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Patent Searching and Data


Title:
DEVICE FOR PROTECTING BUILDINGS OR INSTALLATIONS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2005/098173
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device for protecting buildings or installations from external influences by means of wire cables that are stretched around at least part of the building or installation. According to the invention, the wire cables are subjected to a tractive force, and the ends thereof or the extensions thereof are arranged in a clamping body comprising a guide that is embodied in such a way that, when the tractive force increases, the resistance force (reaction) opposed by the clamping body grows in an essentially proportional manner.

Inventors:
EVERTZ EGON (DE)
Application Number:
PCT/DE2005/000538
Publication Date:
October 20, 2005
Filing Date:
March 24, 2005
Export Citation:
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Assignee:
EVERTZ EGON KG GMBH & CO (DE)
EVERTZ EGON (DE)
International Classes:
E04H9/04; (IPC1-7): E04H9/04
Foreign References:
DE20302249U12003-05-08
DE1015574B1957-09-12
US6487757B12002-12-03
DE2904147A11980-08-07
US20030115830A12003-06-26
US4068963A1978-01-17
DE10155174A12003-05-22
Attorney, Agent or Firm:
Vomberg, Friedhelm (Solingen, DE)
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Claims:
Schutzansprüche
1. Vorrichtung zum Schutz von Gebäuden oder Anlagen gegen äußere Einwirkungen mit um wenigstens einen Teil des Gebäudes oder der Anlage gespannten Drahtseilen, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass die Drahtseile unter Zugkraft stehen und deren Enden oder deren Verlängerungen in einem Einspannkörper (10) mit einer Führung (11 ) ange¬ ordnet sind, die derart ausgebildet ist, dass bei einer Zugkrafterhöhung die durch den Einspannkörper (10) entgegengesetzte Widerstandskraft (Reactio) im wesentlichen proportional wächst.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Führung (11 ) für das Drahtseilende (13) und/oder dessen Verlängerung eine sich in Rich¬ tung der Zugkraft (15) verjüngende, vorzugsweise konisch verjüngende Man¬ teloberfläche aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Material des Innenmantels der Führung (11 ) des Einspannkörpers (10) härter als das Material des Drahtseilendes (13) oder der Verlängerung des Drahtseilendes ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Drahtseil oder dessen Verlängerung bei einer Relativbewegung durch die Führung (11) in Richtung der Zugkraft (15) plastisch verformt wird.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Drahtseilende oder dessen Verlängerung in mehrere spitzwinklig zuein¬ ander geführte Teilseile aufgespaltet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Führung (11) für das Drahtseil oder für dessen Verlängerung aus mehre ren einzelnen winklig zueinander angeordneten Klemmbacken oder federbe¬ lasteten Rollen gebildet wird.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Drahtseilverlängerung aus einem bandförmigen Körper besteht, der vor¬ zugsweise auf eine Walze aufgewickelt ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Drahtseil oder die Drahtseilverlängerung mehrfach abgestuft oder sich stetig verbreiternd ausgebildet ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Widerstandskraft verschiedener Seile verschieden groß ist oder verschie¬ dene Seile unterschiedliche Reißfestigkeiten aufweisen.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Drahtseile (23) in der Fassaden und/oder Dachebene des Gebäudes oder der Anlage zur Verwahrung aufnehmbar sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass ein vor das Gebäude oder die Anlage gestellter Rahmen (29, 29') eine weitere Fassadenebene bildet, in der die Drahtseile zur Verwahrung aufnehm¬ bar sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass aufgesetzte oder in die Fassaden und/oder Dachebene eingelassene Profile (22) Hohlräume bilden, in denen die Drahtseile zur Verwahrung auf¬ nehmbar sind.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Einspannkörper (10), in dem das Ende eines Drahtseils (23) oder dessen Verlängerung gehalten ist, verschiebbar am Gebäude oder der Anlage befestigt ist.
14. Vorrichtung nach einem der' Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Drahtseile (23) mit aufgesetzten oder in die Fassaden und/oder Dachebene eingelassenen Profilen (24, 25, 27, 28) verbunden sind, welche dreh bzw. klapp und/oder verschiebbar sind.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Profile (24, 25, 27, 28) durch eine Dreh bzw. Klapp und/oder Schie¬ bebewegung die Drahtseile (23) aus der Verwahrung herausziehen und span¬ nen.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass alle Profile (22, 24, 25, 27, 28) und/oder Rahmen (29, 29') im Wesentli¬ chen aus Metall bestehen.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die gespannten Drahtseile (23) eine Netzstruktur bilden.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Dreh bzw. Klapp und/oder Schiebebewegungen der Profile (24, 25, 27, 28) und/oder Rahmen (29, 29') zentral steuerbar sind.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung an ein Warnsystem anschließbar ist.
Description:
Vorrichtung zum Schutz von Gebäuden oder Anlagen

Diθ Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Schutz von Gebäuden oder Anlagen ge¬ gen äußere Einwirkungen mit um wenigstens einen Teil des Gebäudes oder der An¬ lage gespannten Drahtseilen.

Die oben genannte Vorrichtung ist in der DE 101 55 174 A1 beschrieben. Zum Schutz vor äußeren Einwirkungen sollen schutzbedürftige Gebäude oder Anlagen, beispielsweise chemische Anlagen mit hochgiftigen oder hochexplosiven Stoffen, Kernkraftwerke oder bedeutende öffentliche Gebäude mit Drahtseilen in einer Stärke von mindestens 5 mm umspannt werden. Die Drahtseile sollen insbesondere einen Angriff auf ein Gebäude oder eine Anlage durch zielgerichtet gesteuerte Flugzeuge abwehren.

Es ist unstreitig, dass Drahtseile bei zielgerichtet gesteuerten Flugzeugen wie auch bei Flugzeugunglücken auf Flugzeugteile wie Schneidwerkzeuge wirken, so dass die Drahtseile bereits einen großen Teil der kinetischen Energie des auftreffenden Flug¬ zeugkörpers abfangen, der hierbei bereits partiell beschädigt oder zerstört wird. Der Aufprall des Flugzeuges auf Drahtseile führt zudem dazu, dass entsprechend dem Abstand der Drahtseile zum Gebäude unvermeidliche Explosionen früher stattfinden, so dass deren Wucht das Gebäude nur eingeschränkt erreicht. Die gespannten Seile können zwar nicht verhindern, dass Flugzeugteile auf das Gebäude fallen, jedoch ist der hierdurch angerichtete Schaden deutlich geringer im Vergleich zu dem Schaden der beim Eindringen eines Flugzeuges in das Gebäude oder eine Anlage eintritt, in¬ nerhalb der sich dann die durch das Kerosin verursachten Brände verheerend aus¬ wirken. Die Anordnung der Seile, insbesondere deren gegenseitige Abstand, der Ab¬ stand vom Gebäude und deren Stärke können den jeweilig gewünschten Schutzbe¬ dingungen angepasst bzw. auf die mit erträglichem Aufwand möglichen Nachrüstun¬ gen an einem Gebäude angepasst werden.

Voraussetzung für den Schneideffekt der Drahtseile und die damit einhergehende Schutzwirkung der Vorrichtung ist jedoch, dass die gespannten Drahtseile nicht reißen. Aus diesem Grund wird in dem genannten Dokument bereits vorgeschlagen, die Drahtseile mit elastischen Körpern, vorzugsweise Schraubenfedern zu verbinden, wodurch die Elastizität der Drahtseilabspannung verbessert wird. Allerdings ist es in der Praxis sehr schwierig, den elastischen Körper so auszuwählen, dass die Direkti¬ onskonstante, welche die Rückstellkraft bestimmt, bestmöglich ist und dass diese Direktionskonstante auch über einen längeren Zeitraum erhalten bleibt. Diese Problematik stellt sich nicht nur bei den in der eingangs genannten Druck¬ schrift beschriebenen Schutzvorrichtungen, sondern überall dort, wo auf Zug be¬ lastete Drahtseile in einer Drahtseileinspannrichtung sicher verspannt sein sollen.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Schutz von Gebäu¬ den oder Anlagen gegen äußere Einwirkungen mit um wenigstens einen Teil des Gebäudes oder der Anlage gespannten Drahtseilen zu schaffen, bei der auf einfache Weise bei Erhöhung der Zugkraft auf das Drahtseil (Actio) eine möglichst gut ange- passte Widerstandskraft (Reactio) in der Drahtseileinspannrichtung erzeugt wird.

Zur Lösung der Aufgabe wird eine Vorrichtung mit der Merkmalskombination nach Anspruch 1 vorgeschlagen, bei der erfindungsgemäß die Drahtseile unter einer Zug¬ spannung stehen und deren Enden oder deren Verlängerungen in einem Einspann¬ körper mit einer Führung angeordnet sind, die derart ausgebildet ist, dass bei einer Zugkrafterhöhung die durch den Einspannkörper entgegengesetzte Widerstandskraft (Reactio) im wesentlichen proportional wächst.

Hierzu bieten sich verschiedene Lösungsmögiichkeiten an, auf die im Folgenden im Einzelnen eingegangen wird. Zunächst ist es möglich, die (hohlrohrartige) Führung für das Drahtseilende und/oder dessen Verlängerung konisch auszubilden, so dass im unbelasteten oder nur gering belasteten Zustand der Drahtseilaußenmantel an einem Führungsinnenmantel anliegt oder im Abstand hierzu liegt. Durch die Zugbe¬ lastung wird das Drahtseil in einen sich verjüngenden Konus hereingezogen, wobei zunächst zusätzliche Reibungskräfte und später Verformungskräfte wirksam werden. Diese Lösung kann rein geometrisch durch die Seilkonstruktion bzw. die Führung geschaffen werden, unter Umständen jedoch auch mechanisch, indem über einen Wirkmechanismus, der beispielsweise über einen Wegmesser gesteuert wird, der Führungsinnenmantel verjüngt bzw. verkleinert wird. Entsprechendes gilt auch für mit den Drahtseilenden verbundene Verlängerungen, die andere wie z. B. bandartige Körperformen besitzen können.

Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann das Material des Innenman¬ tels der Führung für das Drahtseil oder für dessen Verlängerung härter als das Mate¬ rial des Drahtseilendes bzw. der Verlängerung gewählt werden, so dass bei einem Einziehen des Drahtseilendes oder der Verlängerung in die sich verjüngende Füh¬ rung das Drahtseil oder dessen Verlängerung zu einem kleineren Außendurchmes¬ ser verformt werden muss. Vorzugsweise sind die betreffenden Durchmesser so ab¬ gestimmt, dass das Drahtseil oder dessen Verlängerung bei einer Relativbewegung durch die Führung in Richtung der Zugkraft plastisch verformt wird.

Grundsätzlich ist es auch möglich, das Drahtseilende in mehrere spitzwinklig zuein¬ ander geführte Teilseile aufzuspalten, die jeweils im Abstand voneinander gehalten sind, so dass der konische Endabschnitt des Drahtseiles durch diese Drahtseilenden gebildet wird.

Die Führung des Einspannkörpers kann aus einem rundum geschlossenen koni¬ schen Rohr oder aus winklig zueinander angeordneten Klemmbacken oder auch fe¬ derbelasteten Rollen bestehen.

Das Drahtseilende und/oder dessen Verlängerung kann bzw. können auch mehrfach zu jeweils größeren Durchmessern hin abgestuft ausgebildet sein, so dass das Drahtseil bei einer Zugkrafteinwirkung ruckartig nachgibt. Bei einer (stufenlosen) ste¬ tigen Verbreiterung des Durchmessers des Drahtseilendes oder der Verlängerung wächst abhängig vom Material und dem Verformungsgrad der Werkstoffe die Wider¬ standskraft im Wesentlichen proportional der Durchmesserverbreiterung. Vergleich¬ bar ist die erfindungsgemäße Konstruktion mit einem Ziehstein, durch den ein durchmesserdickeres Material unter einer Durchmesserverringerung gezogen wird. Grundsätzlich sollte der Widerstand, der durch die bei der Verformung wirksamen Kräfte bestimmt wird, für alle Seile, die zum Schutz eines Gebäudes oder einer An¬ lage dienen, gleich sein. In Sonderfällen ist es allerdings auch möglich, bei verschie¬ denen Seilen verschiedene Widerstandskräfte vorzusehen, bis hin zu der Ausge¬ staltung, dass eines oder mehrere Seile schneller, d. h. bei geringerer Belastung, reißen als andere Seile. Wird diese unterschiedliche Widerstandskraft bzw. der Seil- riss gesteuert herbeigeführt, kann unter Umständen die Flugbahn des auftreffenden Flugzeuges geändert werden.

Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist es weiterhin möglich, mehrere Seile mit einem blechartigen Streifen zu verbinden, der in einer Einspannvorrichtung gehalten ist und dessen Breite mit wachsendem Abstand von dem Anschlussende zum Seil zunimmt. Gegebenenfalls kann der Blechkörper auch aufgewickelt sein. Bei einer Zugbelastung durch das bzw. die befestigten Seile eine Relativbewegung der Seile in Richtung der wirksamen Kraft nur durch plastische Verformung der Bleche möglich ist.

Zur Erhöhung der Schneidwirkung wird weiterhin vorgeschlagen, die Oberfläche der Drahtseile zumindest in Teilbereichen mit einer heißverpressten Schleifschneid¬ masse zu beschichten oder das Drahtseil mit Haken oder ähnlichen Reiß- bzw. Schneidwerkzeugen auszustatten. Alternativ können die Drahtseile auch einen ova¬ len bzw. blattförmigen Querschnitt aufweisen, vergleichbar mit der Schneide eines Messers. Entsprechend einer Messerschneide kann die Drahtseil-Schneidkante auch mit einem Wellenschliff versehen werden, um die Schneidwirkung zu optimieren. Der Erfindungsgedanke schließt auch die Möglichkeit mit ein, die Drahtseile unter eine Hochspannung zu setzen und/oder Sprengkörper hieran anzubringen, um eine größtmögliche zerstörerische Wirkung auf einen angreifenden Flugzeugkörper zu erzielen. Denn je größer die Zerstörung des Flugzeugkörpers außerhalb des Gebäu¬ des oder der Anlage ist, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Flug¬ zeugkörper und mit dem Flugzeugkörper das hochgefährliche Kerosin in das Ge¬ bäude oder in die Anlage gelangen. Die von dem Kerosin ausgehende Gefahr be¬ steht darin, dass es sich entzündet und sich das Feuer im Gebäude oder der Anlage ausbreitet. Erst die Auswirkungen des Feuers und der damit einhergehenden Hitze- entwicklung auf das Tragwerk haben beispielsweise zum Zusammensturz der beiden Türme des World Trade geführt.

Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind die Drahtseile in der Fassa¬ den- und/oder Dachebene des Gebäudes oder der Anlage zur Verwahrung auf¬ nehmbar.

Die Verwahrung der Drahtseile in der Fassaden- und/oder Dachebene des zu schüt¬ zenden Gebäudes oder der zu schützenden Anlage entzieht die Vorrichtung nicht nur den Blicken des Betrachters, sondern dient zudem der sicheren Aufbewahrung der Drahtseile für die Zeit, in der das Gebäude oder die Anlage keines Schutzes gegen äußere Einwirkungen bedarf. Somit wird vermieden, dass die Vorrichtung selber bei dauerhaft aufgespannten Drahtseilen durch äußere Einwirkungen -beabsichtigt oder unbeabsichtigt- beschädigt wird.

Zur Verwahrung werden die Drahtseile vorzugsweise von Profilen aufgenommen, die in die Fassaden- und/oder Dachebene eingelassen oder, beispielsweise beim Nach¬ rüsten eines bestehenden Gebäudes oder einer bestehenden Anlage, nachträglich auf die Fassaden- und/oder Dachebene aufgesetzt werden. Diese Profile bilden ein¬ zeln oder gemeinsam mit der Fassadenkonstruktion einen Hohlraum. Zum Spannen werden die Drahtseile aus dem Hohlraum herausgezogen.

Die in die Fassaden- und/oder Dachebene eingelassenen oder aufgesetzten Profile zur Aufnahme der Drahtseile werden in die Fassaden- bzw. Dachgestaltung einbe¬ zogen bzw. auf die vorhandene Gestaltung abgestimmt, so dass sie als Bestandteil der Fassaden- bzw. Dachkonstruktion wahrgenommen und nicht als störend emp¬ funden werden. Eine Beeinträchtigung des Erscheinungsbildes des Gebäudes oder der Anlage ist insbesondere bei öffentlichen Gebäuden oder Anlage, die zugleich repräsentativen Zwecken dienen, nicht erwünscht. Darüber hinaus kann die erfindungsgemäße Vorrichtung bewusst als gestalterisches Element eingesetzt werden. Nach einer Ausführungsform der Schutzvorrichtung ist der Einspannkörper, in dem das Ende eines Drahtseils oder dessen Verlängerung gehalten ist, verschiebbar am Gebäude oder der Anlage befestigt ist. Ferner können sternförmig um das Gebäude oder die Anlage angeordnete Schienen in den Boden eingelassen sein, in denen der Einspannkörper bzw. ein verschiebbarer Schuh zur Aufnahme des Einspannkörpers bewegt werden kann. Die Bewegung des Einspannkörpers bzw. des Schuhs in der Schiene vom Gebäude oder der Anlage weg, während die oberen Enden der Drahtseile am oberen Abschluss der Fassade, am Dach oder an einem darauf aufsit¬ zenden zentralen Mast befestigt sind, bewirkt, dass die Drahtseile aus ihrer Auf¬ nahme herausgezogen und gespannt werden. Für den Fall, dass ein Drahtseil reißen sollte, liegen in der Aufnahme mehrere Seile nebeneinander, die nacheinander spannbar sind, so dass der Spannvorgang wiederholbar und die Vorrichtung erneut funktionsbereit ist. Der Schuh kann hierfür mit einer Fangeinrichtung ausgestattet sein, ähnlich dem Fangseil eines Flugzeugträgers, so dass dieser bei Beschädigung des gespannten Seils zurückfährt, das nachfolgende Seil fängt, herauszieht und spannt.

Nach einer bevorzugten Ausbildung der Vorrichtung sind die Drahtseile mit Profilen verbunden, die ebenfalls im Fassaden- und/oder Dachbereich angeordnet und dreh- bzw. klapp- und/oder verschiebbar sind, so dass durch eine entsprechende Bewe¬ gung der Profile die Drahtseile aus der Verwahrung gezogen und aufgespannt wer¬ den. Gemäß dieser Ausführungsform kann auf eine Anordnung der Drahtseile und/oder Profile in Bodennähe verzichtet werden, so dass umliegende Er- schließungs- und Verkehrsflächen weiterhin genutzt werden können. Zudem wird verhindert, dass sich Personen an bodennahen, abgespannten Drahtseilen verlet¬ zen.

Eine Weiterbildung der Erfindung sieht eine Rahmenkonstruktion vor, die als eine weitere Fassadenebene vor die ursprüngliche Fassade gesetzt wird. Die Rahmen¬ konstruktion ist über Bodenschienen dreh- und/oder verschiebbar gelagert, so dass die Position des Rahmens in Bezug auf das Gebäude oder die Anlage veränderbar ist, beispielsweise um den Abstand des Rahmens zum Gebäude oder zur Anlage zu vergrößern oder den Rahmen um das Gebäude zu drehen. Die Drahtseile werden innerhalb des Rahmens verwahrt und bei Bedarf gleich einem Vorhang aus dem Rahmen heraus gezogen und gespannt. Die Drahtseile sind horizontal und/oder ver¬ tikal und/oder diagonal bzw. in einem beliebigen Winkel angeordnet; so dass auch Netzstrukturen ausführbar sind.

Der vor die Fassade gestellte Rahmen kann darüber hinaus weitere Funktionen erfül¬ len. Er kann Verschattungselemente aufnehmen und/oder Strahler, mit denen das Gebäude oder die Anlage in der Dunkelheit angestrahlt werden. Der Rahmen ist als ein architektonisches Element einsetzbar und sollte konzeptionell in die Planung eines neu zu errichtenden Gebäudes oder einer Anlage einbezogen werden. Aber auch ein bereits bestehendes Gebäude kann durch einen nachträglich davor ge¬ stellten Rahmen eine Aufwertung erfahren.

Vorteilhafterweise besitzt die Vorrichtung eine zentrale Steuerung und welche an ein Warnsystem angeschlossen. Bei einer Gefahrenwarnung wird die Vorrichtung manu¬ ell oder automatisch aktiviert, wobei die Drahtseile aus den Aufnahmen herausgezo¬ gen und aufgespannt werden. Während der dabei ausgeführten Dreh- bzw. Klapp- und/oder Schiebebewegungen der Profile, an denen die Drahtseile befestigt sind, wird ein Alarm ausgelöst, so dass anwesende Personen, insbesondere Personen, die sich eventuell im Bewegungsraum der Vorrichtung aufhalten, hierauf aufmerksam gemacht werden und sich rechtzeitig entfernen können.

Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind in den folgenden Zeichnungen dargestellt. Diese zeigen:

Fig. 1 eine schematische Darstellung eines in der Führung eines Einspannkörpers gehaltenen Drahtseilendes Fig. 2 ein schematisch dargestelltes Gebäude mit ausfahr- und klappbaren Profilen im Dachbereich Fig. 3 ein schematisch dargestelltes Gebäude mit klappbaren Profilen im Dachbereich Fig. 4 ein schematisch dargestelltes Gebäude mit fächerartig aufklappbaren Profilen im Dachbereich Fig. 5 ein schematisch dargestelltes Gebäude mit verschieb- und aufklappba¬ ren Profilen im Fassadenbereich Fig. 6 ein schematisch dargestelltes Gebäude mit einer drehbaren bzw. ver¬ schiebbaren, der Fassade vorgestellten Rahmenkonstruktion Fig. 7 Fassade vorgestellten Rahmenkonstruktion

Die in Fig. 1 dargestellte Einspannvorrichtung 10 besitzt eine Führung 11 mit einem konischen Innenmantel. Das Drahtseil besitzt einen durchmesserkleinen Teilbe¬ reich 12, einen Mittelbereich 13 mit einer konischen Erweiterung sowie einen zylin¬ drischen Endbereich 14. Wird das Drahtseil über bestehende Zugkräfte in Richtung des Pfeils 15 bewegt, schiebt sich die konische Außenmantelfläche 16 des mittleren Bereiches 13 auf die konische Innenmantelfläche 11 der Führung, wonach ein Wei- terbewegen des Drahtseils in Richtung des Pfeils 15 nur möglich wird, wenn das Drahtseil plastisch zu kleineren Durchmessern verformt wird. Mit der erfindungsge¬ mäßen Drahtseileinspannung wird zum einen eine relativ feste, unnachgiebige Ein¬ spannung gewährleistet, die jedoch bei einer erheblichen Zugkrafterhöhung noch hinreichend nachgiebig ist, um ein Reißen des Seils, wie bei einer völlig starren Ein¬ spannung, zu vermeiden. Andererseits ist diese Einspannung auch nicht zu nachgie¬ big, wie dies bei einer Federeinspannung der Fall wäre bzw. wie dies sich im Benut¬ zungsfall auf Dauer einstellen kann. Insbesondere hat die vorliegende Drahtseilein¬ spannvorrichtung den Vorteil, dass unerwünschte Schwingungen, wie sie bei Federn auftreten können, von vornherein vermieden sind.

In alternativen Ausführungsformen können die Übergänge der Außenmantelfläche 16 auch stufenförmig ausgebildet sein. Die Einspannvorrichtung 10 kann aus festste¬ henden oder im Abstand veränderlichen Backen bestehen. Das Drahtseilende kann gegebenenfalls mit einer Verlängerung, die auch bandförmig ausgebildet sein kann, verbunden sein, wobei diese Verlängerung entsprechend über eine Einspannvor¬ richtung 10 verformbare Bereiche aufweist. Das in Figur 2 schematisch dargestellte Gebäude 21 besitzt senkrecht verlaufende in die Fassade integrierte Aufnahmeprofile 22 zur Verwahrung der Drahtseile. Die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist beispielhaft an einem ge¬ spannten Drahtseil 23 dargestellt. Zum Spannen des Drahtseils 23 wird ein in der Dachebene angeordnetes Profil 24, an dem das obere Ende des Drahtseiles 23 be¬ festigt ist, in Richtung des Pfeiles a ausgefahren und in Richtung des Pfeiles b nach oben geklappt. Die Bewegung des Profils 24 zieht das Drahtseil 23 aus der Auf¬ nahme und spannt es. Das untere Ende des Drahtseiles 23 wird in der Aufnahme verschiebbar gehalten und bewegt sich in Richtung des Pfeiles c.

Figur 3 zeigt eine Variante der Vorrichtung aus Figur 2. Anstelle des ausfahrbaren Profils stützen sich klappbare Profile 25 gegen einen zentralen Mast 26 ab und bil¬ den ein kegelförmiges Dach. Wobei sich die Kegelform hier aus der Grundform des Gebäudes ergibt, die jedoch nicht zwangsläufig ein Kreis sein muss. Zum Spannen des Drahtseils 23 wird das Profil 25 von der Mastspitze weg nach außen in Richtung des Pfeiles d geklappt. Das Drahtseil 23, das mit dem freien Ende des Profils 25 ver¬ bunden ist, wird mitgeführt. Dabei verschiebt sich der Fußpunkt des Drahtseiles 23 wie bei der Ausbildung nach Figur 2 in Richtung des Pfeiles c. Das obere Ende des Drahtseils 23 ist mit der Spitze des Mastes 26 verbunden. Um dem Drahtseil zusätz¬ liche Länge zu geben, kann das obere Ende des Drahtseils 23 auch in dem Mast 26 verwahrt und zum Spannen herausgezogen werden.

In Figur 4 ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung dargestellt, die aus ineinander lie¬ genden Profilen 27 besteht, die in der Dachebene angeordnet und zum Spannen des Drahtseils 23 fächerartig in Richtung des Pfeiles e aufklappbar sind. Beim Aufklap¬ pen wird das Drahtseil 23 mitgeführt und aus der Verwahrung in der Dachebene ge¬ zogen.

Bei der Ausbildung nach Figur 5 werden die Drahtseile wiederum in der Fassaden¬ ebene verwahrt. Dort sind ebenfalls in Richtung des Pfeiles f verschiebbare und zugleich in Richtung des Pfeiles g aufklappbare Profile 28 angeordnet. An den freien Enden der klappbaren Schenkel der Profile 28 sind die Drahtseile 23 befestigt, so dass sie bei der Klappbewegung der Profile 28 mitgeführt und gespannt werden. In der Darstellung ist links die Verschiebung, rechts das Aufklappen der Profile 28 dargestellt.

Alternativ zu den vorgenannten Ausbildungen zeigen Figur 6 und 7 eine vor die Fas¬ sade gestellte Rahmenkonstruktion 29 bzw. 29', deren Position in Bezug auf das Gebäude veränderbar ist. Figur 6 zeigt einen Rahmen 29, der zu dem Gebäude 21 beabstandet ist. In einem Seitenteil des Rahmens 29 werden die Drahtseile 23 verwahrt. Die Enden der Drahtseile, hier die unteren und oberen Enden, werden im Rahmen 29 verschiebbar gehalten, so dass die Drahtseile 23 gleich einem Vorhang aus der Verwahrung in Richtung des Pfeiles i gezogen werden können. Der Rahmen29 kann über Schie¬ nen 20, die im Boden eingelassen sind, verschoben bzw. um das Gebäude 21 ge¬ dreht werden (siehe Pfeil h). Gleich einem Schutzschild kann der Rahmen 29 so po¬ sitioniert werden, dass lediglich ein bestimmter Bereich des Gebäudes geschützt ist.

In Figur 7 besitzt das Gebäude 21 eine rechteckige Grundform. Das Gebäude könnte jedoch auch jede andere Form besitzen. Der Rahmen 29' wird über im Boden ein¬ gelassene Schienen 20 von dem Gebäude 21 weg in Richtung des Pfeiles j bewegt. Dadurch vergrößert sich der Abstand des Rahmens 29' zum Gebäude 21. Die Drahtseile 23 werden wie bei der Ausbildung nach Figur 6 in einem Seitenteil des Rahmens 29' verwahrt und bei Bedarf herausgezogen.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist weder an eine bestimmte Grundform eines Gebäudes oder einer Anlage gebunden, noch an eine bestimmte Fassaden- oder Dachkonstruktion. Daher kann die Vorrichtung auch nachträglich an ein bestehendes Gebäude oder eine bestehende Anlage angebracht werden. Zudem sind alle darge¬ stellten Ausführungsformen kombinierbar, so dass bei besonders hohen Gebäuden beispielsweise eine Kombination der Ausbildungen nach Figur 4 und 5 als Schutzvor¬ richtung sinnvoll erscheinen kann. Dach- und oberer Fassadenbereich werden durch die Vorrichtung nach Figur 4 und der darunter liegende Bereich durch die Vorrichtung nach Figur 5 geschützt.