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Patent Searching and Data


Title:
DEVICE FOR PROTECTING BUILDINGS AGAINST THE INGRESS OF HARMFUL GASES, ESPECIALLY RADON, FROM THE GROUND
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1993/017194
Kind Code:
A1
Abstract:
The ingress of hazardous gases, especially radon, into buildings is completely or largely prevented by horizontal blocking systems in the floor. A further improvement in protection is to be attained by a device by means of which the rise of the hazardous gases via the vertical walls (2) of the buildings and lateral egress therefrom is largely prevented. In the vertical wall (2) there is a blocking layer (12) forming, with the blocking system in the floor (1) a continuous block consisting of a material barring a hazardous rising gas, especially radon, which is applied via drillings (13) in a row in the wall (2) terminating in the region of the horizontal blocking system in the floor (1). Protection against the ingress of hazardous gases in buildings erected on ground entailing such a hazard.

Inventors:
HORN WOLFGANG (DE)
Application Number:
PCT/DE1993/000155
Publication Date:
September 02, 1993
Filing Date:
February 18, 1993
Export Citation:
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Assignee:
HORN WOLFGANG (DE)
International Classes:
E02D27/32; E02D31/00; E04B1/92; (IPC1-7): E02D27/32; E04B1/92
Foreign References:
DE3625717C21988-12-01
DE3910440A11989-11-16
DE9108933U11991-09-26
US4907386A1990-03-13
Attorney, Agent or Firm:
Röhnicke, Heinz (Postfach, Berlin, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Einrichtung zum Schutz von Bauwerken gegen Eindringen schäd¬ licher Gase, insbesondere von Radon, aus dem Baugrund, wobei zwischen dem Baugrund und dem Innenraum des Bauwerkes ein aus mehreren horizontalen Schichten bestehendes Sperrsystem im Fußboden aufgebaut ist, welches seitlich insbesondere durch vertikale Wände des Bauwerkes begrenzt ist, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß in der vertikalen Wand (2) eine mit dem Sperr¬ system im Fußboden (1) eine durchgehende Absperrung bildende Sperrschicht (12; 24) angeordnet ist, wobei diese aus einem ein Aufsteigen gefährlicher Gase, insbesondere Radon, hemmen¬ den Material besteht, welches über in der Wand (2) in einer Reihe angeordnete Bohrungen (13; 22), die im Bereich des hori zontal angeordneten Sperrsystems im Fußboden (1) enden, einge¬ bracht ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wand (2) aus einem Mauerwerk (10) mit Hohlräumen (11) aufwei¬ senden Hohlkammersteinen (10') besteht, wobei die Sperrschicht (12) in der Wand (2) im Bereich des Sperrsystems des Fußbodens (1) durch Ausschäumen der Hohlräume (11) der Hohlkammersteine (10') mit einem Polyurethanschaum gebildet ist und die Hohl¬ kammersteine (10') mit dem Sperrsystem des Fußbodens (1) form¬ schlüssig verbunden sind.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine oder mehrere Reihen von Hohlkammersteinen (10' ) des Mauerwer¬ kes (10) über der Sperrschicht (12) mit einem Polyurethan¬ schaum ausgeschäumt sind.
4. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wand (2) aus einem porenreichen Material (25), wie Leichtbe¬ ton, besteht, wobei die Sperrschicht (24) in der Wand (2) im Bereich des Sperrsystems des Fußbodens (1) durch in die Poren verschließendes Material mit einem hohen Diffusionswiderstand gebildet ist und diese Sperrschicht (24) formschlüssig mit dem Sperrsystem des Fußbodens (1) verbunden ist. T .
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das diffusionshemmende Material aus einem Wachs oder einem Kunst¬ harz besteht.
6. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zur formschlüssigen Verbindung der Sperrschicht (12; 24) in der Wand (2) mit dem Sperr¬ system des Fußbodens (1) ein Dichtelemente desselben aufneh¬ mender Schlitz (21) mit diesen in die Sperrschicht (12; 24) hineinragt und durch ein Füllmaterial verschlossen ist.
7. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Fuge im Sperrsystem des Fußbodens (1), über die eine Wand (2) angeordnet ist, die Sperrschicht (12; 24) sich über die gesamte Breite der Wand (2) oberhalb der Fuge erstreckt.
8. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb der Sperrschicht Entlüf¬ tungsbohrungen (19) in einer oder mehreren Lagen in der Wand (2) angeordnet sind, welche mit der Außenatmosphäre in Ver¬ bindung stehen.
9. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Entlüftungsbohrungen (19) in einen Kanal (15) münden, der über eine oder mehrere Öffnungen (17) mit der Außenatmo¬ sphäre verbunden ist, wobei in dem Kanal (15) gegenüber dem Umgebungsdruck ein Über oder Unterdruck vorhanden ist.
10. Einrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal (15) zwischen der Außenseite einer Außenwand des Ge¬ bäudes und einer auf dieser angebrachten Wärmedämmungs schicht (16) ingeordnet ist.
11. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß an den im Inneren des Gebäudes befindlichen Seiten der Wand (2) eine sich vom Fußboden (1) nach oben erstreckende, die Wand (2) ganz oder teilweise be¬ deckende Isolierschicht (7) angeordnet ist.
12. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperrschicht (12;24) in der Wand (2) aus einem Paraffin besteht.
Description:
Einrichtung zum Schutz von Bauwerken gegen Eindringen schädlicher G ase, insbesondere von Radon, aus dem Baugrund

D ie Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Schutz von Bauwerken gegen Eindringen schädlicher Gase, insbesondere von Radon, aus dem Baugrund, wobei zwischen dem Baugrund und dem Innenraum des Bauwerkes ein aus mehreren horizontalen Schichten bestehendes Sperrsystem im Fußboden aufgebaut ist, welches seit¬ lich insbesondere durch vertikale Wände des Bauwerkes begrenzt, ist.

Es ist bekannt, daß schädliche Gase, wie das radioaktive Gas Radon und die sich bildenden Radonfolgeprodukte, aus dem Baugrund auf zwei Arten in ein Bauwerk eindringen.

Dieses erfolgt passiv mittels Konvektion. Dabei reichen schon geringe Luftdruckunterschiede aus, um radonhaltige Luft aus dem Erdreich in das Innere des Bauwerkes zu transportieren.

Die weitere Möglichkeit des Eindringens ist aktiv mittels Dif¬ fusion.

Infolge der Brownschen Molekularbewegung sind die Radonatome in der Lage, in unterschiedlichem Maße durch Stoffe hindurchzuwan¬ dern. Sie kommen aus dem anliegenden Erdstoff durch porige Ab- deckschichten, Hohlräume, dünne Trennmittel in den Keller- oder Wohnbereich.

Bei Häusern mit an sich bekannter Fundamentausbildung beträgt der Anteil der durch Konvektion eindringenden Gase etwa 90 % und der durch Diffusion eintretenden Gase etwa 10 %. In stark mit Radon belasteten Gebieten reicht jedoch bereits eine ständige Diffusion aus, um eine schädliche Konzentration im Inneren der Häuser zu erzeugen.

Die Luftdruckunterschiede für das passive Eindringen mittels Konvektion entstehen auf drei verschiedene Arten:

a) Meteorologische Luftdruckveränderungen

Infolge der barometrischen Luftdruckveränderungen in der Außenluft verändert sich auch zeitlich verschoben der Luft¬ druck der Gase, die im Porenvolumen des Erdreiches enthal¬ ten sind.

Folgt auf hohen Luftdruck eine Periode niedrigen Luftdruckes, so entspannt sich die in der Erde enthaltene Luft. Sie strömt z. B. unmittelbar durch Risse und Spalten im Kellerfußboden in den Kellerraum. Bei nicht unterkellerten Wohnungen, wie sie vielfach in Gebirgsgegenden anzutreffen sind, kann dieser Luftstrom-direkt in den Wohnraum einfließen.

Umgedreht, wenn ein Hochdruckgebiet einem Tiefdruckgebiet folgt, wird wieder Luft aus dem Wohnraum in den Boden nach¬ gedrückt. In dieser Zeit kommt auf diesem Weg durch Konvek¬ tion kein Radon aus der Erde. Es dringt dann allein der Dif¬ fusionsanteil ein.

b) Temperaturunterschiede zwischen Gebäude und Außenluft

Durch die Nutzung der Gebäude wird in der Regel im Gebäude eine höhere Temperatur anzutreffen sein als im Freien. Mit dem Temperaturunterschied ist ein Druckunterschied verbun¬ den. Die warme Luft steigt im Gebäude wie in einem Schorn¬ stein nach oben. Von außen und auch aus dem unten anliegen¬ den Erdreich wird Luft nachgesogen.

c) Eine weitere Möglichkeit, daß Radon passiv in die Gebäude eindringt, ist die Konvektion durch Luftbewegungen im Un¬ tergrund. Sie wird hervorgerufen durch Einfließen von kalter Luft ins Gebirge an entfernterer Stelle, die sich im Gestein erwärmt und somit durch ihren Auftrieb nach oben strömt. In ehemaligen Bergbaugebieten wird dieser Prozeß noch durch Hohlräume und vorhandene Gänge von Gruben verstärkt.

In gleicher Weise können schädliche Gase anderer Art aus ehema¬ ligen Abfalldeponien in auf diese gebaute Gebäude eindringen.

Die Diffusion des Radongases in ein Bauwerk ist im wesentlichen abhängig von dem Radongehalt im Baugrund unter dem Gebäude sowie der Beschaffenheit des Fundamentes.

Um das Eindringen von schädlichen Gasen, wie Radongas, aus dem Baugrund in das Gebäude zu verringern bzw. vollständig zu ver¬ hindern, ist es erforderlich, der Konvektion und der Diffusion der Gase entgegenzuwirken.

Hierbei ist es bekannt, den mechanischen Widerstand zwischen dem Baugrund und dem Inneren des Bauwerkes zu erhöhen. Dabei wird durch Folien, gut verdichteten Beton oder ähnlich wirkende Mate¬ rialien verhindert, daß die Luft sich weiter fortbewegen kann.

Dieses Verfahren hat jedoch den Nachteil, daß bei geringsten Lücken im Sperrsystem (durch unsachgemäße Verarbeitung des Ma¬ terials, Materialmängel, zeitliche Veränderungen des Materials, z. B. durch Alterung, durch Einwirkungen äußerer Kräfte auf die Sperrung mit Bildung von Rissen usw. ) die Wirkung verringert bis ganz aufgehoben wird.

Dabei ist es gleichzeitig möglich, daß der immer vorhandene Dif¬ fusionsprozeß bei einer konsequenten Abdichtung durch Entstehen einer größeren Druckdifferenz zwischen Baugrund und Gebäude¬ innerem zunimmt und auf diese Weise Radon in das Gebäude ein¬ dringt.

Es wurde auch bereits durch das DE-GM 9 108 933.6 bekannt, daß das Sperrsystem aus einem oder mehreren Sperrschichten besteht, wobei in einer Sperrschicht zwischen zwei, den Luft- und Gas¬ durchtritt hemmenden Schichten eine, einen zum Umgebungsdruck

unterschiedlichen Luftdruck aufweisende luftführende Zwischen¬ schicht angeordnet ist, die wenigstens mit einer druckregulier¬ baren Luftleitung verbunden ist.

Dabei ist es bekannt, daß die luftführende Zwischenschicht zur weiteren Erhöhung der Abdichtung zwischen besonders dichten Be- " grenzungsschichten, die aus einem Plastmaterial bestehen können, angeordnet ist.

Mit dieser Vorrichtung ist eine gute Dichtwirkung erreichbar. Die Abdichtung wird jedoch durch die vertikalen Wände oder auch durch Fugen unterbrochen, die praktische Lücken im Sperrsystem bilden. - Über diese Lücken dringt das Radon in das Gebäude weiterhin ein, indem es in den Wänden hochsteigt und aus ihnen seitlich aus¬ tritt. Dabei tritt dieses besonders dann auf, wenn für die Wände ein das Austreten begünstigendes Baumaterial, wie Leichtbeton, welcher als Gas- oder Schaumbeton besonders porenreich ist und dadurch das Aufsteigen des Radons begünstigt. Der gleiche Effekt tritt dann ein, wenn ein Mauerwerk hergestellt wird, welches aus Hohlkammersteinen besteht. Diese Baumaterialien haben ein großes Einsatzgebiet, da sie viele Vorteile, insbesondere auch bezüglich der Wärmeisolierung, aufweisen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zum Schutz von Bauwerken gegen Eindringen schädlicher Gase, insbeson¬ dere von Radon, aus dem Baugrund, wobei zwischen dem Baugrund und dem Innenraum des Bauwerkes ein aus mehreren horizontalen Schich¬ ten bestehendes Sperrsystem im Fußboden aufgebaut ist, welches seitlich insbesondere durch vertikale Wände begrenzt ist, zu schaffen, durch die ein Aufsteigen von gefährlichen Gasen, insbesondere Radon, in den vertikalen Wänden sowie ein seitliches Austreten aus diesen in den angrenzenden Innenraum des Gebäudes weitgehend verhindert wird.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß in der ver¬ tikalen Wand eine mit dem Sperrsystem im Fußboden eine durch¬ gehende Absperrung bildende Sperrschicht angeordnet ist, wobei diese aus einem ein Aufsteigen gefährlicher Gase, insbesondere Radon, hemmenden Material besteht, welches über in der Wand in einer Reihe angeordnete Bohrungen, die im Bereich des horizontal angeordneten Sperrsystems im Fußboden enden, eingebracht ist.

Eine bevorzugte Ausführungsform besteht darin, daß die Wand aus einem Mauerwerk mit Hohlräumen aufweisenden Hohlkammersteinen besteht, wobei die Sperrschicht in der Wand im Bereich des Sperrsystems des Fußbodens durch Ausschäumen der Hohlräume der Hohlkammersteine in dieser Ebene mit einem Polyurethanschaum ge¬ bildet ist und die Hohlkammersteine mit dem Sperrsystem des Fu߬ bodens formschlüssig verbunden sind.

Um die Schutzwirkung zu erhöhen, ist es dabei möglich, daß eine oder mehrere Reihen von Hohlkammersteinen des Mauerwerkes über der Sperrschicht mit einem Polyurethanschaum ausgeschäumt sind.

Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lösung besteht darin, daß die Wand aus einem porenreichen Ma¬ terial, wie Leichtbeton, besteht, wobei die Sperrschicht in der Wand im Bereich des Sperrsystems des Fußbodens durch in die Poren ausfüllendes Material mit ^ einem hohen Diffusionswiderstand gebil¬ det ist und diese Sperrschicht formschlüssig mit dem Sperrsystem des Fußbodens verbunden ist. Dabei kann das Material aus einem Wachs oder einem Kunstharz bestehen, wodurch eine nahezu gas¬ dichte Abdichtung erreicht wird.

Um eine formschlüssige Verbindung der Sperrschicht in der Wand mit dem Sperrsystem des Fußbodens zu erreichen, ist es zweck¬ mäßig, wenn ein Dichtelemente desselben aufnehmender Schlitz mit diesen in die Sperrschicht hineinragt und durch ein Füllmaterial verschlossen ist.

Es ist auch möglich, daß bei einer Fuge im Sperrsystem des Fu߬ bodens, über die eine Wand angeordnet ist, die Sperrschicht sich oberhalb dieser Fuge über die gesamte Breite der Wand erstreckt. Auf diese Weise wird praktisch die Wand mit einer diffusionshem¬ menden Schicht in Form einer Plombe versehen.

In weiterer Ausbildung der Erfindung können oberhalb der Sperr¬ schicht Entlüftungsbohrungen in einer oder mehreren Lagen in der Wand angeordnet sein, welche mit der Außenatmosphäre in Verbin¬ dung stehen. Damit wird erreicht, daß speziell bei Radon durch Diffusion die Sperrschicht durchdringende Restmengen an Radon über die Entlüftungsbohrungen in die Außenatmosphäre abgeführt werden können.

Vorteilhaft ist es dabei, wenn die Entlüftungsbohrungen in einen Kanal münden, der über eine oder mehrere Öffnungen mit der Außen¬ atmosphäre verbunden ist, wobei in dem Kanal gegenüber dem Umge¬ bungsdruck ein Über- oder Unterdrück vorhanden ist. Bei einer entsprechenden Wärmeisolierung des Gebäudes kann der Kanal zwi¬ schen der Außenseite einer Außenwand des Gebäudes und einer auf dieser angebrachten Wärmedämmungsschicht angeordnet sein.

Es ist weiterhin möglich, daß an den im Inneren des Gebäudes be¬ findlichen Seiten der Wand eine sich vom Fußboden nach oben er¬ streckende, die Wand ganz oder teilweise bedeckende Isolier¬ schicht angeordnet ist. Dieses ist besonders dann vorteilhaft, wenn in diesem Abschnitt mit der Außenatmosphäre in Verbindung stehende Entlüftungsbohrungen in der Wand vorgesehen sind.

Die erfindungsgemäße Einrichtung ist für alle Arten von Wänden in Gebäuden einsetzbar. Besonders vorteilhaft ist ihr Einsatz jedoch dann, wenn die Wände aus einem porösen Material bestehen oder viele Hohlräume aufweisen, da dann die gefährlichen Gase in ihnen besonders leicht aufsteigen können.

Durch die erfindungsgemäße Anordnung einer Sperrschicht und ihre ' Verbindung mit dem Sperrsystem des Fußbodens; die Anordnung von Entlüftungsbohrungen zum Abführen von Gasen in die Außenatmo¬ sphäre sowie die Anordnung einer Isolierschicht wird eine um¬ fassende Sicherung gegen das Eindringen von gefährlichen Gasen über Wände in das Gebäude erreicht. Dabei bildet die Anordnung der Sperrschicht die Voraussetzung für den gesamten Erfolg.

Die Erfindung wird an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. In der zugehörigen Zeichnung zeigen

Fig. 1: die Vorderansicht der Einrichtung in einer Außenwand eines Gebäudes aus Mauerwerk, Fig. 2: die Vorderansicht der Einrichtung in der Zwischenwand eines Gebäudes aus porenreichem Material.

In Fig. 1 sind der Teil eines Gebäudes mit einem Fußboden 1 sowie einer Wand 2 dargestellt. Die Wand 2 bildet den Teil einer Außen¬ wand im Bereich eines Fensters 20. In den Fußboden 1 kann als ein Sperrsystem in an sich bekannter Weise eine Einrichtung zum Schutz gegen das Eindringen gefährlicher Gase, insbesondere Radon, aus dem Baugrund angeordnet sein.

Bei der in Fig. 1 dargestellten Einrichtung ist zwischen zwei, den Luft- und Gasdurchtritt hemmenden Schichten 3; 4 eine zum Um- gebungsdruck einen unterschiedlichen Luftdruck aufweisende, luftführende Zwischenschicht 5 angeordnet. Diese Zwischenschicht 5 ist in nicht dargestellter Weise mit einer druckregulierbaren Luftleitung verbunden. In der Zwischenschicht 5 ist es möglich, sowohl einen Über- als auch einen Unterdruck aufzubauen. Die Zwischenschicht 5 kann ein Wärmedämmaterial enthalten. Zur Verbesserung der Abdichtung dieser luftführenden Zwischenschicht 5 sind in an sich bekannter Weise horizontale Begrenzungs¬ schichten 6 angeordnet. In dem dargestellten Beispiel bestehen sie aus einem Plastwerkstoff. Zu einer sicheren Abdichtung auch im Stoßbereich zwischen dem Fußboden 1 und der Wand 2 ist es

zweckmäßig, die Begrenzungsschichten 6 als Dichtelemente des Sperrsystems des Fußbodens 1 in die anliegende Wand 2 einzu¬ binden. Hierbei ist in der Wand 2 ein Schlitz 21 (Fig. 2) ange¬ ordnet, der nach Einbringen der Begrenzungsschichten 6 durch ein Füllmaterial, wie Beton, verschlossen wird. Dabei ist es möglich, die Wand 2 auf der Innenseite des Gebäudes mit einer Isolier¬ schicht 7 ganz oder teilweise zu versehen. Bei der Anordnung eines Fensters 20 (Fig. 1) wird die Isolierschicht 7 zweck¬ mäßigerweise bis unter den Fenstersturz gezogen. Diese Isolier¬ schicht 7 kann aus einer Folie, aber auch aus einem isolierenden Farbanstrich bestehen. Damit wird ein zusätzlicher Schutz gegen das seitliche Austreten gefährlicher Gase, wie Radon, aus der Wand 2 in die Räume des Gebäudes erreicht. Diese steigen aus dem Baugrund auch über die vertikalen Wände 2 des Gebäudes durch Konvektion bzw. Diffusion nach oben. Besonders begünstigt wird ein derartiges Aufsteigen in Wände 2, die sehr porenreich sind bzw. Hohlräume aufweisen. In Fig. 1 ist eine entsprechende Wand 2 aus einem Mauerwerk 10 mit Hohlkammersteinen 10' , welche Hohl¬ räume 11 aufweisen und zwischen denen sich Mörtelschichten 18 befinden, dargestellt. Die Wand 2 ist dabei mit einem Innenputz 8 und einem Außenputz 9 versehen.

Die erfindungsgemäße Einrichtung weist entsprechend Fig. 1 Boh¬ rungen 13 auf, die in der Regel schräg von oben nach unten in der Wand 2 verlaufen.

Über die Bohrungen 13 wird, vorzugsweise in die unterste Stein¬ schicht des Mauerwerkes 10, welche im Bereich des Sperrsystems des Fußbodens 1 angeordnet ist, in die Hohlräume 11 derselben eine Dichtungsmasse 14 eingebracht, welche eine Sperrschicht 12 bilden. Zum besseren Verständnis ist die Dichtungsmasse 14 in der Bohrung 13 und die Sperrschicht 12 in Fig. 1 in einer unter¬ schiedlichen Schraffur gezeigt. Ein geeignetes Material für die Sperrschicht 12 bildet Polyurethanschaum (PUR-Schaum) . Dieser bläht sich in den Hohlräumen 11 auf und stellt einen guten Schutz

- S -

gegen Radon dar. Dabei ist es nicht erforderlich, den Verschäum- prozeß auf eine Steinschicht zu beschränken. Auf diese Weise können die Hohlräume 11 in unterschiedlichen Hohlkammersteinen 10', auch beispielsweise in Hohllochsteinen, zugeschäumt werden. Dabei sind die Hohlkammersteine 10' in der Sperrschicht 12 mit dem Sperrsystem des Fußbodens 1 formschlüssig verbunden. Dieses kann wie vorstehend beschrieben erfolgen, indem der Schlitz 21. mit der Begrenzungsschicht 6 bis in den Hohlkammerstein 10' reicht.

In den oberen Steinschichten des Mauerwerkes 10 sind Entlüftungs- bohrungen 19 angeordnet. Über diese, in die keine Dichtungsmasse -

14 eingebracht wird, strömt die mit Radon angereicherte Luft aus den Hohlräumen 11 in Pfeilrichtung nach außen.

Das Radon ist in diesen Bereichen bereits in wesentlich kleine¬ ren Mengen als im Baugrund vorhanden hauptsächlich durch Diffu¬ sionsprozesse gestiegen. Dagegen wird durch die Sperrschicht 12 eine Konvektion von Radon weitgehend unterbunden.

Für einen sicheren Austritt des Radon aus der Wand 2 ist es vor¬ teilhaft, diese durch einen Kanal 15 untereinander zu verbinden. Der Kanal 15 ist dann über eine oder mehrere Öffnungen 17 mit der Außenatmosphäre verbunden. Um eine Strömung zu erreichen, muß in dem Kanal 15 ein Über- oder Unterdruck erzeugt werden. Dieses kann durch in der Lüftungstechnik bekannte Maßnahmen, beispiels¬ weise über Ventilatoren, erfolgen. Es ist auch möglich, den Kanal

15 bis in den Dachbereich eines Gebäudes zu führen, wobei dann der entstehende Sog zur Entlüftung ausreichen kann. Dabei ist es natürlich erforderlich, Luft aus der Außenatmosphäre in das Be¬ lüftungssystem einzuführen. Ein derartiger Aufbau eines Kanales 15 kann besonders dann vorteilhaft erreicht werden, wenn an der Außenseite der Außenwand eine Wärmedämmungsschicht 16 angeordnet

ist. Der Zwischenraum zwischen dieser und der Außenseite der Wand 2, in Fig. 1, der Außenputz 9, kann dann als Kanal 15 ganz oder teilweise genutzt werden.

Es ist natürlich auch möglich, an einer in einem Gebäude liegen¬ den Wand 2 aus Mauerwerk 10 einen Kanal 15 anzuordnen, in dem dann die Entlüftungsbohrungen 19 zum Ausströmen von Gasen, ins¬ besondere Radon, münden. Dieses ist besonders dann erforderlich, wenn in dem Gebäude tragende Wände 2 aus Mauerwerk 10 mit Hohl¬ räumen 11 aufweisenden Steinschichten vorgesehen sind. Die Ent- lüftungsbohrungen 19 können dabei auch in Querrichtung zueinander versetzt angeordnet sein. Unter unterschiedlichen Lagen ist zu verstehen, daß die Entlüftungsbohrungen 19 zum Fußboden 1 des Gebäudes in einer unterschiedlichen Höhe angeordnet sind.

In Fig. 2 ist eine weitere Ausführungsform der Einrichtung dar¬ gestellt. Hierbei wurde das Beispiel einer Innenwand gewählt, wobei natürlich auch die Anwendung an einer Außenwand möglich ist.

Der Aufbau des Fußbodens 1 entspricht dem Aufbau, wie er anhand der Fig. 1 beschrieben wurde. Dabei ist die untere und obere horizontale Begrenzungsschicht 6, welche vorzugsweise aus einer Plastfolie bestehen, in einen Schlitz 21 geführt, der ebenfalls durch ein Füllmaterial, wie Beton, nach Einbringen der Begren¬ zungsschichten 6 verschlossen ist.

In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ragen nunmehr von beiden Seiten die Begrenzungsschichten 6 horizontal in die Wand 2 hin¬ ein. Die Wand 2 besteht hierbei aus einem porenreichen Material 25, wie Leichtbeton, beispielsweise in Form von Gas- oder Schaum¬ beton. Dabei können seine Randschichten stärker verdichtet sein, oder es kann auch ein Putz aufgetragen sein.

Durch dieses Material 25 steigt das gefährliche Gas, wie Radon, durch Konvektion und auch durch Diffusion in relativ großen Mengen nach oben.

Die Einrichtung weist hierbei in einer Reihe schräg nach unten verlaufende Bohrungen 22 auf, welche in den Bereich zwischen die Begrenzungsschichten 6 führen. Über die Bohrungen 22 wird in diesen Bereich eine diffusionshemmende Dichtungsmasse, beispiels¬ weise in Form eines Wachses oder auch eines Kunstharzes, einge¬ bracht. Diese Masse dringt in die Poren ein und verschließt diese und bildet so eine Sperrschicht 24, die mit den Begrenzungs¬ schichten 6 formschlüssig verbunden ist. Es entsteht eine durchgehende Absperrung zwischen dem Sperrsystem des Fußbodens 1 und der Sperrschicht 24. Damit wird ein Aufsteigen von Radon verhindert bzw. stark reduziert.

Im oberen Bereich kann die Wand 2 entsprechend Fig. 2 in gleicher Weise wie die Wand 2 entsprechend Fig. 1 mit Entlüftungsbohrungen 19 versehen sein, über die das durch die Sperre aus der Dich¬ tungsmasse 24 und die Begrenzungsschichten noch hindurchtretende Radon vorzugsweise über einen Kanal 15 bzw. über Kanäle 15 abge¬ führt wird. Dabei können auf die Seiten der Wand 2 Isolierschich¬ ten 7 in der vorstehend beschriebenen Weise aufgebracht sein.

Eine weitere Ausführungsform, die nicht in einer Fig. dargestellt ist, besteht darin, daß bei einer Fuge im Sperrsystem des Fu߬ bodens 1, über die eine Wand 2 angeordnet ist, die Sperrschicht 12; 24 in derselben sich über die gesamte Breite der Wand 2 er¬ streckt. Damit bildet diese eine Plombe und ergibt im Sinne der erfindungsgemäßen Lösung eine durchgehende Absperrung.

Unter einem Sperrsystem im Fußboden 1 eines Gebäudes kann auch eine diffusionshemmende Betonschicht verstanden werden, die in ausreichendem Maße ein Aufsteigen von Radon verhindert.

Durch die erfindungsgemäße Einrichtung wird erreicht, daß über die Wände aus dem Baugrund, auch wenn diese porenreich sind oder zahlreiche Hohlräume aufweisen, keine gefährlichen Gase, insbe¬ sondere Radon, in die Innenräume in einer Menge austreten können, die eine gesundheitsgefährdende Konzentration derartiger Gase hervorrufen. Dieses wird dabei auch in besonders kritischen Bereichen der Räume, wie Raumecken, vermieden. Durch die erfindungsgemäße Einrichtung ist es möglich, einen ausreichenden Schutz gegen aufsteigendes Radon auch in Gebäuden zu gewähr¬ leisten, die auf stark radonhaltigem Baugrund errichtet wurden.

Ein besonders zweckmäßiger Schutz gegen das Eindringen von Radon wird dadurch erreicht, daß die Sperrschicht 12;24 in der Wand 2 aus einem Paraffin besteht. Der Einsatz von Paraffin, für eine Sperrschicht 12;24, ist unabhängig vom Aufbau und der Zusammen¬ setzung der vertikalen Wand 2 möglich. Das Paraffin kann im erwärmten Zustand in die zu sperrende Wand 2 eingebracht werden. Vorteilhaft ist es, wenn die Wand 2 selbst aufgeheizt und somit auch ausgetrocknet wird.