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Patent Searching and Data


Title:
DEVICE FOR THE PRODUCTION OF A FIBROUS WEB
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/092931
Kind Code:
A1
Abstract:
A device for producing a fibrous web, in particular a web of packaging paper, comprises a headbox, a screen section for dewatering a fibrous suspension introduced via the headbox and forming a fibrous web from the fibrous suspension, a press section for further dewatering the fibrous web, and a drying section for drying the fibrous web. The screen section comprises a single-layer former, and the press section comprises at least one press nip, in particular at least one shoe press nip, which is extended in the direction of travel of the web. Furthermore, the drying section is formed at least in part by steel cylinders and is designed for drying screen wire tensions ≥ 4 kN/m, in particular ≥ 5 kN/m.

Inventors:
RÜHL THOMAS (DE)
ZIEGELWANGER ANDREAS (AT)
HARMS MARC (DE)
Application Number:
PCT/EP2016/075619
Publication Date:
June 08, 2017
Filing Date:
October 25, 2016
Export Citation:
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Assignee:
VOITH PATENT GMBH (DE)
International Classes:
D21F1/02; D21F3/02; D21F3/04; D21F3/08; D21F5/04; D21F5/18; D21F9/00; D21F11/04
Foreign References:
DE102012208171A12012-11-22
EP2784212A12014-10-01
DE102012212071A12013-10-02
DE102009028215B32010-09-09
DE102011080424A12013-02-07
EP0427217A21991-05-15
Other References:
None
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Claims:
Patentansprüche

1. Vorrichtung (10) zur Herstellung einer Faserstoffbahn, insbesondere einer Verpackungspapierbahn, mit einem Stoffauflauf (12), einer Siebpartie (14) zur Entwässerung einer über den Stoffauflauf (12) eingebrachten Faser- stoffsuspension und zur Bildung einer Faserstoffbahn aus der Faser- stoffsuspension, einer Pressenpartie (16) zur weiteren Entwässerung der Faserstoffbahn und einer Trockenpartie (18) zur Trocknung der Faserstoffbahn, wobei die Siebpartie (14) einen einlagigen Former und die die Pressenpartie (16) wenigstens einen in Bahnlaufrichtung (L) verlängerten Pressnip (22), insbesondere wenigstens einen Schuhpressnip, umfasst, und wobei die Trockenpartie (18) zumindest teilweise mit Stahlzylindern ausgeführt und für Trockensiebspannungen > 4 kN/m, insbesondere > 5 kN/m, ausgelegt ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1,

dadurch g e k e n n z e i c h n e t , dass die Siebpartie (14) einen Gapformer umfasst.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,

dadurch g e k e n n z e i c h n e t , dass die Siebpartie (14) einen Hybridformer mit einer Vorentwässerungszone (26) und einem sich daran anschließenden Doppelsiebteil (24) umfasst.

4. Vorrichtung nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , dass die Siebpartie (14) einen Former, insbesondere Leistengapformer, mit einer zumindest im Wesentlichen horizontalen Entwässerungsstrecke umfasst. 5. Vorrichtung nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,

dadurch g e k e n n z e i c h n e t , dass die Pressenpartie (16) zwei in Bahnlaufrichtung (L) verlängerte Pressnips (22), insbesondere zwei Schuhpressnips umfasst. 6. Vorrichtung nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,

dadurch g e k e n n z e i c h n e t , dass die Pressenpartie (16) nur die beiden in Bahnlaufrichtung (L) verlängerten Pressnips (22) bzw. nur die beiden Schuhpressnips bzw. nur die Doppelschuhpresse umfasst. 7. Vorrichtung nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,

dadurch g e k e n n z e i c h n e t , dass ein jeweiliger Schuh- pressnip zwischen einer Schuhpresswalze und einer mit einem Polyurethan-Bezug versehenen Gegenwalze gebildet ist. 8. Vorrichtung nach Anspruch 7,

dadurch g e k e n n z e i c h n e t , dass der Polyurethan-Bezug der Gegenwalze einer jeweiligen Schuhpresse eine offene Fläche im Bereich zwischen 10 und 40 % besitzt. 9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8,

dadurch g e k e n n z e i c h n e t , dass der Polyurethan-Bezug der Gegenwalze einer jeweiligen Schuhpresse ein Speichervolumen im Bereich zwischen 500 und 1500 ml/m2 besitzt. 10. Vorrichtung nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , dass durch den in Bahnlaufrichtung (L) betrachteten zweiten Pressnip (22) der Pressenpartie (16) ein undurchlässiges unteres Transportband (28) geführt ist.

Vorrichtung nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , dass der Stoffauflauf (12) zur separaten Zuführung der Faserstoffsuspension mit wenigstens zwei Schichten ausgeführt ist.

Vorrichtung nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , dass der Stoffauflauf (12) zu separaten Zuführung der Faserstoffsuspension mit drei Schichten ausgeführt ist.

Vorrichtung nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , dass der Stoffauflauf (12) mit wenigstens einer aus dessen Stoffauflaufdüse (30) herausstehenden Trennlamelle versehen ist.

Vorrichtung nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , dass die Trockenpartie (18) mit Hochleistungstrocknern (36) wie insbesondere Prallströmungshauben oder dergleichen ausgerüstet ist.

Vorrichtung nach Anspruch 14,

dadurch g e k e n n z e i c h n e t , dass wenigstens ein Hochleistungstrockner (36) im Anfangsbereich einer Vortrockenpartie der Trockenpartie (18) angeordnet sind.

Description:
Vorrichtung zur Herstellung einer Faserstoff bahn

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung einer Faserstoffbahn, insbe- sondere einer Verpackungspapierbahn, mit einem Stoffauflauf, einer Siebpartie zur Entwässerung einer über den Stoffauflauf eingebrachten Faserstoffsuspension und zur Bildung einer Faserstoffbahn aus der Faserstoffsuspension, einer Pressenpartie zur weiteren Entwässerung der Faserstoffbahn und einer Trockenpartie zur Trocknung der Faserstoffbahn.

Gemeinsam mit Karton bilden Verpackungspapiere in der Praxis den größten Anteil an Verpackungsmaterialien. Sie sind universell einsetzbar, sauber und flexibel. Zu den Verpackungspapieren zählen alle Arten von Wellpappe, Sackkraftpapiere für die Papiersäcke, klassische braune Packpapiere und auch die Deckschichten von Gipsplatten. Sie besitzen in der Regel einen hohen Altpapieranteil. Wellenstoff wird bei der Herstellung von Wellpappe als Mittellage zwischen zwei Linerschich- ten, das heißt den beiden auf der Innen- und Außenseite der Wellpappenverpackung oder Pappe verwendeten Schichten eingesetzt. Er wird in der Regel aus 100 % Altpapier hergestellt. Die erforderlichen Festigkeiten werden durch Auftrag von Stärke erzielt.

Es sind bereits Vorrichtungen der eingangs genannten Art bekannt, in deren Trockenpartie Stahlzylinder eingesetzt werden, um die Trockensiebe mit teilweise erhöhter Siebspannung geführt sind und deren Siebpartie einen Mehrlagenformer aufweist. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine insbesondere zur Herstellung von Verpackungspapieren geeignete Vorrichtung der eingangs genannten Art anzugeben, die bei einer Minimierung der Investitions- und Betriebskosten insbesondere auch eine geringere Gesamtlänge besitzt, womit auch die erforderliche Maschi- nenhallenlänge reduziert wird.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Vorrichtung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der vorliegenden Beschrei- bung sowie der Zeichnung.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Herstellung einer Faserstoffbahn, insbesondere eine Verpackungspapierbahn, umfasst einen Stoffauflauf, eine Siebpartie zur Entwässerung einer über den Stoffauflauf eingebrachten Faserstoffsuspension und zur Bildung einer Faserstoffbahn aus der Faserstoffsuspension, eine Pressenpartie zur weiteren Entwässerung der Faserstoffbahn und eine Trockenpartie der Faserstoffbahn. Dabei umfasst die Siebpartie einen einlagigen Former und die Pressenpartie wenigstens einen in Bahnlaufrichtung verlängerten Pressnip, insbesondere wenigstens einen Schuhpressnip. Zudem ist die Trockenpartie zumindest teilweise mit Stahlzylindern ausgeführt und für Trockensiebspannungen > 4 kN/m, insbesondere > 5 kN/m ausgelegt.

Aufgrund dieser Ausbildung können insbesondere Verpackungspapiere wirtschaftlicher, das heißt mit geringeren Investitions- und Betriebskosten hergestellt wer- den. Die verschiedenen Sektionen der Vorrichtung oder Papiermaschine sind nicht nur effizienter, die Vorrichtung bzw. Papiermaschine ist auch insgesamt kompakter und insbesondere kürzer, so dass auch die erforderliche Maschinenhallenlänge entsprechend geringer gehalten werden kann. Mit dem wenigstens einen in Bahn- laufrichtung verlängerten Pressnip ergibt sich aufgrund der höheren Linienlast ein entsprechend höherer Trockengehalt nach der Pressenpartie. Indem die Trockenpartie zumindest teilweise mit Stahlzylindern ausgeführt und für höhere Trockensiebspannungen ausgelegt ist, werden der Wärmeübergang auf die Faserstoff- bahn verbessert und die Effizienz der Trocknung erhöht, womit die Länge der Trockenpartie weiter reduziert werden kann. So besitzen Stahlzylinder werkstoffbedingt einen höheren Wärmedurchgang als Gusszylinder. Zudem wird der Wärmeübergang durch die höhere Trockensiebspannung weiter erhöht.

Die Siebpartie kann insbesondere einen Gapformer umfassen. Bei einem Gapformer handelt es sich um einen Doppelsiebformer, bei dem die Faserstoffsuspensi- on direkt zwischen die beiden Siebe eingebracht und zu beiden Seiten entwässert wird.

Gemäß einer zweckmäßigen praktischen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung umfasst die Siebpartie einen Hybridformer mit einer Vorentwässerungszone und einem sich daran anschließenden Doppelsiebteil.

Von Vorteil ist insbesondere, wenn die Siebpartie einen Former, insbesondere Leistengapformer, mit einer zumindest im Wesentlichen horizontalen Entwässerungsstrecke umfasst. Bei einem solchen Leistengapformer handelt es sich um einen Gap- oder Spaltformer mit feststehenden initialen Entwässerungselementen, durch welche die Faserstoffbahn gebildet und entwässert wird. Es kann somit beispielsweise ein relativ kurzer horizontaler Leistengapformer eingesetzt werden.

Gemäß einer weiteren zweckmäßigen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung umfasst die Pressenpartie zwei in Bahnlaufrichtung verlängerte Pressnips, insbesondere zwei Schuhpressnips. Dabei kann die Pressenpartie insbesondere eine Doppelschuhpresse oder Tandem NipcoFlex-Presse umfassen. Eine Tandem NipcoFlex-Presse zeichnet sich insbesondere durch eine relativ hohe Linienlast aus, womit ein hoher Trockengehalt nach der Pressenpartie erreicht wird.

Bei einer der Entwässerung der Faserstoffbahn dienenden Schuhpresse wird der Pressdruck nicht mit einer rotierenden Walze und Gegenwalze aufgebaut, sondern es drückt ein stationärer Schuh gegen eine rotierende Gegenwalze. Damit dies funktioniert, wird ein flexibler Kunststoffmantel um diesen Schuh geführt. Zwischen Schuh und Kunststoffmantel wird zur Schmierung ein Ölfilm aufgebaut. Das aus der Faserstoffbahn ausgepresste Wasser wird wie bei einer konventionellen Presse an wenigstens einen umlaufenden Filz abgegeben. Durch die Konstruktion des Schuhs kann der sogenannte Pressnip wesentlich länger sein als bei einer kon- ventionellen Presse, womit die Verweildauer der Faserstoffbahn im Pressnip entsprechend zunimmt. Entsprechend wird auch der Bedarf an thermischer Trocknung geringer. Schließlich wird durch die relativ sanfte Entwässerung das Papiervolumen erhalten.

Die Pressenpartie kann insbesondere nur die beiden in Bahnlaufrichtung verlängerten Pressnips bzw. nur die beiden Schuhpressnips bzw. nur die Doppelschuhpresse umfassen.

Von Vorteil ist insbesondere auch, wenn ein jeweiliger Schuhpressnip zwischen einer Schuhpresswalze und einer mit einem Polyurethan-Bezug versehenen Gegenwalze gebildet ist. Dabei besitzt der Polyurethan-Bezug der Gegenwalze einer jeweiligen Schuhpresse bevorzugt eine offene Fläche im Bereich zwischen 10 und 40 %. Von Vorteil ist insbesondere auch, wenn der Polurethan-Bezug der Gegen- walze einer jeweiligen Schuhpresse ein Speichervolumen im Bereich zwischen 500 und 1500 ml/m 2 besitzt. Dadurch kann der Trockengehalt nach der Pressenpartie entsprechend weiter erhöht werden.

Bevorzugt ist durch den in Bahnlaufrichtung betrachtet zweiten Pressnip der Pressenpartie ein undurchlässiges unteres Transportband geführt. Mit dem Einsatz eines solchen Transport- oder Transferbandes in der unteren Position des letzten Pressnips der Presse kann insbesondere bei leichterem Flächengewichtsspektrum die Rückbefeuchtung reduziert und damit der Trockengehalt insbesondere für leichtere Flächengewichte unter 100 g/m 2 gesteigert werden.

Der Stoffauflauf kann zur separaten Zuführung der Faserstoffsuspension mit wenigstens zwei Schichten ausgeführt sein. Es ist jedoch insbesondere auch eine solche Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung denkbar, bei der der Stoffauflauf zur separaten Zuführung der Faserstoffsuspension mit wenigstens drei Schichten ausgeführt ist.

Von Vorteil ist insbesondere auch, wenn der Stoffauflauf mit wenigstens einer aus dessen Stoffauflaufdüse herausstehenden Trennlamelle versehen ist. Eine über- stehende Trennlamelle ermöglicht insbesondere eine gute Schichtentrennung und somit gute Abdeckqualitäten, d.h. ein vermindertes Durchscheinen der ungefärbten Gegenseite des Testliners.

Die Faserstoffbahn ist bevorzugt bis zu dem ersten Trockenzylinder der Trocken- partie gestützt geführt, womit sich eine gute Bahnführung ergibt und die Gefahr von Bahnabrissen auf ein Minimum reduziert ist. Zur weiteren Erhöhung der Trocknungsleistung kann die Trockenpartie mit Hochleistungstrocknern wie insbesondere Prallströmungshauben oder dergleichen ausgerüstet sein. Bei den Prallströmungstrocknern handelt es sich um Hochleistungstrockner, bei denen die Faserstoffbahn zumindest einseitig mit einer Heißluft- und/oder Heißdampfstrahlung beaufschlagt wird. Dabei ist bevorzugt wenigstens ein Hochleistungstrockner im Anfangsbereich einer Vortrockenpartie der Trockenpartie angeordnet. Mit zusätzlichen Hochleistungstrocknern im Anfangsbereich der Vortrockenpartie kann die Gesamtlänge der Vorrichtung bzw. Papiermaschine weiter verkürzt werden. Zudem wird dadurch die Festigkeit des Endproduktes er- höht, nachdem beispielsweise zwischen die einzelnen Lagen eingebrachte Stärke frühzeitiger bindet.

Das erfindungsgemäße Masch inen konzept ist auf die optimalen spezifischen Investitionskosten abgestimmt. Dabei wird u.a. auch dem Umstand Rechnung ge- tragen, dass das Rohstoffpotential insbesondere für die Herstellung von Verpackungspapieren einen hohen Anteil, teilweise bzw. bis zu 100%, an recyceltem Faserstoff enthalten kann. Dabei hat sich gezeigt, dass für Verpackungspapiere aus recyceltem Fasermaterial als Rohstoff die optimale Betriebsgeschwindigkeit wesentlich auch vom Festigkeitspotential des Rohstoffs abhängt. So gibt das Fes- tigkeitspotential des Rohstoffs den Geschwindigkeitsbereich vor, in dem der Betrieb mit sinnvoller Maschineneffizienz erfolgen kann. Damit werden vor allem die Abrisszahlen in einen wirtschaftlich sinnvollen Rahmen gehalten und die notwendigen Stillstände an der Maschine auf ein Minimum reduziert. Nachdem Asien einen Hauptwachstumsmarkt für Verpackungspapiere darstellt, ist der dort einge- setzte und wirtschaftlich verfügbare Rohstoff zu berücksichtigen. Ein dafür geeigneter Geschwindigkeitsbereich für den Betrieb der Vorrichtung liegt zwischen 1 100 und 1500 m/min. Damit ist auch der Trend zu leichteren Flächengewichten bei Testlinern und Wellenstoffsorten berücksichtigt. Im Hinblick auf das optimale Maschinenkonzept für die spezifischen Randbedingungen ist insbesondere die Produktion von zweischichtigen Produkten wie Testli- nern mit einem einlagigen Formerkonzept unter Verwendung eines Zweischicht- Stoffauflaufs von Vorteil. Hierbei ermöglicht eine überstehende Trennlamelle eine gute Schichtentrennung und somit gute Abdeckqualitäten, d.h. ein vermindertes Durchscheinen der ungefärbten Gegenseite des Testliners. Es hat sich herausgestellt, dass durch die moderate Geschwindigkeit in Kombination mit leichteren Flächengewichten der Einsatz eines Roll-blade-Gapformers nicht mehr erforderlich ist und die geforderten Produktionsraten auch mit einem Blade-Gapformer mit redu- zierter Entwässerungs- bzw. Produktionsleistung erreicht werden können. Ein solcher Blade-Gapformer kann insbesondere in horizontaler Bauweise ausgeführt sein, um den Einsatz einer Bespannungseinziehvorrichtung durch die Stuhlung zu begünstigen. Im Vergleich zu Hybridformern ist die konzeptmäßig etwas höhere Längsorientierung bei der Blattbildung günstig, um das maximale Geschwindig- keitspotential ausnutzen zu können. Die dadurch beeinträchtigten Festigkeitseigenschaften in Querrichtung können durch Zusatzstoffe wie z.B. Stärke oder spezielles bzw. höherwertiges Fasermaterial kompensiert werden. Dabei können fes- tigkeitssteigernde Additive wie z.B. Stärke dem Rohstoff zugegeben werden. Die Zugabe erfolgt entweder noch vor dem Stoffauflauf, im Stoffauflauf, in den Stoff- strahl oder in die Formerpartie in Form von Stärkesprührohren. Im Stoffauflauf bzw. im Stoffstrahl kann dies durch einen mehrlagigen Stoffauflauf erfolgen.

Im weiteren Verlauf der Vorrichtung bzw. Papiermaschine ist eine Pressenpartie mit hohem Pressimpuls von Vorteil, um einerseits einen hohen Trockengehalt und andererseits eine hohe Blattverdichtung zu ermöglichen. Beides begünstigt die Blattfestigkeit bzw. Nassfestigkeit und somit die Runnability oder Lauffähigkeit der Maschine. Dazu ist vorteilhafterweise zumindest ein Pressnip als Schuhpressnip ausgeführt. Zweckmäßigerweise kann eine Doppelschuhpresse eingesetzt werden. Eine solche Doppelschuhpresse hat neben dem hohen Pressimpuls und so- mit dem hohen Trockengehalt den weiteren Vorteil einer durchgehend unterstützten Bahnführung durch die Pressenpartie.

Eine zweckmäßige Variante bei leichterem Flächengewichtsspektrum ist dabei der Einsatz eines Transferbandes in zweiter unterer Position der Presse, womit die Rückbefeuchtung reduziert und damit der Trockengehalt insbesondere für leichtere Flächengewichte unter 100 g/m 2 gesteigert wird.

Hinsichtlich des Feuchtequerprofils ist zudem ein einfach befilzter Pressnip von Vorteil. Ein gutes Feuchtequerprofil am Ende der Pressenpartie führt zu gleichmäßigen Bahnzugverhältnissen in Querrichtung der Maschine, womit wieder die Runnability oder Lauffähigkeit im kritischen Ausgangsbereich der Trockenpartie begünstigt wird. Feuchteunterschiede und dadurch resultierende Bahnspannungsunterschiede und Zugfalten werden vermieden.

Im weiteren Verlauf der Faserstoffbahn durch die Trockenpartie ist grundsätzlich ein möglichst hoher Wärmefluss von Vorteil, womit die Effizienz der Trocknung erhöht und damit gleichzeitig die erforderliche Länge der Trockenpartie und damit auch die der gesamten Maschine sowie des Maschinengebäudes reduziert wird. Dabei ist allerdings zu beachten, dass ein zu hoher Wärmefluss zu Beginn der Trockenpartie eine Art Versiegeln der Bahnoberfläche mit sich bringen und somit für die Trocknungseffizienz nachteilig werden und das Blatt sogar beschädigen kann. Die jeweils mögliche und sinnvolle Heizleistung hängt vom Rohstoff und dem Flächengewicht ab. Speziell Verpackungspapiere sind hier wenig empfindlich und können mit relativ steilen Heizkurven beaufschlagt werden.

Auch aus diesem Grund können hier mit Vorteil auch Stahlzylinder mit werkstoffbedingtem höherem Wärmedurchgang als Gusszylinder zum Einsatz kommen. Dies kann zudem insbesondere auch noch mit einer höheren Trockensiebspan- nung kombiniert werden. Dabei bewirkt die höhere Siebspannung eine weitere Erhöhung des Wärmeübergangs. Dabei wird die Vorrichtung vorteilhafterweise so betrieben, dass diese Trockensiebspannung im Bereich von 4 bis 8 kN/m, insbesondere 5 bis 8 kN/m liegt. Hier sind die Auswirkungen auf das Papier, speziell Verpackungspapiere, noch nicht qualitätsbeeinträchtigend. Zudem können die üb- liehen Trockensiebe mit Naht diese Spannung noch aushalten. Schließlich ist auch der Kostensprung für die Dimensionierung der weiteren Komponenten wie Siebspanner, Regler und Walzen noch relativ moderat und wirtschaftlich sinnvoll im Verhältnis zum Nutzen durch die schnellere, effizientere Trocknung. Zudem ist eine intensive Trocknung zu Beginn der Vortrockenpartie vorteilhaft für die Wirkung der im konstanten Teil oder Nassteil der Maschine zugesetzten Stärke oder sonstigen festig keitssteigernden Additive. Diese Wirkung kann gezielt noch weiter dadurch intensiviert werden, dass zu Beginn der Vortrockenpartie Hochleistungstrockner wie beispielsweise Prallstromtrocknungshauben eingesetzt werden. Dabei sind beispielsweise zwei bis sechs Hauben wirtschaftlich und papiertechnologisch sinnvoll, um den Effekt der Festigkeitssteigerung bei moderaten Investitions- und Betriebskosten zu erzielen.

Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Be- zugnahme auf die Zeichnung näher erläutert; in dieser zeigen:

Fig. 1 eine schematische Darstellung einer beispielhaften Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Herstellung einer Faserstoffbahn, insbesondere zur Herstellung ei- ner Verpackungspapierbahn,

Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung der Pressenpartie der Vorrichtung gemäß Fig. 1 , eine schematische Teildarstellung eines mit zwei Schichten ausgeführten und mit einer überstehenden Trennlamelle versehenen Stoffauflaufs,

eine schematische Teildarstellung eines mit drei Schichten ausgeführten und mit einer überstehenden Trennlamelle versehenen Stoffauflaufs,

Fig. 5 eine schematische Darstellung der Anströmung eines 3-

Schicht-Stoffauflaufs und

eine schematische Teildarstellung der Trockenpartie einer beispielhaften Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit in der Trockenpartie vorgesehenen Prallströmungshauben.

Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung eine beispielhafte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 zur Herstellung einer Faserstoffbahn, insbesondere zur Herstellung einer Verpackungspapierbahn.

Die Vorrichtung 10 umfasst einen Stoffauflauf 12, eine Siebpartie 14 zur Entwässerung einer über den Stoffauflauf 12 eingebrachten Faserstoffsuspension und zur Bildung einer Faserstoffbahn aus der Faserstoffsuspension, eine Pressenpartie 16 zur weiteren Entwässerung der Faserstoffbahn und eine Trockenpartie 18 zur Trocknung der Faserstoffbahn. Der Trockenpartie 18 kann ein Roller 20 zum Aufrollen der getrockneten Faserstoffbahn nachgeordnet sein.

Dabei umfasst die Siebpartie 14 einen einlagigen Former und die Pressenpartie 16 wenigstens einen in Bahnlaufrichtung L verlängerten Pressnip 22, insbesondere wenigstens einen Schuhpressnip. Die Trockenpartie 18 ist zumindest teilweise mit Stahlzylindern ausgeführt und für Trockensiebspannungen >4 kN/m, insbesondere > 5 kN/m ausgelegt. Dabei kann die Siebpartie 14 insbesondere einen Gapformer umfassen.

In der Darstellung gemäß Fig. 1 umfasst die Vorrichtung 10 beispielsweise einen Hybridformer mit einer Vorentwässerungszone 26 und einem sich daran anschließenden Doppelsiebteil 24.

Die Siebpartie kann beispielsweise einen Former, insbesondere auch einen Leistengapformer, mit einer zumindest im Wesentlichen horizontalen Entwässerungsstrecke umfassen.

Die Pressenpartie 16 umfasst im vorliegenden Fall beispielsweise zwei in Bahn- laufrichtung L verlängerte Pressnips, beispielsweise zwei Schuhpressnips. Dabei kann die Pressenpartie 16 insbesondere als Doppelschuhpresse oder Tandem NipcoFlex-Presse ausgeführt sein.

Im vorliegenden Fall umfasst die Pressenpartie nur die beiden in Bahnlaufrichtung L verlängerten Pressnips bzw. nur die beiden Schuhpressnips bzw. nur die Doppelschuhpresse. Ein jeweiliger Schuhpressnip kann insbesondere zwischen einer Schuhpresswalze und einer mit einem Polyurethan-Bezug versehenen Gegenwalze gebildet sein. Dabei kann der Polyurethan-Bezug der Gegenwalze einer jeweiligen Schuhpresse insbesondere eine offene Fläche im Bereich zwischen 10 und 40 % besitzen. Zudem kann der Polyurethan-Bezug der Gegenwalze einer jeweiligen Schuhpresse insbesondere ein Speichervolumen im Bereich zwischen 500 und 1500 ml/m 2 besitzen.

Durch den in Bahnlaufrichtung L betrachtet zweiten bzw. letzten Pressnip 22 der Pressenpartie kann ein undurchlässiges unteres Transportband 28 geführt sein.

Der Stoffauflauf 12 kann zur separaten Zuführung der Faserstoffbahn beispielsweise mit wenigstens zwei Schichten (vgl. Fig. 3) und insbesondere auch mit drei Schichten ausgeführt (vgl. Fig. 4). Dabei kann der Stoffauflauf 12 auch jeweils mit wenigstens einer aus dessen Stoffauflaufdüse 30 herausstehenden Trennlamelle 32 versehen sein. Die Trennlamelle 40 endet innerhalb der Stoffauflaufdüse 30.

Die Faserstoffbahn kann bis zum ersten Trockenzylinder 34 der Trockenpartie 18 gestützt geführt sein, womit sich ein guter Bahnlauf ergibt.

Die Trockenpartie 18 kann mit Hochleistungstrocknern 36 wie insbesondere Prallströmungshauben oder dergleichen (vgl. insbesondere Fig. 6) ausgerüstet sein. Dabei kann wenigstens ein solcher Hochleistungstrockner 36 insbesondere im Anfangsbereich einer Vortrockenpartie der Trockenpartie 18 angeordnet sein, wodurch die Gesamtlänge der Vorrichtung 10 weiter verkürzt wird. Fig. 2 zeigt die Pressenpartie 16 der Vorrichtung 10 gemäß Fig. 1 in einer vergrößerten Darstellung. Einander entsprechenden Teilen sind gleiche Bezugszeichen zugeordnet.

Fig. 3 zeigt in schematischer Teildarstellung einen mit zwei Schichten ausgeführten Stoffauflauf 12, während der in Fig. 4 dargestellte Stoffauflauf 12 mit drei Schichten ausgeführt ist. Dabei ist der Stoffauflauf 12 jeweils mit einer aus der Stoffauflaufdüse 30 herausstehenden Trennlamelle 32 versehen.

Fig. 5 zeigt in schematischer Darstellung die Anströmung eines 3-Schicht- Stoffauflaufs 12.

Fig. 6 zeigt in einer schematischen Teildarstellung die Trockenpartie 18 einer bei- spielhaften Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit Hochleistungstrocknern 36 beispielsweise in Form von Prallströmungshauben, die insbesondere am Anfang einer Vortrockenpartie der Trockenpartie 18 angeordnet sein können.

In den verschiedenen Figuren sind einander entsprechenden Teilen gleiche Bezugszeichen zugeordnet.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist insbesondere zur Herstellung von Verpackungspapieren geeignet. Mit dieser Vorrichtung werden nicht nur die Investitionsund Betriebskosten minimiert. Die Vorrichtung bzw. Papiermaschine kann auch insgesamt kürzer ausgeführt werden, so dass auch die erforderliche Maschinenhallenlänge entsprechend gering gehalten werden kann.

Dabei können die Hochleistungstrockner 36 beispielsweise an Stabilisierungswal- zen 38 am Anfang einer einreihigen Vortrockenpartie angeordnet sein.

Bezuqszeichenliste

10 Vorrichtung

12 Stoffauflauf

14 Siebpartie

16 Pressenpartie

18 Trockenpartie

20 Roller

22 verlängerter Pressnip, Schuhpressnip 24 Doppelsiebteil

26 Vorentwässerungszone

28 Transportband

30 Stoffauflaufdüse

32 Trennlamelle

34 Trockenzylinder

36 Hochleistungstrockner

38 Stabilisierungswalzen

40 Trennlamelle L Bahnlaufrichtung