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Patent Searching and Data


Title:
DEVICE FOR PRODUCING ANASTOMOSES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2011/006639
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a device for producing anastomoses between a hollow organ and a second hollow organ, wherein the hollow organs comprise an outer surface and an inner surface, wherein the device comprises: a shell, over which the first hollow organ is turned upside down such that at least one adhesive bond section of the inner surface of the first hollow organ is positioned toward the outside, and on to which the second hollow organ is positioned above the first hollow organ; an adhesive applicator that can be positioned next to the sleeve in order to apply an adhesive to the adhesive bond section. According to the invention, a device is provided, which makes it possible to establish quick and efficient adhesive bonds between hollow organs.

Inventors:
BRODBECK ACHIM (DE)
Application Number:
PCT/EP2010/004259
Publication Date:
January 20, 2011
Filing Date:
July 13, 2010
Export Citation:
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Assignee:
ERBE ELEKTROMEDIZIN (DE)
BRODBECK ACHIM (DE)
International Classes:
A61B17/11; A61B17/00
Domestic Patent References:
WO2003061487A12003-07-31
WO2007030892A12007-03-22
WO2003061487A12003-07-31
WO2007030892A12007-03-22
Attorney, Agent or Firm:
BOHNENBERGER, Johannes (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Vorrichtung zur Herstellung von Anastomosen zwischen einem ersten

Hohlorgan (2) und einem zweiten Hohlorgan (2'), wobei die Hohlorgane (2, 2') jeweils eine Innenfläche haben, wobei die Vorrichtung umfasst:

- eine Hülse (50), über welche das erste Hohlorgan (2) so umgestülpt werden kann, dass mindestens ein Klebeverbundabschnitt der Innenfläche des ersten Hohlorgans (2) nach außen zu liegen kommt und aufweicher das zweite Hohlorgan (2') über dem ersten Hohlorgan (2) positioniert werden kann;

- einen Klebeapplikator (10), der zur Applikation eines Klebstoffs auf den Klebeverbundabschnitt neben der Hülse (50) positionierbar ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1,

g e ken n ze ich n et d u rch

eine Führung, in der der Klebeapplikator (10) oder Teile des Klebeapplikators (10) zwischen einer Applikationsposition zur Applikation des Klebstoffs und einer Aufnahmeposition zur Aufnahme mindestens des ersten Hohlorgans durch die Hülse (50) verschiebbar angeordnet sind.

3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

insbesondere nach Anspruch 2,

d a d u rch geken nzeic h n et, dass

die Führung und/oder der Klebeapplikator (10) derart ausgebildet ist, dass in der Applikationsposition das erste Hohlorgan (2) zwischen dem Klebeapplikator (10) und der Hülse (50) fixierbar ist.

4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

d ad u rch geken nzeich n et, dass

der Klebeapplikator (10) mindestens einen Klebekanal (12, 12'), insbesondere eine Klebekapillare, umfasst, wobei zumindest ein Endabschnitt des

Klebekanals (12, 12') zum Einbringen des Klebstoffs zwischen dem ersten und dem zweiten Hohlorgan (2, 2') im Wesentlichen parallel zur Hülse (50) angeordnet ist oder dort angeordnet werden kann.

5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

insbesondere nach Anspruch 4,

d ad u rch geken nzeich net, dass

mindestens zwei Klebekanäle (12, 12') einen definierten Abstand zueinander aufweisen und wechselseitig neben der Hülse (50) positionierbar sind.

6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

insbesondere nach Anspruch 4 oder 5,

dad u rch geke n nzeich net, dass

der Klebekanal (12, 12') ein abgeflachtes Ende zum Applizieren des Klebstoffs umfasst.

7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

insbesondere nach einem der Ansprüche 4 - 6,

dad u rch geken n zeich net, dass

der Klebekanal (12, 12') mindestens einen Anschlag zur Positionierung des zweiten Hohlorgans (2') oder eines Abschnitts dessen in Längsrichtung (56) der Hülse (50) umfasst.

8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

insbesondere nach Anspruch 7,

dad u rch geken nzeich net, dass

der Klebekanal (12, 12') einen Winkelabschnitt (15, 15'), insbesondere mit einem Innenwinkel kleiner gleich 90°, als Anschlag für das zweite Hohlorgan (2') hat.

9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dad u rch geke n nzeich net, dass

die Hülse (50) an einer Betätigungseinrichtung (51, 51') gehalten und derart in mindestens zwei Teile zerlegbar ausgebildet ist, dass die Teile von einem Schließzustand zur Bildung eines geschlossenen Rohrabschnittes in einen Öffnungszustand zum Abnehmen vom Hohlorgan bringbar sind.

10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

geke n nzeich n et d u rch

einen Kompressionsring, der die Hülse (50) zumindest abschnittsweise umgebend angeordnet ist oder entsprechend angeordnet werden kann, um in einer Kompressionsposition die Hohlorgane (2, 2') zwischen dem

Kompressionsring und der Hülse (50) zu fixieren.

11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

insbesondere nach Anspruch 10,

dad u rch g e ken nzeich net, dass

die Hülse (50) eine Innenelektrode (32) und der Kompressionsring eine

Außenelektrode (33) zur Applikation eines HF-Stroms umfasst.

12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch geken nzeich net, dass

der Klebeapplikator (10) abnehmbar mit der Vorrichtung verbunden ist.

13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dad u rch geken nzeich net, dass

der Klebeapplikator (10) eine Zuleitung aus einem nicht adhäsiven Material, insbesondere aus Polytetrafluorethylen (PTFE), umfasst.

14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch geken nzeich net, dass

der Klebeapplikator (10) ein Klebstoffreservoir und einen Kompressor zur Applikation des Klebstoffs umfasst.

15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dad urch geken nzei ch net, dass

der Kompressor eine Spritze ist.

16. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch geken nzeichnet, dass

der Klebeapplikator (10) ein Anschlussstück, insbesondere ein Y-förmiges Anschlussstück, für den Anschluss des Klebstoffreservoirs und des Kompressors umfasst.

17. Verfahren zur Herstellung von Anastomosen zwischen einem ersten Hohlorgan (2) und einem zweiten Hohlorgan (2'), insbesondere mittels einer Vorrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Hohlorgane (2, 2') jeweils eine Innenfläche haben, wobei das Verfahren umfasst:

- ein Umstülpen des ersten Hohlorgans (2) über eine Hülse (50), so dass mindestens ein Klebeverbundabschnitt der Innenfläche des ersten Hohlorgans (2) nach außen zu liegen kommt; - ein Positionieren des zweiten Hohlorgans (2') über dem ersten Hohlorgan (2);

- ein Herstellen einer ersten Verbindung zwischen den Hohlorganen (2, 2') durch das Anlegen einer HF-Spannung;

- ein Herstellen einer zweiten Verbindung zwischen den Hohlorganen (2, 2') durch ein Applizieren, insbesondere Einspritzen, eines Gewebeklebstoffs.

18. Verfahren nach Anspruch 17,

dad urch gekennzeich net, dass

das Herstellen der ersten Verbindung ein Anlegen der HF-Spannung an die Hülse (50), insbesondere eine Innenelektrode (32) der Hülse (50), und eine mindestens eines der Hohlorgane (2, 2') kontaktierende Außenelektrode (22) umfasst.

19. Verfahren nach Anspruch 17 oder 18, insbesondere nach Anspruch 18,

dadu rch geken nzeich net, dass

das Verfahren umfasst*.

- ein Anlegen eines Kompressionsrings, um die Hohlorgane (2, 2') zwischen dem Kompressionsring und der Hülse (50) zu fixieren;

- ein Applizieren einer vordefinierten Kraft mittels des Kompressionsrings, um das Herstellen der ersten Verbindung zu unterstützen.

20. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 bis 19,

dadu rch geken nzeichnet, dass

das Herstellen der zweiten Verbindung nach dem Herstellen der ersten

Verbindung erfolgt.

21. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 bis 20,

dad u rch gekennzeich net, dass

die erste Verbindung derart hergestellt wird, dass ein Klebebereich zwischen dem ersten und dem zweiten Hohlorgan (2, 2X) zur Aufnahme des

Gewebeklebstoffs verbleibt, wobei der Klebebereich gegenüber einem

Innenbereich der Hohlorgane (2, 2X) flüssigkeitsdicht abgeschlossen ist.

Description:
Vorrichtung zur Herstellung von Anastomosen

Beschreibung

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Herstellen von Anastomosen gemäß dem Patentanspruch 1 sowie ein Verfahren zum Herstellen von Anastomosen gemäß dem Patentanspruch 17.

Eine Anastomose ist eine Verbindung zwischen zwei anatomischen Strukturen.

Beispielsweise können durchtrennte Blutgefäße bei einer Organtransplantation mittels Anastomosen verbunden werden.

In der Chirurgie sind unterschiedliche Verfahren zur Herstellung derartiger

Anastomosen bekannt. Die Verbindung kann unter Verwendung von Nahttechniken hergestellt werden. Des Weiteren existieren Ansätze, die eine organische Verbindung mittels Klebetechnik erlauben. Hierbei werden häufig Fibrinkleber eingesetzt, die eine sehr vorteilhafte Verbindung von Organen, insbesondere Hohlorganen ermöglichen. Problematisch ist jedoch die Verträglichkeit dieser Kleber bzw. Klebstoffe, da sie thrombogene und toxische Eigenschaften aufweisen können.

Klemmtechniken werden ebenfalls eingesetzt, um an geeigneter Stelle eine

Verbindung herzustellen. Zur Unterstützung der Durchführung von Anastomosen werden verschiedene Hilfsmittel wie Ringe, Manschetten (so genannte Cuffs) oder Stents verwendet. Nachteilig bei der Anwendung dieser Klemmtechniken ist es, dass die genannten Hilfsmittel in der Regel in dem zu verbindenden Hohlorgan verbleiben und dort Abstoßreaktionen hervorrufen können. Auch hier droht die Gefahr einer Thrombosebildung.

Aus der WO 03/061487 Al ist es bekannt, Hohlorgane durch die Applikation eines geeigneten Hochfrequenzstroms (HF-Stroms) zu verbinden. Bei der Applikation des HF-Stroms kommt es zu einem Verschweißen der Gewebestrukturen. Die Zellsubstanz gerinnt, wobei die Proteinstrukturen verkleben, so dass eine kontrollierte, sichere und schnelle Verbindung hergestellt werden kann. Zur Applikation des HF-Stroms beschreibt die WO 03/061487 Al ein Instrument mit einer inneren Hülse und einer äußeren Hülse. Diese Hülsen umfassen jeweils eine Elektrode, die ringförmig ausgebildet ist und an die eine geeignete HF-Spannung angelegt werden kann. Es handelt sich also um ein bipolares elektrochirurgisches Instrument. Zur Verbindung der Enden oder Endabschnitte eines Blutgefäßes wird das erste Ende durch die Innenhülse geführt und derart umgeschlagen, dass das Gewebe auf der Außenseite der inneren Hülse zu liegen kommt. Das zweite Ende des Gefäßes wird über die innere Hülse und den darauf befindlichen Endabschnitt des Blutgefäßes gezogen. Die äußere Hülse lässt sich öffnen und über die innere Hülse und das darauf befindliche Gewebe stülpen. Die Außenhülse bildet also eine Art Manschette, die die einzelnen

Endabschnitte des Blutgefäßes umschließt. Sowohl die innere Hülse als auch die äußere Hülse weisen eine Elektrode zur Applikation des HF-Stroms auf. Diese

Elektroden liegen einander gegenüber. Bei einer Applikation des HF-Stroms

durchströmt dieser das Gewebe - also die übereinander liegenden Endabschnitte - und verschweißt das Gefäß. Ein Problem der in der WO 03/061487 Al beschriebenen Technik besteht darin, dass die hergestellten Verbindungen häufig nicht ausreichend stabil sind.

Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zur Herstellung einer Anastomose zwischen einem ersten und einem zweiten Hohlorgan bereitzustellen, die einfach zu bedienen und zur Bildung von qualitativ hochwertigen Anastomosen geeignet ist.

Diese Aufgabe wird durch die Vorrichtung gemäß Anspruch 1 sowie durch das

Verfahren nach Anspruch 17 gelöst.

Insbesondere wird die Aufgabe durch eine Vorrichtung zur Herstellung einer oder mehrerer Anastomosen zwischen einem ersten Hohlorgan und einem zweiten

Hohlorgan gelöst, wobei die Hohlorgane jeweils eine Außenfläche und eine

Innenfläche haben, wobei die Vorrichtung umfasst:

- eine Hülse, über welche das erste Hohlorgan so umgestülpt werden

kann, dass mindestens ein Klebeverbundabschnitt der Innenfläche des ersten Hohlorgans nach außen zu liegen kommt und auf weicher das zweite Holorgan über dem ersten Hohlorgan positioniert werden kann;

- einen Klebeapplikator, der zur Applikation eines Klebstoffs auf den

Klebeverbundabschnitt neben der Hülse positionierbar ist. Erfindungsgemäß soll also eine Vorrichtung bereitgestellt werden, die einen

Klebeapplikator umfasst, der die Applikation des Klebstoffs vereinfacht. Die Hülse dient hierbei als Haltevorrichtung, um zumindest das erste Hohlorgan, beispielsweise ein Blutgefäß so zu fixieren und/oder positionieren, dass der Klebstoff appliziert werden kann. Für die Applikation des Klebstoffs wird zumindest ein Teil des

Klebeapplikators neben der Hülse positioniert. Dieser Teil kann eine Düse oder ein Auslass sein, der so, vorzugsweise gegenüber, dem Verbundabschnitt oder

Klebeverbundabschnitt angeordnet werden kann, dass eine vorzugsweise unmittelbare Applikation des Klebstoffs hierauf erfolgen kann. Die Applikation des Klebstoffs erfolgt vorzugsweise auf einen Abschnitt der umgeschlagenen Innenfläche des ersten

Hohlorgans, nämlich dem Verbundabschnitt. Dieser Verbundabschnitt wird dann in einem späteren Schritt vorzugsweise mit einem Abschnitt der Innenfläche des zweiten Hohlorgans verklebt. Erfindungsgemäß kann mittels der Vorrichtung erst der Klebstoff auf das erste Hohlorgan appliziert werden und dann das zweite Hohlorgan über das erste Hohlorgan übergezogen werden. In einem anderen Ausführungsbeispiel können das erste und zweite Hohlorgan erst positioniert werden und dann der Klebstoff an dem Verbundabschnitt appliziert werden. Die Vorrichtung ermöglicht eine örtlich exakt positionierte Applikation des Klebstoffs.

Die Vorrichtung kann eine Führung umfassen, in der der Klebeapplikator oder Teile des Klebeapplikators zwischen einer Applikationsposition zur Applikation des

Klebstoffs und einer Aufnahmeposition zur Aufnahme mindestens des ersten

Hohlorgans durch die Hülse verschiebbar angeordnet ist. Für das Einführen des ersten Hohlorgans in die Hülse und das Umstülpen ist es notwendig, dass ausreichend Platz zur Verfügung steht. Deswegen ist es vorteilhaft, wenn insbesondere störende Teile des Klebeapplikators verschiebbar angeordnet sind, so dass diese beim Aufnehmen des Hohlorgans ausreichend von der Hülse beabstandet sind.

In der Applikationsposition kann das erste Hohlorgan zwischen dem Klebeapplikator und der Hülse fixiert sein. Es ist also vorteilhaft, wenn die Führung des

Klebeapplikators derart ausgebildet ist, dass in der Applikationsposition zumindest Teile des Klebeapplikators als Fixierung dienen. Diese Teile können zumindest das erste Hohlorgan zwischen dem Klebeapplikator und der Hülse fixieren, so dass das Hohlorgan nicht aus der Vorrichtung rutschen kann.

Der Klebeapplikator kann mindestens einen Klebekanal, insbesondere eine

Klebekapillare, umfassen, wobei zumindest ein Endabschnitt des Klebekanals zum Einbringen des Klebstoffs zwischen dem ersten und dem zweiten Hohlorgan im Wesentlichen parallel zur Hülse angeordnet ist oder dort angeordnet werden kann. Vorzugsweise wird also der Klebstoff nach der Positionierung des ersten und zweiten Hohlorgans in einen überlappenden Bereich zwischen diesen Organen eingebracht. Vorzugsweise handelt es sich hierbei um eine Überlappung der Innenflächen der beiden Hohlorgane.

Die Vorrichtung kann mindestens zwei Klebekanäle aufweisen, die einen definierten Abstand zueinander haben und wechselseitig an der Hülse positionierbar sind. Es ist vorteilhaft, wenn mehrere Klebekanäle bereitstehen, die den Klebstoff an

unterschiedlichen Seiten der Hülse applizieren können. Vorzugsweise handelt es sich hierbei um zwei Klebekanäle, die wechselseitig der Hülse positionierbar sind. Für die Positionierung kann die Führung entsprechend ausgebildet sein.

Der mindestens eine Klebekanal kann ein abgeflachtes Ende zum Applizieren des Klebstoffs umfassen. Das heißt, der Endabschnitt des Klebekanals, der zur Applikation des Klebstoffs auf das Gewebe, insbesondere auf die Innenfläche des ersten

Hohlorgans dienen soll, ist vorzugsweise abgeflacht, so dass das zweite Hohlorgan problemlos übergestreift werden kann. Für die Herstellung der Anastomosen ist eine Vorrichtung vorzuziehen, die es ermöglicht, erst das erste Hohlorgan aufzunehmen, danach den Klebeapplikator an entsprechender Stelle vorzusehen und danach das zweite Hohlorgan zu positionieren. Somit kann darauf verzichtet werden, den

Klebeapplikator zwischen den Hohlorganen aufwändig einzuführen. Die Position des Klebeapplikators kann visuell überwacht werden.

Der Klebekanal kann mindestens einen Anschlag zur Positionierung des zweiten Hohlorgans oder eines Abschnitts dessen in Längsrichtung der Hülse umfassen. Die Längsrichtung der Hülse ist durch die beiden Öffnungen, die den Hülsenkanal miteinander verbinden und das erste Hohlorgan aufnehmen, definiert. Nach der Positionierung des ersten Hohlorgans kann das Positionieren des zweiten Hohlorgans problematisch sein. Vorzugsweise bietet der Klebeapplikator einen Anschlag an, der beim Überziehen des zweiten Hohlorgans über die Hülse und über das erste

Hohlorgan eine schlechte Positionierung (die offenen Enden der Hohlorgane liegen nicht parallel zueinander) verhindert.

Der Klebekanal kann einen Winkelabschnitt, insbesondere mit einem Innenwinkel < 90°, als Anschlag für das zweite Hohlorgan haben. Vorzugsweise weist der mindestens eine Klebekanal also eine Verformung auf, an der das zweite Hohlorgan positioniert werden kann.

Die Hülse kann an einer Betätigungseinrichtung gehalten und derart in mindestens zwei Teile zerlegbar ausgebildet sein, dass die Teile von einem Schließzustand zur Bildung eines im Wesentlichen geschlossenen Rohrabschnitts in einen

Öffnungszustand zum Abnehmen des verbundenen Hohlorgans bringbar sind. Bereits bei der Aufnahme des ersten Hohlorgans kann es vorteilhaft sein, wenn die Hülse zerlegbar ist. Nach einer Verbindung der beiden Hohlorgane zu einem Hohlorgan muss die Hülse entweder zerlegbar oder unterbrochen sein, um die Vorrichtung von dem Hohlorgan abzunehmen.

Die Vorrichtung kann einen Kompressionsring umfassen, der die Hülse zumindest abschnittsweise umgebend angeordnet ist oder dort angeordnet werden kann, um in einer Kompressionsposition die Hohlorgane zwischen dem Kompressionsring und der Hülse zu halten. Der Kompressionsring hat also zum einen den Vorteil, dass er die Hohlorgane an der Hülse festhält. Zum anderen kann er derart angeordnet und ausgebildet sein, dass er die Hohlorgane derart dicht aneinander hält, dass durch einen Kompressionsspalt zwischen den Hohlorganen kein Klebstoff durchdringen kann. Somit kann ein Aufnahmebereich für den Klebstoff geschaffen werden, der gegenüber dem Innenbereich der Hohlorgane abgedichtet ist.

Vorzugsweise handelt es sich bei der Vorrichtung um eine elektrochirurgische

Vorrichtung, die Elektroden aufweist. Die Hülse kann eine Innenelektrode und der Kompressionsring eine Außenelektrode zur Applikation eines HF-Stroms umfassen. Vorzugsweise wird also mit der Vorrichtung eine erste Verbindung aufgrund des applizierten HF-Stroms und eine zweite Verbindung aufgrund des Klebstoffs

hergestellt. Es wurde festgestellt, dass bipolare Gefäßanastomosen in Anlehnung an die Payr'sche Cuff-Technik nur eine begrenzte Zugbelastbarkeit aufweisen. Um diesen Nachteil auszuräumen ist es erfindungsgemäß vorgesehen, eine zusätzliche

Klebeverbindung anzubringen, die weitere Abschnitte, insbesondere im Bereich der Endabschnitte der Hohlorgane verbindet und somit die Festigkeit der

Gesamtverbindung erhöht. Der HF-Strom kann mittels des Kompressionsrings appliziert werden. Nach einer Applikation des HF-Stroms und einer ersten

durchgehenden Verbindung der Organe hierdurch, kann der Klebstoff eingebracht werden. Die hergestellte Schweißverbindung dient als Begrenzung, so dass sich der Klebstoff nicht in das zu verbindende Organ ausbreitet. Vorzugsweise ist der Klebeapplikator abnehmbar mit der Vorrichtung verbunden. Somit kann der Umgang mit der Vorrichtung erleichtert werden. Es ist denkbar, bekannte HF-Instrumente durch den erfindungsgemäßen Klebeapplikator zu erweitern. Des Weiteren kann der möglicherweise störende Klebeapplikator erst dann an der Vorrichtung angebracht werden, wenn dieser benötigt wird. Beispielsweise kann ein Anbringen des Klebeapplikators erst dann als sinnvoll angesehen werden, wenn bereits eine Schweißverbindung mittels des HF-Stroms zwischen den Organen hergestellt wurde.

Der Klebeapplikator kann eine Zuleitung aus nicht-adhäsivem Material, insbesondere aus Polytetrafluorethylen (PTFE) umfassen. Eine entsprechende Materialwahl kann verhindern, dass der Klebstoff die Zuleitung verstopft.

Der Klebeapplikator kann ein Klebstoffreservoir und einen Kompressor zur Applikation des Klebstoffs umfassen. Der Kompressor dient hierbei dazu, ein Treibmittel bereitzustellen, mittels dessen der Klebstoff beispielsweise durch die Zuleitung getrieben wird, so dass er an geeigneter Stelle der Hohlorgane aufgebracht werden kann.

Der Kompressor kann eine Spritze sein.

Die eingangs genannte Aufgabe wird ebenfalls durch ein Verfahren zur Herstellung von Anastomosen zwischen einem ersten Hohlorgan und einem zweiten Hohlorgan gelöst, wobei die Hohlorgane jeweils eine Innenfläche haben. Das erfindungsgemäße Verfahren kann ein Umstülpen des ersten Hohlorgans über eine Hülse umfassen, so dass mindestens ein Klebeverbundabschnitt der Innenfläche des ersten Hohlorgans nach außen zu liegen kommt. Des Weiteren kann das Verfahren ein Positionieren des zweiten Hohlorgans über dem ersten Hohlorgan und ein Herstellen einer ersten Verbindung zwischen den Hohlorganen vorzugsweise durch das Anlegen einer HF- Spannung umfassen. Abschließend kann ein Herstellen einer zweiten Verbindung zwischen den Hohlorganen durch ein Applizieren eines Gewebeklebstoffs erfolgen.

Vorzugsweise wird der Gewebeklebstoff zwischen den übereinander liegenden Hohlorganen eingebracht, wobei der Klebeverbundabschnitt zumindest

abschnittsweise mit dem Gewebeklebstoff bedeckt wird. Insofern wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren eine doppelte Verbindung zwischen dem Hohlorgan hergestellt. Die erste Verbindung beruht auf elektrochirurgischer Koagulation, während die zweite Verbindung eine chemisch hergestellte ist. Aufgrund dieser doppelten Verbindung ist die hergestellte Anastomose wesentlich belastbarer, insbesondere gegenüber Zugkräften.

Das Herstellen der ersten Verbindung kann ein Anlegen der HF-Spannung an die Hülse, insbesondere eine Innenelektrode der Hülse, und eine Außenelektrode umfassen. Vorzugsweise kontaktiert die Außenelektrode mindestens eines der

Hohlorgane, so dass ein applizierter HF-Strom die Hohlorgane durchdringt und miteinander verbindet.

Das Verfahren kann ein Anlegen eines Kompressionsrings und ein Applizieren einer vordefinierten Kraft mittels des Kompressionsrings umfassen. Der Kompressionsring kann dazu verwendet werden, die Hohlorgane auf der Hülse zu fixieren, so dass diese in der vorgegebenen Position gehalten werden. Des Weiteren kann der

Kompressionsring dazu eingesetzt werden, eine vordefinierte Kraft zu applizieren, die das Herstellen der ersten Verbindung unterstützt. Weiterhin kann der

Kompressionsring sicherstellen, dass beim Herstellen der zweiten Verbindung der Gewebeklebstoff nicht in das Innere/Lumen des bzw. der Hohlorgane gelangt.

Vorzugsweise kann die Herstellung der zweiten Verbindung anhand eines Einspritzens des Gewebeklebstoffs in einen Zwischenraum zwischen den Hohlorganen erfolgen. Beim Einspritzen des Gewebeklebstoffs ist der Kompressionsring besonders hilfreich, da er die Hohlorgane flüssigkeitsdicht gegenüber dem Außenbereich aneinanderhält.

Das Herstellen der zweiten Verbindung kann nach dem Herstellen der ersten

Verbindung erfolgen. Insofern kann der oben genannte Effekt besonders positiv ausgenutzt werden.

Die erste Verbindung kann derart hergestellt werden, dass ein Klebebereich zwischen dem ersten und dem zweiten Hohlorgan zur Aufnahme des Gewebeklebstoffs verbleibt, wobei der Klebebereich gegenüber einem Innenbereich der Hohlorgane flüssigkeitsdicht abgeschlossen ist.

Der Klebebereich kann ein Bereich zwischen den Hohlorganen sein, der sich distal der ersten Verbindung (also auf der Seite, an der die Hohlorgane offen sind) befindet. Dieser Klebebereich kann beispielsweise den bereits genannten

Klebeverbundsabschnitt umfassen. Die mittels der HF-Koagulation hergestellte Verbindung versiegelt das Hohlorgan derart, dass der Klebstoff nicht in das Lumen eindringen kann. Dies kann sogar dann gewährleistet werden, wenn der Klebstoff in den genannten Klebebereich mit relativ hohem Druck eingespritzt wird.

Weitere vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich anhand der Unteransprüche.

Nachfolgend wird die Erfindung anhand von einem Ausführungsbeispiel beschrieben, das mittels Abbildungen näher erläutert wird. Hierbei zeigen:

- Fig. 1 einen Klebeapplikator;

- Fig. 2 das distale Ende des Klebeapplikators aus Fig. 1 in einer ersten

Seitenansicht;

- Fig. 3 das distale Ende des Klebeapplikators aus Fig. 1 in einer zweiten

Seitenansicht;

- Fig. 4 u. 5 ein elektrochirurgisches Instrument zur Herstellung von Anastomosen mit dem Klebeapplikator aus Fig. 1, wobei der Klebeapplikator am Instrument positioniert wird;

- Fig. 6 das Instrument zur Herstellung von Anastomosen gemäß Fig. 4 und 5 mit positioniertem Klebeapplikator;

- Fig. 7 das Instrument zur Herstellung von Anastomosen gemäß den Fig. 4 bis 6 mit geöffneter Kompressionszange;

- Fig. 8 die Vorrichtung gemäß Fig. 7 mit geschlossener Kompressionszange;

- Fig. 9 einen schematischen Längsschnitt durch ein verbundenes Organ

innerhalb des Instruments zur Herstellung von Anastomosen; und

- Fig. 10 den Längsschnitt aus Fig. 9, wobei das Instrument abgenommen wird.

In der nachfolgenden Beschreibung werden für gleiche und gleich wirkende Teile dieselben Bezugsziffern verwendet. Fig. 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Klebeapplikator 10, der sich abnehmbar mit einer Vorrichtung zur Herstellung von Anastomosen, z. B. einem elektrochirurgischen Instrument 1 (Fig. 4 bis 8), verbinden lässt.

Der Klebeapplikator 10 umfasst einen Adapter 19 mit Klebekapillaren 12, 12', ein Zuleitungsrohr 18 und ein Anschlussstück 20. Das Anschlussstück 20 bildet das proximale Ende des Klebeapplikators 10, wobei dieses über das Zuleitungsrohr 18 und eine Zuleitung 17 mit den Klebekapillaren 12, 12' verbunden ist. Das Anschlussstück 20 ist Y-förmig ausgebildet und hat einen Klebstoffanschluss 21 und einen

Treibmittelanschluss 25. Über den Klebstoffanschluss 21 kann ein Klebstoff in das Zuleitungsrohr 28 eingebracht werden. Ein Treibmittel, das zeitlich verzögert über den Treibmittelanschluss 25 in das Zuleitungsrohr 18 gepumpt wird, treibt den Klebstoff durch das Zuleitungsrohr 18 in Richtung auf das distale Ende des Klebeapplikators 10 zu. Vorzugsweise sind die Klebekapillaren 12, 12' und/oder die Zuleitung 17 aus Edelstahl und das Zuleitungsrohr 18 aus nicht-adhäsivem Material, also etwa aus PTFE gefertigt. Das Zuleitungsrohr 18 ist vorzugsweise flexibel und nicht länger als 50 cm lang. Vorzugsweise hat das Zuleitungsrohr 18 eine Länge von 10 cm bis 30 cm. Aufgrund der Ausgestaltung, Materialwahl und Länge des Zuleitungsrohrs 18, der Zuleitung 17 und der Klebekapillaren 12, 12' wird eine Adhäsion innerhalb des

Klebeapplikators verhindert.

Ein an den Klebstoffanschluss 21 angeschlossenes Klebstoffreservoir (nicht gezeigt) kann eine Tube mit Klebstoff sein. Ein an den Treibmittelanschluss 25

angeschlossener Kompressor oder eine entsprechende Kompressoreinrichtung kann beispielsweise eine handelsübliche medizinische Spritze sein.

Wie in den Fig. 2 und 3 gezeigt, mündet das Zuleitungsrohr 18 distal in die Zuleitung 17, die durch den Adapter 19 geführt ist. Am distalen Ende der Zuleitung 17 mündet diese in die erste Klebekapillare 12, und die zweite Klebekapillare 12'. Die Zuleitung 17 verzweigt sich also in die beiden Klebekapillaren 12, 12'. Der letzte Abschnitt der Zuleitung 17 verläuft im Wesentlichen senkrecht zur Längsrichtung des Adapters 19. Unmittelbar nach der Aufteilung in die beiden Klebekapillaren 12, 12' schließen sich ein nach unten geneigter erster Verbindungsabschnitt 16 mit einem ersten

Winkelabschnitt 15 und einem ersten Vertikal abschnitt 14 bzw. nach unten geneigter zweiter Verbindungsabschnitt 16' mit einem zweiten Winkelabschnitt 15' und einem zweiten Vertikalabschnitt 14' an. Die Vertikalabschnitte 14, 14' verlaufen im Wesentlichen parallel zu dem senkrechten Endabschnitt der Zuleitung 17. Die

Öffnungen der Klebekapillaren 12, 12' zeigen also nach oben.

Der Klebeapplikator 10 ist ein Teil des elektrochirurgischen Instruments 1 und lässt sich mit diesem verbinden. Die Figuren 4 und 5 zeigen das elektrochirurgische

Instrument 1 bei der Positionierung des Klebeapplikators 10. Das elektrochirurgische Instrument 1 umfasst eine Hülse 50 zur Aufnahme eines ersten Gefäßabschnitts 2 sowie zwei Hülsenbetätigungseinrichtungen 51, 51' mittels derer die zweigeteilte Hülse 50 in eine geöffnete und eine geschlossene Position bringbar ist. In der geschlossenen Position bildet die Hülse 50 eine Röhre, in die der erste Gefäßabschnitt 2 (z. B. ein Blutgefäß) eingeordnet werden kann. Nachdem der erste Gefäßabschnitt 2 durch die Hülse 50 eingeführt worden ist, lässt sich dieser derart umschlagen, dass das umgeschlagene Ende die Hülse 50 umschließt. Ein umgeschlagener

Gewebeabschnitt 3 des ersten Gewebeabschnitts 2 ist in der Fig. 4 gezeigt. Die Innenfläche des umgeschlagenen Gewebeabschnitts 3 zeigt nach außen. In der in Fig. 4 gezeigten Position befindet sich der Klebeapplikator 10 in einer Aufnahmeposition, in der die Vertikalabschnitte 14, 14' von der Hülse 50 beabstandet sind. Der Vorgang des Umschlagens kann vorgenommen werden, ohne dass der Klebeapplikator 10 stört.

Fig. 5 zeigt ebenfalls den umgeschlagenen Gewebeabschnitt 3, der auf der Hülse 50 positioniert ist.

In Fig. 6 befindet sich der Klebeapplikator 10 in einer Applikationsposition, in der die Vertikalabschnitte 14, 14' auf dem umgeschlagenen Gewebeabschnitt 3 aufliegen und diesen zwischen den Vertikalabschnitten 14, 14' und der Hülse 50 fixieren. Die

Vertikalabschnitte 14, 14' befinden sich wechselseitig zu der Hülse 50 und verlaufen im Wesentlichen parallel zum Hülsenkanal der Hülse 50. Die Öffnungen der Düsen der Klebekapillaren 12, 12' zeigen nach oben.

In Fig. 7 wird ein zweiter Gefäßabschnitt 2', der mit dem ersten Gefäßabschnitt 2 verbunden werden soll, über den umgeschlagenen Gewebeabschnitt 3 gezogen. Des Weiteren wird an dieser Stelle eine Kompressionszange 30 an dem Adapter 19 befestigt. Die Kompressionszange 30 hat eine erste Branche 31 und eine zweite Branche 31', die wechselseitig zur Hülse 50 angeordnet werden. Fig. 8 zeigt die Branchen 31, 31' im angeordneten Zustand, wobei sich diese in einer

Kompressionsposition befinden, in der sie die Gefäßabschnitte 2, 2' federelastisch vorgespannt auf der Hülse 50 fixieren. Beim Positionieren des zweiten Gefäßabschnitts 2' liegen die Klebekapillaren 12, 12' derart eng auf dem umgeschlagenen Gewebeabschnitt 3 an, dass der zweite

Gefäßabschnitt 2' über diese übergestreift wird. Winkelabschnitte 15, 15' dienen als Begrenzung. Sie vereinfachen die Positionierung des zweiten Gefäßabschnitts 2' entlang einer Längsrichtung 56 der Hülse 50. Vorzugsweise wird der zweite

Gefäßabschnitt 2' so lange über die Hülse 50 geschoben, bis das offene Ende an den Winkelabschnitten 15, 15' anstößt.

Fig. 9 zeigt einen schematischen Längsschnitt entlang der Längsrichtung 56 der Hülse 50 durch die Gefäßabschnitte 2, 2' und das elektrochirurgische Instrument 1, nämlich durch die Hülse 50, die Kompressionszange 3.0 und die Klebekapillaren 12, 12'. Die Gefäßabschnitte 2, 2' sind in das elektrochirurgische Instrument 1 eingelegt und die Kompressionszange 30 befindet sich in der Kompressionsposition. Ein wesentlicher Abschnitt des ersten Gefäßabschnitts 2 verläuft im Inneren der Hülse 50. Der umgeschlagene Gewebeabschnitt 3 liegt umgestülpt auf der Mantelfläche der Hülse 50 auf, wobei dessen Innenfläche nach außen zeigt. Auf diesem Abschnitt der

Innenfläche des ersten Gefäßabschnitts 2 liegt ein Abschnitt der Innenfläche des zweiten Gefäßabschnitts 2' auf. Insgesamt erstrecken sich die Gefäßabschnitte 2, 2' entlang der Längsachse 56. Nahe dem oberen Ende der Hülse 50 wird diese durch die Kompressionszange 30 umschlossen. Die Branchen 31, 31' fixieren Abschnitte des ersten und zweiten Gefäßabschnitts 2, 2' auf der Hülse 50. Die erste Branche 31 weist an ihrer der Hülse 50 zugewandten Seite eine erste Außenelektrode 33 und die zweite Branche 31' eine zweite Außenelektrode 33' auf. Die Hülse 50 hat eine ringförmige Innenelektrode 32, die sich entlang der Mantelfläche erstreckt. Die Außenelektroden 33, 33' sind der Innenelektrode 32 gegenüberliegend angeordnet. Sie kontaktieren die überlappenden Gefäßabschnitte 2, 2' und können an einen HF-Generator

angeschlossen werden, so dass eine HF-Spannung an diese angelegt werden kann. Ein applizierter HF-Strom durchfließt die Gefäßabschnitte 2, 2' und führt zu einem Verschmelzen des Gewebes. Es bildet sich eine ringförmige Gewebeverbindung 5 aus, die die Gefäßabschnitte 2, T verbindet.

Die Fig. 9 zeigt die Gefäßabschnitte 2, 2' mit der ringförmigen Gewebeverbindung 5. Jenseits der Gewebeverbindung 5 am offenen Ende der überlappenden

Gefäßabschnitte 2, 2' sind die Klebekapillaren 12, 12' eingebracht. Über diese lässt sich ein Klebstoff einbringen, der die Gefäßabschnitte 2, 2' verbindet. Fig. 10 zeigt die Klebeverbindung 6 zwischen den Gefäßabschnitten 2, 2\ Vorzugsweise wird der Klebstoff so zwischen die Gefäßabschnitte 2, 2' eingebracht, dass sich die Klebeverbindung 6 ebenfalls ringförmig entlang der Gewebeverbindung 5 erstreckt. Nach der Applikation des Klebstoffs lässt sich das elektrochirurgische Instrument 10, umfassend die Hülse 50 und die Klebekapillaren 12, 12' entfernen. Die Gewebeverbindung 5, die zeitlich vor der Klebeverbindung 6 hergestellt wird, verhindert das Eindringen des Klebstoffs in das Innere der verbundenen Gefäße. Die Klebeverbindung 6 verstärkt die Verbindung zwischen den Gefäßabschnitten 2, 2'. Aufgrund der Klebeverbindung 6 können die Gefäßabschnitte 2, 2' auch hohe

Belastungen in Längsrichtung aufnehmen.

Auch wenn die vorliegende Erfindung hier in Verbindung mit einem

elektrochirurgischen Instrument 1 beschrieben wurde, kann diese auch ohne das elektrochirurgische Instrument 1 sinnvoll verwandt werden.

In der vorhergehenden Beschreibung wird ein Klebeapplikator 10 beschrieben, der lediglich zwei Klebekapillaren 12, 12' umfasst. Theoretisch ist es möglich, mehrere Klebekapillaren 12, 12' an dem elektrochirurgischen Instrument 1 oder jeder anderen medizinischen Vorrichtung vorzusehen. Alternativ wäre es denkbar, eine Führung vorzusehen, mittels derer die Kapillaren 12, 12' um die Hülse 50 rotiert werden können, um eine durchgehende Klebeverbindung 6 herzustellen.

In dem vorhergehend beschriebenen Verfahren sollte eine Klebeverbindung 6 hergestellt werden, die sich ringförmig um die Hülse 50 erstreckt. Es kann jedoch ausreichen, dass eine entsprechende Klebeverbindung 6 lediglich abschnittsweise bereitgestellt wird.

Bezuqszeichenliste

1 elektrochirurgisches Instrument

2, 2' Gefäßabschnitt

3 umgeschlagener Gewebeabschnitt

5 Gewebeverbindung

6 Klebeverbindung

10 Klebeapplikator

12, 12 ' Klebekapillaren

14, 14 Vertikalabschnitt der Klebekapillaren 15, 15' Winkelabschnitt der Klebekapillaren

16, 16' Verbindungsabschnitt der Klebekapillaren

17 Zuleitung

18 Zuleitungsrohr

19 Adapter

20 Anschlussstück

21 Klebstoffanschluss

25 Treibmittelanschluss

30 Kompressionszange

31, 31' Branchen

32 Innenelektrode

33, 33' Außenelektrode

50 Hülse

51, 51' Hülsenbetätigungseinrichtung

56 Längsachse