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Patent Searching and Data


Title:
DEVICE FOR NORMALIZING THE SHOULDER POSITION OF A PERSON
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/185029
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a device (1) for normalizing the shoulder position of a person, comprising a flexible support (2) which is provided for arrangement on the upper body of a person, wherein the flexible support (2) has a chest part (3), a back part (4), a shoulder area (5), and a neck opening (6) formed in the shoulder area (5), at least one tightening element (7) extends between a front fastening area (8) on the chest part (3) and a rear fastening area (14) on the back part (4) across the shoulder area (5), adjacent to both sides of the neck opening (6) on the flexible support (2), and the at least one tightening element (7) on the back part (4) forms an angle in the range of between 30 degrees and 80 degrees with the mid-perpendicular (13) of the back part (4), and the at least one tightening element (7) does not intersect the mid-perpendicular (13) of the back part (4), and the resistance with which the in each case at least one tightening element counters the incorrect posture of the user is adjustable.

Inventors:
SCHMIDT MICHAELA (DE)
Application Number:
PCT/EP2016/061471
Publication Date:
November 24, 2016
Filing Date:
May 20, 2016
Export Citation:
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Assignee:
HUMEDICAL UG (DE)
International Classes:
A61F5/02; A41D13/00; A61F13/14; A63B21/00
Domestic Patent References:
WO2016019457A12016-02-11
WO2013016670A12013-01-31
Foreign References:
US20090126084A12009-05-21
US20130296756A12013-11-07
EP2813154A12014-12-17
US20130000021A12013-01-03
EP0202474A11986-11-26
DE4106883C21993-12-02
Attorney, Agent or Firm:
MÜLLER & SCHUBERT PATENTANWÄLTE (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1 . Vorrichtung (1 ) zur Normalisierung der Schulterstellung eines Menschen, umfassend

einen flexiblen Träger (2), welcher zur Anordnung auf dem Oberkörper eines Menschen vorgesehen ist, wobei der flexible Träger (2) einen Brustteil (3), einen Rückenteil (4), einen Schulterbereich (5) und eine im Schulterbereich (5) ausgebildete Halsdurchtrittsöffnung (6) besitzt, sich im Bereich des flexiblen Trägers (2) beidseitig benachbart zur Halsdurchtrittsöffnung (6) jeweils mindestens ein Spannelement (7) zwischen einem vorderen Befestigungsbereich (8) auf dem Brustteil (3) und einem hinteren Befestigungsbereich (14) auf dem Rückenteil (4) über den Schulterbereich (5) erstreckt, und das jeweils mindestens eine Spannelement (7) auf dem Rückenteil (4) mit der Mittelsenkrechten (13) des Rückenteils (4) einen Winkel im Bereich zwischen 30 Grad und 80 Grad ausbildet, das jeweils mindestens eine Spannelement (7) die Mittelsenkrechte (13) des Rückenteils (4) nicht schneidet und der Widerstand, den das mindestens eine Spannelement der Fehlhaltung des Benutzers entgegensetzt, einstellbar ist.

2. Vorrichtung (1 ), gemäß Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das jeweils mindestens eine Spannelement (7) am vorderen Befestigungsbereich (8) und/oder hinteren Befestigungsbereich (14) lösbar fixierbar ist.

3. Vorrichtung (1 ), gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass an oder in dem jeweils mindestens eine Spannelement (7) jeweils mindestens ein Stellelement angeordnet ist.

4. Vorrichtung (1 ), gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das jeweils mindestens eine Spannelement (7) auf dem Brustteil (3) mit der Mittelsenkrechten (10) des Brustteils (3) einen Winkel im Bereich zwischen 30 Grad und 80 Grad ausbildet, und/oder, dass das jeweils mindestens eine Spannelement (7) auf dem Rückenteil (4) mit der Mittelsenkrechten (13) des Rückenteils (4) einen Winkel im Bereich zwischen 30 Grad und 80 Grad ausbildet.

5. Vorrichtung (1 ), gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das jeweils mindestens eine Spannelement (7) auf dem Rückenteil (4) des flexiblen Trägers (2) entlang dem Bereich oder parallel zu dem Bereich angeordnet ist, welcher den Pars descen- dens des Trapezmuskels des Menschen bedeckt.

6. Vorrichtung (1 ), gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl der Spannelemente (7) beidseitig jeweils 1 bis 10, bevorzugt 2 bis 6, besonders bevorzugt 3 bis 4 beträgt.

7. Vorrichtung (1 ), gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannelemente (7) auf dem Brustteil (3) und/oder auf dem Rückenteil (4) gleiche oder unterschiedliche Winkel zu der jeweiligen Mittelsenkrechten (10, 13) ausbilden.

8. Vorrichtung (1 ), gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das jeweils mindestens eine Spannelement (7) auf dem Brustteil (3) und Rückenteil (4) des flexiblen Trägers (2) einen identischen Winkel zur jeweiligen senkrechten Mittelsenkrechten (10, 13) des flexiblen Trägers (2) ausbildet.

9. Vorrichtung (1 ), gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das jeweils mindestens eine Spannelement (7) elastisch ist.

10. Vorrichtung (1 ), gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Spannelement (7) ein Gurt oder eine Schnur ist.

1 1 . Vorrichtung (1 ), gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Brustteil (3) und/oder auf dem Rückenteil (4) des flexiblen Trägers (2) Verstärkungselemente (1 1 ) vorgesehen sind.

12. Vorrichtung (1 ), gemäß Anspruch 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei Verstärkungselemente (1 1 ) spiegelsymmetrisch zur Mittelsenkrechten (13) des Rückenteils (4) parallel zueinander und be- abstandet voneinander und beabstandet von der Mittelsenkrechten angeordnet sind.

13. Vorrichtung (1 ), gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das jeweils mindestens eine Spannelement (7) auf dem Brustteil (3) oder dem Rückenteil (4) auf dem jeweiligen Befestigungsbereich (8, 14) des flexiblen Trägers (2) angelenkt ist.

Vorrichtung (1 ), gemäß Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das jeweils mindestens eine Spannelement (7) auf dem Brustteil (3) des flexiblen Trägers (2) jeweils in dem Bereich angelenkt ist, der sich zwischen dem das Schlüsselbein und den Brustansatz bedeckenden Bereich befindet.

Vorrichtung (1 ), gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das jeweils mindestens eine Spannelement (7) durch mindestens ein Führungselement (9) geführt ist, das auf dem Brustteil (3) und/oder Schulterbereich (5) und/oder Rückenteil (4) angeordnet ist. 16. Vorrichtung (1 ), gemäß Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Führungselement (9) ein Ring, eine Schlaufe oder ein Tunnel ist.

17. Vorrichtung (1 ), gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine lösbare Verbindung zwischen dem mindestens einen Spannelement (7) und dem Befesti- gungsbereich (8, 14) eine Klettbindung, eine Verbindung mittels Schnalle und Dorn, eine Verbindung mittels Druckknöpfen ist.

18. Vorrichtung (1 ), gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der flexible Träger (2) ein Oberbekleidungsstück ist, welches den Oberkörper eines Menschen im Brustbereich im Bereich der Brustwirbel, insbesondere mindestens im Bereich der 8. bis 12. Rippe bedeckt, und im Rückenbereich mindestens den Bereich des Trapezmuskels bedeckt.

19. Vorrichtung (1 ), gemäß Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem flexiblen Träger (2) im Brustteil (3) und/oder Rückenteil (4) und/oder mindestens einem der Grenzbereiche zwischen Brustteil (3) und Rückenteil (4) mindestens ein Verschlusselement (12) angeordnet ist, mittels welchem der flexible Träger (2) zumindest in einem Teilbereich geöffnet und wieder verschlossen werden kann, wobei das mindestens eine Verschlusselement (12) eine Klettbindung, Knopf und Knopfloch, Druckknopf, Haken und Öse und/oder Reißverschluss ist. 20. Vorrichtung (1 ), gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der flexible Träger (2) ein Leibchen, ein T-Shirt oder eine Weste ist.

21 . Vorrichtung (1 ), gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der flexible Träger (2) im Schulterbereich jeweils mindestens eine Haltevorrichtung aufweist, die als Tasche ausgebildet ist, welche auf der zum Körper des Benutzers weisenden Innenseite des flexiblen Trägers (2) angeordnet ist.

Description:
Vorrichtung zur Normalisierung der Schulterstellung eines Menschen

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Normalisierung der Schulterstellung eines Menschen.

Problematiken an der oberen Extremität rücken immer stärker in den Blickwinkel der Medizin und der Medizintechnik. Die Zahl an Pathologien der Hand, des Ellenbogens, der Schulter und des gesamten Schultergürtels steigt dramatisch. Die Pathologien im Schulterbereich können sich auf Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule auswirken und auch dort Probleme hervorrufen.

Die Ursachen für Problematiken der oberen Extremität entstehen nur singulär traumatisch. In den meisten Fällen sind diese Pathologien vielmehr nicht traumatischer Natur. Die Zustände entwickeln sich meist über Monate bzw. Jahre und treten als schmerzhafte, bewegungseinschränkende Störung erst dann auf, wenn die Pathologie nicht mehr vom Körper kompensiert werden kann. Die Ermittlung der Ursache der Pathologie, also die individuelle Diagnostik ist in vielen Fällen schwierig, da die individuelle Problematik des Patienten festgestellt werden muss. Dies erschwert die Behandlung erheblich. Häufig wird nicht die tatsächliche Ursache der Störung identifiziert, sondern die sich unter bestimmten Umständen daraus entwickelnde Problematik in einem anderen Körperbereich.

In der Praxis werden diagnostische Verfahren genutzt, um das betroffene Gelenk oder die betroffene Struktur zu untersuchen. Die Ergebnisse erscheinen klar und eine Diagnose wird gestellt. In vielen Fällen ist jedoch fraglich, ob die Diagnose die individuelle Problematik vollständig erfasst. Natürlich kann festgestellt werden, dass an dem betroffenen Gelenk bzw. der betroffenen Struktur eine Störung vorliegt, die zu Schmerzen und Einschränkungen führen kann. Dass ursächlich dafür eine Problematik in einem anderen Bereich vorliegt, welche sich auf das Gelenk oder die Struktur auswirkt, bleibt oft unerkannt. So wird nicht immer bei der Diagnose und späteren Behandlung von akuten Störungen berücksichtigt, dass der anatomische Bereich, in dem eine Störung auftritt, nicht zwingend der Bereich sein muss, in welchem die Ursache für diese Störung liegt.

Wenn beispielsweise ein Knieproblem durch eine Lendenwirbelsäulenpathologie ausgelöst wird, sollte sich die Behandlung zumindest nicht ausschließlich auf das Knie beschränken. Eine Knieorthese und eine Therapie am Kniegelenk können dem Patienten zwar Linderung verschaffen, die eigentli- che Behandlung sollte jedoch an der Lendenwirbelsäule erfolgen. Eine alleinige Knietherapie kann deshalb nur eine temporäre Besserung bewirken, da der Auslöser, nämlich die Lendenwirbelsäulenproblematik, nicht behandelt wird. Studien belegen, dass bei diagnostischen Untersuchungen von vollständig schmerzfreien Patienten pathologische Veränderungen zu finden sind, diese jedoch vom Körper gut kompensiert werden können und häufig niemals ein Problem auslösen werden. Es wurde festgestellt, dass eine Fehlstellung der Schultern des Menschen eine Ursache für Problematiken der oberen Extremitäten sein kann. Die daraus entstehende Störung kann sich auf einen anderen Körperbereich auswirken. Die tatsächlich ursächliche Fehlstellung der Schultern kann insbesondere eine vom anatomischen Ideal abweichende Protraktion der Schulter des Menschen sein.

Die Protraktion des Schultergürtels stellt ein Unvermögen des menschlichen Körpers dar, welches durch das reduzierte Aufrechterhalten des Rumpfes gegen die Schwerkraft gekennzeichnet ist. Infolge dieser Unfähigkeit wird die Rückenmuskulatur dauerhaft passiv gedehnt und die Schultergelenke positionieren sich, im Verhältnis zur Rumpfschwerelinie, nach vorn und innen. Dieses Haltungsmuster kann Ursache sein für viele Pathologien, welche sich über Wochen, Monate, Jahre oder Jahrzehnte entwickeln können. Diese Pathologien können sich weiterlaufend auf die Schultergelenke, Ellen- bodengelenke oder Handgelenke übertragen und dort Symptome hervorrufen, da die umliegende Muskulatur gelenkübergreifend angelegt ist. Durch andauernde Protraktion der Schultern und damit verbundener Dehnung der Rückenmuskulatur kann sich die Störung auf den Bereich der oberen, mittleren und unteren Wirbelsäule fortsetzen.

Am Beispiel des Schultergelenks entsteht durch die Erhaltung der Protraktion eine dauerhafte Irritation und Kompression an der Schultergelenkskapsel, welche zu Entzündungen führen kann.

Hebelarme der Muskulatur werden durch die physiologisch nicht optimale Stellung des Schultergürtels verändert und müssen ungünstigeren Drehmo- menten entgegenwirken. Diese andauernde belastende Arbeit der Muskulatur kann ausschließlich über einen begrenzten Zeitraum folgenlos geleistet werden.

Folgen dieser Beanspruchung und schließlich Überlastung zeigen sich an der schwächsten Teilstruktur, die entweder im Schultergelenk selbst oder im Ellenbogen- und Handbereich liegen kann. Diese Überlastung kann sich ebenfalls in Richtung Hals-, Brust- oder Lendenwirbelsäule fortpflanzen, da die Rückenmuskulatur mehrere Segmente und Teilbereiche der Wirbelsäule überspannt. Dies bewirkt, dass auch dort Probleme hervorgerufen werden können.

Im Stand der Technik sind zahlreiche Orthesen und Bandagen für die oberen Extremitäten bekannt. Bei genauer Betrachtung dieser Vorrichtungen wird jedoch deutlich, dass diese Vorrichtungen für akute traumatische Pathologien vorgesehen sind und deshalb teilweise nicht die benötigte Wirkung haben werden. Auch sind hierbei die Vorrichtungen des Standes der Technik häufig auf eine Ruhigstellung des betroffenen Körperbereichs ausgerichtet, was mit einer Fehlstellung oder Überstrapazierung anderer Körperpartien verbunden sein kann. So offenbart die EP 02 02 474 A1 eine Schultermanschette zur Behandlung von schmerzhaften Störungen des Schultergelenks und zur Behandlung von Verletzungen und Luxationen der Schulter. Die offenbarte Schultermanschette kann am Körper des Benutzers fixiert werden.

In der DE 41 06 883 C2 wird eine Schultergelenkbandage beschrieben, welche einen den Oberarm umgreifenden schlauchförmigen Abschnitt aus einem elastischen Material aufweist. Mit dem schlauchförmigen Abschnitt ist ein die Schulter abdeckender kappenförmiger Abschnitt aus einem elasti- sehen Material verbunden. Weiterhin weist die Bandage Haltegurte zum Befestigen der Bandage auf. Auch diese Vorrichtung bewirkt eine Ruhigstellung des Schulterbereichs.

Weiterhin sind im Stand der Technik Vorrichtungen bekannt, die das senso- motorische System des Benutzers stimulieren und damit auf den Körper des Benutzers einen positiven Effekt ausüben sollen. Diese Vorrichtung

Eine derartige Vorrichtung wird in der WO 2013/016670 A1 offenbart. Die in dieser Patentanmeldung offenbarte Vorrichtung ist als Bekleidungsstück ausgestaltet. Dieses Kleidungsstück ist ausgestaltet, um eine neuromuskuläre Stimulation oder propriozeptive Therapie auf den Körper des Verwenders auszuüben, indem gleichzeitig auf den Körper eine Kombination aus Druck, Drehmoment und Winkel ausgeübt wird. Das in dieser Vorrichtung verwende- te Paar von Spannungsbändern wird im Rücken über Kreuz geführt, umgreift den Torso des Verwenders und wird zur Befestigung auf dem Träger zur Vorderseite geführt. Als technischer Effekt wird beschrieben, dass die Schultern durch die Vorrichtung nach unten gezogen oder nach unten geneigt werden können, während die Brust des Trägers gleichzeitig nach oben gezo- gen oder nach oben geneigt wird. Das bedeutet, dass die Vorrichtung auf den gesamten Oberkörper des Verwenders aufgrund des Bänderpaares einwirkt und durch Zugkraft in eine bestimmte Position zwingt. Hierbei ist diese Vorrichtung nicht gezielt auf den körperlichen Zustand des Trägers adaptierbar, weil eine stärkere Zugkraft auf einen Bereich des Körpers, also zum Bei- spiel die linke Schulter, mit einer verstärkten Einwirkung auf den Bereich einhergeht, zu dem das betreffende Band geführt wird. Dies ist der Taillen- oder Hüftbereich des Verwenders. Eine derartige Kopplung von Druck bzw. Zugkraft auf verschiedene Körperbereich ist nachteilig und kann dazu führen, dass in diesen Bereichen Störungen auftreten. Weiterhin ist die Vorrichtung des Standes der Technik dazu vorgesehen und gestaltet, dass diese einen kontinuierlichen Druck und kontinuierliche Reize auf den gesamten bedeckten Körperbereich des Nutzers ausübt. Dies ist gemäß der Offenbarung der Patentanmeldung eine Aufgabe der Erfindung. Dies geschieht unter anderem durch die Auswahl des Materials der Vorrich- tung und die Anordnung und Verwendung des Paares Spannbänder.

Hierbei kommt es zu Einwirkungen auf Gewebe, Nerven, Muskulatur und Skelett des Benutzers. Die permanente Reizauslösung und Kompression kann zu einem lymphatischen Stau, Schwellungen, Nervenkompression und sogar zu Atemnot des Benutzers führen. Der Benutzer kann der Einwirkung der Vorrichtung nicht ausweichen und auch bei einer anatomisch korrekte Haltung findet weiterhin eine Kompression des Körpers statt. Die Stimulation durch diese Vorrichtung ist nicht selektiv und kann sich durchaus nachteilig auf den Zustand des Benutzers auswirken.

Diese Vorrichtung des Standes der Technik ist ein typisches Beispiel einer sogenannten passiven Vorrichtung, bei welcher der Benutzer passiv dem Einfluss auf seinen Körper ausgesetzt ist. Der Benutzer hat keinen oder nur geringen Einfluss auf die Stimulation, die auf seinen Körper ausgeübt wird. Der Ansatz, der mit Vorrichtungen dieser Art vertreten wird ist, dass eine kontinuierliche Stimulation von Körperbereichen, insbesondere Stimulation der Muskulatur, zu deren Stärkung führt. Dieser Effekt kann langfristig durchaus erreicht werden, geht jedoch auch einher mit einer Kompression des gesamten überdeckten Körperbereichs, wie oben beschrieben ist. Die kann zu Schmerzzuständen und einer Veränderung des Wahrnehmungsempfindens der Körpers führen.

Die gesamte Gestaltung dieser Vorrichtung des Standes der Technik schließt weiterhin aus, dass diese unauffällig als Oberbekleidungsstück getragen werden kann. Aufgrund der Führung und Wirkungsweise des Paares Spann- bänder können diese nur auf der der Außenwelt zugewandten Seite, also vom Körper des Kleidungsstücks abgewandten Seite angeordnet werden.

Auch weitere passive Vorrichtungen des Standes der Technik sind darauf gerichtet, den Körper des Benutzers in eine bestimmte Position zu zwingen, indem sie Körperbereiche korsettartig umschließen und damit die Bewegungsfreiheit des Trägers einschränken und auf bestimmte Körperpartien Druck ausüben. Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, die Nachteile des Standes der Technik zu überwinden.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung bereitzustellen, welche die Schulterstellung eines Menschen normalisiert und sich damit positiv auf die Prävention und Heilung von Störungen im Bereich der oberen Extremitäten auswirkt. Gleichzeitig ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung bereitzustellen welche neben der Normalisierung der Schulterstellung auch den Aufbau und die Stärkung der Muskulatur im Bereich des Oberkörpers unterstützen kann, was sich wiederum positiv auf Problematiken der oberen Extremitäten auswirkt.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird gelöst durch die Bereitstellung einer Vorrichtung gemäß dem Hauptanspruch.

Bevorzugte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen ge- kennzeichnet.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist im Gegensatz zu oben genannten Vorrichtungen des Standes der Technik eine aktive Vorrichtung, die je nach Bedarf auch eine benutzergesteuerte passive Einwirkung ermöglicht.

Aktive Vorrichtungen sind auf dem technischen Gebiet der vorliegenden Erfindung Vorrichtungen, bei welchen die Haltung des Benutzers einen Einfluss auf die Einwirkung bzw. Stimulation durch die Vorrichtung hat. Im vorliegenden Fall kann der Benutzer der erfindungsgemäßen Vorrichtung durch Ände- rung seiner Körperhaltung der Einwirkung der Vorrichtung ausweichen. Die Vorrichtung ist nur dann als Widerstand spürbar, wenn die Körperhaltung des Benutzers vom anatomischen Ideal, bzw. von einer durch die Vorrichtung vorgegebenen Haltung hin zum Ideal abweicht. Ändert der Benutzer also seine "Fehlhaltung" in Richtung der anatomisch idealen Haltung, so erfährt er keinen oder nur noch einen geringfügigen Widerstand und es erfolgt keine weitere Einwirkung auf den Benutzer.

Ein dauerhafte Stimulation bzw. ein dauerhafter Druck wird nicht auf den Körper ausgeübt. Die durch passive Vorrichtungen des Standes der Technik ausgeübte Dauerstimulation der überdeckten Körperregionen unterbleibt hierbei. Die Muskulatur des Körpers des Trägers der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird gestärkt, weil durch den Effekt des Widerstandes der Vorrichtung bei einer Fehlstellung, der Körper eine anatomisch korrekte Position einnimmt, welche durch die Anspannung der zuständigen Muskulatur eingenommen werden kann. Wird die anatomisch korrekte Position eingenommen, so endet die Stimulation durch die Vorrichtung.

Das Anspannen der Muskulatur zum Einnehmen der anatomisch korrekten Position bewirkt langfristig die Stärkung der Muskulatur und damit einen dauerhaften Lerneffekt des Körpers. Die Stimulation des Körpers ist somit ge- zielt, nicht anhaltend und durch das Verhalten, also die Haltung des Benutzers beeinflußt. Dem Benutzer der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird es ermöglicht, diese auf seine individuellen Bedürfnisse anzupassen, indem der Widerstandszustand der Spannelemente, deren Art, Anzahl, Material und Anordnung auf die anatomischen Gegebenheiten eingestellt werden kann, was später ausführlich erläutert wird.

Hat der Benutzer beispielsweise in der Anfangsphase der Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung gelernt, eine dem anatomischen Ideal nahekommende Haltung einzunehmen, kann er Feinkorrekturen seiner Haltung durch eine Veränderung der Vorrichtung unterstützen. Hier kann der Benutzer die erfindungsgemäße Vorrichtung unterstützend als passive Vorrichtung verwenden, indem er beispielsweise durch Verwendung elastischer Spannelemente oder Einstellung eines anderen Widerstandszustandes eine - für ihn angenehme - unterstützende Zugkraft der erfindungsgemäßen Vorrich- tung in die Idealposition einstellt. Diese unterstützende Zugkraft ist jedoch optional und der Benutzer der Vorrichtung muss sich dieser als passiv bezeichneten Funktion der Vorrichtung nicht aussetzen.

Die Aufgabe der Erfindung wird also gelöst durch die Bereitstellung einer Vorrichtung zur Normalisierung der Schulterstellung eines Menschen, umfassend einen flexiblen Träger, welcher zur Anordnung auf dem Oberkörper eines Menschen vorgesehen ist, wobei der flexible Träger einen Brustteil, einen Rückenteil, einen Schulterbereich und eine im Schulterbereich ausgebildete Halsdurchtrittsöffnung besitzt, sich im Bereich des flexiblen Trägers beidseitig benachbart zur Halsdurchtrittsöffnung jeweils mindestens ein

Spannelement zwischen einem vorderen Befestigungsbereich auf dem Brustteil und einem hinteren Befestigungsbereich auf dem Rückenteil über den Schulterbereich erstreckt, und das jeweils mindestens eine Spannelement auf dem Rückenteil mit der Mittelsenkrechten des Rückenteils einen Winkel im Bereich zwischen 30 Grad und 80 Grad ausbildet, und das jeweils mindestens eine Spannelement die Mittelsenkrechte des Rückenteils nicht schneidet und der Widerstand, den das jeweils mindestens eine Spannelement der Fehlhaltung des Benutzers entgegensetzt, einstellbar ist. Im Sinne der Erfindung bedeutet die Formulierung„im Bereich des flexiblen

Trägers" dass sich die Spannelemente am flexiblen Träger befinden. Dies kann bedeuten, dass die Spannelemente entlang oder auf der Oberfläche der Innenseite oder der Außenseite des flexiblen Trägers angeordnet sein können.

Unter Brustteil des flexiblen Trägers wird im Zusammenhang der vorliegenden Erfindung der Bereich des flexiblen Trägers verstanden, der den Brustbereich des Benutzers zumindest teilweise bedeckt. Hierbei ist unter dem Brustteil des flexiblen Trägers sowohl die zum Körper des Benutzers als auch die dem Körper des Benutzers abgewandte, also nach außen gerichtete Seite des flexiblen Trägers zu verstehen.

Analoges gilt für den Rückenteil des flexiblen Trägers, unter dem sowohl die dem Körper zugewandte als auch die dem Körper abgewandte Seite des flexiblen Trägers zu verstehen ist. Die erfindungsgemäße Vorrichtung umfasst einen flexibler Träger, welcher zur Anordnung auf dem Oberkörper eines Menschen vorgesehen ist. Der flexible Träger bedeckt den Körper des Trägers zumindest in den Bereichen, in welchen das jeweils mindestens eine Spannelement angeordnet ist. Übli- cherweise überdeckt der flexible Träger mindestens den Bereich des Schultergürtels des Trägers. Der flexible Träger ermöglicht es, das jeweils mindestens eine Spannelement anzuordnen, ohne dass es mit der Haut des Menschen in Kontakt kommt. Dadurch können Reizungen der menschlichen Haut vermieden werden und der Tragekomfort des Benutzers wird erhöht.

Auch die Flexibilität des flexiblen Trägers dient zum einen dem Tragekomfort des Benutzers. Flexibilität bedeutet hierbei im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung, dass der Träger nicht starr ist und sich an den Körper des Benutzers anschmiegen kann. Weiterhin ermöglich die Flexibilität des Trä- gers, dass die Vorrichtung unter Kleidungsstücken getragen werden kann, ohne dass sich diese unter der Kleidung abzeichnen muss.

Weiterhin bewirkt die Flexibilität des flexiblen Trägers, dass für Personengruppen mit ähnlichen aber nicht identischen Proportionen eine in Bezug auf die Größe einheitlich ausgestalteter flexibler Träger verwendet werden kann, ohne dass eine zu große Weite des flexiblen Trägers den Tragekomfort nachteilig beeinflusst. Hierbei ist wiederum das Merkmal, dass sich der flexible Träger anschmiegen kann, vorteilhaft. Der flexible Träger ist jedoch trotz der Tatsache, dass er sich anschm iegen kann, nicht dazu vorgesehen, eine Stimulation des sensomotorischen Systems des Körpers zu bewirken. Übliche Reibungseffekte, die durch einen Kontakt zwischen der Haut eines Verwenders und Fremdmaterialien wie Bekleidung auftreten, werden hierbei nicht als Stimulation des sensomotori- sehen Systems verstanden. Das Material des Trägers wird derart ausgewählt, dass es einen hohen Tragekomfort für den Benutzer besitzt. Eine technische Funktion des Trägers im Sinne einer Einwirkung auf den Körper durch Ausüben von Reizen zur sensomotorischen Stimulation ist nicht vorgesehen und sollte durch die Wahl des Materials ausgeschlossen werden. Der Schulterbereich des flexiblen Trägers erstreckt sich zumindest so weit über die Schultern des Menschen, dass das jeweils mindestens eine Spannelement auf dem flexiblen Träger aufliegt. Werden mehrere Spannelemente über den jeweiligen Schulterbereich geführt, erstreckt sich der Schulterbe- reich des flexiblen Trägers mindestens so weit in Richtung Schultergelenk, dass alle Spannelemente auf dem flexiblen Träger aufliegen.

Die Länge des flexiblen Trägers in seinem Brustteil und seinem Rückenteil kann gleich oder unterschiedlich sein und sich über den Bereich hinaus, in dem die Spannelemente angeordnet sind, nach unten erstrecken. Hierbei können spezielle anatomische Merkmale, aber auch ästhetische Aspekte berücksichtigt werden.

Die Halsdurchtrittsöffnung befindet sich, wenn keine besonderen anatomi- sehen Merkmale des Benutzers berücksichtigt werden müssen, mittig im Schulterbereich. Sie kann schlitzförmig ausgebildet sein, sich jedoch auch zum Brustteil und/oder Rückenteil in Form eines bei Oberbekleidungsstücken bekannten Ausschnitts, wie V-Ausschnitt und Rundhalsausschnitt erstrecken. Es wird jeweils mindestens ein Spannelement auf dem flexiblen Träger über den Schulterbereich des Benutzers geführt. Das bedeutet, dass bei der Benutzung der Vorrichtung jeweils mindestens ein Spannelement über die rechte Schulter und jeweils mindestens ein Spannelement über die linke Schulter des Benutzers geführt wird. Hierbei ist das jeweils mindestens eine Span- nelement auf dem flexiblen Träger auf der dem Körper des Benutzers zugewandten oder abgewandten Seite angeordnet.

Die Spannelemente sind derart gestaltet, dass sie ein Einstellen durch den Benutzer ermöglichen, indem dieser einen bestimmten Widerstandszustand wählt und die Vorrichtung entsprechend anpasst. Dies wird später ausführlich erläutert.

Das jeweils mindestens eine Spannelement wird auf dem Brustteil und dem Rückenteil zumindest bis zum jeweiligen Befestigungsbereich geführt. Die Befestigungsbereiche sind die Bereiche des flexiblen Trägers, auf weichen das jeweils mindestens eine Spannelement befestigt, also fixiert werden kann. Die Befestigungsbereiche befinden sich auf dem Brustteil und auf dem

Rückenteil. Auf dem Brustteil und auf dem Rückenteil ist beidseitig zur jeweiligen Mittelsenkrechten jeweils ein Befestigungsbereich angeordnet.

Die Befestigungsbereiche erstrecken sich in einer bevorzugten Ausführungs- form jeweils über die Breite oder einen Teilbereich der Breite der jeweiligen linken und rechten Seite des Brustteils und Rückenteils des flexiblen Trägers. Die Befestigungsbereiche besitzen eine Breite, die es ermöglicht, dass alle an der Vorrichtung vorgesehenen Spannelemente auf dem jeweiligen Befestigungsbereich aufliegen und fixiert werden können. Die Befestigungsberei- che besitzen in einer bevorzugten Ausführungsform eine Breite, die der Summe der Breiten aller jeweils darauf zu befestigenden Spannelemente entspricht.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform besitzen die Befestigungsbe- reiche eine Breite, welche mindestens der Gesamtbreite der Befestigungsmittel entspricht, die zur Befestigung der jeweiligen Spannelemente vorgesehen sind.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind auf dem jeweiligen Befestigungsbereich mehrere Befestigungspositionen für ein Spannelement vorgesehen, die sich in ihrem Abstand zum jeweiligen Schulterbereich unterscheiden. Diese Befestigungspositionen sind in einer Ausführungsform als diskrete Befestigungspositionen ausgebildet. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind die Befestigungspositionen als Befestigungspositions- bereiche ausgebildet, bei denen die Befestigungspositionen direkt benachbart zueinander, also aneinander grenzend angeordnet sind.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist auf den jeweiligen Befestigungsbereichen nur eine Befestigungsposition vorgesehen. Bei dieser Ausführungsform sind auf dem mindestens einen Spannelement Fixierpositionen vorgesehen, welche auf der einen Befestigungsposition zur Fixierung angeordnet werden. Diese Fixierpositionen sind beabstandet zueinander entlang der Länge oder eines Teilbereichs der Länge des mindestens einen Spannelements angeordnet und können von einem Ende des Spannelements in Richtung auf die Mitte des Spannelements angeordnet sein, oder sie können an beiden Enden des Spannelements angeordnet sein.

Bei der Anordnung des jeweils mindestens einen Spannelements zwischen Brustteil und Rückenteil, wird das mindestens eine Spannelement von einem Befestigungsbereich über den Schulterbereich geführt, ohne dass die jeweilige Mittelsenkrechte geschnitten wird. Der Befestigungsbereich eines Span- nelements auf dem Brustteil bzw. Rückenteil ist also jeweils auf der Seite in Bezug auf die Mittelsenkrechte angeordnet, auf welcher sich auch der Schulterbereich befindet, über den das Spannelement geführt wird.

Das jeweils mindestens eine Spannelement besitzt deshalb mindestens eine Länge, die der Strecke zwischen dem vorderen und hinteren Befestigungsbereich, bei erfindungsgemäßer Führung über den Schulterbereich, entspricht. Im Fall eines elastischen Befestigungselements kann dieses die entsprechende Länge im entspannten oder gespannten Zustand besitzen. In einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist das jeweils mindestens eine Spannelement auf dem vorderen und/oder hinteren Befestigungsbereich lösbar fixierbar.

Dies bedeutet, dass das jeweils mindestens eine Spannelement sowohl am vorderen als auch am hinteren Befestigungsbereich befestigt werden kann, jedoch zumindest von jeweils einem der Befestigungsbereiche, dem vorderen oder hinteren Befestigungsbereich, wieder gelöst werden kann. Nach dem Lösen kann das jeweils mindestens eine Spannelement wieder auf dem entsprechenden Befestigungsbereich fixiert werden. Diese Ausführungsform der lösbaren Spannelemente kann bei der Verwendung von Klettverschlüs- sen vorteilhaft sein.

Aufgrund der Lösbarkeit des jeweils mindestens einen Spannelements, kann dieses entweder vollständig oder auf Brustteil oder Rückenteil vom flexiblen Träger abgelöst oder vollständig entfernt werden. Bevorzugt ist eine Ausführungsform, bei welcher an oder in dem jeweils mindestens einen Spannelement jeweils mindestens ein Stellelement angeordnet ist.

Ist das mindestens eine Spannelement nicht lösbar fixiert, so ist es in der entsprechenden Position dauerhaft fixiert. Eine dauerhafte Fixierung kann beispielsweise durch Nieten aber auch durch Annähen auf dem flexiblen Träger erfolgen. Sind die Spannelemente an jeweils beiden Enden dauerhaft fixiert, beispielsweise durch Annähen, so sind in oder an den Spannelementen Verstellelemente vorgesehen. Diese Verstellelemente sind vorgesehen, um beispielsweise die Länge der Spannelemente zu verändern, um dadurch die Zugkraft der Spannelement zu justieren. Geeignete Verstellelemente sind im Stand der Technik bekannt, beispielsweise können Verstellelemente für Träger an Leibwäschestücken wie Hemdchen oder BHs verwendet werden. Funktion des jeweils mindestens einen Spannelements ist es, die Schultern des Benutzers in die anatomisch korrekte Position zu führen und dort zu halten. Diese Beeinflussung der Schulterposition wird bewirkt, indem aufgrund der Anordnung des jeweils mindestens einen Spannelements auf dem flexiblen Träger der Protraktion der Schulter entgegengewirkt wird. Das bedeutet, dass die Anordnung der Spannelemente auf dem flexiblen Träger erfindungsgemäß so ausgeführt ist, dass ein Benutzer der erfindungsgemäßen Vorrichtung bei anatomisch korrekter Schulterhaltung keinen oder nur geringen von den Spannelementen ausgeübten Widerstand spüren wird. Eine anatomisch nicht korrekte Schulterhaltung, muss jedoch gegen den Wider- stand der Spannelemente durchgesetzt werden, weil diese stabil die anatomisch korrekte Position vorgeben.

Wird vom Benutzer eine von der optimalen anatomischen Haltung abweichende Haltung eingenommen, so beugt er seine Schultern gegen die Span- nelemente und verspürt einen Widerstand.

Erfindungsgemäß kann variiert werden, welche Bewegungsfreiheit der Benutzer beim Tragen der Vorrichtung besitzt, bevor er den Widerstand des mindestens einen Spannelements spürt.

Der Zustand der erfindungsgemäßen Vorrichtung, bei welcher der Benutzer bei der Bewegung den geringst möglichen Widerstand durch die Spannele- mente mit einer definierten Länge und Elastizität verspürt, wird nachfolgend als erster Widerstandszustand bezeichnet. Der erste Widerstandszustand ist also mit der größtmöglichen Bewegungsfreiheit des Benutzers verbunden, bevor dieser einen Widerstand des mindestens einen Spannelements spürt.

Erfindungsgemäß kann die durch die Spannelemente ausgeübte Einschränkung der Bewegungsfreiheit erhöht werden und ein zweiter Widerstandszustand und gegebenenfalls weitere Widerstandszustände erzeugt werden. In einer Ausführungsform der Erfindung wird der erste Widerstandszustand erzeugt, indem das jeweilige Spannelement auf dem vorderen und hinteren Befestigungsbereich derart fixiert ist, dass es an den Befestigungspositionen mit dem geringsten Abstand zueinander fixiert ist. Hierbei sind die Befestigungspositionen mit dem geringsten Abstand zwischen Brustteil und Rück- enteil jeweils die Positionen, die dem Schulterbereich am nächsten liegen.

Der erste Widerstandszustand wird bei der Ausführungsform, bei welcher der jeweilige Befestigungsbereich nur eine Befestigungsposition aufweist, dadurch erreicht, dass das jeweils mindestens eine Spannelement derart in der jeweils einen Befestigungsposition angeordnet wird, dass diese mit der Fixierposition auf dem Spannelement in Kontakt gebracht wird, die den größten Abstand von der Mitte des Spannelements besitzt.

Ist das mindestens eine Spannelement in einem Befestigungsbereich nicht lösbar angeordnet, so wird der erste Widerstandszustand erreicht, indem das lösbar fixierbare Ende des Spannelements in der Befestigungsposition fixiert wird, welche dem Schulterbereich am nächsten liegt. Ist nur eine Befestigungsposition vorhanden, so wird der erste Widerstandszustand erreicht, indem das mindestens eine Spannelement mit einer Fixierposition an der Befestigungsposition angeordnet wird, welche den größten Abstand zur Mitte des Spannelements besitzt.

Je nach Bedarf kann diese Einschränkung der Bewegungsfreiheit, die von den Spannelementen ausgeübt wird, durch eine aktive Zugkraft der Span- nelemente unterstützt, also verstärkt werden. Die Spannelemente werden dazu in einen zweiten oder weiteren Widerstandszustand überführt. Dafür wird das mindestens eine Spannelement in einer zweiten Befestigungsposition fixiert. Diese zweite Befestigungsposition unterscheidet sich von der ersten Befestigungsposition des ersten Widerstandszustands durch den Abstand der Befestigungspositionen. Bei der zweiten und jeder weiteren Befestigungsposition ist der Abstand zwischen den Positionen, an denen das Spannelement befestigt wird, größer im Vergleich zum ersten Widerstandszustand.

Dies wird erreicht, indem das mindestens eine Spannelement an Befesti- gungspositionen fixiert wird, die im Vergleich weiter voneinander entfernt sind. Diese zweite und weitere Befestigungsposition auf dem Befestigungsbereich ist weiter vom Schulterbereich des flexiblen Trägers entfernt als die jeweils erste Befestigungsposition. Bei einer anderen bevorzugten Ausführungsform, bei welcher nur eine Befestigungsposition im betreffenden Befestigungsbereich vorliegt, wird das mindestens eine Spannelement in den zweiten oder weiteren Widerstandszustand überführt, indem es mit einer anderen Fixierposition mit dem Befestigungsbereich in Kontakt gebracht wird. Diese andere Fixierposition ist auf dem Spannelement in Bezug auf die Länge des Spannelements näher zur Mitte des Spannelements angeordnet.

Ist das jeweils mindestens eine Spannelement an beiden Befestigungspositionen dauerhaft fixiert, so kann eine Veränderung des Widerstandszustan- des dadurch vorgenommen werden, dass jeweils mindestens ein Verstellelement an dem jeweils mindestens einen Spannelement betätigt wird. Hierzu ist das Verstellelement beispielsweise als Verstellschieber, Spannschnalle oder Klemmschnalle ausgebildet und ermöglicht eine Veränderung der Länge des mindestens einen Spannelements zwischen den Befestigungspositio- nen.

Der flexible Träger und auch die betreffenden Spannelemente werden dadurch fester an den Körper des Trägers gepresst und der Bewegungsspielraum aus der anatomisch korrekten Position der Schulter heraus einge- schränkt. Ist das mindestens eine Spannelement elastisch, so kann dieses gedehnt werden und unter der durch die Dehnung hervorgerufenen Spannung im Befestigungsbereich in einer Befestigungsposition fixiert werden, die eine zweite oder weitere Befestigungsposition ist.

Ist das jeweils mindestens eine Spannelement nicht lösbar in den Befestigungsbereichen fixiert, so kann durch die Betätigung eines Verstellelements eine Dehnung des elastischen Spannelements erfolgen und die Dehnung durch das Arretieren des Verstellelements aufrecht erhalten werden.

Die Ausführungsform, bei welcher das mindestens eine Spannelement vollständig zu entfernen ist, ist weiterhin vorteilhaft. So können während der Benutzungszeit der erfindungsgemäßen Vorrichtung, je nach Bedarf des Benutzers, beispielsweise vorhandene Spannelemente gegen Spannelemente mit anderer Breite, anderer Form oder anderer Materialeigenschaften ausgetauscht werden. Auch kann die Anzahl der Spannelemente bei Bedarf verändert werden. Im Laufe der Benutzung kann die erfindungsgemäße Vorrichtung damit an den geänderten körperlichen Zustand des Benutzers ange- passt werden. Bei fortschreitender körperlicher, insbesondere muskulärer Stabilisierung des Benutzers kann beispielsweise die Breite der Spannelemente oder deren Anzahl reduziert werden. Auch kann von einem hochelastischen Material zu einem weniger elastischen oder unelastischen Material gewechselt werden, und umgekehrt. Weiterhin ist vorteilhaft, dass das jeweils mindestens eine Spannelement bei vollständiger Lösbarkeit vom flexiblen Träger beispielsweise vor dem Waschen oder Reinigen der Vorrichtung entfernt werden kann.

Das jeweils mindestens eine Spannelement bildet auf dem Rückenteil mit der Mittelsenkrechten des Rückenteils einen Winkel im Bereich zwischen 30

Grad und 80 Grad aus, wobei das jeweils mindestens eine Spannelement die Mittelsenkrechte des Rückenteils nicht schneidet. Diese Anordnung des mindestens einen Spannelements hat sich in Kombination mit der Anordnung über dem Schulterbereich als vorteilhaft erwiesen, um die Schultern in die Normalposition zu bringen und der Protraktion entgegenzuwirken. Aufgrund dieser Anordnung komprimieren die Spannelemente auch keine druckemp- findlichen Bereiche. Die von den Spannelementen ausgehende stabilisierende und lenkende Wirkung des Schulterbereichs wird bereits ausgeübt, wenn die Spannelemente nicht über die Mittelsenkrechte geführt werden. Dadurch wird weiterhin verhindert, dass die jeweils mindestens zwei Spannelemente übereinander geführt werden müssen und dadurch gegebenenfalls übereinander angeordnet werden. Dies würde die Handhabbarkeit beeinträchtigen, weil das Lösen und wieder Fixieren eines Spannelementes das Lösen und Fixieren des anderen Spannelements erfordern könnte. Weiterhin würden die Spannelemente den Bereich der Wirbelsäule kreuzen, was bei der Benut- zung, zum Beispiel beim Sitzen und Anlehnen für den Benutzer mit Schmerzen oder zumindest Unbehagen verbunden sein kann. Auch wird dadurch vermieden, dass das mindestens eine Spannelement zu anderen Körperbereichen, wie Hüfte oder Taille des Benutzers oder sogar bis zur Vorderseite des flexiblen Trägers geführt wird. Eine derartige Führung der Spannelemen- te könnte zum Beispiel zu einer zusätzlichen Einwirkung auf Körperbereiche führen, auf die nicht eingewirkt werden soll.

Bevorzugt ist eine Vorrichtung, bei welcher das jeweils mindestens eine Spannelement auf dem Brustteil mit der Mittelsenkrechten des Brustteils ei- nen Winkel im Bereich zwischen 30 Grad und 80 Grad ausbildet.

Bei dieser Ausführungsform sind die Spannelemente auf Brustteil und Rückenteil in einem identischen Winkelbereich zur jeweiligen Mittelsenkrechten angeordnet. Das ist vorteilhaft, weil das jeweils mindestens eine Spannelement auch ohne Umlenkung oder ohne starke Umlenkung zwischen Brustteil und Rückenteil über den Schulterbereich geführt werden kann. Dies vereinfacht die Konstruktion der erfindungsgemäßen Vorrichtung. Eine Umlenkung kann beispielsweise mittels eines Führungselements erfolgen.

Vorteilhaft ist eine Vorrichtung, bei welcher das jeweils mindestens eine Spannelement auf dem Rückenteil des flexiblen Trägers entlang dem Bereich oder parallel zu dem Bereich angeordnet ist, welcher den Pars descen- dens des Trapezmuskels des Menschen bedeckt.

Diese Ausführungsform der Erfindung ist besonders vorteilhaft, weil sich ge- zeigt hat, dass bei dieser Anordnung die Verhinderung der Protraktion der Schulter und die Stimulation der Rückenmuskulatur besonders wirkungsvoll sind. Bereits bei der Anordnung des mindestens einen Spannelements, bei welchem es auf dem Rückenteil mit der Mittelsenkrechten des Rückenteils einen Winkel im Bereich zwischen 30 Grad und 80 Grad ausbildet, wird sich das mindestens eine Spannelement beim Tragen des flexiblen Trägers im Bereich des Trapezmuskels befinden. Diese Ausführungsform bewirkt unabhängig von der Anatomie des Menschen eine Normalisierung der Schulterstellung eines Menschen. Eine Individualisierung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann die Wirkung der Vorrichtung verstärken. Hierbei ist es vorteilhaft, wenn die Vorrichtung entsprechend der Körpermaße und der Anord- nung und Ausprägung der Muskulatur des Benutzers hergestellt wird. Dazu kann ein Orthopäde oder Physiotherapeut die Lage des Trapezmuskels des Individuums bestimmen und nach diesen Maßen kann die Anordnung des jeweils mindestens einen Spannelements auf dem flexiblen Träger erfolgen. Bevorzugt wird das mindestens eine Spannelement auf dem Rückenteil des flexiblen Trägers einen Winkel mit der Mittelsenkrechten im Bereich von 30 bis 50 Grad ausbilden, wenn es für einen Benutzer mit durchschnittlicher Anordnung der Rückenmuskulatur vorgesehen ist.

Bevorzugt ist eine Vorrichtung, bei welcher die Anzahl der Spannelemente beidseitig jeweils 1 bis 10, bevorzugt 2 bis 6, besonders bevorzugt 3 bis 4 beträgt. Die Anzahl der Spannelemente wird bevorzugt nach Größe und Konstitution des Benutzers und der Breite der jeweils verwendeten Spannelemente gewählt werden. Hierbei ist von Bedeutung, wie stark die Schulterstellung des Trägers vom anatomischen Normalzustand abweicht. Weicht die Schulterstellung erheblich vom Normalzustand ab, sollte der Widerstand der Spannelemente, welche diese der Fehlstellung entgegenbringen, vergleichsweise groß sein. Einen großen Widerstand erzeugt man, wenn eine möglichst große Gesamtbreite an Spannelementen über den Schulterbereich geführt wird. Hierbei setzt sich die Gesamtbreite additiv aus den Breiten der einzelnen über eine Schulter geführten Spannelemente zusammen. Eine große Gesamtbreite kann durch mehrere schmale, aber auch durch wenige breite oder eine Kombination von schmalen und breiten Spannelementen erzeugt werden. Die Breite der Spannelemente beträgt unabhängig voneinander bevorzugt zwischen 0,5 cm und 10 cm, bevorzugt 1 ,5 cm bis 7 cm, besonders bevorzugt zwischen 2 cm und 4 cm.

Bei der Auswahl der Breite der Spannelemente sind auch die anatomischen Gegebenheiten des Benutzers zu berücksichtigen. Vorteilhaft ist es, wenn jedes der Spannelemente in seiner Breite eine möglichst große Kontaktfläche mit dem Schulterbereich des Nutzers besitzt. Da die Schulterpartie des Menschen nicht eben ist, können insbesondere bei Menschen mit einem schmalen Schulterbereich breite Spannelemente gegebenenfalls nicht mit ihrer Ge- samtbreite auf dem Schulterbereich angeordnet werden, sie liegen nicht vollständig auf. In einem solchen Fall sind mehrere schmale Spannelemente bevorzugt.

Vorteilhaft ist, dass bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung die Spannele- mente derart ausgewählt werden können, dass es nicht zu einem Einschnüren des Schulterbereichs des Benutzers kommt. Dieses Einschnüren wird verhindert, indem mehrere Spannelemente oder Spannelemente mit einer größeren Breite als beispielsweise die Träger handelsüblicher BHs angeordnet werden.

Eine Ausführungsform, bei welcher weniger Spannelemente angeordnet werden ist vorteilhaft, weil die Vorrichtung vereinfacht wird. Vorteilhaft bei der Anordnung mehrerer Spannelemente ist, dass durch unterschiedliche Längen oder Widerstandszustände der Spannelemente mehr individuelle Ein- Stellmöglichkeiten bestehen, als bei weniger Spannelementen.

Als vorteilhaft hat sich die erfindungsgemäße Vorrichtung gezeigt, bei welcher jeweils 1 bis 10, bevorzugt 2 bis 6, besonders bevorzugt 3 bis 4 Spannelemente angeordnet werden. Vorteilhaft ist auch eine Vorrichtung, bei welcher die Spannelemente auf dem

Brustteil und/oder auf dem Rückenteil gleiche oder unterschiedliche Winkel zu der jeweiligen Mittelsenkrechte ausbilden. Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird jeweils mindestens ein Spannelement über den linken und rechten Teil des Schulterbereichs des flexiblen Trägers geführt. Hierbei wird unter dem linken bzw. rechten Schulterbereich der Bereich des flexiblen Trägers verstanden, der sich beim Tragen der Vorrichtung auf der linken Schul- ter bzw. auf der rechten Schulter des Benutzers befindet. Bei annähernd symmetrischem Körperbau des Menschen, für den die Vorrichtung vorgesehen ist, werden die Spannelemente auf dem Brustteil und/oder Rückenteil spiegelsymmetrisch zur Mittelsenkrechten angeordnet.

Liegt eine starke Abweichung des Körperbaus von einem symmetrischen Aufbau vor, also eine starke Abweichung von der Spiegelsymmetrie in Bezug auf die jeweilige Mittelsenkrechte, werden die mindestens zwei Spannelemente auf dem Brustteil und/oder Rückenteil so angeordnet, dass sie unter- schiedliche Winkel zur jeweiligen Mittelsenkrechten ausbilden. Die jeweiligen Winkel müssen so gewählt werden, dass das jeweils mindestens eine Spannelement über den jeweiligen Schulterbereich geführt werden kann, ohne dass der Benutzer Kompression oder Druck, beispielsweise im Bereich der Achseln erfährt.

Bevorzugt ist auch eine Vorrichtung, bei welcher das jeweils mindestens eine Spannelement auf dem Brustteil und Rückenteil des flexiblen Trägers einen identischen Winkel zur jeweiligen Mittelsenkrechten des flexiblen Trägers ausbildet. Diese Ausführungsform ist vorteilhaft, weil das jeweils mindestens eine Spannelement über den Schulterbereich des flexiblen Trägers geführt werden kann, ohne dass Führungen oder andere Mittel erforderlich sind, um das jeweils mindestens eine Spannelement umzulenken.

Bildet das jeweils mindestens eine Spannelement im Rückenteil einen anatomisch vorteilhaften Winkel mit der Mittelsenkrechten aus, kann das minde- stens eine Spannelement ohne Umlenkung über den Schulterbereich geführt werden und bildet dann auf dem Brustteil mit der dortigen Mittelsenkrechten einen identischen Winkel aus.

Besonders bevorzugt ist eine Vorrichtung, bei welcher das jeweils minde- stens eine Spannelement elastisch ist. Vorteilhaft ist bei dieser Ausführungsform, dass das Spannelement gedehnt werden kann und in gedehntem Zustand im Befestigungsbereich fixiert werden kann bzw. fixiert ist.

Weiterhin vorteilhaft ist eine Vorrichtung, bei welcher das mindestens eine Spannelement ein Gurt oder eine Schnur ist. Unter einem Gurt wird im Zusammenhang der vorliegenden Erfindung ein zugstabiles Band verstanden. Bevorzugt besteht der Gurt aus Leder, Kunststoff oder textilen Materialien und/oder deren Mischungen und Kombinationen. Zu textilen Materialien gehören beispielsweise Baumwolle, Filz, Satin und Seide. Unter Mischung wird hierbei verstanden, dass das Spannelement aus verschiedenen Materialen aufgebaut ist, die als einheitliche Materialmischung vorliegen. Eine Kombination von Materialien bedeutet im Zusammenhang der vorliegenden Erfindung, dass Teilbereiche der Spannelemente aus einer Materialart aufgebaut sind und andere Teilbereiche aus einer anderen Materialart. Bevorzugt sind beispielsweise Spanngurte aus Materialkombinationen, welche aus textilen Ma- terialien wie Baumwolle in Mischung mit Kunststoffen oder verschiedenen Kunststoffen bestehen. Hierbei können die verwendeten Materialien unterschiedliche Elastizität aufweisen.

Vorteilhaft ist eine Materialkombination, bei welcher bestimmte Bereich des mindestens einen Spannelements aus Leder oder einem sehr stabilen, wenig flexiblen Kunststoffmaterial gebildet sind, und die weiteren Bereiche aus einem weniger starren Material bestehen.

Das Ausführungsbeispiel, bei welchem das jeweils mindestens eine Spann- element ein Seil ist, ist dann vorteilhaft, wenn die Fehlstellung der Schulter nur geringfügig ist und das mindestens eine Spannelement wenig Widerstand auf den Benutzer ausüben muss, so dass die Schnur nicht in das Gewebe des Benutzers einschneidet. Besonders bevorzugt ist eine Vorrichtung, bei welcher auf dem Brustteil und/oder auf dem Rückenteil des flexiblen Trägers Verstärkungselemente vorgesehen sind. Verstärkungselemente im Sinne der vorliegenden Erfindung sind Elemente, welche auf dem flexiblen Träger angeordnet sind und dessen Stabilität in diesem Bereich erhöhen. Um eine wesentliche Erhöhung der Stabilität des flexiblen Trägers im verstärkten Bereich zu bewirken, wird das Verstärkungselement bevorzugt eine größere Festigkeit besitzen, als das Material des flexiblen Trägers. Unter dem verstärkten Bereich wird der Bereich des flexiblen Trägers verstanden, auf welchem das mindestens eine Verstärkungselement angeordnet ist. Die Anordnung mindestens eines Verstärkungselements ist aus mehreren Gründen vorteilhaft. Zum einen lassen sich auf den verstärkten Bereichen, falls erforderlich, Mittel zur Anlenkung oder Führung befestigen und auch die Befestigungsbereiche anordnen, ohne dass sich diese Mittel oder Bereiche durch den flexiblen Träger durchdrücken oder sogar durch den flexiblen Träger auf die Haut des Benutzers durchdringen.

Weiterhin ist vorteilhaft, dass das mindestens eine Verstärkungselement die Wirkung des jeweils mindestens einen Spannelements unterstützen und ei- ner Fehlhaltung des Benutzers entgegenwirken kann, indem beispielsweise die Aufrichtung des Rumpfs unterstützt wird. Diese Unterstützung wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, dass das mindestens eine Verstärkungselement derart angeordnet ist, dass bei Protraktion der Schulter und/oder dem Absenken des Rumpfes vom Verstärkungselement ein Widerstand ausgeübt wird, welcher bewirkt, dass die entsprechende Haltung nur nach Überwinden des Widerstands möglich wird. Eine unbeabsichtigte Einnahme der vom Normalzustand abweichenden Haltung kann dadurch nicht unbemerkt erfolgen. Insbesondere vorteilhaft ist eine Vorrichtung, bei welcher mindestens zwei

Verstärkungselemente spiegelsymmetrisch zur senkrechten Mittelachse (Mittelsenkrechten) des Rückenteils parallel zueinander und beabstandet voneinander angeordnet sind. Diese Ausführungsform ist vorteilhaft, weil die Verstärkungselemente bei Benutzung der Vorrichtung links und rechts, be- abstandet von der Wirbelsäule des Benutzers angeordnet sind. Dadurch liegen die Verstärkungselemente nicht auf der Wirbelsäule des Benutzers auf und es kann ein Druck auf den empfindlichen Wirbelsäulenbereich vermieden werden. Auch wird dadurch eine Einwirkung der Verstärkungselemente auf in diesem Bereich angeordnete Verschlüsse von BHs vermieden.

Die Anordnung der Verstärkungselemente links und rechts von der Mittelsenkrechten des Rückenteils des Trägers und beabstandet voneinander und von der Mittelsenkrechten des Rückenteils führt dazu, dass eine Stabilisierung des flexiblen Trägers parallel zur Wirbelsäule des Benutzers erfolgt. In Kombination mit dem mindestens jeweils einen Spannelement wird dadurch die anatomische Normalposition unterstützt, indem ein Krümmen des Rük- kens nur gegen den Widerstand der Verstärkungselemente erfolgen kann. Der Benutzer wird diesem Widerstand ausweichen wollen und sich als Reaktion darauf aufrichten und diese Körperhaltung beibehalten wollen. Dadurch wird die Rückenmuskulatur gestärkt.

Erfindungsgemäß kann das mindestens eine Verstärkungselement auch als Schiene ausgebildet sein, die in dem Material des flexiblen Trägers als verstärkter Materialbereich ausgebildet ist.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist das mindestens eine Verstär- kungselement aus dem Material des flexiblen Trägers gebildet.

Bevorzugt ist auch eine Ausführungsform, bei welcher das mindestens eine Verstärkungselement durch eine Schiene ausgebildet wird, die nicht als Bestandteil des flexiblen Träger ausgebildet ist, sondern als separates Element an der erfindungsgemäßen Vorrichtung befestigt wird. Hierzu sind am flexiblen Träger bevorzugt Aufnahmen oder Befestigungselemente angeordnet, in welchen bzw. an welchen die mindestens eine Schiene angeordnet bzw. befestigt wird. Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform, bei welcher sich die als

Schiene ausgebildeten Verstärkungselemente links und rechts der Wirbelsäule des Benutzers beim Tragen erstrecken.

Als Material für die als Schienen ausgebildeten Verstärkungselemente kom- men die Materialien in Betracht, die auf diesem technischen Gebiet für am

Körper zu tragende Schienen bekannt sind.

Bevorzugt ist eine Vorrichtung, bei welcher das jeweils mindestens eine Spannelement auf dem Brustteil oder dem Rückenteil des flexiblen Trägers auf dem Befestigungsbereich angelenkt ist.

Die Anlenkung des mindestens einen Spannelements auf dem Brustteil oder Rückenteil ist vorteilhaft, weil dadurch beim Einstellen des Widerstandszustands des mindestens einen Spannelements, dieses an seinem nicht angelenkten Ende angehoben werden kann, ohne dass es sich insgesamt vom flexiblen Träger löst. Dieses Anheben unter Beibehaltung der Verbindung mit dem flexiblen Träger ermöglicht das Spannen des mindestens einen Spannelements mit einer Hand.

Insbesondere bevorzugt ist eine Vorrichtung, bei welcher das jeweils minde- stens eine Spannelement auf dem Brustteil des flexiblen Trägers jeweils in dem Bereich angelenkt ist, der sich zwischen dem das Schlüsselbein und den Brustansatz bedeckenden Bereich befindet. Wird das mindestens eine Spannelement auf dem Brustteil angelenkt, ist es vorteilhaft wenn die Anlen- kung in einem Bereich des flexiblen Trägers erfolgt, der auf einem weniger empfindlichen Körperbereich des Nutzers aufliegt. Der Bereich zwischen Schlüsselbein und Brustansatz ist insbesondere bei weiblichen Benutzern weniger empfindlich gegen Druck als der Brustbereich.

Insbesondere vorteilhaft ist eine Vorrichtung, bei welcher das jeweils minde- stens eine Spannelement durch mindestens ein Führungselement geführt ist, das auf dem Brustteil und/oder Schulterbereich und/oder Rückenteil angeordnet ist. Diese Ausführungsform ist vorteilhaft, weil mittels des mindestens einen Führungselements das jeweils mindestens eine Spannelement gegen Verrutschen gesichert ist, aber auch umgelenkt werden kann. Das jeweils mindestens eine Spannelement kann dadurch beispielsweise in einer Position im Schulterbereich angeordnet werden, von welcher es ohne diese Führung bei der Bewegung des Benutzers herunterrutschen könnte. Dies betrifft insbesondere den Bereich des Schultergelenks. Auch ermöglich die Verwendung des mindestens einen Führungselements, dass das mindestens eine Spannelement bei stark voneinander abweichenden Winkeln zur Mittelsenkrechten des Brustteils und/oder Rückenteils, dieses dennoch über den Schulterbereich geführt werden kann.

Weiterhin kann nach Bestimmung der optimalen, individuellen Position der Spannelemente für einen Benutzer diese Position durch die entsprechende

Anordnung von Führungselementen beibehalten werden. Die Führungselemente werden dann derart angeordnet, dass sie die Spannelemente in der vorgegebenen Position halten. Weiterhin vorteilhaft ist eine Vorrichtung, bei welcher das mindestens eine Führungselement ein Ring, eine Schlaufe oder ein Tunnel ist. Diese Ausfüh- rungsformen sind vorteilhaft, weil die Führungselemente ohne großen technischen Aufwand auf dem flexiblen Träger angeordnet werden können oder sogar in diesen eingearbeitet werden können. Wird als Führungselement ein Ring verwendet, so kann dieser auf dem flexiblen Träger beispielsweise an- genäht werden. Eine Schlaufe kann aus dem Material des flexiblen Trägers oder aus einem anderen Material gearbeitet sein und auf dem Träger aufgenäht oder beispielsweise mittels Nieten befestigt werden.

Bei dem Ausführungsbeispiel, bei welchem ein Tunnel als Führungselement verwendet wird, wird der Tunnel so gearbeitet, dass auf dem flexiblen Träger ein zusätzlicher Materialbereich angeordnet wird und ein Tunnel zwischen der Unterseite dieses Materialbereichs und dem flexiblen Träger ausgebildet wird. Wird ein Spannelement in diesen Tunnel eingeführt, so ist es auf dem flexiblen Träger angeordnet und kommt nicht mit der Haut des Benutzers in Kontakt.

In einer bevorzugten Ausführungsform werden alle oder mehrere Spannelemente mit einem Großteil ihrer Länge durch einen oder mehrere Tunnel geführt, so dass die Spannelemente von dem Material des Tunnels weitgehend überdeckt werden. Dies ist beispielsweise deshalb vorteilhaft, weil die Spannelemente nicht oder nur in einem Teilbereich mit Bekleidungsstücken in Kontakt kommen, die der Benutzer über der Vorrichtung trägt. Dadurch wird die darüber liegende Kleidung vor Kontakt und gegebenenfalls Reibung mit den Spannelementen geschützt, was anderenfalls bei empfindlichen Materia- lien zu Beeinträchtigungen führen könnte.

Die Anordnung mindestens eines Tunnels ist neben der Führung des mindestens einen Spannelements insbesondere vorteilhaft bei Ausführungsformen, bei denen das mindestens eine Spannelement am Brustteil oder Rückenteil auf der dem Körper des Benutzers zugewandten Seite angeordnet ist. Die Anordnung innerhalb eines Tunnels verhindert, dass das mindestens eine

Spannelement mit der Haut des Benutzers in Kontakt kommt oder reduziert zumindest die Kontaktfläche zwischen der Haut des Benutzers und dem mindestens einen Spannelement. Dadurch können auch ästhetische Ansprüche beim Tragen der erfindungsgemäßen Vorrichtung erfüllt werden, indem beim Tragen der Vorrichtung die Spannelemente auf dem nach außen ge- wandten Brustbereich und/oder dem nach außen gewandten Rückenbereich nicht oder nur wenig sichtbar sind.

Auch bevorzugt ist eine Vorrichtung, bei welcher die mindestens eine lösbare Verbindung zwischen dem mindestens einen Spannelement und dem mindestens einen Befestigungsbereich eine Klettbindung, eine Verbindung mittels Schnalle und Dorn oder eine Verbindung mittels Druckknöpfen ist.

Handelt es sich bei der Verbindung um eine Klettverbindung, so sind auf dem Befestigungsbereich durchgehend oder in separaten Bereichen auf dem Befestigungsbereich, welche Befestigungspositionen entsprechen, Widerhäkchen oder Schlaufen ausgebildet.

Auf dem mindestens einen Spannelement sind die entsprechenden Gegenelemente, also Schlaufen oder Widerhäkchen angeordnet. Die Gegenele- mente sind derart angeordnet, dass sie auf der zum flexiblen Träger gerichteten Seite des Spannelements angeordnet sind und bevorzugt mindestens über eine Länge auf dem Spannelement angeordnet sind, die der Länge des Befestigungsbereichs entspricht.

Wird die lösbare Verbindung mittels Schnalle und Dorn gebildet, so sind be- vorzugt auf dem flexiblen Träger Schnalle und Dorn angeordnet. Auf dem mindestens einen Spannelement befinden sich Löcher, in welche der Dorn eingeführt werden kann. Diese Löcher, die Fixierpositionen, sind auf dem mindestens einen Spannelement in unterschiedlichem Abstand zur Mitte des Spannelements und damit zum Schulterbereich angeordnet. In diesem Aus- führungsbeispiel werden die Widerstandszustände des Spannelements dadurch geändert, dass der Dorn in die unterschiedlichen Fixierpositionen einführbar ist.

Wird die lösbare Verbindung über Druckknöpfe gebildet, so ist bei einer be- vorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung auf dem

Befestigungsbereich in den Befestigungspositionen jeweils ein Teil des Verschlusselements Druckknopf, also entweder der Teil mit der Vertiefung oder dem Knopf angeordnet. Auf dem Spannelement ist dann das Gegenstück bevorzugt im Endbereich des Spannelements auf der dem flexiblen Träger zugewandten Seite angeordnet. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist auf dem Befestigungsbereich ein Teil des Verschlusselements angeordnet und auf dem mindestens einen Spannelement sind analog zum Ausführungsbeispiel mit Schnalle und Dorn, anstelle der Löcher die Gegenstücke zum Druckknopf beabstandet zueinander entlang der Länge oder eines Teils der Länge des Spannelements angeordnet.

Besonders vorteilhaft ist eine Vorrichtung, bei welcher der flexible Träger ein Oberbekleidungsstück ist, welches den Oberkörper eines Menschen im Brustbereich im Bereich der Brustwirbel, insbesondere mindestens im Bereich der 8. bis 12. Rippe bedeckt, und im Rückenbereich mindestens den Bereich des Trapezmuskels bedeckt.

Ist der flexible Träger ein Oberbekleidungsstück, so ist dies insbesondere vorteilhaft, weil die Vorrichtung im Alltag unauffällig getragen werden kann, also ohne dass zwingend die Funktion erkennbar ist. Das Oberbekleidungsstück kann auch nach modischen Aspekten gestaltet werden und deshalb dem Benutzer das Tragen angenehm gestaltet werden. Bevorzugt bedeckt das Oberbekleidungsstück den Oberkörper des Benutzers zumindest in dem Bereich, in dem das jeweils mindestens eine Spannelement angeordnet ist.

Dies ist insbesondere vorteilhaft, weil dadurch die Spannelemente nicht mit der Haut des Benutzers in Kontakt kommen und nicht auf der Haut reiben. Das Oberbekleidungsstück kann jedoch auch über diesen Bereich hinausragen und die Länge üblicher Oberbekleidungsstücke besitzen.

Auch bevorzugt ist eine Vorrichtung, bei welcher auf dem flexiblen Träger im Brustteil und/oder Rückenteil und/oder mindestens einem der Grenzbereiche zwischen Brustteil und Rückenteil mindestens ein Verschlusselement angeordnet ist, mittels welchem der flexible Träger zumindest in einem Teilbereich geöffnet und wieder verschlossen werden kann, wobei das mindestens eine

Verschlusselement eine Klettbindung, Knopf und Knopfloch, Druckknopf, Haken und Öse und/oder Reißverschluss ist.

Vorteilhaft ist bei dieser Ausführungsform, dass die erfindungsgemäße Vor- richtung einfacher angelegt werden kann. Ein Verschlusselement kann hierbei zum Beispiel einen vergrößerten Durchtrittbereich für den Kopf oder die Arme freigeben. In einer bevorzugten Ausführungsform verschließt das Verschlusselement den flexiblen Träger in seiner gesamten Länge und kann insbesondere entlang der Mittelsenkrechten des Brustteils angeordnet sein. Bei allen Ausführungsformen mit Verschlusselement ist ein Öffnen und komfortables Anlegen der Vorrichtung ohne Veränderung der Position des jeweils mindestens einen Spannelements ermöglicht.

Auch vorteilhaft ist eine Vorrichtung, bei welcher der flexible Träger ein Leib- chen, ein T-Shirt oder eine Weste ist. Diese Ausführungsformen ermöglichen es dem Benutzer die Vorrichtung im Alltag an Stelle eines Oberbekleidungsstücks zu tragen. Dies wird insbesondere dadurch unterstützt, dass der flexible Träger aus für Oberbekleidung üblichen Materialien bestehen kann. Hierbei können natürliche Textilmaterialien oder flexible, im Sportbereich ver- wendete Kunststoff- oder Mischmaterialien verwendet werden.

Insbesondere bevorzugt ist eine Vorrichtung, bei welcher der flexible Träger im Schulterbereich jeweils mindestens eine Haltevorrichtung aufweist. Diese Ausführungsform ist bevorzugt, weil sie ermöglicht, dass auf dem Schulterbe- reich des Benutzers Mittel sicher angeordnet werden können, die sich positiv auf diesen Bereich auswirken können. Derartige Mittel sind beispielsweise Kühlpacks oder Wärmepacks, die je nach Befindlichkeit des Benutzers oder therapeutischer Notwendigkeit ausgewählt werden. Auch vorteilhaft ist eine Vorrichtung, bei welcher die jeweils mindestens eine

Haltevorrichtung als Tasche ausgebildet ist, welche auf der zum Körper des Benutzers weisenden Innenseite des flexiblen Trägers angeordnet ist. Vorteilhaft ist, dass bei dieser Ausführungsform ein in der mindestens einen Haltevorrichtung befindliches Mittel in unmittelbare Nähe zur Haut des Benutzers gelangt, ohne dass jedoch direkter Kontakt zwischen Mittel und Haut besteht.

Dadurch kann bei der Verwendung von Kältepacks und Wärmepacks eine Reizung der Haut aufgrund von Überhitzung oder Unterkühlung vermieden werden und das Mittel für den Benutzer angenehm auf die Hautpartie einwirken. Die vorliegende Erfindung wird mit den beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:

Fig. 1 die erfindungsgemäße Vorrichtung mit Blick auf den Brustteil des fle- xiblen Trägers und

Fig. 2 die erfindungsgemäße Vorrichtung mit Blick auf den Rückenteil des flexiblen Trägers. Die Aufgabe der Erfindung wird also gelöst durch die Bereitstellung einer Vorrichtung zur Normalisierung der Schulterstellung eines Menschen. Die erfindungsgemäße Vorrichtung wirkt insbesondere auf die Protraktion bzw. Retraktion der Schulter ein und kann gleichzeitig die Ausbildung und Stärkung der Muskulatur des Oberkörpers fördern. Die erfindungsgemäße Vor- richtung gestattet eine individuelle Einflussnahme auf die Körperhaltung eines Menschen.

Insbesondere bewirkt die erfindungsgemäße Vorrichtung die Normalisierung der Protraktionsstellung der Schultern, was akute Pathologien verringern kann, indem der entstehende Stress auf die betroffenen und umliegenden

Strukturen reduziert wird. Bereits manifestierte Problematiken können durch die langsame, individuell angepasste und gegebenenfalls im Laufe der Benutzung intensivierte Beeinflussung mittels der erfindungsgemäßen Vorrichtung reduziert werden.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung reduziert die Protraktion des Schultergürtels und unterstützt die Aufrechthaltung des Rumpfes.

Die individuelle Einstellbarkeit der Spannelemente ermöglicht hierbei eine langsame, behutsame, individuelle und effektive Einwirkung auf die Protrak- tion und schließlich eine Normalisierung der Schulterstellung des Menschen.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann beim Vorhandensein akuter Problematiken getragen werden, jedoch auch bereits angewendet werden, bevor Problematiken entstanden sind. Beispielsweise kann die erfindungsgemäße Vorrichtung bei körperlich anstrengenden Tätigkeiten wie Arbeit und Sport zur Unterstützung und zur Prophylaxe getragen werden, ohne dass bereits akute Beschwerden vorliegen.

Im Gegensatz zu vielen Vorrichtungen des Standes der Technik wird das Schultergelenk bei Anwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung nicht ruhig gestellt oder steif fixiert. Dadurch wird bewirkt, dass die anatomisch korrekten Bewegungen gut ausführbar sind, sich jedoch die Situation der Gelenke, ihrer Gelenkpartner, die Muskelhebelarme, und der umliegenden Strukturen verbessert. Die Normalisierung der Position des Schultergürtels durch die erfindungsgemäße Vorrichtung zieht eine Kräftigung der Rückenmuskulatur und eine Verbesserung der Aufrechthaltung mit sich.

Der Schultergürtel wird durch die Spannelemente passiv in die Normalposition, also die anatomisch korrekte Position gebracht. Passiv bedeutet hierbei, dass der Benutzer dann einen Widerstand der Vorrichtung spürt, wenn er eine Haltung einnimmt, die von der Normalposition abweicht. Aktiv muss diese Position anschließend durch die Rückenmuskulatur gehalten werden, was eine Kräftigung der Rückenmuskulatur und eine Verbesserung der Aufrichtung mit sich zieht.

Aufgrund der anatomischen Zusammenhänge kann eine positive Auswirkung auf chronische und akute Probleme im Bereich von Hand, Schulter, Ellenbogen, Hals-, Brust- oder Lendenwirbelsäule und von diesen ausgehenden Problematiken wie beispielsweise Kopfschmerzen und Atemprobleme haben.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung verbessert die Alltagssituation von Menschen mit Problematiken der gesamten oberen Extremitäten und des Rük- kens. Mittels der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann eine Reduktion von Bewegungseinschränkungen, Schmerzen und Funktionsproblemen bewirkt werden. Darüber hinaus erfolgt eine Stärkung und Erhöhung der muskulären Aktivität des Trägers. Dies wiederum erhöht die Leistungsfähigkeit im Sport, im Beruf und im Alltag und sich entwickelnden Pathologien kann vorgebeugt werden. Die nachfolgend beschriebene Ausführungsform erläutert die Erfindung näher, ohne den Umfang der Erfindung zu beschränken. Fig. 1 zeigt eine Vorderansicht einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 mit Blick auf den Brustteil 3 des flexiblen Trägers 2. Der flexible Träger 2 besitzt die Form einer Weste und ist in dieser Ausführungsform derart verlängert, dass er den Schultergürtel eines Benutzers in der Länge überragt.

In dieser Figur wird eine Ausführungsform der Erfindung gezeigt, bei welcher jeweils drei Spannelemente 7 über den linken und rechten Schulterbereich 5 des flexiblen Trägers 2 geführt werden. Im jeweiligen Schulterbereich 5 werden die Spannelemente 7 durch ein Führungselement 9 geführt. In dieser Ausführungsform ist nicht für jedes Spannelement 7 ein einzelnes Führungselement 9 angeordnet, sondern es ist ein langgestrecktes Führungselement 9, hier als Tunnel ausgebildet, gezeigt, das alle drei Spannelemente 7 lenkt. Der flexible Träger besitzt eine Halsdurchtrittsöffnung 6, die bei dieser Ausführungsform als Rundhalsausschnitt ausgebildet ist.

Auf dem flexiblen Träger 2 sind jeweils auf der linken und rechten Seite des Brustteils 3 diagonal über einen Großteil der Breite der jeweiligen Hälfte des Brustteils 3 vordere Befestigungsbereiche 8 angeordnet. Die Befestigungsbereiche 8 haben jeweils eine Länge, die größer ist als die Gesamtbereite der jeweils drei Spannelemente 7. Es wird eine Ausführungsform gezeigt, bei welcher auf den Befestigungsbereichen 8 keine diskreten Befestigungspositionen sondern Befestigungspositionsbereiche ausgebildet sind. Weiterhin sind auf den jeweiligen Spannelementen 7 kontinuierliche Fixierpositionen ausgebildet. Die Fixierung der Spannelemente 7 auf den Befestigungsberei- chen 8 ist lösbar und erfolgt bei dieser Ausführungsform über eine Klettbindung, wobei auf den Befestigungsbereichen 8 Schlaufen ausgebildet sind (nicht gezeigt) und auf den Fixierpositionen Widerhäkchen ausgebildet sind (nicht gezeigt). Entlang der Mittelsenkrechten 10 des Brustteils 3 ist ein Verschlusselement 12 angeordnet, welches als Reißverschluss ausgebildet ist. Mittels dieses Verschlusselements 12 lässt sich der flexible Träger 2 öffnen, ohne dass die Spannelemente 7 in ihrer Anordnung auf dem flexiblen Träger 2 verändert werden. Zur Überführung der Spannelemente 7 in einen nächsten Widerstandszustand können die Spannelemente 7 aus ihrer lösbaren Fixierung auf dem Befestigungsbereich 8 gelöst werden und mit einer Fixier- position auf dem Befestigungsbereich 8 in Kontakt gebracht werden, welche sich auf dem jeweiligen Spannelement 7 oberhalb in Richtung des Schulter- bereichs 5 der gezeigten Fixierposition befindet. Auf diese Weise kann die Anordnung aller Spannelemente 7 erfolgen, es kann aber auch nur die Anordnung einzelner Spannelemente 7 geändert werden. Bei einer symmetrisch ausgeprägten Fehlstellung der linken und rechten Schulter des Benut- zers wird die Anordnung der Spannelemente 7 auf dem linken und rechten Schulterbereich 5 symmetrisch vorgenommen werden.

Die Ausführungsform der Figur 1 besitzt optionale Verstärkungselemente 1 1 , die sich entlang dem Umfang des flexiblen Trägers 2 oberhalb des Taillenbereichs des flexiblen Trägers 2 erstrecken, jedoch nicht über das Verschlus- selement 12 hinausragen, sondern nur bis an dieses herangeführt sind.

Fig. 2 zeigt die Ansicht des Rückenteils 4 des Ausführungsbeispiels der Fig. 1 . Auch auf dem Rückenteil 4 des flexiblen Trägers 2 ist jeweils auf der linken und rechten Seite ein hinterer Befestigungsbereich 14 angeordnet. Auch auf dem Rückenteil 4 sind die Spannelemente 7 lösbar auf dem jeweiligen Befestigungsbereich 14 fixiert. Die Befestigungsbereiche 14 grenzen bei dieser Ausführungsform jeweils an Verstärkungselemente 1 1 an, die sich parallel und beabstandet zur Mittelsenkrechten 13 über einen Teilbereich des Rückenteils 4 erstrecken. Die Spannelemente 7 des linken und rechten Teils des Rückenteils 4 sind spiegelsymmetrisch zur Mittelsenkrechten 13 des

Rückenteils 4 angeordnet, darüber hinaus sind die Spannelemente 7 auf dem Rückenteil 4 derart angeordnet, dass sie zur Mittelsenkrechten 13 des Rückenteils einen annähernd identischen Winkel ausbilden wie die Spannelemente 7 auf dem Brustteil 3 zur dortigen Mittelsenkrechten 10.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung beeinflusst die Position der Schultern und ermöglicht es, für den jeweiligen Körper adäquate anatomische und biomechanische Verhältnisse zu schaffen. Dadurch wird eine anatomische Ausgangsstellung geschaffen, in welcher der Körper optimal ausgerichtet ist. Pa- thologischen Bewegungsmustern wird entgegengewirkt und die anatomischen Strukturen und Gelenke werden wieder normal beansprucht. Die Vorrichtung bringt die Schulter in die anatomisch vorgesehene, gesunde Position. Eine Reduktion der veränderten, von der anatomisch gesunden Position abweichenden Gelenksstellung, verbessert die Beweglichkeit, lindert Schmer- zen, stärkt die mechanisch wirkende Muskulatur und die angrenzenden Systeme. Der Körper kann sich regenerieren. Durch die Stressreduktion an Bursa und Recessus kann eine bereits eingetretene Entzündungssituation ausheilen. Die Schulter wird in die Nullstellung gebracht. Die Hebelarme (Ober- und Unterarm) können besser arbeiten. Die Überdehnung der Rük- kenmuskulatur wird reduziert und durch die verstärkte Normalität zur Kräftigung gebracht. Der Körper kann sich als Komplettsystem adäquat bewegen

Bezugszeichenliste

1 Vorrichtung zur Normalisierung der Schulterstellung

2 flexibler Träger

3 Brustteil

4 Rückenteil

5 Schulterbereich

6 Halsdurchtrittsöffnung

7 Spannelement

8 vorderer Befestigungsbereich

9 Führungselement

10 Mittelsenkrechte Brustteil

1 1 Verstärkungselement

12 Verschlusselement

13 Mittelsenkrechte Rückenteil

14 hinterer Befestigungsbereich