie wenigstens eine Schlitzüberwachungsstation umfasst und dabei an eine Zentralsteuerung angeschlossen ist, die die gesamte

Förderanlage steuert. Was den Aufbau eines Fördergurtes betrifft, so wird insbesondere auf folgende

Patentliteratur verwiesen:

DE 25 20 943 AI DE 38 01 120 AI

DE 25 32 190 AI DE 43 33 839 AI

DE 44 36 042 AI EP 0 753 471 AI

EP 0 336 385 AI WO 2008/034483 AI

Die tragseitige und laufseitige Deckplatte bestehen zumeist jeweils aus einer

Kautschukmischung, enthaltend eine Kautschukkomponente oder einen

Kautschukkomponentenverschnitt, ein Vernetzungsmittel oder ein Vernetzungssystem, umfassend ein Vernetzungsmittel und einen Beschleuniger, sowie zumeist weitere Mischungsingredienzien, insbesondere einen Füllstoff und/oder ein

Verarbeitungshilfsmittel und/oder ein Alterungsschutzmittel und/oder einen Weichmacher und/oder sonstige Zusatzstoffe (z.B. Fasern, Farbpigmente). Die diesbezügliche

Kautschukbasis ist insbesondere:

Naturkautschuk (NR)

Butadien-Kautschuk (BR)

Chloropren-Kautschuk (CR)

Styrol-Butadien-Kautschuk (SBR)

Nitrilkautschuk (NBR)

Butylkautschuk (HR)

Ethylen-Propylen-Kautschuk (EPM)

Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk (EPDM)

SBR/NR-Verschnitt

SBR/BR-Verschnitt

NR/BR-Verschnitt Von besonderer Bedeutung ist bislang CR, das sich durch eine hohe Flamm-, Witterungsund Alterungsbeständigkeit auszeichnet, insbesondere für Fördergurte mit Einsatz im Untertagebergbau. Im Übertagebergbau hat ferner NR sowie die oben erwähnten

Verschnitte (DE 10 2009 043 904 AI) eine größere Bedeutung erlangt.

Bedingt durch die Vulkanisation einer Kautschukmischung der oben genannten Art erhält der Fördergurt die erforderlichen elastischen Eigenschaften.

Als eingebettete Zugträger kommen in Fördergurtlängsrichtung verlaufende Seile aus Stahl oder Aramid zum Einsatz, wobei Seile aus Stahl von besonderer Bedeutung sind.

Insbesondere in Verbindung mit Stahlseil-Fördergurten wird zwecks Schlitzschutz zusätzlich eine eingebettete Querarmierung aus Synthesecorden, beispielsweise aus Polyamid, verwendet (WO 2008/034483 AI). Der Zugträger kann auch ein textiles Flächengebilde, insbesondere ein ein- oder mehrlagiges Gewebe, beispielsweise ein Polyester-Polyamid-Gewebe, sein. Zumeist erfolgt die Führung eines Fördergurtes in einer Förderanlage in geöffneter Form, und zwar im Rahmen eines gemuldeten Tragrollenstuhls.

In den letzten 20 Jahren wurde jedoch auch das geschlossene Fördersystem unter Einsatz eines Rohrfördergurtes weiterentwickelt. Die Anlagenbauteile sind bei dem geschlossenen Fördersystem neben den Trommeln (Antriebstrommel, Umkehrtrommel), Tragrollen und Traggerüsten zumeist noch Korrekturrollen sowie eine Niederhalterolle beim Schließen des Fördergurtes. Diesbezüglich wird insbesondere auf folgende Patentliteratur verwiesen:

DE 36 06 129 AI DE 10 2009 003 552 AI

DE 36 12 765 AI EP 0 336 385 AI

DE 43 33 839 B4

Weitere Bauteile einer Förderanlage können eine Aufgabeschurre, Abgabeschurre, Umlenktrommeln sowie Schurrendichtungen aus einem polymeren Werkstoff sein. Fördergurte werden beim Auftreffen des Fördermaterials, beispielsweise Erze, stark beansprucht. Dadurch kommt es oft zu Beschädigungen der tragseitigen Deckplatte des Fördergurtes, und zwar in Form von Schnitten, Materialausbrüchen oder anderen

Beschädigungen. Diese sind für die Lebensdauer des Fördergurtes kritisch und müssen daher möglichst früh erkannt werden. Verschleißerscheinungen durch Abrieb können auch bei der laufseitigen Deckplatte mit Kontakt zu den Trommeln und Tragrollen sowie gegebenenfalls zu weiteren Rollenbauteilen, die oben erwähnt sind, auftreten. Darüber hinaus können bei einem Stahlseil-Fördergurt die laufseitige Deckplatte bei extremen Belastungen durch die Stahlseile aufgeschlitzt werden, wobei die bereits vorgestellte Synthesecord-Querarmierung einen - wenn auch nicht immer - ausreichenden

Schlitzschutz bietet. Letztlich kann auch der Zugträger bei einem Dauerbetrieb beschädigt werden, was negative Auswirkungen auf die Zugkraft eines Fördergurtes haben kann.

Neben der regelmäßigen visuellen Inspektion gibt es verschiedene Systeme zur

Überwachung des Zustands des Fördergurtes im Betrieb einer Förderanlage. Ein Abriss des diesbezüglichen Standes der Technik wird im Folgenden wiedergegeben:

- Die Druckschriften DE 44 44 264 Cl, DE 197 15 703 AI, DE 10 2009 025 848 AI, WO 02/40 384 AI, WO 2005/030621 AI und US 4 621 727 beschreiben einen Ansatz, bei der die Fördergurte mit Leiterschleifen in regelmäßigen Abständen versehen werden, deren Beschädigungen durch elektroinduktive Messverfahren detektiert werden können. Anstelle der Leiterschleifen oder in Kombination mit diesen können auch Transponder zum Einsatz gelangen. Was die bedeutsame

Leiterschleifentechnologie und die hiermit verbundenen Probleme betrifft, wird an einer anderen Stelle noch näher eingegangen.

- Die Druckschriften DE 195 39 980 AI und EP 0 787 669 Bl beschreiben eine

Überwachungseinrichtung unter Verwendung von quer zur Förderrichtung in den Fördergurt eingebauten Überwachungselementen und Identifikationselementen, die bei Vorbeiführen an ortsfesten Leseeinrichtungen sowohl den Zustand als auch die

Position melden. Dieses Überwachungskonzept ist jedoch in seiner Umsetzung sehr aufwendig.

- Die Offenlegungsschrift DE 198 40 081 AI stellt ein System zur Überwachung einer einem Verschleiß unterworfenen Schicht vor. So wird beispielsweise eine

ferromagnetische Schicht in die tragseitige und/oder laufseitige Deckplatte eingebettet, die das Signal eines darunter liegenden Transponders abschirmt, es sei denn, dass diese Schicht beschädigt ist. Auch dieses Überwachungskonzept ist sehr aufwendig und nur auf speziell ausgerüstete Fördergurte anwendbar. - Die Kontrolle des Zustandes der Stahlseile in Fördergurten erfolgt durch ein außen vorbeigeführtes induktives Feld (DE 199 21 224 AI) oder durch ein magnetisches Feld (DE 10 2006 036 668 AI). Nachteilig ist, dass hiermit nur Beschädigungen der Stahlseilstrukturen erfassbar sind. - Bei der Überwachung der Beschädigungen der tragseitigen und/oder laufseitigen

Deckplatte kommen opto-elektronische Systeme, insbesondere in Form einer Zeilenoder Flächenkamera, zum Einsatz, wobei diesbezüglich insbesondere auf folgende Patentliteratur verwiesen wird:

DE 24 13 543 AI DE 101 29 091 AI

DE 42 40 094 AI DE 101 40 920 AI

DE 100 29 545 AI EP 1 187 781 Bl

DE 100 48 552 AI WO 2005/023688 AI

DE 101 00 813 AI WO 2008/031648 AI

Die hier dokumentierten umfangreichen Entwicklungsarbeiten unterstreichen die zunehmende Bedeutung dieser Überwachungseinrichtung. Neben dem großen technischen Aufwand ist dieses Überwachungskonzept jedoch von einer

Fördergurtoberfiäche ohne wesentliche Verschmutzung abhängig. Aus diesem Grunde wird das opto-elektronische System zusätzlich mit einer Freiblasvorrichtung versehen, was jedoch die Grenzen der Wirtschaftlichkeit aufzeigt.

- Ferner ist eine Einrichtung zur zerstörungsfreien Inspektion eines Fördergurtes mittels energiereicher Strahlen, insbesondere Röntgenstrahlen, bekannt, wobei diesbezüglich insbesondere auf folgende Patentliteratur verwiesen wird:

DE 35 17 314 AI JP 04158208 A (Patent Abstracts of Japan)

WO 2006/066519 AI JP 2000292371 A (Patent Abstracts of Japan) Nachteilig ist, dass bei derartigen Strahlen aus Sicherheitsgründen das

Überwachungssystem in ein Gehäuse integriert werden muss, was ebenfalls die Grenzen der Wirtschaftlichkeit aufzeigt.

Ferner wird bei diesem Überwachungseinrichtung vorrangig das Innenleben eines Fördergurtes, insbesondere die eingebetteten Stahlseile, erfasst.

Von besonderer Bedeutung hat die Überwachung eines Fördergurtes mittels eines

Schlitzschutzsystems unter Einsatz der bereits erwähnten Leiterschleifen erlangt, wobei nun im Folgenden detaillierter auf die bisherige Schlitzschutztechnologie eingegangen wird.

Eine Leiterschleife oder ein Leiterschleifen-Paket ist ein Paket, das aus einer oder mehreren endlos verbundenen (kurzgeschlossenen) Schleifen (Konturen) einer beliebigen Form, beispielsweise mäanderförmig, geradlinig, rechteckig oder 8-förmig, besteht. Die Konturen können aus verschiedenen Materialien und Konstruktionselementen,

beispielsweise aus einem Stahlseil, einem leitenden Textilfaden oder einem leitenden Polymer, hergestellt werden. Sie sind in dem Polymer-Paket des Fördergurtes eingebettet. Die Leiterschleife oder das Leiterschleifen-Paket kann während der Produktion eines Fördergurtes oder auch nachträglich in die tragseitige und/oder laufseitige Deckplatte eines Fördergurtes einvulkanisiert werden, und zwar zumeist in einem Abstand von 50 bis 200 m. Eine Leiterschleife funktioniert nach dem Prinzip der elektromagnetischen Induktion. Hinsichtlich der Leiterschleifentechnologie und der Leiterschleifenform wird insbesondere auf folgende Patentliteratur verwiesen:

DE 38 11 533 AI DE 199 02 508 AI

DE 39 27 746 AI DE 101 00 249 AI

DE 40 12 906 AI EP 0 213 057 AI

DE 40 13 764 AI WO 2005/030621 AI

DE 40 14 475 AI WO 2010/133387 AI

In folgenden beiden Offenlegungsschriften wird das Leiterschleifen-Paket anhand häufig verwendeter Leiterschleifenformen besonders detailliert beschrieben:

In der Offenlegungsschrift EP 0 213 057 AI ist die Leiterschleife 8-förmig ausgebildet, und zwar im Rahmen von Mehrfachwindungen.

In der Offenlegungsschrift WO 2005/030621 AI wird ein Leiterschleifen-Paket vorgestellt, das eine erste Leiterschleife umfasst. Innerhalb dieser ersten Leiterschleife ist eine zweite Leiterschleife angeordnet. Gegebenenfalls kann innerhalb dieser zweiten Leiterschleife eine dritte Leiterschleife eingearbeitet sein.

Das Schlitzschutzsystem ist ein elektrisches Gerätesystem, das wenigstens eine

Abfragestation, insbesondere in Form eines Sender/Empfänger-Paares, wenigstens eine Schlitzüberwachungsstation, beispielsweise in Form eines Scanners, sowie zumeist zusätzlich wenigstens einen Näherungsinitiator und/oder wenigstens einen Transponder umfasst und nach folgendem Prinzip funktioniert:

Während des Anlagenbetriebes werden die Leiterschleifen von einer Abfragestation durch Kombination aus einem Sender und einem Empfänger und einer

Schlitzüberwachungsstation abgefragt. Wenn eine Leiterschleife die Abfragestation passiert, wird mittels intakter Kontur bzw. Konturen ein elektromagnetisches Signal vom Sender auf den Empfänger übertragen. Dabei generiert der Sender ein wechselndes magnetisches Feld, das einen Strom in den leitenden kurzgeschlossenen Konturen einer Leiterschleife generiert. Dieser Strom generiert wiederum ein Magnetfeld, das vom

Empfänger registriert wird, also nach dem Prinzip der elektromagnetischen Induktion. Wenn der Fördergurt in Förderrichtung geschlitzt und somit die Kontur bzw. Konturen der Leiterschleife zerstört ist, wird kein Signal vom Sender auf den Empfänger übertragen. Die Schlitzüberwachungsstation sendet ein Signal an die Zentralsteuerung der Förderanlage, wobei in diesem Fall der Fördergurt angehalten wird. Dadurch bleibt auch das

Schadensausmaß begrenzt. Die Position von Leiterschleifen wird unabhängig von der Fördergurtgeschwindigkeit und von der Fördergurtlaufrichtung absolut und relativ zu den benachbarten Leiterschleifen mit Hilfe von wenigstens einem Näherungsinitiator bestimmt, der sich beispielsweise an einer Trommel befinden. Es gibt auch Lösungen zur

Positionsbestimmung auf der Basis wenigstens eines Transponders. Das

Schlitzschutzsystem wird an die Zentralsteuerung einer Förderanlage angeschlossen, die die gesamte Förderanlage steuert.

Die Hauptaufgabe jedes Leiterschleifen-Schlitzschutzsystems besteht vor allem darin, eine Förderanlage anzuhalten, wenn ein Längsschlitz bzw. ein großer Fördergurtschaden in Förderrichtung entsteht. Begrenzte Fördergurtkerben bzw. Durchschläge dürfen nicht die Ursache sein, dass dadurch eine beschädigte Leiterschleife die Ursache für das Anhalten einer Förderanlage wird.

Weil die Konturen in einem handelsüblichen Leiterschleifen-Paket, beispielsweise nach der Lehre gemäß EP 0 213 057 AI und WO 2005/030621 AI, sehr dicht zueinander liegen, besteht die Gefahr, dass alle Konturen des gesamten Leiterschleifen-Paketes aufgrund von einer einmaligen lokalen Beschädigung ausfallen können. Folglich sind bei einer solchen Paket-Konstruktion ungewollte Anlagenstillstände und Zeitverluste beim Anlagenbetreiber zu befürchten. Im Hintergrund der oben genannten Gesamtproblematik besteht die Aufgabe darin, eine gattungsgemäße Einrichtung zur Überwachung einer Förderanlage bereitzustellen, bei der die Lebensdauer von Leiterschleifen erhöht wird, verbunden mit einem

Schlitzschutzprinzip, das die unerwünschten Förderanlagen- Ausfälle sowie die damit verbundenen Zeitverluste, die nicht durch Längsschlitze verursacht sind, minimiert. Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, dass das Leiterschleifen-Paket wenigstens zwei sequentielle Leiterschleifen aufweist, die in Längsrichtung des Fördergurtes in einem Abstand nacheinander angeordnet sind, wobei die Schlitzüberwachungsstation eines sequentiellen Schlitzschutzsystems als Signal eine Kombination aus einem ersten Signal für eine intakte Leiterschleife und einem zweiten Signal für eine zerstörte oder beschädigte Leiterschleife liefert, wobei das sequentielle Schlitzschutzsystem derart arbeitet, dass bei einer Zerstörung oder Beschädigung einer Leiterschleife bei wenigstens einer intakten Leiterschleife innerhalb des Leiterschleifen-Pakets ein Warnsignal geliefert wird, verbunden mit Maßnahmen bei der nächsten Reparatur- und Inspektionsarbeit, während bei der Zerstörung oder Beschädigung sämtlicher Leiterschleifen des Leiterschleifen- Pakets der Fördergurt angehalten wird.

Im Folgenden wird die Funktionslogik des sequentiellen Schlitzschutzsystem anhand eines Leiterschleifen-Pakets mit zwei oder drei sequentiellen Leiterschleifen näher erläutert. Die Schlitzüberwachungsstation, beispielsweise in Form eines Scanners, liefert als Signal eine Kombination aus„0" oder„1", wobei„1" eine intakte und„0" eine zerstörte oder beschädigte Leiterschleife signalisiert. Sind sämtliche Leiterschleifen unbeschädigt, so liefert die Schlitzüberwachungsstation bei Vorhandensein von zwei Leiterschleifen das Signal„11" oder von drei Leiterschleifen das Signal„111". Wenn nun eine Leiterschleife eines Leiterschleifen-Pakets gerissen oder beschädigt ist, liefert das

Schlitzüberwachungssystem für ein Zwei-Schleifen-Paket ein Warnsignal„10" oder„01" und für ein Drei-Schleifen-Paket ein Warnsignal„101" oder„011" oder„110". Ein solches Warnsignal weist darauf hin, dass bei der nächsten Reparatur- und Inspektionsarbeit dieses Leiterschleifen-Paket oder ein Teil davon ausgetauscht werden sollte. Der Fördergurt wird aber nur dann angehalten, wenn das Schlitzschutzsystem das Warnsignal bei einem Zwei- Schleifen-Paket„00" und bei einem Drei-Schleifen-Paket„000" liefert. Dadurch wird die Wahrscheinlichkeit, dass zwei bzw. drei Leiterschleifen in einem Leiterschleifen-Paket durch einen lokalen Fördergurtschaden gleichzeitig ausfallen, sehr gering sein. Folglich können unerwünschte Förderanlagen- Ausfälle und damit verbundene Zeitverluste, die nicht durch Längsschlitze verursacht sind, minimiert werden.

Ein dafür erforderliches elektronisches Schlitzschutzsystem kann ähnlich wie ein handelsübliches Schlitzschutzsystem aufgebaut werden, unterscheidet sich aber in der oben beschriebenen Funktionslogik. Der Abstand zwischen zwei sequentiellen Leiterschleifen in einem Leiterschleifen-Paket soll vorzugsweise so gewählt werden, dass er mehr als die maximale Korngröße dKmax des Fördermaterials ergibt. Dieser Abstand wird mit einem polymeren Werkstoff,

beispielsweise mit einer Kautschukmischung auf der Basis von CR, ausgefüllt. Dies macht allerdings eine sequentielle Leiterschleife gegenüber einer handelsüblichen Leiterschleife nur geringfügig teurer. In Abhängigkeit von der Leiterschleifen- Konstruktion können die kurzgeschlossenen Konturen unterschiedliche Formen aufweisen, beispielsweise mäanderförmig .

Die maximale Korngröße dKmax eines Fördermaterials in der Fördergurt-Technik liegt in der Regel zwischen 0 und 400 mm. In Abhängigkeit von der Fördergurtbreite b und der prozentualen Korngrößenverteilung darf die maximale Korngröße nicht mehr als dKmax < b/(3...4) sein. Wenn man beispielsweise von der maximalen Fördergurtbreite b = 3200 mm ausgeht, soll die maximale Korngröße im Intervall 800 mm < d Km ax < 1067 mm liegen. Diesbezüglich wird auf folgende Literaturquelle verwiesen:„Stetigförderer" von Pajer, Kuhnt und Kurth, 4., stark bearbeitete Auflage, VEB Verlag Technik Berlin, 1983. Bei besonders hohen Beanspruchungen durch das Fördermaterial, beispielsweise durch einen Aufprall von großen Fördermaterialbrocken an der Aufgabestelle bei Anlagen mit kurzem Achsabstand, kann ein Leiterschleifen-Paket mit einer Querarmierung verstärkt werden, sofern das die Deckplattendicke, insbesondere die der tragseitigen Deckplatte, zulässt. Zweckmäßigerweise wird hier ein textiles Flächengebilde, insbesondere in Form eines Gewebes, insbesondere wiederum in Form eines Polyamid-Polyester-Gewebes, verwendet.

Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf schematische Zeichnungen erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine Förderanlage mit sequentiellen Leiterschleifen und eines sequentiellen

Schlitzschutzsystems;

Fig. 2 ein Leiterschleifen-Paket mit zwei sequentiellen Leiterschleifen; Fig. 3 ein Leiterschleifen-Paket mit drei sequentiellen Leiterschleifen.

Fig. 1 zeigt eine Förderanlage 1 mit einem Fördergurt 2, umfassend eine tragseitige Deckplatte 3 und eine laufseitige Deckplatte 4 aus jeweils einem polymeren Werkstoff mit elastischen Eigenschaften, beispielsweise aus einer vulkanisierten Kautschukmischung auf der Basis von CR, sowie einen eingebetteten Zugträger, beispielsweise in Form von Stahlseilen.

In Laufrichtung (Pfeilrichtung) wird der Fördergurt 2 um die Trommeln 5 und 6 geführt. Im näheren Bereich der Trommel 5 befindet sich die Aufgabestelle 7 für das

Fördermaterial. Die Trommel 6, wo der Fördergurt 2 vom Obertrum A in den Untertrum B überführt wird, und zwar bei gleichzeitigem Abwurf des Fördermaterials, ist hier zugleich die Antriebstrommel. Alternativ hierzu kann auch die Trommel 5 die Antriebsfunktion übernehmen. Die laufseitige Deckplatte 4 stützt sich innerhalb des Obertrums A und des Untertrums B an Tragrollen ab. In der tragseitigen Deckplatte 3 und/oder laufseitigen Deckplatte 4, insbesondere innerhalb der tragseitigen Deckplatte, sind mehrere Leiterschleifen-Pakete 8 eingebettet. Jedes Leiterschleifen-Paket besteht aus zwei endlos geschlossenen Leiterschleifen 9 und 10, die in Fördergurtlängsrichtung in einem Abstand nacheinander angeordnet sind. Dieses Zwei- Schleifen-Paket wird in Verbindung mit der Fig. 2 noch näher erläutert.

Das Schlitzschutzsystem umfasst wenigstens eine Abfragestation 11 in Form eines Sender S/Empfänger E-Paares, eine Schlitzüberwachungsstation 12 sowie einer

Zentralsteuerung 13 mit integriertem Prozessrechner. Ein weiteres Bauteil des

Schlitzüberwachungssystems ist wenigstens ein Näherungsinitiator und/oder wenigstens ein Transponder. Der Näherungsinitiator, dessen Bedeutung bei Förderanlagen

insbesondere in der Offenlegungsschrift EP 1 283 182 AI detailliert beschrieben wird, befindet sich beispielsweise an der Trommel 5. Der Transponder ist in der tragseitigen Deckplatte 3 und/oder laufseitigen Deckplatte 4 des Fördergurtes 2 eingebettet.

Diesbezüglich wird auf die bereits erwähnte Transpondertechnologie verwiesen.

Innerhalb eines Leiterschleifen-Pakets 8 arbeiten die beiden Leiterschleifen 9 und 10 sequentiell, und zwar unter Erfassung eines sequentiellen Schlitzschutzsystems. Die Schlitzüberwachungsstation 12 liefert dabei als Signal eine Kombination aus„0" oder„1", wobei„1" eine intakte und„0" eine zerstörte oder beschädigte Leiterschleife signalisiert. Liefert beispielsweise die Schlitzüberwachungsstation für die beiden Leiterschleifen 9 und 10 das Signal„11", so sind beide Leiterschleifen unbeschädigt. Wenn eine Leiterschleife eines Leiterschleifen-Pakets gerissen oder beschädigt ist, so liefert das Schlitzschutzsystem ein Warnsignal„10" oder„01", verbunden mit entsprechenden Maßnahmen bei der nächsten Reparatur- und Inspektionsarbeit. Der Fördergurt 2 wird aber nur dann angehalten, wenn das System das Warnsignal„00" liefert.

Fig. 2 zeigt nun nochmals das Leiterschleifen-Paket 8 mit den beiden sequentiellen Leiterschleifen 9 und 10. Innerhalb dieses Zwei-Schleifen-Pakets verlaufen die beiden endlos geschlossenen Leiterschleifen mäanderförmig. In Fördergurtlängsrichtung sind die beiden Leiterschleifen in einem Abstand X nacheinander angeordnet. Dieser Abstand ist dabei größer als die maximale Korngröße dkmax des Fördermaterials. Hinsichtlich des Intervallbereiches von dkmax wird auf das bereits Erwähnte verwiesen.

Fig. 3 zeigt nun ein Leiterschleifen-Paket 14 mit drei sequentiellen Leiterschleifen 15, 16 und 17. Innerhalb dieses Drei-Schleifen-Pakets, verlaufen die drei endlos geschlossenen Leiterschleifen ebenfalls mäanderförmig. In Fördergurtlängsrichtung sind jeweils zwei Leiterschleifen in einem Abstand X nacheinander angeordnet. Der Abstand zwischen den Leiterschleifen 15 und 16 sowie zwischen 16 und 17 sind vorzugsweise gleich.

Hinsichtlich der Abstandsparameter gilt hier das gleiche wie bei dem Leiterscheifen-Paket 8 gemäß Fig. 2. Der Fördergurt wird jedoch nur dann angehalten, wenn das

Schlitzschutzsystem das Warnsignal„000" liefert, nicht jedoch beispielsweise bei einem Warnsignal„101".

Bezugszeichenliste

(Teil der Beschreibung)

1 Förderanlage

2 Fördergurt

3 tragseitige Deckplatte

4 laufseitige Deckplatte

5 Trommel

6 Trommel

7 Aufgabestelle für das Fördermaterial

8 Leiterschleifen-Paket in Form eines Zwei-Schleifen-Pakets

9 Leiterschleife

10 Leiterschleife

11 Abfragestation in Form eines Sender/Emfänger-Paares

12 Schlitzüberwachungsstation

13 Zentralsteuerung

14 Leiterschleifen-Paket in Form eines Drei-Schleifen-Pakets

15 Leiterschleife

16 Leiterschleife

17 Leiterschleife

A Obertrum

B Untertrum

E Empfänger

S Sender

X Abstand zwischen zwei Leiterschleifen