MARAZZI MARCELLO (IT)
WEHMEYER WOLFGANG (DE)
FRESENIUS MEDICAL CARE ITALIA S P A (IT)
US20060004606A1 | 2006-01-05 | |||
US20040267575A1 | 2004-12-30 | |||
US20090281825A1 | 2009-11-12 | |||
US5656153A | 1997-08-12 |
Ansprüche 1. Vorrichtung (1), konfiguriert zum Quantifizieren und zum Darstellen eines Zeitpuffers oder einer Eilbedürftigkeit wenigstens eines Patienten (3) bei einer Blutbehandlungssitzung, wobei die Vorrichtung (1) aufweist : eine Einrichtung (7) zum Einlesen einer Behandlungsdauer (15); eine Einrichtung (9) zum wenigstens einmaligen Einlesen eines angestrebten Endzeitpunkts (11) der Blutbehandlungssitzung; eine Einrichtung (17) zum wenigstens einmaligen Berechnen oder Ermitteln oder Klassifizieren des Zeitpuffers oder der Eilbedürftigkeit, basierend wenigstens auf der aktuellen Zeit, der Behandlungsdauer (15) und dem Endzeitpunkt (11); und eine Einrichtung (19) zum wenigstens einmaligen Ausgeben eines Signals, welches den Zeitpuffer oder die Eilbedürftigkeit angibt oder hierfür codiert. 2. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1, welche aufweist: eine Einrichtung konfiguriert zum Bestimmen des Zeitpuffers oder des Beginns der Blutbehandlungssitzung unter Berücksichtigung der Gesamtdauer von weiteren, zur Durchführung der Blutbehandlung oder der Blutbehandlungssitzung erforderlichen Schritten, während welcher keine Behandlung des Bluts erfolgt, oder zum Korrigieren des Signals, welches den Zeitpuffers oder die Eilbedürftigkeit angibt oder hierfür codiert um die zur Durchführung der weiteren Schritte erforderliche Zeit. Vorrichtung (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, welche aufweist: eine Einrichtung konfiguriert zum Einlesen einer dem Patienten (3) verschriebenen Gesamtbehandlungsdauer, welche über eine vorbestimmte Anzahl aufeinander folgender Behandlungssitzungen verteilt wurde; eine Einrichtung konfiguriert zum Aufsummieren der Dauern (15), während welcher der Patient (3) bei vorangegangenen Behandlungssitzungen tatsächlich behandelt wurde; und eine Einrichtung zum Festlegen oder Abändern der eingelesenen Behandlungsdauer (15) der anstehenden Blutbehandlungssitzung unter Berücksichtigung der eingelesenen Gesamtbehandlungsdauer und der aufsummierten Dauern, während welcher der Patient (3) tatsächlich behandelt wurde. Vorrichtung (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, welche eine Einrichtung aufweist, welche konfiguriert ist zum Eingeben einer gegenüber der eingelesenen Behandlungsdauer (15) verkürzten oder verlängerten Behandlungsdauer, wobei die Vorrichtung (1) konfiguriert ist zum Berechnen oder Ermitteln oder Klassifizieren des Zeitpuffers oder der Eilbedürftigkeit, basierend wenigstens auf der aktuellen Zeit, der verkürzten oder verlängerten Behandlungsdauer (15) und dem Endzeitpunkt (11) . Vorrichtung (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, welche aufweist: eine Einrichtung zum mehrfachen Abfragen oder Identifizieren eines Fortgangs der Behandlung des Patienten (3) mittels einer Abfrageeinrichtung während der Behandlungssitzung durch Auslesen oder Identifizieren von durch die Behandlungsvorrichtung (2) vorgenommenen oder initiierten Unterbrechungen der Behandlung des Patienten (3) ; eine Einrichtung zum Ermitteln der GesamtZeitdauer der identifizierten Unterbrechungen der Behandlung mittels der Abfrageeinrichtung; und eine Einrichtung konfiguriert zum Berechnen oder Ermitteln oder Klassifizieren des Zeitpuffers oder der Eilbedürftigkeit, basierend wenigstens auf der aktuellen Zeit, der Behandlungsdauer (15) , der Gesamtzeitdauer der identifizierten Unterbrechungen und des Endzeitpunkts (11). Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, mit einer Einrichtung konfiguriert zum Vergleichen von Zeitpuffern oder Eilbedürftigkeiten von mehreren Patienten miteinander und zum Festlegen einer Behandlungsreihenfolge zwischen diesen Patienten (3) aufgrund des Ergebnisses des Vergleichs. Blutbehandlungsvorrichtung (2), welche wenigstens eine Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6 aufweist oder hiermit in Signalkommunikation verbunden ist . Verfahren zum Quantifizieren und Darstellen des Zeitpuffers wenigstens eines Patienten (3) bei einer Blutbehandlungssitzung, wobei das Verfahren mittels einer entsprechend konfigurierten Vorrichtung (1) ausgeführt wird, wobei das Verfahren die Schritte umfasst : - Einlesen (S100) einer Behandlungsdauer (15) mittels der Vorrichtung (1); - wenigstens einmaliges Einlesen (S200) eines Endzeitpunkts (11) der Blutbehandlungssitzung mittels der Vorrichtung (1); - wenigstens einmaliges Berechnen (S300), Ermitteln oder Klassifizieren eines Zeitpuffers oder einer Eilbedürftigkeit durch die Vorrichtung (1), basierend auf der aktuellen Zeit, der Behandlungsdauer (15) und dem Endzeitpunkt (11); und - wenigstens einmaliges Ausgeben (S400) eines Signals, welches den Zeitpuffer oder die Eilbedürftigkeit angibt oder hierfür codiert . Verfahren nach Anspruch 8, wobei der Beginn der Blutbehandlungssitzung unter Berücksichtigung der für weitere, zur Durchführung der Blutbehandlung erforderliche Schritte, bestimmt wird, oder wobei der Zeitpuffer, die Eilbedürftigkeit oder das Signal, welc diese angibt, um die zur Durchführung der weiteren Schritte erforderliche Zeit korrigiert wird. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 9, mit den Schritten : Einlesen einer dem Patienten (3) verschriebene Gesamtbehandlungsdauer , welche über eine vorbestimmte Anzahl aufeinander folgender Behandlungssitzungen verteilt wurde; Aufsummieren der Dauern (15), während welcher der Patient (3) bei vorangegangenen Behandlungssitzungen tatsächlich behandelt, wurde; und Festlegen oder Abändern der eingelesenen Behandlungsdauer (15) der anstehenden Blutbehandlungssitzung unter Berücksichtigung der eingelesenen Gesamtbehandlungsdauer und der aufsummierten Dauern, während welcher der Patient (3) tatsächlich behandelt wurde. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 10, wobei der Endzeitpunkt (11) und/oder die Behandlungsdauer (15) aufgrund oder bei Erkennen eines Zeitpuffers, welcher unter eine vorgegebenen Schwellenwert fällt, durch die Vorrichtung (1) neu festgelegt wird. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 11, wobei die Behandlungsdauer durch die Vorrichtung (1) aufgrund eines Zeitpuffers, welcher über einen vorgegebenen Schwellenwert fällt, oder aufgrund einer als gering klassifizierten Eilbedürftigkeit verlängert wird. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 12, mit den weiteren Schritten: mehrfaches Abfragen oder Identifizieren eines Fortgangs der Behandlung des Patienten (3) mittels einer Abfrageeinrichtung der Vorrichtung (1) während der Behandlungssitzung durch Auslesen oder Identifizieren von durch die Behandlungsvorrichtun vorgenommenen oder initiierten Unterbrechungen der Behandlung des Patienten (3); Ermitteln der GesamtZeitdauer der identifizierten Unterbrechungen der Behandlung mittels der Abfrageeinrichtung; und wenigstens einmaliges Berechnen oder Ermitteln ode Klassifizieren des Zeitpuffers oder der Eilbedürftigkeit, basierend wenigstens auf der aktuellen Zeit, der Behandlungsdauer (15), der Gesamtdauer der identifizierten Unterbrechungen un dem Endzeitpunkt (11). Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 13, wobei die Zeitpuffer von mehreren Patienten durch die Vorrichtung (1) miteinander verglichen werden und durch die Vorrichtung (1) eine Behandlungsreihenfolge dieser Patienten (3) aufgrund des Ergebnisses des Vergleichs festgelegt wird. Computerprogramm, das direkt in den internen Speicher eines digitalen Computers geladen werden kann und Softwarecodeabschnitte umfasst, mit denen die Schritte des Verfahrens gemäß einem der Ansprüche 8 bis 14 ausgeführt werden, wenn das Computerprogramm auf einem Computer läuft. Computerprogrammprodukt, das in einem Computer einsetzbaren Träger gespeichert ist, umfassend computerlesbare Programmmittel, mit denen ein Computer das Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 14 ausführen kann. Digitales Speichermedium mit elektrisch auslesbaren Steuersignalen, die derart mit einem programmierbaren Computersystem oder Computer zusammenwirken können, das die Schritte eines Verfahrens gemäß einem der Ansprüche 8 bis 14 veranlasst werden. |
Vorrichtung zum Quantifizieren und Darstellen eines Zeitpuffers eines Patienten, Blutbehandlungsvorrichtung und
Verfahren
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum
Quantifizieren und zum Darstellen eines Zeitpuffers eines Patienten gemäß Anspruch 1. Sie betrifft ferner eine
Blutbehandlungsvorrichtung gemäß Anspruch 7, ein Verfahren zum Quantifizieren und Darstellen eines Zeitpuffers gemäß Anspruch 8, ein Computerprogramm gemäß Anspruch 15, ein
Computerprogramm-Produkt gemäß Anspruch 16 und ein digitales Speichermedium gemäß Anspruch 17.
Aus der Praxis sind Blutbehandlungszentren wie Dialysezentren bekannt, in welchen täglich mit einer begrenzten Anzahl von Behandlungsvorrichtungen, wie etwa Dialysemaschinen, eine Vielzahl von Patienten behandelt werden. In vielen dieser Zentren ist es dabei erforderlich, die Patienten im
Mehrschichtbetrieb zur Behandlung einzubestellen . Zum
Erzielen eines reibungslosen Betriebs eines solchen Zentrums bei gleichzeitig bestmöglicher Behandlung jedes Patienten ist es wichtig, bestimmte Zeiten wie den geplanten Schichtwechsel oder das geplante Ende der anstehenden Behandlungssitzung möglichst einzuhalten. Das Einhalten dieser Zeiten kann ferner zum Einsparen von Kosten etwa für wartende (Sammel-) . Taxis beitragen. Zum Einhalten dieser Zeiten ist es
erforderlich, die individuelle Eile (welche auch über einen „Zeitpuffer" ausgedrückt werden kann) , mit der ein konkreter, eben im Behandlungszentrum eingetroffener Patient mit der anstehenden Behandlung beginnen muss, zu kennen. Es kann auch erforderlich sein, zu wissen, wie eilig. die
BESTÄTIGUNGSKOPIE Behandlungssitzung dieses Patienten zu beginnen ist angesichts der Eile weiterer Patienten, die ebenfalls auf ihren Behandlungsbeginn warten und ebenfalls vom
medizinischen Personal zur Behandlung vorbereitet werden müssen (etwa durch das Legen eines Zugangs, durch Messung des Körpergewichts, usw. ) . Nicht alle Informationen, die zum Erkennen der individuellen Eile erforderlich sind, sind dem medizinischen Personal bekannt.
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine
Vorrichtung zum Quantifizieren und Darstellen eines
Zeitpuffers vorzuschlagen. Ferner soll eine
Blutbehandlungsvorrichtung und ein Verfahren angegeben werden. Zudem soll ein Computerprogramm, ein
Computerprogramm-Produkt und ein digitales Speichermedium vorgeschlagen werden.
Die erfindungsgemäße Aufgabe wird durch eine Einrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Sie wird ferner durch eine Blutbehandlungsvorrichtung mit den Merkmalen des
Anspruchs 7, ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 8, ein Computerprogramm mit den Merkmalen des Anspruchs 15, ein Computerprogramm-Produkt mit den Merkmalen des Anspruchs 16 und ein digitales Speichermedium mit den Merkmalen des
Anspruchs 17 gelöst.
Erfindungsgemäß wird somit eine Vorrichtung vorgeschlagen, welche konfiguriert ist zum Quantifizieren oder Ermitteln und zum Darstellen eines Zeitpuffers oder einer Eilbedürftigkeit wenigstens eines Patienten vor und/oder während einer
BlutbehandlungsSitzung . Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist wenigstens eine
Einrichtung zum Einlesen (das Einlesen kann hierin in einigen erfindungsgemäßen Ausführungsformen auch als ein Auslesen verstanden werden) einer - in aller Regel vom Arzt
verschriebenen und/oder einer angestrebten - Behandlungsdauer in die erfindungsgemäße Vorrichtung auf. Die Behandlungsdauer gibt an, über welche Zeit der Patient oder sein Blut während der betrachteten Blutbehandlungssitzung behandelt werden soll.
Das Einlesen der Behandlungsdauer kann beispielsweise aus einer Patientenkarte oder einer Datenbank mit entsprechenden Speicherinhalten eingelesen werden. Unter einem Einlesen kann erfindungsgemäß beispielsweise auch ein Übertragen von einer manuell eingegebenen Behandlungsdauer zwischen einem ersten und einem zweiten Bereich mittels der erfindungsgemäßen
Vorrichtung verstanden werden.
Unter einer Behandlungsdauer kann erfindungsgemäß eine Netto- Behandlungsdauer oder eine reine Behandlungsdauer des
Patienten verstanden werden, zu welcher die Dauer von
Aufrüst- und Abrüsttätigkeiten, sowie Ruhe- oder Pausenzeiten der Behandlungsvorrichtung, während welcher eine
Blutreinigung nicht erfolgt oder nicht voranschreitet, nicht zählen. Die Behandlungsdauer kann beispielsweise der vom Arzt vorgegebenen oder verschriebenen Behandlungsdauer
entsprechen. Die Behandlungsdauer kann beispielsweise jene Dauer (beispielsweise in Minuten gerechnet) sein, während welcher die Behandlungsvorrichtung effektiv oder medizinisch wirksam in der von zur Blutreinigung vorgesehenen Weise auf das Blut einwirkt. Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist ferner wenigstens eine Einrichtung auf zum wenigstens einmaligen Einlesen eines - beispielsweise vom medizinische Personal vorgesehenen oder angestrebten - Endzeitpunkts der Blutbehandlungssitzung in die erfindungsgemäße Vorrichtung.
Unter einem Endzeitpunkt der Blutbehandlungssitzung kann erfindungsgemäß ein Wunsch-Endzeitpunkt für die
Blutbehandlungssitzung zu verstehen sein. Der Wunsch- Endzeitpunkt kann vom medizinischen Personal oder vom
Patienten oder durch äußere Umstände vorgegeben sein. Der Endzeitpunkt kann beispielsweise durch ein Schichtende bei der Betreuung von Patienten in Schichten, durch einen sich an die Blutbehandlungssitzung anschließenden Termin des
Patienten, durch ein für einen bestimmten Zeitpunkt
bestelltes ( Sammel- ) Taxi oder andere Fristen oder Termine bestimmt sein.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist des Weiteren
wenigstens eine Einrichtung zum wenigstens einmaligen
Berechnen oder Ermitteln oder Klassifizieren eines
patientenindividuellen Zeitpuffers oder einer
patientenindividuellen Eilbedürftigkeit auf. Der Zeitpuffer oder die Eilbedürftigkeit wird basierend wenigstens oder ausschließlich auf Basis der aktuellen Uhrzeit, welche dem frühest möglichen StartZeitpunkt der Behandlungssitzung entspricht, der Behandlungsdauer und dem Endzeitpunkt
ermittelt oder berechnet.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist schließlich wenigstens eine Einrichtung auf zum wenigstens einmaligen Ausgeben oder Anzeigen eines Signals, welches den Zeitpuffer angibt oder die Eilbedürftigkeit oder hierfür codiert. Unter einem Zeitpuffer ist erfindungsgemäß eine Angabe darüber zu verstehen, wie viel Zeit dem Patienten oder dem betreuenden medizinischen Personal verbleibt, um mit der Behandlung (im Sinne der Behandlungsdauer) des Patienten zu beginnen, derart, dass der Patient bis zum (angestrebten' und eingelesenen) Endzeitpunkt über eine Zeitspanne behandelt wurde, welche der (angestrebten und eingelesenen)
Behandlungsdauer entspricht. Ergibt die Berechnung des
Zeitpuffers, dass noch eine gewisse Zeit verstreichen darf, bis mit der Behandlung angefangen werden muss und die
Behandlung mit der verschriebenen Behandlungsdauer des
Patienten trotzdem noch immer bis zum Endzeitpunkt erfolgen kann, so kann man von einem positiven Zeitpuffer sprechen. In diesem Fall besteht keine (besondere) Eile, mit der
Behandlung zu beginnen.
Ergibt die Berechnung hingegen, dass es angesichts der aktuellen (Uhr-) Zeit nicht mehr möglich ist, dem Patienten bis zum Endzeitpunkt eine Behandlung mit der gewünschten Behandlungsdauer angedeihen zu lassen, so kann man von einem negativen Zeitpuffer sprechen. Der Begriff Zeitpuffer, wie er hierin verwendet wird, umfasst somit sowohl einen
Zeitüberschuss (positiver Zeitpuffer) als auch einen
Zeitmangel (negativer Zeitpuffer) . Im letzteren Fall besteht für den Fall, dass der Patient am Behandlungstag eine
Behandlung im Umfang. der gesamte Behandlungsdauer (wie vorstehend definiert) erhalten muss, große Eile mit dem
Beginn der Behandlung zu beginnen. Andernfalls verzögert sich die Behandlung noch weiter über den Endzeitpunkt hinaus, das Taxi muss noch länger warten, der sich anschließende Termin oder der Beginn der an derselben Behandlungsvorrichtung geplanten Behandlung des nächsten Patienten verschiebt sich, usw. Der Patient liegt bei einem negativen Zeitpuffer, kurz gesprochen, hinter dem Zeitplan.
Dabei ist die Einschätzung, ob ein Zeitpuffer positiv oder negativ ist, und/oder ob eine Eilbedürftigkeit hoch oder niedrig ist, und/oder wie eine eventuell vorgenommene
Klassifizierung vorgenommen wird, ebenso festlegbar, wie das Signal, mit welchem der Zeitpuffer, die Eilbedürftigkeit oder die jeweilige Klasse hiervon angegeben wird. So kann eine hohe Eilbedürftigkeit beispielsweise mit einem roten
Warnsignal auf einem Monitor angegeben werden, eine niedrige hingegen beispielsweise mit einem grünen Signal. Dabei bleibt es aber dem Anwender oder Hersteller überlassen festzulegen, welcher Zeitpuffer noch als grün angezeigt wird, und wann ein Zeitpuffer bereits mit einer roten Markierung einher gehen muss .
Die Begriffe Zeitpuffer und Eilbedürftigkeit sind hierin als Synonyme zu verstehen, welche aus Gründen des besseren
Verständnis nebeneinander verwendet werden. Sie sind hierin gegeneinander austauschbar.
Wenn hierin von einer hohen oder geringen Eilbedürftigkeit, einem positiven oder negativen Zeitpuffer die Rede ist, so gilt in bestimmten erfindungsgemäßen Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung, dass die Adjektive wie beispielsweise „hohe", „geringe", „positiv", „negativ" - aber auch alle übrigen wie „groß", „klein" oder dergleichen - aufgrund einer zuvor anhand vorbestimmter Kriterien festgelegten,
entsprechenden Klassifizierung als „hohe", „geringe" usw. einzustufen sind. Diese Begriffe sind somit bestimmt, da sie durch vorbestimmte Kriterien messbar sind und diese
wiedergeben. Unter einem Zeitpuffer kann erfindungsgemäß auch ein
Behandlungsstatus, also eine Ausgabe darüber, welche Schritte der Behandlungssitzung am Patienten bereits durchgeführt oder erfolgt sind, (selbst wenn die Behandlung noch nicht begonnen hat oder der Patient beispielsweise noch nicht mit der
Behandlungsvorrichtung verbunden wurde) zu verstehen sein. Diese Begriffe können, wie hierin verwendet, gegeneinander ausgetauscht werden.
Unter einem Klassifizieren kann ein vorab festgelegtes
Vorsehen von Klassen (beispielsweise hoch, mittel, niedrig; oder eilt sehr, eilt wenig; usw. ) zu verstehen sein, zu welchen ein Zeitpuffer zugeordnet werden kann. Beim
Klassifizieren wird der Zeitpuffer nicht bis ins Letzte quantifizierbar angegeben, sondern einer Klasse aus einer Vielzahl von möglichen Klassen an Berechnungs- oder
Ermittelungsergebnissen zugeordnet . Unter einem Codieren des Zeitpuffers kann ein Klassifizieren zu verstehen sein. Beispielsweise kann ein positiver
Zeitpuffer mittels eines grünen Farbsignals auf einer Anzeige wie einem Display angezeigt werden. Ein negativer Zeitpuffer oder eine hohe Eilbedürftigkeit kann mittels eines roten Farbsignals angezeigt werden. Abstufungen in Farbe, Form und/oder Erscheinung sind erfindungsgemäß beliebig möglich. Andererseits kann das Signals auch nicht-codiert angegeben werden. Hierbei kann das Berechnungs- oder
Ermittelungsergebnis beispielsweise als konkreter Zahlenwert (beispielsweise in Minuten, beispielsweise mit negativem
Vorzeichen für einen negativen Zeitpuffer und mit positivem Vorzeichen für einen positiven Zeitpuffer) angeben werden. Die erfindungsgemäße Blutbehandlungsvorrichtung weist wenigstens eine erfindungsgemäße Vorrichtung auf oder ist hiermit in einseitiger oder zweiseitiger Signalkommunikation verbunden .
Das erfindungsgemäße Verfahren dient dem Quantifizieren und Darstellen des Zeitpuffers oder dem Ermitteln und Darstellen des Zeitpuffers wenigstens eines Patienten bei, vor und/oder während einer Blutbehandlungssitzung. Das Verfahren wird mittels einer entsprechend konfigurierten Vorrichtung ausgeführt, insbesondere mittels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst ein mittels der
Vorrichtung erfolgendes Einlesen einer Behandlungsdauer.
Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst ferner ein wenigstens einmaliges Einlesen eines Endzeitpunkts der
Blutbehandlungssitzung mittels der Vorrichtung.
Zudem umfasst das erfindungsgemäße Verfahren ein wenigstens einmaliges Berechnen, Ermitteln oder Klassifizieren eines Zeitpuffers mittels der Vorrichtung. Das Berechnen oder Ermitteln basiert wenigstens oder ausschließlich auf der aktuellen (Uhr-) Zeit, der Behandlungsdauer und des
Endzeitpunkts oder bezieht diese Werte beim Berechnen,
Ermitteln oder Klassifizieren ein.
Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst schließlich ein wenigstens einmaliges Ausgeben eines Signals, welches den Zeitpuffer angibt oder hierfür codiert, durch die
Vorrichtung . Ein erfindungsgemäßes, insbesondere digitales, insbesondere nicht-flüchtiges, Speichermedium (hier auch als Träger bezeichnet) , insbesondere in Form von Diskette, RAM, ROM, CD, Festplatte, DVD, USB-Stick, Flashcard, SD-Karte oder EPROM, insbesondere mit elektronisch oder optisch auslesbaren .
Steuersignalen, kann derart mit einem programmierbaren
Computer oder Computersystem zusammenwirken, dass die
maschinellen Schritte eines hierin beschriebenen
erfindungsgemäßen Verfahrens veranlasst werden.
Dabei können alle, einige oder manche der maschinell
durchgeführten Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens veranlasst werden.
Ein erfindungsgemäßes Computerprogramm-Produkt weist einen volatilen, flüchtigen oder auf einem maschinenlesbaren Träger oder Speichermedium gespeicherten Programmcode auf zur
Veranlassung der Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens, wenn das Computerprogramm-Produkt auf einem Rechner abläuft. Unter einem Computerprogramm-Produkt kann erfindungsgemäß beispielsweise ein auf einem Träger gespeichertes
Computerprogramm, ein Embedded System als umfassendes System mit einem Computerprogramm (z. B. ein elektronisches Gerät mit einem Computerprogramm) , ein Netzwerk von
computerimplementierten Computerprogrammen (z. B.
Client/Serversystem, Cloud Computing System, etc.), oder ein Computer, auf dem ein Computerprogramm geladen ist, abläuft, gespeichert ist, ausgeführt, oder entwickelt wird, verstanden werden .
Ein maschinenlesbarer Träger bezeichnet in bestimmten
Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung einen Träger, der mittels Software und/oder Hardware interpretierbare Daten oder Informationen enthält. Der Träger kann eine Diskette, eine CD, DVD, ein USB-Stick, eine Flashcard, eine SD-Karte und dergleichen sein.
Ein erfindungsgemäßes Computerprogramm weist einen
Programmcode auf zur Veranlassung der maschinellen Schritte eines erfindungsgemäßen Verfahrens, wenn das Computerprogramm auf einem Computer abläuft. Unter einem Computerprogramm kann erfindungsgemäß beispielsweise ein physikalisches,
vertriebsfähiges Software-Produkt verstanden werden, welches ein Programm aufweist.
Auch für das erfindungsgemäße Computerprogramm-Produkt und das erfindungsgemäße Computerprogramm gilt, dass alle, einige oder manche der maschinell durchgeführten Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens veranlasst werden.
Bei allen vorstehenden und folgenden Ausführungen ist der Gebrauch des Ausdrucks „kann sein" bzw. „kann haben" usw. synonym zu „ist vorzugsweise" bzw. „hat vorzugsweise" usw. zu verstehen und soll eine erfindungsgemäße Ausführungsform erläutern .
Vorteilhafte Weiterentwicklungen der vorliegenden Erfindung sind jeweils Gegenstand von Unteransprüchen und
Ausführungsformen .
Erfindungsgemäße Ausführungsformen können eines oder mehrere der im Folgenden genannten Merkmale aufweisen.
In bestimmten erfindungsgemäßen Ausführungsformen wird unter dem Zeitpuffer die Differenz „Endzeitpunkt - Behandlungsdauer - (Uhr-) Zeit" oder jede andere Rechenvorschrift verstanden, welche die vorstehende Beziehung aufweist. Soll die
Behandlungssitzung beispielsweise um 12:00 beendet sein
(Endzeitpunkt) und 3:00 Stunden dauern (Behandlungsdauer), so ist der Zeitpuffer um 9:00 (Zeit) genau 0, um 8:00 Uhr würde der Zeitpuffer noch eine Stunde betragen. Je nach
Klassifizierung (und Kodierung) könnte der Zeitpuffer um 8:00 mit „60 min" oder mit einem grünen Signal dem Personal darstellt werden. Es bedarf keiner Erläuterung dazu, dass sich der Zeitpuffer stets verändert. So könnte der Zeitpuffer im vorstehenden Beispiel um 8:30 bereits mit einem gelben Signal, und um 8:50 gar mit einem roten Signal dargestellt werden .
In bestimmten erfindungsgemäßen Ausführungsformen weist die Vorrichtung eine Einrichtung zum Übermitteln der
Behandlungsdauer und/oder des eingelesenen Endzeitpunkts der Blutbehandlungssitzung an eine Blutbehandlungsvorrichtung auf .
In manchen erfindungsgemäßen Ausführungsformen erfolgt die Übermittlung der Behandlungsdauer und/oder des eingelesenen Endzeitpunkts der Blutbehandlungssitzung an die
Blutbehandlungsvorrichtung mittels eines Netzwerkes. Ein Netzwerk kann ein Speichermedium oder einen Computer mit einem anderen Computer verbinden. Die
Bluthandlungsvorrichtung kann einen Computer, eine
Speichereinrichtung oder einen Rechner aufweisen, welche jeweils konfiguriert ist, um Daten von einem Speicher mittels des Netzwerkes einzulesen.
In einigen erfindungsgemäßen Ausführungsformen erfolgt die Übermittlung der Behandlungsdauer und/oder des eingelesenen Endzeitpunkts der Blutbehandlungssitzung an die Blutbehandlungsvorrichtung durch direktes Einlesen mittels eines Computers in der Blutbehandlungsvorrichtung aus einem Speicher der mobil mitgeführten, elektronischen
Patientenkarte .
In manchen erfindungsgemäßen Ausführungsformen werden
Schritte der Blutbehandlungssitzung unmittelbar durch das Einlesen der Behandlungsdauer und/oder dem Übermitteln des eingelesenen Endzeitpunkts der Blutbehandlungssitzung
initiiert oder aktiviert.
In bestimmten erfindungsgemäßen Ausführungsformen weist die Vorrichtung eine Einrichtung auf, welche konfiguriert ist zum Bestimmen oder Verschieben des Zeitpunkts des erforderlichen Beginns der Blutbehandlungssitzung (der Beginn der
Blutbehandlungssitzung kann auch als Start Zeitpunkt
bezeichnet werden) oder zum Bestimmen oder Errechnen des Zeitpuffers. Dabei werden die zur Vorbereitung der
Blutbehandlung oder während der Blutbehandlungssitzung erforderlichen Schritte, während welcher keine Behandlung des Bluts erfolgt, und/oder die erforderlichen Zeiten mit
berücksichtigt .
Erforderliche Schritte für die weitere Durchführung der
Blutbehandlung können beispielsweise sein: Konnektieren des Patienten an die Blutbehandlungsvorrichtung, Messen des
Blutdrucks des Patienten vor Beginn der Behandlung,
automatisch oder nicht automatisch durchgeführte
Funktionstests der Blutbehandlungsvorrichtung, welche vor oder während der Blutbehandlungssitzung durchgeführt werden, sowie weitere notwendige Vorbereitungsschritte zum Starten oder Beenden der Blutbehandlungssitzung wie Primen, Spülen Reinigen von Disposables. Mittels dieser Einrichtung wird der StartZeitpunkt unter Berücksichtung der Zeiten zur
Durchführung der weiteren Schritte angepasst. Dies kann durc Addieren eines Default-Wertes oder durch Addieren eines flexiblen Zeitwerts zur Behandlungsdauer geschehen, welche diese Zeiten jeweils als Summe beinhalten. Der Beginn oder Start Zeitpunkt der Blutbehandlungssitzung erfolgt somit früher und die Dauer der Behandlungssitzung ist um den
Default-Wert oder um den flexiblen Wert länger als die
Behandlungsdauer. Anders ausgedrückt wird der Zeitpuffer bei Berücksichtung der weiteren erforderlichen Schritte de facto verringert (oder als verringert ermittelt) und entsprechend dargestellt oder angezeigt. Die vorstehend genannten
Verfahren, mittels welcher die für die weiteren Schritte einzuplanenden Zeitdauern in Anzeigen oder Ausgaben
einfließen, sind Beispiele für eine Berücksichtung der weiteren Schritte und/oder ihrer Dauern.
In manchen erfindungsgemäßen Ausführungsformen weist die Vorrichtung eine Einrichtung auf, welche zum Korrigieren des Zeitpuffers und/oder seiner Darstellung um die zur
Durchführung der weiteren Schritte zusätzlich erforderliche Zeit konfiguriert ist. Eine solche Korrektur kann in einigen erfindungsgemäßen Ausführungsformen regelmäßig oder auf Hinweis oder Abfrage durch die Behandlungsvorrichtung oder das Personal erfolgen.
In bestimmten erfindungsgemäßen Ausführungsformen weist die Vorrichtung eine Einrichtung auf, welche zum Einlesen einer vorgesehenen Gesamtbehandlungsdauer des Patienten
konfiguriert ist. Unter der Gesamtbehandlungsdauer kann erfindungsgemäß eine über eine vorbestimmte Anzahl von
Behandlungssitzungen aufsummierte Behandlungsdauer zu verstehen sein. Die Gesamtbehandlungsdauer unterscheidet sie in diesen erfindungsgemäßen Ausführungsformen von der wie oben definierten Behandlungsdauer allein dadurch, dass sie sich auf eine Vielzahl x von Behandlungssitzungen bezieht, während sich die Behandlungsdauer auf die jeweils anstehende oder gerade durchgeführte Behandlungssitzung bezieht. Die Gesamtbehandlungsdauer ist somit, vereinfacht gesprochen, ebenfalls eine vom Arzt verschriebene Zeitdauer, während welcher das Blut des Patienten verteilt auf mehrere
Behandlungssitzungen wirksam behandelt werden soll. Eine Gesamtbehandlungsdauer kann sich beispielsweise auf einen Zeitraum von einer Woche beziehen. Eine
Gesamtbehandlungsdauer kann beispielsweise die aufsummierten Behandlungsdauern von drei bis fünf oder mehr
Behandlungssitzungen umfassen.
Die Vorrichtung weist weiterhin eine Einrichtung zum
Aufsummieren der tatsächlich bislang erfolgten Dauern au während welcher der Patient im Rahmen der vorbestimmten
Anzahl - beispielsweise mit einer Anzahl von x-1 - von aufeinander folgend erfolgter, abgeschlossener
Behandlungssitzungen medizinisch wirksam behandelt wurde
Die Vorrichtung weist ferner eine Einrichtung zum Festlegen oder Abändern der eingelesenen Behandlungsdauer der
anstehenden Blutbehandlungssitzung unter Berücksichtigung der eingelesenen Gesamtbehandlungsdauer und der aufsummierten Dauern der erfolgten Behandlungen auf. Die Vorrichtung kann die Behandlungsdauer der Blutbehandlungssitzung aufgrund von bereits durchgeführten Behandlungssitzungen festlegen. Wurde der Patient beispielsweise in wenigstens einer der
vorangegangenen Behandlungssitzungen länger behandelt, als es der Gesamtbehandlungsdauer geteilt durch die vorbestimmte Anzahl der Behandlungssitzungen entspricht (gleiche Behandlungsdauern pro Sitzung hier einmal unterstellt), so kann die Dauer der aktuellen Behandlungssitzung ggf.
gegenüber der für diese Behandlungssitzung verschriebenen Behandlungsdauer verkürzt werden. Dies mag der Zeitplanung des Patienten und/oder der Organisationsablauf des
Behandlungszentrum im Einzelfall entgegen kommen. Ebenso kann die Dauer der tatsächlich durchgeführten Behandlung der aktuellen Behandlungssitzung auch einmal verlängert werden. Dies kann dem Patienten einen Behandlungs"puffer" gewähren, um welchen er bei einer der folgenden Behandlungssitzungen kürzer als die verschriebene Behandlungsdauer an der
Behandlungsmaschine verbleiben muss.
Unter einer „Berücksichtigung der eingelesenen
Gesamtbehandlungsdauer" kann erfindungsgemäß das Bilden einer Differenz, oder eine Rechenvorschrift verstanden werden, in welcher diese Differenz mathematisch aufgeht oder deren Teil sie ist. So kann als Gesamtdauer festgelegt sein, dass der Patient während drei aufeinander folgender
Behandlungssitzungen insgesamt 12 Stunden
(Gesamtbehandlungsdauer) behandelt werden soll. Er wurde in den vergangenen beiden Behandlungssitzung hiervon abweichend jedoch bereits 8,5 Stunden (aufsummierte Dauern) behandelt. Daher kann die eingelesene Behandlungsdauer von 4 Stunden fürdie nun anstehende Behandlungssitzung als 12 h - 8, 5 h = 3,5 h festgelegt bzw. abgeändert werden.
In manchen erfindungsgemäßen Ausführungsformen kann eine derart abgeänderte Behandlungsdauer anstelle der eingelesenen Behandlungsdauer zur Ermittelung des Zeitpuffers herangezogen werden. Die er.findungsgemäße Vorrichtung ist in diesen
Ausführungsformen entsprechend konfiguriert oder weist eine solche Einrichtung auf. Aus einem negativen Zeitpuffer kann in erfindungsgemäßen Ausführungsformen, in denen eine
derartige Abänderung erfolgt, deren Umfang aufgrund von
Vorgaben beschränkt ist, unter Umständen durchaus ein
positiver Zeitpuffer werden.
In bestimmten erfindungsgemäßen Ausführungsformen weist die Vorrichtung eine Einrichtung auf, welche zum Eingeben einer gegenüber der eingelesenen Behandlungsdauer verkürzten
Behandlungsdauer - aufgrund oder bei Ermitteln eines
beispielsweise negativen Zeitpuffers oder einer hohen
Eilbedürftigkeit - aber auch einer verlängerten
Behandlungsdauer mittels der Vorrichtung konfiguriert ist. Die eingelesene Behandlungsdauer kann im Einzelfall zu lang sein, um aufgrund der fortgeschrittenen aktuellen (Uhr-) Zeit der Blutbehandlungssitzung und des festgelegten Endzeitpunkts eingehalten werden zu können, wobei oder weshalb dem Patient ein negativer Zeitpuffer zugeschrieben wird. Zum Einhalten des Endzeitpunkts, was in bestimmten Fällen erforderlich sein kann, ist die Einrichtung derart konfiguriert, dass die
Behandlungsdauer (gegenüber der eingelesenen
Behandlungsdauer) erneut eingegeben oder eingelesen und dabei verkürzt wird oder wirken kann oder als verkürzt übernommen wird, um den festgelegten Endzeitpunkt einzuhalten. Ebenso kann vorgesehen sein, die Behandlungsdauer zu verlängern, um die Zeit bis zum Endzeitpunkt möglichst für die Behandlung über die eingelesene Behandlungsdauer hinaus zu nutzen.
Die erfindungsgemäßen Vorrichtung kann eine Einrichtung oder Instanz aufweisen, welche sicherstellt, dass die neue, verkürzte Behandlungsdauer eine bestimmte indest- Behandlungsdauer nicht unterschreitet, selbst wenn die
Blutbehandlungssitzung dann - bereits frühzeitig erkennbar - nicht bis zum Endzeitpunkt beendet werden kann. In bestimmten erfindungsgemäßen Ausführungsformen weist die Vorrichtung eine Einrichtung zum mehrfachen Abfragen oder Identifizieren eines Fortgangs der Behandlung des Patienten, kurz: Abfrageeinrichtung, auf. Die Abfrage mittels der entsprechend konfigurierten Abfrageeinrichtung erfolgt während der Behandlungssitzung durch Auslesen oder
Identifizieren von durch die Behandlungsvorrichtung
vorgenommenen oder initiierten Unterbrechungen der Behandlung des Patienten. Derartige Unterbrechungen sind als ein
Aussetzen der Behandlung zu verstehen. Während einer solchen Unterbrechung wird der Patient von der Behandlungsvorrichtung nicht medizinisch behandelt. Während derartiger
Unterbrechungen wird die (Rest-) Behandlungsdauer nicht geringer .
Die Vorrichtung weist in diesen erfindungsgemäßen
Ausführungsformen weiterhin eine Einrichtung zum Ermitteln oder Abschätzen der Gesamt Zeitdauer der identifizierten
Unterbrechungen (oder von einigen der identifzierten
Unterbrechungen, ggf. alle, die eines bestimmten Typs sind, einer bestimmten Klasse zugehören, eine Mindestdauer
aufweisen, oder dergleichen) der Behandlung mittels der
Abfrageeinrichtung auf.
Ferner weist die Vorrichtung in diesen Ausführungsformen eine Einrichtung auf, welche konfiguriert ist zum Berechnen,
Ermitteln oder Klassifizieren des Zeitpuffers oder der
Eilbedürftigkeit. Dabei werden wenigstens die aktuelle Zeit, die Behandlungsdauer, die GesamtZeitdauer der identifizierten oder akkumulierten Unterbrechungen und der Endzeitpunkt berücksichtigt oder in die Berechnung, Ermittlung oder Klassifizierung mit einbezogen. Bei der Einrichtung kann es um eine der bereits oben genannten Einrichtungen handeln.
In manchen erfindungsgemäßen Ausführungsformen weist die Vorrichtung eine Einrichtung auf, welche konfiguriert ist zum Vergleichen von Zeitpuffern oder Eilbedürftigkeiten von mehreren Patienten miteinander und zum Festlegen einer
Behandlungsreihenfolge dieser Patienten aufgrund des
Ergebnisses des Vergleichs.
Das Ergebnis des Vergleichs kann wiederum mittels geeigneter Signale angezeigt oder ausgegeben werden. Dies kann
beispielsweise in Form einer Reihenfolge geschehen, in welcher sich das Personal den einzelnen Patienten zuwenden sollte. Das Ergebnis des Vergleichs kann alternativ unter einem Zusammenfassen von Patienten in Dringlichkeitsklassen geschehen, oder durch andere Möglichkeiten.
In manchen erfindungsgemäßen Ausführungsformen weist die Vorrichtung eine Einrichtung auf, welche konfiguriert ist zum erneuten Festlegen des Endzeitpunkts und/oder der
Behandlungsdauer aufgrund oder bei Erkennen eines
Zeitpuffers, welcher unter einen vorgegebenen Schwellenwert fällt.
Jede der hierin genannten Einrichtungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann eigens eingerichtet, konfiguriert oder auf andere Weise vorbereitet sein, um den jeweiligen
Verfahrensschritt auszuführen, auch wenn dies nicht eigens hierin ausgeführt ist.
Jede der hierin genannten Einrichtungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann eigens eingerichtet, konfiguriert oder auf andere Weise vorbereitet sein, um mehr als nur einen der hierin genannten Verfahrensschritte auszuführen.
Merkmalskombinationen von erfindungsgemäßen Verfahren ergeben sich auch aus den hier angehängten Ansprüchen, auf welche hier vollumfänglich verwiesen wird, und welche allein zur Vermeidung von Wiederholungen hier nicht aufgeführt werden.
Die zu der erfindungsgemäßen Vorrichtung getroffenen
Feststellungen und Definitionen treffen immer dort, wo dies für den Fachmann zu keinem Widerspruch führt, auch auf die erfindungsgemäßen Verfahren zu.
Manche oder alle erfindungsgemäßen Ausführungsformen können einen, mehrere oder alle der oben und/oder im Folgenden genannten Vorteile aufweisen.
Mit dem erfindungsgemäßen Quantifizieren und Darstellen von Zeitpuffern können folgende Vorteile hinsichtlich des
Patientenmanagements erzielt werden: verringerte Wartezeiten für Patienten bei dem An- und Abtransport zur Blutbehandlung (sogenannte Taxi-Wartezeiten), verbesserter und
vorhersagbarer Workflow des anwesenden medizinischen
Betreuungspersonals, geringerer Stresslevel beim Personal und den Patienten und, daher, geringere hygienische Risiken bei der Blutbehandlung, und Verlassen der Patienten aus dem
Blutbehandlungsraum innerhalb eines vorgegebenen
Zeitfensters, so dass der Blutbehandlungsraum nach
hygienischen und effizienten Regeln gereinigt werden kann.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung und dem
erfindungsgemäßen Verfahren kann die Lebensqualität der
Patienten vorteilhaft dahingehend verbessert werden, dass sie nur die notwendigen Zeiten im Blutbehandlungsraum und im Blutbehandlungszentrum verweilen. Dies führt überdies zu geringeren Kosten für das Behandlungszentrum.
Die vorliegende Erfindung wird im Folgenden anhand der beigefügten Zeichnungen, in welcher identische Bezugszeichen gleiche oder ähnliche Bauteile bezeichnen, exemplarisch erläutert. In den zum Teil stark vereinfachten Figuren gilt:
Fig. 1 zeigt schematisch vereinfacht eine erfindungsgemäße
Vorrichtung zum Quantifizieren und Darstellen eines Zeitpuffers, eingebettet in eine erfindungsgemäße Blutbehandlungsvorrichtung; und
Fig. 2 zeigt schematisch in Flussdiagramm die Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Quantifizieren und Darstellen eines Zeitpuffers in einer
exemplarischen Ausführungsform.
Fig. 1 zeigt schematisch vereinfacht eine erfindungsgemäße Vorrichtung 1, welche Teil einer erfindungsgemäßen
Blutbehandlungsvorrichtung 2 ist, zum Quantifizieren und Darstellen eines Zeitpuffers eines Patienten 3 bei einer Blutbehandlungssitzung .
Eine Behandlungsdauer 15 für die Blutbehandlungssitzung des Patienten 3 ist in diesem Ausführungsbeispiel auf einer
Patientenkarte 5 gespeichert, die der Patient 3
beispielsweise zur Blutbehandlungssitzung mitbringt. Die Behandlungsdauer 15 wurde zuvor auf der Patientenkarte 5 gespeichert, beispielsweise in der Arztpraxis des
behandelnden Nephrologen. Die Behandlungsdauer 15 wird mittels einer Einrichtung 7, einem Lesegerät für die Patientenkarte 5, aus der Patientenkarte 5 eingelesen. Die Einrichtung 7 ist Teil der Vorrichtung 1. ■
Weiterhin weist die Vorrichtung 1 eine Einrichtung 9 zum Einlesen eines Endzeitpunkts 11 der Blutbehandlungssitzung auf. Dieses Einlesen kann mittels eines Daten-Netzwerkes und einem an anderer Stelle befindlichen Einlesegerätes erfolgen. Auch die Eingabe in das System mittels Tastatur oder
Touchscreen kann erfindungsgemäß eingelesen werden.
Zum Einlesen der Behandlungsdauer 15 der
Blutbehandlungssitzung in die Vorrichtung 1 weist diese weiterhin eine Einrichtung 13 auf. Das Einlesen kann mittels gleicher oder ähnlicher Prinzipien wie das Einlesen des
Endzeitpunkts 11 erfolgen.
Die eingegebenen Daten werden in diesem Ausführungsbeispiel mittels eines Prozessors 17 verarbeitet. Das Ergebnis der Berechnung durch den Prozessors 17 ist ein positiver oder ein negativer Zeitpuffer. Dieser Zeitpuffer wird mittels einer
Einrichtung 19 der Vorrichtung 1 ausgegeben oder dargestellt.
Alternativ (hier nicht dargestellt) kann die Einrichtung 19 außerhalb der Vorrichtung 1 angeordnet sein, oder das
Ergebnis der Berechnung an eine außerhalb der Vorrichtung 1 angeordnete weitere Einrichtung wie beispielsweise einen PDA (personal digital assistant), einen Blackberry, einen
mobilen, kabellosen Kommunikations- oder
Organisationsassistenten und dergleichen übertragen werden.
Für den Fachmann erkennbar ist die vorliegende Erfindung keineswegs darauf beschränkt, dass die erfindungsgemäße
Vorrichtung 1 in oder an einer erfindungsgemäßen Blutbehandlungsvorrichtung 2 vorliegt oder Teil hiervon ist. Es genügt, wenn die Vorrichtung 1 und die
Blutbehandlungsvorrichtung 2 in Signalverbindung (einseitig oder wechselseitig) miteinander stehen.
Fig. 2 zeigt in einem Flussdiagramm exemplarisch die Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Quantifizieren und
Darstellen eines Zeitpuffers in einer erfindungsgemäßen
Ausführungsform.
In einem ersten Schritt S100 wird die Behandlungsdauer in die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 eingelesen, beispielsweise mittels der Einrichtung zum Einlesen der Behandlungsdauer 7, wie beispielsweise einem Kartenlesegerät, von der
Patientenkarte 5.
In einem darauf folgenden zweiten Schritt S200 wird ein
Endzeitpunkt 11 der Blutbehandlungssitzung durch die
Vorrichtung 1, beispielsweise mittels der Einrichtung zum Einlesen des Endzeitpunkts 9, eingelesen. Ebenso kann der Endzeitpunkt mittels eines Daten-Netzwerkes von einem anderen Computer, einem Speicher usw. eingelesen werden.
Die Reihenfolge der Schritte S100 und S200 ist dabei
beliebig .
In einem weiteren Schritt S300 wird ein positiver oder negativer Zeitpuffer durch die Vorrichtung 1 berechnet. Die Berechnung erfolgt beispielsweise mittels eines Prozessors 17 in der Vorrichtung 1. In die Berechnung gehen die aktuelle (Uhr-) Zeit, die im Schritt S100 eingelesene Behandlungsdauer und der im Schritt S200 eingelesene Endzeitpunkt der
Blutbehandlungssitzung ein. Wenn beispielsweise die Berechnung ergibt, dass mit der aktuellen Zeit als potentiellem Start der
Blutbehandlungssitzung zusammen mit der eingelesenen
Behandlungsdauer genau der eingelesene Endzeitpunkt erreicht wird, so ist der Zeitpuffer weder positiv noch negativ.
Gleichwohl kann mittels der Vorrichtung 1 angezeigt werden, dass Eile besteht, um mit der Behandlungssitzung des
Patienten zu beginnen.
Ergibt jedoch die Berechnung, dass zwischen der aktuellen
Zeit als potentiellem StartZeitpunkt der
Blutbehandlungssitzung zusammen mit der eingelesenen
Behandlungsdauer noch ein Zeitpuffer besteht, so ist der Zeitpuffer positiv. Ein positiver Zeitpuffer kann
beispielsweise dazu genutzt werden, die Behandlungssitzung eines anderer Patienten, für welchen ein negativer Zeitpuffer errechnet wurde, einzuleiten. Alternativ kann auch die
Behandlungsdauer kurzfristig um die Größe des positiven
Zeitpuffers verlängert werden, und die Behandlungssitzung vorzeitig begonnen werden. Der Zeitpuffer des Patienten wird an die derart geänderte Behandlungsdauer angepasst.
Ein negativer Zeitpuffer wird ermittelt, wenn beispielsweise der eingelesene Endzeitpunkt überschritten wird, selbst wenn bei Einhalten der eingelesenen Behandlungsdauer die
Blutbehandlungssitzung sofort begonnen wird. Ein negativer Zeitpuffer kann beispielsweise zu einer verkürzten
Behandlungsdauer führen.
In einem weiteren Schritt S400 wird der Zeitpuffer angezeigt. In Fig. 1 wird der Zeitpuffer mittels einer Einrichtung 19 zum Ausgeben des Zeitpuffers angezeigt. Die Einrichtung 19 ist in diesem Ausführungsbeispiel als eine Art Ampel
ausgeführt. Der obere Kreis kann ein rotes Signal anzeigen und damit einen negativen Zeitpuffer. Der untere Kreis kann ein grünes Signal anzeigen und damit einen positven
Zeitpuffer. Der mittlere Kreis kann ein gelbes Signal
anzeigen, der Zeitpuffer ist dann weder positiv noch negativ.
Bezugszeichenliste
Bezugszeichen Beschreibung
S100 Schritt zum Einlesen der Behandlungsdauer
S200 Schritt zum Einlesen des Endzeitpunkts
S300 Berechnen des Zeitpuffers
S400 Anzeige des Zeitpuffers
1 Vorrichtung
2 BlutbehandlungsVorrichtung
3 Patient
5 Patientenkarte
7 Einrichtung zum Einlesen der Behandlungsdauer
9 Einrichtung zum Einlesen des Endzeitpunkts
11 Endzeitpunkt der Blutbehandlungssitzung
13 Einrichtung zum Einlesen der Behandlungsdauer
15 Behandlungsdauer der Blutbehandlungssitzung
17 Einrichtung zum Berechnen des Zeitpuffers
19 Einrichtung zum Ausgeben des Zeitpuffers
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