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Title:
DEVICE FOR MONITORING AND/OR DEFENCE PURPOSES IN THE MARITIME FIELD
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/123002
Kind Code:
A1
Abstract:
Provision is made for a platform (1) according to the invention to be able to be installed at the intended site thereof without the aid of floating cranes or helicopters. The intended site in the vicinity of the installations to be protected, such as maritime oil fields, oil-producing installations or wind farms, should also be selected to be dependent on the range of the installed sensors and defence devices. The platform (1) can be installed on the sea bottom, with it subsequently being possible to lift this platform (1) again and put it into operation again at another intended site. Nor are any floating cranes or helicopters needed for this new positioning. The platform (1) according to the invention is stable in all states: during the floating phase to the intended site and equally during the use phase after installation on the sea bottom. The design of the platform (1) is selected such that it is suitable over a wide range of water depths, for example for depths between ten and thirty metres, but equally also for other water depths.

Inventors:
THOENI URBAN (CH)
BRUNNER DOMINIC (CH)
MEIER RAFFAEL (CH)
KARAL PETTER (NO)
NODBERG TROND KJETIL (NO)
RAMSLIE SIRGURD (AU)
BENSON DOUGLAS J (AE)
DOUGLAS DAVID G (AE)
Application Number:
PCT/EP2011/002007
Publication Date:
September 20, 2012
Filing Date:
April 20, 2011
Export Citation:
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Assignee:
RHEINMETALL AIR DEFENCE AG (CH)
SEATOWER AS (NO)
LAMPRELL ENERGY LTD (AE)
THOENI URBAN (CH)
BRUNNER DOMINIC (CH)
MEIER RAFFAEL (CH)
KARAL PETTER (NO)
NODBERG TROND KJETIL (NO)
RAMSLIE SIRGURD (AU)
BENSON DOUGLAS J (AE)
DOUGLAS DAVID G (AE)
International Classes:
E02B17/02; E02B17/08; F41H11/00
Domestic Patent References:
WO1999051821A11999-10-14
WO2009155639A12009-12-30
Foreign References:
US3996754A1976-12-14
US6099207A2000-08-08
GB558455A1944-01-06
GB558484A1944-01-07
GB2376442A2002-12-18
US6564741B22003-05-20
Attorney, Agent or Firm:
DIETRICH, Barbara (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Maritime Beobachtungs- und/ oder Verteidigungsplattform (1) mit einer aus einer Anzahl von Auslegern (2) gebildeten Basis, die sich zu einer zentralen Säule (3) hin erstrecken und daran fest verbunden sind sowie einem im Wesentlichen senkrecht zur zentralen Säule (3) orientierten und von dieser durchstoßenem Hauptdeck (4), dadurch gekennzeichnet, dass das Hauptdeck (4) vermittels einer Antriebseinrichtung entlang der zentralen Säule (3) verschoben werden kann.

2. Maritime Beobachtungs- und/ oder Verteidigungsplattform (1) nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinrichtung zumindest eine an der zentralen Säule (3) befestigte Zahnstange umfasst, in die zumindest ein Antriebsritzel (14) eingreift, welches von zumindest einem Motor (15) angetrieben ist und mit diesem am Hauptdeck (4) montiert ist.

3. Maritime Beobachtungs- und / oder Verteidigungsplattform (1) nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Ballasttank (6) in der Ebene der Ausleger (2) vorgesehen ist, wobei der Ballasttank (6) mit Ventilen ausgestattet ist, über welche der Ballasttank (6) Meerwasser oder Luft aufnehmen, halten und abgeben kann.

4. Maritime Beobachtungs- und/ oder Verteidigungsplattform (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest Teile der Ausleger (2) und der zentralen Säule (3) als Hohlkörper ausgebildet sind, wobei sie mit Ventilen ausgestattet sind, über welche der der Ausleger (2) und die zentrale Säule (3) Meerwasser oder Luft aufnehmen, halten und abgeben können.

5. Maritime Beobachtungs- und/ oder Verteidigungsplattform (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Teil der Ausleger (2) im Bereich der zentralen Säule (3) abgewandten Seite Höhenausgleichseinrichtungen (9) umfassen, welche aus einem Hydraulikzylinder (11) und aus einem ausfahrbaren Stempel (12) bestehen und wobei der Stempel (12) derart orientiert ist, dass er im installierten Zustand der Plattform (1) auf den Meeresboden unterhalb der Ausleger (2) drücken kann.

6. Maritime Beobachtungs- und/ oder Verteidigungsplattform (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Effektoren (16) und Sensoren (17, 18) zumindest teilweise auf der im installierten Zustand oberen Seite des Hauptdecks (4) angeordnet sind.

7. Maritime Beobachtungs- und/ oder Verteidigungsplattform (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils zwischen zwei ausgewählten Referenzpunkten des Hauptdecks (4) ein polarisiertes Lichtsignal geführt wird, welches unmittelbar vor Auftreffen auf einen ortsauflösenden Detektor einen Polarisationsfilter durchdringen muss.

8. Maritime Beobachtungs- und/ oder Verteidigungsplattform (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das zeitlich veränderliche Detektorsignal im Wesentlichen kontinuierlich an eine Recheneinheit übergeben wird, welche daraus das dynamische Verhalten des Hauptdecks (4) berechnet und dieses dynamische Verhalten anschließend an den Steuerungsrechner der Effektoren (16) übermittelt.

9. Verfahren zur Installation einer maritimen Beobachtungs- und/ oder Verteidigungsplattform (1) der Ansprüche 1 bis 8 dadurch gekennzeichnet, dass die zu Beginn überwiegend luftgefüllten Ballasttanks (6) und die zentrale Säule (3) mit Meerwasser gefüllt werden und gleichzeitig das Hauptdeck (4) von einer ersten Position in der Nähe der Ausleger (2) derart wegbewegt wird, dass das Hauptdeck (4) mit seiner Oberseite über die Meeresoberfläche herausragt.

10. Verfahren zur Installation einer maritimen Beobachtungs- und/ oder Verteidigungsplattform (1) nach Anspruch 9 dadurch gekennzeichnet, dass nach Erreichen des Meeresbodens durch die Ausleger (2) die Stempel (12) der Höhenausgleichsvorrichtung (9) derart ausgefahren werden, dass die zentrale Säule (3) eine lotrechte Position einnimmt.

11. Verfahren zur Installation einer maritimen Beobachtungs- und/ oder Verteidigungsplattform (1) nach Anspruch 9 oder 10 dadurch gekennzeichnet, dass das Hauptdeck (4) auf eine bestimmte Höhe oberhalb des mittleren Meeresspiegels angehoben wird.

12. Verfahren zur De-Installation einer maritimen Beobachtungs- und/ oder Verteidigungsplattform (1) der Ansprüche 1 bis 8 umfassend die folgenden Schritte: (i) Herabsenken des Hauptdecks (4) bis zum Aufliegen auf der Meeresoberfläche, (ii) Entfernen des Wassers aus den Ballasttanks (6) und Auslegern (2) unter gleichzeitiger Bewegung des Hauptdecks (4) entlang der zentralen Säule (3) hin zu den Auslegern derart, dass das Hauptdeck auf der Wasseroberfläche liegen bleibt und sich die Ausleger (2) vom Meeresboden heben, sowie (iii) Entfernen des Wassers aus der zentralen Säule (3). 13. Verfahren zur De-Installation einer maritimen Beobachtungs- und/ oder Verteidigungsplattform (1 ) nach Anspruch 12 dadurch gekennzeichnet, dass diejenigen der Stempel (12), die ausgefahren waren, eingezogen werden.

Description:
Beschreibung

Einrichtung zur Beobachtungs- und / oder zu Verteidigungszwecken im maritimen Umfeld

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Beobachtungs- und zu Verteidigungszwecken im maritimen Umfeld, insbesondere zum Schutz vitaler Einrichtungen auf See oder in küstennahen Regionen wie Windparks, öl- und Gasfördereinrichtung oder -verladeeinrichtungen und dergleichen. Im Besonderen betrifft die Erfindung eine am Meeresgrund verankerbare, über die Meeresoberfläche herausragende Plattform mit darauf angeordneten Beobachtungs- und Verteidigungseinrichtungen sowie ein Verfahren zu reversiblen Installation einer Beobachtungs- und Verteidigungsplattform.

Aus dem Stand der Technik sind maritime Verteidigungseinrichtungen grundsätzlich bekannt. So offenbart GB 55 84 55 eine schwimmfähige Struktur, deren oberer Teil über die Wasseroberfläche hinausragt und der Öffnungen für Beobachtungen sowie für die Schussabgabe durch Geschütze besitzt. Ein unterer Teil liegt unter der Wasseroberfläche und enthält Raum für Ballasttanks, Pumpeinrichtungen und Mannschaftsquartiere. An der Außenseite sind Stabilisierungsflächen vorgesehen, die auch die Steuerung der Einrichtung unterstützen. GB 55 84 84 offenbart ebenfalls eine schwimmfähige Struktur als Waffenträger, bei der der obere, offene und über die Wasseroberfläche hinausragende Teil ein um die senkrechte Achse drehbares Geschütz zur Schussabgabe in jede Richtung trägt. Da die Geschütze in schwimmenden Einrichtungen lokalisiert sind, unterliegen sie dadurch dem Einfluss des Wellengangs. Somit ist ein präzises Zielen und Ausrichten der Waffe nicht möglich.

Weiterhin sind aus dem Stand der Technik am Meeresboden reversibel verankerbare Schwimmplattformen bekannt. So offenbart GB 2 376 442 eine militärisch nutzbare Schwimmplattform mit Eigenantrieb, von der vier die Struktur senkrecht durchdringende Stelzen unter dem Boden hydraulisch absenkbar sind, sodass die Plattform in Küstennähe auf dem Meeresgrund abgesetzt und verankert werden kann. Auf Deck sind Helikopterlandeplätze, Kräne, Wohn- und Versorgungscontainer sowie andere Aufbauten vorgesehen. Für einen universellen, militärisch sinnvollen Einsatzbereich sind die absenkbaren Stützen relativ lang und reichen während einer Transportphase sowie insbesondere im abgesetzten Zustand über die Deckoberfläche teilweise hinaus. Damit behindern diese Stützen die Rundumsicht über Deck. Ein Einsatz als Beobachtungs- und Verteidi-

BESTÄTIGUNGSKOPIE gungsplattform ist nicht möglich, da hierbei eine möglichst vollständige Rundumsicht für Sensoren und Effektoren, d.h. Kanonen und / oder Raketen erforderlich ist. Darüber hinaus ist diese Einrichtung mit eigenem Antrieb sehr komplex und teuer.

Weiterhin sind aus dem Stand der Technik Plattformen bekannt, die in einer kompakten Geometrie zu einem Einsatzort gebracht und am geplanten Verankerungsort zu einer neuen Geometrie entfaltet werden. So offenbart US 6,564,741 eine schwimmfähige Einheit, an deren Unterseite teleskopartige Stelzen angebracht sind. Am unteren Ende der Stelzen befinden sich jeweils ein oder mehrere Auftriebskörper sowie Körper, die Ballastmaterial tragen können. Während des Transports sind die teleskopartigen Stelzen eingefahren und die Struktur schwimmt mit der oberen Plattform an der Wasseroberfläche. Sobald der Einsatzort erreicht ist, wird die Teleskopstruktur unterhalb der Wasseroberfläche bis zu einer gewünschten Länge herausgefahren und anschliessend der Ballast abgeworfen. Dadurch gewinnen die Auftriebskörper an Einfluss und es steigt die obere Plattform auf das gewünschte Niveau oberhalb der Wasseroberfläche an. Diese Struktur wird über Seile mit einer Anzahl von Grundankern fixiert. Obwohl diese Struktur einfach zum Einsatzort zu verbringen und in Betrieb zu nehmen ist, ist sie als schwimmende Struktur Wellengang und Strömung ausgesetzt und damit nicht für einen Einsatz als Beobachtungs- und Verteidigungseinrichtung nutzbar.

Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine einfache und kostengünstige Plattform für Beobachtungs- und Verteidigungszwecke bereitzustellen, die von einem Montageort einfach an ihren Einsatzort in Küstennähe verbracht und dort bevorzugt am Meeresboden verankert werden kann.

Gelöst wird die Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruch 1 sowie der Patentansprüche 9 und 12. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen aufgezeigt.

Es ist vorgesehen, dass die erfindungsgemässe Plattform ohne Hilfe von Schwimmkränen oder Helikoptern oder dergleichen an ihrem Bestimmungsort installiert werden kann. Der Bestimmungsort in der Nähe der zu schützenden Einrichtungen wie maritimen Ölfeldern, Ölfördereinrichtungen oder Windfarmen ist auch abhängig von der Reichweite der installierten Sensoren und Verteidigungseinrichtungen zu wählen. Die Plattform kann auf dem Meeresgrund installiert werden, wobei es nachfolgend möglich ist, diese Plattform wieder aufzunehmen und an einem anderen Bestimmungsort wieder in Betrieb zu nehmen. Auch für diese Neupositionierung werden keine Schwimmkräne oder Helikopter gebraucht. Die erfindungsgemässe Plattform ist stabil in allen Zuständen: während der Schwimmphase hin zum Bestimmungsort und genauso während der Einsatzphase nach Installation auf dem Meeresgrund. Das Design der Plattform ist so gewählt, dass sie über einen großen Bereich von Wassertiefen geeignet ist, beispielsweise für Tiefen zwischen zehn bis dreißig Metern, aber gleichfalls auch für andere Wassertiefen. Es ist für alle dargestellten Ausführungsformen vorgesehen, dass die Plattform und ihre Komponenten in Einrichtungen an Land hergestellt und zumindest teilweise auch montiert werden. Die Endmontage von Auslegern, zentraler Säule und Hauptdeck erfolgt an der Küste in einer geeigneten Montageeinrichtung, beispielsweise einem Trockendock oder die Plattform wird nach Montage über Kräne in das Wasser bugsiert. Die Sensoren und Effektoren der Plattform sind zwar im Vergleich zur Plattform selbst wesentlich empfindlicher gegen mechanische Belastungen, jedoch sind sie luftverladbar. Je nach Einsatzort kann es daher sinnvoll sein, beispielsweise die Effektoren und / oder die Sensoren nach Aufstellen der Plattform per Helikopter zu transportieren.

Die erfindungsgemäße Plattform weist folgende Vorteile auf:

• sie bietet eine stabile Grundlage für Sensoren und / oder Waffensystemen

• es ist nötigenfalls eine schnelle Re-Lokalisierung der Plattform möglich

• es werden keine speziellen Schiffe für die Installation und Re-Lokalisation benötigt

• der Aufenthaltsraum für Mannschaften ist explosionsgeschützt, des weiteren ist eine Notfallschutzeinrichtung innerhalb der zentralen Säule möglich

• die erfindungsgemässe Plattform ist robust gegenüber asymmetrischen Angriffen aus Speed-Booten oder mit improvised explosive devices (lEDs)

• der Zugang für nicht autorisierte Personen ist eingeschränkt

• maximaler Sicht- und Wirkbereich durch geeignete Anordnung von Sensoren und Effektoren

Die Plattform ist somit geeignet, einen oder mehrere Sensoren und Effektoren zu tragen und diesen über den Einsatz eine ausreichend stabile Grundlage zu bieten. Zudem handelt es sich um ein kostengünstiges und einfaches Verfahren zur reversiblen Verankerung der Plattform.

Die Erfindung umfasst dazu eine Beobachtungs- und Verteidigungseinrichtung für einen maritimen Einsatz, wobei sie ein erstes Basiselement aufweist, welches unterhalb der Wasseroberfläche auf den Meeresgrund abgesenkt werden kann, weiterhin eine mit dem Basiselement verbundene ausgedehnte Stützstruktur, welche im Einsatzzustand sich nach oben von der Basisstruktur erstreckt, eine an der Stützstruktur in beweglicher Entfernung zur Basisstruktur montierte Deckstruktur, die derart gestaltet ist, dass sie der Einrichtung während des Transports und der Aufstellung einen stabilisierenden Auftrieb gegenüber im Wasser schwimmenden Teilen der Einrichtung geben kann. Anhand eines Ausführungsbeispiels mit Zeichnung soll die Erfindung näher erläutert werden. Es zeigt:

Fig. 1 eine schematische Seitenansicht (Fig. 1a) und eine Draufsicht (Fig. 1 b) der erfindungsgemäßen Plattform in der installierten Einsatzkonfiguration,

Fig. 2 eine schematische Seitenansicht (Fig. 2a) und eine Draufsicht (Fig. 2b) d

der erfindungsgemäßen Plattform in der Transportkonfiguration,

Fig. 3a einen Detailausschnitt des Höhenausgleichs an den Auslegerenden der erfindungsgemäßen Plattform sowie in

Fig. 3b eine Schnittzeichnung entlang der Linie A-A aus Fig. 3a,

Fig. 4a eine Höhenantrieb für die Hauptplattform entlang der mittleren Tagesäule,

Fig. 4b eine Schnittzeichnung entlang Linie A-A aus Fig. 4a und Fig. 4c eine perspektivische Ansicht des Höhenantriebs,

Fig. 5a eine typische Anordnung der Komponenten auf dem Oberdeck der Plattform,

Fig. 5b eine typische Anordnung von Versorgungseinrichtungen innerhalb des Oberdecks.

Fig. 6a bis 6h den Ablauf der Installationsphase der erfindungsgemäßen Vorrichtung.

Fig. 7a bis 7f den Ablauf der De-Installationsphase zur Versetzung der Plattform.

Fig. 1a zeigt eine Seitenansicht (Pfeil A der Fig. 1 b) der Plattform mit mehreren Auslegern 2, einer zentralen Säule 3, an der das Hauptdeck 4 in variabler Höhe befestigt ist. Die Ausleger 2 tragen im Bereich ihrer außen liegenden Enden Aufnahmebehälter 5 für Ballast oder Höhenausgleichseinrichtungen. Mehrere Ballasttanks 6 sind bevorzugt auf der Ebene der Ausleger 2 vorgesehen. Die Plattformkonstruktion 1 steht mit ihrer zentralen Säule 3 und / oder ihrer Aufnahmebehälter 5 auf dem Meeresboden 7 auf und das Hauptdeck wird in einer gewissen Höhe oberhalb des mittleren Wasserstands 8 fixiert. Die Komponenten sind aus meerwasserfesten Materialien wie z.B. Edelstahlen oder faserverstärkten Kunststoffen bzw. Schichtmaterialien gefertigt. Insbesondere das Hauptdeck 4, die zentrale Säule 3 sowie die Ausleger 2 mit den Aufnahmebehältern 5 sind zumindest teilweise als Hohlkörper gestaltet und können über geeignete Ventil- und Pumpeinheiten mit Meerwasser teilweise oder auch vollständig befüllt werden und das Meerwasser auch wieder herausgelassen werden, beispielsweise über das Einblasen von Druckluft. Die Einrichtungen zur Beobachtung und Verteidigung sind auf und innerhalb des Hauptdecks 4 untergebracht. Im Hauptdeck 4 sowie in der zentralen Säule 3 sind Schutzräume bei Angriffen auf die Plattform 1 vorgesehen (nicht dargestellt).

Fig. 2a zeigt eine Seitenansicht (Pfeil A der Fig. 2b) der erfindungsgemässen Plattform 1 in einer Transportkonfiguration, in der die Plattform beispielsweise durch einen oder mehrere Schlepper (nicht dargestellt) von einer Montagewerft zum bestimmungsgemäßen Einsatzort geschleppt werden kann. Dabei ist das Hauptdeck 4 entlang der zentralen Säule 3 in die Nähe der unteren Ausleger 2 heranbewegt worden und der Füllstand der einzelnen Einheiten mit Seewasser ist derart austariert, dass die Plattform 1 teilweise aus der Meeresoberfläche 8 herausragt. In der Ausführungsform nach Fig. 2b sind die Aufnahmebehälter 5 als integrierte Verlängerungen der Ausleger 2 fortgeführt und die Ballasttanks 6 sind zirkulär um die zentrale Säule 3 ausgeführt. Die Aufnahmebehälter 5 tragen Höhenausgleichseinrichtungen 9, mit deren Hilfe die Enden der Ausleger 2 vom Meeresboden abgedrückt bzw. angehoben werden können. Es ist dem Fachmann direkt verständlich, dass die genannten Hohlräume in Fig. 2 und 3 auch mehrfach unterteilt sein können, soweit des konstruktiv und herstellerseitig vorteilhaft erscheint.

Fig. 3a zeigt das säulenentfernte Ende der Ausleger 2 mit Aufnahmebehälter 5 nach der Ausführungsform aus Fig. 2. Zentral angeordnet ist in dieser Ausführungsform die Höhenausgleichsvorrichtung 9 sowie optional eine weitere Kammer 10, die mit einem Ballaststoff wie Kies, Sand oder Beton gefüllt ist. Dieser Ballaststoff liefert zusätzlich einen Beitrag für das nötige Gewicht, um die Plattform 1 auf unvorbereitetem Meeresboden unterschiedlicher Dichte und Festigkeit zu installieren. Fig. 3b zeigt die Schnittzeichnung entlang der Linie A-A aus Fig. 3a mit dem Ende des Auslegers 2 und Höhenausgleichsvorrichtung 9. Diese besteht aus einem Hydraulikzylinder 11 , der einen ausfahrbaren Stempel 12 aus dem Aufnahmebehälter 5 herausdrücken kann. Im installierten Zustand der Plattform 1 kann der Stempel 12 nach unten aus dem Aufnahmebehälter 5 herausgedrückt werden, sodass in diesem Falle der Stempel 12 mit seiner unteren Fläche auf dem Meeresgrund ansteht. Die Höhenausgleichsvorrichtung dient dem Ausgleich von geneigten oder unebenen Meeresbodengegebenheiten.

Anhand der Fig. 4a-c wird der Hubmechanismus des Hauptdecks 4 in Bezug auf die zentrale Säule 3 näher beschrieben. Fig. 4a ist eine Schnittzeichnung entlang der Linie B-B aus Fig. 4b. An der Wand der zentralen Säule 3 sind eine oder mehrere grundsätzlich bekannte Zahnstangen 13 befestigt, in die jeweils ein oder mehrere Antriebsritzel 14 eingreifen. Diese Antriebsritzel 14 werden durch Elektromotoren 15 angetrieben. Antriebsritzel 14 und Elektromotoren 15 sind in einer Einheit montiert, die sich innerhalb des Hauptdecks 4 befindet, sodass bei Betrieb der Elektromotoren 15 das Hauptdeck 4 relativ zu den Auslegern 2 entlang der zentralen Säule 3 bewegt werden kann. Elektromotoren 15, Antriebsritzel 14, Zahnstangen 13 sowie eine entsprechende Steuerung sind aus dem Stand der Technik grundsätzlich bekannt, sodass sie hier nicht weiter erläutert werden. Fig. 4b zeigt eine Schnittzeichnung entlang der Linie A-A der Fig. 4a und erlaubt eine Draufsicht auf die doppelwandi- ge Ausführung von zentraler Säule 3 und Hauptdeck 4 inklusive der Antriebskomponenten Zahnstangen 13, Antriebsritzel 14 und Elektromotoren 15. Im Bereich der Antriebsritzel 14 ist ein Spritzschutz 16 gegen Meerwasser vorgesehen. Fig. 4c ist eine Seitenansicht der Antriebseinheit entlang der Linie C-C aus Fig. 4a. Um die zentrale Säule 3 ist das Hauptdeck herum angeordnet. Die Antriebsritzel 14 greifen dabei in die Zahnstange 13 ein und erlauben so einen Versatz des Hauptdecks entlang der Achse der zentralen Säule 3.

Die Konfiguration der Komponenten für Beobachtungs- und Verteidigungszwecke ist in Fig. 5a-b dargestellt. Die zentrale Säule 3 durchsticht das Hauptdeck 4 zentral. Auf dem oberen Deck sind Effektoren 16 bestehend aus Geschützen mit optionalen Lenkwaffenwerfern positioniert. Eine Sensoreinheit 17 und ein Seeradar 18 dienen der Lageerfassung. Der Funkmast 19 wird über eine Kommunikationseinheit 20 betrieben. Generator 21 und Munitionsdepot 22 ergänzen die Aufbauten. Das Hauptdeck enthält Luken 23 und über eine Treppe 24 sind die Ebenen des Hauptdecks 4 verbunden. In der unteren Ebene sind Werkstatt 25, Aufenthaltsraum für eine Bedienmannschaft 26, Lager 27 sowie Einrichtungen für die Energieumformung und Energieverteilung 28. Weitere nicht dargestellte Komponenten sind vorgesehen, so z.B. weitere Waffensysteme wie Lenkwaffen, Raketen, Torpedos zum Eigenschutz oder weitere Beobachtungseinrichtungen und Sensoren, z.B. akustische Sensoren oder Einrichtungen zur Aufklärung der Unterwasserlage. Die Effektoren 16 überstreichen den vollen Azimut und sind in der dargestellten Konfiguration derart angeordnet, dass der nicht abgedeckte Raumwinkel minimal ist. Die in Fig. 5a-b gezeigte Konfiguration stellt nur eine Möglichkeit zur Gestaltung der erfindungsgemässen Plattform 1 dar. Es ist im Rahmen dieser Erfindung möglich, weitere Varianten und Ausführungsformen vorzusehen. So können die Effektoren 16 auch in Bezug auf die zentrale Achse 3 gegenüberliegend positioniert werden oder es sind mehr als zwei Effektoren an geeigneten Stellen vorgesehen. Weiterhin kann das Hauptdeck 4 mehrere Zwischendecks zur Unterbringung von Mannschaften, Nachschub und Peripheriegeräten vorsehen. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Plattform 1 nicht auf dauerhaft engagiertes Bedienpersonal angewiesen, sondern kann zumindest für eine begrenzte Zeit von einer entfernten übergeordneten Kommandoeinheit gesteuert werden.

Fig. 6 a-h zeigt eine Sequenz des erfindungsgemässen Verfahrens zur Installation der Plattform 1 auf dem Meeresboden. Die einzelnen Schritte werden dabei durch das gezielte Fluten von Teilen der Gesamtstruktur mit Ballast und insbesondere mit Meerwasser unterstützt. Die im jeweiligen Verfahrensschritt gefluteten Teile sind dunkel eingefärbt. In diesem Ausführungsbeispiel wird eine Neigung des Meeresgrunds von 3° gegenüber dem Meeresspiegel angenommen. Fig. 6a zeigt die Positionierung in Phase 1. Die Plattform 1 wird durch geeignete Einrichtungen wie einen oder mehrere Schlepper in Position gezogen. Zur Erhöhung der Stabilität liegt das Hauptdeck 4 während des Transports auf den Auslegern 2 auf. Fig. 6b zeigt mit Phase 2 den Beginn der Installation, wobei das Eintauchen der aus den drei Auslegern gebildeten Basis mit dem öffnen eines Ventils (nicht dargestellt) an der Unterseite der zentralen Säule 3 eingeläutet wird. Es folgt das öffnen der Ventile auf der Unterseite der Ballasttanks 6 zum Eintritt von Wasser sowie der Ventile auf der Oberseite der Ballasttanks zum Entweichen von Luft. In dieser Phase wird die Stabilität durch das luftgefüllte Hauptdeck 4 sichergestellt. Zum Halten der Position sind i.a. zwei Schlepper ausreichend. Das Absinken der Basis wird nach Fig. 6c kontrolliert durch das relative Anheben des Hauptdecks gegen- über der Basis über die Zahnstangen 13, Antriebsritzel und Elektromotoren 15, wobei sich zentrale Säule 3 und Ballasttanks 6 weiter mit Meerwasser füllen. In Phase 4 nach Fig. 6d berührt ein erster Teil des Auslegers 2 den Meeresboden 7. Fig. 6e zeigt Phase 5, wonach die Plattform 1 nun vollständig auf dem Meeresboden aufsteht. In der Phase 6 des erfin- dungsgemässen Verfahrens nach Fig. 6f werden ein oder mehrere Hydraulikzylinder 11 Stempel 12 so weit ausfahren, dass das Hauptdeck 4 horizontal ausgerichtet liegt und die Neigung des Meeresbodens oder Welligkeiten etc. ausgeglichen ist. Zur Sicherung der Plattform 1 wird in Phase 7 nach Fig. 6g die gesamte aus den Auslegern 2 gebildete Basis mit Wasser geflutet und schließlich in Phase 8 nach Fig. 6h das Hauptdeck 4 auf die gewünschte Höhe über dem Meeresspiegel angehoben. Die Ventile zum Einlass des Meerwassers sowie zur Entlüftung werden geschlossen. Die verwendeten Ventile sind dem Fachmann grundsätzlich aus dem Stand der Technik bekannt. Ort und Anzahl der Ventile werden je nach Anwendung neu gewählt. Zur weiteren Erhöhung der Stabilität ist es vorgesehen, Teile des in die Plattform 1 eingebrachten Meerwassers durch andere Ballastmaterialien zu ersetzen, beispielsweise Schlamm, Kies oder Beton. Aufgrund des hohen Eigengewichts der Plattform 1 wird dies aber nur bei sehr rauer See vonnöten sein.

Das erfindungsgemäße Verfahren zur De-Installation der Plattform 1 vom Meeresgrund wird in Fig. 7a-f dargestellt; es besteht im Wesentlichen aus denselben Schritten wie in Fig. 6 dargestellt - durchgeführt in umgekehrter Reihenfolge. In Phase 1 nach Fig. 7a wird zuerst das Hauptdeck 4 entriegelt und das Ventil der zentralen Säule 3 geöffnet. Mithilfe der Antriebseinheit aus Zahnstangen 13, Antriebsritzel 14 und Elektromotoren 15 wird in Phase 2 nach Fig. 7b das Hauptdeck 4 sowie herabgelassen, bis es auf der Meeresoberfläche aufliegt bzw. teilweise eintaucht. In Fig. 7c der Phase 3 werden die Ventile der Ballasttanks 6 geöffnet und mittels eingepresster Druckluft das Ballastwasser aus der Basis entfernt. Sobald genügend Auftrieb vorhanden ist, wird in Phase 4, Fig. 7d, über die Antriebseinheit das Hauptdeck 4 in Richtung der Ausleger 2 bewegt, sodass die Plattform 1 sich vom Meeresboden löst und frei schwimmen kann. Eventuell herausgefahrene Stempel 12 werden wieder eingezogen. In Phase 5, Fig. 7e, ist das Hauptdeck oberhalb der Basis aus den Auslegern 2 zum Aufliegen gekommen. In Phase 6, Fig. 7f, wird schließlich das verbleibende Wasser aus der zentralen Säule 3 mittels Druckluft herausgepresst und abschließend alle Ventile geschlossen. Die Plattform 1 ist zum Abtransport bereit.

Für die erfindungsgemäße Plattform sind weitere vorteilhafte Ausführungsformen vorgesehen. Diese betreffen die statische und dynamische Stabilität der Plattform 1 und des Hauptdecks 4. Damit eine präzise Bedrohungserfassung und Zielbekämpfung überhaupt möglich ist, muss die absolute Lage im Raum jeder Sensoreinheit 17 und jeder Bewaffnungseinheit 16 mit hoher Präzision für sich allein und auch relativ zu den anderen Komponenten eines Plattformsystems für (möglichst) jeden Zeitpunkt einer Überwachung und für jeden Zeitpunkt einer Bedrohungsbekämpfung bekannt sein. Gleichzeitig ist das dynamische Verhalten der Komponenten aufzuzeigen, etwa Schwingungen, die durch das Abfeuern einer Waffe oder die Bewegung der Kanone während der Zielverfolgung in die Plattform induziert werden. Gleichzeitig müssen die von außen in die Plattform eingetragenen Veränderungen aus der Normlage erfasst werden, etwa Verformungen durch inhomogene Sonneneinstrahlung über den Verlauf eines Tages oder bei Wolkenzug hinweg oder durch Winddruck und Wellengang.

In weiteren vorteilhaften Ausführungsformen ist daher vorgesehen, Verdrehungen und Ver- windungen des Hauptdecks 4 direkt zu detektieren. Dazu wird zwischen geeigneten Referenzpunkten beispielsweise in der Nähe der äußeren Ecken ein richtungsbezogenes Vektorsignal (beispielsweise senkrecht zur Ebene des Hauptdecks) ausgetauscht. Dies kann beispielsweise durch die Aussendung von linear polarisiertem Licht von einem Referenzpunkt zu einem zweiten Referenzpunkt geschehen. Zwischen dem ersten, aussendenden Referenzpunkt und dem zweiten, empfangenden Referenzpunkt ist eine Messeinrichtung für die relative Verdrehung des zweiten Referenzpunktes um die Verbindungslinie der Referenzpunkte vorgesehen. Dies kann in einer bevorzugten Ausführungsform durch einen Polarisationsfilter und einem nachfolgend geschalteten Detektor erfolgen. Sofern sich aufgrund einer Plattformverwindung die Richtung einer Senkrechten zwischen den beiden Referenzpunkten verändert, wird das linear polarisierte Licht bei Durchtritt durch den Polarisationsfilter in bekannter Weise in Abhängigkeit vom Verdrehungswinkel abgeschwächt und diese Abschwä- chung wird nachfolgend durch den Detektor ermittelt. Bei Analyse der Größe der Abschwä- chung sowie deren zeitlichen Verlauf kann direkt auf das Verwindungsverhalten der Plattformebene zwischen den Referenzpunkten geschlossen werden. Sofern mehrere Referenzstrecken auf der Plattformebene - bevorzugt nicht parallel zueinander - gewählt werden, kann durch die Analyse der Detektorsignale direkt auf das Schwingungsverhalten der gesamten Plattformebene und den darauf montieren Sensoren und Bewaffnungen geschlossen werden.

In einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform der zuvor genannten Einrichtung ist der Lichtsensor ein Sensor, der zusätzlich den Auftreffpunkt des Lichtsignals auflösen kann. Diese Sensoren sind grundsätzlich bekannt, beispielsweise unter der Bezeichnung Quadrantendiode. Das zeitlich veränderliche Lichtsignal an den einzelnen Dioden wird aufgezeichnet und an eine Recheneinheit übergeben. Damit ist es bei dieser Ausführungsform möglich, zusätzlich zum dynamischen Verwindungsverhalten um die Strahlachse herum auch das Schwingungsverhalten jeweils senkrecht um die Strahlachse zu detektieren. Die Recheneinheit erstellt ein dynamisches Schwingungsbild des Hauptdecks 4 und übergibt diese Informationen zur Weiterverarbeitung an die den Geschützen 16 zugeordneten Geschützrechnern.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind innerhalb des Hauptdecks 4 Kanäle oder Röhren vorgesehen, in denen das linear polarisierte Lichtsignal vor Witterungseinflüssen geschützt geführt wird. In einer weiteren Ausführungsform ist die Verwendung von pola- risationserhaltenden Lichtwellenleitern vorgesehen.