VARGAS CARLOS (DE)
EDER JUERGEN (DE)
WO2016095884A1 | 2016-06-23 | |||
WO2016095884A1 | 2016-06-23 |
US6358262B1 | 2002-03-19 | |||
US4759746A | 1988-07-26 | |||
US20080269771A1 | 2008-10-30 | |||
US20050010244A1 | 2005-01-13 |
RUZZA A1; PAREKH M; SALVALAIO G; FERRARI S; CAMPOSAMPIERO D; AMOUREUX MC; BUSIN M; PONZIN D, BUBBLE TECHNIQUE FOR DESCEMET MEMBRANE ENDOTHELIAL KERATOPLASTY TISSUE PREPARATION IN AN EYE BANK: AIR OR LIQUID?
A n s p r ü c h e 1. Vorrichtung zur Präparation eines menschlichen oder tierischen Gewebes für ein Einbringen eines Transplantats oder Implantats, insbesondere für eine Keratoplastik, mit einem ein vorderes Ende (2) zur Erzeugung eines Tunnels in dem Gewebe aufweisenden Instrument (1 ), d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass das Instrument (1) einen sich zumindest bereichsweise durch das Instrument (1 ) bis im Wesentlichen zu dem vorderen Ende (2) erstreckenden und im Bereich des vorderen Endes (2) mindestens eine Öffnung (4) aufweisenden Kanal (3) zur Zuführung und Injektion eines flüssigen oder gasförmigen Mediums zu dem und in das Gewebe aufweist. 2. Vorrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das vordere Ende (2) stumpf oder scharf und/oder abgeflacht und/oder spateiförmig und/oder zumindest gegenüber einem Teilabschnitt eines restlichen Körpers des Instruments (1) verdickt ausgebildet ist. 3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Instrument (1) zumindest abschnittsweise kanülenförmig ausgebildet ist. 4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Kanal (3) einen zentralen Durchgang (7) in dem Instrument (1 ) mit einer vorzugsweise zentral angeordneten hinteren Öffnung an vorzugsweise einem hin- teren Ende (5) des Instruments (1) aufweist. 5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Öffnung (4) an einer Seite des Instruments (1 ) ausgebildet ist. 6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchmesser des Kanals (3) und/oder der Durchmesser der mindestens einen Öffnung (4) und/oder der Durchmesser der hinteren Öffnung derart realisiert sind oder ist, dass sich bei einem Strömen des Mediums in einer zu dem vorderen Ende hin gerichteten Zuführ- oder Injektionsrichtung ein Druck aufbaut und/oder ein Jetstream aus der mindestens einen Öffnung (4) entsteht. 7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Instrument (1) eine gekrümmte Form aufweist. 8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Instrument (1) aus einem resterilisierbaren Material, vorzugsweise aus Metall, ausgebildet ist. 9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Instrument (1 ) an einem hinteren Ende (5) mit einem Griff (6) vorzugsweise an- und abkoppelbar verbunden ist, wobei der Griff (6) vorzugsweise zur Zuführung des Mediums in den Kanal (3) ausgebildet ist. 10. Set, insbesondere Einmal-Set, umfassend eine Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9 und eine Vorrichtung zur Lagerung und zum Transport eines Transplantats oder Implantats, die vorzugsweise einen mit einem Medium, vorzugsweise Nährmedium, befüllbaren Behälter mit einer in dem Behälter anorden- baren Aufnahmeeinrichtung für das Transplantat oder Implantat aufweist, und/oder eine Vorrichtung zur Injektion eines Transplantats oder Implantats in ein Empfängerauge und/oder eine Vorrichtung zur Präparation eines Transplantats oder Implantats aus einem Spenderauge. |
TIERISCHEN GEWEBES FÜR EINE KERATOPLASTIK
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Präparation eines menschlichen oder tierischen Gewebes für ein Einbringen eines Transplantats oder Implantats, insbesondere für eine Keratoplastik, mit einem ein vorderes Ende zur Erzeugung eines Tunnels in dem Gewebe aufweisenden Instrument.
Des Weiteren betrifft die vorliegende Erfindung ein Set, insbesondere Einmal-Set, mit einer wie oben beschriebenen Vorrichtung und einer Vorrichtung zur Lagerung und zum Transport eines Transplantats oder Implantats, die vorzugsweise einen mit einem Medium, vorzugsweise Nährmedium, befüllbaren Behälter mit einer in dem Behälter anordenbaren Aufnahmeeinrichtung für das Transplantat oder Implantat aufweist, und/oder
einer Vorrichtung zur Injektion eines Transplantats oder Implantats in ein Empfängerauge und/oder
einer Vorrichtung zur Präparation eines Transplantats oder Implantats aus einem Spenderauge.
Die Transplantation der menschlichen Hornhaut gehört zu den am häufigsten und erfolgreichsten durchgeführten transplantationschirurgischen Eingriffen. Die Transplantation der Hornhaut unter Verwendung aller ihrer Schichten (Epithel, Bowman- Membran, Stroma, Descemet-Membran und Endothelzellschicht) im Rahmen einer perforierenden Keratoplastik ist seit über 100 Jahren bekannt. Mit dieser Operationsmethode werden im Allgemeinen gute Ergebnisse erzielt, jedoch ist die Rekonvaleszenz sehr langwierig und eine Visuserholung kann üblicherweise endgültig erst nach Entfernung des zweiten Fadens erreicht werden. Dies kann eine Zeitspanne von bis zu 18 Monaten nach dem Eingriff ausmachen.
Gut die Hälfte aller Hornhauttransplantationen wird wegen Erkrankungen des Hornhautendothels durchgeführt. Für diese Erkrankungen würde sich prinzipiell ein schichtspezifischer Ersatz der Hornhaut eignen. Geeignete Techniken hierfür liegen mittlerweile vor. Durch die Transplantation der Descemet'schen Membran mit einer anhängenden Stromalamelle (DSAEK) kann seit einigen Jahren eine im Vergleich mit der perforierenden Keratoplastik viel schnellere Visuserholung und demzufolge eine bessere Patientenzufriedenheit erreicht werden.
Die klassische perforierende Keratoplastik wird mittlerweile bei endothelialen Corneaerkrankungen eher als Übertherapie angesehen, wäre doch die alleinige Transplantation von vitalen Endothelzellen meist ausreichend. Deshalb haben sich inzwischen posteriore lamelläre Techniken, insbesondere die DMEK, Descemet Membrane Endothelial Keratoplasty, als weitgehend atraumatische Alternative für die Therapie endothelialer Hornhauterkrankungen gut etabliert. Die DMEK beschränkt sich auf die Transplantation der isolierten Descemet-Membran mit den darauf lokalisierten Endothelzellen. Das Transplantat enthält keinerlei stromale Anteile mehr und zeichnet sich durch eine Dicke von nur noch etwa 15 μηη aus.
Eine weitere Entwicklung in der DMEK Geschichte ist die Etablierung von sog. No- Touch-Techniken und -Equipment, die eine besonders schonende, berührungsfreie Behandlung des Endothels und damit die schnelle Visuserholung und beschwerdearme Genesung des Patienten gewährleisten.
Die Präparation der Spenderlamelle mit der sog. Liquid-Bubble-Technik, die erstmals von Ruzza, Acta Ophthalmol, 2015 Mar; 93(2):e129-34, doi: 10. H H/aos.12520, Epub 2014 Aug 27, Bubble technique for Descemet membrane endothelial keratoplasty tissue preparation in an eye bank: air or liquid?, Ruzza A1 , Parekh M, Salvalaio G, Ferrari S, Camposampiero D, Amoureux MC, Busin M, Ponzin D, beschrieben und durch Szurman, z.B. https://www.youtube.com/watch?v=kqOzlnB1 DbU, perfektioniert worden ist, ist eine der bedeutendsten Weiterentwicklungen in der noch recht jungen Geschichte der DMEK.
Ein üblicher Ablauf der für das Einbringen eines Transplantats oder Implantats erforderlichen Präparation wird von Opitz et al beschrieben, siehe http://www.egms.de/static/de/meetings/dgii2016/16dgii122. shtml. Dabei erfolgt nach Einlegen des Spendertransplantats auf einer speziell angefertigten Präparationsbank mit dem Endothel nach oben die Identifikation der Irisbasis. Mit einer Parazenteselanze erfolgt die scharfe Sondierung des Trabekelmaschen- werks. Anschließend erfolgt eine stumpfe Präparation unter der Schwalbelinie hinweg bis 3 mm in die Hornhaut. Mit einer speziellen Kanüle kann angefärbtes Medium, bspw. Medium-Trypanblau 1 : 1 , direkt in den sub-Descemetraum injiziert werden. Nach hochbullöser Ablösung und anschließender Wiederanlage der Descemet-Membran erfolgt die Trepanation auf ca. 7 bis 9,5 mm Durchmesser und die übliche Beladung der DMEK-Kartusche zur Implantation.
Während dieser Präparation wird das Trabekelmaschenwerk eröffnet und mit einem stumpfen Spatel ein kleiner Tunnel in die Cornea präpariert. Im Anschluss daran wird eine Kanüle in diesen Tunnel eingeführt, mit Hilfe derer eine Flüssigkeit, BSS oder Farbstoff, injiziert und dadurch die Descemet-Membran vom Stroma separiert wird.
Die Bereitstellung eines geeigneten Transplantats oder Implantats kann bspw. durch eine aus der WO 2016/095884 A1 bekannte Vorrichtung zur Lagerung und zum Transport eines Transplantats oder Implantats erfolgen. Eine derartige Vorrichtung weist einen mit einem Medium, vorzugsweise Nährmedium, befüllbaren Behälter und eine in dem Behälter anordenbare Aufnahmeeinrichtung für das Transplantat oder Implantat auf.
Bei der bekannten Technik zur Präparation eines menschlichen oder tierischen Gewebes für ein Einbringen eines Transplantats oder Implantats ist problematisch, dass eine Vielzahl von Instrumenten bereitgehalten und eingesetzt werden muss, um eine sichere Präparation durchzuführen. Bspw. wird zunächst mit einem scharfen Messer ein Zugang über das Trabekel-Maschenwerk geschaffen und dann mit einem stumpfen Spatel ein kleiner Tunnel in die Cornea präpariert, wobei im Anschluss hieran eine Kanüle in den mit dem Spatel präparierten Tunnel eingeführt wird, um eine Flüssigkeit zu injizieren und die Descemet-Membran von dem Stroma zu separieren. Im Ergebnis ist die herkömmliche Präparationstechnik daher materialaufwändig und aufgrund des erforderlichen Wechsels zwischen mehreren Instrumenten, bspw. vom Messer zum Spatel und vom Spatel zur Kanüle, zeitaufwändig. Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art anzugeben, wonach eine einfache und schnelle Präparation eines menschlichen oder tierischen Gewebes für ein Einbringen eines Transplantats oder Implantats mit konstruktiv einfachen Mitteln ermöglicht ist.
Erfindungsgemäß wird die voranstehende Aufgabe durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch ein Set mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst. Danach ist die erfindungsgemäße Vorrichtung derart ausgestaltet und weitergebildet, dass das Instrument einen sich zumindest bereichsweise durch das Instrument bis im Wesentlichen zu dem vorderen Ende erstreckenden und im Bereich des vorderen Endes mindestens eine Öffnung aufweisenden Kanal zur Zuführung und Injektion eines flüssigen oder gasförmigen Mediums zu dem und in das Gewebe aufweist. In erfindungsgemäßer Weise ist zunächst erkannt worden, dass es durchaus möglich ist, die Aufgabe und Funktion unterschiedlicher für die Präparation eines menschlichen oder tierischen Gewebes für ein Einbringen eines Transplantats oder Implantats erforderlicher Instrumente in einer Vorrichtung oder in einem Instrument zu vereinen. Dabei ist in weiter erfindungsgemäßer Weise erkannt worden, dass die Funktionen des Präparierens eines kleinen Tunnels in die Cornea und des Injizierens einer Flüssigkeit zur Separierung der Descemet- Membran von dem Stroma in einer Vorrichtung vereinigt werden können. Hierzu ist im Konkreten das Instrument mit dem zur Erzeugung eines Tunnels ausgebildeten vorderen Ende zusätzlich mit einem geeigneten Kanal zur Zuführung und Injektion eines flüssigen oder gasförmigen Mediums zu dem und in das Gewebe ausgebildet. Der Kanal erstreckt sich dabei zumindest bereichsweise durch das Instrument bis im Wesentlichen zu dem vorderen Ende, wobei der Kanal im Bereich des vorderen Endes mindestens eine Öffnung zum Ausbringen des Mediums aufweist. Mit einer derartigen erfindungsgemäßen Vorrichtung oder einem derartigen Instrument lässt sich in einfacher und schneller Weise einerseits ein kleiner Tunnel in der Cornea präparieren und andererseits - mit dem hierfür in dem Gewebe befindlichen Instrument - das erforderliche Medium in das Gewebe injizieren. Die Bereithaltung zweier unterschiedlicher Instrumente für diese Funktionen und ein zeitaufwändiger Wechsel zwischen unterschiedlichen für die unterschiedlichen Funktionen geeigneten Instrumenten ist mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung nicht mehr erforderlich. Der für die Präparation erforderliche kleine Tunnel in der Cornea wird mit dem vorderen Ende des erfindungsgemäßen Instruments erzeugt und das Injizieren eines bspw. flüssigen Mediums kann mittels des im Instrument ausgebildeten Kanals erfolgen.
Folglich ist mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung eine einfache und schnelle Präparation eines menschlichen oder tierischen Gewebes für ein Einbringen eines Transplantats oder Implantats mit konstruktiv einfachen Mitteln ermöglicht.
Im Hinblick auf eine sichere und schonende Erzeugung des Tunnels in dem Gewebe kann das vordere Ende stumpf oder scharf und/oder abgeflacht und/oder spateiförmig ausgebildet sein. Bei einer scharfen Ausbildung des vorderen Endes kann das Instrument in vorteilhafter Weise ein Messer bspw. bei der Eröffnung vor dem Präparieren des Tunnels ersetzen. Alternativ oder zusätzlich hierzu kann das vordere Ende zumindest gegenüber einem Teilabschnitt eines restlichen Körpers des Instruments verdickt ausgebildet sein. Hierdurch ist eine sichere Erzeugung des Tunnels ohne ein unerwünschtes Verletzen von umgebendem Gewebe ermöglicht.
Im Hinblick auf eine sichere Zuführung des Mediums zu dem Gewebe kann das Instrument zumindest abschnittsweise kanülenförmig ausgebildet sein. Dabei kann das Medium auf sichere Weise bis zu der mindestens einen Öffnung geführt werden, um sicher in das Gewebe injiziert werden zu können.
Im Konkreten kann der Kanal einen zentralen Durchgang in dem Instrument mit einer vorzugsweise zentral in dem Instrument angeordneten hinteren Öffnung aufweisen. Das Medium kann somit von der hinteren Öffnung durch den Kanal bis zu der mindestens einen Öffnung geführt werden. Die hintere Öffnung kann vorzugsweise an einem hinteren Ende des Instruments ausgebildet sein.
Die mindestens eine Öffnung kann in für die Separierung der Descemet-Membran von dem Stroma besonders günstiger Weise an einer Seite des Instruments ausgebildet sein. Diese Seite kann eine Unterseite oder Oberseite des In- struments sein. Die Seite kann jedoch auch durch einen zwischen der Oberseite und der Unterseite realisierten seitlichen Bereich des Instruments gebildet sein. Hinsichtlich der konkreten Positionierung der nnindestens einen Öffnung kann auf den jeweiligen Anwendungsfall abgestellt werden.
In besonders vorteilhafter Weise können oder kann der Durchmesser des Kanals und/oder der Durchmesser der mindestens einen Öffnung und/oder der Durchmesser der hinteren Öffnung derart realisiert sein, dass sich bei einem Strömen des Mediums in einer zu dem vorderen Ende hin gerichteten Zuführ- oder Injektionsrichtung ein Druck aufbaut und/oder ein Jetstream aus der mindestens einen Öffnung entsteht. Insbesondere mit einem derartigen Jetstream kann die Descemet-Membran sicher von dem Stroma separiert werden. Bspw. kann der Durchmesser des Kanals in Zuführ- oder Injektionsrichtung insbesondere in einem vorderen Bereich nahe bei dem vorderen Ende vorzugsweise kontinuierlich abnehmen, um einen derartigen Druckaufbau und/oder Jetstream bei dem Strömen des Mediums entstehen zu lassen. Alternativ oder zusätzlich hierzu könnte der Durchmesser der mindestens einen Öffnung kleiner als der Durchmesser des Kanals ausgebildet sein, um diesen Druckaufbau oder diese Erzeugung eines Jetstreams zu ermöglichen.
Im Hinblick auf eine besonders sichere und bequeme Handhabbarkeit der Vorrichtung kann das Instrument eine gekrümmte Form aufweisen.
Je nach Anwendungssituation kann das Instrument aus einem resterilisierbaren Material, vorzugsweise aus Metall, ausgebildet sein, um eine mehrfache Nutzung der Vorrichtung zu ermöglichen. Alternativ hierzu kann das Instrument für den Einmalgebrauch hergestellt sein, so dass die Herstellung aus einem resterilisierbaren Material nicht erforderlich ist. Im Hinblick auf eine besonders einfache Handhabung der Vorrichtung oder des Instruments kann das Instrument an einem hinteren Ende mit einem Griff - vorzugsweise an- und abkoppelbar - verbunden sein. Somit können Griffe unterschiedlicher Größe und Form - je nach Anwenderwunsch - mit demselben Instrumententyp verwendet werden. Bspw. kann der Griff zur mehrfachen Verwendung realisiert sein, wobei jeweils nur Einmal-Instrumente verwendet werden. In weiter vorteilhafter Weise kann der Griff zur Zuführung des Mediums in den Kanal ausgebildet sein und hierzu geeignete Kanäle oder Leitungen aufweisen, die mit dem Kanal des Instruments oder einer hinteren Öffnung des Instruments koppelbar sind.
In besonders vorteilhafter Weise kann die erfindungsgemäße Vorrichtung in Form eines Sets, insbesondere Einmal-Sets, bereitgestellt werden, wobei ein derartiges Set eine wie oben beschriebene Vorrichtung zur Präparation eines menschlichen oder tierischen Gewebes für ein Einbringen eines Transplantats oder Implantats sowie eine Vorrichtung zur Lagerung und zum Transport eines Transplantats oder Implantats und/oder eine Vorrichtung zur Injektion eines Transplantats oder Implantats in ein Empfängerauge und/oder eine Vorrichtung zur Präparation eines Transplantats oder Implantats aus einem Spenderauge aufweist. Die Vorrichtung zur Lagerung und zum Transport eines Transplantats oder Implantats kann einen mit einem Medium, vorzugsweise Nährmedium, befüllbaren Behälter mit einer in dem Behälter anordenbaren Aufnahmeeinrichtung für das Transplantat oder Implantat aufweisen.
Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, die Lehre der vorliegenden Erfindung in vorteilhafter Weise auszugestalten und weiterzubilden. Dazu ist einerseits auf die nachgeordneten Ansprüche und andererseits auf die nachfolgende Erläuterung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung anhand der Zeichnung zu verweisen. In Verbindung mit der Erläuterung des bevorzugten Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung werden auch im Allgemeinen bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Lehre erläutert. In der Zeichnung zeigen
Fig. 1 in einer schematischen Seitenansicht ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Präparation eines menschlichen oder tierischen Gewebes für ein Einbringen eines Transplantats oder
Implantats, in einer Unteransicht und in einer geschnittenen Darstellung, jeweils vergrößert, das vordere Ende des Instruments der Vorrichtung aus Fig. 1 und Fig. 3 in einer Draufsicht und in einer Seitenansicht sowie in jeweils vergrößerten Darstellungen des vorderen Endes ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Präparation eines menschlichen oder tierischen Gewebes für ein Einbringen eines Transplantats oder Implantats.
Fig. 1 zeigt in einer Seitenansicht eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Präparation eines menschlichen oder tierischen Gewebes für ein Einbringen eines Transplantats oder Implantats. Dieses Ausführungsbeispiel ist insbesondere für eine Keratoplastik geeignet und weist ein Instrument 1 mit einem vorderen Ende 2 zur Erzeugung eines Tunnels in dem Gewebe auf. Das vordere Ende 2 ist stumpf und im Hinblick auf den restlichen Körper des Instruments 1 abgeflacht und verdickt ausgebildet. Man könnte das vordere Ende 2 auch als spateiförmig bezeichnen.
Im Hinblick auf eine einfache und schnelle Präparation eines menschlichen oder tierischen Gewebes für ein Einbringen eines Transplantats oder Implantats mit konstruktiv einfachen Mitteln weist das Instrument 1 einen Kanal 3 zur Zuführung und Injektion eines flüssigen oder gasförmigen Mediums zu dem und in das Ge- webe auf. Der Kanal 3 erstreckt sich entlang des gesamten Instruments 1 bis im Wesentlichen zu dem vorderen Ende 2, wobei der Kanal 3 im Bereich des vorderen Endes 2 eine Öffnung 4 zum Ausbringen des durch den Kanal 3 geführten Mediums aufweist. Das Instrument 1 ist im Wesentlichen kanülenförmig mit einem langgestreckten dünnen Körper ausgebildet.
Am dem dem vorderen Ende 2 entgegengesetzten hinteren Ende 5 des Instruments 1 ist das Instrument 1 mit einem Griff 6 an- und abkoppelbar verbunden. Der Griff 6 ist zur Zuführung des Mediums in den Kanal 3 ausgebildet und weist hierzu mindestens einen geeigneten Kanal oder eine geeignete Leitung auf.
Der Kanal 3 weist im Konkreten einen zentralen Durchgang 7 in dem Instrument 1 mit einer zentral angeordneten - hier nicht gezeigten - hinteren Öffnung an dem hinteren Ende 5 des Instruments 1 auf.
Das Instrument 1 weist eine im Wesentlichen gekrümmte Form auf, wobei ein erster Abschnitt des Instruments 1 an dem Griff 6 zunächst geradlinig verläuft. Der sich an den ersten Abschnitt anschließende gekrümmte Abschnitt des Instruments 1 ist zum ersten Abschnitt abgewinkelt. Diese Abwinkelung erleichtert die Handhabung des Instruments 1 bei einer Präparation.
Fig. 2 zeigt in einer vergrößerten Unteransicht und in einer vergrößerten ge- schnittenen Darstellung das vordere Ende 2 des Instruments 1. Bei der in Fig. 2 links dargestellten Unteransicht des vorderen Endes 2 ist die - an der Unterseite realisierte - seitliche Anordnung der Öffnung 4 besonders gut erkennbar. Des Weiteren ist in dieser Darstellung auch die abgeflachte und geringfügig verbreiterte Ausbildung des vorderen Endes 2 gut erkennbar.
Die in Fig. 2 rechts dargestellte Schnittansicht des vorderen Endes 2 zeigt die Anordnung des Kanals 3 mit der in einem rechten Winkel zu dem Kanal 3 sich erstreckenden Öffnung 4. Der Kanal 3 ist als zentraler Durchgang 7 in dem Instrument 1 ausgebildet.
Fig. 3 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, wobei das Ausführungsbeispiel im unteren Bereich der Fig. 3 in einerseits einer Draufsicht - links - und andererseits einer Seitenansicht - rechts - gezeigt ist. Im oberen Bereich der Fig. 3 ist jeweils der vordere Bereich des Aus- führungsbeispiels - einerseits in einer geschnittenen Darstellung und andererseits in einer Seitenansicht gezeigt.
Dabei entspricht das zweite Ausführungsbeispiel im Wesentlichen dem ersten Ausführungsbeispiel, mit der Ausnahme, dass im Bereich des vorderen Endes 2 zwei seitlich ausgebildete Öffnungen 4 in Seitenbereichen des vorderen Endes 2 des Instruments 1 realisiert sind, wobei die Öffnungen 4 ausgehend vom Kanal 3 in einander entgegengesetzte Richtungen und fluchtend ausgebildet sind. Folglich darf zur Vermeidung von Wiederholungen auf die Beschreibung des ersten Aus- führungsbeispiels verwiesen werden, wobei gleiche Bezugszeichen gleiche Bauteile bezeichnen. An dieser Stelle sei noch ausdrücklich erwähnt, dass die Anzahl und Positionierung der Öffnungen 4 an den jeweiligen Anwendungsfall anpassbar sind, solange die Öffnungen 4 im Bereich des vorderen Endes 2 ausgebildet sind. Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist eine Vereinfachung der herkömmlichen Präparationstechnik erreicht. Man kann die erfindungsgemäße Vorrichtung auch als„DMEK-Spatelkanüle" bezeichnen, da sie sowohl die Funktion eines Spatels als auch die einer Kanüle erfüllt. Das Design des Instruments 1 erlaubt sowohl die Präparation eines Tunnels als auch das Hochspritzen der Lamelle - also die Separation von Descemet-Membran und Stroma - mit einer geeigneten Flüssigkeit im Anschluss an die Tunnelpräparation. Dadurch kann der Wechsel eines Instruments während des Präparationsvorgangs entfallen, woraus sich eine Vereinfachung der Präparationstechnik ergibt. Spatel und Kanüle sind hierbei in einem Instrument 1 vereint.
Hinsichtlich weiterer vorteilhafter Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird zur Vermeidung von Wiederholungen auf den allgemeinen Teil der Beschreibung sowie auf die beigefügten Ansprüche verwiesen. Schließlich sei ausdrücklich darauf hingewiesen, dass das voranstehend beschriebene Ausführungsbeispiel lediglich zur Erörterung der beanspruchten Lehre dient, diese jedoch nicht auf dieses Ausführungsbeispiel einschränkt.
zugszeichenliste
1 Instrument
2 vorderes Ende
3 Kanal
4 Öffnung
5 hinteres Ende
6 Griff
7 zentraler Durchgang
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