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Title:
DEVICE AND PROCESS FOR TREATING OR INSPECTING A PIPE FLOOR IN A STEAM GENERATOR
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1996/028692
Kind Code:
A1
Abstract:
A device for treating or inspecting the pipe floor (6) in a steam generator (2) comprises according to the invention a flexible lance (50) with a flexible strip (52) carrying at least one flexible supply line (58, 66, 72) for a treatment or inspection head (63, 68, 70) at one free end (53) of the lance (50); and a transport device (20) which can be introduced into a pipeway (6) in the steam generator (2). The transport device (20) is provided with a forward feed device (40) for forward feeding, deflecting and aligning the flexible strip (52) at an angle ('alpha'1; 'alpha'2) to a longitudinal axis (26) of the transport device (20). The forward feed device contains rollers (41, 42, 43, 44) between which the strip (52) is guided and at least one of which can be driven in order to feed the strip (52).

Inventors:
KUNZ RAINER (DE)
SCHRAMM HERBERT (DE)
Application Number:
PCT/DE1996/000451
Publication Date:
September 19, 1996
Filing Date:
March 13, 1996
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
KUNZ RAINER (DE)
SCHRAMM HERBERT (DE)
International Classes:
F22B37/02; F22B37/48; F28G1/16; F28G15/00; (IPC1-7): F22B37/48; F28G1/16; G21C17/017
Foreign References:
FR2544123A11984-10-12
US4355536A1982-10-26
US5036871A1991-08-06
EP0084867A11983-08-03
EP0526120A11993-02-03
US4638667A1987-01-27
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Claims:
Patentansprüche
1. Vorrichtung zum Bearbeiten oder Inspizieren eines Rohrbo¬ dens (6) eines Dampferzeugers (2), mit a) einer flexiblen Lanze (50) mit einem flexiblen Band (52), in dem wenigstens eine flexible Versorgungsleitung (58, 66, 72) für einen an einem freien Ende (53) der Lanze (50) ange¬ ordneten Bearbeitungs oder Inspektionskopf (63, 68, 70) an¬ geordnet ist, b) einer in eine Rohrgasse (6) des Dampferzeugers (2) ein¬ führbaren Transporteinrichtung (20) für die flexible Lanze (50) , c) einer auf der Transporteinrichtung (20) angeordneten Vor¬ schubeinrichtung (40, 400) zum Vorschieben, Umlenken und Aus richten des flexiblen Bandes (52) auf einen Winkel (αl; α2) zu einer Längsachse (26) der Transporteinrichtung (20) , wobei d) zum Vorschieben, Umlenken und Ausrichten des Bandes (52) in der Vorschubeinrichtung (40;400) gelagerte Rollen (41, 42, 43, 44) vorgesehen sind, zwischen denen das Band (52) geführt ist und von denen wenigstens eine Rolle (41, 42, 43, 44;410, 420, 430, 440) zum Vorschieben des Bandes (52) antreibbar ist .
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, mit einer schwenkbar in der Transporteinrichtung (20) angeordneten Vorschubeinrichtung (40, 400) .
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit einer senkrecht zur Längsachse (26) der Transporteinrichtung (28) höhenverstellbar angeordneten Vorschubeinrichtung (40) .
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit einer Transporteinrichtung (20) , die zu ihrer Vorwärtsbewe gung eine Schreiteinrichtung (22, 24, 28, 30) enthält, die seitlich an am Rand der Rohrgasse (12) angeordneten Heizroh¬ ren (10) abstützbar ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der ein Band (52) aus Stahl vorgesehen ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, bei der das Band (52) in sei¬ ner Längsrichtung hintereinander angeordnete Ausnehmungen (54) aufweist, durch die die Versorgungsleitung (58, 66, 72) gefädelt ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, bei der in Längsrichtung des Bandes zwischen den Ausnehmungen (54) jeweils Ausformungen (60) zur Aufnahme der Versorgungsleitung (58, 66, 72) einge¬ bracht sind, die sich abwechselnd auf die eine und die andere Seite des Bandes (52) erstrecken.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der als Bearbeitungskopf ein Spritzkopf (63) vorgesehen ist, der zum Versorgen mit einer Spritzflüssigkeit an eine am Band (52) fixierte metallische Kapillare (58) angeschlossen ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, mit einer Kapillare (58) aus einer NickelTitanLegierung.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder Anspruch 9, bei der ein Spritzkopf mit wenigstens zwei Austrittsöffnungen (65) für die Spritzflüssigkeit vorgesehen ist, die unter voneinander verschiedenen Winkeln (ßa, ßb) gegen eine Längsachse (62) des Bandes (52) geneigt sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 18, bei der als Be¬ arbeitungskopf ein Bergewerkzeug (70) vorgesehen ist, das über einen im Band (52) geführten Kabelzug (72) betätigbar ist.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der im Band (52) ein Lichtleiterkabel { 66 ) für ein am freien Ende (53) der Lanze (50) angeordnetes Endoskop (68) geführt ist.
13. Verfahren zum Bearbeiten oder Inspizieren eines Rohrbo dens (6) eines Dampferzeugers (2), bei dem a) in eine Rohrgasse (6) des Dampferzeugers (2) eine Trans¬ porteinrichtung (20) eingeführt wird, die b) eine flexible Lanze (50) mit einem flexiblen Band (52) trägt, in dem wenigstens eine flexible Versorgungsleitung (58, 66, 72) für einen an einem freien Ende (53) der Lanze (50) angeordneten Bearbeitungs oder Inspektionskopf (63, 68, 70) angeordnet ist, und auf der c) eine Vorschubeinrichtung (40, 400) zum Vorschieben, Umlen¬ ken und Ausrichten des flexiblen Bandes (52) auf einen Winkel (αl, α2) zu einer Längsachse (26) der Transporteinrichtung (20) angeordnet ist, wobei d) das flexible Band (52) zwischen in der Vorschubeinrichtung (40, 400) gelagerte Rollen (41, 42, 43, 44, 410, 420, 430, 440) geführt wird, von denen wenigstens eine Rolle (41, 42, 43, 44, 410, 420, 430, 440) zum Vorschub des Bandes (52) an getrieben wird.
Description:
Beschreibung

Vorrichtung und Verfahren zum Bearbeiten oder Inspizieren ei¬ nes Rohrbodens eines Dampferzeugers

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung und eine Ver¬ fahren zum Bearbeiten oder Inspizieren eines Rohrbodens eines Dampferzeugers.

Endoskopische Inspektionen der Rohrbόden von Dampferzeugern zeigen, daß in Bereichen, die vom Wasser des Sekundärkreis¬ laufes schlecht durchströmt sind, festhaftende Verunreinigun¬ gen verbleiben, deren Höhe an manchen Stellen einige Zentime¬ ter betragen kann.

Diese Ablagerungen werden aufgrund der geometrischen Form ih¬ rer Verteilung auf dem Rohrboden als Ablagerungsnieren be¬ zeichnet. Sie entstehen, weil im schlecht durchströmten In¬ nenbereich der Heizrohrbündel lose Ablagerungen liegenblei- ben, während sie im besser durchströmten Außenbereich von der Strömung des sekundärseitigen Speisewasserstromes mitgerissen werden. Diese Ablagerungen haften mit zunehmender Betriebs¬ dauer immer fester am Rohrboden. Durch weitere Anlagerungs- prozesse wachsen im Verlauf mehrerer Betriebszyklen Ablage- rungskonglomerate mit einer gegenüber losen Verunreinigungen erhöhten Metall- und Salzmengenkonzentration in einer Ausdeh¬ nung von mehreren Zentimetern an.

Analysen dieser festen Ablagerungskonglomerate zeigen ein Mischgefüge, das im wesentlichen aus Magnetit besteht. Neben weiteren Oxidationsstufen des Eisens finden sich auch erhöhte Salzmengenkonzentrationen, insbesondere Sulfate, Silikate und Phosphate. Ebenso können erhöhte Chrom- und Nickel-Anteile durch Einlagerung von Metallspänen zustande kommen. Die me- chanische Härte kann an manchen Stellen die Härte des

Heizrohrwerkstoffes übertreffen, so daß bei einer räumlichen

Begrenzung des Wachstums die Gefahr einer Beschädigung der Heizrohre besteht (Denting) .

Bei Rohrböden von Dampferzeugern muß aus diesem Grund auf der Sekundärseite regelmäßig untersucht werden, ob und in welchem Ausmaß sich zwischen den Heizrohren Ablagerungen gebildet ha¬ ben. Diese Ablagerungen müssen dann entfernt werden, um Schä¬ den an den Heizrohren zu vermeiden.

Dies geschieht für die festhaftenden Ablagerungen in erster Linie durch Spritzverfahren. Die Zwischenräume zwischen den Heizrohren sind aber aufgrund des kleinen Rohrabstandes, der bei quadratischer Anordnung der Heizrohre üblicherweise etwa 8 - 11mm beträgt und in engeren Dreiecksanordnungen zwischen 3 und 4mm betragen kann, nur schwer zu erreichen. Es werden deshalb in erster Linie Spritzverfahren eingesetzt, wie sie beispielsweise aus der europäischen Patentschrift 0 084 867 bekannt sind. Bei diesen Spritzverfahren wird ein Hochdruck¬ wasserstrahl von einem in der Rohrgasse befindlichen Spntz- köpf aus in die Zwischenräume zwischen den Heizrohren ge¬ spritzt.

Es hat sich jedoch gezeigt, daß damit festhaftende Ablagerun¬ gen im Innenbereich der Rohrbündel nur unvollständig entfernt werden können. Um eine effiziente Reinigung des Rohrbodens zu gewährleisten, ist es deshalb erforderlich, einen Spritzkopf unmittelbar in die Zwischenräume zwischen die Heizrohre zu führen und einen Hochdruckflüssigkeitsstrahl unmittelbar auf die Ablagerungen im Inneren der Heizrohrbündel zu richten.

Eine hierzu geeignete Vorrichtung ist beispielsweise aus der europäischen Patentschrift 0 305 483 bekannt. Bei der dort offenbarten Vorrichtung ist eine flexible Spritzlanze vorge¬ sehen, die an ihrem freien Ende einen Spritzkopf mit einer Vielzahl von Düsen aufweist, aus denen die Spritzflüssigkeit austritt. Die flexible Spritzlanze ist aus einem flexiblen Band aufgebaut, in dem sich Kanäle mit kreisförmigem Quer-

schnitt befinden. In diese Kanäle sind metallische Kapillaren eingelegt, durch die die Spritzflüssigkeit zum Spritzkopf ge¬ führt wird. Das Band und die Kanäle sind in einem Stück durch Extrusion aus einem Kunststoff hergestellt.

Das Band ist in einer starren Führung mit einem gekrümmten Ende gelagert, mit der es um einen vorgegebenen Winkel umge¬ lenkt werden kann. Die starre Führung ist in einer Trans¬ porteinrichtung gelagert, die in die Rohrgasse des Dampfer- zeugers eingebracht und entlang dieser Rohrgasse verfahren werden kann. Zum Antreiben des Bandes sind mehrere gemeinsam angetriebene Zahnräder vorgesehen, deren Zähne in entspre¬ chende Perforationen des Bandes eingreifen. Durch das ge¬ krümmte Ende der starren Führung wird das freie Ende der Spritzlanze auf die Rohrspalte ausgerichtet.

Durch die Verwendung eines Kunststoffes mit in Längsrichtung eingelagerten Kapillaren ist jedoch die Stabilität bei großer freier Armlänge eingeschränkt.

Aus der US-A-5, 036, 871 ist eine Vorrichtung zum Reinigen des Rohrbodens bekannt, bei der anstelle einer aus einem ein¬ stückigen flexiblen Band aufgebauten Spritzlanze ein aus ei¬ ner Vielzahl von miteinander verbundenen Einzelgliedern zu- sammengesetztes flexibles Band vorgesehen ist, durch das ein Hochdruckschlauch geführt ist. In dieses Band können zur Er¬ höhung seiner Stabilität zusätzlich Kabel eingelegt sein.

Ein solches segmentiertes Band wird auch bei den aus der US- A-5,065,703 und der US-A-5,286, 154 bekannten Vorrichtungen zum Inspizieren und Bearbeiten des Rohrbodens verwendet, bei denen an einem Bearbeitungskopf eine Inspektionsoptik und me¬ chanische Bearbeitungswerkzeuge, beispielsweise Bohrer oder Greifwerkzeuge eingesetzt werden. Um Hochdruckspritz- kapillaren aufnehmen zu können, sind die miteinander ver¬ bundenen Segmente jedoch so breit, daß sehr enge Rohrspalte,

wie sie bei Heizrohrbündeln in Dreiecksteilung vorliegen, nicht mehr befahren werden können.

Aus der US-A-4,407,236 ist eine flexible Spritzlanze bekannt, die aus einem Band aus einem Federstahl aufgebaut ist, auf dem auf einer Seite eine oder mehrere Kapillaren für die Spritzflüssigkeit befestigt sind. Die Kapillaren sind wellen¬ förmig verlegt und münden nach unten gerichtet am freien Ende des Bandes in eine halbkreisförmige Ausnehmung an der Unter- seite des Bandes, so daß die aus ihnen austretende Spritz¬ flüssigkeit nach unten auf den Rohrboden gerichtet wird. Das Band ist mit seinen Schmalseiten in Nuten in einer oberen und einer unteren Platte geführt, die in die Rohrgasse des Dampf¬ erzeugers eingebracht sind. Die Nut in der unteren Platte be- wirkt ein Umlenken des Bandes auf einen Rohrspalt. Der An¬ trieb des Bandes erfolgt durch eine von hinten auf das Band ausgeübte Schubkraft. Dies erfordert ein hohe Biegesteifig- keit des Bandes und ist außerdem nur bei Dampferzeugern mög¬ lich, bei denen ein Handloch in gleicher Höhe wie die Rohr- gasse angeordnet ist.

Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Vorrich¬ tung zum Bearbeiten und Inspizieren des Rohrbodens eines Dampferzeugers anzugeben, die einfach aufgebaut und auch in Dampferzeugern einsetzbar ist, bei denen das Handloch nicht in der Höhe der Rohrgasse angeordnet ist, und die auch für das Bearbeiten und Inspizieren enger Rohrspalte geeignet ist. Außerdem liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde ein Ver¬ fahren zum Bearbeitung und Inspizieren des Rohrbodens eines Dampferzeugers anzugeben.

Die erstgenannte Aufgabe wird gelöst mit einer Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruches 1. Die Vorrichtung zum Bearbeiten oder Inspizieren eines Rohrbodens eines Dampfer- zeugers enthält gemäß der Erfindung

a) eine flexible Lanze mit einem flexiblen Band, in dem we¬ nigstens eine flexible Versorgungsleitung für einen an einem freien Ende der Lanze angeordneten Bearbeitungs- oder Inspek¬ tionskopf angeordnet ist, b) eine in eine Rohrgasse des Dampferzeugers einführbare Transporteinrichtung für die flexible Lanze, c) eine auf der Transporteinrichtung angeordnete Vorschubein¬ richtung zum Vorschieben, Umlenken und Ausrichten des flexi¬ blen Bandes auf einen Winkel zu einer Längsachse der Trans- porteinrichtung, wobei d) zum Vorschieben, Umlenken und Ausrichten des Bandes in der Vorschubeinheit gelagerte Rollen vorgesehen sind, zwischen denen das Band geführt ist und von denen wenigstens eine Rol¬ le zum Vorschieben des Bandes antreibbar ist.

In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist eine Vor¬ schubeinrichtung vorgesehen, die schwenkbar in der Transport¬ einrichtung angeordnet ist. Dadurch kann das freie Ende des Bandes auch bei unterschiedlicher freier Länge stets unmit- telbar über dem Rohrboden plaziert werden.

Insbesondere ist eine senkrecht zur Längsachse der Transport¬ einrichtung höhenverstellbar angeordnete Vorschubeinrichtung vorgesehen.

In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist eine Trans¬ porteinrichtung vorgesehen, die zu ihrer Vorwärtsbewegung ei¬ ne Schreiteinrichtung enthält, die seitlich an am Rand der Rohrgasse angeordneten Heizrohren abstützbar ist. Dies ermög- licht eine genaue Positionierung der Vorrichtung relativ zu den Rohrspalten.

In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist ein Band aus Stahl vorgesehen, das in seiner Längsrich- tung hintereinander angeordnete Ausneh ungen aufweist, durch die die Versorgungsleitung gefädelt ist. Dies ermöglicht eine besonders schmale und stabile Bauweise.

Insbesondere sind in Längsrichtung des Bandes zwischen den Ausnehmungen jeweils Ausformungen zur Aufnahme der Versor¬ gungsleitung eingebracht, die sich abwechselnd auf die eine und die andere Seite des Bandes erstrecken. Durch dies Maß- nähme müssen die Versorgungsleitungen beim Einfädeln nicht gebogen werden.

In einer Ausführungsform ist als Bearbeitungskopf ein Spritz¬ kopf vorgesehen, der über eine am Band fixierte metallische Kapillare, vorzugsweise einer aus einer Nickel-Titan-Legie¬ rung bestehenden Kapillare, mit einer Spritzflüssigkeit ver¬ sorgt wird.

In einer weiteren Ausgestaltung ist ein Spritzkopf mit wenig- stens zwei Austrittsöffnungen für die Spritzflüssigkeit vor¬ gesehen, die unter voneinander verschiedenen Winkeln gegen eine Längsachse des Bandes geneigt sind. Durch diese Maßnahme kann durch Einstellen der Massenströme zu den Austrittsöff¬ nungen bewirkt werden, daß die Resultierende der durch das Ausströmen der Spritzflüssigkeit erzeugten Rückstoßkräfte we¬ nigstens annähernd parallel zur Längsachse des Bandes gerich¬ tet ist.

In einer weiteren Ausführungsform ist als Bearbeitungskopf ein Bergewerkzeug vorgesehen ist, das über einen im Band ge¬ führten Kabelzug betätigbar ist.

Zusätzlich kann im Band ein Lichtleiterkabel für ein am frei¬ en Ende der Lanze angeordnetes Endoskop geführt sein.

Die zweitgenannte Aufgabe wird gelöst mit einem Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruches 13. Bei dem Verfahren zum Bearbeiten oder Inspizieren eines Rohrbodens eines Dampfer¬ zeugers gemäß der Erfindung wird

a) in eine Rohrgasse des Dampferzeugers eine Transportein¬ richtung eingeführt, die

b) eine flexible Lanze mit einem flexiblen Band trägt, in dem wenigstens eine flexible Versorgungsleitung für einen an ei¬ nem freien Ende der Lanze angeordneten Bearbeitungs- oder In- spektionskopf angeordnet ist, und auf der

c) eine Vorschubeinrichtung zum Vorschieben, Umlenken und/oder Ausrichten des flexiblen Bandes auf einen Winkel zu einer Längsachse der Transporteinrichtung angeordnet ist, wo- bei

d) das flexible Band zwischen in der Vorschubeinrichtung ge¬ lagerte Rollen geführt wird, von denen wenigstens eine Rolle zum Vorschub des Bandes angetrieben wird.

Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf die Ausfüh¬ rungsbeispiele der Zeichnung verwiesen, in deren

FIG 1, 2 und 3 eine Vorrichtung gemäß der Erfindung in einer Arbeitsposition im Dampferzeuger in einer Draufsicht bzw. in einer Seitenansicht parallel bzw. quer zu ei¬ ner Rohrgasse veranschaulicht ist . In IG 4 ist eine weitere Ausgestaltung einer Vorrichtung ge¬ mäß der Erfindung innerhalb des Dampferzeugers in ei- ner Seitenansicht quer zur Rohrgasse dargestellt. IG 5 zeigt eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Er¬ findung in einer Draufsicht. IG 6 und 7 zeigen in einer Seitenansicht (Flachseite) bzw. einer Draufsicht (Schmalseite) ein als Spritzlanze vorgesehenes flexibles Band und in IG 8 ist das freie Ende der Spritzlanze vergrößert darge¬ stellt . IG 9 und 10 zeigen weitere Ausgestaltungen des flexiblen Bandes. In IG 11 ist ein flexibles Band mit einem Greifwerkzeug als Bearbeitungskopf dargestellt.

FIG 1 zeigt einen Dampferzeuger 2 in einem horizontalen Teil¬ schnitt in Höhe eines Handloches 4. In einem in.Draufsieht sichtbaren Rohrboden 6 münden innerhalb eines zylindrischen Leitmantels 8 eine Vielzahl parallel zueinander angeordneter Heizrohre 10. In eine Rohrgasse 12 ist über das Handloch 4 eine Transporteinrichtung 20 eingeführt, mit der ein freies Ende 53 einer flexiblen Lanze 50 ausgehend der Rohrgasse 12 in einen senkrecht zur Rohrgasse 12 verlaufenden Rohrspalt 14 eingebracht werden kann. In der Figur ist ein Dampferzeuger 2 mit einer Dreiecksanordnung der Heizrohre 10 dargestellt, bei der besonders enge Rohrspalte vorliegen.

Die flexible Lanze 50 ist aus einem Band 52 aufgebaut, an dem Versorgungsleitungen 58, 66, 72 zum Versorgen eines am freien Ende 53 angeordneten Bearbeitungs- oder Inspektionskopfes 63, 68, 70 angeordnet sind.

Die Transporteinrichtung 20 umfaßt eine Gleitplatte 21, mit der sie auf dem Rohrboden 6 abgestellt ist. Zur Vorwärts- bewegung innerhalb der Rohrgasse 12 ist in der Transport¬ einrichtung 20 ein Schreitwerk vorgesehen, wie es beispiels¬ weise aus der europäischen Patentschrift 0 084 867 bekannt ist. Die Transporteinrichtung 20 umfaßt hierzu zwei Stütz¬ körper 22 und 24, die relativ zueinander in einer Längsachse 26 der Transporteinrichtung durch einen pneumatisch betätig¬ baren Kolben 28 verschiebbar sind. An jedem der Stützkörper 22 und 24 sind jeweils paarweise pneumatisch ausfahrbare Stützelemente 30 vorgesehen, die sich jeweils an einander ge¬ genüberliegenden Heizrohren 10 am Rand der Rohr-gasse 12 ab- stützen. Durch abwechselndes Arretieren der Stützelemente 30 und Betätigen des Kolbens 28 bewegt sich die Transportein- richtung 20 in der Rohrgasse 12 vorwärts.

Auf der Transporteinrichtung 20 ist eine Vorschubeinrichtung 40 angeordnet, die eine motorisch angetriebene Antriebsrolle 41 sowie eine ihr zugeordnete, gegen ihren Umfang angestellte

Führungsrolle 42 enthält. In die Antriebsrolle 41 und Füh¬ rungsrolle 42 wird die flexible Lanze 50 eingefädelt.

Die Vorschubeinrichtung 40 enthält zwei weitere an ihrem Um- fang gegeneinander gelagerte Führungsrollen 43 und 44, die die zwischen die Antriebsrolle 41 und die Führungsrolle 42 eingefädelte Lanze 50 aufnehmen und auf einen Winkel αl zur Längsachse 26 und damit zu einer dazu parallelen Mittenachse 14 der Rohrgasse 12 einstellen. Im Beispiel der Figur beträgt dieser Winkel 90°, so daß die Lanze 50 in die Rohrspalte 14 eingefahren werden kann.

In der in der Figur dargestellten vorteilhaften Ausführungs¬ form sind die Antriebsrolle 41 und die Führungsrolle 43 durch einen umlaufenden Riemen 45 miteinander gekoppelt. In glei¬ cher Weise ist um die Führungsrollen 42 und 44 und eine Um¬ lenkrolle 46 ebenfalls ein Riemen 47 geführt, der im Bereich der Antriebsrolle 41 am Riemen 45 anliegt. Durch diese Ma߬ nahme ergibt sich eine besonders sichere Führung der Lanze 50.

Der Umlenkwinkel αl der Lanze 50 wird durch die gegenseitige Lage der Antriebsrolle 41 sowie der Führungsrollen 42, 43 und 44 auf der Transporteinrichtung 20 bestimmt.

Die Vorschubeinrichtung 40 kann in einer weiteren vorteilhaf¬ ten Ausgestaltung zusätzlich relativ zur Transporteinrichtung 20 parallel zur Längsachse 26 verschoben oder um eine verti¬ kale Achse gedreht werden, um ein exaktes Ausrichten der fle- xiblen Lanze 50 auf die Rohrspalte 14 zu ermöglichen.

In FIG 2 ist zu erkennen, wie die aus dem Band 52 aufgebaute Lanze 50 von außen durch das Handloch 4 hindurchgeführt wird. Da das Band 52 in der durch seine Flachseiten festgelegten Ebene nicht gebogen werden kann und sich der Rohrboden 6 un¬ terhalb der Unterkante des Handloches 4 befindet, muß das Band 52 mit horizontal ausgerichteter Flachseite durch das

Handloch 4 geführt und innerhalb des Dampferzeugers 2 um 90° gedreht werden.

Gemäß FIG 3 ist die Vorschubeinrichtung 40 um eine parallel zur Längsachse 26 verlaufende Drehachse 48 schwenkbar in der Transporteinrichtung 20 angeordnet. Dadurch kann das freie Ende 53 der Lanze 50 auch bei unterschiedlicher Ausfahrlänge 1 unmittelbar über dem Rohrboden 6 positioniert werden.

In der vorteilhaften Ausgestaltung gemäß FIG 4 ist die Vor¬ schubeinrichtung 40 außerdem an einem Schlitten 28 gelagert, der eine Höhenverstellung der Vorschubeinrichtung 40 senk¬ recht zur Längsachse 26 und somit parallel zu den Heizrohren 10 ermöglicht.

FIG 5 zeigt eine Ausgestaltung, bei der die Lanze 50 unter einem Winkel α2=30° relativ zur Längsachse 26 der Transport¬ einrichtung 20 ausgerichtet wird, so daß auch die sich unter einem Winkel von 30° zur Mittenachse 14 der Rohrgasse 12 er- streckenden Rohrspalte 16 von der Lanze 50 befahren werden können. Dadurch können auch die bei einer Befahrung unter ei¬ nem Winkel αl=90° nur schlecht erfaßten Totbereiche erreicht werden. Auch in dieser speziellen Ausgestaltung ist eine in ihrer Gesamtheit schwenkbar um eine parallel zum Rohrboden verlaufende Achse 49 angeordnete Vorschubeinrichtung 400 vor¬ gesehen. Auch in diesem Ausführungsbeispiel sind Rollen 410, 420, 430 und 440 zum Antreiben, Umlenken und Ausrichten der Lanze 50 vorgesehen. Zusätzlich kann es von Vorteil sein, wenn die gesamte Vorschubeinrichtung 400 auf der Transport- einrichtung 20 verschiebbar oder um eine zur Längsachse 26 senkrechte Achse schwenkbar angeordnet ist, um ein genaues Einfädeln in die Rohrspalte 16 zu ermöglichen.

Gemäß FIG 6 und 7 enthält eine Lanze 50 ein vorzugsweise aus einem Chromnickelstahl bestehendes flexibles metallisches

Band 52 mit einer Wandstärke zwischen 0,1 und 0,2 mm, in das parallel zu seiner Längsrichtung hintereinander äquidistante

Ausnehmungen oder Löcher 54 eingestanzt sind, die zwei Reihen 56a und 56b bilden. Durch diese Reihen 56a und 56b ist je¬ weils eine Versorgungsleitung, beispielsweise eine Kapillare 58 für einen am freien Ende 53 angeordneten Bearbeitungskopf, im Ausführungsbeispiel ein Spritzkopf 63, gefädelt.

Die Kapillaren 58 bestehen vorzugsweise aus einem aus einer Nickel-Titan-Legierung bestehenden Memory-Metall, beispiels¬ weise ein unter der Bezeichnung Nitinol SE 502 im Fachhandel erhältliches Metall. Ihre Druckfestigkeit ist bei einem Au¬ ßendurchmesser zwischen 2 und 3mm höher als 1000 bar.

Die Kapillaren 58 sind abwechselnd von einander gegenüberlie¬ genden Seiten des Bandes 52 durch die Löcher 54 geführt. Zwi- sehen den Löchern 54 einer Reihe 56a oder 56b sind parallel zu einer Längsachse 62 des Bandes 52 rillenförmige Ausformun¬ gen oder Sicken 60 mit halbkreisförmigem Querschnitt in das Band 52 eingeprägt, die aufeinanderfolgend abwechselnd auf die eine und auf die andere Seite des Bandes 52 ausgeformt sind. Die Ausformungen 60 bilden auf diese Weise gemeinsam mit den Löchern 54 einer Reihe 56a oder 56b einen geradlini¬ gen Kanal, in den die Kapillare 58 einfach eingeschoben wer¬ den kann.

Anstelle der in FIG 6 und 7 dargestellten kreisförmigen Lö¬ cher können auch Ausnehmungen in Form schmaler Schlitze quer zur Längsachse 62 vorgesehen sein, durch die die Kapillare 58 gefädelt werden kann.

Gemäß FIG 8 sind im Spritzkopf 63 die den Reihen 56a und b jeweils zugeordneten Kapillaren 58 in der durch die Flach¬ seite des Bandes 52 festgelegten Ebene von einer Längsachse 62 des Bandes 52 weggebogen. Am Ende der Kapillaren 58 sind vorzugsweise Düsen 64 angeordnet, in denen der austretende Spritzstrahl beschleunigt wird und aus Austrittsöffnungen 65 austritt. Im Ausführungsbeispiel sind die Austrittsöffnungen 65 senkrecht zur Flachseite des Bandes 52 angeordnet, d. h.

die Normalen oder Mittenachsen der Austrittsδffnungen 65 lie¬ gen annähernd in der von der Flachseite festgelegten Ebene (Bandebene) . Die Austrittsöffnungen 65 sind mit ihren Norma¬ len unter einem Winkel ßa bzw. ßb zur Längsachse 62 angeord- net. Diese Winkel ßa und ßb haben bezogen auf diese Längsach¬ se 62 entgegengesetztes Vorzeichen. Die Austrittsöffnungen 65 sind angepaßt an den jeweiligen Massenstrom der aus ihnen austretenden Spritzflüssigkeit, d. h. angepaßt an die jeweils aus ihnen pro Zeiteinheit austretende Spritzflüssigkeitsmen- ge, derart geneigt zur Längsachse 62 in der Bandebene ange¬ ordnet, daß die Summe oder die Resultierende F der auf das Band 52 durch das Austreten der Spritzflüssigkeit ausgeübten Reaktionskräfte Fa und Fb annähernd parallel zur Längsachse 62 des Bandes 52 wirkt. Mit anderen Worten: Die quer zur Längsachse 62 und im Ausführungsbeispiel der Zeichnung annä¬ hernd in der Bandebene wirkenden Reaktionskräfte werden kom¬ pensiert. Dadurch wird verhindert, daß das Band 52 vom Rohr¬ boden weggedrückt wird.

Vorzugsweise sind die Düsen 64 baugleich, so daß eine symme¬ trische Anordnung (ßa = -ßb) der Düsen 64 in der Bandebene eine Kompensation der Querkräfte bewirkt, wenn die Massen¬ ströme durch die beiden Düsen 64 gleich sind. Eine solche symmetrische Anordnung ist bei einer baugleichen Ausführung der Düsen 64 insbesondere dann notwendig, wenn anstelle der im Ausführungsbeispiel vorgesehenen zwei Kapillaren 58 nur eine einzige Kapillare vorgesehen ist, von der erst unmittel¬ bar vor dem Spritzkopf 63 zwei Wege abgezweigt sind.

Bei einer unsymmetrischen Anordnung der Düsen müssen die Mas¬ senströme entsprechend angepaßt werden, bis eine Kompensation der Querkräfte vorliegt. Dies kann durch eine fest vorgegebe¬ ne Einstellung oder durch eine Steuerung der auf die Kapilla¬ ren 58 verteilten Massenströme erfolgen.

Ebenso können anstelle von zwei Düsen 64 oder Austrittsöff¬ nungen 65 auch mehrere Austrittsöffnungen vorgesehen sein,

wobei auch in diesem Fall die Orientierung der Austrittsöff¬ nungen und die jeweiligen Massenströme so aufeinander abge¬ stimmt sein müssen, daß eine Kompensation der Querkräfte auf¬ tritt.

Die Düsen 64 oder Austrittsöffnungen 65 können auch mit ihrer Normalen oder Mittenachse schräg zur Flachseite des Bandes 52 angeordnet sein. Auch in diesem Falle können die Winkel und die jeweiligen Massenströme derart aufeinander abgestimmt oder ausgesteuert werden, daß die in diesem Falle zusätzlich quer zur Flachseite des Bandes 52 auftretenden Kraftkomponen¬ ten kompensiert werden, so daß ein seitliches Auslenken des Bandes 52 vermieden wird.

Gemäß FIG 9 ist in den Kanal 56b ein Lichtleiterkabel 66 ei¬ nes Endoskopes 68 eingeführt, mit dem der Spritzvorgang beob¬ achtet werden kann.

In FIG 10 ist in einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ein Band mit drei Kanälen 56a,b,c vorgesehen, dem zwei Kanäle

56a,b jeweils mit Kapillaren 58 zum Spritzen versehen sind und ein Kanal 56c ein Lichtleiterkabel 66 eines Endoskops 68 enthält.

Gemäß FIG 11 ist am freien Ende 53 der Lanze 50 als Berge¬ werkzeug beispielsweise ein Greifwerkzeug 70 angeordnet. An¬ stelle von Kapillaren sind in diesem Fall Zugseile 72 als Versorgungsleitungen durch die Löcher 54 geführt, mit denen auf schwenkbar gelagerte Zangen 74 und 76 ein Drehmoment aus- geübt werden kann.