Aus DE 198 16 666 A 1 ist es bekannt, Bänder als Gewebeverbund mit einer Krümmung in der Gewebeebene herzustellen. Hier wird auch eine Vorrichtung zur Herstellung gekrümmter Bänder mit einer rotierenden Abzugseinrichtung be- schrieben, in der als Abzugseinrichtung Kegelwalzen eingesetzt sind. Die Kegel- walzen ziehen die Kettfäden im Bereich mit dem größeren Durchmesser schneller ab als im Bereich mit dem kleineren Durchmesser, so dass eine Krümmung in Richtung der Seite mit dem kleineren Durchmesser entsteht. Um den Krümmungsradius zu ändern, werden in der Schrift zwei Varianten genannt.

Die erste Variante besteht darin, dass die Oberfläche der Kegelwalzen aus Lamellen aufgebaut ist und der Durchmesser durch unterschiedliches Verschieben der Lamellen an beiden Seiten der Walze unterschiedlich eingestellt wird. In der zweiten Variante ist ein Revolver-Walzenmagazin vorgesehen, in dem Kegelwalzen für beide Krümmungssinne und die unterschiedlichen Krümmungsradien vorhanden sind.

Diese Lösungen weisen den Nachteil auf, dass die Lamellenkegelwalze und das Revolver-Walzenmagazin aufwendig gestaltet sind und dadurch hohe Herstellungs- kosten verursachen. Durch die komplizierte Gestaltung dieser Baugruppen und die hohe Teilezahl nimmt zugleich die Störanfälligkeit des Gesamtsystems zu und seine Verfügbarkeit ab. Nachteil ist ebenso der hohe Platzbedarf des Walzenmagazins und seine begrenzte Speicherkapazität, so dass nur eine geringe Variationsbreite der Krümmungen herstellbar ist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine flexible, kostengünstige, platz- sparende und mit einem weiten Anwendungsspektrum versehene Vorrichtung zu schaffen.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe gelost, indem mindestens zwei Abzugsrollen in einem Gestell angeordnet sind, von denen mindestens eine Abzugsrolle angetrieben ist.

Das Gestell ist um eine zur Ebene des Bandes senkrechte Achse schwenkbar. Die Schwenkachse des Gestells ist zusätzlich noch quer zur Bewegungsrichtung des Bandes verschiebbar. Die Abzugsrollen können entsprechend dem Dickenprofil des Bandes vorteilhaft profiliert sein. Die nicht angetriebenen Abzugsrollen (Andruck- rollen) können aus Segmenten unterschiedlichen Durchmessers bestehen, die auf eine feste Achse aufgesteckt sind. Schließlich können die Abzugsrollen über einen Freilauf verfügen.

Die Erfindung wird anhand des nachstehenden Ausführungsbeispiels näher erläutert.

In der zugehörigen Zeichnung zeigen : Fig. 1 die schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung und Fig. 2 eine Draufsicht der Vorrichtung nach Fig. 1.

Die Vorrichtung (Fig. 1) enthält eine Abzugsrolle 1 und eine Andruckrolle 2, zwischen denen die Kettfäden in Form von Einzelleitungen 3 verlaufen. In die Abzugsrolle 1 greift der Rollenantrieb 4 ein.

Abzugsrolle 1, Andruckrolle 2 und Rollenantrieb 4 bilden die Abzugseinrichtung.

Diese ist an einem Schwenkgestell 5 montiert, welches um die Schwenkachse Z mit Hilfe eines Hydraulikzylinders 6 (Fig. 2) schwenkbar ist. Außerdem) si Uds Schwenkgestell in der Webebene und senkrecht zur Laufrichtung der Einzelleitungen 3 auf einem Gleitbett 7 verschiebbar.

Mit dieser Anordnung kann die Schwenkachse Z des Schwenkgestells 5 an die Kante des abzuziehenden Leitungsverbundes gestellt werden, die bei der Her- stellung des Bogens den zugehörigen Innenradius bilden soll. Mit dem Grad des Ausschwenkens der Abzugseinrichtung wird der Krümmungsradius bestimmt. Ist die Ausschwenkung 0°, zieht die Abzugseinrichtung den Leitungsverbund wie eine herkömmliche Abzugseinrichtung ab, und es entsteht ein gerades Band.

Soll ein Bogen entstehen, dann werden bei beizubehaltender Drehzahl der Abzugs- rollen 1, 2 diese zusätzlich um die Schwenkachse Z geschwenkt. Dadurch wird an den von der Schwenkachse Z entfernt liegenden Einzelleitungen eine größere Länge abgezogen, als an den der Schwenkachse Z näher liegenden Einzelleitungen. Es entsteht eine Krümmung.

Der Gesamtbetrag co einer einzelnen Schwenkung ist begrenzt. Zur Erzielung von Krümmungen mit größerem Winkel als m werden einzeine Krümmungsabschnitte aneinander gereiht.

Dazu wird nach Erreichen der größtmöglichen Einzelschwenkung w die Drehzahl der Abzugsrolle so erhöht, dass eine schnelle Rückschwenkung der Antriebseinrichtung ohne das Entstehen von Stauchungen im Band erfolgen kann. Nach dieser Rückstellung beginnt der beschriebene Vorgang erneut. Zur Verbesserung dieser Rücklaufeigenschaften können die Abzugsrollen in Segmente aufgeteilt werden, die -jedes Segment für sich-einen Freilaufmechanismus besitzen, der bei der Rückschwenkung der möglichen Entstehung von Stauchungen entgegenwirkt.

Bezugszeichen 1 Abzugsrolle 2 Andruckrolle 3 Einzelleitungen 4 Rollenantrieb 5 Schwenkgestell 6 Hydraulikzylinder 7 Gleitbett